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An Old New Love von Nijura

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Vorwort

Short-Cut: Die Reise durch das Stargate hält für Sarah viele Überraschungen bereit, auch das Wiedersehen mit einem alten Bekannten.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: OC, Sheppard, Multi-Charakter
Kategorie: Angst, Friendship, Romance
Rating: PG-13
Author's Note: Meine erste FF. Sie wird immer wieder mal erweitert. Wenn Schluss sein sollte, steht es dann schon dabei.
Widmung: Vielen Personen, die mir indirekt bei den Kapiteln geholfen haben.
Disclaimer: Alles gehört MGM Television Entertainment bis auf die Idee und Sarah Sullivan, die beiden Sachen gehören meiner Phantasie
Feedback: Liebend Gern! nijura.atlantis@yahoo.de

An Old New Love


1. Beginning
Sie betrat das Stargate Center (SGC). Der erste Schritt war getan. Sie wusste nicht, ob es doch falsch gewesen war in Sachen Stargate herumzuschnüffeln.

Rückblick
Damals dachte sie, sie würde ihn gut kennen. Er hatte sich verplappert und etwas von einem chemischen Element namens Naquadah gesagt. Sie glaubte ihm nicht. Sie war Expertin in Sachen Chemie. Sie wollte unbedingt wissen, um was es sich dabei handelte. Er wusste, dass er nichts sagen durfte, doch er tat es. Sie wollte mehr über die ganze Stargate-Geschichte wissen, obwohl sie nie im Leben geglaubt hätte, dass es so etwas gab. Sie musste ihm schwören zu schweigen. Niemand durfte davon etwas erfahren.
Doch jetzt, da Jahre seit ihrem letzten Treffen vergangen waren, zweifelte sie daran, ihn gut gekannt zu haben.


Jetzt gab es kein zurück mehr. Es war sowieso ein Wunder, dass sie hier unentdeckt hereingekommen war. Wer wusste schon, ob sie auch unentdeckt wieder herauskommen würde?
Ein Geräusch, das sie nicht kannte, riss sie aus ihren Gedanken. Das Stargate begann einen Planeten anzuwählen.
Wie war das möglich, es war doch niemand hier außer ihr?
Das Stargate hatte nun bereits ein Wurmloch geöffnet. Sie überlegte lange, ob sie hindurchgehen sollte oder nicht. Sie musste es einfach tun, egal was sie dort erwarten könnte.
Schlimmer als hier auf der Erde, wo sie von jedem ausgegrenzt wurde, könnte es ihr ja nicht mehr gehen.
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. Also war sie doch nicht allein! Ihre einzige Möglichkeit unentdeckt zu bleiben war die, schnellstmöglich durch das Stargate zu gehen.
Sie tat es. Als sie aus dem anderen Stargate trat, konnte sie ihren Augen kaum glauben.

Das war sie also. Die sagenumwobene Stadt Atlantis.
Sie war noch nie hier gewesen, aber doch wusste sie, dass es Atlantis war. Es kam ihr alles vertraut vor.

Auf einmal wurde ihr schwindelig.

Als sie wieder zu sich kam wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte ihren seit Jahren vermissten Geliebten wieder gefunden.

2. A Second Love?
Es war, als würde sie träumen. Endlich hatte sie ihn wieder.
Ihr Glücksmoment wurde aber sofort unterbrochen.
"Wer sind Sie?", fragte sie John, ihr ehemaliger Freund.

Sie musste irgendetwas sagen, dass nicht darauf hinauslief, dass sie sich versprach und von John und ihr erzählte.
"Sarah, Sarah Sullivan", antwortete sie. Es war ihr richtiger Name. Sie hatte sich zwar stark verändert, seit damals, aber John hätte sie zumindest am Namen erkennen müssen - wenn er sie nicht schon vergessen hatte.

Die anderen sahen sie an, als wäre sie ein Schwerverbrecher. Wenn man es genau nahm hatte sie ja auch mehr oder weniger etwas Verbotenes getan. Sie hatte ihre Nase in Dinge gesteckt, die sie nichts angingen.
Elizabeth war die Erste, die ihre Sprache wieder fand.
"Wie kamen Sie ins SGC und vor allem unbemerkt? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich schon jemals etwas von einer Sarah Sullivan gehört habe."

"Ich... Ich weiß es auch nicht. Ich wusste nicht einmal, wo es überhaupt liegt. Ich wusste so gut wie gar nichts, was das Stargate betrifft."
"Aber irgendetwas mussten sie doch gewusst haben, sonst wären Sie ja jetzt wohl nicht hier", konterte John.
Sie konnte jetzt nicht alles auffliegen lassen und erzählen, was mit John und ihr passiert war, sie musste wohl oder übel lügen.
"Ich wusste wirklich nichts, ich ging einfach nur spazieren und auf einmal war ich dort. Ich kann es mir ja auch nicht erklären. Bitte glauben Sie mir doch."

