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01. Rückkehr zur Pegasus-Galaxie von ulimann644

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4.

ALTE FREUNDE


„Hör mir zu, Mer! Du wirst dich persönlich bei ihm melden und ihm sagen, dass wir ihn dringend brauchen und dass wir ohne ihn aufgeschmissen sind! Nein, besser: Du wirst ihm sagen, dass DU ihn brauchst!“
Aufgebracht stand Jeanie McKay, zwei Tage vor dem geplanten Start von ATLANTIS, im Quartier ihres Bruders und funkelte ihn wütend an, wobei sie beinahe trotzig ihre Arme vor der Brust verschränkt hielt.
„Nie im Leben“, polterte Rodney McKay prompt zurück. „Ich werde doch nicht bei Radek Zelenka zu Kreuze kriechen und seinem Ego frönen, indem ich ihm sage, dass es auf ATLANTIS nicht ohne ihn geht! Außerdem hat er General O´Neill gesagt, dass er sich bei zwei McKays auf ATLANTIS aufhängen würde! Was sagst du dazu?“
„Papperlapapp sage ich dazu“, gab Jeanie zurück. „Das hat Radek bestimmt nicht ernst gemeint. Vermutlich war er nur sauer, weil der General mich unbedingt dabei haben wollte und ihn erst danach gefragt hat. Aber ich denke wir brauchen ihn, Mer.“
„Ja, so nötig wie die Pest“, ätzte Rodney McKay und duckte sich unter dem Blick seiner jüngeren Schwester. Er erkannte, dass sie kurz davor war zu explodieren. Das hatte er erst einmal erlebt und damals hatte er sich geschworen das nie wieder herauszufordern.
Mit beschwichtigend erhobenen Händen schritt er rückwärts zum Schott und betätigte den Öffnungskontakt, ohne hinzusehen. Dabei seufzte er resignierend: „Also schön, ich werde mit ihm reden. Aber mach es nicht mir zum Vorwurf, wenn er absagt.“
„Du wirst dafür sorgen, dass genau das nicht passieren wird, Mer, oder du wirst mich mal richtig wütend erleben!“, zischte Jeanie gefährlich leise und rauschte dann an Rodney vorbei nach Draußen.
McKay sah seiner Schwester hinterher und schüttelte den Kopf. Das schien einer dieser ganz besonderen Tage zu werden. Natürlich hatte sie Recht, aber im Moment war Rodney McKay nicht in der Stimmung Irgendwem Recht zu geben.
Der Chefwissenschaftler auf ATLANTIS verließ ebenfalls sein Quartier und steuerte den Gang an, der zur Krankenstation führte. Er würde heute noch mit Radek reden, aber zuerst musste er sich seelisch erleichtern und das ging am besten bei der Frau, die er liebte.
Schon in Sichtweite der Krankenstation lief er am vorgelagerten Verteilerknoten John Sheppard über den Weg, der aus einem der drei hier zusammentreffenden Gänge auf ihn zu kam und freudig meinte: „Ah… Rodney, ich habe Sie bereits gesucht. Ich habe mir bereits gestern überlegt, dass Sie sich vielleicht mit Zelenka in Verbindung setzen könnten. Sie sollten ihn überzeugen es sich nochmal zu überlegen.“
„Toll!“, schnauzte McKay und blieb stehen. „Jetzt fangen Sie auch noch damit an! Hören Sie, diesen Stümper brauchen wir nicht!“
„Ja“, ging Sheppard über McKays Bemerkung hinweg. „Also was ist? Wann nehmen Sie mit Zelenka Kontakt auf?“
Etwas konsterniert sah der Physiker zu dem Lieutenant-Colonel. „Hören Sie mir eigentlich nicht zu, John?“
„Doch, ich höre Ihnen zu!“, gab Sheppard gereizt zurück. „Ich bin nur vollkommen anderer Meinung als Sie, Rodney! Sie wissen verdammt gut welche Leistungen Zelenka in den Jahren seiner Anwesenheit auf ATLANTIS vollbracht hat. Jetzt kommen Sie endlich runter, überwinden Ihr Ego und bitten Ihn darum, dass er mitkommt!“
Nach Worten suchend sah McKay in John Sheppards gereizte Miene. Bevor er etwas erwidern konnte, hob der Soldat wieder an, diesmal leiser aber dafür eindringlicher. „Überlegen Sie doch, Rodney: Wollen Sie wirklich das Leben Ihrer Schwester in Gefahr bringen, weil Sie momentan sauer auf Radek sind? Natürlich war der gute Mann etwas angefressen, weil O´Neill ihre Schwester vor ihm gefragt hat. Wir wissen beide, dass da keinerlei Vetternwirtschaft mit im Spiel war. Aber wie hat das wohl für Zelenka ausgesehen? Er hat es sich verdient mitzukommen.“
Etwas abwesend sah McKay an Sheppard vorbei. Im nächsten Moment heiterte sich seine Miene unnatürlich schnell auf. Dreimal mit den Fingern der rechten Hand schnippend, stimmte er Sheppard zu: „Sie haben vollkommen Recht. Wenn es einer verdient hat in der Pegasus-Galaxie umzukommen, dann ist es Radek und nicht Jeanie!“
Damit eilte McKay in die Richtung davon, aus der er gekommen war.
