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Besuch in Mittelerde von Faith

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Vorwort

Original-Veröffentlichung auf der Seite Ein Herz für Probie
Besuch in Mittelerde


Seltsame Rufe hallten über die Ebene, als O'Neill, Teal'c, Jonas und Sam durch das Stargate schritten. Die Sonne stand am Himmel und ein leichter Wind trug einen angenehm würzigen Duft vom den Wiesen zu ihnen herüber.
"O'Neill, hörst du das?", fragte Teal'c argwöhnisch.
"Sicher nur Vögel", wiegelte Jonas ab, der sich, von der herrlichen Landschaft begeistert, nach allen Seiten umsah.
"Ich würde mich gern ein wenig umsehen, Sir", wandet sich Sam an O'Neill.
Jack nickte nur und so entfernte sich Sam ein wenig von der Gruppe, Jonas folgte ihr kurz entschlossen.
"Die Gegend ist herrlich, nicht?", begann Jonas zu plaudern.
Sam lächelte und nickte: "Ja, und so friedlich."
Doch im nächsten Moment schalten sie die Ereignisse Lügen.
Aus einem Wäldchen, einige hundert Meter Luftlinie von ihnen, brachen plötzlich zwei riesenhafte Gestalten heraus. Jonas und Carter erstarrten. So etwas hatten sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Zwei Wesen, die wie Elefanten aussahen, doch sie hatten eine Vielzahl von Stoßzähnen und auf deren Rücken waren dreistöckige Sitzgelegenheiten, auf denen eine große Zahl von fremdartigen Menschen saßen. Dass diese nicht zum Vergnügen auf den Ungetümen ritten, erklärte eine Vielzahl Krieger, die die elefantenartigen Tiere begleiteten. Sie trugen in rot und schwarz gehaltene, gepanzerte Kleidung, ihre Gesichter waren verdeckt und die Speere und Äxte, die sie mit sich trugen waren mit Horn und Leder verziert.
Schweigend zog diese Armee über die Ebene. Kaum ein Laut war zu hören, nur das Pfeifen fremdartiger Vögel.
Eine merkwürdige Spannung lag in diesem Moment in der Luft, wie vor einem Gewitter.
Sam und Jonas gingen hinter einem Findling in Deckung. Sie wollten vermeiden von den Kriegern gesehen zu werden. O'Neill und Teal'c waren ebenfalls außer Sicht gegangen.
Auf einmal brach das Pfeifen ab und ein Pfeilhagel brach los. Viele der Krieger wurden getroffen, auch ihre Reittiere brüllten vor Schmerz. Chaos brach unter den Wanderern aus. Kein Angreifer war zu sehen und sie standen wie auf dem Präsentierteller. Die Verluste waren groß und nur mühsam konnte sich SG 1 zurückhalten, den Angegriffenen Beistand zu leisten. Zu ungewiss war die Lage, die sich vor ihnen bot und die Zahl der verborgenen Angreifer. So entschlossen sich O'Neill und Teal'c erst einmal die Lage zu erkunden. Sie gaben Jonas und Sam durch Handzeichen zu verstehen, dass sie in Deckung bleiben und dort auf ihre Rückkehr warten sollten.

Langsam pirschten sich der Jaffa und der Colonel an den mit vielerlei Gebüsch bewachsenen Fluss, von wo aus die Pfeile auf die Krieger in der Ebene vor ihnen abgegeben wurden. Weit kamen sie nicht. Kaum dass sie den Saum des Gebietes erreicht hatten, sahen sie sich von Männern in grünen Mänteln und Kapuzen umzingelt, die ihre schussbereiten Bögen auf sie richteten.

Die kleine Armee in der Ebene wurde zerstreut und floh in alle Richtungen und noch immer fehlte jede Spur von O'Neill und Teal'c. Sam und Jonas sahen sich an. Was mochte wohl passiert sein? "Sollten wir nicht nachsehen?", flüsterte Jonas. Sam, die offenbar das Selbe gedacht hatte, zögerte einen Moment und nickte dann.
Sie sahen nach allen Seiten und bemerkten dann in einiger Entfernung den Rauch eines kleinen Feuers, dorthin wandten sie sich.
Als sie an der kleinen Feuerstelle ankamen, war diese verwaist. In einem kleinen Topf war offensichtlich Kaninchen zubereitet worden, doch von dem Koch fehlte jede Spur. Da die Suppe noch heiß und das Feuer noch nicht vollständig erloschen war, konnten der oder die Wanderer nicht weit weg sein.
Jonas und Sam liefen nun geduckt auf eine Baumgruppe zu, die nur wenige Meter vor ihnen lag. Dort angekommen spähten wie wieder nach allen Seiten, sahen aber niemanden. Langsam schlichen sie vorwärts, ihre olivgrüne Uniform bot ihnen in der üppigen Vegetation Schutz, der moosige Boden schluckte die meisten Geräusche, bis Jonas auf eine kleine Lichtung trat, auf der der Moosboden trockenem Lehmboden wich. Hier war das Gras von der Sonne verdörrt und die Äste der Bäume hingen trocken und traurig herab. Auf dem Boden lagen neben spitzen Steinen auch trockene Blätter und Stöcke. Als Jonas die Lichtung geschwind überqueren wollte, trat er unachtsam auf einen dieser Stöcke. Unter lautem Knacken brach er entzwei. Der Kelownaner erstarrte. In der Stille des Flusswäldchens wirkte er wie ein Schuss, genauso gut hätte er auch eine Salve aus seiner Waffe abgeben können. Wenn auch er nicht wusste wo die versteckten Angreifer waren, so wussten sie doch nun wo er sich aufhielt.
Jonas verwünschte seine Hast und diesen Ast. Doch ehe er sich wieder in Bewegung setzen konnte, wurde er schon von auf ihn gerichteten Pfeilen gestoppt.

