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Schönheit in den Tiefen von Cliff

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Als der Schuss sich löste...


Die Sonne war gerade dabei den Horizont zu durchbrechen und dem Wasser einen goldenen Schimmer zu verleihen, als eine Person schnell durch die Gänge von Atlantis schritt. Es war Carson, der unbedingt mit Dr. Weir sprechen wollte und deswegen auf dem Weg in ihr Büro war.
"Elizabeth, ich muss mit Ihnen sprechen", sagte Carson, als er das Büro betrat aber an der Schwelle stehen blieb. Dr. Weir deutete auf einen Stuhl.
"Natürlich, Carson. Bitte setzten Sie sich."
"Es geht um Rodney", erklärte der Arzt, als er dabei war sich zu setzten.
"Ist er etwa aufgewacht?", fragte Elizabeth.
"Ja, er ist wach. Und das er einen Tag durchgeschlafen hat, hat ihm auch sichtlich gut getan. Nur mach ich mir trotzdem Sorgen um ihn."
"Fehlt ihm etwas?" Besorgnis stand in Dr. Weirs Gesicht geschrieben.
"Körperlich ist er gesund nur seine psychische Verfassung bereiten mir Kopfzerbrechen. Als er aufgewacht war und mich gesehen hat, ist er in Tränen ausgebrochen und hat mich umarmt. Ich konnte ihn kaum beruhigen und musste ihn schließlich ein schwaches Beruhigungsmittel verabreichen. Auch hat er mich gefragt wie schwer seine Kopfverletzung ist." "Kopfverletzung? Aber er war doch…"
"Aye. Er war völlig gesund als er eintraf. Sein Kreislauf war zwar stark verlangsamt, aber sonst konnte ich nichts feststellen."
Dr. Weir lehnte sich in ihren Stuhl zurück. "Also schlagen Sie, vor dass er mit Dr. Heightmeyer sprechen sollte?"
"Aye. Wir wissen nicht, was er da unten alles durchmachen musste, Elizabeth. Er braucht jemanden, mit dem er reden kann. Ich werde ihn noch diesen Morgen in sein Quartier verlegen, da es keine Gründe mehr für einen Aufenthalt in der Krankenstation gibt."
Dr. Weir nickte. "Ich werde Dr. Heightmeyer bescheid sagen."
"Gut." Der Arzt erhob sich von dem Stuhl. "Weiß man eigentlich schon, was die Ursache des Unfalls war?", fragte Carson während Dr. Weir ebenfalls aufstand.
"Noch nicht. Dr. Zelenka arbeitet noch daran, die Ursache festzustellen. Ich werde mich gleich nach dem neusten Stand erkundigen."
Der Arzt nickte kurz. "Dann werde ich jetzt zurück zu Rodney gehen."
"Grüßen Sie ihn von mir. Ich werde später auf einen Besuch vorbeikommen." Carson verließ daraufhin das Büro und ging Richtung Krankenstation. Er musste noch alles für die Verlegung vorbereiten.

Gegen Mittag lag Rodney in seinem Bett. Er schämte sich für den Gefühlsausbruch, den er in der Krankenstation hatte. Carson hatte ihn aber trotzdem zu seinem Quartier begleitet und ihm angeboten, dass, wenn er mit jemanden sprechen wollte, er ihn nur rufen bräuchte.
Der Wissenschaftler war noch immer schwach. Er wollte schon seine Augen schließen und weiter schlafen, als es an seiner Tür klopfte.
"Herein", sprach der Wissenschaftler, während er zur Tür blickte. Eine Frau mit langen, blonden, zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren trat ein und Rodney erkannte sie als Dr. Kate Heightmeyer.
"Diese Frau verändert auch ständig ihre Frisur. Sie wendet wirklich jeden Psycho-Trick an, den es gibt."
"Hallo, Rodney. Lange nicht gesehen."
"Ja, mag sein. Was wollen Sie hier?" Die Frage klang hart. Rodney wusste eigentlich, warum sie hier war. Dr. Weir hatte sie sicherlich geschickt, um mit ihm über die Geschehnisse im Jumper zu sprechen.
"Ich denke, das wissen Sie genau so gut wie ich", antwortete Kate und deutete auf einen Stuhl neben Rodneys Bett.
"Darf ich?"
"Ja, bitte. Aber reden werde ich nicht."
Die Psychologin setzte sich und sah Rodney an. Der allerdings lag nur in seinem Bett und blickte zur Decke. Sie schwiegen mindestens 10 Minuten, bevor Rodney anfing etwas zu sagen: "Es war dunkel." Kate beugte sich vor und nahm seine Hand. "Ich hatte Schmerzen und ich hatte eine große Wunde am Kopf." Tränen bildeten sich in seinen Augen
"Sie hatten keine Kopfverletzung, Rodney."
