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Sieben Kilometer und noch zu nah von Hope Calaris

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Vorwort

Short-Cut: "Was machen Sie hier?", fragte er und an ihrem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass das vielleicht nicht die beste aller Fragen gewesen war ... ein Gespräch unter Freunden.
Spoiler: 1x04 Thirty-Eight Minutes
Charaktere: Sheppard, Weir
Kategorie: Friendship, Post-Epi
Rating: G-6
Author's Note: Inspiriert von zwei wunderbaren Fanfictions auf wraithbait.com.
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charakter sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Sieben Kilometer und noch zu nah


Er tippte mit dem Bleistift gegen den Block, der auf seinen angezogenen Knien ruhte, nicht sicher, was er damit anstellen sollte. Er tippte wieder gegen den Block, das Geräusch mögend.

Tapp, tapp, tapp ...

Der Ton lenkte seine Gedanken ab. Er musste nichts weiter tun, nur zuhören. Es war so viel einfacher hier zu sitzen und zuzuhören, als irgendetwas Anderes zu tun.

Tapp, tapp, tapp ...

Und doch dachte er ans Fliegen während die Sonne auf sein Gesicht schien. Er dachte an das Gefühl von Schwerelosigkeit und Freiheit und grinste, weil sich das wie eine Anhäufung von Klischees anhörte.

Tapp, tapp, tapp ...

Er mochte Fliegen im Weltraum nicht besonders, es war nicht so ... er suchte nach dem richtigen Wort ... schnell, auch, wenn das nicht wirklich der Wahrheit entsprach. Er mochte es, über Landschaften zu fliegen und immer noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit heraus zu holen. Erst wenn die Dinge unter ihm zu einem Teppich aus Farben wurden, ununterscheidbar, fühlte es sich wirklich richtig an. Dann fühlte es sich schnell an.

Tapp, tapp, tapp ...

Er mochte diesen Platz hier, dabei hatte er keine Ahnung wo er eigentlich war. Er war ohne Ziel losgelaufen und irgendwie hier angelangt. Die Stadt war einfach zu groß, um sich jede Abzweigung und jeden Korridor zu merken. Er machte sich keine Sorgen über seinen Rückweg, irgendwo würde er schon einen Transporter finden oder er würde wieder anfangen einfach zu laufen. Irgendwann musste er ja wieder ankommen, nicht?

Tapp, tapp, tapp ...

Er war allein auf dem Balkon und war sich nicht einmal sicher, ob die anderen wussten, dass dieser Platz hier existierte. Es gab noch so vieles, was sie nicht über diese Stadt wussten.

Tapp "Major?" tapp, tapp ...

Zuerst hielt er sie für ein Echo, eine Erinnerung von der sein Verstand merkwürdigerweise beschlossen hatte, sie gerade jetzt hervor zu holen. Er hielt die Augen weiter geschlossen. Erst, als ein Schatten sein Gesicht verdeckte, öffnete er sie. Elizabeth Weir stand vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und sie sah nicht gerade glücklich aus.

"Was machen Sie hier?", fragte er und an ihrem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass dies vielleicht nicht die beste aller Fragen gewesen war.

"Ich sollte wohl eher fragen, was Sie hier machen!"

Tapp, tapp, tapp ...

Er fand es amüsierend, dass sie Fragen stellte, auf die er selbst keine Antwort hatte.

"Beckett hat Sie nur aus der Krankenstation entlassen, weil Sie versprochen haben, in ihr Quartier zu gehen und sich auszuruhen."

Irgendwann in den letzten Stunden hatte er vergessen, wie wütend sie werden konnte.

"Ich war in meinem Quartier und ich ruhe mich aus - hier."

"Und der sieben Kilometerlauf hierher war dann eine Art Spaziergang?"

Er hatte nicht gewusst, dass es bis hierher sieben Kilometer waren ... die Stadt war einfach zu groß um Entfernungen ordentlich einschätzen zu können. Und wahrscheinlich hatte er bei seinem ziellosen Umherlaufen sowieso mehr Kilometer zurück gelegt, aber das würde er Elizabeth natürlich nicht sagen.

Tapp, tapp, tapp ...

