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Urlaub mit Hindernissen von Pandora

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Rodney war froh, Colonel Sheppard und Ronon zu sehen. Endlich konnte er dieser "Urlaubsidylle" entfliehen.

Es wartete viel Arbeit auf ihn und auch wenn Doktor Zelenka ein brillanter Wissenschaftler war, was er ihm natürlich nie sagen würde, hatte er Daten auf seinem Computer, die er noch nicht in das Sicherheitssystem von Atlantis übertragen hatte. Doktor Zelenka konnte also nicht alles allein machen, da war sich Rodney sicher.
Klar, die paar Stunden auf diesem Planeten hatten ihm die Möglichkeit gegeben, wichtige Informationen zu bearbeiten und nun wollte er sie auch in den Rechner der Antiker eingeben. Rodney begann, seine Sachen zusammen zu packen.

Carson beobachtete das Tun von Rodney.
"Was machst du da eigentlich?", wollte er wissen.

Rodneys Augen weiteten sich. "Nach was sieht es denn aus für Dich? Ich packe meine Sachen zusammen."

"Das sehe ich. Willst du schon gehen?"

"Ich habe wichtige Daten, die müssen…"

"Du musst was? Wenn ich mich nicht täusche, habe ich dir Ruhe verordnet."

"Das ist unfair", reagierte Rodney auf Carsons Einwand und schaute Sheppard Hilfe suchend an.

"Das ist nicht unfair, Rodney, sondern ärztliche Anweisung, da kann ich leider nichts machen", antwortete Sheppard unschuldig und tauschte mit Carson einen Blick gegenseitigen Einverständnisses. Sie hatten vorher abgemacht, Rodney zumindest zu einem halben Tag "Zwangsurlaub" zu zwingen.

"Ich habe viel Arbeit, die erledigt werden muss. Stattdessen sitze ich hier am Strand. Wenn nun…", warf Rodney schmollend ein.

"Wenn nun was?", unterbrach Carson ihn.

"Schon mal was von den Wraith gehört? Hellhäutige, langhaarige, entfernte Verwandte von Dracula? Nur dass sie keinen Appetit auf Blut, sondern auf unsere Energie haben?", erkundigte sich Rodney patzig.

"Die Wraith? Die sind derzeit nicht das Problem und das weißt du ganz genau. Es sind keine Schiffe gesichtet worden. Und du brauchst mal Ruhe, wenn auch nur für Stunden", antwortete Carson.

Rodney wollte erneut protestieren. Keine Chance, Sheppard schaute Carson vielsagend an: "Ich sehe, Carson, Sie haben die Sache voll im Griff, wir wollen dann mal wieder…", verabschiedete sich Sheppard und machte sich auf den Weg.

Lieutenant Cadman und die drei anderen Frauen hatten ihre Sachen inzwischen zusammengesucht und waren bereit auf dem Rückweg zur Daedalus, doch eine letzte Stichelei konnte sich Laura Cadman nicht verkneifen.

"Jetzt, wo es interessant wird, schickt man uns fort. Soll ich Ihnen wirklich nicht helfen?", rief sie Rodney erneut zu, bevor sie und die anderen Frauen im hellen Licht des Transportstrahles verschwanden.

"Nein, danke!", reagierte Rodney ablehnend und zu Carson gewandt meinte er: "Carson, ich muss ganz dringend auf…"

"Was musst du dringend, Rodney?", unterbrach ihn Carson grinsend.

Doch Rodney ging nicht auf die Zweideutigkeit ein, sondern beharrte: "Ich habe wichtige Daten und die…"

"Die können warten. Nein, Rodney, du hast dir ein paar Stunden Urlaub verdient und davon hast du mit deiner Diskussion bereits genug Zeit vergeudet. Man kann bei deinem Getue ja fast den Eindruck gewinnen, als hättest du Angst mit mir allein zu bleiben, jetzt da nur noch wir beide übrig sind."

"Ich? Ich habe doch keine Angst", antwortete Rodney erstaunt.

