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Atlantis an John von Ariel

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Manchmal wünsche ich mir, ich wäre wie der Wind. Wenn ich wie der Wind wäre, dann könnte ich die Anziehungskraft des Planeten überwinden und hinaus in den Himmel fliegen.
Betrübt stand Atlantis am Südpier und blickte auf das Meer hinaus. Noch immer war sie enttäuscht davon, wie sich John verhalten hatte, und doch wusste sie, dass er es nicht böse gemeint hatte, als er über ihre Unwissenheit gelacht hatte. Jetzt war er auf einer Mission und sie hatte ein ungutes Gefühl. Zum ersten Mal seit mehreren Jahrtausenden wünschte sie sich ihren realen Körper zurück, wünschte sie sich, dass sie die Stadt verlassen könnte… aber leider war ihr dieses Glück nicht vergönnt, da sie an die Stadt gebunden und gefesselt war.
Während sie aufs Meer hinaus blickte, meldeten die Sensoren der Stadt ein eingehendes Wurmloch und sie hoffte inständig, dass Johns Team heil zurückkehrte.
Aber etwas stimmte nicht… sie registrierte nur drei Personen, die durch das Tor kamen. Besorgt begab sie sich in den Gateraum.

"Dr. McKay, was ist los? Wo ist der Colonel," wollte der Leiter der Expedition, Mr. Woolsey, wissen, als er sah, dass nur Ronon, Teyla und Dr. McKay durch das Stargate kamen.
"Ich weiss es nicht, eben war er noch hinter uns," erwiderte McKay überrascht, als er merkte, dass der Colonel nicht bei ihnen war.
"Checken Sie die Torprotokolle, ob eine Fehlfunktion vorliegt! Es kann doch nicht sein, dass Sheppard einfach so verschwindet. Das Tor wird, bis die Diagnose vorliegt, nicht genutzt. Wir wissen schliesslich nicht, ob er sich noch im Speicher befindet. Sollte das der Fall sein, würde ihn eine weitere Aktivierung töten," rief McKay mit einer leichten Panik in der Stimme, während er schon zu den Kontrollpulten hocheilte, um die Diagnose selbst durch zuführen.

Atlantis beobachtete das Geschehen besorgt. Sie wusste, dass John nicht durch das Tor gegangen war. Nur was sollte sie tun? Niemand ausser John wusste, dass es sie gab. Lorne konnte sie nicht dazu zählen, denn er registrierte sie nur, wenn er schlafwandelte.

****

Langsam erwachte John aus seiner Bewusstlosigkeit und musste feststellen, dass er sich nicht nur in einem düsteren Raum befand, sondern dass er auch noch sehr effektiv mit Ketten, die in der Mitte des Raumes von der Decke hingen, gefesselt war. Langsam richtete er sich auf, um seine schmerzenden Handgelenke zu entlasten. Als er stand, befanden sich seine Handgelenke in etwa auf Augenhöhe.

Verdammt nochmal, wo bin ich hier und was ist passiert!? Das Letzte, was ich noch weiss, ist, dass ich gerade durch das Stargate gehen wollte, als mich etwas zurückriss … danach ist alles schwarz.

Aus dem Augenwinkel registrierte er, wie sich eine Tür öffnete und eine Person den Raum betrat.
"Wie ich sehe, sind Sie wach. Das freut mich, so können wir gleich mit der Befragung beginnen," spottete die Person und trat vor Sheppard, um ihm in die Augen zu sehen.
"Wie wäre es, wenn Sie mir Ihren Namen verraten würden und weshalb Sie mich hier gefangen halten," meinte John bissig und bekam als Antwort einen Schlag in den Magen.
"Sie sind verdammt frech. Ausserdem stelle ich hier die Fragen!"
Der Mann ging um Sheppard herum und stand nun hinter ihm.
"Mein Name ist Gorran und Sie werden mir verraten, wie meine Männer und ich Atlantis einnehmen können und wie die Adresse der Erde lautet!"
Mit einem gefährlichen Glitzern begab er sich zu einem Tisch, welcher in einer der dunklen Ecken des Raumes stand und nahm einen Metallring von der Platte. Diesen legte er Sheppard, welcher versuchte sich zu weigern, von hinten um den Hals.
"Mit diesem Ring kann ich Ihnen Schmerzen zufügen, die jenseits Ihrer Vorstellungskraft liegen."
John erwiderte darauf nichts.
Er wusste, er würde eher sterben als seine Freunde und Atlantis zu verraten. Er beobachte Gorran nur und registrierte, wie er sich vor ihn stellte und mit einer Fernbedienung in seiner Hand spielte, als ihn plötzlich eine Schmerzwelle traf. Um nicht zu schreien, biss er sich auf die Unterlippe. Was er allerdings nicht verhindern konnte war, dass sich sein ganzer Körper vor Schmerzen krümmte und dass sich langsam kleine Bluttropfen auf seiner Lippe bildeten, welche sachte über sein Kinn zu Boden tropften.
"Oh, habe ich aus Versehen den Ring aktiviert? Das tut mir aber Leid," meinte Gorran daraufhin scheinheilig, als er den Ring wieder deaktivierte.
"Nun wissen Sie, was passiert, wenn Sie nicht kooperieren und nur zur Information, dies war die schwächste Stufe."
Mit einem bösartigen Lachen verliess er den Raum und liess John allein in der Dunkelheit zurück, der mit geschlossen Augen in den Ketten hing.
Noch immer nach Atem ringend versuchte er, sich wieder aufzurichten, was ihm nicht wirklich gelingen wollte.
Ich muss hier raus, egal wie. Dieser Gorran will nicht nur Informationen, es macht ihm auch Spass, andere Menschen zu quälen.

