Vorsichtig bahnten sich die warmen Sonnenstrahlen durch die zarten Äste der Bäume, während ein leises Rauschen von Wasser in der Ferne zu hören war. Das deutete John an, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatten.
Das war auch bitter nötig, da Rodney inzwischen nicht mehr aufhörte ihn zu nerven.
Die ganze Zeit des Weges hatte Rodney immer wieder gemeckert: "Wo gehen wir hin? Es ist viel zu heiß hier. Warum laufen wir den weiten Weg, wenn wir schon mit dem Jumper aufs Festland geflogen sind?"
Dabei hatte er sich solch eine Mühe gegeben, das ganze zu planen und vor allem diesen Ort zu finden.
Und so kam es, dass John schon wieder einer von Rodneys Fragen gegenüberstand.
"John, wann sind wir endlich da? Wir laufen schon fast eine Stunde hier durch die Wildnis", meckerte Rodney. John atmete tief durch und grinste seinen Freund an.
"Ich kann dich beruhigen. Wir haben unser Ziel erreicht", flüsterte John und zog ihn an sich ran. Das Verlangen für einen Moment Ruhe zu haben war einfach zu groß und außerdem hatte er ihn schon lange nicht mehr geküsst. Das letzte Mal hatten sie sich bestimmt noch in Atlantis befunden.
Da John aber merkte, wie ihm langsam die Luft ausging, fing er die Lippen seines Gegenübers ein und knabberte an eben diesen, um den Kontakt nicht zu unterbrechen.
John löste sich nur widerstrebend von Rodney. Aber er wollte ihm die Möglichkeit geben sich alles anzusehen. Denn zum Küssen und für andere Dinge hatten sie noch viel Zeit. Er hatte er die Gelegenheit seinen Freund zu beobachten. So entging ihm auch nicht der empörte Gesichtsausdruck, als er sich von ihm löste.
Es war leider einfach zu lange her, dass sie sich eine Auszeit hatten gönnen können. Besonders Rodney war überall zugleich. Er hatte in den letzten Tagen einfach keinen Schlaf gefunden und davor auch nur wenig.
Aber jetzt hatten sie zum Glück den Angriff überstanden und Elizabeth hatte allen Mitarbeitern erst einmal ein paar freie Tage verordnet.
Deswegen hatte er sich gleich auf zu diesem Plätzchen gemacht. Er schritt an Rodney vorbei und strich ein paar Rangen und Äste zur Seite. Wie er es von Natur aus war schaute Rodney neugierig bei dem zu, was sein Freund da machte. So spähte er zwischen den Ästen durch, was es dort zu entdecken gab.
Hinter den Ästen befand sich ein Wasserfall, der in einem kleinen Teich endete, von dem aus sich dann ein Fluss durch die Landschaft zog. Dies war mit einer Wiese gesäumt, bevor sich der Wald weiter fortstreckte.
Am Rand des Teichs auf einer ebenen Wiesenfläche stand ein aufgebautes Armee Zelt.
Rodney klappe der Mund auf, als er das Bild vor sich sah.
Alles war einfach perfekt. John nutzte den Moment und legte seine Hand auf Rodneys Schulter und brachte sich so wieder in seine Nähe.
"Und, gefällt dir der Platz? Ich habe mir Mühe gegeben einen schönen Ort zu finden. Immerhin ist das unser erster gemeinsamer Urlaub", sprach er auf den Verblüfften ein.
~Außerdem ist das der perfekte Platz für das, was ich noch vorhabe. ~ dachte John.
"Ich finde es einfach traumhaft", flüsterte Rodney, gab John einen Kuss und schritt schnell durch die Bäume, um zum Zelt zu kommen. Denn die Neugier hatte ihn gepackt. Der Zurückgebliebene konnte über das Verhalten nur schmunzeln und machte sich langsam auf den Weg, während Rodney schon alles genau unter die Lupe nahm.
Einige Zeit später machten es sich die beiden vor dem Zelt gemütlich. Vor dem Zelt hatten sie eine Feuerstelle eingerichtet, wo schon ein Feuer brannte. So saßen die beiden eine Zeit einfach nur da und unterhielten sich über Gott und die Welt.
Bis John aufstand und zu Rodneys großer Freude die Grillsachen auspackte. Denn John wusste genau, wie sehr Rodney auf Essen stand. Das war ein guter Anfang, um Rodney in Stimmung zu bringen.
Die letzten Wochen waren einfach nur hart gewesen. Das Einzige, was er wollte war sich fallen zu lassen Und einfach nur noch fühlen. Und Rodney war der Einzige, bei dem er sich das erlauben konnte. Das hatte er bei keinem seiner vorherigen Partner gekonnt. Deswegen war er auch bereit, den letzten Schritt zu machen und hoffte, dass es Rodney auch so ging. Aber im Moment genügte es ihm Rodney beim Essen zu beobachten.
Rodney schaute immer wieder zu John rüber, denn der war schon seit einiger Zeit in Gedanken versunken. Langsam machte ihm sein Verhalten Angst. Zum einem verhielt sich John zurückweisend und schien ein Geheimnis vor ihm zu haben. Und auf der anderen Seite machte er so eine kleine Grillparty für ihn. Das alles konnte Rodney einfach nicht verstehen und das machte ihm Angst. Denn er liebe ihn und wollte mit ihm alt werden, wenn das in dieser Galaxis möglich war.
Nachdem sie sich satt gegessen hatten machten sie es sich vor dem Feuer gemütlich. Im Schein des Feuers und des Vollmondes saßen sie noch eine Weile draußen, kuschelten sich zusammen und tauschten immer wieder Küsse aus.
John schaffte es Rodney vor dem schlafen gehen ins Wasser zu bewegen. Im Wasser legten sich die Beiden zurück, nachdem sie ein paar Runden geschwommen waren und sich dabei immer wieder geküsst hatten.
Nun genossen sie einfach nur das Wasser und das Beisammensein.
John suchte die Stelle, wo er den Ring versteck hatte, den er auf dem Festland besorgt hatte. Er drehte sich zu Rodney um und zog ihn an sich ran. Leider war alles, was er sich überlegt hatte wie weggeblasen und eine Leere blieb zurück. Ihm fiel einfach nichts Romantisches ein, wie er den Antrag beginnen könnte. So spielte er nervös mit dem Beutel, in dem der Ring steckte.
Rodney konnte sehen, wie sich eine feine Röte auf Johns Gesicht abzeichnete. Besonders seine Hände schienen mit etwas zu spielen. Er ergriff die Hände seines Gegenübers und zog den kleinen Beutel hervor.
Dann suchte er den Blick von John und als der ihm zu nickte öffnete er den Beutel und holte den Inhalt heraus.
John atmete noch mal aus. "Willst du mich heiraten?", fragte er und nahm dem überraschten Rodney den Ring ab.
Einen Moment schaute Rodney ihn nur an. Bis sich ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht legte. "Ja, das will ich", bekam er seine erlösende Antwort. Dann steckte er Rodney den Ring an den Finger und zog ihn zu einem Kuss zu sich. Durch den Kuss besiegelten sie ihre neue Zukunft, die heute beginnen sollte.
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