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[SGA] The core von Ailya

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„ Wissen Sie, ich habe erst letztens so einen Film gesehen…“- Rodney streckte seine Beine lang aus und lehnte sich gegen den hölzernen Pfeiler. Ein erschöpftes, aber zugleich murrendes Geräusch kam über seine Lippen.
„ Interessiert mich nicht“, brummelte Ronon, der ihm gegenübersaß, die Arme vor seinem muskulösen Oberkörper verschränkt hatte und die Augen geschlossen hielt.
Rodney achtete nicht auf den Unwillen des Satedaner; und ebenso wenig auf den von Mike Branton, der schwach die Augen verdrehte und seinen Kopf entnervt nach vorne plumpsen ließ. „ Ich glaube der Titel lautete irgendwas mit „Fluch der Südsee“ oder so. Sehr interessant, die Effekte waren sehr gut gemacht, aber dieser Kraken- der war mir ein kleines bisschen…“
„ McKay!“ Ronon hatte die Augen aufgerissen und starrte ihn wütend an.
„ Ich meinte ja nur…“, gab der Kanadier daraufhin kleinlaut zurück und sank in sich zusammen. „ Vielleicht sollte ich erwähnen, dass die Kannibalen die Hauptperson zum Schluss verspeisen wollten.“
Dr. Branton seufzte laut auf. „ Also, ich muss schon sagen, dass Sie einem echt Mut machen können.“
„ Kein Grund gleich so sarkastisch zu werden, Doktor“, zischelte Rodney mit zusammengekniffenen Augen. „ Ich will ja niemanden daran erinnern, wer Schuld an dieser Misere ist.“
„ Ach, jetzt ist es also meine Schuld?“, fragte Branton aufgebracht. „ Ich bin nur einer Energiesignatur gefolgt.“
„ … und haben dabei scheinbar die allerhöchste Gottheit dieser Leute hier umgenietet“, fügte Rodney hinzu.
„ Woher um alles in der Welt sollte ich das denn wissen? Das war ein Farn! Ein stinknormaler Farn! Sowas wächst bei uns in Kalifornien wie Unkraut!“
„ Wir sind aber nicht in Kalifornien“, meinte Rodney wissend.
„ Oh, verdammt, halten Sie die Klappe!“ Ronon richtete sich mit einem Ruck auf und baute sich bedrohend vor den beiden Wissenschaftlern auf, funkelte sie böse an. „ Und zwar alle beide. Das macht einen wahnsinnig!“

Rodney seufzte resigniert. War es denn nicht schon Strafe genug, dass er auf einem gottverdammten Schiff festsaß, dass ziellos durch die Galaxis bummelte? Da konnte er dieses staubige Ding schon einmal verlassen, und was passierte?
Naja, eigentlich, wenn er so darüber nachdachte, war es vielleicht nicht allein Branton’s Schuld, dass sie drei in einer Art Käfig aus massiven Bambusstäben gefangen waren, die selbst Ronon nicht zu verbiegen vermochte, obschon er es versucht hatte. Die Energiesignatur, die Branton empfangen hatte: Er hatte angeordnet, dass sie ihr folgen und hatte Mike Branton vorausgeschickt. Wäre er vorausgegangen, hätte er vielleicht diesen Farn umgenietet und nicht Branton…
Rodney schüttelte mit dem Kopf. All dies änderte nichts daran, dass er zusammen mit einem muffeligen Satedaner und einem neurotischen Wissenschaftler gefangen war… und zu allem Überfluss knurrte auch noch sein Magen. Verdammt.