Sheppard sah dem Wissenschaftler kopfschüttelnd nach und schritt weiter in Richtung der Krankenstation.

* * *


Als John Sheppard die Krankenstation erreichte, um mit Doktor Jennifer Keller über einen alten Freund zu sprechen, fand er zu seiner Überraschung auch Generalmajor Alexandra Degenhardt dort vor. In der letzten Woche hatte er sie nur für wenige Stunden zu Gesicht bekommen und er hatte bereits Vermutungen darüber angestellt, ob sie ihm vielleicht aus dem Weg ging, obwohl es dafür andererseits keinen Grund gab.
Die Miene der Kommandantin von ATLANTIS hellte sich auf als sie ihn erkannte. Rasch sagte sie: „Ah, Lieutenant-Colonel. Das Sie hier sind, trifft sich sehr gut. Ich wollte sie gerade kontaktieren. Es handelt sich um Ihren besonderen Freund. Dem Wraith, den Sie Todd nennen. Von Doktor Keller erfuhr ich, dass er sich seit der Landung von ATLANTIS auf der Erde in Stasis befindet. Ich wollte mir dieses Wesen vor dem Start einmal ansehen.“
„Na ja, als Freund würde ich den nicht unbedingt bezeichnen“, wiegelte Sheppard vehement ab. „Wer solche Freunde hat der braucht nämlich keine Feinde.“
Kurz der Ärztin einen guten Morgen wünschend richtete sich die Aufmerksamkeit des Mannes gleich darauf wieder auf Alexandra Degenhardt. „Als wir Todd in Stasis versetzt haben da sagte ich ihm, dass es für eine Weile wäre. Ich schätze der wird nicht erbaut davon sein, was ich unter einer Weile verstehe, wenn wir ihn wieder aufwecken.“
Falls wir ihn wieder aufwecken“, betonte die Deutsche. „Offen gesagt, das IOA war und ist von dem Gedanken nicht angetan. Andererseits scheuen sie sich auch vor der Verantwortung, irgendeine Entscheidung zu treffen in Bezug auf den Wraith. Am Ende wird es also an mir hängenbleiben und die sauberen Damen und Herren des IOA sind fein raus.“
John Sheppard verzog, mit einer Mischung aus Verärgerung und Mitleid das Gesicht. „Kommt mir irgendwie bekannt vor, Sir. Ihre Vorgänger haben ganz ähnliche Erfahrungen mit denen vom Komitee gemacht.“
„Zum Glück habe ich keine Schwierigkeiten damit Entscheidungen zu treffen. Denn das steht im Anforderungsprofil für Generale.“
Die deutsche Frau grinste beinahe verschmitzt. Dann sah sie zu Jennifer Keller und meinte: „Ich hätte gerne, dass Sie Zwei mich begleiten. Ich würde mir nämlich diesen Wraith gerne mal ansehen. Ich habe zwar bereits Bilder von ihm gesehen, doch das ist bestimmt nicht dasselbe wie ihn real anzusehen.“
„Damit liegen Sie richtig“, pflichtete Sheppard bei.
Zusammen mit Keller übernahm er die Führung, als sie die Krankenstation verließen. Unterwegs fragte er die Ärztin: „Wie läuft es zwischen Ihnen und Rodney? Im Moment kriegen Sie ihn bestimmt kaum zu Gesicht.“
„So gut wie gar nicht“, bestätigte Jennifer Keller mit einem traurigen Unterton. „Außerdem scheint er sich verändert zu haben. Ich frage mich nur, ob es an mir liegt oder daran, dass seine Schwester diesmal mit dabei ist. Rodney war ja nicht gerade begeistert davon, dass sie diesmal mitkommt.“
„Ach was“, wiegelte der Lieutenant-Colonel leichthin ab. „Wenn Rodney erst einmal wieder die Strahlschüsse aus Wraithwaffen um die Ohren pfeifen ist er wieder ganz der Alte.“
Die Ärztin schmunzelte gegen ihren Willen. „Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, John. Ich wäre froh, wenn wir erst einmal in Ruhe gelassen würden.“
„Vielleicht kann dieser Todd uns dabei ja unterstützen“, warf Alexandra Degenhardt ein, die der Unterhaltung bislang schweigend zugehört hatte.