"Heermeister Faramir, wir haben noch einen", rief einer der beiden, die Jonas auf der Lichtung aufgehalten hatten, einem Mann in grüner Kapuze und brauner Uniform zu. Die Vorderseite dieser Uniform zierte ein silberner Baum. Er war groß und schlank, sein Haar war schulterlang und rötlich. Sein ernstes Gesicht zeugte von Autorität, mit wachen Augen musterte er den Gefangenen. "Bring' ihn zu den anderen", befahl er dem Mann. Er stieß Jonas, wie ihm geheißen, einige Schritte weiter. In der Mitte, zwischen einer Gruppe Männern, die gleichfalls grüne Kapuzen trugen, knieten bereits O'Neill, Teal'c und Sam. Neben ihnen kauerten noch zwei weitere Gestalten. Sie waren nur etwa halb so groß wie Jonas und wirkten wie Kinder. Sie hatten krauses Haar und waren einfach gekleidet, die grauen Mäntel, die sie trugen ließen sie noch unscheinbarer wirken, als sie ohnehin waren. Trotz ihrer geringen Größe und ihrer offensichtlichen Furcht vor den Männern, die sie gefangen hatten, verrieten ihre Gesichter, dass sie weniger Kinder als vielmehr Erwachsene waren.
Nun wandte sich der als Heermeister angesprochene, an seine Gefangenen: "Ich bin Faramir, Heermeister Gondors. Wer seid ihr und welche Angelegenheiten führen euch in dieses Land?"
"Wir sind harmlose Wanderer, Hobbits aus dem Auenland, Frodo Beutlin ist mein Name und das ist Samweis Gamdschie.", gab einer der Kleinen zurück.
"Es gibt hier keine harmlosen Wanderer in Ithilien, Herr Beutlin, nur Diener des Dunklen Turms", wies ihn der Mann zurecht.
"Hey, Du, lass den Kleinen in Ruhe!", mischte sich O'Neill ein.
"So sagt mir also wollt ihr mir also, was ihr hier wollt und warum ihr mich und meine Männer ausgespäht habt?", wandte sich der Sprecher an Jack.
"Wir wollten nur vorbei schaun und hallo sagen", sagte O'Neill.
Der Blick, der O'Neill traf hätte eindeutiger kaum sein können.
"Wir sind Reisende", meldete sich nun Jonas zu Wort, "Forscher, die eure Kultur kennen lernen wollen. Mein Name ist Jonas und das sind Colonel O'Neill, Major Carter und Teal'c."
"Forscher?", echote der Mann. Jonas nickte. "Ihr wollt unsere Kultur kennen lernen?"
Wieder nickte Jonas, doch hatte er nicht mehr das Gefühl, dass es den Mann interessierte. "Wahrlich, das ist mir die ungewöhnlichste Ausrede, die mir jemals untergekommen ist", der Krieger konnte ein Grinsen nicht verhindern: "Man sagte mir, dass Saurons Arm lang geworden ist und seine Diener die Menschen Gondors verhöhnen, doch selbst für die Späher des Dunklen Turms ist diese Antwort ungewöhnlich."
"Das liegt wohl daran, dass wir den Typen nicht kennen", meldete sich nun O'Neill wieder zu Wort.

Verhaltenes Gelächter breitete sich unter den Männern aus. "So, ihr behauptet also den Herrn des Dunklen Landes nicht zu kennen?"
"Sagte ich das nicht bereits?", fragte ein genervter O'Neill.
"Dann könnt ihr mir sicher sagen, was euch in diesen Teil des Landes führt, Forscher", sagte der Heermeister mit einem Anflug von Sarkasmus.
Ehe O'Neill eine passende und ebenso sarkastische Bemerkung machen konnte, schaltete sich Jonas wieder ein: "Wir sind durch das Sternentor gekommen."
"Das Sternentor?", wiederholte der Mann verwundert.
"N ziemlich großes O", erklärte O'Neill.
"Dort, auf der anderen Seite des Wäldchens", Sam deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Die Männer wechselten ungläubige Blicke, auch der Heermeister schien sprachlos. "Ihr behauptet also durch das Cor rodyn gekommen zu sein, den Kreis der Götter?", brachte er nach einer kurzen Pause hervor.
"Wenn ihr es so nennen wollt", nickte nun O'Neill.
"Wir leben in wahrhaft ungewöhnlichen Zeiten", sagte der Heermeister erstaunt. "Gerüchte gehen um, dass Elendils Erbe gefunden sei und hier in der Wildnis treffe ich zwei vom sagenumwobenen Volk der Halblinge, doch der Wunderdinge nicht genug, eine Gruppe Menschen, so scheint es mir zumindest, behauptet durch den Ring der Götter zu reisen!"
"Was macht der denn für'n Wind?", brummte O'Neill in Richtung Carter.
Doch ehe Sam noch etwas sagen konnte, wandte sich der Heermeister wieder an sie: "Einstweilen muss ich euch jedoch bitten mit mir zu kommen, denn es ist mein Befehl jeden zu erschießen, der durch diese Lande zieht, es sei denn er hat des Truchsesses Erlaubnis.", dann sah er zu den kleinen Männern neben dem SG Team, "vieles verlangt es mich zu erfahren, aber einstweilen muss ich euch eine Ungehörigkeit zumuten, denn niemandem ist es gestattet den Weg zum Hênneth Annûn zu sehen, es sei denn Verbündete aus Rohan."
Dann sagte er zu seinen Begleitern: "Bindet ihnen die Hände und bedeckt ihre Augen."