"Gut, um so besser. Ich jedenfalls gehe jetzt ins Wasser und habe keine Lust, weiter auf dich einzureden. Wenn du willst, kannst du ja nachkommen. Wenn nicht, gut, dann schwitze doch weiter in deiner Uniform", reagierte Carson resigniert und am Ende seiner Geduld und lief den Strand hinunter zum Wasser.

Verblüfft über Carsons Reaktion blickte Rodney dem Arzt hinterher.

"Komm endlich, das Wasser ist angenehm!", rief Carson begeistert und rannte mit schnellen Schritten in das türkisblaue Meer.

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'Na toll und was soll das jetzt? Erst drängt er mich das Zeug anzuziehen und dann lässt er mich einfach stehen.'

Langsam reifte in Rodney die Erkenntnis - dunkle Klamotten sind vollkommen ungeeignet in der Sonne, sie speichern die Wärme, kleben am Körper und unangenehm riechen tun sie außerdem auch nach einer Weile.

Er wusste, dass Carson Recht hatte und wahrscheinlich bereits Fusseln am Mund vom vielen auf ihn einreden. Rodney zog seine Stirn in Falten. 'Bin ich wirklich so eine Nervensäge? Ha, Genies werden doch immer wieder falsch verstanden. Ich bin brillant. Was kann ich dafür, dass die anderen so lange brauchen, eh sie verstehen, was ich ihnen sagen will?'

Seufzend schaute er zu Carson. Na ja, vielleicht war er wirklich ab und zu ein wenig arrogant, bockig und nervig. Aber in diesem Moment machte es eigentlich keinen Sinn mehr, er war allein mit Carson, keine Frauen, die lästerten, kein Sheppard, der störte, nur sie beide. Warum nicht gehen wir eine Runde schwimmen.

"Das ist herrlich, Rodney! Du weißt nicht, was du verpasst!", rief Carson, der bereits ein ganzes Stück hinaus geschwommen war und jetzt wassertretend zum Strand zurück schaute. Er hatte es endlich geschafft, Rodney war dabei sich umzuziehen.
"Mann, war das eine schwere Geburt!" Carson musste lächeln. Rodney war sein Freund, doch diese Freundschaft strapazierte sein Nervensystem immer wieder.

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Rodney ging langsam den Strand hinunter zum Wasser. Die kleinen Kieselsteine, die er erst jetzt überall in dem feinen Sand sah, pickten in den Fußsohlen und machten das Laufen mit nackten Füssen nicht leicht.
'Ich hätte meinen Schuhe anlassen sollen', überlegte er und lief weiter, immer wieder die Steinchen von seinen Fußsohlen entfernend. Mehr hüpfend als laufend erreichte er endlich das Wasser. Vorsichtig prüfte er es mit den Zehen und unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Das war für seine Begriffe nicht angenehm, wie Carson so vollmundig versprochen hatte, sondern kalt.

"Von wegen das ist angenehm. Das ist schweinekalt. Da hole ich mir ja den Tod", schrie er Carson hinterher.

"Keine Sorge, Rodney, ich bin Arzt, ich kann dir helfen", lachte Carson und schwamm weiter.

Rodney ging erneut vorsichtig ins Wasser. Es war ihm immer noch viel zu kalt. Vorsichtig benetzte er seinen Oberkörper mit Wasser. Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und die Härchen auf dem Arm richteten sich auf. Alles in ihm wehrte sich, in das Wasser zu gehen, aber nun war er schon einmal drin, da konnte er auch weiter gehen.

"Ihr Schotten habt wohl eindeutig eine andere Vorstellung von warmem Wasser als der Rest der Welt", rief Rodney Carson hinterher, der inzwischen umgedreht hatte und wieder zum Strand schwamm.

Rodney hatte seine Arme um den Körper geschlungen und bewegte sich keinen Meter mehr.

Da es zum Schwimmen nicht mehr tief genug war, richtete sich Carson auf und ging langsam auf Rodney zu.

Rodney war unfähig sich zu bewegen. Er redete sich ein, dass die Kälte seine Starre bewirkt hatte, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass der Grund ein anderer sein könnte. Das Zittern seines Körpers war einem leichten Beben gewichen. Als Carson wenige Zentimeter vor ihm stehen blieb, schien Rodneys Hirn das erste Mal seine Gegenwart bewusst wahr zu nehmen. Fasziniert starrte er in Carsons Augen. Als Carson seine Hand ausstreckte und seinen Arm berührte, sprang er erschrocken zurück.