"Denken Sie, das hätte ich nicht langsam schon gemerkt", erwiderte der Wissenschaftler in einen schroffen Ton. Tatsächlich wusste Rodney nicht mehr was Wirklichkeit war und was nicht.
Er schilderte weiter was er getan hatte und das er Samantha gesehen hatte. Carson ließ er aber dabei außen vor. Niemanden gingen seine Gefühle zu dem Schotten etwas an. Stattdessen bezeichnete er ihn nur als "eine Person, die ihm viel bedeutete". Kate hielt ihm während des Gesprächs weiter die Hand.
"Dieser Mann hat Todesängste durchlitten. Es wird lange dauern, bis seine seelischen Wunden heilen."
Als Rodney fertig war, drehte er seinen Kopf zu Kate. "Wer war die Person, Rodney? Es würde sicherlich helfen, über sie zu reden." Kate wusste nicht, ob diese Person ein Verwandter war oder sogar jemand, in den er verliebt war.
Aber sie wusste, dass er von ihr geträumt hatte und dass es wichtig war, über sie zu sprechen.
"Versprechen Sie mir, dass das, was ich jetzt sagen werde, unter uns bleibt?"
"Ich verspreche es."
"Diese Person. Nun ja, Sie kennen sie auch. Ich habe mich in sie verliebt. Und das macht mir Angst. Es ist nicht normal so was zu fühlen."
"Was ist nicht normal, Rodney?"
Rodney zögerte. Sollt er es ihr sagen? Doch dann siegte der Drang sein Geheimnis jemandem mitzuteilen. "Es ist Carson, ich habe mich in Carson verliebt!" Tränen rannen über sein Gesicht, Tränen die er zuvor erfolgreich zurückhalten konnte. Doch jetzt bahnten sie sich ihren Weg ohne das er was dagegen tun konnte. Kate erhob sich und setzte sich auf das Bett.
"Ruhig, Rodney", meinte sie und umarmte den Wissenschaftler.
Nie hätte sie diese Antwort erwartet und sie wusste, dass er noch mehr Zeit für seine Heilung benötigte als zuvor angenommen.

Dr. Weir betrat den Jumperhangar kurz nach dem Mittagessen. Sie war bereits schon am frühen Morgen hier gewesen, aber Dr. Zelenka hatte da noch keine Ergebnisse für sie.
Rodneys Jumper stand in der Mitte des Hangars und von innen konnte man Stimmen von mindestens zwei Personen vernehmen. Elizabeth betrat den Jumper und sah zu den Wissenschaftlern.
Überrascht stellte sie fest, dass neben Dr. Zelenka noch Dr. Novak und der Asgard Hermiod anwesend waren.
"Guten Tag", sagte sie schließlich um die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich zu ziehen. "Wie ich sehe, sind Sie sehr beschäftigt."
"Ja, allerdings, Elizabeth. Denn wir haben gerade etwas Interessantes herausgefunden", sagte Radek und ging auf Hermiod zu, der im Cockpit saß und versuchte, mehr schlecht als recht, einen Laptop zu bedienen. Mit einer Handbewegung deutete Dr. Zelenka Elizabeth näher zu treten.
"Also, was haben Sie?" fragte Dr. Weir und sah abwechselnd Radek und Hermiod an.
"Sie wissen doch, dass fast jedes System der Antiker Daten aufzeichnet, die auf den ersten Blick uninteressant scheinen. Wie zum Beispiel, um wie viel Uhr jemand eine Schalttafel berührte beziehungsweise sich jemand mit dem Antiker-Gen dem Jumper näherte."
"Ja, das ist mir bekannt."
"Dr. Zelenka, Dr. Novak und ich konnten nun erstmals Einblick in das Protokoll eines Jumpers nehmen. Anhand der uns vorliegenden Daten können wir sagen, dass der Jumper einige Zeit inaktiv war."
"Inaktiv?"
"Ja, was Hermiod meint ist, dass er keinen Strom besaß oder sich keine Person in dem Jumper befand in der Zeit von Rodneys Verschwinden. Später dann aktivierte sich der Jumper wieder und Hermiod konnte ihn mit den Sensoren erfassen. Was die technischen Komponenten angeht, so kann ich sagen, dass alles in Ordnung ist."
Elizabeth überlegte. Wie konnte so was möglich sein? "Also glauben Sie, dass eine weitere Untersuchung des Jumpers sinnlos ist?"