"Lasst sie doch erst einmal ausruhen. Dann können wir weiterreden. Versetzt euch doch einmal in ihre Lage", meldete sich schließlich Teyla zu Wort.

Sie brachten sie zu Carson, der sie komplett durchcheckt, um zu vermeiden, dass sie irgendwelche Krankheiten nach Atlantis einschleppte. Anschließend brachte er sie auf ein Quartier, bevor er zu den Anderen ging, um ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen.

"Sie ist vollkommen gesund", sagte Carson.
"Dann können wir sie ja eigentlich sofort zurückschicken", bemerkte Weir.
"Das ist noch nicht alles. Sie besitzt das Antikergen", machte er ihnen klar.

Sie nahmen sofort Kontakt mit der Erde auf. Sie einigten sich darauf, am nächsten Tag noch einmal mit Sarah über all das zu sprechen, um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen, was mit ihr passieren sollte.

***

Sie unterhielten sich mit ihr, wie sie es am Tag zuvor ausgemacht hatten. Sie erfuhren auch nicht mehr, als sie schon wussten - bis John nach ihrem Kristall fragte. Er hing an einem Lederbändchen um ihren Hals.

"Ich fand ihn vor einigen Jahren auf einem Acker. Ich war mit einer Bekannten spazieren und wir unterhielten uns, bis auf dem Acker neben uns etwas aufblitzte. So neugierig wie ich damals war, musste ich natürlich sofort wissen, um was es sich handelte. Und da lag er eben, der Kristall. Ich nahm ihn mit und befestigte ihn an dem Lederbändchen, als ich zu Hause ankam."

Die Geschichte hatte irgendetwas in John, Teyla und den Anderen ausgelöst. Sarah sollte auf ihr Quartier, dann wollten sie ihr sagen, was sie beschlossen hatten, was mit ihr passieren sollte.

Lange hatten sie nicht Zeit sich zu beraten - Atlantis wurde angegriffen.
Sie hatten es glücklicherweise früh bemerkt, dass etwas nicht stimmte und hatten somit genug Zeit die Schilde hochzufahren. Dabei gab es nur ein einziges Problem - die Schilde würden nicht allzu lange standhalten. Rodney machte sich sofort auf den Weg, um sie zu verstärken - was ihm auch gelang.

"Rodney, Sie haben uns gerettet", bemerkte Weir.
"Naja… Wenn man es genau nimmt, war es nicht ich, sondern Sarah."
"Sarah? Da kann ich jetzt nicht ganz folgen", mischte sich John ins Gespräch ein.

Rodney hatte sie von ihrem Quartier geholt, bevor sie nochmal mit ihnen über ihre "Reise" sprach. Sie fachsimpelten ein wenig, wobei sie ihm auch klar machte, was er, aus chemischen Gründen, niemals tun dürfte.

"Sie hat mir gesagt, was ich nie tun dürfte, weil sonst Atlantis, naja, in die Luft fliegen würde", erklärte er es ihnen. "Sie ist ein Genie was Chemie angeht."
"Wir dürfen sie nicht gehen lassen. Wir brauchen sie hier", sagte Weir.

Sie setzte sich mit der Erde in Verbindung und machte alles klar. Sarah würde hier bleiben, außer sie hätte etwas dagegen.
Sie stimmte zu. Von nun an schenkten sie ihr ein wenig mehr Vertrauen. Sie half oft mit, wenn es darum ging, einen Jumper wieder flugfähig zu machen oder bei anderen Reparaturen.
Schon bald wurde sie in wichtigere Angelegenheiten miteinbezogen, was ihr aber auch "Feinde" einbrachte. Es gab viele, die sie beneideten oder auch wütend waren, weil sie schon seit Anfang an dabei waren und diese Sarah sich in so kurzer Zeit schon so weit nach oben durchgerungen hatte.
Sie fühlte sich hier wohl. Es wurde mit der Zeit ein richtiges Zuhause für sie. Schon von Anfang an kam ihr Atlantis vertraut vor.
John verliebte sich mit der Zeit erneut in sie. Ihm kam der Name Sarah Sullivan irgendwoher bekannt vor. Aber er wusste, wo er ihn schon einmal gehört hatte. Sie kamen sich immer näher.
Hatten sie die Chance für eine zweite Liebe?