***

Auf Atlantis hatte Rodney die Diagnose des Stargates bereits fünf Mal wiederholt, dennoch konnte er nichts finden, was auf eine Fehlfunktion hindeutete.
John war anscheinend nicht den Ereignishorizont getreten. Was bedeutete, dass er immer noch irgendwo auf dem Planeten sein musste und das vermutlich in Gefangenschaft, da er sich sonst schon längst gemeldet hätte.
Diese Erkenntnis liess Rodney beinahe panisch werden aber er riss sich in letzter Sekunde zusammen um mit ruhiger Stimme Woolsey kontaktieren zu können.
"Mr. Woolsey, hier spricht Dr. McKay. Die Tordiagnosen haben ergeben, dass Colonel Sheppard den Ereignishorizont nicht betreten hat. Wir können das Stargate wieder freigeben." "Verstanden Dr. McKay. Ich werde sofort ein Rettungsteam zusammen stellen um auf den Planeten nach dem Colonel zu suchen."

***

"So, John. Ich darf dich doch John nennen, oder? Fahren wir mit der Befragung fort...", sagte Gorran mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck, während er mit dessen Militärmarke spielte. Fragend betrachtete er die Nummern unter dem Namen, welche im schwachen Licht der Laterne schimmerten. War es vielleicht der Zugangscode für Atlantis?
Dieser John war wirklich eine sture Person, welche kein Wort über seine Stadt los zu lassen schien. Ausserdem war er nicht so ein jammerndes Weichei, was die ganze Sache mit dem elektrischen Halsband noch viel spassiger und amüsanter machte.
Zum wiederholten Male betätigte er den kleinen Kopf und der Körper vor ihm begann sich zu krümmen, so weit dies angekettet überhaupt möglich war.
"Also, John, wie kommen wir nach Atlantis? …. Los! Rede! Ich kann das den ganzen Tag über machen, nur weiss ich nicht, ob Ihr Körper das mitmacht."
John sagte nichts. Er hatte sich schon vor Stunden in sich selbst zurückgezogen und nahm alles um sich herum nur noch am Rand war. Dieser Bastard würde Rodney und Atlantis niemals in seine Finger bekommen. NIEMALS!!!!!

Plötzlich ertönten Schüsse und die Tür wurde aufgerissen. Mit einem überraschten Ausruf trat Gorran näher an den Colonel heran, um ihn als Schutzschild zu nutzen.
Major Lorne betrat gelassen den Raum und dahinter erschien Ronon, welcher gerade dem letzten noch stehenden Soldaten eine Kugel in den Bauch jagte.
"Keinen Schritt weiter oder er wird eines qualvollen Todes sterben!"
Kaum hatte Gorran die Worte ausgesprochen, erschoss Ronon ihn mit einem gezielten Schuss. Mit aufgerissenen Augen fiel Gorran hinter John zu Boden, während warmes Blut sein bleiches Gesicht entlang lief.
"Verdammt, Ronon, sind Sie verrückt!? Sie hätten den Colonel treffen können."
"Nein, hätte ich nicht. Ich habe auf diesen Folterknecht gezielt und ich treffe immer!"
Vorsichtig löste Ronon die Ketten und fing den in sich zusammen sackenden John auf. Er nahm ihn vorsichtig auf die Arme und trug den bewusstlosen Soldaten aus dem Zimmer. Um den seltsamen Ring, der um seinen Hals lag, konnten sie sich immer noch in Atlantis kümmern.