"Ja. So Leid es mir tut, Elizabeth, mehr werden wir sicherlich nicht finden."
Dr. Weir nickte leicht. "Gut. Aber der Jumper wird aus dem Verkehr gezogen. Sorgen Sie dafür, dass keiner ihn jemals wieder benutzen kann."
"Kein Problem, Elizabeth. Ich mache mich sofort an die Arbeit."
"Danke, Radek. Und was Sie angeht,..." Sie wendete sich an Dr. Novak und Hermiod. "...danke für die Hilfe"
"Gern geschehen, Doktor. Für uns gab es eh wenig zu tun auf der Daedalus, da jetzt gerade alles zur Abreise vorbereitet wird und unsere Abteilung dank Hermiods Hilfe mal wieder die schnellste war", sagte Dr. Novak mit einem Grinsen, während sie eine Abdeckung schloss.
"Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Sie fliegen wieder zur Erde."
"Ja. Das SGC hat neue Technologie und Vorräte für uns. Auch werden einige neue Wissenschaftler der Expedition beitreten. Aber ich denke, Colonel Caldwell wird sich noch mal mit Ihnen in Verbindung setzten."
"Da bin ich mir sicher. Also, wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich gehe zu Rodney, um zu sehen, wie es ihm geht." Sie nickte noch einmal Dr. Novak zum Abschied zu und begab sich dann in Richtung von Rodneys Quartier.

Langsam löste sich Rodney aus Kates Umarmung. Seine Augen waren Rot angelaufen und schmerzten ein wenig. Er sah den besorgten Gesichtsausdruck von Dr. Heightmeyer und fing wieder an zu reden.
"Das ist nicht normal. Ich bin nicht normal." Die Worte klangen leise und waren kaum zu hören.
"Oh doch, das sind Sie, Rodney. Mehr als Sie ahnen." Kate wischte die letzten Tränen aus seinem Gesicht und fuhr dann fort. "Was spüren Sie, wenn Sie Carson sehen?"
Rodney lächelte leicht, sodass Kate es kaum wahrnahm. "Wärme. Ja, so kann man es vielleicht ausdrücken. Eine Wärme im Inneren. Ich fühle mich geborgen bei ihm."
Rodneys Lächeln wurde größer bevor es einige Augenblicke später wieder vollkommen verschwand. "Aber, aber…", stotterte der Wissenschaftler.
"Was ist, Rodney?"
"Aber wie kann das sein? Ich habe mich nie für Männer interessiert."
"Rodney. Man kann nicht immer alles erklären, was im Leben passiert, auch, wenn das die Wissenschaft versucht. Wichtig ist nur, dass Sie sich jetzt Ihre Gefühle eingestehen. Denn, wenn Sie die Gefühle verleugnen, wird Ihr Leben kein glückliches Leben sein."
Rodney wusste, dass sie Recht hatte. "Nur wie soll ich das machen?", fragte er noch immer in Gedanken versunken.
"Sagen Sie Carson, was Sie für ihn empfinden."
"Nein, das kann ich nicht! Er wird es nicht verstehen. Vielleicht wird er mich hassen und unsere Freundschaft wäre dann hinüber!"
"Warum, Rodney? Warum sollte er das tun?"
"Weil er nicht so…" Er hielt kurz inne um die richtigen Worte zu finden. "…weil er nicht so ist wie ich. Er geht in letzter Zeit oft mit Lt. Cadman aus, wissen Sie?"
"Das ist also das Problem. Rodney, ich weiß, dass wahrscheinlich zwischen Ihnen und Carson nicht mehr als Freundschaft existieren kann. Aber trotzdem müssen Sie es ihm sagen, auch auf die Gefahr hin, dass er nicht sehr erfreut darüber ist. Nur so können Sie sich wieder anderen Personen zuwenden."
Rodney schwieg und ließ die Worte auf sich wirken. Warum wusste diese Psychologin immer, was zu tun war? "Ich habe Angst."
"Ich weiß", sagte Dr. Heightmeyer und umarmte den Wissenschaftler erneut. Rodney unterdrückte wieder seine Tränen. Plötzlich klopfte es an der Tür. Dr. Heightmeyer löste die Umarmung und stand auf. "Denken Sie an meine Worte."
Rodney nickte nur und versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht sonderlich gut gelang. "Herein!" Die Tür öffnete sich und Elizabeth trat ein.
"Oh, störe ich? Vielleicht sollte ich lieber wieder gehen."
"Nein, nicht nötig. Rodney und ich waren gerade mit unserer ersten Sitzung fertig."