3. Last Second
"John, halte durch, du darfst mich jetzt nicht verlassen."
Sarah konnte - und wollte - es einfach nicht glauben. Sie steckten hier fest. Hier auf diesem fremden Planeten.
Und niemand suchte nach ihnen. Wahrscheinlich dachten alle, sie wären tot.

---

Zur gleichen Zeit in Atlantis:
"Was ist passiert? Wo sind John und Sarah?", fragte Weir und blickte McKay fragend an.
"Wir… wir haben sie verloren", antwortete Rodney.
"Was?!? Wie konnte das passieren?"

Rückblick
Sie waren auf dem Weg zurück zum Stargate. Sie waren wohl anscheinend auf einem Planeten gelandet, auf dem gerade ein paar Wraith unterwegs waren. Sie wurden von den Wraith entdeckt und mussten so schnell wie möglich zurück zum Gate. Sonst wären sie wohl nie wieder in Atlantis angekommen.
Teyla und Rodney waren zuerst an der Höhle angelangt, in der das Gate stand. Danach kam John. Sarah brauchte noch ein ganzes Stück, bis sie es geschafft hatte.
John rief den anderen zu, sie sollten nach Atlantis zurückkehren, er würde Sarah die Wraith vom Leibe halten.
Teyla und Rodney taten, was er sagte und waren schon auf der anderen Seite. Doch John wurde am Bein getroffen. In Atlantis konnte man nur noch einen Schrei hören, bevor das Wurmloch kollabierte. Es war nicht der Schrei von John, sondern von Sarah. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass er getroffen worden war. Sie liebte ihn doch und er durfte sie nicht noch einmal verlassen.
Wie durch ein Wunder oder eher durch den grausamen Schrei, machten sich die Wraith vom Acker. Es war unglaublich, dass sich die Wraith von einem einfachen Schrei vertreiben ließen. Doch es lag wohl weniger am Schrei, sondern eher an dem, was dadurch zum Vorschein kam. Der Kristall! Er begann zu leuchten. Das "Licht" das von ihm ausging blendete. Die Wraith mussten gedacht haben, dass er gerade ungeheure Kräfte entwickelte, um sie alle zu vernichten, was eigentlich gar nicht möglich war.


---

"John, bitte verlass mich nicht!"
"Sarah?"
"Ja, John. Ich bin hier. Die Anderen haben es durch das Gate geschafft, aber wir sitzen hier fest."
"Was ist mit den Wraith? Geht es wenigstens dir gut?"
"Die Wraith sind weg, ich weiß selbst nicht warum, aber sie sind weg. Wie es mir geht ist Nebensache."

---

"Wir müssen versuchen, das Gate anzuwählen. Eine andere Möglichkeit gibt...-"
Elizabeth schnitt Rodney das Wort ab.
"Es muss einen anderen Weg geben! Ich kann nicht darauf warten, bis die beiden von selbst zurückkommen oder bis wir eine Verbindung herstellen können. Wer weiß, ob sie überhaupt noch leben. Sie sagten, dass die WRAITH mehr oder weniger an Ihrer Flucht Schuld hatten. Wir müssen sie suchen. Ich kann 2 der Wichtigsten von uns nicht entbehren. Erst recht nicht, weil sie beide das Antiker-Gen besitzen und weil Sarah den Kristall hat."

Rückblick
Sie hatten mittlerweile einen Teil der Bedeutung des Kristalls erkannt. Er war es, der Sarahs Unterbewusstsein "manipuliert" hatte, damit sie zum SGC ging. Er war es, der sie unentdeckt reingebracht hatte. Er hatte etwas mit Atlantis zu tun, sonst wäre auch nicht er es gewesen, der Atlantis hatte anwählen lassen. Es mochte komisch klingen, aber er wählte sich seinen Träger aus. Und diesmal war es eben Sarah.
Und das wichtigste war, das er zusätzliche Energie erzeugen konnte.


---

"Aber ..."
"Kein Aber, wir warten noch 10 Stunden, in denen wir auf das Stargate hoffen, danach müssen wir sie suchen."

---

"John, bitte bleib wach. Ich will dich nicht verlieren. Nicht hier auf diesem Planeten und auch nicht jetzt. Wir brauchen dich!"
"Es... Es tut mir Leid."
"Sag nichts. Es kostet dich zu viel Kraft."
Verdammt. Wenn wir nicht bald nach Atlantis kommen, verliere ich ihn erneut. Und diesmal für immer. dachte sie.