„Darauf würde ich nicht mein Leben verwetten“, zweifelte Sheppard. Gleich darauf fügte er etwas ironisch hinzu: „Nicht einmal zweiundsiebzig Dollar.“
Der Mann ignorierte Kellers fragenden Blick und warf einen kurzen Blick über die Schulter, wobei er feststellte, dass sich die Augenbrauen des Generals missbilligend zusammenzogen. Schnell sah er wieder nach Vorne.
Sie erreichten das Labor mit den Stasiskammern, vor dessen Eingang zwei Soldaten postiert waren. Sheppard ging, in Bezug auf den Wraith, lieben auf Nummer Sicher.
Nachdem sich das Licht im Labor bei ihrem Eintreten selbsttätig aktiviert hatte, schritt Sheppard mit seiner Vorgesetzten und Jennifer Keller zu der Stasiskammer, die den Wraith enthielt mit dem Sheppard ein ums andere Mal zusammengearbeitet hatte.
Generalmajor Alexandra Degenhardt blieb dicht vor der Kammer stehen und sah sich das fremdartige Wesen interessiert an. Als kleines Mädchen hatte sie geglaubt, dass außerirdische Intelligenzen grundsätzlich anders aussehen würden. Jetzt stand sie vor einem intelligenten Wesen aus einer entfernten Galaxie, das beinahe wie ein Mensch wirkte. Erst auf den zweiten Blick wurde sie der Unterschiede gewahr. Besonders die grüne Haut und das weiß-silbrige Haupthaar wirkten exotisch. Neben der gezackten Tätowierung um das linke Auge herum und den seltsamen Schlitzöffnungen neben den extrem breiten, weit herabgezogenen Nasenflügeln.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Alexandra Degenhardt vom Anblick des Fremden lösen konnte. Sich zu ihren beiden Begleitern umdrehend, sagte sie: „Kaum zu glauben, dass sich die Wraith aus Menschen entwickelt haben sollen. Eine tragische Entwicklung, ausgelöst durch diese Iratuskäfer, von denen ich gelesen habe. Dennoch sind es intelligente und empfindungsfähige Lebewesen.“
„Meistens empfinden sie einen ziemlichen Hass auf Alles und Jeden“, warf Sheppard spöttisch ein. „Dieser Wraith hier gehört noch zu den weniger üblen Zeitgenossen. Doch selbst Todd traue ich nicht weiter, als ich einen Amboss werfen kann.“
Die Kommandantin von ATLANTIS nickte abwesend. Nach einem Moment meinte sie. „Für Sie mag es verrückt klingen, doch dieser Todd, so hilflos eingefroren, tut mir irgendwie leid. Niemand hat es verdient, längere Zeit in eisiger Starre zu verharren.“
„Die sind daran gewöhnt“, gab Sheppard trocken zurück. Etwas ernster fragte er: „Wann gedenken Sie den Wraith laufen zu lassen?“
Der Kopf der Deutschen ruckte herum. „Wie kommen Sie darauf, dass ich an diese Möglichkeit gedacht habe?“
Sheppard lächelte schwach: „Ist nur so ein Gefühl.“
Alexandra Degenhardt biss sich auf die Unterlippe. Sich zu Jennifer Keller wendend und dabei zu der Stasiskammer deutend wollte sie wissen: „Wie lange kann der Wraith dort drin bleiben, ohne dass es zu Schäden führt, Doktor?“
„Oh, nahezu unbegrenzt. Elizabeth Weir, oder besser eine Kopie von ihr, die durch die Zeit reiste, verbrachte zehntausend Jahre in einer solchen Kammer und überlebte. Allerdings war sie stark gealtert.“
„Das mit dem Altern passiert bei den Wraith nicht so schnell“, wandte John Sheppard ein. „Ihre Physiologie ist sehr viel robuster als die menschliche. Hängt wohl damit zusammen wie sie sich ernähren.“
Die Worte des Mannes brachten Alexandra Degenhardt wieder zu Bewusstsein, welche Gefahr von den Wraith ausging. Mitleid für ein intelligentes Lebewesen hin oder her, jemand der sich an Menschen nährte, nicht als Feind anzusehen fiel naturgemäß nicht leicht.
„Ich denke für heute waren es genug Eindrücke von diesem Wraith“, entschied die Kommandantin schließlich und wandte sich von der Stasiskammer ab. Abrupt das Thema wechselnd erkundigte sie sich bei Sheppard und Doktor Keller: „Wie verbringen Sie beide den Heiligen Abend und den Ersten Weihnachtstag, bevor wir, am Sechsundzwanzigsten, zur Pegasus-Galaxie starten?“
Jennifer Keller wollte antworten doch sie kam nicht dazu. Sie fasste sich an den Kommunikator und sah dann ernst zu der deutschen Frau. „Sie müssen mich entschuldigen aber es hat einen Unfall gegeben.“
Damit eilte Keller aus dem Raum.