"Erste Sitzung? Was soll das heißen?"
"Ganz einfach, Rodney. Morgen 16 Uhr in meinem Quartier werden wir weiter über die vergangenen Tage sprechen."
Rodney wusste, was sie beabsichtigte. Vor Dr. Weir konnte er nicht Protest einlegen, weil Elizabeth es ihm sonst befehlen würde.
"Okay. Dann morgen 16 Uhr."
"Schön." Kate verabschiedete sich und ging dann aus dem Quartier. Noch nie hatte sie den Wissenschaftler so offen erlebt. Er hatte sich verändert.

Dr. Weir setzte sich auf das Bett neben Rodney. "Wie geht es Ihnen?", fragte sie ruhig. Sie wusste, dass er geweint hatte, schließlich war das nicht zu übersehen.
"Gut. Wirklich, ich fühle mich schon viel besser", log er schnell. Sie lächelte leicht und nahm seine Hand.
"Wollen Sie etwas essen?"
"Nein, ich habe keinen Hunger. Trotzdem danke, Elizabeth."
Daraufhin erklärte ihn Elizabeth was Radek herausgefunden hatte. Wenigstens etwas stimmte mit seiner Geschichte überein. Er hatte auch kein technisches Problem feststellen können.
"Kann ich wieder arbeiten gehen?" Rodney hatte das Bedürfnis sich abzulenken und deswegen hoffte er nun, dass Dr. Weir ihn gehen ließ.
"Rodney, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist."
"Mir geht's gut. Bitte lassen Sie mich gehen."
"Nein, Rodney, nicht heute. Morgen können Sie meinetwegen wieder arbeiten, nur heute ruhen Sie sich noch ein wenig aus. Einverstanden?"
"Ja."
"Gut. Morgen soll eine Mission zu einem anderen Planeten starten. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie an dieser Mission schon teilnehmen wollen oder nicht."
"Ich denke schon. Schließlich gehört das zur Arbeit dazu, oder nicht?", fragte Rodney mit einem kleinen Lächeln.
"Stimmt, eigentlich schon. Neben Ihrem Team wird Sie noch Dr. Beckett begleiten. Eigentlich sollte er nur bei den Verhandlungen mit den Einwohnern dabei sein, da es um einen Handel mit medizinischen Gütern geht, aber so kann er Sie gleichzeitig noch überwachen."
Elizabeth sah, wie er zu einer Antwort ansetzte, was sie veranlasste die Arme zu heben. "Nur für alle Fälle, Rodney."
"Ja, klar. Nur für alle Fälle."
Sie unterhielten sich noch ein wenig über die sonstigen Geschehnisse in Atlantis und über die baldige Abreise der Daedalus. Am späten Nachmittag verließ Dr. Weir sein Quartier und war froh, sich mit dem Wissenschaftler unterhalten zu haben.
Ihm würde es schon bald wieder gut gehen, da war sie sich sicher.

Am Abend riss ein Klopfen an der Tür den Wissenschaftler aus dem Schlaf. "Wer ist da?", fragte er noch etwas schlaftrunken.
"Dein Team ist hier, McKay. Können wir rein kommen?", hörte er John sagen.
"Ja, bitte", antwortete er und sah wie die Tür aufglitt. Teyla, Ronon und John betraten das Quartier des Wissenschaftlers.
"Wir haben gehört, dass Sie Heute noch nichts gegessen haben und deswegen haben wir uns gedacht, dass wir Ihnen etwas bringen könnten." Sheppard reichte Rodney einige verpackte Sandwichs und Teyla stellte ein Stück Schokoladenkuchen auf den Nachttisch.
"Sie wollen uns Morgen also begleiten, Dr. McKay?", fragte Ronon während er und die Anderen sich setzten.
"Ja, ich denke, dass wird das Beste sein. Bevor ich es vergesse. Ich wollte mich noch bei euch bedanken."
"Für was, McKay?", fragte John.
"Dafür, dass ihr mich gesucht habt und dass ihr in der Krankenstation wart."
"Ich bitte Sie, das hätten Sie auch für uns getan, McKay… Das hoffe ich jedenfalls. Schließlich sind wir Freunde", meinte John, während er McKay noch immer besorgt musterte. Rodneys Gedanken rasten. Ja, das waren sie tatsächlich.
"Und jetzt essen Sie", sagte Teyla streng.
Sie unterhielten sich noch eine Weile. Dann verließen Rodneys Besucher sein Quartier, da sie bemerkten, dass er ziemlich müde war.

Der Wissenschaftler wollte gerade seine Augen schließen und schlafen, als es wieder an seiner Tür klopfte.