Als er nichts erwiderte, seufzte sie und ließ sich neben ihm nieder, den Rücken gegen die warme Wand gelehnt. Er war froh, dass die Sonne endlich wieder ungehindert auf sein Gesicht scheinen konnte.

Tapp, tapp, tapp ...

"Woher wussten Sie, dass ich hier bin?"

"Es gibt nicht viele Personen, die sich alleine außerhalb des gesicherten Parameters aufhalten - eigentlich nur eine ... und da Sie nicht in Ihrem Quartier waren ... "

"Nun ... ich ..." Er fragte sich, was er eigentlich sagen wollte. Als es ihm nicht einfiel, kehrte die Stille zurück. Er starrte auf den Bleistift, den er immer noch in der Hand hielt, und den Block. Er hatte nicht geplant, dass ihn irgendjemand damit sah. Elizabeth schien das erst jetzt zu bemerken.

"Zeichenblock und Bleistift", zählte sie auf, was sie sah.

Tapp, tapp, tapp ...

Und ihr wurde klar, wozu er diese Dinge mitgebracht hatte. "Sie zeichnen." Er war sich nicht sicher, ob das eine Frage, eine Feststellung oder ein Ausruf des Unglaubens war.

"Ähm ... ja." Kein Sinn, das Offensichtliche zu bestreiten. Sie sah ihn von der Seite an, ihr Mund in Überraschung leicht geöffnet, und er grinste.

"Was? Dürfen Soldaten nicht zeichnen?" Ihr wurde klar, dass sie ihn anstarrte und ihre Wangen nahmen einen leichten Rotton an.

"Doch, natürlich ... ich war nur-"

"Überrascht?" Sie nickte.

"Dacht' ich mir."

Tapp, tapp, tapp ...

"Wie geht es Ihnen?" Jetzt war es an ihm, überrascht zu sein. Er fuhr behutsam über den Verband, der noch immer die eine Seite seines Halses bedecke.

"Ich weiß nicht genau ... ich war tot." Eine Tatsache und er starrte auf das Meer hinaus. "Wie sollte man sich danach fühlen?" Er sah ihr Gesicht nicht, doch er konnte sich vorstellen, wie es im Moment aussah. Geschockt. Und das wollte er nicht, der Satz war ihm einfach so rausgerutscht. Er war hierher gekommen, um nicht darüber nachzudenken und jetzt war sie hier und er musste es, wobei er es nicht besonders gut tat. Elizabeth hatte genug andere Sorgen, sie brauchte nicht auch noch einen militärischen Führungsoffizier mit morbiden Gedanken.

Tapp, tapp, tapp ...

"Sie haben noch gar nichts gezeichnet." Er konnte nicht sagen, dass ihm der Themenwechsel missfiel. Er drehte sich wieder zu ihr um und war erleichtert, dass ihr Gesicht einen neutralen Ausdruck hatte.

"Mir fehlt das Motiv." Sie schwieg für einen Moment und nagte an ihrer Unterlippe. Nach einer Weile hellten sich ihre Gesichtszüge auf und er sah sie fragend an.

"Zeichnen Sie mich!" Er blinzelte und fragte sich, ob der Alienkäfer sein Hörvermögen vermindert hatte.

"Wie bitte?"

"Sie suchen ein Motiv, richtig? Und hier ist nichts weiter außer Wasser, was ja wohl keine Herausforderung zum Zeichnen sein sollte ... also, hier bin ich." Er war sich nicht sicher, ob er ihr Angebot mochte.

Tapp, tapp, tapp ...

"Na los." Sie sah ihn herausfordernd an. Er überlegte, ob er ihre diese Bitte abschlagen konnte, aber dann fiel ihm wieder ein, dass sie extra hier raus gekommen war, um nach ihm zu sehen.

Tapp, tapp, tapp ...

Er sah sie an und sie sah zurück. Schließlich seufzte er und drehte sich so, dass er sie bequem zeichnen konnte, die Silhouette von Atlantis hinter ihrem Rücken.

"Nicht bewegen", wies er sie an. Sie nickte und lächelte und er begann zu zeichnen.

ENDE
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