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Lonely Christmas von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Rodney ist in seine Arbeit vertieft und John befürchtet, Weihnachten alleine verbringen zu müssen.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: McKay/Sheppard, Weir
Kategorie: Friendship, Romance, Slash
Rating: G-6
Author's Note: Diese FF-Idee liegt schon Ewigkeiten bei mir herum und so hab ich sie kurzerhand einfach zur Weihnachts-FF umgeschrieben ^^
Widmung: An Kasumi *Knutsch*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: NinsM@gmx.de

Lonely Christmas


"John, ich habe im Moment keine Zeit! Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin!"
Rodney wies genervt auf die vor ihm liegenden Module, beugte sich wieder über sie und schien den Mann neben sich vergessen zu haben.
"Wir waren verabredet! Kannst du dir nicht ein wenig Zeit für uns nehmen? Immerhin ist bald Weihnachten!", meinte John und spürte den Ärger in sich aufsteigen.
"Jetzt nicht. Die Module müssen fertig gemacht werden", sagte Rodney abwesend und war tief in seine Arbeit versunken, was John nur noch ärgerlicher machte.
"Wann gedenkst du denn, mal wieder Zeit zu haben? Nächste Woche?" John versuchte erst gar nicht den Sarkasmus aus seiner Stimme zu verbannen, doch Rodney war zu beschäftigt, um davon etwas mitzubekommen.
Ungeduldig wartete er eine Antwort ab und gab schließlich einen genervt fragenden Laut von sich, was Rodney vorübergehend aufblicken ließ.
"Bald."


Bald... Genau dieses Wort lag nun bereits 4 Tage zurück und John hatte die Hoffnung aufgegeben, dass Rodney Zeit für ihn haben würde. Es gab viel zu tun, das wusste und respektierte er, aber es war seiner Meinung nach nicht zu viel verlangt, ein wenig Zeit mit dem Partner verbringen zu wollen.
In 5 Tagen war Weihnachten und eigentlich hatte er die Tage vor diesem Fest gemeinsam mit Rodney angehen wollen. Ob der Wissenschaftler überhaupt schon bemerkt hatte, dass ein Weihnachtsbaum in ihrem gemeinsamen Quartier stand? Er wusste es nicht und im Moment war seine Laune zu schlecht, als dass er darauf eine ehrliche Antwort hätte finden können.
Wahrscheinlich war es Rodney nicht aufgefallen, so beschäftigt wie er die letzten Tage gewesen war und genau das frustrierte John ungemein.
Weihnachten war das Fest der Liebe und er war nicht scharf darauf, es allein zu verbringen, doch mittlerweile sah es wohl leider danach aus und er wollte sich auf keinen Fall damit zufrieden geben.
Er musste irgendwie zu Rodney durchdringen und diesen in festliche Stimmung versetzen, was sich sicher als schwer erweisen würde.
Eine Beziehung mit Rodney zu führen war kompliziert und dessen war er sich nur zu genüge bewusst, doch das McKay nicht einmal Weihnachten würdigte, war für ihn schwer zu akzeptieren.
Es machte ihn traurig, wenn er das gemeinsame Quartier betrat und sich alleine neben dem bunt geschmückten Tannenbaum wieder zu finden, erleichterte die Situation selbstverständlich nicht.
Seufzend bog er um die letzte Ecke und trat nach einem kleinen Zögern durch die Quartiertüre. Sofort leuchteten ihm die Lichterketten und die bunten Kugeln entgegen, was seine Laune noch mehr herab zog.
Es war alles festlich geschmückt und im Grunde war er auch in Weihnachtsstimmung, wenn da nicht ein gewisser Jemand fehlen würde. Sollte sich dieser Jemand endlich dazu herablassen, Weihnachten gemeinsam mit ihm zu verbringen, würde sich seine Laune wohl erheblich verbessern.
Frustriert setzte er sich auf die Couch und betrachtete den bunten Schmuck, mit dem der Tannenbaum geschmückt war.
Dieses Jahr hatte er sich für schlichte rote und goldene Kugeln entschieden, was zusammen mit den Lichterketten einen schönen Effekt in das Zimmer warf.
Als er den Baum verzierte, hatte er nicht erwartet, ihn alleine bewundern zu müssen und wieder stieg stummer Zorn in ihm auf. Warum war Rodney nur so engstirnig?
Warum konnte er nicht wie all die Anderen die Arbeit etwas zurückschrauben und die festliche Stimmung genießen? Er war wahrscheinlich der Einzige in Atlantis, der in diesen Tagen so viel arbeitete und von Weihnachten so gut wie keine Notiz nahm. Es war wirklich zum Verzweifeln.
Er liebte Rodney und doch kam es in solchen Momenten manchmal vor, dass er sich wünschte, einen völlig normale Person als Freund zu haben und nicht jemanden, der festliche Anlässe schlichtweg ignorierte.
John gehört nicht zu den Menschen, die krampfhaft jedes Fest feierten, das sich ergab, doch seiner Meinung nach, war Weihnachten durchaus ein Fest, das es zu würdigen galt und er fand es einfach deprimierend, dass er nun alleine hier war.
Seufzend stand er wieder auf, schaute auf die Uhr und nahm überrascht wahr, dass es bereits 22.34 Uhr war. Seinem Gefühl nach hätte er auf 21 Uhr getippt, was wahrscheinlich daran lag, dass er lange ausgeschlafen hatte und erst um 10 Uhr aufgestanden war.
Frustriert wurde ihm bewusst, das es zwar bereits halb elf war, von Rodney allerdings noch jede Spur fehlte und der Wissenschaftler sicher nach wie vor bei seiner Arbeit hing.
Kopf schüttelnd machte er sich auf den Weg ins Bad, um sich mit unterdrückter Wut die Zähne zu putzen und sich umzuziehen.
Als er schlussendlich im Bett lag, hatte er nach wie vor das Gefühl, gleich an die Decke zu gehen und drehte sich vorsichtshalber zur Seite, um erst gar nicht in Versuchung zu kommen.
Er zwang sich dazu die Augen zu schließen und versuchte zur Ruhe zu kommen, was angesichts der leeren Bettseite neben ihm nicht einfach war und so biss er die Zähne zusammen und fing an, Schafe zu zählen.

Verschlafen blinzelte John und kam langsam zu sich. Der Nebel des Schlafes wich immer mehr von ihm, bis er schließlich die Augen öffnete und überrascht feststellte, dass bereits die Sonne schien und das Zimmer sanft erhellt war.
Er drehte den Kopf, um einen Blick auf die Uhr werfen zu können und kniff stöhnend die Augen zusammen. 10.46 Uhr. So lange schlief er normalerweise nie und da er eigentlich nicht spät ins Bett gegangen war, wunderte er sich über seine lange Erholungsphase.
Er stellte minder schockiert fest, dass sich kein Gefühl der Traurigkeit oder der Frustration in ihm ausbreitete, als er den Kopf zur anderen Seite drehte und feststellte, dass Rodney nicht neben ihm lag.
Die immer noch vorhandene Müdigkeit hinwegschüttelnd, kämpfte er sich schließlich aus dem Bett und stand auf, nur um überrascht inne zu halten, als sein Blick auf den Stuhl in der Ecke fiel.
Rodney schien die vergangene Nacht doch ins Quartier gekommen zu sein, denn seine Hose von gestern hing über der Lehne und das Hemd lag zusammengefaltet daneben.
John spitze die Ohren, konnte Rodney anfangs jedoch nicht hören, bis er ein leises Scheppern vernahm und dieses der Pfanne zuordnete. Scheinbar war Rodney so lange von der Arbeit weggeblieben, um zu schlafen und sich nun etwas zu essen zu machen.
Seine gute, morgendliche Laune sank um einiges und er machte sich auf den Weg ins Bad. Rodney hatte ihn nicht geweckt, als er gekommen war und auch jetzt schien der Wissenschaftler es nicht für nötig zu halten, ihn zum Frühstück zu holen.
Schnell sprang er unter die Dusche, warf sich anschließend in neue Klamotten und putzte sich die Zähne, bis er endlich soweit fertig war und die Küche aufsuchte, wo er Rodney auch sofort entdeckte.
"Guten Morgen", sagte er und setzte sich an den Tisch, um zu überblicken, für was der Wissenschaftler bis jetzt bereits gesorgt hatte.
"Guten Morgen", kam eine wenig gereizte Antwort Rodneys und John zog eine Augenbraue nach oben. Um diese Zeit bereits gereizt zu sein, schien nichts Gutes zu verheißen und so hielt er besser den Mund und widmete sich wieder dem Frühstückstisch.
Neben dem Toaster und Toastbrot standen auch schon Wurst, Marmelade und Honig auf dem Frühstückstisch und sein Magen fing angesichts des üppigen Frühstücks an zu knurren.
Er steckte 2 Toastbrote in den Toaster und entschied, den ersten Toast mit Erdbeermarmelade zu essen, nur um ihm dann einen Honigtoast folgen zu lassen.
Kaum waren die ersten beiden Toasts in Gedanken bestrichen, lenkte er diese zu Rodney, der nach wie vor in der Küche hantierte und ihm leider den Blick auf das verbarg, was er dort machte.
"Was machst du?", fragte er und Rodney ließ sich einen Moment Zeit, bis er sich herumdrehte und die Pfanne hochhob, in der eine gelbliche Substanz klebte, die er nach dem zweiten Blick als Rührei erkannte.
Rodney war noch nie gut im Kochen gewesen, was er nun nur wieder einmal bewies und John verkniff sich einen Kommentar.
"Setz dich und iss stattdessen einen Toast", meinte er diplomatisch, was Rodney sich nicht zweimal sagen ließ.
Seufzend sank er auf seinen Stuhl und wartete wie John auf die Toasts.
John konnte sich seine Frage nicht verkneifen, wenn er auch wusste, dass Rodney sicher allergisch darauf reagieren würde.
"Wirst du heute wieder arbeiten?", fragte er so neutral wie möglich und sofort warf Rodney ihm einen genervten Blick zu.
"Ja, werde ich", antwortete dieser und fing an, mit den Fingern auf der Tischdecke herum zu klopfen.
Kein guter Anfang, das wusste John und doch konnte er es nicht darauf beruhen lassen.
"Wäre es dir nicht möglich, deine Arbeit ein wenig herunterzuschrauben und stattdessen mehr Zeit mit deinen Freunden zu verbringen?"
Seine Frage hatte zur Folge, dass Rodney nun wirklich genervt seufzte und zu überlegen schien, ob er sich zu einer Antwort erbarmen sollte oder nicht.
Schließlich siegte die Höflichkeit und so bekam John doch noch eine Antwort.
"Wenn ich sie nicht mache, macht sie niemand", meinte er und John zog eine Augenbraue nach oben.
"Dann macht sie eben in den nächsten Tagen niemand. Atlantis wird schon nicht untergehen", antwortete er und hoffte den gereizten Unterton aus seiner Stimme verbannt zu haben.
"Ich habe aber keine Lust, sie nach meinem Faulenzen nachzuholen", sagte Rodney und John seufzte nun seinerseits frustriert auf.
"Was heißt hier nach deinem Faulenzen? Weihnachten ist kein Faulenzen. Während dieser Tage ist es verdammt noch mal keine Schande die Arbeit ruhen zu lassen", gab er patzig zurück und stand genervt auf, um sich ein Glas O-Saft zu holen, nur um sich überrascht herum zu drehen, als das leise Zischen der Quartiere erklang und er gerade noch Rodneys Rücken sah, bevor sich die Türe auch sogleich wieder schloss.
Ihm fehlten für einen Moment die Worte, was sich allerdings nach ein paar Sekunden durch ein kräftiges ‚Verflucht noch mal' wieder ausglich.
Was fiel Rodney ein, hier einfach abzuhauen? Er wollte diesen Streit beenden und dieses Weihnachtsproblem endlich aus der Welt schaffen, bevor es vielleicht noch seine Beziehung zu Rodney gefährdete, was er trotz allem eigentlich nicht wollte.
Ihm kam das Quartier plötzlich viel zu eng vor und so beschloss er, nicht hier sondern in der Kantine zu frühstücken, vielleicht würde ihm das helfen auf andere Gedanken zu kommen.

Die Auswahl hier war um einiges größer und dennoch wollte sich kein wirkliches Hungergefühl in ihm ausbreiten.
Ihm lagen Auseinandersetzungen immer schwer im Magen und so entschied er sich für einen Toast mit Marmelade und ein Glas Saft.
Die Kantine war morgens immer gut gefüllt und er war erleichtert, noch einen leeren Tisch in der Ecke ergattern zu können.
Nachdem er sich gesetzt hatte, trank er erst ein paar Schlucke seines Saftes, bevor er damit anfing, auf seinem Toast herumzukauen. Richtigen Hunger hatte er nicht mehr und doch wusste er, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit war und so zwang er sich zu einem weiteren Bissen.
"Darf ich mich zu Ihnen setzen?", erklang plötzlich eine Stimme neben ihm und überrascht hob er den Kopf, um in Elizabeth Augen zu schauen.
Eigentlich wollte er alleine sein, doch vielleicht tat ihm ein wenig Gesellschaft gut und so deutete er mit dem Kopf auf den Platz gegenüber von ihm, wo sie auch sofort Platz nahm.
Mit einem Stirnrunzeln betrachtete sie sein karges Frühstück und ließ ihren Blick dann zu ihm wandern.
"Haben Sie keinen Hunger?", fragte sie und er schüttelte nur leicht den Kopf.
"Nein, nicht mehr", meinte er und die Erinnerungen an den Streit mit Rodney kamen gegen seinen Willen zurück.
"Und was ist der Grund für ‚nicht mehr'? Wenn man fragen darf", wollte sie wissen und er blickte auf.
"McKay", sagte er schlicht und einfach und sie nickte verstehend.
"Arbeitet er immer noch so viel?", fragte sie und frustriert stellte John fest, dass anscheinend bereits mehrere Leute über dieses Problem informiert waren.
Seufzend nickte er und biss erneut in seinen Toast, um hohl zu kauen und schließlich zu schlucken.
"Er lässt sich einfach nicht dazu überreden, die Arbeit für ein paar Stunden liegen zu lassen", platze es aus ihm heraus und Elizabeth blickte von ihrer Tasse Tee auf.
"Haben Sie versucht, ihn zu überzeugen?" Sie kannte Rodney gut genug und doch war auch sie über seine plötzliche Arbeitswut überrascht gewesen. Während der Weihnachtszeit waren die Arbeiten überall gesenkt worden, doch Rodney schien das nicht zu interessieren und da er nichts Unrechtes tat, hatte sie sich bisher zurück gehalten, zumal es eine Sache zwischen John und Rodney war und es sie eigentlich nichts anging.
Sarkastisch lachte John auf und trank einen Schluck des Saftes, bevor er antwortete.
"Natürlich habe ich das, aber es scheint ihn nicht zu interessieren. Er ist einfach viel zu sehr auf seine Arbeit fixiert, als Weihnachten auch nur überhaupt wahrzunehmen", gab er frustriert zu Protokoll und Elizabeth zog überrascht die Augenbrauen zusammen.
"Das hört sich so gar nicht nach Rodney an. Er liebt seine Arbeit, allerdings hätte ich nicht erwartet, dass es so schlimm ist", meinte sie, was John erneut frustriert seufzen ließ.
"Ist es ja aber leider", sagte er lediglich und bemühte sich, den Rest seines Toastes zu essen, was ihm schwer fiel.
"Möchten Sie, dass ich ihn daran erinnere, die Arbeit ein wenig zu senken?", fragte sie und blickte ihn fragend an. Es war zwar nicht ihre Aufgabe, sich um Beziehungsprobleme von Anderen zu kümmern, doch anderseits wollte sie auch nicht, dass Sheppard Weihnachten alleine verbringen musste, nur weil McKay die Arbeit, warum auch immer, nicht ruhen lassen konnte.
John schien einen Moment über ihren Vorschlag nachzudenken, bis er schließlich zugeben musste, dass dies vielleicht eine gute Idee war.
"Meinetwegen. Versuchen Sie Ihr Glück", sagte er und gab sein ‚OK', was sie nickend zur Kenntnis nahm.
"Ich werd' gleich nachher mit ihm sprechen", sagte sie und trank einen Schluck Tee.

Rodney machte nach wie vor an den Modulen herum und genervt versuchte er, seinen knurrenden Magen zu ignorieren, was ihm nicht sehr gut gelingen wollte.
Hätte es keinen Streit mit John gegeben, würde er nun einen vollen Magen haben und er müsste nicht hier sitzen und jedes weitere Knurren verfluchen. Doch leider war es eben genau zu einem Streit gekommen und Rodney wusste, dass er Schuld daran hatte. John wollte nur das Beste, doch dies konnte er nicht honorieren und er hasste es, wenn man ihn mehrmals auf Etwas hinwies, das er nicht wollte.
Er wollte nicht an Weihnachten erinnert werden, doch überall, wo er hinschaute, gab es fröhliche Menschen und jeder schien sich gut zu verstehen, was ihm ein Dorn im Auge war.
Still wünschte er sich, Weihnachten wäre bereits vorbei und in wenigen Tagen war dies, Gott sei Dank, der Fall. Er mochte nichts an Weihnachten und so versuchte er, sich so gut es ging in seiner Arbeit zu verkriechen und Weihnachten an sich vorbei ziehen zu lassen, was ihm nur mit seiner Arbeit zu gelingen schien.
Frustriert versuchte er, die Module zu modulieren und tippte wie wild auf den Tasten seines Labtops herum, was allerdings keine Wirkung zur Folge hatte.
E war kurz davor das Gerät an die Wand zu schmeißen, als leise Schritte erklangen und in Annahme dessen, das John ihn besuchen wollte, drehte er sich genervt herum. Doch es war nicht John der um die Ecke kam, sondern Elizabeth und sie sah ziemlich entschlossen aus, was er an ihrem starren Gesichtsausdruck nur allzu gut erkennen konnte.
"Was gibt es?", fragte er und sie zog angesichts seines unhöflichen Tonfalls eine Augenbraue nach oben.
"Ich würde gerne wissen, warum Sie die Arbeit nicht ein wenig ruhen lassen und mehr Zeit mit Ihrem Freund verbringen, wie es jeder Andere hier auch tut", trug sie gnadenlos ihr Anliegen vor und Rodney kniff die Augen zusammen. Jeder konfrontierte ihn mit dem Gleichen und er hatte es so langsam satt, was er ihr auch sagte.
"Ich hab es so langsam wirklich satt, mich immer rechtfertigen zu müssen", sagte er und umging somit eine genaue Antwort.
"Das müssen Sie nur noch einmal und zwar vor mir. Es ist bald Weihnachten, Rodney. Warum verbringen Sie diese Zeit nicht mit John und ein paar Freunden", fragte sie und setzte sich zu ihm, als sie sah, wie er den Kopf senkte und auf den Boden blickte. "Was bedrückt Sie, Rodney? Warum möchten Sie nicht wie all die Anderen die Tage vor Weihnachten verbringen?"
"Ich würde einfach gerne meine Arbeit erledigen und das kann ich nicht, wenn ich ständig gestört werde", gab er schließlich patzig zurück und Elizabeth wusste, dass dies nur ein Vorwand war.
"Das ist nicht die Wahrheit, Rodney und das wissen Sie", meinte sie und neigte den Kopf, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können.
"Warum verweigern Sie sich selbst die Freude an Weihnachten?", wollte sie wissen und Rodney gab nach. Jeder hatte Recht und das wusste er. Jeder, der ihm sagte, er solle diese Tage lieber zu Hause verbringen und nicht bei der Arbeit, doch eben dies konnte er nicht tun.
"Weihnachten war für mich noch nie ein schönes Fest", fing er schließlich an und Elizabeth ließ ihren fragenden Blick weiterhin auf ihm ruhen.
"Warum nicht?" Sie wollte ihn nicht drängen und dennoch musste sie erfahren, warum er sich vor Weihnachten und vor allen Dingen, wieso er sich vor John verschloss.
Rodney seufzte und entschied schließlich, es ihr zu erzählen. Er sollte mit John darüber sprechen, das wusste er und dennoch war in eben diesem Moment nicht John hier, sondern Elizabeth.
"Ich war, als ich ein Kind war, meist allein und dies blieb die späteren Jahre bestehen. Ich bin es nicht gewöhnt Weihnachten in Gesellschaft zu verbringen und ich würde dem am liebsten entfliehen", erzählte er und Elizabeth unterbrach ihn nicht.
"Ich habe Weihnachten nie zu würdigen gewusst und für mich ist es einfach kein schönes Fest. Wenn ich all die Menschen hier betrachte, wie sie fröhlich sind und lachen, erinnert mich das an all die einsamen Weihnachten, die ich verbracht habe", fügte er hinzu und sie nickte verständnisvoll mit dem Kopf, woraufhin er sie direkt anblickte. "Soll ich mich zu den Anderen drängen und so tun, als würde ich dieses Fest genießen?"
"Nein, das sollten Sie nicht, Rodney. Doch sie sollten zu Colonel Sheppard gehen und mit ihm darüber sprechen. Er macht sich Sorgen und weiß nicht, was los ist. Vielleicht können Sie dieses Weihnachten nicht als schön empfinden, aber mit Hilfe von ihm und der ein oder anderen Person wird Weihnachten von Jahr zu Jahr wieder schöner für Sie werden", schlug sie vor und er nickte. Sie hatte Recht und auch wenn er es nicht gerne zugab, sehnte er sich nach Gesellschaft und wünschte sich, John wäre hier, denn dieser würde ihn verstehen, wie er es sonst auch immer tat.
Dass John ihn zurzeit nicht verstehen konnte, war ihm klar und das konnte er nur ändern, wenn er mit ihm sprach und ihm sein Problem erläuterte.
"Sprechen sie mit Sheppard, Rodney. Einen besseren Rat kann ich Ihnen nicht geben", sagte sie und stand auf. "Ich würde Sie auch bitten, die Arbeit ein wenig ruhen lassen", fügte sie hinzu und lächelte ihn an. Sie hoffte, dass sie ihm hatte helfen können, allein durch das Zuhören konnte man viel bewirken und vielleicht sah Rodney es nun ein und würde mit John sprechen.
Nach einem kleinen Lächeln seinerseits drehte sie sich herum, machte sich auf den Weg in ihr Büro und ließ den Wissenschaftler nachdenklich zurück. Rodney spürte einen Stein von seinem Herzen fallen und er atmete noch einmal tief durch, bevor er sich auf den Weg in das gemeinsame Quartier von sich und John machte, bereit für das Gespräch, nach dem John die letzten Tage gesucht hatte.

John war nach dem Gespräch mit Elizabeth wieder in das Quartier zurückgekehrt, um den Frühstückstisch abzuräumen und säuerlich den blinkenden Tannenbaum zu betrachten.
Das ständige Leuchten ging ihm auf die Nerven und er war gerade dabei, die Lichterketten auszuschalten, als hinter ihm das Zischen der sich öffnenden Türe erklang und er sich überrascht herumdrehte, nur um anschließend eine Augenbraue hochzuziehen, als er Rodney entdeckte.
Er wusste, dass er seine schlechte Laune nicht an ihm auslassen sollte und doch konnte er sich nicht beherrschen.
"Ich dachte, du wolltest arbeiten", gab er patzig zu bedenken und Rodney senkte kurz den Kopf, bevor er wieder aufblickte und seinem Freund ernst in die Augen sah.
"Es tut mir Leid, wenn ich dich verletzt haben sollte. Ich war so in meine Arbeit vertieft und habe das Wesentliche nicht erkannt", setzte Rodney an und zuckte nachdenklich mit den Schultern. "Die Erkenntnis kam, wenn auch spät und ich hoffe, dass du noch einen Platz unter dem Tannenbaum für mich übrig hast", fügte er hinzu und John zog überrascht eine Augenbraue nach oben.
"Natürlich", meinte er verwirrt und setzte sich, um dann neben sich zu klopfen, was Rodney erleichtert lächeln ließ.
Ohne zu zögern ging er auf John zu, setzte sich und bewunderte den schönen Baum.
"Er ist wirklich schön geschmückt", sprach er sein Lob aus und John lächelte erfreut.
"Danke. Was genau hat dich nun bewogen, die Tage vor Weihnachten die Arbeit ruhen zu lassen?", wollte er wissen und blickte den Wissenschaftler fragend an. Rodney konnte nicht einfach seine Meinung geändert haben und er fragte sich, ob Elizabeth etwas bewirkt haben könnte. Sie hatte mit Rodney sprechen wollen und vielleicht war ihr Gespräch positiver ausgefallen als er angenommen hatte.
Rodneys Gedankengänge waren manchmal verwirrend und ihnen zu folgen schwer. Es interessierte ihn nur allzu sehr, was nun der Grund für dieses Umdenken war.
"Nun, ich hatte ein einleuchtendes Gespräch mit Elizabeth und mir ist einiges klar geworden. Ich sollte vielleicht von Anfang an erzählen und ich hoffe, dass du mich verstehen wirst", sagte er und John blickte ihn nach wie vor an.
"Natürlich", meinte er und war erfreut, das Rodney ihm nun endlich erklären wollte, warum er sich so verhielt und was der Grund dafür war.
"Also..." Rodney fing mit Erzählen an und plötzlich war es nicht mehr schwer, sich alles von der Seele zu sprechen. John würde ihn verstehen und vielleicht hatte Elizabeth Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Nämlich, dass er Weihnachten eines Tages ebenfalls als Fest der Liebe und der Freude empfinden konnte.

- Fin -
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