"Will mich heute denn jeder in Atlantis besuchen?" "Rodney, sind Sie wach?"
Es war Dr. Beckett, das konnte Rodney klar am schottischen Akzent ausmachen. Plötzlich war er hell wach.
"Ja, Carson. Kommen Sie rein." Die Tür öffnete sich und der Arzt trat ein. Er hatte noch immer seinen Kittel an.
"Guten Abend, Rodney. Alles in Ordnung mit Ihnen?"
"Ja. Ich bin zwar noch schwach, aber langsam geht es bergauf." Carson setzte sich auf Rodneys Bett und musterte ihn.
"Das freut mich. Ich wollte Ihnen nur anbieten, falls Sie nicht schlafen können, kann ich Ihnen ein Schlafmittel verabreichen."
Rodney schüttelte den Kopf. "Nein, ich glaube, das ist nicht nötig." Rodney musterte den Arzt. Er sah so verdammt gut aus in weiß. Und dann dachte er wieder an die Worte von Dr. Heightmeyer.
"Sollte ich es ihm jetzt sagen? Jetzt hier auf der Stelle?" Carson lächelte und klopfte den Wissenschaftler auf die Schulter.
"Dann sehen wir uns Morgen bei der Mission." Carson wollte schon gehen, als Rodney sich entschloss ihn zurück zu halten, indem er seinen Arm ergriff.
"Carson, ich muss dir etwas sagen." Carson war erstaunt das Rodney ihn gerade geduzt hatte erwiderte aber nichts. "Als ich in dem Jumper war, da hatte ich Halluzinationen", begann Rodney, während sich Carson wieder auf das Bett niederließ. "Ich sah Personen. Personen, die mir einst wichtig waren und auch heute noch wichtig sind."
"Unter den gegebenen Umständen ist das normal, Rodney. Der Stress und der Sauerstoffmangel sind daran Schuld."
"Es geht nicht darum, dass ich etwas gesehen habe, sondern wen ich gesehen habe." Rodney wusste, dass es jetzt sein musste. Jetzt oder nie. Er fing an zu zittern und legte die richtigen Worte zurecht, darauf hoffend, dass sie sich gut anhörten.
"Carson, ich… ich habe dich gesehen. Ich hatte Angst vorm Tod und davor, dich zu verlieren."
Rodney schlang seine Arme um seine eigene Brust und schaute auf seine Beine. Er konnte Carson nicht ansehen. Der Arzt war sprachlos. Er wusste nicht was er sagen sollte. Rodney war zwar sein Freund aber mehr auch nicht. Er stand langsam auf.
"Rodney. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
Der Wissenschaftler hatte es geahnt. "Lass uns ein andermal darüber reden", bat der Arzt und verließ das Quartier.
Er wusste, dass diese Reaktion sicherlich nicht die richtige war, da er das Schluchzen von Rodney vernahm, als sich die Tür schloss, aber es hätte auch nichts gebracht, schweigend dazustehen.
Mit Rodneys Worten in seinen Kopf begab der Arzt sich zu Dr. Heightmeyers Quartier. Noch nie musste er die Psychologin aufsuchen, doch jetzt hielt er es für dringend notwenig.
Rodney weinte sich in den Schlaf. Dass Carson so reagieren würde, hatte im Bereich des Möglichen gestanden. Seine Freundschaft zu dem Arzt war vorbei, das konnte er fühlen, als er sah, wie schnell Carson sein Quartier verließ.
Ihm blieb nur die Hoffnung, dass eines Tages der Schmerz verging und er sein Leben wieder normal weiterführen konnte.

Es war schon spät als Kate die Tür zu ihrem Quartier öffnete. "Carson. Was ist denn los?" "Ich muss dringend mit Ihnen sprechen. Es geht um Rodney."
"Bitte treten Sie ein."
Als sich die Beiden gesetzt, hatten fing Kate an Fragen zu stellen.
"Was ist mit Rodney?"
"Er hat mir erzählt, was er im Jumper gesehen hat."
Kate schluckte leicht. Sie war überrascht. Hatte Rodney Carson wirklich gesagt was er für ihn empfindet?
"Er hat mich gesehen. Und dann sagte er, dass er Angst hatte mich zu verlieren."
"Er hat es tatsächlich getan." "Ich kenne Rodneys Gefühle, Carson. Ich hatte heute ein längeres Gespräch mit ihm und da hat er mir gesagt, dass er in Sie verliebt ist. Was aber beinahe wichtiger ist: Was empfinden Sie jetzt in diesem Moment?"