Jonas wusste nicht mehr wie lange sie über Stock und Stein gewandert waren und wie oft ihn die Hände seines Hintermannes halten mussten, damit er nicht stürzte. Nach einem schier endlosem Marsch kam die Gruppe endlich zum Stillstand. Als ihm die Binde von den Augen genommen wurde, glaubte er zu träumen: Man hatte sie zu einem roh behauenem Felstor gebracht, durch einen dünnen Schleier Wasser sah man nach Westen. Das Wasser, das von der Sonne beschienen wurde, wurde in vielen verschiedenen Farben gebrochen, es schien als wäre die Höhle voller glänzender Edelsteine.
"Hênneth Annûn", erklärte der Heermeister, "das Fenster zum Westen, unsere Zuflucht. Hier werden wir einstweilen bleiben müssen. Nach unserem Angriff auf die Harad werden die Straßen eine zeitlang unpassierbar sein."
Nun platzte Jonas heraus: "Wer sind denn diese Harad? Und wieso führt ihr Krieg gegen sie?"
"Es sind Menschen aus dem Südland, sie dienen dem Namenlosen. Einst, so sagt man, herrschte Verkehr zwischen den fernen Landen und das nächstgelegene ihrer Reiche, Umbar, erkannte Gondors Hoheit an, doch lange ist es her. Nun huldigen sie dem Dunklen Herrscher und nutzen Ithiliens Straßen um seine Armeen zu vergrößern.", sagte der Heermeister.
"Der Krieg wird bald heraufziehen, nicht wahr?", fragte nun der, der sich als Frodo vorgestellt hatte.
Faramir nickte betroffen: "Der Krieg scheint unausweichlich, der Schatten gewinnt an Macht und bald wird er nach Minas Tirith greifen. Und der, dessen Weisung wir bräuchten wird nicht in die weiße Stadt zurückkehren." Der Mann unterdrückte ein Seufzen, als sein Blick in die entgegen gesetzte Richtung der Höhle wanderte. Jonas' Blick und der des kleinen Mannes folgten ihm. Der Heermeister betrachtete ein weißes Horn, mit Silber eingefasst und mit alten Lettern beschrieben, in einer Sprache, die Jonas unbekannt war. Doch das Horn war gespalten, ein starker Hieb musste es in der Mitte getroffen haben.
Frodo schien es zu erkennen, seine Augen weiteten sich erschrocken. Jonas sah ihn verwundert an, auch der Heermeister hatte seine Reaktion bemerkt: "Ihr kennt es?"
"Sicher, es gehört Boromir aus dem Reiche Gondors. Was ist ihm zugestoßen?", fragte der Hobbit.
"Er ist tot. Wir fanden sein Horn, unterhalb der nördlichen Entwasser", sagte Faramir bedrückt, "doch mehr als das sagt es mir mein Herz, denn "Nacht bringt die Nachricht oft dem Nachverwandten", so sagt man", dann fügte er hinzu, "Boromir war mein Bruder."
"Es bedrückt mich, Nachricht von seinem Tod zu erhalten", sagte der Kleine.
"Wart ihr Freunde Boromirs?", fragte Faramir.
"Ich für meinen Teil schon", nickte der Angesprochene.
"Erzählt mir von eurem Treffen mit Boromir", forderte ihn der Heermeister auf.
Zögernd begann Frodo zu berichten: "Er war einer unserer Gefährten. Mit neun brachen wir von Imladris auf, einen verloren wir in Moria. Vier Hobbits waren wir, ein Elb und ein Zwerg waren auch dabei und zwei Menschen Boromir aus Gondor und Aragorn, Arathons Sohn." "Und welche Angelegenheit führte euch nach Ithilen?", hakte Faramir nach.
"Wir sind einem Geheimauftrag verpflichtet und dürfen nicht darüber sprechen", blockte der Hobbit ab.
"Es hat mit Isildurs Fluch zu tun, nicht wahr?", Faramir schien noch nicht zufrieden mit der Antwort, "doch einstweilen will ich euch damit nicht behelligen."
Nun wandte er sich an Jonas, der die ganze Zeit neugierig zugehört hatte. "Nun, Jonas, erzählt mir von eurer Welt", noch schienen nicht all seine Zweifel ausgeräumt, doch schien seine Neugier sein Misstrauen zu besiegen.
Nur zu gerne erzählte Jonas Faramir alles, was dieser wissen wollte.
Mit großen Augen hatten Faramir und die beiden Hobbits Jonas zugehört. Niemand hatte es gewagt ihn zu unterbrechen. De Kelownaner kam sich wie ein Märchenerzähler am Lagerfeuer vor.
Als er geendet hatte meinte Faramir: "Noch nie habe ich etwas von den Goa'uld, wie ihr sie nennt, gehört. Unsere Götter sind friedliebend und kein Mensch hat sie je zu Gesicht bekommen. Sie fordern nichts von uns, es sei denn ihre Verehrung, doch nicht viele gedenken dieser Tage noch der Valar."
"Erzählt mir von den Valar", bat Jonas, der nicht minder neugierig war als der Heermeister Gondors.
Doch dieser gab zu: "Viel vermag ich euch nicht zu berichten, ich bin keiner der Weisen, die um die Zeit des Erwachens von Elben und Menschen wissen. Nur so viel ist mir bekannt: man sagt die Valar wohnen im Segensreich Valinor. Es liegt weit im Westen und ist für Lebende nicht zu erreichen. Die unsterblichen Elben segeln dorthin, wenn ihre Zeit in Mittelerde abgelaufen ist. Ihnen ist es erlaubt bei den Göttern zu leben, doch nie kehren sie nach Mittelerde zurück."
"Hat niemand versucht herauszufinden wo dieses Valinor liegt?", fragte Jonas.
"Doch, viele haben es versucht, aber niemand kehrte zurück", erklärte Faramir, "doch leider kann ich dir nicht allzu viel darüber sagen."
"Und was ist mit diesem Krieg, über den ihr geredet habt? Was ist der Grund, die Ursache, dafür?", wollte Jonas wissen.
Der Kelownaner schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn sowohl Faramir als auch den beiden Hobbits schien diese Frage unangenehm.
Schließlich erklärte der Krieger im Flüsterton: "Der Schatten ist nach Mordor zurück gekehrt, der Turm Barad-dûr wurde wieder errichtet. Orks streifen nun durch die Lande und der Namenlose schart Ostlinge und Südländer um sich. Er will Mittelerde in eine zweite Finsternis treiben."
Das Mitglied von SG 1 schaute den Mann, an als habe er in einen fremden Akzent der Goa'uld gesprochen: "Barad-dûr?"
Wieder meldete sich Frodo zu Wort: "Es ist elbisch" erklärte er, "es heißt dunkler Turm, es ist die Festung des großen Auges". Die letzten Worte flüsterte er nur. Es schien, als bereite ihm das Sprechen dieser Worte große Schmerzen.
"Der Namenlose? Das große Auge? Wer oder was ist das?", Jonas war mit der Antwort nicht zufrieden.
Als weder Frodo noch Faramir antworteten, sprach zum ersten Mal Samweis Gamdschie zu dem Kelownaner: "Es ist der Herr des Dunklen Landes, Mordor. Man sagt, er habe die Gestalt eines großen Auges, das über sein Land wacht. In früheren Tagen nannte man ihn Sauron."
Bei der Erwähnung dieses Namens schienen, alle, die Sams Rede gehört hatten zusammen zu zucken.
"Lange hat niemand gewagt diesen verfluchten Namen in Ithilien auszusprechen", Faramir schien ein wenig ungehalten, aber mehr noch als dies' erschrocken.
Jonas staunte. Die bloße Erwähnung des Namens ihres Feindes schien die Leute hier zu ängstigen. Was musste das für ein boshaftes Wesen sein, das so viel Angst verbreitete?
"Wer ist dieser...", Jonas überlegte kurz bevor er fort fuhr, "Namenlose? Was hat er getan, dass man ihn so fürchtet?"
Nun ergriff Faramir wieder das Wort, er schien sich wieder gefangen zu haben: "Vormals, so sagt man, war er Diener eines viel größeren Herrn des Dunkels. Doch nachdem dieser vertrieben wurde, heuchelte er den Menschen Freundschaft. Er lebte bei ihnen im Reich der Könige des Westens, den Númenor. Er wurde ihr Ratgeber und gewann immer größeren Einfluss. Eines Tages wurde er so mächtig , dass er den Königen riet den Valar nicht mehr zu huldigen und den Elben zu misstrauen. Schreckliche Dinge passierten zu dieser Zeit und schließlich riet der Namenlose zu einem Krieg gegen die Valar. Nur wenige Getreue rieten von diesem Krieg ab und verließen Andor, das Land, welches den Númenorern einst von den Valar gegeben ward. Ihr Führer war Elendil, aus der Linie der Könige. Mit ihm gingen seine Söhne Isildur und Anárion. Elendil gründete später das Königreich Anor und seine Söhne das Königreich Gondor, welche von nun an Krieg gegen den Herrn des Dunklen Landes führten."
"Was geschah mit der Flotte der Númenorer und dem Lande Andor?", erkundigte sich Jonas. "Die Flotte und das Land Andor wurden von den Valar zerstört. Seit jenen Tagen hat niemand mehr die Valar gesehen.", endetet Faramir.

