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Private Negotiations von anja25ive

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"Cameron Mitchell", machte sich Michael bemerkbar und im selben Moment zuckte Cameron zusammen.
"Herrgott", fluchte dieser, atmete einmal tief ein und wandte sich dem Wraith zu, der sich so lautlos an ihn herangeschlichen hatte.
"Anklopfen oder ein leises Räuspern hilft, dass sich einige von uns nicht irgendwann zu Tode erschrecken."
Michaels Gesicht zeigte keinerlei Regung, etwas, an das sich Cameron, in der kurzen Zeit in der er hier war, noch immer nicht gewöhnt hatte.
"Was gibt es?", fragte er schließlich, als Michael weiterhin schweigend vor ihm stand und scheinbar nur auf eine Aufforderung wartete, sein Anliegen endlich vorzutragen.
"Lade Sheppard zu einem Essen ein", erklärte Michael kurz, drückte Cameron einen Zettel in die Hand und war bereits wieder auf dem Weg.
Mit einem Stirnrunzeln nahm Cameron den Zettel entgegen und die Fragezeichen über seinem Kopf wurden immer größer.
"Woah… hey…", gab dieser schließlich von sich, setzte sich in Bewegung und hielt Michael auf, bevor dieser endgültig verschwinden konnte. "Was soll das? Wieso soll ich Sheppard zu einem Essen einladen und wieso überhaupt…?"
"Sheppard und Dr. Weir müssen einige Dinge klären, zu denen sie freiwillig nicht bereit sind", antwortete Michael und verschwand endgültig, während Cameron noch immer nicht wirklich im Klaren darüber war, was er wirklich vorhatte, aber er würde dem Wraith den Gefallen tun.

"Daniel Jackson", sagte Michael, als er das Büro von Daniel betrat und nur ein 'mm' von ihm als Antwort bekam.
"Laden Sie Dr. Weir zu einem Essen ein", trug Michael sein Anliegen vor, legte einen Zettel auf das Buch, dass Daniel gerade durchging und wollte auch aus seinem Büro verschwinden, als dieser endlich von dem Text aufsah, den er bearbeitete und auf den Zettel starrte.
"Was soll ich?", hakte er nach und sah den Wraith fragend an.
"Laden Sie Dr. Weir zu einem Essen ein", wiederholte dieser klar und deutlich, was er wollte und sah für einen Moment aus, als würde er nicht verstehen, warum keiner seine einfache Bitte auf Anhieb verstand.
"Wieso sollte ich Elizabeth zu einem Essen einladen?", fragte Daniel, schob seine Brille zu Recht und zog seine Augenbrauen zusammen.
"Vala Mal Doran hielt es für eine ausgezeichnete Idee", erklärte Michael und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, weil er erwartete, dass Daniel ihm noch mehr Fragen stellen würde.
"Vala!", wiederholte Dr. Jackson den Namen, als würde er sofort Unheil verbreiten.
"Warum wundert es mich nicht, dass meine Frau da ihre Finger im Spiel hat", sagte er mehr zu sich selbst, als er sich fahrig durch sein kurzes Haar fuhr und eine weitere Frage stellte. "Und wieso hält Vala es für eine ausgezeichnete Idee?"
"Sheppard und Dr. Weir gehören zusammen."
"Ah ja…", war alles, was Daniel von sich gab, als Michael sich abwandte und sein Büro verließ. "Dann lade ich Dr. Weir zum Essen ein", gab er dem Gefallen nach und widmete sich wieder seiner Arbeit.

Noch einmal holte Elizabeth tief Luft, als sie einen Blick in den Spiegel im Eingangsbereich des Restaurants warf. Sie fühlte sich unwohl, obwohl es absolut keinen Grund dazu gab. Das hier war nur ein Essen unter alten Freunden. Ein paar Stunden in alten Erinnerungen schwelgen und den Abend einfach genießen.
Aber wie konnte sie die alten Erinnerungen genießen, wenn sie so von einem Ereignis geprägt waren? Wenn er sich immer wieder in ihre Gedanken schlich und ihr ihre plötzliche Einsamkeit bewusst wurde?
So schwer es ihr auch fiel es sich einzugestehen, aber sie war einsam. Sie war selbst einsam, als sie mit Mike zusammen war.
Wie hätte sie bloß den stundenlangen Avancen dieses Mannes widerstehen sollen?
Immer wieder hatte er sie angerufen, immer wieder hatte er sie um ein Date gebeten und schließlich hatte sie nachgegeben. Seine Nähe hatte sie sich besser fühlen lassen, hatte sie sich weniger einsam fühlen lassen.