"Igitt, du bist verdammt kalt! Bleib bloß weg! Ich gehe nicht ins Wasser. Meinst du, ich will gleich ebenso tiefgekühlt sein wie du?" Beinahe panisch versuchte er, Abstand zwischen sich und Carson zu bringen.

"Jetzt beruhige dich wieder, das ist doch nur Wasser." Absichtlich schüttelte sich Carson wie ein nasser Hund und beobachtete amüsiert, wie Rodney noch einen Schritt zurück trat.

"Nur Wasser! Nur Wasser! Und wenn schon! Das ist jedenfalls verdammt kaltes Wasser! Außerdem…" Rodney schnipste begeistert mit den Fingern, "hab ich mich noch gar nicht richtig mit Sonnencreme eingerieben. Und du als Arzt solltest wissen, dass das Wasser die Sonnenbrandgefahr noch erhöht", antwortete Rodney triumphierend. Er marschierte stolz auf seine logische Erklärung zurück an den Strand.

Carson schüttelte mit dem Kopf. "Und du meinst jetzt, du kommst mir so einfach davon, mein Freund?", rief Carson Rodney hinterher und folgte ihm.

Rodney hatte sich begonnen abzutrocknen, als Carson plötzlich hinter ihm stand.

"Als erstes werden wir dich jetzt mal eincremen", drohte Carson lachend und griff nach der Sonnencreme.

"Nein! Wage es nicht!", rief Rodney alarmiert und verschränkte seine Arme vor der Brust. Alles an seiner Erscheinung schrie förmlich nach Ablehnung.

Doch Carson ließ sich nicht beirren. Langsam streckte er seinen rechten Arm aus. Rodney versuchte ihn abzuwehren, doch Carson griff blitzschnell und überraschend zu.

"Carson! Lass mich los. Was soll das? Du bist saukalt!" Rodney versuchte sich aus dem Griff zu winden.

"Was zum Teufel hast du vor? Lass mich los! Bist du verrückt geworden? Ich glaube, du bist ein Fall für Doktor Heightmeyr. Die sollte dich mal wieder gründlich durchchecken."

"Rodney! Halt einfach mal die Klappe!"

Erstaunt und für einen Augenblick sprachlos, vergaß Rodney für wenige Sekunden jede Gegenwehr. Als er wieder klar denken konnte, stand er bereits bis zu den Knien im Wasser.

"Igitt, lass mich los! Ich muss hier raus. Ich lass mich doch nicht zwingen, ins Wasser zu gehen."

"Vergiss es, Rodney", erwiderte Carson und zog ihn stetig mit sich, dabei ignorierte er den lautstarken Protest des Wissenschaftlers.

"Würdest du mich endlich loslassen? Ich verliere das…"

Rodney verlor das Gleichgewicht und landete rücklings im Wasser. Als er prustend wieder auftauchte und wild mit seinen Armen um sich schlug, hatte sich Carson vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Wütend starrte Rodney den Arzt an.

"Was um alles in der Welt ist in dich gefahren? Ich hätte auf dem Boden aufschlagen und mich verletzen können. Ich habe Wasser in meine Augen und Ohren und es macht keinen Spaß zu tauchen, wenn man nicht will."

"Bist du fertig mit schimpfen Rodney? Kannst du mir bitte verraten, wie du da bis zum Grund kommen kannst? Ich bin Arzt, wie du weißt und immer in deiner Nähe. Ich hätte dich vor den gröbsten Schäden bewahren können."

"Wirklich witzig, ich kann mich kaum vor Lachen halten", antwortete Rodney wütend.

"Entschuldige, das war nicht richtig", antwortete Carson, als er sah wie wütend Rodney war. Er reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Immer noch wütend nahm Rodney die dargereichte Hand und ließ sich hochziehen.

"Ja, das war es", erwiderte Rodney.