Kates Frage kam anscheinend überraschend, denn der Arzt suchte nach einer Antwort.
"Ich kann es nicht sagen. Rodney war bisher nur ein Freund für mich. Nichts weiter. Und ich glaube, ich habe ihn verletzt."
"Wieso denken Sie das?"
"Ich bin rausgerannt, aus seinem Quartier, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte." Kate wusste, dass das falsch war, nur konnte sie nicht erwarten, dass Carson sich richtig verhielt.
"Carson, was immer Sie jetzt auch tun, gehen Sie Rodney nicht aus dem Weg. Reden Sie mit ihm darüber, was Sie empfinden."
"Aye. Ich werde es versuchen."
"Gut. Ich werde noch mal nach Rodney sehen."
Der Arzt und die Psychologin verließen das Quartier und gingen getrennte Wege. Einige Zeit später klopfte Kate sachte an die Tür von Rodneys Räumlichkeiten. Als er nicht reagierte entschied sie, ihn in Ruhe zu lassen und Morgen in der Sitzung das heikle Thema anzusprechen.

Es war schon spät, als Rodney aus seinem unruhigen Schlaf gerissen wurde. Er blickte zu seinem Wecker, der ihm sagte, dass er in einer Stunde für die Mission fertig sein musste.
Sein Magen verkrampfte sich plötzlich, da die Erinnerungen von letzter Nacht sich wieder in den Vordergrund drängten. Carson würde an der Mission teilnehmen. Er ertappte sich bei dem Gedanken, sich krank zu melden, ließ es dann aber sein.
Schließlich konnte er während den Verhandlungen woanders warten. Auf diese Weise bräuchte er Carson nicht sehen. Rodney zog sich daraufhin an und begab sich zur Waffenkammer, um eine Beretta und die andere Ausrüstung zu holen, die er sich auch gleich an seinem Bein befestigte.
Der Gateraum war noch ungewöhnlich leer, als er eintrat. Nur John stand vor dem Tor und schien auf die Anderen zu warten.
"Guten Morgen", grüßte der Soldat.
"Morgen, Colonel", erwiderte Rodney, während er seinen Blick durch die Halle schweifen ließ. Dr. Weir stand bei den Steuerkonsolen und schien sich über Funk mit jemandem zu unterhalten. Als sie den Wissenschaftler sah, hob sie zur Begrüßung die Hand und lächelte, ohne das Gespräch zu beenden. Rodney erwiderte die Geste und drehte sich dann wieder um zum Gate.
"Wo bleiben die Anderen?"
"Immer mit der Ruhe, Rodney. Sie haben noch eine knappe Viertelstunde Zeit", antwortete der Colonel. Rodney wusste, dass er ihn misstrauisch musterte. Schließlich hatte er es nie eilig auf eine Handelsmission zu gehen.
Nur heute war es anders. Rodney wollte so schnell wie möglich wieder in Atlantis sein. Denn hier konnte er Carson aus dem Weg gehen. Gelächter ertönte aus einem der Gänge rechts von ihnen.
Teyla und Ronon, die sich unterhielten, sowie Dr. Beckett traten in den Raum. Alle wünschten sich einen guten Morgen, wobei Rodney sich anstrengte nicht zu Carson zu sehen.
Stattdessen wendete er sich schnell wieder dem Stargate zu und hoffte, dass sich das Wurmloch bald aufbauen würde.
Sheppard bemerkte das ungewöhnliche Verhalten Rodneys und schüttelte leicht den Kopf. Mit einem Wink zu Dr. Weir und den Technikern begann der Wählvorgang. Der Wissenschaftler war der Erste, der durch das Tor schritt und die süßliche Luft des fremden Planeten einatmete.

Carson fühlte sich ganz und gar nicht wohl. Während sie auf dem Weg zur Siedlung der Einwohner waren, sprach Rodney kein einziges Wort. Der Wissenschaftler ging ständig mit dem Colonel an der Spitze des Teams, was Carson unmöglich machte ein Gespräch zu beginnen.
"Was ist mit Ihnen, Dr. Beckett? Haben Sie schlecht geschlafen?", fragte Ronon.
"Aye. Es war eine unruhige Nacht."
"Sicher war es das", erklang plötzlich die Stimme von Rodney. Teyla, Ronon und John blickten sich fragend an, als hätten sie etwas Wichtiges verpasst. Einige Zeit später wurde die Gruppe von dem Magistrat der Siedlung empfangen.
"Willkommen, Teyla. Wie ich sehe, hast du Freunde mitgebracht", sprach der Magistrat und umarmte die Athosianerin für einen kurzen Moment.