Etwas langsamer folgten ihr Alexandra Degenhardt und John Sheppard. Unterwegs nahm die Frau den Faden wieder auf und erkundigte sich: „Also, was machen Sie an den vorläufig letzten beiden Tagen auf der Erde?“
Sheppards Miene verzog sich zu einem leisen Schmunzeln als er erwiderte: „Sie wissen gerne über Alles Bescheid, wie mir scheint. Nun, es ist andererseits kein Geheimnis. Meine Ex-Frau hat mich für heute Abend zum Abendessen eingeladen. In den letzten elf Monaten haben wir gelernt so miteinander umzugehen, wie wir es eigentlich während unserer Ehe hätten tun sollen. Ganz tolles Timing, nicht wahr? Was ist mit Ihnen? Haben Sie eine eigene Familie?“
Ein etwas melancholischer Zug lag auf dem Gesicht der Frau, als sie auf Sheppards Frage erwiderte: „Nein, ich habe keine Familie.“
„Sie sollten es versuchen“, entfuhr es Sheppard, ehe er es verhindern konnte.
Wieder zog die Frau an seiner Seite die Augenbrauen zusammen und Sheppard erklärte verlegen: „Na ja, Sie könnten gleichzeitig kontrollieren und missbilligen.“
Für einen langen Moment sah Alexandra Degenhardt ihren Begleiter an, bevor sie mit warnendem Unterton meinte: „Sie bewegen sich mitunter haarscharf an der Grenze dessen entlang, was ich bereit bin Ihnen durchgehen zu lassen, John. Sie sollten unbedingt vermeiden diese unsichtbare und gelegentlich etwas fließende Grenze zu überschreiten.“
Für einen Moment spürte Sheppard, dass es die Frau absolut ernst meinte und etwas unangenehm berührt wich er ihrem scharfen Blick aus. „Wird nicht passieren.“
Die Frau nickte zufrieden. „Besser wär´s.“
Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Erst als sie wieder in den Gang zum Kommandozentrum der Stadt einbogen, sagte Generalmajor Degenhardt: „Ach, John. Ich habe Ihre zukünftige Stellvertreterin, Major Anne Teldy, darum gebeten, bereits um Mittag für Sie zu übernehmen. Dafür hat Teldy dann aber etwas gut bei Ihnen.“
„Teldy kommt mit? Aber ich dachte, dass Major Lorne...“
„Lorne hatte gestern einen Autounfall“, gab die Frau erklärend zurück. „Ich wollte es Ihnen bereits die ganze Zeit über sagen, aber dann hat dieser Wraith mich zu sehr abgelenkt. Es ist nichts Tragisches, doch mit einigen Rippenbrüchen fällt Lorne erst einmal aus.“
„Nette Weihnachtsüberraschung“, erwiderte Sheppard nicht gerade begeistert. Nach einem Moment lächelte er jedoch verhalten und sagte: „Danke, Alexandra.“

* * *


Am Abend saß John Sheppard seiner Ex-Frau Nancy gegenüber am Tisch des geräumigen Wohnzimmers. Nancy hatte traditionell Grünkohl mit Salzkartoffeln und Mettwürsten zubereitet. Ein Erbe ihrer zur Hälfte deutschen Wurzeln. Die andere Hälfte war Cherokee, was den etwas dunkleren Teint und den indianischen Gesichtsschnitt erklärte.
Wie schon zu der Zeit als sie noch zusammen gewesen waren hatte sie es verstanden, das traditionell relativ einfache Mal zu etwas Besonderem zu machen. Deshalb griff John Sheppard, der wusste, dass er auf so etwas zukünftig erst einmal wieder würde verzichten müssen, auch ein zweites Mal zu. Worüber sich Nancy zu freuen schien.
Sheppard aß mit Behagen und dachte dabei an die kleine Aufmerksamkeit, die er Nancy zur anschließenden Bescherung mitgebracht hatte. Eine kunstfertig gearbeitete, athosianische Brosche, die er Teyla nach intensiver Verhandlung abgeschwatzt hatte. Etwas ganz Besonderes. So wie Nancy.
Die Frau mit den langen, braunen Haaren hatte ihr Mahl bereits beendet und beobachtete ihren Ex-Mann aufmerksam dabei wie er aß. Dabei wechselten Beide lange Blicke miteinander, wobei sich in der Magengrube des Mannes ein wärmendes Gefühl ausbreitete, an dem nicht das Essen seinen Anteil hatte. Das gedämpfte Licht im Raum verlieh ihren Gesichtszügen beinahe etwas Geheimnisvolles.
