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[SGA] The core von Ailya

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When the evening shadows and the stars appear
and there is no one there to dry your tears
I could hold you for a million
to make you feel my love.
Bob Dylan - Make You Feel My Love



Sie erinnerte sich, dass sie sich vor ein paar Monaten nichts sehnlicher gewünscht hatte, als endlich nach Hause zurückzukehren. Immer, wenn sie einen Planeten betreten hatte, der auch nur ihm Geringsten ihrer Heimat geähnelt hatte, hatte ein Gefühl Besitz über sie ergriffen, das sie in Aufruhr versetzt hatte. Sie hatte immerzu an ihre Heimat gedacht, hatte davon geträumt und gesprochen. Sie wollte einfach nur zurück!
Und jetzt? Was fühlte sie jetzt? Jetzt, da sie endlich daheim war, an dem Ort, wo sie geboren worden war?

Die dichten athosianischen Wälder lagen vor ihr; die mächtigen Bäume ragten in die Höhe. Es war März und so langsam begannen sich die feinen grünen Blätter zu einer dichten Decke zu schließen, die in den warmen Sommertagen angenehmen Schatten spenden würden. Dennoch prangerten noch die eine oder andere kahle Stelle droben in den Baumwipfeln, sodass man durch das dürre Geäst den tiefschwarzen, mit Sternen besprenkelten Nachthimmel sehen konnte.
Der Waldboden unter ihren Füßen war noch feucht; der Winter hatte dieses Jahr länger als die vielen Jahre zuvor gedauert. Die Schneemassen hatten mehrere Monate schwer auf ihm gelastet. Immer wieder hatte es zu schneien begonnen, bis der ganze Planet weiß umhüllt war. Es war kalt gewesen, sehr kalt- selbst der kleine Wasserlauf in der Nähe der Siedlung war eingefroren gewesen. Für die Kinder war der kalte Winter die reinste Wonne gewesen; sie hatten sich in der weißen Pracht gesuhlt, waren über das Eis geschliddert und hatten einander mit zu Kugeln geformten Schnee abgeworfen.
Doch nun war der Winter vorbei und der Frühling näherte sich mit großen Schritten- scheinbar hatte es die Natur eilig die verlorenen Monate rasch nachzuholen. Schon bald würden die hier üblichen Stürme über das Land hinwegfegen, die meistens mit dem frühen Sommer einhergingen. Blitz und Donner würden zur Tagesordnung gehören, so wie in den letzten Jahren auch schon. Ja, das war ihre Heimat. So wie sie sie kannte und liebte.

Sie hätte sich freuen sollen. Sie hätte sich darüber freuen sollen, dass sie nach so langen Monaten wieder hier sein durfte- es hätte schließlich auch anders kommen können.
Doch Teyla konnte sich nicht freuen. Tränen drohten ihre Sicht zu verwischen und sie schlug sich die Hand vor den Mund. Es war alles so anders! Nichts war mehr geblieben von dem wohligen Gefühl, endlich wieder da zu sein, wo ihr Herz hingehörte. In ihr war nur eine große Leere, in der das kleine Bisschen Freude, welches sie empfand, sofort verloren ging und nichtig erschien.
Sie war durch das Gate getreten, doch statt großer Freude war da nur die Trauer gewesen. Ihre Muskeln hatten sich krampfartig zusammengezogen und sie war abrupt stehengeblieben, sodass Elizabeth, die hinter ihr herkam, fast in sie hinein gelaufen wäre. Doch Teyla konnte nicht weitergehen. Der Blick auf die grüne Wiese, die sich vor ihnen erstreckte und von den hellen Sternen erleuchtet wurde, hatte sie überwältigt und sie wusste noch nicht einmal warum. Als sie die bunten Blüten entdeckte, die sogar im diffusen Licht der Sterne zu erkennen waren, schnürte es ihr die Kehle zu und ihr Kopf wurde so wirr, dass es ihr nicht mehr möglich war, klar zu denken. Sie stand einfach nur da wie eine leere Hülle und betrachtete das Blumenmeer mit ausdrucklosem Blick. Es war so schön!

Teyla spürte Elizabeths Hand auf ihrer Schulter. Obgleich sie den Anblick noch länger genießen wollte drehte sie sich schließlich mit einem Seufzen um. Elizabeth stand direkt hinter ihr und lächelte ein verständnisvolles Lächeln. Direkt neben ihr blickte Ronon auf sie beide hinab; der Sateder hatte es sich nicht nehmen lassen sie zu begleiten und irgendwie war Teyla ihm dankbar dafür. Ronon war ein herzensguter Mensch und sie sah in ihm einen wirklich guten Freund. Sie war froh, dass er da war.

„Wir sollten weitergehen“, sagte sie leise und ihre beiden Freunde nickten zustimmend.

Schweigend machten sie drei sich daran, ihren Weg zur athosianischen Siedlung fortzusetzen. Es war schon sehr dunkel, aber trotzdem kannte Teyla den Weg durch das unwegsame Gelände genau. Sie wusste ganz genau, wann eine Wurzel aus dem Boden brach und wann große Felsen ihren Weg kreuzten. Wie oft war sie diesen Weg schon gegangen…

Teyla seufzte schwer und die klare Nachtluft trug den Laut zu Elizabeth, die sofort zu ihr aufschloss. Besorgnis reckte sich in dem Gesicht der Expeditionsleiterin und sie hatte ihre schmalen Augenbrauen zusammengezogen. Ihre grünen Augen funkelten Teyla aufrichtig an.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Elizabeth.

„Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl nach so langer Zeit wieder hier zu sein“, antwortete Teyla. „Es kommt mir so…unwirklich vor. Für mich sind Monate vergangen. Hier sind nur ein paar Stunden verstrichen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“

„Das ist für uns alle schwierig, Teyla“, sagte Elizabeth sanft. „Wir werden uns alle daran gewöhnen müssen.“

„Ich habe nur Bedenken, wie mein Volk auf all das reagieren wird.“ Die Athosianerin seufzte erneut und strich sich über den Bauch. Sanfte Tritte unter ihrer Bauchdecke verrieten ihr, dass ihr Kind nach einem anstrengenden und langen Tag langsam zur Ruhe kam.

Elizabeth lief nun direkt neben ihr. „Ich bin mir sicher, dass sie sich für Sie freuen werden. Man kann alles erklären. Und ich werde für Sie da sein, Teyla. Machen Sie sich darum mal keine Sorgen. Man wird Sie sicherlich verstehen.“

Die kurze Unterhaltung verebbte und Elizabeth fiel wieder auf Ronons Höhe zurück und ließ sie mit ihren Gedanken allein. Teyla presste die Lippen aufeinander, als sie daran dachte wie man wohl in der Siedlung auf die neuen Umstände reagieren würde. Die Leute ihres Volkes zeigten sich in vielen Punkten sehr tolerant, auch was Kinder anging, deren Eltern nicht in der Ehe miteinander verbunden waren. Doch das? Sie wusste nicht, wie sie den älteren Männern das erklären sollte!
Teyla hatte Angst, dass man ihr ungeborenes Kind nicht annahm. Das war durchaus schon vorgekommen und es war das Schlimmste, was einem widerfahren konnte. Sie wollte nicht, dass man ihr Kind als etwas ansah, was es nicht war. Sie wollte es in ihre Gemeinschaft integrieren können, ohne dass man sie dabei schief ansah oder sogar daran zu hindern versuchte. Ihr Kind war genauso Athosianer wie sie es war und es hatte ein Recht darauf, die Traditionen ihres Volkes kennenzulernen. Teyla sah keinen Grund darin, dass man ihr Kind verachtete, nur weil sein Vater kein Athosianer war.