***

8 Stunden waren bereits vergangen. Und das Stargate konnten sie noch immer nicht anwählen. Es musste irgendwelchen Schaden genommen haben.
"Wie groß ist die Chance, dass sich das Gate innerhalb der nächsten 2 Stunden anwählen lässt?", fragte Weir Rodney.
"Gegen Null", antwortete er mit leiser Stimme.
Eine gedämpfte Stimmung machte sich breit. Niemand konnte glauben, dass zwei der wichtigsten Mitglieder nicht hier waren; Vielleicht sogar nie mehr kommen würden.
"Dann sucht sie!"
"Aber sie hatten doch gesagt 10 Stunden!"
"Sagte ich, Rodney. Es macht nur einen Unterschied, ob wir hier 8 oder 10 Stunden warten. Und zwar den, das wenn wir sie 2 Stunden früher finden, sie vielleicht noch retten können. Ihr habt den Schrei gehört. Ihr wisst, dass irgendetwas passiert sein muss", erwiderte sie mit einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

---

"John, verlass mich bitte nicht noch ein zweites Mal!"
Da war es ihr herausgerutscht. Sie machte Andeutungen - oder sprach es direkt aus, dass sie sich kennen mussten - aber John bemerkte es nicht. Er war schon zu schwach.

---

Rodney, Carson und Teyla hatten in der Zwischenzeit alles vorbereitet und flogen mit dem Jumper los. Das Gate konnten sie nicht direkt anwählen, also hatten sie sich ein Gate suchen müssen, das sie anwählen konnten und das nicht allzu weit vom Planeten entfernt war.
Sie landeten in der Nähe der Höhle, in der das Gate stand.

"John, halt durch, gleich haben wir's geschafft!"
Sarah hatte den Jumper bemerkt und ließ John für kurze Zeit allein, um auf sich aufmerksam zu machen.

"Wie geht´s?", fragte Rodney, der John noch nicht erblickt hatte.
"Lass deine Späßchen! John ist am Bein getroffen worden!", entgegnete Sarah.

Sie stützten John beziehungsweise trugen ihn eher. Der Weg zum Puddle Jumper war glücklicherweise nicht weit.

"Ich fliege uns zurück! John kann keinen unruhigen Flug gebrauchen. Ihr wisst ja, dass ich das Antikergen besitze und recht gut fliegen kann", meinte Sarah und startete.
"Aber…-", begann Rodney zu kontern, doch Sarah schnitt ihm das Wort ab.
"Kein Aber!"
Der Flug war erheblich besser als zuvor, doch der Zustand von John verschlechterte sich immer weiter.
"Was ist mit John?", fragte Sarah und blickte besorgt zuerst zu John, dann zu Carson.
"Sein Zustand verschlechtert sich und ich weiß nicht, ob er noch so lange durchhält, bis wir zurück in Atlantis sind."
"Dann ist es wohl so weit. Rodney! Versuch den Kristall in die Energiezufuhr einzuschleusen."
"Sarah. Das ist unmöglich", versuchte er klarzumachen.
"Dann lass es mich erledigen", entgegnete Sarah wütend.

Sie gab ihr bestes, es funktionierte jedoch nicht. Sie konnten den Jumper nur schneller fliegen, wenn sie mehr Energie hatten. Und der Kristall war die einzige Möglichkeit zusätzliche Energie aufzutreiben. Sie versuchte es anders und es war ihre letzte Chance.
"Wenn es jetzt nicht funktioniert, ist es wirklich unmöglich!"
Sie versuchte an Geschwindigkeit zuzulegen - und es klappte.

In Atlantis angekommen brachten sie John sofort auf die Krankenstation.
"Alles wird gut, John. Alles wird gut", flüsterte Sarah, wobei sie selbst nicht an ihre eigenen Worte glaubte.

Sie wartete und wartete. Es war für sie unerträglich tatenlos in ihrem Quartier zu sitzen und zu warten.
Sie machte sich auf den Weg zur Krankenstation. Sie wollte John noch einmal sehen, bevor er sie endgültig verließ. Doch so weit war es noch nicht.
Carson fing sie ab und machte ihr eines klar; Hätte sie nicht darauf bestanden, den Kristall in die Energiezufuhr einzuschleusen und selbst zu fliegen, wäre John jetzt tot.
Es war in letzter Sekunde.

4. Best Moment
Ein paar Tage, nachdem John wieder bei Kräften war, ging es auf Silvester zu.
Fast alle, einschließlich John, Rodney, Carson und Elizabeth, waren zur Erde zurückgekehrt, um bei ihren Familien zu sein - fast alle außer Sarah.
Sie machte sich Gedanken darüber, was sie tun sollte, wenn es zu einem Angriff auf Atlantis kam. Sie bemerkte gar nicht, wie hinter ihr John und die Anderen durch die Tür kamen.
"Sarah, darf ich dich kurz stören?", begann John.
"Ich hab euch gar nicht bemerkt. Ich dachte, ihr wärt auf der Erde?"
"Das waren wir auch, ich musste noch kurz etwas erledigen."
"Dann schieß mal los. Was wolltest du mir sagen?"