Den gesamten Nachmittag über hatte bereits eine seltsame Stimmung zwischen ihnen geherrscht. Vielleicht auch deswegen, weil sein Bruder Dave, der ebenfalls eingeladen gewesen war, kurzfristig abgesagt hatte. Aus beruflichen Gründen die ihn in New York festhielten. Dabei hatte John es ganz bewusst vermieden das Gespräch auf Nancys momentanen Stand der Beziehung zu Grant zu lenken. Das würde zu Nichts führen.
Jedoch war John Sheppard aufgefallen, dass Nancy ihren Kleidungsstil auffallend verändert hatte. Etwas, dass sie bisher nur einmal getan hatte. Nachdem sie sich damals von ihm getrennt hatte. Aber das musste nichts heißen.
Doch auch das hatte er nicht thematisiert, weil er ahnte, dass Nancy allergisch darauf reagieren würde, wenn er zu sehr in ihr Privatleben eindrang. Dabei hätte ihn brennend interessiert wie es aktuell um ihre Beziehung mit Grant stand.
Gerade so als habe Nancy seine Gedanken gelesen fragte sie einen Moment später: „Daraus, dass du den Heiligen Abend mit mir verbringst, ersehe ich, dass du momentan keine feste Beziehung führst, John. Oder irre ich mich?“
Sheppard erwiderte den forschenden Blick aus den braunen Augen seiner Ex-Frau. „Sie könnte ja beruflich gebunden sein, so wie mein Bruder.“
„Du vergisst, dass ich dich ziemlich gut kenne.“
Sheppard grinste schief. Ja, Nancy hätte es längst gemerkt, in den letzten Monaten, wenn er eine feste Freundin gehabt hätte. „Viel zu gut, Nancy.“
Sheppard wischte sich mit der Serviette den Mund ab, legte sie zur Seite und lehnte sich in dem Stuhl zurück. „Das Essen war ausgezeichnet.“
„Wie wäre es mit einem Glas Wein? Und später machst du dein Geschenk auf.“
John Sheppard lächelte versonnen. Es war mehr als ein halbes Jahrzehnt her, dass er richtig Weihnachten gefeiert hatte. „Ich liebe Weihnachtsgeschenke. Aber du hast dich hoffentlich an unsere Abmachung gehalten. Nur eine Kleinigkeit.“
„Ich hatte nie Probleme mit Abmachungen“, gab Nancy etwas spitzer zurück. Im nächsten Moment lächelte sie entschuldigend. „Tut mir leid, John.“
John Sheppard hob leicht seine Augenbrauen und machte eine wegwerfende Geste, während er sich erhob. „Ist vermutlich die Macht der Gewohnheit.“
Nancy ließ die Bemerkung unkommentiert und verschwand für eine Weile in der Küche. Kurz darauf kehrte sie mit zwei gefüllten Weingläsern in den Händen zu ihrem Ex-Mann zurück. Sie reichte John eins davon und hob danach ihr eigenes Glas leicht an. „Auf einen friedlichen Heiligen Abend.“
Sheppard nickte nur.
Sie stießen an, tranken und nach einem Moment deutete Nancy zum Weihnachtsbaum. „Du kannst dein Präsent für mich, solange mit unter den Baum legen.“
Sheppard reichte Nancy sein Glas, schritt zu dem zwei Meter hohen, liebevoll geschmückten Baum und griff in die Tasche seines Jacketts. Das hübsch verpackte Geschenk zu dem einzigen anderen Päckchen legend sog er den Tannenduft ein. Noch etwas, das ihm vermutlich bald fehlen würde.
