Einst war ich ein stolzer Soldat. Ich stellte meinen Fähigkeiten der Regierung, wurde gestählt und trainiert. Und dann kamen die Wraith. Sie zerstörten mein Leben, meine Träume und meinen Lebenswillen. Sie nahmen mich gefangen und machten mich zu einem Läufer. Ich war nur noch Jagdwild. Ständig auf der Flucht, verdammte ich sieben Jahre lang durch meine Anwesenheit andere zum Tod. Und dann begegnete ich den Menschen von der Erde. Sie befreiten mich von meinem Fluch und ich wurde einer von ihnen.
Mein Heimatplanet war zerstört und mit ihm meine Hoffnung, Überlebende meines Volkes zu finden. Allerdings sollte ich eines Besseren belehrt werden. Auf einer anderen Welt begegnete ich Menschen von Seteda. Nun gab es für mich wieder ein Ziel. Denn, wenn mehr als 300 Personen das Ausdüngen überlebt hatten, konnten darunter auch Freunde und Verwandte sein. Die Chance ist zwar verschwindend gering, aber trotzdem musste ich es versuchen. Meine Vermutung wurde bestätigt, als mir ein überirdisches Wesen, das sich ein Antiker nannte, zeigte, wo ich zu suchen hatte.
Und jetzt stehe ich hier in einem Wald und denke an die Vergangenheit. Ganz allein, so wie früher. Doch ich allein wählte diesen Weg. Vom Läufer zum Sucher. Aber nun ist etwas anders. Ich weiß, dass ich Freunde habe und ein Zuhause, in das ich jederzeit zurückkehren kann.
Seit fünf Monaten bin ich bereits unterwegs. Ich besuchte bereits etliche Planeten und folgte den Spuren meines Volkes. Freude und Bestürzung gaben sich immer die Klinke in die Hand. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung. Der kalte Wind peitscht mir ins Gesicht und der Boden unter mir ist matschig. Aber trotzdem bewege ich mich Schritt für Schritt vorwärts. In Richtung des kleinen Dorfes im Norden. Hier soll es Setedaner geben.
Der Anblick des Dorfes löst wieder diese Gefühle aus. Ich zittere vor Aufregung. Gleich könnte meine Suche beendet sein oder dieses Dorf wird nur eine erneute Etappe auf dem Weg zu meinem Ziel. Ich verfluche die Antiker, dass sie mich auf diese lange Reise geschickt haben, aber die Belohnung wird sicherlich jede Tortur verblassen lassen. Ich vernehme Kinderlachen und viele Stimmen, die allerdings nur zu einem undeutlichen Rauschen verschmelzen. Das Dorf ist kleiner als ich gedacht hatte.
Die Blicke der Anwohner scheinen mich zu durchbohren. Mit lauter, aber auch zitternder Stimme trage ich mein Anliegen vor. Ein Raunen geht durch die Menge. Ich zittere noch immer. Ich hoffe, sie merken nicht meine Aufregung. Was geschieht jetzt? Die Menge teilt sich und gibt den Blick frei auf ein junges Mädchen, das sich langsam auf mich zu bewegt. Ich kann es einfach nicht glauben. Ist meine Suche wirklich beendet? Langsam nimmt sie ihre kleine goldene Kette ab und reicht sie mir. Mit Tränen in den Augen betrachte ich das Medaillon auf dem sich eine winzige Gravur befindet.
Shalina Dex
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