Sein Vater. Es fiel Teyla noch immer schwer zu glauben, dass John tatsächlich tot war. Immer wieder tauchten Bilder in ihrem Kopf auf, wie er in lodernden Flammen um sein Überleben kämpfte, diesen aussichtslosen Kampf aber schließlich verlor und von den Flammen verzerrt wurde. Ihr Herz wurde schwer bei diesen Gedanken und sie brach in Tränen aus. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben! Wie musste jemand wie John nur so ein ungerechtes Ende finden? Wieso? Womit hatte er das verdient?
Es waren Fragen, die sie quälten, doch sie musste immer wieder darüber nachdenken. Sie konnte einfach nicht anders, als sich selbst Vorwürfe zu machen. Hätte sie ihn doch nur daran gehindert zu gehen. Sie hatte von Anfang ein schlechtes Gefühl bei diesem Plan gehabt. Warum hatte sie nicht versucht ihm das auszureden? Wieso hatte sie ihn einfach so gehen lassen?

Wahrscheinlich hätte John sowieso nicht auf sie gehört. Er hatte einen verdammten Dickschädel und wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ er sich auch nicht mehr davon abbringen. Und diesmal war es ihm zu Verhängnis geworden…

Teyla merkte wie ihre Knie in Hinsicht auf dieses Resultat weich wurden und wie sie haltlos nach vorne wegzusacken drohte. Tränen quollen aus ihren Augen und liefen über ihre heißen Wangen, sammelten sich oberhalb ihrer bebenden Lippen und tropften dann auf den Waldboden hinab. Gerade noch rechtzeitig packten Ronons starke Hände nach ihr, um ihren Fall zu verhindern, und Teyla lehnte sich vollends zurück, stolperte in die Arme des Sateders. Sie konnte einfach nicht mehr und ließ ihren Emotionen freien Lauf.

Elizabeth tauchte neben ihr auf und schloss sie in eine feste, tröstende Umarmung. „Wir sind bei Ihnen“, hörte Teyla sie flüstern und merkte, dass auch die Expeditionsleiterin weinte. „Sie müssen da nicht allein durch, Teyla- das verspreche ich Ihnen.“

Es dauerte noch fünf weitere Minuten, bis Teyla und auch Elizabeth so weit beruhigt und ihre Tränen weggewischt hatten, dass sie weitergehen konnten. Die athosianische Siedlung war nun nicht mehr weit und Teyla konnte schon den regelmäßigen Schlag der Trommeln hören. Der Geruch von Feuer und Rauch lag in der Luft und in der Ferne konnte sie schon die hell erleuchteten Zelte sehen.
Ihr Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen, als sie die Kinder entdeckte, die lachend zwischen den Zelten hin und her liefen und versuchten sich gegenseitig zu fangen. Sie sah, wie sich zwei Jungen in einem Zelteingang versteckten und dann mit einem Satz hervorsprangen, als zwei gleichaltrige Mädchen vorbeiliefen. Die Jungen lachten los, während die beiden zu Tode erschrockenen Mädchen das überhaupt nicht lustig fanden und mit bebenden Unterlippen davon liefen.
Teyla beobachtete die Kinder aufmerksam, wie sie lachend umher hüpften und spielten, und malte sich aus, dass auch ihr Kind eines Tages unter ihnen sein würde. Sie hoffte inständig, dass die älteren Männer ihre Situation verstehen würden.

„Können wir weitergehen?“ In ihren Gedanken versunken hatte Teyla nicht bemerkt, dass Elizabeth und Ronon neben sie getreten waren und sie erwartungsvoll ansahen. In Elizabeths Augen glitzerten noch immer feuchte Tränen, doch neben der Trauer um Johns Verlust war da noch etwas anderes- etwas neugieriges. Teyla konnte sich nicht darin erinnern, dass die Expeditionsleiterin sie schon einmal zu einem Tandulfest begleitet hatte. Selbstverständlich war sie schon einmal auf Neu Athos zu Besuch gewesen, doch das war jetzt schon fast zwei Jahre her und hinzu kam, dass dieses Fest etwas ganz Besonderes war.

Teyla sah, wie Elizabeth dem dumpfen Schlag der Trommeln lauschte und wie ihre Augen auf die Siedlung gerichtet waren. Sie beobachtete die Athosianer, die geschäftig umherliefen und einander in der Mitte der Siedlung trafen.

„Ja, wir können weitergehen“, sagte Teyla schließlich und empfand zum ersten Mal an diesem Abend so etwas wie Freude. Die Aussicht Halling und seinen Sohn Jinto wiederzusehen dämpfte die Trauer ein kleines bisschen und als Teyla sich in den Sinn rief, dass auch ihr guter Freund Kanaan heute Abend anwesend war, hüpfte ihr Herz in ihrer Brust.

Kanaan. Sie hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Es mussten in Zwischenzeit schon wieder mindestens sechs Jahre vergangen sein. Wie sehr sie sich doch auf ihn freute! Sie würde das Gespräch mit ihm suchen- vielleicht lenkte sie das von ihrem Kummer ab.

Sie setzten sich wieder in Bewegung und je näher sie der Siedlung kamen desto mehr Einzelheiten konnte Teyla erkennen. Sie entdeckte unweit von Hallings Zelt Hanjia stehen, eine liebevolle ältere Frau, die sich nach Charins Tod sehr um sie und die anderen jungen Frauen bemüht hatte. Hanjia hatte eine gute Seele und war immer freundlich. Wenn jemand sie brauchte, dann war sie da und half wo sie nur konnte. Und außerdem konnte niemand besseren Ruuswein machen, als sie es tat. Ein paar junge Männer standen um sie und ihren großen dampfenden Kessel herum und ließen sich ihre Becher mit dem köstlichen Getränk füllen.

Teyla folgte mit ihrem Blick der davonziehenden Gruppe, die sich auf dem Weg zur Feuerstelle drastisch verminderte, da ein paar der Männer samt Wein und Begleitung zwischen den Zelten verschwanden.

Die Feuerstelle lag inmitten der Zelte und war gesäumt von ein paar gefällten Bäumen; Teyla erinnerte sich noch genau, wie Halling und die anderen Männer sie dorthin geschafft hatten. Jetzt saßen die meisten Leute der Siedlung auf den Baumstämmen und unterhielten sich miteinander.

