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Urlaub mit Hindernissen von Pandora

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Vorwort

Author's Note: Mein Dank gilt Antares, die sich die Mühe des Betalesen gemacht hat und mir wichtige Tipps und Hinweise für diese Geschichte gab.

Spoiler: 2.04 Duet
Das Team um Major Lorne, sowie die beiden Wissenschaftler Petty Miller und Carl O'Relly kamen von ihrem Außeneinsatz zurück und schwärmten von der Schönheit des Planeten, den sie soeben besucht hatten. Doktor McKay war zufällig im Torraum gewesen und folgte jetzt in sicherem Abstand, er wollte einfach keine weiteren "Reisebeschreibungen" mehr hören.
Doktor Weir ging dem Außenteam entgegen und hatte Schwierigkeiten, die Begeisterung der beiden Wissenschaftler im Zaum zu halten. Mit weit ausladenden Gesten und immer wiederkehrenden Beschreibungen schwärmten sie ihr von der Schönheit des Planeten vor. Doktor McKay brauchte sie nicht zu fragen. Seinem Gesichtsausdruck entnahm sie, dass es sich für ihn nach einem nervigen Außeneinsatz anhörte.

"Stopp! Moment, so viele Informationen auf einmal. Wäre es möglich zu warten, bis wir im Besprechungsraum sind und Sie uns allen die Informationen geben können?", versuchte Dr. Weir den Enthusiasmus der beiden Wissenschaftler zu dämpfen. Doch es gelang ihr einfach nicht, die beiden plauderten munter weiter.

Auf dem Weg zum Besprechungsraum schlossen sich ihnen Doktor Beckett und Colonel Sheppard an.

"Was ist denn hier los?", erkundigte sich Sheppard erstaunt. "Warum sind die so auffällig begeistert?"

Er blickte fragend zu Weir, die nur mit dem Kopf schütteln konnte.
"Wissenschaftler", antwortete sie genervt.

"Miller und O'Relly haben einen Traumplaneten gefunden - blaues klares Wasser, durch welches man bis auf den Grund der dortigen See schauen konnte. Weißer Strand, eine sanfte Brise, Palmen - falls man die Gewächse so bezeichnen konnte - und in der Ferne in sattes grün getauchte Berge - also alles wie aus einem Reisekatalog", mischte sich McKay ein und äffte dabei die Beschreibungen der beiden Wissenschaftler nach.

"Dann sind sie auch noch auf die Idee gekommen ihn New Eden zu nennen", meckerte Rodney weiter.

"Wer hat ihm den Namen New Eden gegeben?", fragte plötzlich Colonel Sheppard und blickte Rodney durchdringend an.

"Ich nicht!", antwortete Rodney eifrig und zeigte auf die junge Wissenschaftlerin, die neben ihm ging.

Mit hochrotem Kopf und gesenktem Blick blieb die junge Biologin stehen und brachte kein Wort hervor.

"Sie waren doch vorhin so gesprächig und jetzt so schweigsam?", forschte Sheppard weiter und trat näher. "Den Namen überlegen wir uns später", flüsterte er in ihr Ohr und zu Rodney gewandt: "Sie wissen doch, was ich von Namensgebungen halte."

Rodney plusterte sich auf und setzte zum Gegenargument an: "Ich habe doch….".

"Rodney! Halten Sie den Mund und kommen Sie endlich", erwiderte Sheppard und ließ ihn einfach stehen.

‚Wie kommt der Kerl eigentlich dazu, mich pausenlos zu unterbrechen und mir den Mund zu verbieten? Wieso hat nur er das Recht, Dingen Namen zu geben und andere nicht? Blöde Militärs, arrogante Typen!', dachte Rodney wütend und verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust.

"Rodney!", rief Colonel Sheppard, "kommen Sie endlich, oder brauchen Sie eine Einladung?"

"Sie nerven!", antwortete Rodney und trottete den anderen beleidigt hinterher.

******

Die Besprechung dauerte ewig und Rodney rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her, was ihm strafende Blicke von Doktor Weir und Colonel Sheppard einbrachte.

Da weder der Bericht Major Lornes, noch der der beiden Biologen Gefahren für die Menschen auf Atlantis beinhaltete, hatte Weir die geniale Idee, den Mitgliedern der Atlantisbasis einige Stunden Urlaub zu verpassen und wie nicht anders zu erwarten, stimmte Colonel Sheppard auch noch zu.

Toll, Meer und Strand. Als wenn auf Atlantis nicht genug Wasser wäre. Rodney verstand die Begeisterung seiner Kollegen nicht so recht, außerdem bereitete ihm die Aussicht, in Badehose halbnackt durch die Gegend zu springen, Unbehagen. Er war doch zum Arbeiten auf Atlantis, nicht, um auf irgendwelchen Planeten Badeurlaub zu machen.

Rodney konnte nur kopfschüttelnd den Schwärmereien der Wissenschaftler zuhören. Er hatte einfach keine Zeit für Urlaub. Wenn er daran dachte, wie viel Arbeit dabei liegen bleiben würde und welche Stationen dann tagelang nicht einsatzbereit waren, konnte er die diversen Urlaubsplanungen nicht verstehen. Weir war der Meinung Doktor Zelenka wäre durchaus in der Lage die Elektronik und Technik in Atlantis für die kurze Zeit, in der er nicht da wäre, auch allein am Laufen zu halten.

"Toll, Elizabeth! Die Energieprobleme lösen wir von heute auf morgen und die Sicherheit von Atlantis ebenso. Auf in den Urlaub", reagierte Rodney sarkastisch auf die Argumentation von Doktor Weir.

"Rodney! Bevor ich Leute auf diesen Planeten schicke, überprüfen wir noch mal alles und sicherlich werde ich die Sicherheit von Atlantis nicht gefährden", beantwortete Weir Rodneys Einwand und beendete damit die Diskussion. Sheppard nickte kurz und folgte Weir, während Doktor Beckett Rodney zur monatlichen Untersuchung in die Krankenstation beorderte.

"Haben die sich den alle gegen mich verschworen?", murmelte Rodney.

"Carson!", rief Rodney dem Arzt hinterher: "Warum soll ich denn in die Krankenstation kommen, ich war doch erst…"

"Rodney! Das war vor vier Wochen. Keine Diskussion, morgen früh um 08.00 sehe ich dich", antwortete Carson.

Rodney verdrehte die Augen. Widerspruch hatte keinen Zweck, er musste sich fügen, gegen die ärztliche Anweisung hatte er keine Chance.

******

Die Nacht hatte sich über Atlantis ausgebreitet. Ruhe war eingekehrt und nur wenige Techniker arbeiteten noch an den einzelnen Stationen. Rodney hatte sich in eines der Labore zurückgezogen, um in Ruhe die Daten für das neue Sicherheitsupdate zu bearbeiten.
Er liebte die Ruhe der Station um diese Zeit. Niemand stellte dumme Fragen, keiner wollte sofort Antworten und er konnte in Ruhe arbeiten. Er hatte es endlich geschafft, die Daten in den Laptop einzugeben, nun mussten sie nur noch berechnet, geprüft und dann in den Rechner der Antiker übertragen werden. Rodney blickte entsetzt auf die Uhr. 'Verdammt, ist schon spät oder sollte ich sagen früh? Wann sollte ich noch…? Toll, nur noch drei Stunden Schlaf', überlegte er, packte seine Unterlagen zusammen und blickte sich nochmals um, bevor er das Labor verließ und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier.

Colonel Sheppard kam ihm entgegen. "Was machen Sie denn um diese Zeit noch hier?", fragte er.

"Ich glaube, ich habe zu lange gearbeitet", antwortete Rodney, dem die Müdigkeit sichtlich anzusehen war.

"Um diese Zeit?"

"Warum nicht um diese Zeit? Da habe ich meine Ruhe", antwortete Rodney gähnend. Er hatte keine Lust mehr, mit Sheppard zu sprechen. Jetzt wollte er einfach nur ins Bett.

"Kann ich mir vorstellen. Ich mag die Ruhe auch, wenn alle schlafen. Gute Nacht, Rodney, wir sehen uns später", antwortete der Colonel und war bereits wieder verschwunden.

"Gute Nacht", antwortete Rodney und betrat sein Quartier. Er legte den Laptop auf den Tisch und ließ sich auf sein Bett fallen und wenig später war er auch schon eingeschlafen.

Lautes Klopfen ließ ihn hochschrecken.
"Ja, was ist?", antwortete Rodney verschlafen.

"Wenn ich mich nicht täusche, hattest du heute einen Termin bei mir", antwortete die Stimme vor der Tür.

Rodney blickte auf die Anzeige der Uhr.
"Shit! 8:30 Uhr! Ich habe verschlafen!" Er ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen. Als es erneut klopfte, stand Rodney auf und öffnete die Tür einen Spalt.
"Ich bin gleich bei dir", rief er Beckett hinterher, der sich bereits wieder auf den Weg gemacht hatte.

Rodney rieb sich den Schlaf aus den Augen, ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Der Spiegel zeigte ihm ein zerzaustes Bild, die Haare standen in alle Richtungen ab.
"Wie bei Sheppard", lächelte Rodney. Irgendwie schaffte er es die Haare zu bändigen, zog sich frische Sachen an und machte sich auf den Weg in die Krankenstation, wo ihn bereits Dr. Beckett erwartete.

"Du siehst ja furchtbar aus", war seine Begrüßung.

"Guten Morgen, Doktor. Es war gestern eine lange Nacht", antwortete Rodney, während er sich auf die Untersuchungsliege setzte.

"Du solltest dich etwas schonen, Rodney, wenn du so weiter machst, wirst du uns noch krank."

"Ich habe keine Zeit, um krank zu werden", antwortete Rodney und ließ stillschweigend die Untersuchungen über sich ergehen, er war einfach noch zu müde, um zu protestieren.

"Rodney, du kannst dich wieder anziehen, wir sind fertig."

"Und? Bin ich Krank?", fragte Rodney provokativ und zog sein Shirt wieder an.

"Soweit ist alles in Ordnung, du solltest kürzer treten und dir etwas Ruhe gönnen, das wird auch in meinem Bericht stehen."

"Doktor, ich habe keine Zeit dafür, das weißt du."

"Dann wirst du dir die Zeit nehmen müssen", erwiderte Beckett.

Rodney wollte erneut widersprechen, doch Beckett ließ keinen Widerspruch zu und schob ihn sanft aus der Krankenstation.

Rodney atmete tief durch. 'Die haben sich wirklich alle gegen mich verschworen', dachte er und blickte Doktor Beckett hinterher, der in seinem Labor verschwunden war.

******

Auf dem Weg zum Besprechungsraum ging Rodney noch zur Kantine, um sich einen Kaffee und was zum Essen holen. Die Untersuchung hatte doch länger gedauert als erwartet und sein Magen machte merkwürdige Geräusche.
Die Kantine war um diese Zeit gut besucht und es gab kaum einen freien Platz. Rodney wollte sich sowieso nicht hinsetzen, sondern einfach nur Kaffee. In einer Ecke sah er die beiden Wissenschaftler, die ihm gestern den letzten Nerv geraubt hatten. Als sie ihm auch noch zuwinkten und ihm zu verstehen gaben, dass an ihrem Tisch noch Platz war, hatte er es besonders eilig die Kantine zu verlassen.
Er ging mit einem Donut im Mund und der Tasse Kaffee in der Hand ins Besprechungszimmer. Die anderen waren bereits da und Rodney entschuldigte sich für sein verspätetes Erscheinen. Als Doktor Beckett und die beiden Wissenschaftler auch endlich erschienen, konnte die Besprechung beginnen.

Rodney hörte nur beiläufig die Berichte der einzelnen Stationen, die vergangene Nacht mit dem wenigen Schlaf forderte ihren Tribut und die Müdigkeit steckte ihm noch in den Knochen.

Doktor Weir hatte offensichtlich auch die ganze Nacht durchgearbeitet. Nach dem Berg Unterlagen den sie vor sich liegen hatte, zu urteilen. In den nächsten Tagen sollten also weitere Erkundungen im "Paradies" durchgeführt werden, bevor ein groß angelegtes "Reiseprogramm" erstellt wurde.
Rodneys Begeisterung hielt sich in Grenzen. Der Einwand, der Planet könnte als Ausweichplanet dienen, falls die Wraith angriffen und eine Evakuierung Atlantis' notwenig würde, machte wenigstens Sinn, doch für alles andere war einfach keine Zeit.
Die Energiedaten forderten seine ganze Aufmerksamkeit. Rodney hoffte, nicht ausgerechnet im nächsten Erkundungsteam zu sein. Teyla hatte Verpflichtungen bei ihrem Volk und fiel somit aus. Dann fiel ihm auch noch Doktor Beckett in den Rücken mit dem medizinischen Bericht, der ihn dazu verdonnerte kürzer zu treten und seine Hoffnung zerschlug sich.

'Na toll und auch noch in der ersten Gruppe', dachte Rodney und hätte Carson dafür erwürgen können.

Da die Daedalus Modifikationen am Hyperantrieb testen wollte, hatte Colonel Caldwell sich angeboten, das Team auf diesen "Traumplaneten" zu fliegen. So könne man die Technik des Raumschiffs nutzen und die Scans aus sicherer Entfernung machen. Weir war einverstanden und gab grünes Licht für die Mission.

******

Zwei Tage später

Rodney ließ die anderen ihre Freizeitaktivitäten an diesem Traumstrand ausüben, er hatte es sich etwas abseits des Trubels unter einer der "Palmen" bequem gemacht.
Man konnte das Gewächs nicht wirklich als Palme bezeichnen, es hatte eher Ähnlichkeit mit einem zu groß geratenen Farn. Es war Rodney egal, Hauptsache es spendete einigermaßen Schatten. Wenn er schon an diesem Ausflug teilnehmen musste, dann wollte er wenigstens die Aufzeichnungen weiter bearbeiten. Er nahm seinen Laptop aus der Tasche und begann damit, einige Daten zu überprüfen. Er verspürte wenig Lust, sich an den Wasserspielen der anderen zu beteiligen.

Gut, der Planet erinnerte ihn an die Erde, doch hatte er auf der Erde wenigstens die Chance Menschenansammlungen zu entfliehen. Colonel Sheppard hatte darum gebeten, wenn möglich in der Nähe zu bleiben.
Damit er, wenn Gefahr bestünde, nicht erst die halbe Insel absuchen müsse, um alle in Sicherheit zu bringen. Rodney erschien das logisch, doch somit schwand auch seine Chance, in Ruhe zu arbeiten. Der Lärm, den sie veranstalteten, nervte ihn ungemein.

Rodney fragte sich, wie man als erwachsene Menschen wie kleine Kinder im Wasser herumhopsen konnte und wandte sich wieder seinen Daten auf dem Bildschirm zu.

Wenn man bedachte in welcher Galaxis sie sich befanden, konnte man schon Vergleiche ziehen. Das Heimweh, welches manches Mitglied der Atlantiscrew sicherlich hatte, war verständlich. Doch war es nicht die Erde, der Planet hatte nur eine Nummer. Er hätte das hier ja schon längst "Elysium" genannt - aber da der Colonel sicher nicht so humanistisch geprägt war, wer weiß, mit was für einem kläglichen Ersatz sie sich nun wieder zufrieden geben mussten.

Er hatte definitiv keine Zeit für Urlaub. Die Überprüfung der Energiedaten war wichtiger, als ein paar Stunden Strand und Freizeit. Rodney vertiefte sich in seine Aufzeichnungen und ignorierte die Rufe, die ihn aufforderten, endlich seine "ach so wichtigen Sachen" beiseite zu legen.

"Doktor McKay! Kommen Sie endlich!", rief eine Frauenstimme energisch.

Rodney schaute auf und blickte in die Richtung, aus welcher die Stimme kam.
Unmut machte sich in ihm breit. Verdammt, musste er ausgerechnet in der Gruppe sein, in der diese nervige Lieutenant Cadman war? Gereizt über die pausenlose Unterbrechung beobachtete er, wie Cadman und drei weitere Frauen, die er nicht persönlich kannte, Ball spielten.
Da sie nur Bikinis trugen, konnte er ihrer Kleidung leider auch nicht entnehmen, welchem Fachbereich sie in Atlantis angehörten. Die vier Frauen spielten eine Art Beach-Volleyball und putschten sich mit lautem Geschrei gegenseitig zur Höchstform. Die Art, wie sie jeden Treffer mit lautem Lachen und Rufen bejubelten, störte Rodney mit jeder Minute mehr, denn er konnte sich nicht mehr auf seine Daten konzentrieren. Was jedoch durchaus auch an der knappen Kleidung der Frauen liegen konnte.

‚So habe ich Cadman ja noch nie gesehen, dachte Rodney und schaute dem sportlichen Treiben der Frauen eine Weile zu, bevor er sich kopfschüttelnd wieder seinen Berechnungen widmete.
Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn sie nur nicht so laut schreien würden. Er war wütend. Selbst hier in angemessener Entfernung konnte er nicht in Ruhe die Anzeigen studieren.

"Wäre es möglich, nicht ganz so laut zu schreien? Es stört beim Denken!", rief Rodney den Damen zu.

"Du sollst nicht denken, Rodney! Du sollst dich erholen", antwortete eine Stimme hinter ihm. Erschrocken drehte sich Rodney um. "Wie lange stehst du eigentlich schon hinter mir, Carson?"

"Schon eine Weile und ich hatte wieder mal den richtigen Riecher. Du hörst nicht auf das, was man dir sagt."

Carson trat näher und Rodney schaute von dort, wo er saß, zum Doktor hoch.

"Wie meinst du das?"

"Hatte ich dir nicht Ruhe befohlen?", antwortete Carson und stellte eine Tasche neben Rodney.

"Cooles Outfit", merkte Rodney an und konnte sein breites Grinsen im Gesicht nicht abstellen.

"Du weichst mir aus, das weißt du sicherlich", erwiderte Carson. "Die blauen Bermudas und das Hawaiihemd in dem leuchtenden Gelb, Rot und Grün passen hervorragend zur Strandidylle, Rodney. Ich habe nie gedacht, dass ich es je anziehen könnte", antwortete er stolz und öffnete die oberen Knöpfe seines Hemdes.

Leicht irritiert schaute Rodney in Richtung Lieutenant Cadman. Der rote Bikini betonte ihre Figur noch mehr und Rodney konnte seinen Blick nicht davon lösen.

Als hätte Cadman die Musterung gespürt, drehte sie sich um. "Gefällt Ihnen, was Sie sehen?", fragte sie provozierend.

"Ähm, ja, nein…", stotterte Rodney und das laute Kichern der vier Frauen irritierte ihn noch mehr. Rodney wandte sich wieder Carson zu, der sich inzwischen neben ihn gesetzt hatte.

"Kannst du mir bitte verraten, wieso du bei der Hitze hier in Uniform sitzt?", wollte Carson wissen und reichte Rodney die Wasserflasche, die er mitgebracht hatte. "Die Temperatur entspricht der in Hawaii und du bist bis zum Hals zugeknöpft."

"Du weißt doch, wie sensibel meine Haut auf direkte Sonneneinstrahlung reagiert", beantwortete Rodney Carsons Frage leicht gereizt.

"Rodney! Ich habe dir die Sonnencreme mitgebracht, die den Schutzfaktor enthält, den deine Haut benötigt. Außerdem habe ich hier etwas Leichtes zum Anziehen." Mit diesen Worten reichte er ihm eine blaue Bermudashorts und ein ebenso auffällig buntes Hemd wie das seine.

"Wo zum Teufel hast du bloß die Klamotten her?", reagierte Rodney erstaunt und fuhr im gleichen Atemzug empört fort: "Du denkst doch nicht ich ziehe das an?" Er blickte entsetzt auf die Kleidungsstücke, die ihm Carson unter die Nase hielt.

Rodney klappte den Laptop zu und verstaute ihn in der dazugehörigen Tasche. Dann stand er auf und stemmte seine Hände in seine Hüfte. "Ich mach mich doch nicht zum Affen!"

Carson schaute auf die Sachen in seiner Hand.
"Denkst Du? Du machst dich doch eher damit zum Affen!" sagte er und zeigte auf das graue T-Shirt, welches aufgrund der Wärme bereits durchgeschwitzt war. "Komm, Rodney, zier dich nicht so." Beckett hielt ihm erneut die Sachen hin.

Mit großen Augen starrte Rodney auf die Kleidungsstücke in Carsons Hand. "Du glaubst doch nicht, dass ich mich hier umziehe", erwiderte Rodney und zeigte auf die vier Frauen, die sich über Rodneys Weigerung köstlich amüsierten.

"Ich halte Ihnen gern das Handtuch, Doktor McKay", rief Lieutenant Cadman zu ihm herüber.

"Nein, danke!", antwortete Rodney erbost und warf Carson einen vernichtenden Blick zu. Carson konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
"Mann, du bist aber auch kompliziert", stellte er fest und reichte ihm das mitgebrachte Handtuch.

"Ich bin nicht kompliziert", erwiderte Rodney und nahm das Handtuch wütend aus Carsons Hand. "Ich bin eben nur kein Exhibitionist, wie gewisse andere Leute hier", meinte er und zeigte auf die vier Frauen.

Carson blickte zu Cadman. "Mit Laura Cadman in dir hättest du dich nicht so geziert. Also warum nimmst du ihr Angebot, dir das Handtuch zu halten, nicht an? Ihr habt doch schon viel mehr geteilt, als nur ein Badehandtuch…"

"Danke! Du musst mir das pausenlos unter die Nase reiben, oder? Wie oft muss ich eigentlich noch sagen, dass ich keinen Einfluss darauf hatte und auch nicht die Absicht mich vor allen zu outen. Ist das deine Art, mich für den Kuss zu bestrafen?"

"Nein", antwortete Carson. "Wie kommst du darauf?"

Rodney grummelte etwas vor sich hin, bei dem Carson nur die Worte " Kuss" "Atlantis", "Cadman" und "Lächerlichkeit" ausmachen konnte. Doch statt noch einmal nachzufragen, ließ er es auf sich beruhen und merkte nur an: "Rodney! Ich glaube, die Sonne ist dir nicht bekommen."

Lieutenant Cadman pfiff auf ihren Fingern und unterbrach damit die Diskussion der beiden Männer.

"Kommen Sie, Rodney. Zeigen Sie uns ihren männlichen Körper", spöttelte sie und drehte sich dabei wieder zu ihren Freundinnen.

Mit rotem Kopf schaute er erst zu den Frauen und dann zu Carson.
"Niemals", antwortete Rodney bockig.

"Soll ich Ihnen helfen, Doktor McKay? Es wäre ja nicht das erste Mal", witzelte Laura Cadman weiter.

"Das könnte Ihnen so passen. Erst in meinem Kopf, dann…, na Sie wissen schon und nun auch noch ihre blöden Bemerkungen", reagierte Rodney gereizt auf das Angebot der Frau.

"Sie sind ein Spielverderber, McKay", erwiderte daraufhin Cadman. Carson beobachtete die Sticheleien der beiden.

"Seid ihr endlich fertig?", wollte er wissen, knuffte Rodney in die Seite und konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Rodneys Gesichtsausdruck konnte er entnehmen, dass er diese Situation nicht zum Lachen fand.

"Euch macht es offensichtlich Spaß, sich auf meine Kosten zu amüsieren", antwortete Rodney schmollend.

Carson lenkte ein. "Nein, Entschuldigung. Komm, sei kein Spielverderber."

"Kein Spielverderber", brummelte Rodney weiter, "ich bin kein Spielverderber."

"Sie sollten sich langsam fertig machen und zum Dienst melden. Ich glaube, Sie waren lange genug in der Sonne, Lieutenant", erklang eine weitere amüsierte Stimme aus dem Hintergrund.

Carson und Rodney drehten sich abrupt um, sie hatten die Anwesenheit von Colonel Sheppard und Ronon nicht bemerkt.

"Was Interessantes gefunden?", fragte Carson lächelnd.

"Es gibt weitere Badeseen, die einsam und abgelegen sind", antwortete Sheppard und blickte dabei Rodney spitzbübisch an.

Rodney zog nur eine Grimasse und warf gelangweilt kleine Steinchen ins Wasser.

"Hier müssen früher mal Menschen gelebt haben. Wir haben alte Ruinen gefunden, aber keinen Hinweis auf die Bewohner. Das sollten sich mal die Archäologen anschauen", erzählte Sheppard weiter.

"Und jetzt? Wollen Sie auch eine Runde schwimmen?", erkundigte sich Carson.

"Nein, ich habe keine so tolle Badehose mit wie Sie, Doktor", witzelte Sheppard. "Ich denke wir schauen uns noch weiter um. Bisher besteht keine Gefahr, das sollte auch so bleiben. Sie können sich Zeit lassen, Doktor."
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