Er hatte sogar wegen ihr Atlantis verlassen, er hatte sie gefragt, ob sie ihn heiraten wollte und Elizabeth hatte angenommen. Sie hatte angenommen, weil sie noch weiter dem entkommen wollte, was sie einfach nicht losließ.
Doch am Ende hatte sie Mike nur verletzt, hatte ihm kurz vor der Hochzeit die Wahrheit gesagt, hatte ihm gesagt, dass sie ihn nicht liebte. Es hatte ihm das Herz gebrochen. Sie hatte den verletzten Ausdruck in seinen Augen nicht vergessen, aber sie wollte keine Ehe auf einer Lüge aufbauen, sie wollte ihn nicht heiraten, nur weil sie vor etwas davonlief, dem sie sich bis heute nicht stellen konnte.
Erneut holte sie tief Luft, als sie sich selbst anlächelte, ihren Blick von dem Spiegel abwandte und sich nach ihren Freunden umsah, doch sie sah nur John, der allein an einem Tisch saß und abwesend mit dem Glas in seiner Hand spielte.
"Wo sind die Anderen?", fragte sie, als sie sich verwirrt umsah und außerdem noch feststellte, dass John an einem Tisch für zwei Personen saß.
"Nicht hier", antwortete John und zog eine Karte unter seiner Serviette hervor.
Fragend zog Elizabeth ihre Augenbraun zusammen und griff nach der Karte, die John ihr entgegenstreckte.
"Wir wünschen Euch einen romantischen Abend. Nutzt die Chance. Vala", las Elizabeth laut vor und auf einmal wurde die Anspannung in ihrem Körper noch größer.
Kein Essen unter Freunden. Kein Essen, bei dem sie sich auf etwas anderes konzentrieren konnte. Nur John. Nur der Mann, der sie ansah, als würde er am liebsten aus ihrer Nähe verschwinden.
Und sie konnte es verstehen. Es war so schwer mit ihm allein zu sein. Es war so schwer nicht daran zu denken, was geschehen war, wenn sie in seine grünen Augen sah.
Egal, wie verschlossen sie waren. Egal, wie wenig er von sich selbst preisgab, sie kannte den Grund für diese Kälte. Sie unterdrückte ein Seufzen, als sie die Karte zurück auf den Tisch legte und überlegte, ob sie sich setzen sollte oder nicht.
"Ich hatte davon keine Ahnung. Daniel hat mich gebeten zu diesem Essen unter Freunden zu kommen."
"Ich verschwinde wieder", erwiderte John und war sich bewusst, dass seine Stimme viel zu harsch klang.
Es war wie ein Automatismus, der sich einfach einschaltete, sobald er in ihrer Nähe war. Es war albern, es war kindisch, es war absolut unnötig, aber er konnte es einfach nicht abstellen. Es war diese tiefe Verletzbarkeit in seinem Inneren, die er sich in den letzten fünf Jahren nicht eingestehen hatte wollen.
Diese Verletzbarkeit, die er tief in sich vergraben und die ihn so verschlossen gemacht hatte. Vielleicht war er auch ein Feigling, dass er sich ihr einfach nicht stellte, aber er wollte keine halben Erklärungen, er wollte keine Worte, die ihm nur das sagten, was er selbst bereits wusste.
Er legte ein paar Dollarscheine auf den Tisch, trank den letzten Schluck seines Wassers und machte sich auf den Weg zum Ausgang, als er Elizabeth' Hand auf seinem linken Oberarm spürte.
"John", erklang ihre Stimme und der leise, bittende Ton war nicht zu überhören.
"Können wir keinen Abend zu zweit verbringen? Ungezwungen. Irgendwo. Einfach nur reden." Ihre grünen Augen suchten seinen Blick, versuchten ihm verständlich zu machen, dass sie nicht mehr wollte. Vielleicht wollte sie mehr, aber sie war nicht bereit sich das einzugestehen.
In diesem Moment gestand sich Elizabeth nur ein, dass sie nicht allein sein wollte. Sie wollte nicht einen weiteren Abend allein zu Hause auf ihrer Couch verbringen und irgendwelche Berichte lesen. Sie wollte nicht allein sein und an ihn denken. In diesem Moment wollte sie mit ihm den Abend verbringen - nichts anderes.
Wie konnte er nein sagen? Wie konnte er sie jetzt hier so stehen lassen? John Sheppard konnte es nicht. Egal, wie weh alles getan hatte.
Egal, wie sehr er immer wieder gehofft hatte, dass alles anders verlaufen wäre, jetzt, wo er hier vor hier stand, in ihre Augen sah, wurde ihm bewusst, dass er noch so weit weg laufen konnte, er würde sich nirgends so wohl fühlen, wie in ihre Nähe. Ein leises Seufzen rann über seine Lippen, bevor er schließlich zustimmte.
