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If I Had Been Her von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Jede Option gefiel ihm nicht und immer wieder wünschte er sich, an Elizabeths Stelle zu sein.
Spoiler: 3x20 First Strike
Charaktere: Sheppard
Kategorie: Angst, Post-Epi
Rating: PG-13
Author's Note: Kat hat mich drauf gebracht, es ging zwar über Ecken und Kanten, aber dennoch: Kat wars :D
Widmung: Für Kat, danke für die Idee *knutsch*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne - NinsM@gmx.de

If I Had Been Her


Es war grotesk. Andererseits aber vielleicht auch wiederum menschlich. Er konnte sich nicht entscheiden, was denn nun eher zutraf.
Wie konnte er es als menschlich bezeichnen, wenn er sich wünschte, an Elizabeths Stelle zu sein? Sie war tot und er wäre es dann demnach auch, doch eben dies war es, was er sich wünschte.
Sie hatte es einfach, sie musste all die Sorge, Angst und Trauer nicht mehr miterleben, Gefühle, die in den letzten Stunden zu seinen Begleitern geworden waren. Trauer über all die Toten - inklusive Elizabeth -, die der Angriff der Replikatoren mit sich gebracht hatte, Sorge über die derzeitige Situation und um all diejenigen, die noch schwer verletzt um ihr Leben bangten. Und Angst um das eigene Leben, das schon bald beendet werden würde.
Sie hatten kaum noch Energie, um genau zu sein nur noch für 3 Stunden und die Ideen waren ihnen schon vor viel mehr Stunden ausgegangen. Alle Möglichkeiten hatten sie durchgesprochen, alle Ideen durchdacht, doch nichts hatte eine Antwort ergeben.
Schlussendlich saßen sie immer wieder da, die Tatsachen vor Augen; sie hatten kaum noch Energie, wussten nicht, wo sie waren und es war kein rettender Planet in der Nähe. Sie saßen fest. Laut McKay mussten sie zuerst ihren Standpunkt wissen, um Berechnungen durchzuführen und um dann ein Gate anwählen zu können.
Als weiteren Grund nannte er das Versagen des Schildes zu 99%, sollten sie die Energie umleiten und ohne den Schild waren sie schneller tot als das sie es durch das Gate schaffen könnten.
Aus diesem Grund wünschte er sich, dass ihn der Strahl getroffen hätte, dass er durch die Luft geschleudert worden wäre und dass Dr. Keller ihn hätte ins Koma versetzen müssen, nur um knapp 2 Stunden später festzustellen, dass alle Hilfe zu spät kam.
So war sie gestorben, Elizabeth, und er war der Überzeugung, dass sie nicht gelitten hatte. Jedenfalls hoffte er es. All die Anderen, die sich noch in Atlantis befanden, würden leiden. McKay hatte aufgegeben, er wusste keine Lösung für ihr Problem und die Aussichten waren nicht sonderlich erbauend, weswegen nach und nach auch der Rest die Hoffnung verloren hatte.
Der Schutzschild würde irgendwann den Geist aufgeben, wenn die Energie zu Ende ging und sie würden dem All schutzlos ausgeliefert sein.
McKay hatte Raumanzüge vorgeschlagen, doch er persönlich war dagegen, ein Raumanzug würde das Leiden nur verlängern. Ein anderer Wissenschaftler hatte die Jumper ins Spiel gebracht, aber für das gesamte Expeditionsteam reichten diese nicht und er wollte nicht anfangen auszulosen. Er würde sich so eine Entscheidung niemals verzeihen können, aus diesem Grund wusste er schon jetzt, dass er keinen dieser Jumper betreten würde, sollten sich die Anderen doch darum streiten. Die Sensoren zeigten keine Planeten und demnach auch keine Gates in der Nähe an, wo sollten sie also hinfliegen? Irgendwann würden die Rationen im Jumper ausgehen und wenn er ehrlich war, starb er lieber jetzt erheblich schneller, als ein paar Tage oder Wochen später zu verdursten oder zu verhungern.
