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Private Negotiations von anja25ive

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Vorwort

Author's Note: Was passiert, wenn man entspannt in der Wanne liegt und drüber nachdenkt, wie man Jemandem eine John/Elizabeth FF schreiben kann und dabei gleich noch eine Challenge abdeckt? Dann entsteht eine SGA FF, die irgendwie in der Zukunft spielt und jede Menge - vielleicht verrückter - Veränderungen aufweist :D

Spoiler: 2. Staffel (SGA), 9. Staffel (SG-1)







Seit zehn Minuten saß sie in ihrem Auto und starrte auf die Armatur ihres Wagens. Seit zehn Minuten stand sie hier in Parkebene Fünf des Stargate Command und versuchte dieses seltsame Gefühl von Fremde und Aufregung in sich in den Griff zu bekommen.
Wieso fühlte sie sich überhaupt so seltsam? Sie war nicht das erste Mal bei Stargate Command, sie würde nicht zum ersten Mal eine wichtige Verhandlung führen, aber sie war zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder an diesem Ort.
Hier in den Cheyenne Mountains, hier in Cleveland. Das war ein Stück ihrer Vergangenheit, eine Vergangenheit, die so viel in ihrem Leben geprägt hatte, die soviel in ihrem Leben verändert hatte. Aber es war Vergangenheit und das hier war die Gegenwart, die sie mit all ihrer Professionalität bestreiten würde.
Noch einmal warf Elizabeth Weir einen Blick in den Rückspiegel, lächelte sich selbst an und schob eine braune Strähne, die sich aus ihrer hochgesteckten Frisur gelöst hatte, zurück an ihren Platz.
Das seltsame Gefühl blieb, als sie aus ihrem Wagen stieg, ihre Tasche über die Schulter warf und zum Fahrstuhl lief. Es waren nur fünf Jahre vergangen, fünf Jahre, in denen sie alle Ereignisse verarbeitet hatte, fünf Jahre in denen sie angefangen hatte, das Leben wieder zu genießen.
Sie straffte ihre Schultern, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und konzentrierte sich auf die Anzeige, die langsam die Etagen hinunterzählte, bis der Fahrstuhl endlich zum Halten kam und die Tür sich vor ihr aufschob.
"Ich freue mich Sie wieder zu sehen, Dr. Weir", ertönte die noch immer vertraute Stimme von General Landry. "Willkommen beim Stargate Command."
"Ich freue mich ebenfalls", erwiderte Elizabeth mit einem Lächeln, trat aus dem Fahrstuhl und reichte ihm die Hand.
"Es tut mir leid, Sie bereits wieder allein zu lassen, aber ich muss noch eine dringende Angelegenheit erledigen, bevor die Verhandlungen beginnen können", erklärte General Landry und schenkte Elizabeth ein entschuldigendes Lächeln. "Sie finden den Weg allein?"
Elizabeth nickte.
"Sicher."
Sie lächelte erneut, als Landry sich mit einem kurzen Nicken verabschiedete und sie sich selbst überließ.
Alles war so vertraut, alles war noch immer so aufregend und faszinierend und dennoch wurde sie dieses befremdliche Gefühl in ihrem Inneren nicht los. Vielleicht lag es daran, was ihr passiert war, dass diese dramatischen Ereignisse, dass der Kampf um ihr Leben, sie all das hier mit anderen Augen sehen ließ. Leise stieß sie den Atem aus und ging die ersten Schritte.
Nichts hatte sich scheinbar verändert und dennoch war so vieles anders. Mehr als ein Dutzend Berichte hatte sie gelesen, um sich auf diese Verhandlungen vorzubereiten und immer wieder hatte sie Passagen mehrmals gelesen, weil sie nicht glauben konnte, dass diese Dinge wirklich passiert waren.
Soviel war anders geworden, so dass sie manchmal annahm sie würde träumen. Aber die Geschäftigkeit in den Gängen von Stargate Command, das Hallen ihrer Absätze durch die Gänge und die bekannten Gesichter, die ihr zunickten, waren Realität.
Sie war wirklich wieder zurück und würde eine der wichtigsten Verhandlung führen, die zwei Galaxien zusammenbringen sollte.