Als sie durch das Tor schritten, wurden sie schon von Dr. Keller und ihrem Team erwartet. Vorsichtig legte Ronon seinen Freund auf die Trage und folgte ihr in die Krankenstation, wo Rodney schon wartete.
"Dr. McKay! Gut, dass Sie da sind, der Colonel hat einen Ring um den Hals und ich weiss nicht, ob wir ihn einfach so entfernen können," wandte sich Dr. Keller an den Wissenschaftler.
Langsam trat Rodney vor und begutachtete den Ring. Als er ihn allerdings berühren wollte, ertönte plötzlich der Alarmton in der Krankenstation.

Sie hatte den Ring erkannt. Es war eine uralte Technologie der Wraith, um ihre Opfer zu quälen. Sie hatte so sehr gehofft, niemals wieder so ein Ding sehen zu müssen. Sie durfte nicht zulassen, dass der Ring falsch entfernt wurde, sonst würde er John töten. Also aktivierte sie den Alarm und liess gleichzeitig eine genaue Anleitung zur Entfernung des Ringes auf dem Diagnosebildschirm des Scanners erscheinen.

"Rodney, schauen Sie mal auf den Bildschirm. Können Sie damit etwas anfangen?"
Ronon hatte den Text entdeckt und Rodney ging zu ihm, um einen Blick auf das Geschriebene zu werfen.
"Das ist ja unglaublich. Hier steht, wie der Ring sicher entfernt werden kann… Wir brauchen einen Hochfrequenzimpuls, sonst wird der Colonel bei der Entfernung getötet."
Mit einem Blick auf John, der immer noch bewusstlos war, aktivierte er sein Headset.
"Zelenka, kommen Sie mit einem Zapper in die Krankenstation und zwar sofort."
Er wartete gar nicht auf die Bestätigung Zelenkas, sondern wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Wo der Text herkam, war ihm egal. Hauptsache er rettete John das Leben.

Als Zelenka zehn Minuten später in die Krankenstation kam, war Rodney schon richtig ungeduldig und riss ihm den Zapper beinahe aus den Händen.
"Na endlich. Waren Sie vorher noch in der Kantine? Ich habe doch gesagt, Sie sollen sich beeilen."
Murrend wandte sich er sich ab, ohne die Antwort von Zelenka überhaupt mit zu bekommen. Mit einem Blick auf den Text stellte er nochmals sicher, dass er die richtige Frequenz eingestellt hatte, dann aktivierte er den Zapper und hielt ihn an den Ring, der auch sofort aufsprang. Mit einem Seufzer entfernte er ihn vollständig von Johns Hals und hielt ihn Zelenka hin.
"Da nehmen Sie und untersuchen Sie das Ding gründlich…. Dr. Keller, der Patient gehört jetzt Ihnen und Ihrer Hokuspokus-Wissenschaft."

Nicht nur Rodney war erleichtert, auch Atlantis atmete auf, als sie sah, dass der Ring sicher entfernt worden war.

Dr. Keller untersuchte John gründlich, konnte aber zum Glück keine körperlichen Schäden feststellen. Der Colonel war nur extrem erschöpft und sie wollte sich gar nicht ausmalen, was er durchgemacht hatte.

***

Mitten in der Nacht wachte John schliesslich auf und sah Atlantis neben seinem Bett stehen. Vorsichtig fasste er sich an den Hals, aber der Ring war zum Glück weg.
Musternd sah Atlantis ihn an, doch John konnte in ihren Augen ablesen, dass sie sich nicht nur um sein Wohlbefinden sorgte. Sie wollte es sich zwar nicht ansehen lassen, doch er kannte sie inzwischen nur all zu gut und konnte somit einen kleinen Hauch von Verletzung und Enttäuschung in ihren Augen sehen. Er dachte kurz nach, warum sie verletzt sein könnte, als ihm der Vorfall von neulich wieder in Erinnerung schoss.
"Atlantis, es tut mir Leid. Was ich getan habe, war nicht fair, ich hätte dich nicht auslachen dürfen. Bitte verzeih mir."
"Ist schon gut, John, ich nehme deine Entschuldigung an. Um deiner nächsten Frage zuvor zu kommen. Du wurdest von Major Lornes Team und Ronon gerettet und bist jetzt auf der Krankenstation, wo Rodney den Ring sicher entfernen konnte."
Mit der Hand deutete sie auf das benachbarte Bett, wo Rodney tief und fest schlief.
"Er war nicht dazu zu bewegen, die Krankenstation zu verlassen. Er sagte, er wolle da sein, wenn du aufwachst."
Doch noch während sie sprach, war John wieder eingeschlafen. Der Schmerz in seinen Gliedern hatte nachgelassen und das weiche Kissen unter ihm war einfach zu gemütlich, um dessen Komfort nicht ausgiebig zu geniessen.