John kniete sich auf den Boden und begann:
"Sarah. Es tut mir Leid, dass ich es erst so spät kapiert habe, dass wir uns schon einmal begegnet sind. Ich habe es erst bemerkt, als du mich dazu ermutigt hast zu kämpfen, wie damals. Du sagtest, dass alles gut werden würde, wie damals, als ich weg musste. Wir brachen nach Atlantis - ins Ungewisse - auf. Ich hätte dich am liebsten schon damals gefragt, aber es war so überraschend. Es tut mir Leid. Sarah. Willst Du meine Frau werden?"
"Aber John. Natürlich! Ich warte schon seit Jahren darauf, dass du mich fragst."

Sie sprang auf und umarmte ihn.

Er steckte ihr den Verlobungsring an den Finger - den, den er schon seit Jahren mit sich herumtrug.

Es war Mitternacht und die größte Überraschung kam erst noch.
Sie gingen auf den Balkon und ein wunderschönes Feuerwerk erhellte den Himmel über Atlantis.
Sarah wusste, dass es von John geplant gewesen war. Es hätte keinen besseren Augenblick geben können.

5. Lost Forever?
Sarah und John hatten mittlerweile geheiratet. Nicht auf der Erde, wie man es vielleicht hätte erwarten können, sondern auf Atlantis. Es wurde für sie ein richtiges Zuhause. An einem anderen Ort würde sie sich fehl am Platze fühlen. Sogar auf der Erde.

---

Sie blickte auf den Ozean hinaus und bildete sich ein, in der Ferne den Jumper zu erkennen. Sie wusste nicht, was mit John und den anderen geschehen war. Waren sie auf die Wraith gestoßen, gab es "nur" eine Verzögerung oder war irgendetwas anderes passiert?
Sie wussten es nicht. Jetzt warteten sie schon seit 3 Tagen darauf, dass sie zurückkamen. Sie hatten zwar - bis jetzt - nur einen Tag "Verspätung", aber sie hatten vor diesen scheinbar endlosen 3 Tagen jegliche Arten von Kommunikationsmöglichkeiten verloren. Deshalb dachten Sarah und Weir, dass sie gleich wieder zurückkommen würden. Und das schlimmste war, dass keiner hier in Atlantis wusste, wo sie waren. Sie flogen mit dem Puddle Jumper einfach nur drauf los und suchten. Es war wohl eine Schnapsidee von John gewesen, einfach nur die umliegenden Planeten zu erkunden. Wenn irgendetwas passiert wäre, hätten sie sich gemeldet - falls sie es gekonnt hätten.

"Gestern wollten sie zurück sein. Und jetzt?", sagte Sarah zu sich selbst.
"Sie kommen sicherlich bald zurück. Da bin ich mir sicher", versicherte ihr Weir, die gerade auf den Balkon getreten war, obwohl sie selbst nicht daran glaubte.
"Elizabeth, du glaubst doch nicht wirklich, dass sie die Zeit vergessen haben? Ich hoffe es zwar, aber die Chancen sind so gering. Sie sind zu viert. Irgendjemand würde schon daran denken, dass sie wieder zurückfliegen sollten. - John! Wir haben schon so viel zusammen durch gestanden. Ich will dich - euch alle - nicht verlieren. Wenn ich doch nur helfen könnte!", schrie Sarah dem Sonnenuntergang entgegen.

---

Am nächsten Tag gab es immer noch nichts Neues. Das konnte einfach nicht wahr sein. Sie mussten doch irgendwo auftauchen.

"Meinetwegen sollen sie irgendwo auftauchen und der Jumper ist defekt, solange ihnen nichts passiert ist und wir sie retten können."
"Sarah, mach dich doch nicht verrückt", versuchte Carson sie zu beruhigen.
"Ich soll mich nicht verrückt machen! Sag mir doch bitte, was ich tun soll! Ich habe John schon einmal verloren. Ich habe einfach Angst, dass ich ihn noch mal verliere und diesmal vielleicht für immer!"
Sie lief davon. Sie wollte allein sein - allein mit ihren Gedanken an John.