"Das sind Ronon Dex, Dr. McKay, Lt. Colonel Sheppard und Dr. Beckett", stellte Teyla ihr Team vor, während sie auf die einzelnen Personen zeigte, die sich wiederum leicht verbeugten oder dem Magistrat die Hand reichten.
"Ich bin Magistrat Salomon. Ich hoffe, Sie werden sich bei uns wohl fühlen."
"Davon bin ich überzeugt", entgegnete der Colonel und fuhr auch gleich fort: "Teyla sagte mir, dass Ihr Volk medizinische Güter benötigt. Vielleicht kommen wir ja ins Geschäft."
Mit einem Lächeln deutete der Magistrat zu einem Haus in der Nähe, woraufhin sich die Gruppe in Bewegung setzte. Nach ein paar Schritten hielt McKay inne.
"Colonel?", begann er.
"Ja?"
"Ich wollte fragen, ob ich mich nicht ein wenig umsehen könnte. Vielleicht finde ich Überbleibsel der Antiker." John runzelte die Stirn hielt es dann jedoch für besser seiner Bitte nachzukommen.
"Einverstanden. Aber Dr. Beckett wird sie begleiten."
Rodney biss sich auf die Unterlippe. "Nein, Colonel, das ist nicht nötig. Außerdem brauchen Sie Dr. Beckett bei den Verhandlungen."
"Da irren Sie sich, McKay. Ich bin durchaus in der Lage ein paar Antibiotika unter die Leute zu bringen. Dr. Beckett wird nur einige Blutproben nehmen, um zu überprüfen, ob das Volk die Medikamente verträgt und dann wird er Sie begleiten, schließlich sind Sie noch immer nicht bei vollen Kräften."
"Ja, Colonel." Rodney hatte gerade ein derbes Eigentor geschossen. Statt Abstand von dem Arzt zu bekommen, würde er jetzt immer in der Nähe sein.

Rodney wartete geduldig am Stadttor. Einige Zeit später kam Carson zurück mit einem Koffer voller Blutproben.
"Wir können los", sagte der Arzt woraufhin Rodney auch schon los schritt, Richtung des nahe gelegenen Waldes.
Rodney starrte die ganze Zeit nur auf seinen Scanner, ohne auch nur ein Wort zu sprechen.
Carson hatte Schwierigkeiten mit Rodney mitzuhalten und wollte ihn schon bitten langsamer zu gehen, unterließ es aber, als er für einen kurzen Moment den Gesichtsausdruck des Wissenschaftlers sah. Er konnte sehen, dass er sich unwohl fühlte und konnte es ihm auch nicht verübeln.
Rodney schien sich zwar seiner Arbeit zu widmen, doch war er mit seinen Gedanken ganz wo anders.
Er dachte noch Mal an letzte Nacht. Er hasste sich selbst für das, was er gesagt hatte und er hasste Dr. Heightmeyer, dass sie ihm geraten hatte, das Gespräch mir Carson zu suchen.
Was die Gefühle zu Carson anging, so konnte er sich nicht festlegen was er empfand.
War es Liebe, Hass, bloße Verachtung oder ganz etwas Anderes?
Aber eins war sicher. Er hasste sich selbst für das, was er war und wünschte sich schon beinahe die Leere zurück, in die er sich nach dem Absturz befunden hatte.
Zwar wusste Rodney nicht mehr genau, wie sich die Finsternis anfühlte, doch war ihm klar, dass es ein gutes Gefühl gewesen war. Rodneys Blick fiel auf einen Geröllhaufen in seiner Nähe. Mit schnellen Schritten ging er darauf zu und begutachtete einen Stein.
"Mhh. Könnte ein Stück Naquada sein.", dachte der Wissenschaftler und zog einige Utensilien aus seiner Weste.
"Was ist das, Rodney?", fragte Dr. Beckett plötzlich. Rodney zuckte leicht zusammen. Er hatte beinahe vergessen, dass der Arzt ihn beaufsichtigte. Er ignorierte die Frage und fing an, ein kleineres Stück des Gesteins zu suchen.
Carson wurde langsam wütend. Manchmal konnte Rodney sich wie ein kleines Kind benehmen, was gerade der Fall war.
"Rodney, jetzt hören Sie mir zu!" Dr. Beckett stellte sich neben den Wissenschaftler und zog ihn auf die Beine damit er ihn ansehen konnte. "Wir müssen reden", sagte Carson etwas ruhiger, aber noch immer mit einem strengen Unterton.
"Worüber sollten wir reden? Es wurde bereits alles gesagt. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest."
