Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

The last one von Bluewater

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Kapitel Bemerkung: Short-Cut: Sequel zu „The last One”
Charakter: McKay, Ronon
Kategorie: Friendship, Hurt/Comfort
Rating: PG-13
Author's Note: Kleines Sequel zu "The last Man", irgendwie hatte ich das Gefühl da müsste noch was hinterherkommen…

Continue


Der salzige Wind blies die Tränen fort und kühlte seine brennenden Wangen. Die letzten blassen Strahlen der Abendsonne tauchten die Schleierwolken über dem Meer in ein kühles Gold. Zu schön, zu friedlich. Es sollte stürmen, regnen! John hatte Regen verdient! Er wollte, dass der Himmel für ihn weinte, da all seine Tränen nicht ausreichten, um den Schmerz in ihm fortzuspülen.

„Sie holen mich als Letzten wieder zurück!“ John hielt Rodney’s Blick eisern fest.
McKay erstarrte für einen Augenblick. Sheppard packte ihn, seine Finger krallten sich schmerzhaft in Rodney‘s Oberarm. Warum war er noch so verdammt stark?! Und wie er diesen metallischen Geruch hasste!
„Rodney!“
„Ist ja okay! Ich versprech es, zufrieden?! Aber es ist unnötig, ich hol sie alle locker da raus, Sie brauchen sich gar nicht so aufzuspielen!“, hatte er wütend gefaucht.
Und John hatte ihn angesehen, hatte die Lüge in seinen Augen gesehen… und gelächelt.
„Wir sehen uns dann.“


„Wir sehen uns dann“, flüsterte er. Die Sonnenstrahlen erloschen hinter dem Horizont.


+++


Er konnte wieder atmen.

Er hatte getobt, gewütet, seine Unterkunft zu Kleinholz verarbeitet und sich dann tagelang auf dem Festland abgesetzt. Im Schatten der Wälder hatte er die letzten Schranken zwischen seinen Gefühlen und seinem Verstand niedergerissen und war gelaufen. Endlos, ohne Ziel. Bis ihm fast die Sinne schwanden. Bis seine Lunge wie Feuer brannte und sein Herz zu bersten drohte… und seine Seele endlich weinen konnte.

Der Sturm war vorüber und die zurückbleibende Leere begann sich langsam wieder mit Empfindungen zu füllen. Mit wachen, ruhigen Augen durchschritt er die Gänge von Atlantis, sein Körper fühlte sich sauber an, fast durchsichtig. Er suchte. Und fand. Die Gestalt kauerte verfroren auf der Aussichtsplattform. Er trat hinaus. Der frische, kühle Abendwind trug den salzigen Geruch des Meeres mit sich und einen bittersüßen Hauch von Frühling. Mit lautlosen Schritten näherte er sich. Sein Schatten fiel auf die einsame Gestalt. Er wartete. Tief unter ihnen brandete der Ozean gegen die Mauern von Atlantis.

Eine leichte Regung. Rodney hatte ihn bemerkt, starrte jedoch weiterhin zusammengesunken in die Ferne.

„Sie heißt Malina.“ Der Wind trug die leisen Worte des Astrophysikers davon. „Die Kleine, die ich als Letzte rausgeholt habe. Ich bin ein paar Mal bei den Quartieren ihres Volkes gewesen um zu sehen wie’s ihr geht. Und jedes Mal wenn ich ihr Lachen hörte, hab ich gedacht… Es ist so ungerecht. So ungerecht… dass sie lebt und John nicht.“ McKay stieß ein kurzes heiseres Lachen hervor, „Ich bin echt ein Scheusal.“

Ronon setzte sich ohne zu antworten neben den Wissenschaftler. Rodney blickte nicht zur Seite. Seine Augen waren gerötet und fixierten den aufgehenden blassblauen Mond. Er schluckte, versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuwürgen.

„Warum muss es so weh tun?“, fragte er erstickt in das Meeresrauschen hinein.

Ronons großer, warmer Körper bewegte sich leicht neben ihm.

Es ist nicht deine Schuld, wollte der Sateder sagen. Doch Rodney hatte diese Worte nach Johns Tod schon so oft gehört, warum sollte es ihm helfen wenn sie jetzt noch einmal von ihm ausgesprochen wurden? Ausgerechnet von ihm. Sie haben gesagt dass Sie es schaffen!, hatte er Rodney damals angeschrien. Er konnte den entsetzten Blick der blauen Augen nicht vergessen. Und deshalb sagte er es trotzdem.

„Was ich damals gesagt habe… tut mir leid.“ Seine tiefe Stimme klang rau. „Sie haben Ihr Bestes gegeben und ich hatte nicht das Recht sie anzuschreien. John wusste was passieren kann, er hat sein Leben für diese Menschen gegeben weil er es wollte und wenn er hier wäre, würde er Ihnen genau das sagen.“

Rodney sah ihn an und auf seinem blassen Gesicht erschien ein ganz leichtes Lächeln, vorsichtig noch, aber es war echt. Es würde Zeit brauchen bis der Astrophysiker wieder richtig würde lächeln können, das wusste er. Aber es war ein Anfang. Der Sateder lehnte sich zurück, stützte sich auf seine Ellenbogen und sah in das sanfte Halbdunkel des blauen Horizonts. Dann rührten sie sich lange Zeit nicht mehr, während die Nacht über sie kam… kalt und weit und sternenübersät.

END
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.