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Aftereffect von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Ihre Beziehung war aufgeflogen und der ihrer Meinung nach schlimmste Fall war eingetreten.
Fortsetzung von: Long Way von Nin und Acceptance von Kat
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Michael/Weir
Kategorie: Angst, Tragik
Rating: PG-13
Author's Note: Ich sagte zu Kat, dass Stargate Command Michael wahrscheinlich genauso gerne untersuchen würde, wie damals Teal'C und aus diesem Gedanken entstand dann diese FF ^^
Widmung: Für Kat, da ich durch sie auf diese Idee kam.
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne ^^ NinsM@gmx.de

Aftereffect


Es waren die Blicke, die ihr am meisten wehtaten. Sie schienen sie auszulachen und zu verspotten, sie schienen zu sagen ‚Ich habe es ja immer gewusst' und wahrscheinlich war das nicht einmal so abwegig.
Es war ihr tief im Inneren selbst bewusst gewesen, dass es irgendwann auffliegen würde. Es hatte nicht bis in die Ewigkeiten halten können, aber es war ihr nun viel zu schnell gegangen. Die Nachricht von Stargate Command, dass man über ihre Beziehung mit Michael Bescheid wusste, dass man sie persönlich sprechen wollte und dass sie Michael auf die Erde schicken sollte…
Sie konnte sich denken, was man dort mit ihm machen würde und es widerte sie an. Es war genauso wie damals, als sie Teal'C hatten haben wollten, um ihn auf Herz und Nieren zu studieren, nur weil er ein ‚Alien' war. Es war abartig und sie verabscheute es.
Sie verabscheute diese Neugierde und den Wissensdurst der Menschen, der nicht einmal vor solchen Experimenten Halt machte. Zwar hieß es immer wieder, es würde der betreffenden Person keinen Schaden zugefügt werden, allerdings war es ihr ein Rätsel, wie man jemanden genau untersuchen wollte, wenn man ihn nicht aufschnitt oder andere unwürdige Tests an ihm praktizierte. Es war schlicht und einfach unmöglich. Diese Menschen redeten sich vielleicht ein, dass man alles ohne Schaden herausfinden konnte, doch dem war nicht so und sie wollte sich lieber nicht vorstellen, was sie alles an Michael praktizieren würden. Er war ein Wraith, ein lebender Wraith und sicher höchst interessant für die Wissenschaftler der Erde.
Sie würden es nicht dabei belassen, ihn einfach nur irgendwo einzusperren und seine Verhaltensmuster zu studieren. Viel interessanter würde es doch sein, ihn aufzuschneiden und zu schauen, was sich alles in einem Wraithkörper befand oder ihn grausamen Tests zu unterziehen, um zu sehen wie er auf Stresssituationen reagierte.
Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht und sie stützte ihren Kopf gegen die kalte Mauer des Balkons. Wie es weitergehen würde, wusste sie nicht. Man hatte noch keine Entscheidung getroffen und es würde sicherlich noch einige Zeit dauern, bis Stargate Command entschieden hatte, ob sie weiterhin als Leiterin von Atlantis fungieren sollte oder nicht.
Man hatte sie unendlich lange befragt. Eine Frage hatte die nächste gefolgt und sie war sich bewusst, dass man dies auch als eine Art von Folter betrachten konnte. Sie hatte die Fragen so ehrlich wie möglich beantwortet, hatte nicht lügen wollen, denn das hätte das Ganze eventuell nur noch schlimmer gemacht.
Als sie nach Atlantis zurückgekehrt war, um die vielleicht letzten Tage ihres Amtes als Leiterin dieser Expedition zu verbringen, war ihr Johns Blick nicht entgangen, mit dem er sie gemustert hatte. Auch er hatte diesen Ausdruck in den Augen, der besagte, dass er es ihr ja gesagt hatte, dass das Ganze zum Scheitern verurteilt gewesen war und die stumme Anklage, wieso sie sich überhaupt darauf eingelassen hatte.