Als er wieder aus seinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit zurückkam, sah er, dass Branton und Ronon die Köpfe zusammengesteckt hatten und miteinander redeten. Ronon war nicht der große Redner, also stutzte Rodney. Langsam wanderte seine Augenbraue gen Haaransatz, doch bevor er diesen halbnackten Mann, der sie bewachte, anflehen konnte, ihn doch frei zu lassen, weil seine Kameraden einen hinterhältigen Anschlag auf ihn planten, um ihn außer Gefecht zu setzen und möglicherweise dann zu verspeisen, ereilte ihn eine Stimme, die er schon sooft gehört hatte.
„ Schon gut, Chewie. Lassen Sie ihn leben!“ Er kannte nur einen, der Ronon so nannte, und er war ausnahmsweise froh, als er John Sheppard auf sich oder vielmehr auf die Zelle zukommen sah. Eine junge Frau begleitete den dunkelhaarigen Soldaten, der sichtlich fasziniert von ihr zu sein schien. Sie hatte lange dunkle Haare, die wild über ihre Schultern fielen. Bekleidet war sie mit einem Hauch von Nichts; vielleicht war das auch der Grund, dass Sheppards Augen förmlich an ihr zu kleben schienen.
„ Sheppard.“ Ronon gesellte sich neben Rodney an das hölzerne Gitter und umklammerte es mit seinen Pranken.
„ Was zum Teufel ist hier los?“, empfing Rodney seinen Teamleader.
„ Ich freu mich auch Sie wieder zu sehen“, meinte John und verdrehte ebenso die Augen, wie es Branton vorhin getan hatte- der Wissenschaftler war neben Ronon aufgetaucht.
„ Erwarten Sie, dass ich Luftsprünge mache?“, knurrte Rodney. „ Wer von uns beiden sitzt jetzt schon seit gefühlten hundert Stunden in der brütenden Hitze? Sie oder ich?“

„ Beruhigen Sie sich, Rodney.“ John hatte sie Stimme gesenkt. „ Ich werde Ihnen später alles erklären.“ Er machte einen Schritt zurück und Rodney entdeckte Teyla und Sergeant Miller.


„ Tirzá moc cána´.“ Die brünette Frau, die Sheppard begleitet hatte, trat vor, sprach mit dem halbnackten Mann, in den plötzlich die Lebensgeister zurückkehrten; er nickte ihr zu und öffnete im Handumdrehen die Pforte des „Gefängnisses“. Ronon machte einen energischen Schritt auf ihn zu und binnen Sekunden waren fünf in der Sonne gefährlich funkelnde Speerspitzen auf ihn gerichtet und der halbnackte Mann hielt ein Messer an die Kehle des Satedaners.
„Uma tecalá!“, rief die junge Frau und sogleich beruhigten sich die Männer wieder, ließen ihre Waffen sinken. Sie trat vor, stellte sich vor den Mann, der sie bewacht hatte, und lächelte freundlich. „ Es ist sicher nicht notwendig, dass wir einander befeinden. Ihr seid unsere Gäste.“
„ Merkwürdige Gastfreundschaft, die Sie da pflegen“, meinte Rodney und blickte sich verstohlen zu der Zelle um.
„ Ich entschuldige mich, wenn meine Brüder zu forsch mit Euch umgegangen sind und ich hoffe, es mit einem Essen wieder gut machen zu können“, sagte die junge Frau. „ Ich habe bereits mit meinem Vater gesprochen und er ist in großer Erwartung Euch kennenzulernen.“
Sheppard lächelte ein Lächeln, von dem Rodney schlecht wurde und ihm nur ein Wort in den Kopf kam: Kirk. Es war klar gewesen, dass er seinen unverwechselbaren Charme spielen lassen musste, kaum dass ein weibliches Wesen in der Nähe war.
„ Es wäre uns eine Ehre Ihren Vater kennenzulernen“, säuselte er und das Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht.