Drei jüngere Männer hatten ihre Beine um die Trommeln geschlungen und schlugen einen regelmäßigen, sehr melodisch klingenden Takt, zu dem eine Gruppe junger Athosianerinen tanzte, wohlwollend beobachtet von den Männern. Teyla lächelte still in sich hinein, als sie daran dachte, dass sie letztes Jahr auch noch zu dieser kleinen Gruppe gehört hatte. Sie hatte nicht etwa getanzt, um einen der Männer zu beeindrucken- es hatte ihr einfach Spaß gemacht! Auch jetzt kitzelte es ihr in den Fingern, doch sie beließ es lieber dabei, die jungen Frauen zu beobachten, wie sie ihre schlanken und spärlich bekleideten Körper im Takt der Musik bewegten, lachend und singend.
Sie ließ ihren Blick weiterschweifen (inzwischen waren sie, Elizabeth und Ronon am Rande der Siedlung angekommen, standen auf einer kleinen Anhöhe und blickten auf das Geschehen hinab). Etwas abseits der Musik sah sie Halling und Jinto. Sie saßen eng beisammen; der fünfzehnjährige Jinto schielte zu einem etwa gleichaltrigen Mädchen herüber, das errötete, als er ihr zuzwinkerte. Sein Vater, Halling, schien von alledem nichts zu merken. Er hielt eine Schüssel von Hanjias Wurzelsuppe in einer Hand und gestikulierte mit der anderen.

Halling schien zu merken, dass man ihn beobachtete, denn plötzlich flog sein Kopf hoch und er blickte direkt in Teylas Richtung. Wegen der Dunkelheit kniff er die Augen zusammen, aber als er seine Freundin entdeckte lockerte sich seine angespannte Miene und ein freudiges Lächeln zog sich über sein Gesicht.

„Da kommt Halling“, informierte Teyla Elizabeth und Ronon und lief dem Athosianer dann entgegen. Er breitete seine Arme aus und begrüßte sie mit einer festen Umarmung und auf die traditionelle athosianische Art, indem er seine Stirn kurz gegen die ihre lehnte.

„Es ist schön dich wiederzusehen, Teyla“, sagte er voller Freude und mit glänzenden Augen. „Wir dachten schon, dass du nicht mehr kommen würdest.“

„Ich würde die Feierlichkeiten doch nie verpassen“, erinnerte sie ihn. „Du weißt wie wichtig mir die Traditionen sind.“

Halling lächelte und trat dann einen Schritt zurück, um sie genauer zu beschauen. Natürlich fiel ihm die ‚Veränderung’ auf und sein Blick fiel auf ihren Bauch. „Oh“, meinte er einfach nur.

Teyla seufzte und legte ihre Hand auf ihren Bauch. Prüfend blickte sie an sich herab und musterte ihr Gewand mit Skepsis; es war in dunklen Erd- und Grüntönen gehalten und mit dem weitfallenden Schnitt war es das einzige Kleidungsstück in ihrem Kleiderschrank daheim in Atlantis, das ihr trotz ihrer voranschreitenden Schwangerschaft noch passte.

Als sie wieder zu Halling aufblickte, sah sie ihn widererwarten lächeln und das beruhigte sie. „Es ist kompliziert“, erklärte sie ihm leise.

„Für mich sieht es nicht gerade kompliziert aus“, entgegnete Halling ihr freundlich. Er wahrte einen gewissen Abstand zwischen sich und ihr, aber sein Gesicht sagte Teyla, dass er sich für sie freute… und schließlich sagte Halling ihr es auch persönlich. „Ich freue mich wirklich für dich.“ Er trat wieder auf sie zu und schloss sie zum zweiten Mal an diesem Abend in seine Arme.

Teyla schloss ihre Augen und spürte eine Welle der Erleichterung durch ihren Körper rauschen. Sogar ihr Kummer und der Schmerz in ihrem Herzen schienen für einen kurzen Moment betäubt zu sein.

„Du wurdest schon sehnsüchtig erwartet“, hörte sie Halling sagen und als er sich von ihr löste, blickte sie erwartungsvoll über die Schulter ihres Freundes.

„Ist er schon hier?“, wollte sie wissen und suchte um das Feuer herum nach der ihr bekannten Silhouette, die sie in den letzten Jahren so fürchterlich vermisst hatte.

„Natürlich ist er schon hier“, antwortete Halling lachend. „Er ist fast verrückt geworden und hat immer wieder nach dir gefragt. Er scheint mir etwas nervös und aufgeregt zu sein.“

„Das kann ich gut verstehen.“ Teyla holte tief Luft. „ Ich kann es kaum glauben, dass er tatsächlich hier ist. Es ist schon so lange her. Ich bin gespannt auf ihn. Wo ist er?“ Sie blickte sich erst suchend um, sah dann Halling an. „Wo ist Kanaan?“ Am Lagerfeuer schien er jedenfalls nicht zu sitzen, denn sie konnte ihn nirgends entdecken. Es waren alles bekannte Gesichter, doch das ihres besten Freundes war nicht dabei.

Halling hörte sich überrascht an, als er leicht irritiert auf ihre Frage antwortete: „Kanaan?“ Er folgte ihrem Blick, meinte dann: „Nein, er ist nicht hier sondern woanders. Ich weiß nicht genau wo, aber irgendwo muss er sich rumtreiben.“ Er hob verwundert die Augenbrauen. „Na, ich dachte du meinst Col. Sheppard.“

Kaum hatte Halling es gesagt, da entdeckte Teyla ein Gesicht, das nicht in ihre Erinnerungen an ihr Volk und an das Tandulfest passte. Sie schnappte nach Luft, als sie ihn sah; er saß mit dem Rücken zu ihr, neben den jungen Männern ihres Volkes, und starrte misstrauisch in die kleine Schüssel, die er in den Händen hielt.

Teyla glaubte ohnmächtig zu werden- so stark brachen die Emotionen über sie herein-, doch sie konnte sich auf den Beinen halten. Nein, das konnte nicht sein. Sie blinzelte, um sich zu vergewissern, dass es kein Traum war und er wirklich da war.
„John!“, rief sie und sah durch ihre tränenblinden Augen, dass sein Kopf hochflog. Die kleine Schüsseln fiel zu Boden, als er aufsprang und auf sie zueilte.

Das kann nicht sein, schrie es in Teyla und überwältig schüttelte sie mit dem Kopf. Das kann einfach nicht sein! Sie wollte es nicht glauben. Nach allem, was passiert war! Sie konnte es nicht glauben- das musste ein Traum sein!
Aber seine stürmische Umarmung fühlte sich real an. Sie spürte den Druck, als er sie fest gegen seine Brust drückte. Sein leidenschaftlicher Kuss brannte auf ihren Lippen und seine Stimme klang so echt. Seine Berührungen… wie er ihr Gesicht zwischen seine Handflächen legte und sie dann küsste…

„John“, wisperte sie mit erstickter Stimme und er nickte zur Erwiderung.

„Ja, ich bin’s“, hörte sie seine Stimme, die nur sehr langsam durch ihren in Watte gepackten Verstand drang. Alles schien sich zu verzögern. Sie sah ihn an, doch es dauerte, bis sie realisierte, dass es tatsächlich sein Gesicht war.