---

Es stand eine Besprechung an, sie hätte sie fast ganz vergessen.
Als sie mit einer 5-minütigen Verspätung eintraf, sah sie die Hoffnungslosigkeit in den Gesichtern.
Es war wohl ihr Schicksal John immer und immer wieder zu verlieren.
Zuerst damals vor zig Jahren auf der Erde. Dann hätte sie ihn schon fast auf dem fremden Planeten verloren. Und jetzt sollte sie ihn wieder - vielleicht für immer - verlieren?
Es war einfach nicht fair. Andere lebten glücklich und zufrieden. Aber sie? Sie lebte mit dem Risiko, das John nicht mehr wiederkehren könnte.
Sie stand noch immer in der Tür, als die anderen aufstanden. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekam, dass das Gate von außerhalb angewählt wurde.
Erst als Carson und Weir ungeduldig darauf warteten, dass Sarah aus dem Weg ging, teilte es ihr Weir mit.

Sie rannte auf den Gateraum zu. Voller Hoffnung, dass es John und die Anderen sein könnten. Nichts konnte sie jetzt mehr aufhalten. Sie wollte nur noch zu John - wenn er es denn war.

---

Er kam ihr schon entgegen, als sie den Gateraum erreichte. Sie legte noch mal an Geschwindigkeit zu und sie schlossen sich in die Arme. Sie weinte vor Freude und Erleichterung, dass er endlich wieder hier war.
"Warum... Warum habt ihr so lange gebraucht, bis ihr wieder hier wart?"
"Wir mussten erst noch mit den Wraith ein kleines Hühnchen rupfen."
"Was?!?"
"Wir wurden fast von einem Dart über den Haufen geflogen. Dafür mussten wir uns auf dem ersten Planeten, auf dem wir auf die Wraith stießen, rächen. Na ja, dann mussten wir erst noch den Jumper wieder flugfähig machen."

"John. Es gäbe da noch was. Du müsstest auf die Erde, die wollen mit dir irgendetwas besprechen.", mischte sich Weir ein.
"Hab ich meine Sarah endlich wieder, wird sie mir schon wieder weggenommen."
"Eher umgekehrt. Du musst auf die Erde, nicht ich. Aber ich komme natürlich mit, wenn mich hier niemand braucht", korrigierte ihn Sarah.

---

Sarah ging mit auf die Erde. Doch was sie dort erwartete, war unglaublich. Zuerst wurde sie mit finsteren Blicken angestarrt.
Sie wurden getrennt. Es war einfach viel zu viel los. John hatte sich mittlerweile weiter nach vorne gekämpft, doch Sarah wurde von den "Erdlingen"
zurückgehalten. Sie gönnten es ihr nicht, John als Mann zu haben.
Und dann? Als wäre es nicht schon genug, das sie John gerade erst wieder bekommen hatte, fragten sie ihn, ob er lieber in Atlantis bleiben wollte oder aber ob er zurück auf die Erde käme, um dort an irgendetwas Wichtigerem als in Atlantis zu arbeiten.
Alle staunten. Aber nur wenige - um genau zu sein 2 - wussten, was es für Sarah bedeuten würde, wenn John auf die Erde ging.

"John. Tu nicht das, was die anderen von dir erwarten. Bleib nicht auf Atlantis, weil du denkst, ich könnte ohne dich nicht leben. Geh nicht, weil du denkst, dass du von den anderen verachtet werden würdest. Tu das, was du tun musst. Hör auf deine innere Stimme - Hör auf dein Herz."
Diese Worte fielen ihr noch "relativ" leicht. Sie schrie, damit John sie auch hören konnte.

"Hör auf dein Herz. Denn das Herz lügt nie!", weinte sie eher, als das sie es ihm zurief.

Sie rannte. Einfach nur weg von diesem schrecklichen Ort. Glücklicherweise bestand eine Verbindung nach Atlantis.
Sie rannte durchs Gate und als sie in Atlantis war, flog sie sofort mit dem nächstbesten Jumper auf das Festland.
Sie lief bis zu der Wiese, auf der John und sie einmal ein Picknick gemacht hatten. Nur sie zu zweit.

Es war einfach unmöglich, überall wurde sie an John erinnert. Sie musste verrückt sein. Wer würde schon seinen Geliebten, den man ständig verlor, freiwillig ziehen lassen? Sie wollte nur, dass er seine Entscheidung später nicht bereute.
An sich selbst dachte sie dabei nicht.
Sie weinte. Ihr schien es so, als könnte man sie im ganzen Universum hören. Aber das war ihr egal.
Es ging eine halbe Stunde so weiter. Sie wollte - und konnte - einfach nicht aufhören.
Ihr war alles egal. Sie wollte nur noch die letzten Worte ungesagt machen und John zurückhaben.