Er hatte es nie verstanden und ihr das in jeder Minute zu verstehen gegeben. Ständig waren diese Fragen in seinen Augen präsent gewesen; wieso Michael? Wieso gerade er - ein Wraith? Damit hatte sie recht gut leben können, doch der Ausdruck von Abscheu, der in seine Augen getreten war, wenn sie mit Michael unterwegs gewesen war, hatte sie verletzt, tief verletzt.
Vielleicht war ihm das bewusst, vielleicht allerdings auch nicht. Es war ihr mittlerweile egal, sie hatte keine Kraft ihn danach zu fragen. Nicht jetzt. Michael war auf der Erde, sie war wieder hier und nichts schien wie es einmal war.
Sie hatte immer noch die Bilder im Kopf, als die Soldaten von der Erde gekommen waren, um ihrer Forderung nach Michael Ausdruck zu verleihen und auch wenn sie heimlich versucht hatte, ihm die Flucht zu ermöglichen, war eben dies nicht möglich gewesen. Sie hatte es nicht geschafft und nun war er auf der Erde und sie wusste nicht, ob sie ihn jemals wieder sehen würde.
Mehrfach hatte sie sich gefragt, wer sie verraten hatte, doch eine Antwort hatte sie nicht gefunden. Auch wenn ihr Führungsstab gegen ihre Beziehung mit Michael gewesen war, verdächtigte sie keinen davon. Sie würden ihr so etwas nicht antun, dessen war sie sich sicher. Im Grunde konnte es so gut wie jeder auf Atlantis sein und sie würde wahrscheinlich nie herausfinden, wer es getan hatte. Es war eigentlich auch egal, ihre Beziehung war aufgeflogen und der ihrer Meinung nach schlimmste Fall war eingetreten.
Damit würde sie leben müssen; mit den Konsequenzen, von denen sie keine guthieß oder gutheißen konnte. Es war zum Scheitern verurteilt gewesen, aber sie war verliebt gewesen, war es immer noch und sie hatte die Ängste und Sorgen beiseite geschoben. Was hätte es für einen Unterschied gemacht, wenn sie Stargate Command von Anfang an über ihre Beziehung mit Michael in Kenntnis gesetzt hätte? Nichts. Es hätte keinen Unterschied gemacht.
Sie hätten Michael auch so haben wollen und das Verhört, dem man sie unterzogen hätte, wäre zum Großteil das gewesen.
Sie hasste die Menschen beinahe dafür, dass sie mit einem Leben umgingen, wie es ihnen passte. Ob nun Freund oder Feind, wann immer es für den eigenen Vorteil war, war es egal, was man tat oder verbrach.
Sie sahen nur den Wraith in Michael, den Feind, doch sie hatte stets den Freund in ihm gesehen. Er hatte sich für die Menschen entschieden und wie hatten sie es ihm gedankt? Mit Verrat, Abscheu, Ekel und Vorurteilen. Und nun war er auf der Erde und wurde wahrscheinlich schon untersucht und wie eine Laborratte behandelt.
Sie wollte daran nicht denken, doch die Angst um ihn war immer da und stumm fragte sie sich, ob sie überhaupt noch Leiterin dieser Expedition sein konnte beziehungsweise wollte. Wie sollte sie damit umgehen, dass sie im Gesicht jeden Mitgliedes diesen Ausdruck von Überheblichkeit fand. Jeder schien sagen zu wollen: Ich habe es ja schon immer gewusst, doch niemand tat es und sie wartete darauf, dass sich jemand traute, auf sie zukam und eben das sagte.
Vielleicht war es das Beste, wenn sie einfach ihre Sachen packte und auf die Erde zurückkehrte. Auch wenn sie ihren Posten behalten würde, wäre es niemals wieder genauso wie zuvor und sie war sich sicher, dass sie, jedenfalls im Moment, nicht die Kraft hatte, um das durchzustehen.

~ Fin ~
Fortsetzung: Losing The War von Kat
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