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Vae Victis II: Die Herren der Winde von Terraner

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Kapitel 13: Fly Away

Er lächelte und zeigte dabei weiße Zähne, die in dem braunen Gesicht auffielen. Sein Haar war lang und schwarz wie sein Kimono, die Augen mandelförmig und sein Alter unbestimmbar.

„Wir… kommen in Frieden“, sagte Caldwell und blieb etwas zwei Meter von dem Fremden entfernt stehen.

„Ihr kommt von fremden Gestaden…“, meinte der Mann und betrachtete Caldwell.

„Aus einer anderen Galaxie um genau zu sein“, sagte der Colonel.

„Ich ahnte es“, behauptete der Mann. „Ihr seid weit gereist um uns zu besuchen.“

„Im Namen des Reiches, wir müssen Sie leider bitten uns zu begleiten!“; Bernadette von Bucklebear war das Geplänkel leid.

„Cui bono?“, fragte der Mann und lächelte.

„Caesar Morton IV“, antwortete Caldwell.

Der Gesichtsausdruck des Fremden veränderte sich, die Augen die vorher Gelassenheit ausstrahlten verrieten nun Überraschung.

„Ihr seid ein Wissender!“, rief der Mann. „Mein Name ist Eris Murdon, Erster Abt des Drachenordens.“

„Colonel Steven Caldwell vom Astria Porta Kommando“, stellte sich Steven rasch vor, seine rudimentären Kenntnisse der Antiker-Sprache bemühend.

„Generalfeldmarschall Bernadette von Bucklebear!“, sagte Bucklebear so zackig wie auf dem Kasernenhof, wurde aber vom Abt komplett ignoriert.

„Lasst uns doch von diesem Strand weg gehen, wir sollten uns austauschen“, schlug Murdon vor und zeigte mit einer einladenden Geste auf den Strand. Caldwell ging entschlossen voran, Bernadette folgte ihm mit zwiespältigen Gefühlen.

Er war erst ein paar Meter gegangen und aus dem Wasser raus, als Caldwell wie vom Blitz getroffen stehen blieb. Er stand inmitten eines teilweise von Sand bedeckten…

Caldwell sah auf, Murdon und Bucklebear stellten sich neben ihm.

„Das ist ein Ringtransporter…“, stellte Caldwell überrascht fest.

„Ein Erbe der Ordensgründer… und eine bequeme Einrichtung“, meinte Eris und drückte auf sein matt schimmerndes Armband. Die Ringe schossen um die drei in die Höhe und transportierten sie davon.

~*~

„Auch den Fremdweltler Steven Caldwell im Range eines Colonels schlagen wir zum Ritter des Ordens des Heiligen Sankt Prentiums!“

Der Kaiser berührte eben die Schulter des Colonels mit dem prachtvollen Krummsäbel, als das Glas splitterte. Morton IV wusste nicht wie ihm geschah, in dem einem Moment schlug er den Fremdweltler zum Ritter, in dem anderen wurde er davon gezerrt. Seine allerdurchlauchtigste Majestät wurde in die Höhe gezogen und fortgeflogen. Er wehrte sich vergeblich, etwas hatte sich in seinem Pelzumhang gekrallt und zog ihn vom Thron weg.

„Ein Drache! Schützt den Kaiser!“

‚Zu spät, zu spät…‘ dachte Morton und zappelte. Sein Monokel fiel ihm herunter und zerschellte auf dem immer kleiner werdenden Schlosshof. Er sah undeutlich wie die Gardisten zusammenliefen, planlos, unfähig ihren Souverän zu retten. Seine Erziehung verbot es ihm zu schreien… und so hüllte sich der gotterwählte Herrscher über Millionen von Menschen in schockiertes Schweigen als ihn der fliegende Lindwurm von seiner Hauptstadt davon trug.

Das Meer glitzerte unter ihm, die Schiffe sahen aus der Höhe aus wie Modelle. Der Kaiser erinnerte sich seines Krummsäbel und erwägte ob er seinen Entführer attackieren sollte.

‚Das wäre keine so gute Idee‘

„Wer spricht da? Du, Drache! Wie kommt deine Stimme in meinen Kopf?“

‚Haben Hochwohlgeboren denn noch nie von Telepathie gehört‘, fragte der Drache und schnaubte amüsiert. Der Kaiser ließ erschrocken seinen Säbel fallen, der schnell zu einem glitzerndem Punkt zusammenschrumpfte und dann im Meer verschwand. Immer schneller, immer höher flog der Drache, Wind zerrte an den edlen Kleidern des Monarchen. Bald verließen sie die Hoheitsgewässer des Reiches. Das Brausen des Flugwindes und vergleichsweise leise Schlagen der Flügel verdrängten alle anderen Geräusche aus der Wahrnehmung des Kaisers.