Sam, Teal'c und Colonel O'Neill waren ein Stück weiter in die Höhle gebracht worden und konnten nicht verstehen, was Jonas mit dem Heermeister und den Hobbits besprach. Vielmehr war ihre Aufmerksamkeit den Begleitern Faramirs gewidmet.
O'Neill betrachtete die Waldläufer argwöhnisch, die die Waffen des SG Teams an sich genommen hatten und sie staunend untersuchten.
"Hey! Das ist kein Spielzeug!", rief er den Männern zu. Doch die Mannen Gondors ließen sich von diesen Worten nicht beirren.
"Wir haben die Waffen doch gesichert, Sir", sagte Sam.
"Das ist nicht der Punkt, Carter!", brummte der Colonel.
Sam konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Der Colonel war mit der Situation unzufrieden. Er saß gefesselt in einer Höhle auf einem fremden Planeten, während diese Männer, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, seine Waffen inspizierten.
Ihr Blick wanderte wieder zu Jonas, der sich offensichtlich angeregt mit den drei Männern unterhielt. Nur zu gern hätte sie gewusst worum es in ihrem Gespräch ging.
Neben ihr versuchte O'Neill vergeblich eine bequeme Sitzposition zu finden, während Teal'c die Ruhe und Gelassenheit eines tiefen Bergsees ausstrahlte.