Er brauchte ewig bis er sie gefunden hatte. Er konnte sie nur an ihrem langen, blonden Haar erkennen. Er ging auf sie zu.

"Hättest du gedacht, ich würde dich allein lassen? Das würde ich niemals tun. Ich will dich nicht mehr verlieren. Wenn ich die Macht über das ganze Universum haben könnte, aber dich dafür verlassen müsste, würde ich es nicht tun. Du bist das einzige, was ich wirklich will. Komm mit, fliegen wir zurück nach Atlantis und dann ruh dich erst mal aus. Den ganzen Rest können wir später klären."
Sie gingen zurück zum Jumper - wobei er Sarah trug - und flogen nach Atlantis. Er brachte sie auf ihr Quartier und legte sie ins Bett. Er blieb noch, bis sie eingeschlafen war. Dann ging er.

6. Two Years
Er war auf dem Weg zu Elizabeth. Das Treffen war zwar ziemlich kurzfristig, aber bei einem solchen Anlass konnte man nicht früh genug mit den Vorbereitungen anfangen, vor allem, wenn man es erst 2 Tage vorher erfuhr.

"John? Wo bleibst du denn? Wir warten nur noch auf Dich!", begann Dr. Weir, als John ums Eck kam.
"Tut mir Leid. Aber ich musste noch warten, bis Sarah eingeschlafen war. Sie soll ja schließlich nichts mitbekommen, oder?", rechtfertigte er sein spätes Erscheinen.

---

Am Tag darauf:
10. Februar. Schon wieder so viel Zeit vergangen. Morgen bin ich dann schon 2 Jahre hier und Geburtstag hab' ich auch noch. Damals vor 2 Jahren war niemand da. Niemand hat sich gemeldet. Na ja, an meinem Geburtstag bin ich hierher gekommen, niemand wusste davon.
Und morgen wird auch niemand daran denken. Keine einzige Menschenseele wird nur im Geringsten daran denken, dass ich vor 2 Jahren hier unangemeldet ankam und niemand wird mir gratulieren. Niemand.


In ihren Gedanken an die letzten Jahre schlief sie ein. Es war ein ruhiger Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte sie auf und nichts hatte sich verändert. Alles war so, wie an einem stinknormalen Tag.

Ach. Wieso ist denn John jetzt schon weg? Er hätte wenigstens auf mich warten können, wenn er schon nicht an meinen Geburtstag denkt.

---

Es war ihr Geburtstag und sie hatte frei, was so schien, als sei es rein zufällig. Niemand hatte ihr bis jetzt Beachtung geschenkt.
Sarah war, wie schon so oft, damit beschäftigt, mehr über Atlantis und die Funktionsweise aller Systeme herauszufinden. Sie dachte darüber nach, wie es sein konnte, dass sie den größten Teil schon wusste, obwohl sie nur 2 Jahre hier war und kaum Zeit damit verbrachte, sich darum zu kümmern.

Es war schon ziemlich viel Zeit vergangen in der Sarah nachgedacht hatte, über sich, über Atlantis, über den Kristall, der noch so viele Geheimnisse barg und über die kleine Mulde im Hauptverteiler der riesengroßen Stadt, die ihr nicht mehr aus dem Kopf ging und die wie geschaffen für den Kristall schien.
"Sarah. Sarah? Ist mit dir alles in Ordnung?", fragte Rodney, der sie schon eine kurze Zeit lang musterte.
"Ja.", wimmelte sie ab. "Alles in Ordnung. Ich hab' nur nachgedacht."
"Dir ist hoffentlich schon klar, dass du das alles hier nicht machen musst, es gehört eigentlich nicht zu deinen Aufgaben. Erst recht nicht heute, wo du sowieso frei hast."
"Ach, Rodney. Ich hab' nichts zu tun. Und einfach nur herumsitzen macht mich noch irgendwann wahnsinnig. Lieber tu ich was, das nicht in meinen Aufgabenbereich fällt."
"Ist ja schon gut", gab er nach. Sie blickte ihn ungewollt zornig an. Sie war heute einfach sehr leicht reizbar.

---

Und jetzt muss ich noch zu Elizabeth. Was sie heute wohl will, wenn sie in der letzten Zeit überhaupt nichts von sich hören ließ?

Sie zog sich um und ging an den Balkon. Es war schon eine Art Stammplatz für sie geworden. Wenn sie irgendjemanden oder etwas vermisste, wenn sie traurig war oder einfach nur in ihren Gedanken schwelgen wollte.
Noch war es ziemlich warm und sie genoss den frischen Luftzug, der ihr vom Ozean her entgegenwehte.
Sie trug ihr langes, schmuckloses, mittelblaues Kleid, das sie auch damals, als sie hier herkam, anhatte.