„Woher stammst du?“, fragte Morton, krampfhaft um eine feste Stimme bemüht.

„Von jenseits des Meeres, Mensch! Ich bin gekommen um dich zu holen! Mit Gold und Silber werde ich entlohnt für diese Mühsal!“

„Oh, wehe mir! Du willst mich über das Meer verschleppen! Halte ein, ich gebe dir mehr Gold und Silber als du tragen kannst!“

„Um das Tragen geht es mir nicht, jämmerlicher Mensch, sondern um das Liegen! Es liegt sich gar vortrefflich auf güldenem Geschmeide…“

„Lasse dir gesagt sein das das Reich über schier unerschöpfliche Goldminen und über vortreffliche Goldschmiede verfügt, die dir eine Schlafstatt aus diesem vortrefflichen Erze bauen könnten…“

„Schweig Stille! Ich mag ein wechselwarmes Reptil sein, wankelmütig bin ich indes nicht!“

Betroffen hüllte sich Kaiser Morton IV in Schweigen und ließ sich hängen. Hommington war schon lange hinter ihnen verschwunden und sie flogen über tiefblauem Meer. Nur hier und da war unten ein vereinzeltes Schiff zu sehen. Resignierend ließ Morton sein Zepter fallen, denn er wollte nicht das es im Hort des Drachen endete.

Die Insigne seiner Macht fiel und fiel. Immer tiefer stürzte das aus Platin gefertigte Kunstwerk hinab bis es sich in das Mahagoniedeck der Ozymandias bohrte und dort vibrierend stecken blieb.

Kapitän Theophilus und der Dirigent des Tanzteeorchesters bemerkten nichts davon, denn sie unterhielten sich angeregt über eine irdische Komposition die die Musiker in ihr Programm aufnehmen wollten.

„Diese „elektrischen Gitarren“, wo soll ich sowas herbekommen? Dieses Stück dürfte für uns unspielbar sein!“, beschwerte sich eben der Dirigent und fuhr sich durch die wilde Haarpracht.

„Nehmt doch einfach normale Gitarren, oder Lauten... Mandolinen gingen vielleicht auch noch…“, schlug Theophilus vor, der erpicht darauf war dieses Stück zu hören.

„Na gut… auf einen Versuch kann man es ja mal ankommen lassen….“, meinte der Dirigent skeptisch und ging zu seinem Orchester.

„Käpt’n, Käpt’n!“

Theophilus drehte sich zu seinem Schiffsjungen um, der mit dem Zepter in der Hand auf ihn zukam.

„Was ist das denn, zeig mal…“, der Kapitän ergriff das schwere Zepter.

„Wenn das mal nicht das Zepter des Kaisers ist… wie kommt es bloß auf mein Schiff?“

Auf dem Vorderdeck des Schiffs klopfte unterdessen der Dirigent mit seinem Taktstock auf seinen Notenständer. Die Musiker stimmten ihre Instrumente und der Tenor machte sich für seinen Einsatz bereit. Schließlich hob der Dirigent seinen Taktstock…. Das Tanzteeorchester Hommingtons legte los und nach einer Weile hörte auch Theophilus ihnen zu.

„Wir sind die Herren der Winde!
Wir ziehen fort zum Horizont.
Herren der Winde!
Wir sind die Herren der Winde!
Unser Geist Euch stets bewohnt.
Herren der Winde!“

~*~

Kapitän Theophilus dachte an die kleine musikalische Darbietung zurück. Sommer, Sonne Musik… wie schnell nur war das von Nebel, Mond und Gefahr ersetzt worden! Mit dem Feldstecher beobachtete Theophilus wie Bernadette von Bucklebear und Colonel Caldwell mit dem mysteriösen Fremden sprachen.

Beunruhigt sah er zu wie die drei ein paar Schritte gingen - und dann in gleißendem Licht verschwanden! Der Kapitän senkte überrascht das Fernglas und hob es dann wieder vor die Augen. Die drei blieben verschwunden!

Seltsame Dinge gingen auf dieser Insel vor…

weiter: Kapitel 14
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