In diesem Moment stürmte ein Mann in die Höhle. Ein Bote sei gekommen raunte er Faramir zu und brachte den Heermeister in einen anderen Teil der Höhle.
Eine Weile blieb er verschwunden, dann wies er seine Männer an den Gefangenen zu Essen zu geben und ihnen Schlafgelegenheiten zu bereiten.
Er selbst zog sich wieder zurück. Sam, Teal'c und O'Neill sahen sich an. Sie ahnten, dass der Heermeister keine guten Nachrichten bekommen haben musste.
Nun gesellten sich auch Jonas und die Hobbits zu den drein, die bereits mit den Waldläufern, an einer reich gedeckten Tafel, platz genommen hatten. Aus den Gefangenen waren nun Freunde geworden, zumindest behandelte man sie während des Essens wie gute Bekannte. Man reichte ihnen blassgelben Wein, Brot und Butter, Pökelfleisch, getrocknete Früchte und guten roten Käse.
Während der üppigen Mahlzeit informierte Jonas die anderen Mitglieder von SG 1 über die Dinge, die Faramir berichtet hatte. Doch während Sam und Teal'c aufmerksam Jonas' Schilderungen lauschten, wandte der Colonel seine Aufmerksamkeit einen anderen Phänomen zu: "Carter", stieß der die Kollegin an, "Haben Sie das gesehen?"
"Sir?" "Na, die beiden da", verstohlen deutete er mit dem Kinn in Richtung der Hobbits. Verwirrt schaute Sam zu den Hobbits und dann wieder zu Jack.
"Na, die haben doch mindestens schon ihre dritte Portion!"

Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, als die Hobbits, die Waldläufer und die Mitglieder von SG1 satt und zufrieden auf ihre Lager sanken. Mit bedauernden Minen hatten ihnen die Männer wieder Handfesseln angelegt, aber noch fühlte man sich mit den Menschen der Erde nicht vertraut genug.
Schon bald lag das SG Team im tiefen Schlummer, das gute Essen und der Wein halfen die unbequemen Fesseln an den Händen zu vergessen.
Doch Teal'cs Schlaf war sehr leicht, so bemerkte er, dass der Heermeister gegen Sonnenaufgang den Hobbit Frodo weckte und mit ihm die Höhle verließ.
Beunruhigt und zugleich neugierig richtete sich der Jaffa, mit Hilfe der Felswand hinter sich, auf.
Vorsichtig, um niemanden seiner Bewacher zu wecken, schlich er den beiden nach. Er folgte ihnen zum Tor, wo der Wasservorhang nun zu einem, glitzernden Schleier aus Seide, Perlen und Silberfäden geworden war; schmelzende Eiszapfen des Mondscheins. Für einige Augenblicke hielt diese Pracht seine Sinne gefangen, doch dann setzte er seinen Weg zielstrebig fort. Die Männer stiegen eine schmale Treppe hinauf, die an einem flachen Felsen ohne Geländer endete. Der Jaffa kauerte sich in den Schatten der Treppe und beobachtete die beiden Männer.
"Dort unten", Faramir deutete in eine tiefe Schlucht, die sich vor ihnen erstreckte. Frodo schritt vorsichtig näher und schaute in die ihm geheißene Richtung. "Nur her zukommen und den Verbotenen Weiher zu betrachten schließt die Todesstrafe ein."
Entsetzt sah der Hobbit den Menschen an, doch der hatte eine noch schrecklichere Überraschung für den kleinen Mann. Rechts und links von ihnen traten Bogenschützen aus dem Schutz der Dunkelheit.
"Sie erwarten meinen Befehl, soll ich schießen lassen?"
Frodos Blick spiegelte Entsetzen wieder. Offensichtlich befand er sich in einem Gewissenskonflikt. Wie paralysiert starrte er in die sich vor ihm auftuende Schlucht. Faramir beobachtete ihn argwöhnisch.
"Wartet!", brach es schließlich aus dem Hobbit hervor. "Ich bin an dieses Geschöpf gebunden und es an mich. Er führt uns.", gab Frodo schließlich zu.
"Bitte, lass mich hinunter zu ihm", bat der kleine Mann. Ein flehender Blick traf den Heermeister, so dass dieser schließlich nickte und der Hobbit auf die schmale Treppe zueilte, in deren Schatte sich noch immer der Jaffa verbarg.
Als Teal'c bemerkte, dass Frodo im Begriff war den Sims zu verlassen, beeilte er sich lautlos zu seinen Kameraden von SG1 zurück zu kehren.
Während Frodo hinunter zum Verbotenen Weiher eilte, schlich Teal'c unbemerkt zurück auf sein Lager. Doch der Jaffa blieb nun nicht müßig, vorsichtig weckte er Colonel O'Neill. "Noch fünf Minuten...", brummte Jack schlaftrunken.
"O'Neill", flüsterte Teal'c. Der Colonel blinzelte müde und wurde in dem Moment, da er versuchte sich die Augen zu reiben, wieder schmerzhaft an seine Fesseln erinnert.
"Au, verdammt!", fluchte er ungehalten. Dann versuchte er sich, mehr schlecht als recht, aufzusetzen. "Was gibt's denn Teal'c?", fragte der Colonel schließlich.
"Etwas geht vor, O'Neill", kaum hatte der Jaffa zu sprechen begonnen, da betraten ein paar Waldläufer mit einem zappelnden und schreienden Bündel, das sie hinterdrein zogen, die Höhle. Wenige Schritte hinter ihnen folgte ein verzweifelter Hobbit, der das Bündel bat. "Sméagol, wehr' dich nicht! Sméagol, vertrau' dem Herrn!"
Die Rufe hatten auch Sam, Jonas und den zweiten Hobbit sowie ihre Bewachter geweckt.
"Was ist passiert?", fragte Jonas, noch im Halbschlaf.
"Das wüsste ich auch gern", brummte O'Neill, der damit beschäftigt war seine Handfesseln an einer scharfkantigen Stelle der Felswand abzustreifen.
Seine Handgelenke waren von den Fesseln wund gescheuert und schmerzten furchtbar.
"Colonel, was tust du da?", fragte Jonas entsetzt. Er fürchtete, dass die Waldläufer sich durch sein Verhalten provoziert fühlen könnten.
"Verdammt noch mal, Jonas! Es reicht mir allmählig! Was soll dieser Zirkus?", blafft O'Neill, dann wandte er sich an die Waldläufer: "Bringt mich zu eurem Boss!"
Die Angesprochenen sahen einander ratlos an. Was sollten sie tun? Der forsche Ton des Mannes gefiel ihnen nicht, aber immerhin war er durch das Cor rodyn getreten. Mochte er auch menschliche Züge tragen und beteuern einer der ihrigen zu sein, all das das konnte Trugwerk der Valar sein. Zögernd führten sie Jack weiter in die Höhle hinein. Was der Colonel dort zu sehen bekam, ließ ihn schaudern.

Es dauerte nicht allzu lange, bis Colonel O'Neill zu Sam, Teal'c und Jonas zurückkehrte. Samweis Gamdschie und Frodo hatten sich in der Zwischenzeit in einen weitern Raum der Höhle zurückgezogen, man hörte sie im Nebenraum flüstern.

"Colonel?", fragte Sam besorgt, als sie das blasse Gesicht ihres Vorgesetzten bemerkte.
"Hast du den Heermeister gesprochen?", hakte Jonas nach.
"Gott, verdammt", brachte O'Neill schließlich über die Lippen, dann ließ er sich neben den andren auf dem Boden nieder. "Das war die reinste Freak-Show!"
"Was ist passiert?", wollte Carter wissen.
"Dieser Kerl, dieser Typ, diese...Kreatur, was auch immer sie gefangen haben...", er stockte, dann fuhr er fort "jedenfalls zog der so'ne Art Dr. Jeckyll und Mr. Hyde Nummer ab...das war...", dann winkte er ab.
Teal'c zog fragend eine Augenbraue hoch, auch Jonas schien nicht zu verstehen: "Wer sind Dr. Jeckyll und Mr. Hyde?"
Doch ehe Jonas' Frage beantwortet werden konnte, eilte der Heermeister Gondors an ihnen vorbei, ohne SG1 eines Blickes zu würdigen. Er steuerte auf den Nebenraum zu, in dem sich die Hobbits befanden.
"So, dies ist also die Lösung all der Rätsel. Hier in der Wildnis habe ich euch, zwei Halblinge und eine Schar Menschen unter meinem Befehl und der Ring der Macht ist für mich nun greifbar nahe. Nun kann Faramir, Heermeister Gondors, zeigen was er wert ist."
O'Neill, Sam, Teal'c und Jonas sahen einander an. Sie konnten nicht sehen was vor sich ging, doch das, was sie hören konnten, beunruhigte sie zutiefst. Hatten sie den Heermeister falsch eingeschätzt? War der einzige Grund, dass sie und die Hobbits noch am Leben waren, der, dass er sich Informationen über seine Feinde erhoffte?
War sein Wohlwollen nur gespielt? Was meinte er mit "dem Ring der Macht"?
Jonas beschlich ein furchtbares Gefühl. Etwas Schlimmes ging vor sich, das die Existenz dieses Planeten bedrohte. Er wusste nicht woher dieses Gefühl kam, aber es war stark und real. Es schien von ihm Besitz zu nehmen. Es umschloss ihn, rann durch ihn hindurch, schien jede Faser, jede Zelle seines Körpers zu erfüllen.
"Aufhören! Begreift ihr das denn nicht? Er muss ihn zerstören!", hörte man nun die Stimme von Sam.
Jonas schien es, als habe sich plötzlich die Stimme der Vernunft erhoben. Zwar war sie einsam und allein, doch umso entschlossener hallte sie von den kahlen, kalten Felsen wider: "Und das haben wir vor, wir gehen nach Mordor, zum Feurigen Berg!"
Wieder warfen sich die vier fragende Blicke zu. Worüber sprach man dort drüben? Ging es vielleicht um eine Waffe?
Nochmals passierte ein Mann eilig die SG1 Mitglieder. Halblaut wandte er sich an den Heermeister: "Osgiliath ist unter Beschuss, sie rufen nach Verstärkung."
"Bitte, er trägt solch eine Last, ihr müsst ihm helfen, bitte!", flehte Sam, seine Stimme zitterte.
"Wir brechen auf", entschied Faramir, dann wandte er sich erneut an Sam: "Der Ring wird nach Gondor gehen."