Teyla schluchzte und schlug sich die Hand vor den Mund, als es endlich in ihrem Kopf ankam, dass er wirklich vor ihr stand und dass sie nicht träumte. Die Tränen brachen hemmungslos aus ihren Augen und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Ihre Arme und ihre Beine wurden schlaff und ihre Knie konnten ihr Gewicht nicht mehr halten. Sie sackte in seinen Armen zusammen und fiel wie ein lebloses Etwas gegen seinen Oberkörper.

„John.“

Sie streckte ihre Hand nach seinem Gesicht aus und er lehnte sich dagegen. Seine Haut lag warm in ihrer Handinnenfläche.

„Ich bin hier“, flüsterte er. „Ich bin ja hier.“

„ ber…aber wie…“, stammelte Teyla und ihre Augen füllten sich mit neuen Tränen. So langsam begann sie sich zu fragen, wo sie die jetzt noch herbekam. „Wie…ich habe… du…wie…“

„Ssht.“ John legte seinen Finger vor ihre Lippen und brachte sie mit einem einzigen Blick zum Schweigen. „Das ist eine lange Geschichte“, sagte er leise.

„D…du warst…tot.“ Teyla schüttelte ungläubig mit dem Kopf und berührte seine Wange erneut; sie konnte es nicht glauben. „Du…du warst auf dem Schiff.“

John nickte. „Ja, das war ich.“

„ Tot.“ Das Wort kam immer wieder über ihre bebenden Lippen, hallte dumpf in ihrem Kopf. Er war tot. Er war auf dem Schiff gewesen. Er war tot, doch nun war er hier. Er war bei ihr. Er war am Leben! Aber er war doch tot gewesen!

„Ich bin hier, Teyla.“ Der dunkelhaarige Soldat hatte seine Hände noch immer um ihr Gesicht gelegt und hielt ihren Kopf, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. Er hauchte ihr liebevolle Küsse über die Lippen, versuchte sie damit zu beruhigen, doch die Athosianerin zitterte nur noch mehr.

„John“, wimmerte sie.

„Ich bin bei dir“, versicherte er ihr und lehnte seine Stirn zärtlich gegen die ihr, berührte mit seinen Lippen ihre Nasenspitze. „Ich bin nicht tot, ich bin hier. Ich bin bei dir.“

Teyla weinte und schluchzte, als sie ihre Arme um Johns Hals schlang und ihn fest umarmte- sofern es ihr Leibensumfang zuließ. Sie wimmerte laut und presste ihr tränenüberströmtes Gesicht gegen seine Brust, lauschte seinem stetigen starken Herzschlag und spürte, wie sich sein Brustkorb beim Einatmen hob und beim Ausatmen wieder zusammenfiel.

„Geh’ nicht“, flehte sie ihn leise an. „Lass mich nicht allein.“

„Ich werd’ dich nicht allein lassen.“ John küsste sie auf den Haaransatz und legte dann sein Kinn auf ihren Kopf. „Ich werde hierbleiben- bei dir und bei unserem Baby.“

Ein überrascht klingendes ‚John’ ertönte genau in dem Augenblick, als der Soldat seine mit feinen Kratzern übersäte Hand auf Teylas Bauch legte und Elizabeth strebte von hinten auf das eng umschlungene Paar zu. Sie hatte ihre grünen Augen weit aufgerissen und fiel John schluchzend um den Hals, als der sie zur Begrüßung anlächelte.

„O mein Gott“, wisperte die Expeditionsleiterin und schüttelte so sehr mir dem Kopf, dass ihre braunen Locken ungebändigt auf und ab wippten.

„O mein Gott, John!“

Sie löste sich widerwillig aus der Umarmung. „Was…was ist passiert?“

„Es ist eine lange Geschichte“, konnte John ihr gerade noch antworten, ehe ihn zwei prankenartige Hände von hinten packten und Ronon seinen verloren geglaubten Freund in eine feste Umarmung schloss, die dem Soldaten fast die Luft abschnürte.

„Sheppard, Du Mistkerl“, lachte Ronon laut und schallend. Der Sateder hob den um ein paar Zentimeter kleineren Mann hoch und setzte ihn erst nach kurzem Protest wieder zurück auf den Boden.

Teyla beobachtete die Szene wie in einem tranceartigen Zustand. Ihr Herz schlug in ihrem Inneren viel schneller als es gut für sie war und ihr Puls raste in schwindelerregende Höhe. Die Welt vor ihren Augen begann sich zu drehen, die Gesichter ihrer Freunde und der Umstehenden verschwammen ineinander und wurde dann ganz plötzlich schwarz. Sie merkte noch, wie sie nach hinten wegkippte und wie sie zwei starke Arme zu fassen bekamen, ehe sie auf dem vom Lagerfeuer vertrockneten Boden aufschlug. Doch dann war da nichts mehr außer eine große Leere …

ooOOoo


Der Alarm gellte erbarmungslos in seinen Ohren und er hatte das Gefühl, dass er noch schriller geworden war. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Er hatte fürchterliches Magendrücken bei der Sache…

Was um alles in der Welt tat er hier eigentlich? Er hätte es lieber sein lassen sollen. Rodney hatte recht gehabt: Das war eine dämliche Idee gewesen, eine fürchterlich dämliche Idee! Warum war er nur so starrköpfig gewesen? Die anderen hatten doch versucht ihn aufzuhalten- Teyla, Elizabeth, ja sogar Rodney… doch er hatte nicht auf sie gehört. Er hatte mal wieder den Helden spielen wollen! John Sheppard, der Retter der verdammten Seelen!
Was hatte er sich nur dabei gedacht? Es hätte ihm doch klar sein müssen, dass Larrin für den Fall, dass man hinter ihrer perfiden Plan kam, vorgesorgt hatte. Dieses Miststück!

Mit einem Kopf voller wirrer Gedanken rannte John durch die Gänge der Artemis und suchte einen Ausweg. Der Alarm gellte laut und schrill und brachte ihn fast um den Verstand.
‚Verdammt’, dachte John, schlidderte um die Ecke. Er wusste nicht wie viel Zeit er hatte, doch er bezweifelte, dass es noch genug war, um das Gaterium zu erreichen. Hoffentlich hatten Elizabeth und die anderen es geschafft- das war die Hauptsache! Wenn schon nicht er… dann würden wenigstens sie es nach Atlantis schaffen, um dort von den Abenteuern zu berichten, die sie erlebt hatten.
Aber was, wenn er es nicht geschafft hatte, die Vorrichtung Larrins zu deaktivieren? Was, wenn es noch eine zweite gab, von der niemand etwas wusste? Dann saßen die anderen ebenso auf diesem Schiff fest, wie er es tat. Das würde bedeuten, dass er versagt hatte… dass er es nicht geschafft hatte, die anderen zu retten … dass er schwach war.