"Ich weiß. Jetzt wo du einmal nass bist, kannst du auch ein paar Runden mit mir schwimmen", versuchte Carson ihn von den Vorteilen zu überzeugen. Dazu schaute er ihn mit bittenden Augen an.
"Schwimmen ist gesund, das Wasser ist nun, da du erst einmal drin bist, doch auch nicht mehr so kalt. Und…" er machte eine Kunstpause, bis er sich Rodneys Aufmerksamkeit bewusst war, "wenn du mit mir ein paar Bahnen schwimmst, könnte ich mich überreden lassen, dir heute Abend meinen Nachtisch zu geben."

"Ich nehme dich beim Wort. Aber nur Nachtisch? So einfach kannst du mich nicht bestechen. Ich lass mir ein Strafe für dich einfallen", antwortet Rodney schief lächelnd.

"Na klar, Rodney. Nun komme endlich", erwiderte Carson.

Rodney gab sich geschlagen: "Gut, wenn ich schon mal im Wasser bin, kann ich auch schwimmen."

Es war immer noch saukalt, doch je weiter Rodney schwamm, umso angenehmer empfand er das Wasser. Das würde er Carson natürlich niemals gestehen.

'Wie ist es dem Kerl eigentlich nur gelungen mich so hinterlistig ins Wasser zu locken?', fragte sich Rodney mit einem schiefen Grinsen, während er mit kurzen Schwimmbewegungen die angenehme Kühle des Wassers auf seiner Haut spürte.

Carson tauchte hinter ihm auf.
"Was ist los Rodney? Über was sinnierst du schon wieder?", fragte er den erschrockenen Wissenschaftler, den das plötzliche Auftauchen aus dem Gleichgewicht brachte.

"Ich? Ich sinniere doch nicht."

Das Wasser war flach genug, sodass sein Fuß den Grund fand. Versichernd blickte er nach unten und konnte den Boden sehen.
Erleichtert atmete er auf - es gab keine Viecher, die um seine Beine schwammen. Das Wasser reichte ihm gerade bis zur Brust. Die sanften Wogen umspielten seinen Körper. Er spürte Carsons Hand über seine Haut streichen, Rodney versuchte nicht daran zu denken, wo Carson seine Hand noch hinschieben könnte. Sanft entzog sich Rodney, Carsons Berührungen. Carson blickte ihn fragend an.

"Was ist los? Soll ich aufhören?"

"Nein", erwiderte Rodney leise. Als er seinen Kopf umwand, stand sein Freund nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und sah ihm erwartungsvoll in die Augen.
Da war sie wieder - diese kleine Berührung. Und dieses Mal täuschte er sich nicht. Das war Carsons Hand auf seinem Arm. Absichtlich. Diese Hand hatte nicht zufällig eine Welle dahin gespült, Carson berührte ihn ganz bewusst.
Immer noch verwirrt sah er Carson an. Spielte er mit ihm? Oder meinte er es wirklich ernst? Und wenn er es ernst meinte, was erwartete er dann von ihm? Hektisch atmete Rodney ein und aus.
In diesem Augenblick fühlte er sich wie ein gejagtes Tier, das nicht ausweichen konnte. Er war so fürchterlich schlecht in diesen Dingen! Mein Gott, wie viele Beziehungen hatte er schon zum Scheitern gebracht, weil er das Falsche zum falschen Zeitpunkt gesagt hatte? Das durfte nicht wieder passieren, dafür war ihm Carson zu wichtig.
Verzweifelt suchte er einen Ausweg. Doch da war keiner. Vor ihm Wasser, hinter ihm Carson und der Strand, der war in dieser Situation weit weg.

"Carson. Ich…", stammelte er hilflos und wusste doch nicht, was er sagen wollte.

"Shhh..." Carson legte Rodney den Zeigefinger auf die Lippen.

"Was willst du von mir?", fragte Rodney misstrauisch.

"Ich will dich", antwortete Carson und nahm Rodneys Kopf in seine Hände. Als sich ihre Lippen das erste Mal berührten, durchfuhr Rodney ein Schauer.
Rodney hatte keine Zeit den Gedanken weiter zu verfolgen. Carson öffnete den Mund und ließ seine Zunge zwischen Rodneys Lippen gleiten. Mit kleinen Bewegungen strich er über Rodneys Zähne und seinen Gaumen, während er mit den Fingerspitzen seinen Haaransatz massierte. Wie automatisch schlangen sich Rodneys Arme um Carsons Taille und zogen ihn näher an sich. Die Zeit begann unwichtig zu werden, die Umwelt verschwamm, nichts war wirklich bedeutsam in diesem Augenblick.

Als Rodneys Zehen begannen, sich unangenehm kalt anzufühlen, wurde er sich wieder seiner Umgebung gewahr und löste sich von Carson. Aufmerksam betrachtete er den Mann an seiner Seite.

"Ist das… ich meine… ist das… ein Scherz, Carson?"

"Denkst du wirklich, dass ich scherze, Rodney?"

"Keine Ahnung. Du wärst zumindest nicht der erste und nicht der letzte." Für eine Sekunde huschte ein trauriger Schatten über Rodneys Gesicht, dann hatte er sich sofort wieder in der Gewalt und grinste schief.

Carson lächelte ebenfalls.
"Es ist mein Ernst. Da kannst du ganz beruhigt sein." Er strich ihm die feuchten Haare aus dem Gesicht und Rodney war so überrascht, dass er es geschehen ließ. "Doch du hast Recht, es ist kalt. Komm, lass uns den Rest an den Strand verlegen."

Ein weiteres Mal küsste er Rodney, bevor er ihn sanft in Richtung Ufer schob. Rodney aus dem Wasser heraus zu bringen stellte deutlich weniger Probleme dar als ins Wasser hinein, musste Carson grinsend feststellen. Es konnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass Rodney im Moment uncharakteristisch nachgiebig war.

Im schlecht sortierten Taumel seiner Gefühle begab sich Rodney zurück an Land.

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Sie hatten den Strand endlich erreicht und Rodney griff sofort nach dem Handtuch. Carson nahm es ihm mit einem leisen "Bitte" ab und trat hinter den zitternden Wissenschaftler. Vorsichtig trocknete er das Wasser von Rodneys Rücken.

Ein Schauer lief Rodney über den gesamten Körper und jede Faser seiner Haut fühlte die sanfte Berührung Carsons, der mit leichten Bewegungen wieder Wärme in Rodneys Körper brachte.
Nur die Gänsehaut, die konnte Carson nicht wegrubbeln. Aber das lag nicht an der Kälte, sondern an der Berührung, die er fühlte. Langsam drehte sich Rodney um und zog Carson fest in seine Arme. Diesmal war er es und nicht Rodney/Cadman, der einen intensiven Kuss auf Carsons Mund drückte.

Laute Schreie unterbrachen die beiden Männer in ihrer Umarmung. Colonel Sheppard und Ronon kamen aufgeregt um die Landspitze gerannt.

"Packen Sie ihren Krempel zusammen", schrie der Colonel während er über sein Headset die Daedalus rief.

"Was ist denn passiert?", riefen Carson und Rodney gleichzeitig und blickten den beiden Männern entgegen, die aufregt auf sie zu rannten.

"Erklär ich Ihnen später! Wir müssen sofort hier weg!", antwortete Sheppard.

"Sind es die Wraith? Sind sie…?" Rodney kam nicht mehr dazu seinen Satz zu Ende zu sprechen, als der Transporterstrahl der Daedalus ihn, Sheppard, Ronon und Carson erfasste und sie auf der Brücke des Schiffes materialisierte.

"…im Anflug?", vollendete er seinen Satz. "Wie viele Schiffe? Hat man uns schon entdeckt? Wir müssen Atlantis warnen", sprudelte es aus Rodney heraus.

Colonel Caldwell dreht sich zu Carson und Rodney um, die noch in ihrem Urlaubsoutfit triefend nass auf seiner Brücke standen.