Nun sprang Jonas auf, er konnte das nicht geschehen lassen! Er wusste nicht warum, aber es war falsch, das sagte ihm sein Innerstes.
Er ging auf den Heermeister zu, der eben den Nebenraum verlassen hatte: "Faramir, es wäre ein Fehler die Hobbits mitzunehmen!"
Ein finsterer Blick traf den Kelownaner: "Es wäre ein Fehler es nicht zu tun."
Faramir wollte an ihm vorbei, doch Jonas verstellte ihm den Weg: "Sie wären nur eine unnötige Last, lasst sie gehen! Was könnten sie schon nützen?"
"Was wisst ihr schon davon? Sie tragen etwas bei sich, was die Geschicke dieses Krieges wenden wird! Es wird all das Blutvergießen beenden! Und nun gebt mir den Weg frei!", sagte der Heermeister erzürnt. Entschlossen schob er Jonas beiseite und hieß seine Mannen sich für den Aufbruch zu rüsten.
Eilig packten diese alles zusammen, fesselten SG 1 und den Hobbits die Hände und bedeckten ihre Augen.
Nachdem die Wanderer weit genug von ihrem Versteck entfernt waren, nahmen die Männer Gondors ihren Gefangenen erneut die Binden von den Augen. Der Morgen war noch jung, noch war die Sonne von grauen Wolken verhangen, doch schon entdeckten sie am Fuße eines abfallenden Hanges eine Stadt, Rauch stieg von ihr auf.
"Seht! Osgiliath brennt! Mordor ist gekommen!", rief einer der Männer entsetzt. Alle starrten gebannt in Richtung der Stadt. Würden sie noch rechtzeitig kommen um Schlimmeres zu verhindern?
"Der Ring wird Gondor nicht retten können. Er hat nur die Macht zu zerstören! Bitte, lasst mich gehen!", rief Frodo. Doch niemand hörte auf die warnenden Worte des Hobbits.
"Rasch!", spornte der Heermeister seine Mannen zur Eile an.
"Faramir, ihr müsst mich gehen lassen", Frodo schien verzweifelt, doch niemand beachtete ihn. Die Krieger stießen ihre Gefangenen grob vorwärts und eilten sich, ihren Kameraden zu Hilfe zu kommen.
"Hör' mal", wandte sich O'Neill an den Heermeister. "Wir könnten euch doch helfen, gebt uns unsere Waffen wieder und wir jagen diese...diese....."
"Orks", half Samweis Gamdschie aus.
"Dann jagen wir diese Orks zur Hölle, na was sagst du?", vergeblich wartete O'Neill auf Antwort. Faramir ignoriert sein Angebot.
"Hey, komm schon!", rief Jack, doch der Heermeister schien andere Pläne zu haben.