Er begab sich wieder zu Nancy, nahm sein Glas von ihr in Empfang und erkundigte sich: „Wann genau machen wir sie auf?“
„Wie immer, um Mitternacht.“
„Ach ja, richtig. Da war ja so etwas, das sich Tradition nennt.“
Nancy lachte leise. „Du bist immer noch der ungeduldige Junge, der seine Geschenke am liebsten schon am frühen Morgen auspacken würde. Aber so läuft das hier nicht. Du wirst also schon warten müssen. So lange dauert es ja nicht mehr.“
„Ja, aber das Warten nervt trotzdem.“
Während Nancy traditionelle Weihnachtsmusik auflegte, sah sie John über die Schulter hinweg an. „Ich schätze, du darfst mir auch diesmal nicht sagen, wohin du ab übermorgen unterwegs bist? Gib mir wenigstens einen Tipp und sage mir, ob es weit hinausgeht.“
„Weitest“, gab Sheppard ironisch zurück, obwohl es irgendwie ja schon der Wahrheit entsprach. „Du hast Recht. Viel mehr darf ich dir nicht sagen, aus… “
„Ja… Schon gut! Aus Gründen der nationalen Sicherheit!“
„Und der internationalen Sicherheit.“
Die leise, feierliche Musik setzte ein und Nancy schritt entschlossen zu John. Ihm das Glas aus der Hand nehmend und auf den Tisch stellend sagte sie bestimmt: „Zum Ausgleich dafür wirst du mit mir tanzen, John. Wegen der vielen verpassten, früheren Gelegenheiten.“
Etwas ungläubig sah John zu Nancy. „Zu Weihnachtsmusik?“
„Als würde das bei dir einen Unterschied machen“, hielt im Nancy vor. „Du tanzt doch selbst zu Samba, Grunge und Techno einen Schieber.“
Sheppard zuckte mit den Schultern. „Auch wieder wahr.“
„Dann los. Vielleicht kann ich dir ja ein paar neue Tanzschritte beibringen.“
„Ha!“, machte Sheppard und legte vertraut seine Arme um Nancy. Dabei sah er in ihre Augen und fragte: „Du kennst den Spruch mit den alten Hunden?“
„Alles faule Ausreden, John. Damit kommst du nicht mehr durch, bei mir.“
„Na, toll!“
Entgegen seinem Gemurre fand John Sheppard Spaß daran mit Nancy zu tanzen. Während er sich tatsächlich auf einen Tanz-Crashkurs einließ, unterhielt er sich mit Nancy über Gott und die Welt, bis die Frau schließlich, nach längerem Schweigen, mit veränderter Stimme sagte: „Ich habe, nachdem ich dir das letzte Mal Informationen besorgt hatte, einige Recherchen angestellt. In eigener Sache sozusagen. Dabei bin ich über einen Begriff gestolpert und ich denke, der sagt dir was. Der Begriff lautete STARGATE-COMMAND.“
John hielt abrupt inne und sah seine Ex-Frau erschrocken an. Gleichzeitig wurde ihm klar, dass sie damit quasi eine Bestätigung ihrer Vermutung erhalten hatte und eindringlich hakte er nach: „Wieviel hast du erfahren?“
„Genug, um mir ein paar Dinge zusammenzureimen.“
„Dann reime diese Dinge wieder auseinander, Nancy. Davon darfst du weder etwas wissen, noch darfst du darüber reden.“
Trotzig widersprach die Frau: „Mit dir schon, denn du scheinst darüber jede Menge zu wissen, John. Ich habe doch Recht?“
„Das ist nicht der Punkt, Nancy!“ Sheppard suchte nach Worten. „Du bringst mich in Teufels Küche, denn ich müsste jetzt sofort meine Vorgesetzten informieren.“
„Aber das wirst du nicht tun.“
John Sheppard presste sich Lippen aufeinander. „Nein. Doch das wusstest du bereits, als du davon angefangen hast. Aber versprich mir, dass du das nicht weiter verfolgen wirst und dass du niemals wieder diesen Begriff erwähnst.“
„Es kann einem ja Angst machen, so wie du das sagst.“
„Das ist immer noch zu wenig, fürchte ich.“
Nancy sah ihren Ex-Mann lange an, bevor sie leise erwiderte: „Ich meinte damit, dass ich Angst um dich habe, John. Was immer du da Draußen tust und wo immer dieses da Draußen liegen mag, es ist gefährlich das spüre ich. Es hat dich verändert.“
„Zum Negativen?“
Nancy lächelte leicht. „Nein, zum Positiven. Eindeutig zum Positiven.“
Im nächsten Moment lagen ihre Lippen auf seinen. Einen kurzen Augenblick zögernd, umarmte sie John fest und küsste ihn fordernd.
Es dauerte einen Augenblick bis sich der Mann von seiner Überraschung erholt hatte. Er erwiderte Nancy´s Kuss. Zunächst nur verhalten denn er machte sich für einen Moment lang klar, dass dies fraglos zu Komplikationen führen würde. Einen Moment später zog er Nancy fest in seine Arme und alle Bedenken wurden im Moment gegenstandslos.

* * *


Gegen Mitternacht sah John Sheppard, entspannt lächelnd, in die Augen der Frau, die er bis vor einigen Augenblicken noch leidenschaftlich geliebt hatte.
Nancy legte ihre Hand auf die Wange des Mannes und flüsterte: „Das war wunderschön, John. Und etwas unerwartet.“
„Ja, für mich unerwartet.“
„Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?“
„Meistens!“
John Sheppard ignorierte die leichte Gereiztheit in Nancy´s Stimme, da er wusste wie er das zu nehmen hatte. Doch da war etwas Anderes. Eine gewisse Bitterkeit in ihrem Blick. Deshalb fragte er nach einer Weile: „Was hast du?“
„Blöde Frage, John“, gab die Frau grob zurück. „Du bist Single, aber bei mir sieht das etwas anders aus. Ich bin mit Grant zusammen. Einem wirklich guten Menschen. Jetzt mache ich mir Vorwürfe. Grant hat ganz gewiss nicht verdient, dass ich ihn derart hintergehe.“
Sheppard schwieg schuldbewusst. Schuldbewusst deshalb, weil er es zugelassen hatte, dass Nancy ihren Freund mit ihm betrogen hatte. Schließlich fragte er leise: „Wie steht es zwischen Grant und dir. Ich meine, außer gerade in diesem Moment?“
Unmut lag in den Augen der Mittdreißigerin. „Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich jetzt mit Gut darauf antworte. Weißt du, seit meiner Beförderung ist es nicht einfach für mich eine wirklich aufrichtige Beziehung zu führen. Alles entwickelt sich dadurch so wie damals während unserer Ehe. Nur, dass diesmal ich es bin die über viele Angelegenheiten des Jobs nicht reden darf. Das ist frustrierend.“
John Sheppard hob verständnisvoll die Augenbrauen und ließ dabei seine Rechte, unter der Bettdecke, sacht über die Hüfte seiner Ex-Frau gleiten. Er druckste etwas herum und sagte schließlich leise: „Da wir gerade beim Thema sind: Ich hatte vor zwei Wochen ein etwas intensiveres Gespräch mit meinem Vorgesetzten. Ein Dreisterne-General, dessen Namen du nicht wissen musst. Er steht in direkter Verbindung zum Präsidenten. Ich bat ihn darum dir einen gewissen Sicherheitsstatus zuzustehen. Nach einer Überprüfung durch den Militärischen Geheimdienst wurde er gewährt.“
Nancy richtete sich leicht im Bett auf. „Du hast mich überprüfen lassen?“
„Um dir einige der Dinge erklären zu dürfen, wegen derer du bereits in eigener Sache recherchiert hast“, erwiderte Sheppard gedehnt. Er bemerkte Nancy´s auffordernden Blick und führte aus: „Bis eben war ich mir nicht sicher, ob ich dir davon erzählen soll. Doch ich finde, du hast ein Anrecht darauf. Noch etwas: Was ich dir jetzt sage ist hundertprozentig wahr. Auch, wenn es sich wie Science-Fiction anhören wird. Das STARGATE-COMMAND ist inoffiziell eine Unterabteilung des Militärs, mit der Bezeichnung Area-52. Offiziell existiert es nicht. Gegründet wurde es, weil ein Archäologe, im Jahr 1928, in der Nähe von Gizeh einen metallenen Ring fand, der nicht von der Erde stammt. Was dieser Ring wirklich ist, erfuhr das Militär aber erst im Jahr 1995, als es unseren Wissenschaftlern gelang das Gerät zu aktivieren. Es handelt sich um ein Tor, mit dem man eine Verbindung zu anderen solchen Toren herstellen kann, die auf vielen Welten dieser Galaxie von einem Volk aufgestellt wurden, die wir Antiker nennen. Menschen wie wir, die unsere Vorfahren sind.“
Ungläubig sah ihn Nancy im Halbdunkel an. „Redest du etwa von Außerirdischen?“
„So habe ich auch reagiert als ich das erste Mal davon erfuhr“, gab Sheppard mitfühlend zu. „Aber es ist wahr, Nancy. Hör zu: Nachdem dieses Tor zu den Sternen, eben das Stargate, zum ersten Mal aktiviert wurde, gelangte ein Team von Soldaten, in Begleitung des Wissenschaftlers der die Funktion herausfand, auf einen anderen Planeten. Viele Tausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Dabei kam es zu Kampfhandlungen mit einem Wesen, das früher Menschen von der Erde zu diesem Planeten verschleppt hat. Einige Seinesgleichen taten Ähnliches, so dass es viele Hundert Planeten in der Milchstraße gibt, die heute von Menschen bewohnt werden. Diese Entführer wurden inzwischen von einer Allianz, zu der auch außerirdische, nichtmenschliche Intelligenzen gehören, besiegt.“
„Jetzt redest du von kleinen, grünen Männchen?“
„Na ja, die sind eigentlich grau“, seufzte Sheppard.