Lieutenant Cadmans Augen weiteten sich und zum ersten Mal in ihrem Leben wusste sie nicht sofort, was sie sagen sollte. Das Bild, welches sich ihr da bot, war einfach nur göttlich. Carson und Rodney standen da mit blauen Bermudashorts und tropften die Brücke voll. Aber schon bald fand sie ihre Sprache wieder.
"So, Rodney, da sehe ich Sie dann ja doch noch in den reizenden Bermuda-Shorts", lachte sie. "Schick, schick!".

Bei ihrem Gelächter drehten sich auch noch die Techniker um, die bisher noch nicht in Rodneys Richtung geschaut hatten. Auf vielen Gesichtern sah er ein nur schlecht unterdrücktes Schmunzeln.

Rodney seufzte tief auf. Er hatte aber auch wieder mal ein verflixt schlechtes Timing!

Caldwell war der erste, der seine Fassung wieder fand. Und mit nur ganz minimal verzogenen Lippen schaffte er es tatsächlich, halbwegs ernst zu sagen: "Meine Herren, würden Sie sich bitte trockene Sachen anziehen. Sie machen hier alles nass."

"Ähm…sorry", stotterte Rodney und die beiden verließen die Brücke.

"So, meine Damen und Herren! Die Show ist vorbei, alle Stationen besetzen!" Er wandte sich an Sheppard.
"Und Colonel, was gibt es, dass Sie uns in Alarmbereitschaft versetzen?", fragte Caldwell, der aus den Augenwinkeln heraus verfolgte, wie die beiden Männern in ihren Shorts eine Wasserspur auf seiner Brücke hinterließen.


"Das Paradies entpuppte sich als Falle für urlaubsreife Menschen", antwortete Sheppard knapp.

Colonel Caldwell blickte erstaunt erst zu Ronon und danach zu Colonel Sheppard.
"Was ist eigentlich passiert?"

"Lieutenant, haben Sie die Oberfläche gescannt?", wollte Sheppard wissen und schaute zur Station, an der Laura Cadman stand.

"Ja, Sir! Zweimal! Doch plötzlich war da für den Bruchteil einer Sekunde ein Wraith-Schiff, das da vorher bei all unseren ersten Scans nicht war."

"Wie ich es mir dachte." Nachdenklich schritt John auf der Brücke auf und ab.

"Würden Sie bitte auch mich informieren oder muss ich es raten?", fragte Caldwell leicht genervt.

Colonel Sheppard trat zu Lieutenant Cadmans Station und zeigte auf die bewaldeten Hügel.
"Wir haben bei unseren Erkundungen ein Wraithmutterschiff entdeckt. Es muss ungefähr hier liegen. Und wenn es von unseren Sensoren nicht erfasst wird, muss es über einen neuartige Tarntechnologie verfügen. Wenn das so ist, dann besteht die Gefahr, dass es auch von den Sensoren von Atlantis nicht entdeckt werden kann. Das bereitet mir Kopfschmerzen. Wir wären nicht mehr sicher. Wir müssen zurück, sofort."

"Sind Sie entdeckt worden?", fragte Caldwell sichtlich nervös.

"Ich hoffe nicht", erwiderte Sheppard, "aber wir sollten es nicht darauf ankommen lassen. Übrigens…", Sheppard schaute in die Runde "…der Planet wird aus dem Reisekatalog gestrichen."

Colonel Caldwell lächelte säuerlich und hatte verstanden. Er gab den Befehl den Hyperraum anzusteuern.

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Rodney und Carson hatten die Unterkünfte erreicht. Rodney berührte Carson am Arm und schob ihn sanft in sein Quartier.

"Sheppard hat ein blödes Timing, wollte ich sagen."

"Ich weiß", antwortete Carson lächelnd. "Das hat er wirklich." Er zog Rodney an sich heran. "Das was heute auf dem Planeten geschehen ist, ist nicht das Ende."

"Nein", erwiderte Rodney und küsste Carson zärtlich auf den Mund.

"Wir sollten auf die Brücke gehen, sonst denken…"

"Was sollen sie denken, Rodney? Niemand weiß es und so soll es auch bleiben. Man sollte schlafende Hunde nicht wecken."

"Schlafende Hunde?"

"Du weißt, was ich meine."

Rodney lächelte und schloss hinter sich die Tür.

Ende
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