Bald erreichten sie den Saum der Stadt. In einigen Ecken fanden kleinere Scharmützel statt, doch noch schien die Schlacht noch nicht im vollem Gange. Ein Mann bahnte sich seinen Weg zum Heermeister. Er trug eine lederne Kluft, auf seinem Rücken trug er einen Köcher mit Pfeilen, in der Hand hielt er einen Bogen. Der Krieger hatte schütteres graues Haar, ein ernstes Gesicht und dunkle, wache Augen, die die kleine Gruppe musterten. Er wandte
sich an ihren Anführer: "Faramir, die Orks haben das Ostufer eingenommen. Sie sind bei weitem zu zahlreich. Bis zur Nacht sind wir überwältigt."
Faramirs ohnehin düstere Mine verfinsterte sich zusehens. Die Stadt war nicht zu halten, was würde er nun tun? Jack warf ihm einen auffordernden Blick zu, doch Faramirs Gesicht blieb versteinert.
Plötzlich erklang eine Stimme aus ihrer Mitte:"Herr Frodo!" Nun wandte sich die Aufmerksamkeit der Männer den Hobbits zu. Sam sah entsetzt zu seinem Herrn. Sein Gesicht war bleich, er schien sich kaum auf den Beinen halten zu können: "Er ruft nach ihm, Sam. Sein Auge hat mich bald erfasst."
"Halte durch, Herr Frodo, du schaffst das schon!", Sam versuchte ihm Mut zu machen.
Nun schien der Heermeister eine Entscheidung gefällt zu haben, er wandte sich an seinen Gegenüber: "Bringt sie zu meinem Vater. Sagt ihm Faramir sendet ein mächtiges Geschenk. Eine Waffe, die unser Geschick wenden wird in diesem Krieg."
Jonas unterdrückte einen Entsetzensschrei. Er wusste, das was hier vor sich ging war falsch, doch er konnte nichts dagegen unternehmen. Sie würden nicht auf ihn hören, so wie sie auch auf Frodo nicht gehört hatten. Es war aussichtslos! Diese Menschen verschlossen sich jedem Ratschlag, genau wie auf Kelowna. Sie hatten den eigenen Untergang besiegelt, nur weil sie zu Stolz waren Rat von anderen anzunehmen. Diese Menschen machten nun genau denselben Fehler. Das konnte er nicht zulassen!
Faramir hatte sich bereits abgewandt, bereit in die Schlacht zu ziehen,
doch in diesem Moment meldete sich der tapfere Samweis wieder zu Wort: "Wollt Ihr wissen was mit Boromir geschehen ist? Warum euer Bruder gestorben ist?" Die Erwähnung dieses Namens schien den Heermeister schmerzhaft zu treffen. Nun wandte sich Faramir erneut zu den Hobbits.
Sam fuhr fort: " Er hatte einen Eid geschworen Frodo zu beschützen und dann hat er versucht Frodo den Ring wegzunehmen, er wollte ihn umbringen! Wegen dem Ring wurde euer Bruder wahnsinnig!"
Alle Augen richteten sich nun auf den kleinen Hobbit, fast unbeachtet blieben die Steine, die in diesem Moment aus der Mauer hinter ihnen brachen. Paralysiert starrte Faramir in Sams Richtung, es schien als ob er langsam aus einem tiefen Traum erwachte und er Stück für Stück in die Realität zurückkehrte.
Doch Sams Sorge galt noch immer seinem Herrn: "Was hast du denn, Herr Frodo?"
"Sie sind hier, sie sind gekommen", flüsterte er tonlos.
Unsicher sahen sich die Männer um. Wovon sprach Frodo?
Doch schon bald sollten sie wissen, was der Hobbit gemeint hatte.
Dunkle, graue Leiber mit langen Hälsen und langen Beinen an deren Enden scharfe Krallen riesige Felsbrocken umklammerten, getragen von riesenhaften Flügeln, flogen über sie hinweg. Auf diesen Tieren ritten schwarze Reiter, deren Gesichter nicht zu erkennen waren. Kreischend ließen diese Geschöpfe ihre tödliche Fracht über der Stadt hernieder gehen. Doch nicht die Felsen waren die schrecklichste Waffe dieser Kreaturen, sondern ihre markerschütternden Schreie, die selbst den tapfersten Krieger zu Tode ängstigten.
Einige Sekunden standen die Männer wie versteinert, dann riefen sie entsetzt: "Nazgûl!!"
Noch nie hatte Jonas solch schreckliche Kreaturen gesehen, ihre Macht war verheerend. In kopfloser Panik flüchteten die Mannen Gondors.
Und wieder hielt ein solches Ungetüm auf die Stadt zu. Seine langen Flügel streiften die Zinnen der letzten verbliebenen Dächer, seine Krallen waren ausgefahren, bereit jeden zu ergreifen, den es zu packen bekam.
Die kleine Gruppe um Colonel O'Neill war die einzige, die noch unbeweglich am Saum Osgiliaths stand. Ungläubig starrten Jack, Sam, Teal'c und Jonas zum Himmel hinauf.
"Was zum Teufel...?", O'Neill ließ den Satz unbeendet.
Noch immer beobachtete Jonas den Nazgûl, der, scheinbar suchend, über die Stadt flog. Abrupt änderte er seine Flugbahn und stürzte sich auf SG1.
Sam, Jonas und Teal'c sprangen in Deckung, doch Jack blickte versteinert auf das Ungetüm, das kreischend auf ihn zukam.
Jonas spürte wie die Angst ihn lähmte, er konnte sich nicht bewegen, Angstschweiß durchnässte seine Uniform. Er war unfähig etwas zu unternehmen. Dann nahm er allen Mut zusammen und schrie so laut er konnte: "Colonel, Achtung! Nazgûl!!"

"Jonas, alles in Ordnung?", fragte Sam.
Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, blinzelnd schlug Jonas die Augen auf.
Carter hatte sich über ihn gebeugt und sah in besorgt an, neben ihr stand O'Neill, stirnrunzelnd betrachtete er seinen Kollegen, dem der Angstschweiß noch auf der Stirn stand.
"Ja, alles Bestens", mühsam setzte er sich in dem Sessel auf, in dem er eingeschlafen war.
"Sicher?", fragte Jack, "Man konnte dich am Ende des Flurs schreien hören, irgendwas von Nass...Nasgul oder so."
Dann warf O'Neill einen prüfenden Blick auf eine DVD-Hülle, die zu Jonas' Füßen lag, sie musste zusammen mit der Fernbedienung auf den Boden gefallen sein. Er hob die Hülle auf und sah Jonas grinsend an: ", du
solltest vor dem Einschlafen nicht solche Filme ansehen, du könntest Alpträume bekommen."

-Ende-
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