"Einverstanden, aber ich will kein Wort darüber verlieren."
Elizabeth nickte zustimmend. Wenn das die einzige Bedingung war, um mit ihm einen Abend zu verbringen, dann würde sie ihm diese gern erfüllen. Mit Erleichterung erwiderte sie das kleine Lächeln, das über Johns Lippen glitt.
Als sie sich umdrehte, um zu dem bereits reservierten Tisch zu gehen, hielt sie plötzlich mitten in der Bewegung inne.
"Wo willst du hin? Ich dachte, wir essen hier?", fragte sie mit einem Stirnrunzeln, als John auf dem Weg war das Restaurant zu verlassen.
"Ich habe einen gemütlicheren Platz im Sinn", antwortete er, öffnete die Tür und wartete darauf, dass Elizabeth ihm endlich folgte.

"Und Rodney stand wirklich kurz davor die Stammesführerin zu heiraten???", lachte Elizabeth, als sie sich die Finger ableckte und nach einem weiteren Stück der leckeren Shrimps griff.
"Er hatte ihr Leben gerettet und ihre Gesetze sagten, dass derjenige, der ihr Leben retten würde, sie zur Frau nehmen muss", erwiderte John und warf einen kurzen Blick auf den Monitor, der einen Football Klassiker zeigte.
"Es war ja nicht so, als wäre sie hässlich gewesen und jeder aus dem Stamm hat ihn angebetet. Eigentlich der perfekte Ort für Rodney."
"Und so was hat er abgelehnt?", kicherte Elizabeth, als sie sich ihre Finger an der Serviette abwischte und einen Schluck von ihrem Bier nahm.
"Ich glaube, die Tatsache, dass er jede Menge Kinder in mitten des Dorfes hätte zeugen müssen, hat ihn abgeschreckt." Noch immer musste John lachen, als er an den vollkommen entsetzten Gesichtsausdruck von Rodney dachte. Noch nie in seinem Leben hatte er McKay so schnell laufen sehen, um einen Planeten zu verlassen.
"Und er hat Kate wirklich danach gefragt, ob sie ihn heiraten will?", hakte Elizabeth nach und lehnte sich zurück. Das hier war ein wirklich entspannter Abend. John hatte sie in einen kleinen Football Pub geführt.
Diese rustikale, gemütliche Atmosphäre, mit den vielen kleinen Fanartikeln und Trophäen an den Wänden und dem Gemurmel der Gäste über das Spiel, das gerade über den Monitor lief, ließ sich Elizabeth wirklich wohlfühlen.
Noch nie hatte sie sich so entspannt und willkommen gefühlt, seit sie die Verhandlungen für das Stargate, Command begonnen hatte. Sie hatte Johns Gesellschaft vermisst. Sie konnte es nicht mehr leugnen, jetzt wo sie ein par Stunden mit ihm hier gesessen hatte und seinen Anekdoten aus Atlantis gelauscht hatte. Ein bisschen Wehmut hatte sich auch in sie geschlichen. Atlantis war für drei Jahre ihre Heimat gewesen.
Rodney, Teyla, Ronon, ein Teil ihrer Familie und John, jemand auf den sie sich immer hatte verlassen können, dem sie blind vertraute, der sie beschützte , den sie …. So weit war sie nicht, um das zuzugeben. So weit konnte sie nicht gehen.
"Ich hab versucht ihr Rodney auszureden, aber sie will nicht auf mich hören", antwortete John mit seinem typischen Grinsen und warf einen Blick auf seine Uhr. Es war spät, vielleicht war es schon zu spät, um morgen einen weiteren Tag voller Verhandlungen und endlosen Diskussionen über das Für und Wieder, ob man die Genii in die Allianz aufnehmen sollte, zu überstehen.
"Ja, wir sollten alle ins Bett", sagte Elizabeth, als sie seine Geste wahrnahm. "Ich brauche einen klaren und ausgeschlafenen Kopf, wenn ich die Verhandlungen endlich beenden will."
Sie lächelte und zog ihr Portemonnaie aus der Tasche, als sie ihren Teil des Essens bezahlen wollte. Doch John hob die Hand und hielt sie davon ab.
"Ich lade dich ein." Er lächelte kurz auf, bevor er ein paar Scheine auf den Tisch legte, aufstand und Elizabeth die Hand reichte, um ihr ebenfalls aufzuhelfen.
"Danke", erwiderte sie und kaum berührten sich ihre Hände, erstarrte sie für einen Augenblick. Wie hatte sie nur vergessen können, wie er sich anfühlte?
Sein fester, bestimmter Handgriff. Hände, die sich nach Arbeit anfühlten und dennoch gleichzeitig so sanft sein konnten. Ein kleiner, warmer Schauer rann über ihren Rücken, als er ihre Hand für einen Augenblick länger hielt, als es nötig war und alles, was sie sich wünschte war, dass er sie niemals wieder losließ.
Sie musste es ihm erklären. Sie war es ihm schuldig. Sie war es ihm schuldig zu erklären, warum die Dinge so geschehen waren. Er musste ihr einfach zuhören, für diesen einen Augenblick, musste er ihr einfach zuhören.
"John …", begann sie beinah zögerlich, als die kühle Abendluft ihr eine kleine Gänsehaut über den Körper jagte. "… ich muss mit dir …."
"Nein!", erwiderte John bestimmt und seine Stimme hatte wieder diesen harschen Ton angenommen.
"John! Es ist mir wichtig!", fuhr sie fort und griff nach seinem Arm, als er sich abwenden wollte, um zu verschwinden.
"Ich will nicht darüber sprechen", fuhr er sie an und er wusste, dass er sich wie ein kleines Kind anhörte, das schmollte, aber er wollte sich dem nicht stellen, wollte alles dort lassen, wo er es vor einiger Zeit tief vergraben hatte.
"Wir können nicht so weiter machen. Wir sind zwei erwachsene Menschen. Wir sollten in der Lage sein, darüber zu sprechen."
"Es ist nicht wichtig." Noch immer klang seine Stimme harsch und sein Gesicht hatte diese harten Züge angenommen, die sie nur allzu gut kannte. "Irgendwann werden diese gottverdammten Verhandlungen vorbei sein, dann bin ich wieder in Atlantis und wir werden uns die nächsten fünf Jahre nicht wieder sehen."
Diese Bemerkung hatte sie getroffen und zum ersten Mal war ihr wirklich bewusst, wie sehr sie John verletzt hatte und wie wenig sie sich im Klaren darüber gewesen war, wie tief es ihn wirklich verletzt hatte.
"Was soll ich tun, John? Was soll ich tun, damit du mir für ein paar Minuten zuhörst?", fragte sie ihn schließlich und sie hoffte, dass sie sich nicht so verzweifelt anhörte, wie sie sich fühlte. Sie hatte viele Kämpfe ausgetragen, sie hatte viele Verhandlungen geleitet, aber diese hier, diese ganz eigene, private Verhandlung ließ sie verzweifeln.
"Ignorier es doch einfach, wie du alles andere ignoriert hast. Du hast ja fünf Jahre Übung darin."
John war wütend. Er war wütend auf sie. Er war wütend auf sich. Er war wütend auf alles, was geschehen war und so sehr er es auch hasste, dass er jetzt damit nicht umgehen konnte, er konnte es einfach nicht abstellen. Sie wühlte seine Gefühle so auf.
Sie ließ ihn nicht mehr klar denken und sich auf das konzentrieren, was eigentlich wichtig war.
"John, bitte!", war alles was Elizabeth von sich gab, als sie seinen Blick suchte und hoffte, dass er einfach sagte, was wirklich in ihm vorging.
Für einen kurzen Augenblick sah er sie einfach nur an, stieß einen Seufzer aus und fuhr sich durch sein Haar.
"Ich will die Wahrheit, Elizabeth", sagte er schließlich und sah in ihre überraschten, grünen Augen.
"Ich will keine Erklärungen, die mir sagen du wolltest nicht zurück nach Atlantis. Ich will nicht hören, dass ein Leben ohne Atlantis für dich besser ist. Ich will nicht hören, dass du alles hinter dir lassen wolltest. Das sind alles leere Worte." Er schwieg für einen Moment und sah sie an, bevor er fortfuhr. "Ich will einfach nur die Wahrheit."
Schweigen. Angespanntes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Sie sollte etwas sagen. Elizabeth sollte ihm das geben, was er sich so sehr wünschte, doch alles was sie tat war schweigen. Einfach nur schweigen.
Wieso konnte sie es ihm nicht einfach sagen? Es klang so einfach in ihrem Kopf. Es fühlte sich so leicht an in ihrem Kopf, aber die Realität war anders. Die Realität war das hier. Er. Sie. Das Jetzt und Hier. Und ihre verdammte Angst. Ihre verdammte Angst wirklich das zuzugeben, was in ihr vorging, was all die Jahre in ihr vorging.
"Wir sollten es so lassen, wie es ist", durchbrach John schließlich die Stille und hoffte, dass sie den traurigen Unterton in seiner Stimme nicht vernahm.
Er versuchte zu lächeln, versuchte so zu tun, als hätte es diesen endgültigen Schlussstrich gerade nicht gegeben, als er kurz die Hand hob, sich verabschiedete und ohne ein weiteres Wort verschwand.

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