Jede Option gefiel ihm nicht und immer wieder wünschte er sich, an Elizabeths Stelle zu sein. Sie hatte die Qual bereits hinter sich, sie war schnell gestorben. Dr. Keller sagte, dass sie bis auf die ersten Sekunden der Explosion nichts mehr gespürt haben dürfte und das Gleiche wünschte er sich für sich selbst auch. Nur leider würde sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen, Elizabeth war gestorben und nicht er. Er war noch am Leben und verfluchte sich insgeheim für seine Gedanken. Er wünschte sich, dass er an Elizabeths Stelle wäre, was bedeutete, dass sie noch Leben wäre und all das durchzumachen hätte, was ihm noch bevorstand. Es war einfach nicht fair, aber wann war das Leben auch schon einmal fair?
Wenn er ehrlich war, hatte er solch eine Katastrophe erwartet, zwar war viel passiert während der letzten Jahre auf Atlantis, aber irgendwann hatte es einfach ‚Boom' machen müssen und das war nun der Fall. Sie waren viel zu lange viel zu leicht entkommen.
Seinen Tod hatte er sich jedoch immer anders vorgestellt und nun, wo dieser so gut wie sicher feststand, fragte er sich, ob er sein Leben nicht hätte anders leben können. Dann wäre er nun nicht hier und würde sich nicht an die Stelle der Person wünschen, die er am meisten respektiert hatte. Aber er war nur ein Mensch und Menschen dachten in Extremsituationen wohl extrem, etwas, was er sich nur kopfschüttelnd eingestehen konnte. Er würde seine Gedanken ohne zu zögern als krank bezeichnen und im Stillen hatte er sich bereits mehrfach bei Elizabeth dafür entschuldigt.
Er würde solch einen Tod Niemandem gönnen oder wünschen, nicht einmal seinem Feind und doch tat er dies indirekt.
Wenn ich an Elizabeths Stelle gewesen wäre… Die Gedanken quälten ihn und doch konnte er sie nicht abstellen, er konnte den Wunsch nicht unterdrücken und es tat ihm im Herzen weh, dass es gerade Elizabeth hatte sein müssen. Gerade sie, diejenige, die allen nun Mut zugesprochen hätte, die bis zum Ende für das Leben aller gekämpft hätte. Vielleicht stand ihr der schnelle Tod zu, sie war ein guter Mensch und sie hatte es verdient nicht zu leiden. Doch hatte er es verdient länger leiden zu müssen als sie? Grotesk, etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Es war einfach grotesk. Und es tat ihm unendlich leid.
Vielleicht hatte McKay in letzter Sekunde noch eine Lösung parat, wie schon so oft zuvor. Wenn er ehrlich war, glaubte er nicht daran, doch an irgendetwas musste er sich klammern, sonst würde er verrückt werden. Jeder saß nur noch herum und wartete mit Resignation im Blick auf den Tod. So sollte es nicht sein, eigentlich sollten sie aufspringen, nach einer Lösung suchen und sich retten. Er konnte sich nicht dazu aufraffen und anscheinend ging es den Anderen ebenso.
Es hatte schon zwei Selbstmorde gegeben, von Menschen durchgeführt, die sich dem Tod durch das All nicht aussetzen wollten. Er hatte ebenfalls darüber nachgedacht, sich aber dagegen entschieden, es wäre zu einfach, es wäre feige und er war Soldat; nicht feige. Er wünschte sich einen schnellen Tod, allerdings nicht durch seine eigene Hand und jemand anderen bitten war unmöglich, um so etwas würde er niemals bitten.
Es wäre am einfachsten, wenn er am Fenster gestanden hätte, wenn die Explosion ihn und nicht Elizabeth getroffen hätte… es wäre so einfach und er müsste das alles nun nicht durchmachen. Das Warten auf den Tod. Es war das Schlimmste, was er in seinem bisherigen Leben gefühlt hatte. Die Resignation, die Verzweiflung und die Angst. Die Angst vor dem Tod. Wenn er doch nur schon tot wäre.
Ihm war klar, dass dieser Wunsch auch eine Art von Feigheit war und er froh, dass sonst niemand darüber Bescheid wusste. Er allein würde mit dem Wissen und dem Ekel vor sich selbst sterben, dass er sich an Elizabeths Stelle gewünscht hatte, nur um einen leichteren Tod als den kommenden ertragen zu müssen. Es war beängstigend, was der drohende Tod aus einem Menschen machen konnte, doch andererseits war es auch ein menschlicher Makel, immer das zu wollen, was man nicht haben konnte. Und er konnte Elizabeths Tod nicht haben, er konnte ihn sich nur wünschen, durchleben musste er einen ganz anderen…

ENDE
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