John biss verbittert die Zähne zusammen. Nein, er hatte nicht versagt. Die anderen würden es schaffen und mit etwas Glück würde er ihnen folgen können. Er wusste nur noch nicht wie er das anstellen sollte.
Während er durch die Korridore lief, warf er immer wieder einen kontrollierenden Blick auf seine Uhr; schließlich starrte er nur noch auf die digitale Anzeige… und als er wieder aufblickte, realisierte er, dass er sich vollkommen ‚verrannt’ hatte. Vor ihm lag ein Korridor- breit, mit hohen Wänden und zur Abwechselung mal ohne die antikischen Symbole an den Wänden. Er war noch nie hier gewesen und das konnte nur bedeuten, dass er sich verlaufen hatte.
„ Toll, Sheppard“, schimpfte er mit sich selbst. „ Es geht um Leben und Tod und was machst du? Verläufst dich!“ Wütend auf sich selbst hastete John auf die geschlossene Tür zu, die am anderen Ende des Korridors lag. Vor ihr angekommen zögerte er. Was, wenn diese Tür nicht ohne Grund geschlossen war? So wie der Reaktorraum. Was, wenn hinter ihr gefährliche Strahlung war?
‚ Egal’, rief eine kleine mutige Stimme in ihm und so legte er seine Hände auf das schmale Bedienfeld neben der Tür. Das System reagierte sofort auf sein Gen und die Tür öffnete sich mit dem altbekannten Zischen. Dahinter befand sich nichts als Dunkelheit und John bezweifelte auf einmal, dass das eine so gute Idee gewesen war.
Sämtliche Alarmglocken schrillten in seinem Inneren, trotzdem zog die Neugier ihn in den dunklen Raum. Doch kaum hatte die Sohle seines Stiefels den Boden des Raumes betreten, flackerten schon die Lichter hell auf und John schloss erst einmal geblendet die Augen, legte sich die Hand vors Gesicht.

Als er zwischen seinen Fingern hindurch blinzelte, sah er helle scheinwerferartige Lampen von der Decke hinab in einen weitläufigen Raum leuchten. Der Raum war noch größer als es das hiesige Gaterium war und John erkannte die Umrisse von etwas, das einem Jumper verdammt ähnlich aussah.
„ Gott sei Dank“, rief er aus. Er zählte insgesamt zehn Stück; als er näher kam, bemerkte er Unterschiede zu den lantianischen Jumpern daheim in Atlantis und zu den Fluggeräten hier. Diese erinnerten ihn entfernt an die Hubschrauber, die er damals in Afghanistan geflogen hatte- nur schienen diesen hier die Propeller zu fehlen.
John betrachtete die ihm fremden Fluggeräte. Warum hatten sie das hier nicht früher entdeckt? Was brachte ihnen diese Entdeckung, jetzt da es sowieso so gut wie vorbei war?

Ein Beben unter seinen Füßen riss John aus seinen wütenden Überlegungen und er beschloss, dass er darüber auch später nachdenken konnte. Sich sputend nahm er die Beine in die Hand und lief los. Zielsicher steuerte er auf das erstbeste Fluggerät zu; die Heckluke stand offen und so fackelte John nicht lange- er hatte eh keine andere Wahl.
Das Innere erinnerte stark an einen Puddle Jumper und auch die Technik war ihm mehr als vertraut. John nahm hinter der Steuerkonsole Platz und legte seine Hände auf das Bedienfeld.
‚Bitte mach, dass es funktioniert’, dachte er flehend und konzentrierte sich dann… und die Geister des Fluggeräts erwachten zu neuem Leben. Vor ihm tauchte auf dem Bildschirm eine Anzeige auf, die aus lauter antikischen Symbolen bestand… die er bedauernswerterweise nicht verstand.
John lugte durch die Frontscheibe des Fluggeräts und bemerkte besorgt, dass die Hangaröffnung, die ihn eigentlich nach draußen führen sollte, noch immer geschlossen war.
„ Verdammt“, murmelte er und suchte mithilfe seiner Gedanken nach den richtigen Informationen, doch die wollten sich nicht finden lassen. Da waren lauter Koordinaten unwichtiger Planeten. „ Ach komm schon, mach’ die dämliche Luke auf“, herrschte er das vor ihm liegende Steuerpult an und begann dann erneut sich zu konzentrieren.

Dieses Ding mochte zwar einem Jumper ähneln, doch es war komplizierter in der Handhabung und es forderte John all seine Konzentration, bis ein donnerndes Geräusch das Öffnen der Hangarluke verkündete. Die mächtigen Stahltüren stoben auseinander und gaben den Blick frei auf das Gestirn.
„ Dankeschön“, brummte John; wahrscheinlich würde man ihn für verrückt erklären- falls man ihn beobachten würde. ‚ Okay, nichts wie raus hier’, sagte er sich und ließ das Fluggerät per Gedanken vom Hangarboden abheben. Galant und mit einer Wendigkeit, die ein Jumper nie hätte haben können, flog es empor und dirigierte sich sicher durch die offene Hangarluke hinaus in den Weltraum.
„ Na, das ging ja schon mal ganz gut.“ John steuerte von der Artemis weg, immer weiter ins All hinaus. Die Heckluke des Fluggeräts bestand aus durchsichtigem Material, doch der Soldat wagte es nicht zurückzublicken. Er flog das Ding einfach nur geradeaus, weg von der Artemis...

‚ Ob es die andern wohl geschafft hatten?’, fragte er sich genau in dem Moment, als ein ohrenbetäubender Knall die Stille der unendlichen Weiten zerriss. John wandte Kopf um und beobachtete erschrocken wie sich helle Flammen durch die Artemis fraßen. Die Explosionen rissen das Schiff in zwei… nein, in drei Teile. Begleitet von gewaltigen glühenden Feuerbällen drifteten sie hinaus in das Dunkel des Weltraums. Ohne Erbarmen arbeiteten sich die Flammen durch die Trümmer; die Explosionen ließen erst von ihnen ab, als nichts mehr von ihnen übrig geblieben war.

Fassungslos starrte John in den leeren Raum zurück, wo sich bis vor wenigen Augenblicken noch eines der bedeutendsten Werke der Antiker befunden hatte; jetzt war da nichts mehr außer kleinsten Teilchen, die es geschafft hatten den Flammen zu entkommen, und den Sternen, die bis in alle Ewigkeiten stumme Zeugen dieser Vernichtung sein würden.
‚ Was zur Hölle…’ John schloss kurz seine Augen, um nicht seinem Gedankenwirrwarr zu erliegen. Er musste sich weiter konzentrieren- er merkte, wie schwer es ihm fiel, die Kontrolle über das Fluggerät zu behalten. Die Technologie erwies sich als komplexer als die eines Jumpers und forderte seine ganze Konzentration. Es war anstrengend und Schweißperlen traten auf seine Stirn.
John kam zu dem Schluss, dass er dieses Ding schnellstens irgendwo landen musste. Er rief das Programm mit den Koordinaten der Planeten auf und verglich sie mit den Gateadressen in seinem Kopf auf. Zu seinem Bedauern war Atlantis nicht dabei, aber er erkannte eine andere Adresse…

Darüber nachdenkend, was da gerade passiert war, und inständig hoffend, dass es die anderen noch rechtzeitig geschafft hatten das Schiff zu verlassen, schlug John einen neuen Kurs ein und lenkte das Fluggerät auf einen Planeten zu, der in der Dunkelheit des Universums einladend dahinschwebte. Durch die dichte Wolkendecke hindurch sah John die dichten Wälder Neu Athos’, die sich über den ganzen Planeten erstreckten und nur durch die Ausläufer des Gebirges und durch die Berge selbst unterbrochen wurde. Auf der Südseite des Planeten sah er die Wasseroberfläche des großen Sees silbern schimmern.
Er war noch zu weit weg, als dass er die Siedlung der Athosianer sehen konnte, aber irgendwie beruhigte ihn der Gedanke, dass Freunde dort unten auf ihn warteten.


Aufmerksam hatten ihm Elizabeth, Ronon und all die anderen, die um ihn herum saßen, zugehört. John beendete seine Rede mit den Worten: „In gewisser Hinsicht bin ich ja nach Hause gekommen“, woraufhin Elizabeth zum wiederholten Male an diesem Abend in Tränen ausbrach und sie sich mit dem Ärmel ihrer Jacke aus dem Augenwinkel wischte.

„Und es ist alles zerstört worden?“, fragte Halling; der Athosianer saß neben ihm und hatte sich die Geschichte bereits zum zweiten Mal angehört.

„Ja, alles.“ John nickte. „So eine… Gewalt habe ich noch nie gesehen. Die Explosionen…“- Er stieß einen zischenden Laut hervor und machte eine beschreibende Handbewegung. Einige Kinder, die sich ebenfalls um das Feuer herum versammelt hatten und ihm gespannt lauschten, zuckten zusammen und fingen dann an sich aufgeregt, aber leise, miteinander zu unterhalten.

„Eigentlich schade“, merkte Ronon an und leerte seine Suppe mit einem Zug, verzog kritisch das Gesicht und schüttelte dann nur mit dem Kopf als eine ältere Athosianerin namens Hanjia ihm nachschenken wollte.

Neben ihm schüttelte Elizabeth mit dem Kopf, verschränkte ihre Finger ineinander und lehnte sich dann vor. „Ich verstehe das nicht“, sagte sie mit gepresster Stimme. Sie seufzte und sah in Johns Richtung.

„Wie konnte das nur passieren?“

Der Soldat zuckte mit den Schultern und starrte dann in die lodernden Flammen. „Ich weiß es nicht“, antwortete er.

„Irgendetwas scheint schief gelaufen zu sein.“ Ronon spielte mit dem Offensichtlichen.

„Aber es war doch alles gut“, rief Elizabeth aufgebracht und ihr Kopfschütteln dauerte weiter an. „Was um alles in der Welt ist nur schief gelaufen?“

Das wüsste ich auch gern, antwortete John für sich selbst. Wie Elizabeth sagte: Es war alles gut gewesen. Alles hatte geklappt. Er hatte dieses Ding (was auch immer es gewesen war) deaktiviert und die anderen hatten Atlantis anwählen können. Sie alle hatten es zurück in die Stadt geschafft und er hatte es geschafft die Artemis zu verlassen, bevor... sie in ihre Bestandteile zerrissen wurde.
Nie und nimmer war das auf seine Aktion zurückzuführen… aber was, wenn doch? Er traute Larrin zu, dass sie so viel Grips besaß, dass sie ihren Plan trotzdem ausführen konnte. Verdammtes Luder, schimpfte John sie. Es würde ihn nicht verwundern, wenn sie ihre blassen Finger im Spiel gehabt hätte.

„Ob diese Larrin sich an uns rächen wollte?“ Schließlich war es Ronon, der das aussprach, was alle dachten.

„Zutrauen würde ich es ihr“, erwiderte John verachtend und spie aus. „Sie ist gerissen und glauben Sie nicht, dass sie die Niederlage einfach so hingenommen hat.“

Elizabeth legte ihm eine Hand auf den Arm. „Glauben Sie, dass sie zurückkehren wird, John?“

„Im Moment mache ich mir andere Sorgen“, sagte der Soldat und erinnerte sich an Larrins Worte, dass noch andere kommen würden, um ihr Vorhaben zu beenden. Sie war keine Lügnerin, also sah John diese Bedrohung ernst. Es würden andere kommen. Wann- das wusste er nicht und darüber wollte er sich auch keine Gedanken machen. Aber die Tatsache, dass es schon bald soweit sein könnte, reichte ihm.

Sie müssten sich darauf gefasst machen, dass man versuchen würde in die Stadt einzufallen so wie man es auch bei der Artemis getan hatte. John wusste, dass die ganze Sache für Larrin und auch für Baku noch nicht beendet war. Die beiden waren durstig nach Rache und sie scheuten keine Mittel, um ihr Ziel- Atlantis einzunehmen- zu erreichen.

Dennoch war John sich ebenso sicher, dass er alles tun würde, um sie daran zu hindern. Diese beiden… Kreaturen hatten bereits so viel angerichtet, dass er nicht zulassen konnte, dass sie wieder eine Chance bekamen.

Entschlossen schnaubte er. Nein, er würde das nicht zulassen. Vor unterdrückter Wut begann er mit den Zähnen zu knirschen, was den anderen natürlich nicht verborgen blieb.

Elizabeth musterte ihn besorgt.

„Ist alles in Ordnung, John?“, fragte sie.

„Mhm“, war alles was er ihr erwiderte und dann aufstand. Er musste sich ein wenig die Beine vertreten und versuchen einen klaren Kopf zu bekommen. „Ich geh’ nur mal ein bisschen spazieren“, antwortete er auf Elizabeth stille Frage, die in ihren grünen Augen lag.

„Okay.“ Die Expeditionsleiterin entließ ihn, aber nicht ohne skeptisch ihre Augenbrauen zu heben und ihm nachzuschauen. John merkte ihren Blick noch lange im Nacken und wusste, dass sie sich fürchterlich um ihn sorgte. Doch diese Sorge war unbegründet… naja, zumindest sollte sie sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, fand er. Elizabeth sah immer mehr, forschte tief in den Menschen, die sie umgaben, und deshalb fiel es ihr immer sofort auf, wenn sich jemand anders als sonst benahm. Und im Moment schien sie sich Sorgen um ihn zu machen…

Ganz egal, was Elizabeth dachte oder worum sie sich Sorgen machte… John hatte mit dem Gedanken abgeschlossen und schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen durch die athosianische Siedlung. Es war bereits weit nach Mitternacht, doch noch immer huschten kleine Gestalten zwischen den Zelten umher.

„Hoppla, junger Mann!“ John grinste und fing einen kleinen blonden Jungen ab, bevor dieser in ihn reinrannte. Der Bursche lächelte nur verlegen und murmelte etwas, was sich wie eine Entschuldigung anhörte, und lief dann weiter. John sah ihm nach, schmunzelte, als er sah, wie sich der Junge mit Geschrei auf ein rothaariges Mädchen stürzte, dass sich in einem Zelteingang bis jetzt ziemlich sicher gefühlt hatte. Kreischend und lachend liefen die beiden davon, gefolgt von einer ganzen Kinderschar, die plötzlich aus den Zelten gestürmt kamen.

John hatte sich von Halling über das Tandulfest aufklären lassen und hatte in Erfahrung gebracht, dass niemand- noch nicht einmal die Kinder- vor Sonnenaufgang ins Bett ging. Für die Athosianer war dies ein besonderer Tag und die wichtigste Festivität im ganzen Jahr.
Auch jetzt schien noch die ganze Siedlung auf den Beinen zu sein; nicht nur die Kinder freuten sich, auch die anderen älteren Athosianer schienen diesen besonderen Tag zu genießen.

Ein paar junge Leute hatten sich gruppiert und unterhielten sich untereinander angeregt. Obwohl die Männer so taten, als ob sie tief in eine Diskussion verwickelt waren, beobachteten sie die jungen Frauen ganz genau und manchmal huschte ein bubenhaftes Grinsen über ihre Lippen und es wurde einander zugezwinkert.

John musste schmunzeln und ging kopfschüttelnd weiter. Er lief zwischen den Zelten hin und her, grüßte alle, die ihm auf seinem Weg begegneten und nahm den Roosewein, den Hanja ihm in die Hand drückte, dankend an. Jetzt, da die Nacht fortgeschritten war und es immer kälter wurde, hatte die alte Frau das Getränk über dem Feuer erwärmt. Das tassenartige Gefäß lag warm zwischen Johns Fingern und der dunkelrote Wein kribbelte angenehm auf seiner Zunge.

Er schlenderte weiter, bis er die Kinder wieder entdeckte, die nun alle auf einem Haufen saßen und gebannt in ein und dieselbe Richtung starrten. Die kleinen Münder standen offen und ihre Augen funkelten erwartungsvoll. Fast gleichzeitig zuckten sie zusammen, begannen dann zu kichern und zu murmeln.
John entdeckte einen Athosianer, auf den die Augen der Kinder gerichtet waren. Er saß auf einem umgefallenen Baumstamm und gestikulierte wild mit den Händen, was die Kinder mit lautem Lachen quittierten. Die braunen Augen des Mannes funkelten und während er erzählte lachte er immerzu und seine markanten Gesichtszüge verformten sich zu den komischsten Grimassen.

Nun plinkerte er mit den Wimpern und fuhr sich durch die kurzen braunen Haare, woraufhin die Kinder noch lauter lachten.
Der Mann schnappte sich einen der Jungen und setzte ihn sich auf den Schoss, kitzelte ihn so sehr, bis der Kleine vor Lachen nach vorne kippte.

„Okay, okay, jetzt ist aber genug!“, hörte John den Mann sagen; so sehr er sich auch zu erinnern versuchte- er kannte diesen Mann nicht. Er hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

Die Kinder bedachten die Ansage des Mannes mit Murren, fanden dann aber wieder Interesse an ihrem Fangspiel und begannen sich wieder lachend zu jagen. Als die Gruppe auseinander stob, entdeckte John, dass der Mann nicht allein war: Teyla saß neben ihm und als er sich zu ihr beugte und ihr etwas zuflüsterte, lächelte sie. Es war ein glückliches Lächeln und sie schaute den Mann mit ihren braunen Augen an.

John kniff misstrauisch die Augen zusammen. Wer zur Hölle war dieser Kerl? Seine Kinnlade klappte herunter, als der Mann einen Arm um Teyla legte und ihre Hand auf seinem Oberschenkel ruhte. Wer zur Hölle war dieser Kerl, der da seine Frau angrabbelte?

„Teyla!“, rief John sie und bahnte sich seinen Weg zu den beiden, die seiner Meinung nach genug Zeit allein verbracht hatten. Teyla hatte aufgesehen, als er ihren Namen gerufen hatte, doch sie blieb sitzen. lächelte weiter.

„Ich habe mich schon gefragt, wann du kommst“, empfing sie ihn und lehnte sich ihm entgegen.

„Tut mir leid, ging nicht schneller.“ John hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen… nicht ohne den anderen Mann aus dem Augenwinkel heraus zu beobachten; er saß friedlich da, nur als sie beiden sich küssten, blickte er kurz weg.

Teyla beendete den Kuss viel zu schnell und ihre Hand fiel wieder auf den Oberschenkel des Mannes. „Ich habe schon den ganzen Abend darauf gewartet euch einander vorzustellen.“ Sie lächelte. „Erinnerst du dich, wie ich dir von Kanaan erzählt habe, John?“

„Kanaan… der in der Galaxie umherreist.“ John musterte den Mann, der neben Teyla saß. „Dann sind Sie das also.“ Widerwillig streckte er seine Hand vor. „Freut mich Sie kennenzulernen, Kanaan.“

„Die Freude liegt ganz meinerseits, Col. Sheppard“, erwiderte der Mann überraschend freundlich. „Teyla hat mir viel von Ihnen erzählt. Natürlich nur Gutes. Sie sollen ein sehr begabter Pilot sein.“

Dieser Mann versuchte sich definitiv bei ihm einzuschleimen. John verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper.

„Jaja, kann man so sagen.“

Kanaan schien sein Misstrauen zu spüren, aber er ließ sich nichts anmerken. Selig lächelnd wandte er sich an Teyla: „Ich habe unser Gespräch sehr genossen, meine Liebe.“

„Ich ebenso“, erwiderte Teyla. „Es war schön dich mal wiederzusehen.“

„Weißt du es noch nicht?“ Kanaan grinste. „Ich werde hierbleiben- fürs Erste.“

„O, Kanaan!“ Teyla schlug sich die Hand vor den Mund und umarmte ihren Freund dann stürmisch. „Das ist ja wundervoll! Ich… ich kann es gar nicht glauben! Wirklich, du bleibst wirklich hier?“

Ihr Gegenüber nickte. „Es wird Zeit, dass ich mehr über meine Zukunft nachdenke. Ich bin lange genug gereist.“

Teyla lachte. „O, Kanaan“, wiederholte sie und fiel ihm wieder um den Hals.

„Ich habe schon mit Halling darüber gesprochen“, fuhr Kanaan fort, „und er ist einverstanden. Ich werde mein eigenes Zelt bekommen.“ Er seufzte zufrieden. „Ja, es wurde langsam Zeit. Ich habe meine Freunde vermisst… ich habe dich vermisst, Teyla.“

„Hast du schon Hanjia aufgesucht, wegen dem Fest für deine Wiederaufnahme?“, fragte sie ihn, woraufhin er mit dem Kopf schüttelte und sich erhob.

„Aber das werde ich jetzt gleich tun.“ Kanaan lächelte auf sie herab, beugte sich dann zu ihr herunter und lehnte in traditioneller Weise seine Stirn gegen ihre.

John seinerseits presste die Lippen fest aufeinander und beobachtete die beiden. Dieser Kanaan mochte noch so nett sein… aber er mochte ihn nicht! Misstrauisch ließ er den Athosianer nicht aus den Augen und schaute ihm hinterher, bis er verschwunden war.

„Du bist eifersüchtig.“

Er drehte sich langsam zu Teyla um, die schmunzelnd zu ihm aufblickte und ihm mit einer Handbewegung bedeutete, sich neben sie zu setzen.

John hob die Augenbrauen. „Ich bin nicht eifersüchtig“, verteidigte er sich.

„Und was war das dann da eben?“, wollte Teyla mit gespielt ernster Miene wissen.

„Ich bin nicht eifersüchtig“, wiederholte John mit mehr Nachdruck. Er setzte sich neben sie und neigte nachdenklich seinen Kopf. „Okay, vielleicht ein kleines bisschen- ein klitzekleines bisschen. Mehr aber auch nicht!“

„Du musst aber nicht eifersüchtig sein.“ Teyla stupste ihn gegen seine Schulter. „Kanaan ist ein guter Freund von mir- mehr nicht. Es wäre auch nie mehr daraus geworden, glaub’ mir.“

Sie seufzte und lehnte ihren Kopf dann gegen seine Schulter. Für sie schien das Thema abgehakt zu sein und so beschloss auch John nicht mehr an diesen Kanaan zu denken. Er würde ihn so oder so heute noch sehen.
Der Soldat legte seinen Arm um die Taille der Athosianerin und vergrub sein Gesicht in ihren rostbraunen Haaren; sie rochen nach athosianischen Gewürzen und nach dem trockenen Holz, das Halling benutzt hatte, um nachzufeuern.

Teyla lehnte sich bereitwillig gegen ihn und fuhr mit ihrem Finger unterhalb seines Kinns entlang. Ihre Nase lag an seiner Wange und ihre Lippen kitzelten über seine Haut. Genießerisch schloss John seine Augen und fuhr mit einer Hand durch ihre Haare und dann an ihrem Nacken entlang.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er sie leise, strich ihre langen Haare beiseite, nur um dann ihren entblößten Nacken zu küssen. Teyla seufzte auf und ihre Hand fiel hinunter auf seinen Oberschenkel.

„Es könnte besser sein“, antwortete sie ihm und wand sich aus der innigen Umarmung.

„Was meinst du damit?“ John hatte diese Antwort nicht erwartet. Besorgt sah er sie an. O mein Gott, sag’ bitte das es dir gut geht, flehte er im Stillen und wollte sie wieder zu sich ziehen, doch sie sträubte sich dagegen und ihre braunen Augen füllten sich mit Tränen. O nein, nein, nein…

„John…“

„Nein, nicht weinen. Bitte. Nicht weinen“, bat er sie und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Es steht dir nicht, wenn du weinst.“ Nun erwartete er, dass Teyla lächelte, doch das tat sie nicht. Sie sah ihn einfach nur ernst an, neue Tränen begannen in ihren Augen zu schwimmen und ihre Unterlippe zitterte dramatisch.

„Du…du warst tot“, sagte sie schließlich heiser. „Wie soll es mir da gut gehen?“

„Ich bin aber hier, Teyla.“

John nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und hob ihren Kopf hoch. „Ich bin nicht tot. Ich bin hier. Bei dir."

Die Athosianerin schluchzte. Sie schloss ihre Augen und schien um Fassung bemüht.

„John“, schniefte sie leise, „du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als uns gesagt wurde, dass das Schiff zerstört wurde. Ich konnte es nicht glauben, dass du tatsächlich tot sein solltest. Ich konnte mir das nicht vorstellen.“ Panik begann in ihrer bebenden Stimme mitzuschwingen. „Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es ohne dich weitergehen würde. Vielleicht konnte ich es auch nicht…“

„Teyla…“

„Lass mich ausreden. Bitte“, fiel sie ihm ins Wort. „Es hat mir das Herz zerrissen, darüber nachzudenken, dass unser Kind ohne dich aufwachsen muss. Ich wollte das nicht. Ich wollte, dass unsere Tochter ihren Vater kennt.“

„Ich bin doch hier“, sagte John schnell und ließ seine Hand auf ihren Bauch sinken. „Bei euch beiden.“

Teyla schüttelte mit dem Kopf. „Und als ich dich dann hier gesehen habe… ich… ich dachte…“ Sie schluckte heftig und japste dann nach Luft.

„Das ist kein Traum“, versicherte er ihr. „Ich bin wirklich hier.“

John legte seine Arme um sie und hielt sie fest. Die Athosianerin zitterte in seinen Armen und ihre Tränen sogen sich durch seine Uniform. Ihr Brustkorb hob sich krampfhaft.

„D…das weiß ich doch“, weinte sie. „I…ich kann es nur noch nicht glauben.“

„Hör zu, Teyla.“ John packte sie sanft an ihren Oberarmen und schaute ihr in die Augen. „ ch bin hier… ich meine, ich bin wirklich hier. Bei dir und dem Baby. Und ich werde nicht gehen, okay? Ich werde hierbleiben, genau hier.“

Teyla nickte mit aufeinander gepressten Lippen.

„Hast du mich verstanden?“ Als sie wieder nickte seufzte John erleichtert auf, zog sie erneut eng an sich und legte dann sein Kinn auf ihren Kopf- so wie er es vorhin auch schon getan hatte. Sie lag zitternd in seinen Armen und er wiegte sie wie ein kleines Kind.

„Ich liebe dich“, wisperte sie gegen seine Brust und schmiegte sich an ihn.

„Ich liebe dich auch“, erwiderte ihr und küsste sie auf die Stirn.


Fernab von ihnen begann ein lautes und aufgebrachtes Stimmengewirr; eine Stimme kristallisierte sich besonders heraus- sie war laut, hoch und fürchterlich schrill und hatte sich so in Johns Gedächtnis eingebrannt, dass er sie nicht vergessen konnte. Er musste noch nicht einmal aufblicken, um zu sehen, wer da mit hochrotem Kopf und völlig außer Puste auf ihn zu gestolpert kam.

„Sheppard?!“

„Wer hat den denn eingeladen?“ John verzog das Gesicht, küsste Teyla ein weiteres Mal.

„Solche Neuigkeiten sprechen sich schnell herum“, lächelte sie mit glitzernden Augen und fügte dann wissend hinzu: „Ich glaube Elizabeth hat ihm Bescheid gegeben.“

John seufzte.

„Sheppard; Sie leben!?“ Mit einem Grinsen wandte John sich um und starrte in zwei fassungslose blaue Augen.

„Sieht ganz danach aus, Rodney“, meinte er, an sich herabblickend. „Yep, fühlt sich alles ganz lebendig an.“

„Aber…aber Sie…Sie waren…tot!“ Der Kanadier schüttelte verwirrt mit dem Kopf, warf dann seine Hände in die Höhe. „Tot!“

‚Jetzt geht das schon wieder los.’ John seufzte erneut und setzte sich dann gerade hin. Rodney nahm ihm gegenüber Platz, noch immer mit dem Kopf schüttelnd.

„Mir geht’s gut“, versicherte der Soldat und machte sich daran, die Geschichte, wie er es von dem explodierenden Schiff geschafft hatte, für seinen Freund zu wiederholen.

TBC
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