"Nein, werde ich nicht!" Carson hielt Rodney immer noch am Arm fest, sodass er nicht in der Lage war weiter zu arbeiten. "Rodney, ich weiß, was Sie empfinden und wie schwer es für Sie sein muss, aber ich möchte weiterhin Ihr Freund sein."
"Sie wissen gar nicht, wie ich mich fühle! Niemand weiß das! Am liebsten würde ich den nächsten Transport der Daedalus nehmen und zurück zur Erde fliegen. Ja, vielleicht mache ich das auch, denn ich habe es satt in Atlantis zu sein! Verstehen Sie?"
Ja, er wollte wirklich weg. Weg von Carson, so weit es nur ging. Der Arzt blickte in das wütende Gesicht von Rodney. Und wieder war er sprachlos. In diesem Moment ertönte das klicken ihrer Funkgeräte.
"Sheppard hier. Begeben Sie sich sofort zum Stargate, wir stehen unter Beschuss." Kaum waren die Worte verklungen, setzten sich Dr. McKay und Dr. Beckett in Bewegung.
"Verstanden, Colonel, sind auf dem Weg", antworte Carson noch schnell, während er sich unter zwei Ästen herbewegte.
Sie rannten mit ihren gezogenen Waffen durch das Gestrüpp und merkten erst jetzt, wie weit sie in den Wald vorgedrungen waren. Schließlich erreichten sie den Waldrand. Ein Knall durchriss das monotone Rauschen des Waldes.
"Stehen bleiben!" Carson und Rodney blieben wie angewurzelt stehen. "Und jetzt langsam die Waffen runter."
Rodney kam die Stimme merkwürdig bekannt vor. Langsam legten sie die Waffen auf den Boden. "Und jetzt drehen Sie sich um."
"Macht es Ihnen Spaß, Kolya?", fragte McKay, als er sich wieder in Richtung des Waldes wendete und in das vernarbte Gesicht des Genii Kommandanten blickte.
"Sie wissen doch, McKay, dass es mir immer Spaß macht mit Ihnen zu reden."
"Was wollen Sie?", fragte McKay, während er die Umgebung musterte. Kolya war allein und war nur mit einer Pistole bewaffnet.
"Das wissen Sie doch, McKay. Sie sind es, den ich haben will. Eher gesagt Ihren Verstand. Sagen Sie mir, welche Komponenten Sie den Atombomben hinzugefügt haben, als Sie für uns die Tests durchführten und ich werde Sie und Ihren Freund vielleicht einer etwas angenehmeren Zelle zuweisen, die nicht so feucht ist."
Rodney verabscheute diesen Mann. Schon bei seinen letzten Begegnungen hatte er versucht mit Lügen und körperlichen Qualen seine Opfer zu manipulieren, wo es nur ging. Sein rechter Arm schmerzte plötzlich. Bei seiner ersten Begegnung wurde ihm ein Messer der Genii hinein gestochen. Aber Eines wusste dieser Mann nicht. Dr. Beckett würde er im Moment nicht als Freund bezeichnen.
"Ok, Kolya. Ich werde Ihnen sagen, was Sie wissen wollen. Aber zunächst habe ich eine Frage an Sie. Was ist mit dem Rest meines Teams?"
"Meine Männer kümmern sich gerade um sie. Keine Sorge, Sie werden alle in einer Zelle landen. Ich hoffe, Sie leiden nicht unter Platzangst, Dr. McKay?" Koyla verzog sein Gesicht zu einem Grinsen.
"Na schön…" setzte Rodney an, als Carson einen Schritt nach vorne machte.
"Nein, Rodney, sag ihm nichts." Kolya machte eine schnelle Handbewegung und richtete seine Waffe auf Carson.
"Seien Sie ruhig. Sie sollten wissen, dass Sie entbehrlich für mich sind, also treten Sie zurück und halten Sie die Klappe."
"Nein, das werde ich nicht! Rodney, sag ihm nichts. Sie dürfen die Informationen nicht bekommen."
Rodney konnte seinen Ohren nicht trauen. Es grenzte schon an Idiotie, Kolya so entgegenzutreten. Andererseits wusste Carson nur aus Berichten, was für ein Typ Kolya war.
"Na schön, Sie haben es nicht anders gewollt." Carson Blick richtete sich auf Kolya.
"Nein!", schrie Rodney.

Und dann ertönte erneut ein Knall, der die Szenerie der rauschenden Blätter übertönte, als der unheilvolle Schuss sich aus Kolyas Waffe löste.

Fortsetzung: Kapitel 4 - ... sollte sich alles verändern
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