***

Am nächsten Tag nervte John Keller so lange, bis sie ihn gehen liess. Allerdings befahl sie ihm, sich in sein Quartier zu begeben, um sich noch weiter auszuruhen. John ging allerdings zuerst zu den Labors, um Rodney zu suchen. Nur war dieser mal wieder, irgendwo in Atlantis unterwegs, weshalb John schliesslich doch ganz brav in sein Quartier ging.

***

Zwei Wochen später war John schon längst wieder im aktiven Dienst und für die anderen war er wieder ganz der Alte.
Nur nachts konnte er das Geschehene nicht verdrängen. So schreckte er jede Nacht aus Alpträumen hoch, um dann nicht mehr einschlafen zu können. Wenn er denn überhaupt schlafen ging. Die Einzige, mit der er darüber sprach, war Atlantis, aber sie konnte ihm leider nicht helfen, da sie schon seit Jahrtausenden nicht mehr wie ein Mensch ‚geschlafen' und so jegliche Einschlafmethoden vergessen hatte. Als er schliesslich zu den Rasierklingen griff, wusste sie, dass ihm nur noch eine Person helfen konnte.

***

Rodney sass wie immer noch im Labor und schaute sich die Daten auf seinem Laptop an, als er plötzlich eine fremde Frauenstimme hinter sich vernahm. Er drehte sich um und fiel beinahe vom Stuhl als er ein flimmerndes Hologramm erblickte. "Ganz ruhig, Dr. McKay. Ich bin kein Geist. Mein Name ist Atlantis und ich brauche Ihre Hilfe. Eigentlich ist es John, der sie braucht… Hören Sie, ich weiss, dass Sie ihn lieben und er liebt Sie, nur würde er das niemals zugeben. Ich breche hier sämtliche Regeln und missbrauche sein Vertrauen, aber er ist in diesem Moment dabei, sich zu verletzen und nur Sie sind in der Lage, ihm zu helfen."
Rodney brauchte ein paar Sekunden, um das Gesagte zu verarbeiten und so starrte er die junge Frau vor sich nur weiter an.
Verdammt, sie war durchsichtig und sie sagte..., sie sagte..., sie sagte, dass John ... und er…
Mit einem Fluchen sprang Rodney auf und lief aus dem Labor zu Johns Quartier.
Während er rannte , überstürzten sich seine Gedanken geradezu.
Das kann einfach nicht wahr sein! Diese Person behauptet, sie wäre Atlantis, aber wieso habe ich sie nie registriert? John liebt mich!? Ist er etwa heimlich schwul? Nein, das kann nicht sein, oder doch? Warum redet er nicht mit mir ... wie verletzt er sich, doch nicht etwa... Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Oder doch? Woher weiss sie, dass ich ihn liebe? Sie hat doch nicht etwa...

Als er endlich vor seiner Quartiertüre stand, betätigte er den Summer … doch John reagierte nicht.
"John, mach auf. Ich bin's, Rodney."
Keine Reaktion.
Atlantis war hinter ihm erschienen und er drehte sich um.
"Wo ist er? Schläft er oder ist er ...?"
Rodney konnte nicht weiter sprechen.
"Er ist im Bad und er hat Sie gehört. Nur will er die Tür nicht öffnen."
Mit diesen Worten öffnete sich die Tür und Rodney blickte sie dankbar an. Anscheinend war er doch nicht verrückt und diese Frau stand entweder mit der Stadt in Verbindung oder war wirklich Atlantis.
Rasch begab er sich zum Badezimmer, wo er den Colonel auf dem Boden sitzend vorfand… die Rasierklinge immer noch in der Hand und mit einem blutigen Arm.
Wortlos nahm er John die Rasierklinge ab, versorgte seinen Arm und brachte ihn zum Bett. Als er gehen wollte, packte John seine Hand und bat ihn wortlos zu bleiben. Wie hätte Rodney diesen verzweifelten und bittenden Blick widerstehen sollen?
So legte er sich zu John unter die Decke und nahm ihn in den Arm. Anfangs fühlte es sich etwas eigenartig an, da sie sich nie über tiefere Gefühle unterhalten hatten, doch John schien es mit Rodney im Bett komfortabel zu finden, was Rodney ausatmen liess. Schliesslich wollte er John nicht abschrecken und ihn falsches verstehen lassen. Immerhin waren sie beide Männer und eine … homosexuelle Beziehung war nicht gerade üblich in Atlantis.
So positioniert schlummerten die Beiden wortlos ein und John schlief das erste Mal seit zwei Wochen ohne Alpträume.
Atlantis beobachtete die Zwei beruhigt und war froh, dass McKay ihr so viel Vertrauen entgegen gebracht hatte.

- Fortsetzung: Die Seele von Atlantis
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