Die junge Frau erwiderte das Lächeln und bedeutete den Männern, dass sie vorauslaufen sollten. Dann sagte sie: „ Hier entlang.“

++++++++++++++


Inessa’s Vater war groß gewachsen; erhaben saß er am Kopfende des Tisches aus massiven Holz, der auf der Erde höchstwahrscheinlich ein Vermögen gekostet hätte.
Sein Name war Gherak und er war der Anführer seines Volkes. Er war schön älter, sein Haar war ergraut, seine Gesichtszüge eingefallen, seine Mundwinkel zeigten nach unten. Doch seine azurblauen Augen strahlten, als er seine Tochter erblickt hatte, die ihm freudig um den Hals gefallen war.
John hatte das leise Gespräch zwischen Vater und Tochter verflogt, obwohl er kein einziges Wort verstanden hatte. Gherak und Inessa hatten abwechselnd zu ihm und zu den anderen aufgeblickt. Gherak hatte immer wieder mit dem Kopf geschüttelt und war dann aufgestanden.
„ Willkommen, Fremde.“ Seine Stimme klang warm und herzlich, gar nicht passend zu seinem Aussehen. „ Ich freue mich, Euch in unserer Mitte willkommen zu heißen.“ Er sah sich in der Runde um.
John räusperte sich leicht und trat vor. „ Es ist schön, dass wir so freundlich empfangen wurden… eure Exzellenz.“ Er hielt kurz inne, als er hörte wie Rodney leise hüstelte, beschloss dann aber, den Kanadier zu ignorieren. „ Mein Name ist Lt. Col. John Sheppard. Das sind Rodney McKay, Ronon…“
„ Ich weiß, wer Ihr seid, mein Junge“, unterbrach Gherak ihn und setzte sich wieder. „ Meine Tochter hat mir von Euch berichtet. Sie sagte, dass das Orakel Eure Ankunft vorausgesagt hat.“
„ Das Orakel?“ John hörte Rodney ein leises Na, super nuscheln, Ronon seufzte und Mike Branton holte tief Luft.
„ Die Prophezeiung“, sagte Inessa. „ Das Orakel sagte Eure Ankunft voraus, um uns…“
„Putriku.“ Gherak brachte sie mit einer unmerklichen Handbewegung zum Schweigen, lächelte dann freundlich. „ Lass unsere Gäste doch erst einmal zur Ruhe kommen. Sag Celia und Tanya Bescheid, dass sie sich auf den Weg machen sollen, um uns ein Mahl zuzubereiten. Ich bin mir sicher, dass der Colonel dir sicherlich später auch noch zuhören wird.“
„ Eigentlich…“, setzte John an, doch Inessa’s Vater unterbrach ihn sogleich wieder.
„ Ihr werdet mit mir und meiner Familie zu Abend essen. Ich hoffe doch, Ihr habt nichts dagegen?“

John wusste, dass Elizabeth sie in weniger als vier Stunden zurückerwartete und sie hatten noch immer keinen Weg gefunden, um mit der Artemis zu kommunizieren. Ihm war auch bewusst, dass es Ärger geben würde, würden sie hier bleiben, aber die Möglichkeit, etwas zu finden- vielleicht sogar ein Gate-, womit sie Atlantis erreichen konnten, bestand weiterhin.
Inessa lächelte ihn erwartungsvoll an; sie schien begeistert zu sein, hatte zu ihrem Bruder T’hiak gesagt, dass er sich gefälligst benehmen sollte. Außerdem konnte John nicht verleugnen, dass sie eine wirkliche Augenweide war.
„ Bitte bleibt doch“, sagte sie bittend. „ Es gibt so vieles, was ich Euch fragen möchte.“
John spürte die Blicke der anderen im Nacken und merkte, dass sie von ihm erwarteten, dass er eine Entscheidung traf. Er seufzte.
„ Na klar, wir werden bleiben.“
„ Hervorragend.“ Gherak klatschte in die Hände und winkte seine Tochter herbei. „ Inessa, zeig unseren Gästen doch die Räumlichkeiten, wo sie sich etwas frisch machen können.“
Inessa nickte. „ Ja, Vater.“

TBC
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