Er sah Nancy beschwörend an, bevor er weitersprach: „Ich weiß, das klingt phantastisch, doch da ist noch mehr. Vor rund sechs Jahren fand ein Wissenschaftler heraus wo sich jene Stadt befindet, die der Sage nach ATLANTIS heißt. Es handelt sich dabei um eine Stadt, die von den erwähnten Antikern gebaut wurde. Sie besitzt einen Sternenantrieb, mit dem man selbst zwischen Galaxien hin und her reisen kann. Wir gelangten mit Hilfe des erwähnten Stargates zu dieser Stadt, die sich zu dem Zeitpunkt in einer Zwerg-Galaxie befand. Mehr als drei Millionen Lichtjahre entfernt. Es gelang uns, die Systeme der Stadt zu aktivieren und wir fanden, neben Unmengen von Dateien, eine für uns neue, hochstehende Technik. Vor etwa einem Jahr wurde es notwendig, dass ATLANTIS zur Erde zurückkehrt. Die Stadt besitzt einen Schild, mit dessen Hilfe man sie tarnen kann, sodass sie niemand sieht, obwohl sie knapp vier Kilometer durchmisst. Darum bin ich seit einem Jahr wieder öfter in der Nähe gewesen, Nancy.“
Mit einem schnellen Blick auf den Digital-Wecker, der bereits nach Mitternacht anzeigte, seufzte Sheppard: „Morgen Früh startet ATLANTIS wieder zu der Zwerg-Galaxie, von der ich eben gesprochen habe. Das heißt, ich werde vermutlich für eine ganze Weile nur sehr schwierig zu erreichen sein. Trotzdem würde ich mich freuen gelegentlich von dir zu hören und zu erfahren wie es dir geht.“
Mit einer Mischung aus Unglauben und Faszination sah Nancy den Mann an ihrer Seite an. Seine Augen sagten ihr, dass er sich keinen Scherz mit ihr erlaubte. Nach einer ganzen Weile erst erwiderte sie: „Wow! Wie konnten wir das vor dem Rest der Welt geheim halten, John?“
„Konnten wir nicht. ATLANTIS untersteht dem sogenannten Internationalen Komitee. Das Kontingent auf ATLANTIS ist multinational und besteht aus Männern und Frauen aus gut dreißig verschiedenen Nationen. Hauptsächlich aus Wissenschaftlern, Ärzte und Soldaten.“
John erkannte die unausgesprochenen Fragen in Nancy´s Augen und fügte eindringlich seinen vorangegangenen Worten hinzu: „Und das ist wirklich alles, was ich dir sagen darf, Nancy. Bitte stelle keine Fragen dazu und forsche nicht auf eigene Faust weiter. Ich habe mich persönlich dafür bei meinem Vorgesetzten verbürgt, dass du darüber, selbst unter Folter, mit niemandem reden wirst. Auch nicht mit Grant.“
„Mit dem werde ich über so Einiges nicht reden“, bemerkte Nancy düster.
Die Frau blickte in John Sheppards fragende Miene und fügte etwas ernster hinzu: „Hör zu, John. Du hast doch nicht angenommen, dass ich mit fliegenden Fahnen zu dir zurückkehren werde? Du weißt, so gut wie ich, dass das nicht gutgehen würde. Ich brauche einen Mann, der hier auf der Erde ist.“
„Ja, schon klar. Habe ich auch nicht erwartet.“
„Ach nein?“
Sheppard lächelte schmerzlich. „Na ja, zumindest nicht wirklich. Trotzdem wirst du auch in Zukunft viel mehr für mich sein, als nur eine gute, alter Freundin. Da ist immer noch sehr viel Liebe für dich. Das klingt ziemlich schräg, oder?“
Nancy nickte und sagte dann entschieden: „Also schön, John. Ich werde schweigen, wie ein Grab. Aber ich will, dass du mir noch eins verrätst. Ist das, was du da Draußen machst sehr gefährlich?“
Mit leichtem Zögern gab Sheppard zu: „Gelegentlich schon. Das ist Soldatenrisiko.“
Die Frau beugte sich zu ihm und gab ihm einen sanften Kuss, wobei ihre Linke zärtlich seine Wange streichelte. Nachdem sie sich widerstrebend von ihm löste, flüsterte sie fast unhörbar: „Dann pass gefälligst da Draußen auf deinen Hintern auf.“
„Mache ich ständig.“
Nancy zog ihre Hand zurück und schmunzelte fein. Mit leicht angehobenen Augenbrauen erkundigte sie sich ironisch: „Du reist Millionen von Lichtjahren weit und du hast da Draußen keine einzige Frau gefunden, die dein Interesse erregt hat?“
Etwas verlegen wand sich John unter Nancy´s fragenden Blicken bevor er in Gedanken meinte: „Das kann man so nicht sagen. Das Schwierige ist gar nicht mal, eine interessante Frau zu finden, sondern viel mehr, dass sie einen nicht sofort an einen Stuhl fesselt oder dass sie sich nicht in pure Energie verwandelt und einen darin einhüllt.“
Nancy blickte verständnislos und John grinste schwach: „Vergiss das. Sagen wir, es ist gar nicht so einfach wie man meinen sollte.“
Nancy nickte lächelnd und sagte dann auffordernd: „Komm, lass uns jetzt duschen und danach unsere Weihnachtsgeschenke auspacken, John.“
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