Und ebenso war es Realität, dass sie jetzt, ein paar Schritte von der Tür entfernt, erstarrte und sich ihr Blick auf den Mann heftete, der gegen den Tisch lehnte und vollkommen vertieft mit seiner PSP (Playstation Portable) spielte.
Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Schmunzeln auf ihre Lippen schlich.
Scheinbar gab es ein paar Dinge, die sich nicht verändert hatten und dennoch kam er ihr ebenso fremd vor. Seit fünf Jahren hatte sie ihn, John Sheppard, nicht mehr gesehen und sie selbst wusste nicht einmal mehr warum.
Vielleicht lag es an den Dingen, die geschehen waren. Vielleicht lag es an den Worten, die er gesagt hatte. Jetzt war er hier und nahm an den Verhandlungen teil. Wieso war sie so überrascht darüber? Schließlich leitete er jetzt Atlantis.
Schließlich hatte er einen erheblichen Anteil daran, dass diese Verhandlungen jetzt stattfanden. John Sheppard in seiner Gala-Uniform zu sehen, war ein ungewohntes Bild.
Zumindest war es ein ungewohntes Bild, als sie miteinander gearbeitet hatten. Erneut stieß sie leise ihren Atem aus, als sie die wenigen grauen Haare in seinem noch immer vollkommen verwuschelten Haar entdeckte, das ihm immer etwas von der Seriosität nahm, die er ausstrahlen konnte.
Dann zuckte Elizabeth zusammen, als jemand in ihr Blickfeld rückte, den sie hier nicht erwartet hatte.
"John Sheppard", drang Michaels Stimme in ihr Ohr, als dieser sich ihm näherte und scheinbar regungslos vor ihm stehen blieb.
"Ja", erwiderte John, ohne von seiner PSP aufzusehen.
"Ladon Radim von den Genii wird in wenigen Minuten erwartet", erklärte Michael und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
"Verdammt", entfuhr es John, als er das Spiel auf seiner PSP verloren hatte und die kleine Konsole in eine seiner Taschen schob. Als er aufsah, bemerkte er den fragenden Blick von Michael.
"Das Spiel."
Er deutete mit einer Handbewegung auf die Konsole, die er weggesteckt hatte und wusste im selben Moment, dass Michael ihn weiterhin so fragend ansehen würde. Schließlich verschränkte er die Arme vor seiner Brust und wechselte das Thema.
"Sind die Anderen bereits da?", fragte er schließlich und lehnte sich noch lässiger gegen den Tisch.
"Sie werden noch erwartet", antwortete Michael und blieb weiterhin scheinbar regungslos stehen.
Es war seltsam ihn hier zu sehen. Es war so seltsam zu wissen, dass Michael ein Teil von Johns Team war und es war so seltsam, dass dieser ihm vertraute.
Überhaupt war Michaels Anwesenheit im Staragte Command etwas, dass Elizabeth mehr als nur staunen lassen hatte, als sie sich in die Berichte gelesen hatte.
Michael war verändert. Noch immer sah man gewissen Wraithzüge in seinem Gesicht, noch immer besaß seine Stimme diesen leicht verzerrten Ton und dennoch besaß er ebenso menschliche Züge. Die Tatsache war merkwürdig, dass sich einige Wraith zusammengeschlossen hatten, um diese Veränderung zu durchlaufen und Michael war ein wichtiges Verbindungsglied.
Soviel hatte sich in den fünf Jahren verändert, soviel, dass sich Elizabeth immer fremder in diesen Räumen vorkam. Je länger sie John Sheppard beobachtete, umso stärker schien das Gefühl in ihrem Innern zu werden. Nicht er wirkte fehl am Platz.
Nicht er wirkte wie ein Fremder, der nach Jahren zurückgekehrt war. Er gehörte hier an diesen Ort. Er gehörte nach Atlantis.
"Dr. Weir!", ertönte die Stimme von General Landry und Elizabeth zuckte zusammen. "Treten Sie ein."
Sie fühlte sich ertappt, als John seinen Blick auf sie richtete und sie mit seinen grünen Augen fixierte. Eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen, als sie mit einem Lächeln versuchte die Situation zu überspielen und sich von General Landry in den Konferenzraum führen ließ.