Ach, wieso muss es schon so spät sein? Ich würde noch so gerne länger den Sonnenuntergang betrachten.

Sie wollte nicht den Sonnenuntergang begutachten - sie redete es sich nur ein. Der einzige Grund, warum sie nicht gehen wollte, war die Angst. Sie wusste nicht, was alles passieren würde und sie fürchtete sich davor, wie die Anderen darauf reagieren könnten, wenn sie es erfahren würden, das sie heute Geburtstag hatte.

Sie nahm ihren Mantel und ging.

In Atlantis war nichts los, was daran liegen konnte, dass in letzter Zeit kein Angriff stattgefunden hatte und es nichts zu reparieren gab. Es war ruhig. Sarah begegnete niemandem.
Sie dachte darüber nach, warum Dr. Weir mit ihr reden musste. Es gab eigentlich nur wenige Möglichkeiten. Entweder es ging um die nächste Mission, oder über Sarahs Verhalten den anderen gegenüber. In letzter Zeit war sie sehr leicht reizbar gewesen, was aber hauptsächlich daran lag, dass sie einfach zu wenig Schlaf hatte.
Niemals hätte sie damit gerechnet, dass das geschah, was eben passierte.

"Alles Gute zum Geburtstag!", riefen sie alle vereint, als Sarah den Raum betrat. Jeder war hier; Elizabeth, Rodney, Carson, Teyla, Ronon und auch John, dessen Idee es gewesen war.
"Es tut uns Leid, dass wir kein angemessenes Geschenk haben, schließlich bist du heute ja auch schon 2 Jahre hier, ..."
Sie hatten nur eine Torte für sie und John hatte ihr eine blutrote Rose in einer farblich passenden Vase geschenkt.
"Das ihr überhaupt daran gedacht habt, ist das größte Geschenk, das ihr mir machen konntet." Sarah war gerührt. Sie hatte Mühe die Freudentränen zu unterdrücken, was nach ein paar Momenten unmöglich war. "Seit ich klein war, hat niemand mehr an meinen Geburtstag gedacht. Meine Eltern habe ich schon früh verloren und Freunde hatte ich auch nur wenige. Alle sind umgezogen und haben mich vergessen." Sie war überglücklich. Sie hatte nach Jahren endlich wieder richtige Freunde - ja sogar eine Familie - gefunden.

7. Dream Or Vision
"Sarah. Sarah? Wo bleibst du denn?", fragte John per Funk. Sie hatte noch geschlafen, als er ging, aber um diese Zeit war sie sonst schon längst aufgestanden.
"Nein!!"
Es war das einzige, was er als Antwort bekam - und das reichte ihm. Er sprintete los.
Ihm gingen etliche Gedanken durch den Kopf. Ist IHR etwas passiert? Ist sie sauer?
Er erreichte ihr Quartier und ging geradewegs auf sie zu.
"Was ist passiert?", fragte er.
"Ich... Ich", sie stotterte. Ihre Augen waren voller Tränen.
"Ganz ruhig, meine Süße. Ich bin ja da. Dir kann nichts passieren", beruhigte er sie.
"Ich hatte einen Albtraum. Es war so... so real." Sie stockte. "Es war schrecklich."
"Ich bleibe hier bei dir. Dir kann nichts passieren. Du bist in Sicherheit", versicherte er ihr.
"Es war so schrecklich. Zuerst war alles in Ordnung. Aber dann wurde Atlantis angegriffen. Ich weiß nicht von wem. Es war...-", versuchte Sarah ihren Traum zu erklären.
"Ruh dich erst mal aus. Ich bin hier. Ich pass schon auf dich auf."
Er umarmte und tröstete sie.
"Es wird alles gut."

---

Am nächsten Tag:
"John? John!", fragte sie verunsichert.
"Ja. Was ist?" Er wusste, was nicht in Ordnung war.
"Gut, dass du da bist. Mein Traum. Er hat sich wiederholt."
"Ich weiß. Du hast geredet, um nicht zu sagen fast geschrien", bemerkte John.
"Er hat sich nicht nur wiederholt. Ein Teil war neu, er ist sozusagen weitergegangen."
"Wenn es dir hilft, dann sag mir, um was es geht bzw. ging."
Er ging zu ihr und setzte sich neben sie.
Sie erzählte ihm alles, bis ins kleinste Detail.
"Alle Systeme fielen aus. Zuerst die Waffensysteme und nach und nach auch alle anderen, bis zuletzt die Schilde ausfielen. Dann wurden wir angegriffen und es gab keinen Ausweg mehr. