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[SGA] The core von Ailya

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hear your voice all the time
But it doesn´t stop the pain


„ Mark Wahlberg?“ McKay tauchte samt Tablettlaptop unter einer Konsole hervor, ungläubig mit dem Kopf schüttelnd. „ Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?“
Daniel Jackson sah den Kanadier über seine Brillengläser hinweg an und verzog seinen Mund zu einem süffisanten Lächeln. „ Haben Sie etwa ein Problem damit?“
„ Mark Wahlberg?“ Der lantianische Chefwissenschaftler schüttelte noch immer mit dem Kopf.
„ Ich finde, dass er ein sehr begabter Schauspieler ist“, erklärte Daniel und fügte hinzu: „ Und meiner Meinung nach, hat er die Rolle des Captain Leo Davidson sehr authentisch rübergebracht. Ein sehr angenehmer Mensch.“
„ Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen.“ McKay kam nun endgültig unter der Konsole hervorgekrochen, klopfte sich die Staubflusen von der Uniform und hob die Augenbrauen. „ Sie finden, dass Mark Wahlberg ein besserer Schauspieler als Charlton Heston ist?“
„ Lassen Sie mich raten: Sie sind anderer Meinung?“, fragte Daniel sarkastisch.
McKay schnaubte abfällig. „ Charlton Heston hat „Planet der Affen“ geprägt und zu einem der besten Filme aller Zeiten gemacht, auch wenn ich der Meinung bin, dass diese schrottreife Mühle es nicht einmal bis in die Atmosphäre geschweige denn auf einen fernen Planeten geschafft hätte… aber das ist jetzt ein andere Thema.“ Der Kanadier machte einen selbstbewussten Schritt auf ihn zu und funkelte ihn angriffslustig an. „ Im Gegensatz zu Heston, ist Ihr Wahlberg doch nur ein kleiner Wicht!“
Daniel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „ Wenn Sie das so sehen…“
„ Ein billiger Abklatsch!“, schimpfte der Kanadier weiter. „ Nur das Original verdient es als „Blockbuster“ bezeichnet zu werden und nicht diese… diese billige, völlig unglaubwürdige, wissenschaftlich nicht vertretbare Nachmache! So etwas sollte verboten werden!“

Vor sich her schimpfend verschwand McKay wieder unter der Konsole und Daniel sah zu Lt. Matt Scott, der belustigt im Türrahmen lehnte und die ganze Sache mit einem breiten Grinsen verfolgt hatte.
„ Sagen Sie mir, Lieutenant, irre ich mich oder ist er noch garstiger geworden?“, seufzte Daniel, rückte seine Brille zurecht.
„ Das kann ich schlecht beurteilen, Doktor“, erwiderte Scott lachend. „ Er war schon immer nervig.“
„ Hallo?“, schallte es unter der Konsole hervor und die darunter hervorlugenden Beine wippten im Takt der aufgebrachten Stimme hin und her. „ Er befindet sich mit Ihnen in einem Raum und kann Sie hören.“
„ Nehmen Sie es nicht persönlich, Rodney“, grinste Daniel und wartete auf eine Antwort, die jedoch nicht kam. Es blieb still und wenn er ehrlich sein sollte, machte ihn das nervös.

Er blickte wieder zu Lt. Scott, doch der junge Soldat zuckte nur mit den Achseln und schien genauso verwirrt zu sein wie er. Anscheinend hatte er es während seiner ganzen Zeit in Atlantis noch nicht erlebt, dass ein Rodney McKay nicht auf eine bissige Bemerkung reagierte.
„ McKay?“ Daniel beugte sich ein Stück nach vorne, um einen Blick zu erhaschen, wich jedoch schnell wieder zurück, als sich der Gerufene unter Ächzen und Stöhnen unter der Konsole hervorzukrabblen begann. „ Ist alles in Ordnung?“
Der Astrophysiker rappelte sich auf die Beine. „ Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich denke, ich hab’ was gefunden.“ Zwischen seinen Finger hielt er einen zerbrechlich wirkenden, kristallähnlichen Gegenstand. Daniel nahm ihn vorsichtig in die Hand und betrachtete ihn.
„ Was ist das?“, fragte Lt. Scott und lugte neugierig über seine Schultern hinweg.
„ Sieht aus wie ein Steuerkristall“, antwortete er ihm und zog die Stirn kraus.
„ Wie ein ziemlich wichtiges Steuerkristall“, fügte McKay hinzu. „ Ich vermute mal, dass es zu einer der Konsole gehört.“

Daniel schürzte die Lippen und wendete den zerbrechlichen Gegenstand hin und her. Er war aus einem sehr feinen Glas, war über und über mit winzigen Gravuren bedeckt, die teils ineinander verliefen oder keinen Abschluss fanden, sodass es ihm schwer fiel sie zu entziffern. Genaugenommen vermochte er es überhaupt nicht.
„ Was ist?“ McKay sah ihn leicht alarmiert an und seine eisblauen Augen sprudelten vor Aufregung, Neugier und Sorge fast über. „ Was steht da?“
„ Es tut mir leid, aber dieser Dialekt ist mir nicht vertraut“, gab Daniel geknickt zu. „ Die Anordnung der Symbole… sie macht keinen Sinn für mich. Es ist alles so wild durcheinander, ungeordnet. Das reinste Chaos!“
„ Vielleicht sollten Sie Dr. Weir zu Rate ziehen“, schlug Lt. Scott vor und betrachtete das Kristall ehrfürchtig.
„ Wir könnten auch einfach versuchen rauszufinden, wozu es gedient hat“, meinte McKay. „ Schließlich sind wir hier um Antworten zu finden.“
Daniel stieß ein heiseres Lachen hervor. „ Sie wollen das riskieren, obwohl Sie nicht wissen, was passieren könnte? Wir wissen doch noch nicht einmal, zu welcher Konsole es gehört!“

Der Kanadier nahm ihm das Kristall vorsichtig aus der Hand und grinste dabei mehr als überheblich. Dieses dämliche Grinsen konnte einen nur wahnsinnig machen und so langsam fragte sich Daniel, wie man es in Atlantis nur mit einer solchen Person aushalten konnte, ohne durchzudrehen! Es erschien ihm wie ein Ding der Unmöglichkeit und er glaubte Radek Zelenkas Versetzungsanträge endlich nachvollziehen zu können.
„ Seien Sie nicht gleich immer so pessimistisch“, sagte McKay und ging zu der Konsole herüber, unter der er bis eben noch herumgekrochen war. Mit einer flapsigen Handbewegung beförderte er seinen Tablettlaptop auf die Oberfläche und schloss das Gerät binnen Sekunden an das Antikerartefakt an.
„ Ich bin nicht pessimistisch“, erwiderte Daniel und trat neben den Wissenschaftler. „ Ich habe nur einen gesunden und funktionierenden Menschenverstand, der mich manchmal vor Gefahren warnt.“
McKay blickte kurz von seiner Arbeit auf. „ Mich bezeichnet man als Pessimismus in Person, doch im Moment gibt es wesentlich wichtigere Dinge.“

Daniel biss sich auf die Zunge und nickte verständnisvoll. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre, war er oft in ähnliche Situationen geraten, und obwohl es so viele waren, dass er sie schon gar nicht mehr zu zählen vermochte, war es immer noch schlimm und schmerzte immer wieder aufs Neue.
In seinen Augen war es fast so etwas wie Selbstverleugnung, aber er verstand McKay. Er selbst hatte schon oft miterlebt, wie das Leben eines Teammitglieds am seidenen Faden hing, und er erinnerte sich nicht gern daran.
Es war immer schwer, wenn die Möglichkeit bestand, dass einer vom Team von der Mission nicht zurückkehren würde. Und so einer Situation hatte sich McKay zu stellen…

„ Ich verstehe“, sagte Daniel daher einfach nur und machte einen Schritt zurück, um eine gewisse Distanz zwischen sich und dem lantianischen Chefwissenschaftler zu wahren.
McKay bedachte das mit einem scheuen, fast dankbaren Lächeln, ehe er sich wieder in seiner Arbeit verlor.
Das Kristall in der einen Hand haltend, mit der anderen seinen PC balancierend, wanderte sein Blick über das Steuerungsfeld der Konsole. Ein schneller flüchtiger Blick verriet Daniel, dass es sich um denselben Dialekt wie auf dem Kristall handelte.
„ Ich glaube ich hab’s gefunden“, murmelte McKay und legte seinen Tablettlaptop beiseite. Seine Finger zuckten über das Bedienfeld und stockten an einer kleinen Vertiefung.
„ Ist es das?“, fragte Daniel.
„ Das werden wir gleich herausfinden“, antwortete McKay und ließ das Kristall geschickt in die Vertiefung gleiten.

Ein ohrenbetäubendes Geräusch und ein markerschütterndes Heulen ließ die beiden Männer zusammenzucken und Daniel würde das miese Gefühl nicht los, dass das da eben ein schrecklicher Fehler gewesen war.

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Schwerfälligen Herzens beobachtete Carson Beckett, wie Teylas lebloser Körper von zwei Marines auf eine andere Liege gehievt wurde und wie Jennifer Keller schweren Herzens und mit verweinten Augen ein makelloses, weißes Laken über sie spannte.
Es war einfach nur eine Schande, dass eine so junge Frau, die noch so viel vorhatte in ihrem Leben, hatte sterben müssen. Warum konnte die Welt nur dermaßen ungerecht sein? Er verstand das einfach nicht!

Zu dem Schluss gekommen, dass er es wohl auch nie verstehen würde, drehte sich Carson seufzend um und ließ seinen Blick durch die Krankenstation schweifen. Er entdeckte Col. Sheppard nicht weit von sich auf einem Stuhl sitzend; das Gesicht in seinen Händen verborgen, die Ellenbogen auf die Knie gestützt. Seine bebenden Schultern verrieten, dass er mit den Tränen zu kämpfen hatte oder diesen Kampf bereits verloren hatte.
Neben ihm stand Dr. Weir, hatte einen Arm um seine Schulter geschlungen und redete auf ihn ein. Sie sah kurz auf, als sie Carsons Blick bemerkte und nickte ihm unmerklich zu.
Es gab Momente in seinem Beruf, die hatte er schon immer versucht zu vermeiden, doch manchmal ging es einfach nicht anders. Und heute war mal wieder ein solcher Moment gekommen!

Langsam näherte er sich den beiden und je näher er kam, desto mehr verstärkte sich der Verdacht, dass der Colonel den Kampf verloren hatte. Es zerriss Carson fast das Herz, als er den jungen Mann schluchzen hörte, aber zugleich überraschte es ihn auch. Bei John Sheppard, dem kampferprobten Soldaten und Piloten, gab es sowas wie eine verletzliche Seite nicht. Das dachten sicher einige Menschen, doch sie irrten sich…


Mit einem mulmigen Gefühl im Magen trat Carson auf den Colonel zu, der daraufhin mit tränengefüllten Augen zu ihm aufblickte. Warum, schien er fragen zu wollen, war aber nicht in der Lage etwas zu sagen.

„ Es tut mir leid, John“, sagte Carson leise und senkte bedrückt seinen Blick. „ Ich wünschte, ich hätte mehr für Teyla tun können. Es tut mir leid.“
Der Soldat erwiderte nichts, sondern nickte einfach nur. Carson wusste, was dies zu bedeuten hatte.
„ Mit Ihrem Einverständnis, würden Dr. Keller und ich…“, setzte er an, doch sein Gegenüber schüttelte mit dem Kopf.
„ Nein.“
„ John…“ Elizabeth tätschelte ihm die Schulter und sah ihn verwirrt an.
„ Ich muss mir das nicht überlegen, Elizabeth“, entgegnete John. „ Sie hätte es nicht gewollt.“
„ Aber nur so können wir herausfinden, was Teyla gefehlt hat“, meinte die Expeditionsleiterin.
„ Und ich hatte gedacht, Sie würden meine Entscheidung respektieren“, sagte John leise, klang fast ein bisschen enttäuscht. „ Wenigstens Teylas.“
„ Wenn Sie das nicht möchten, dann werde ich das auch nicht tun“, mischte sich Carson ein, bevor eine Diskussion losbrach. Er hoffte noch immer auf Ergebnisse von Rodney. Und wenn nicht, dann…

Ein spitzer Schrei erschütterte ihn bis aufs Mark und ließ sein Herz für einen Moment aussetzen.
„ Dr. Beckett!“ Es war Dr. Kellers Stimme, die da plötzlich loskreischte und eine hysterische Note hatte.
Carson zögerte nicht eine Sekunde und lief los- er hörte, dass Elizabeth und John ihr folgten.
„ Carson!“, rief Jennifer ein zweites Mal und als er sie erreicht hatte, kannte er auch ihren Grund.

„ Carson, was ist hier los?“, fragte Teyla und schob verwundert das weiße Bettlaken beiseite, ließ ihren Blick durch die Runde schweifen und schwang ihre Beine über die Bettkante. „ Was ist passiert?“

TBC
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