"Dr. Weir", erklang Johns Stimme und er klang viel reservierter, als sie es erwartet hatte.
"Es freut mich, Sie wieder zu sehen, Colonel Sheppard", erwiderte Elizabeth mit einem Lächeln und streckte ihm die Hand entgegen.
Sie fühlte sich unwohl. Johns Nähe ließ sie sich unwohl fühlen, weil ihr sein Gesicht ebenfalls fremd geworden war. Sie konnte darin nicht mehr lesen, konnte nicht mehr erkennen, was wirklich in ihm vorging und so sehr sie es hasste es zuzugeben, musste sie sich eingestehen, dass es sie sehr verunsicherte.
Ebenso hasste sie die Tatsache, dass sie sein jungenhaftes, charmantes Lächeln vermisste. Sie vermisste die kleine Witze und scherzhaften Bemerkungen und sie vermisste seinen unerschütterlichen Glauben daran, dass alles gut ausgehen würde.
Etwas, was sie jetzt gebrauchen könnte. Sie brauchte jemanden, der ihr sagte, dass sie die Verhandlungen erfolgreich führen würde. Doch sie war allein auf sich gestellt und John Sheppard schien plötzlich ein vollkommen anderer zu sein.
"Dr. Weir", erklang erneut ihr Name und sie senkte ihre Hand, bevor John sie entgegen nehmen konnte, als sie sich umdrehte.
"Ich hatte nicht erwartet, Sie jemals wieder zu sehen", sprach Ladon Radim weiter, als er den Konferenzraum mit zwei weiteren Genii betrat und sie freundlich anlächelte.
"Ich hatte ebenfalls nicht damit gerechnet", erwiderte sie und warf einen Blick auf die Abgesandten jeglicher Regierungen, die am Stargate Programm beteiligt waren und ebenfalls eintraten, um ihre Plätze einzunehmen.
"Ich hoffe, Sie sind damit zufrieden, dass man mich gewählt hat", sprach Elizabeth weiter und stellte ihre Tasche, auf den ihr zugewiesenen Platz in der Mitte das großen Tisches, ab.
"Ich habe Sie schon immer respektiert und schätze Sie, Dr. Weir", antwortete Ladon Radim lächelnd und ließ sich auf seinem Stuhl nieder.
"Danke", erwiderte Elizabeth und schob sich eine nicht vorhandene Strähne aus dem Gesicht. Sie war angespannt, noch nie war sie so angespannt vor einer Verhandlung gewesen und Elizabeth wusste, dass es nicht die Verhandlung selbst war.
Es war die Umgebung, es war der Ort, es waren die alten Erinnerungen, es war er. So sehr es ihr auch widerstrebte, sie musste zugeben, dass es an John lag, dass ihre Unsicherheit scheinbar ins Unermessliche wuchs.
Wie schaffte er das nur? Wie schaffte er es, sie nach all den Jahren so aus dem Gleichgewicht zu bringen? Für ein paar Augenblicke schloss Elizabeth ihre Augen und versuchte sich wieder zu sammeln. Es gab keinen Grund an sich zu zweifeln.
Es gab keinen Grund diese Unsicherheit zu zulassen. Sie wusste, wie man Verhandlungen führte. Sie wusste, wie man zwei Parteien auf einen gemeinsamen Pfad führte und sie wusste, wie man Verhandlungen zu einem gelungen Abschluss brachte.
Auf nichts anderes, als darauf, musste sie sich konzentrieren. Sie öffnete wieder die Augen und blickte in die erwartungsvollen Gesichter der Anwesenden. Die Vertreter der Länder warteten darauf einen Stapel von Unterlagen als Argumente vorzubringen, Ladon Radim schloss sich noch einmal mit seinen Begleitern kurz, während General Landry ihr mit einem Nicken bestätigte, dass sie beginnen konnte, wenn sie so weit war.
John Sheppard saß scheinbar vollkommen ungerührt von der Wichtigkeit dieser Verhandlung ihr gegenüber auf einem Stuhl und spielte mit einem Kugelschreiber, während Michael regungslos hinter ihm Position bezogen hatte.
Noch einmal holte sie tief Luft, bevor sie die Verhandlung eröffnete.
"Herzlich Willkommen…", begann Elizabeth und sie war froh, dass sie bereits die ihr so vertraute Routine einhüllte und sie sich voll und ganz auf das konzentrieren konnte, wozu man sie gerufen hatte.

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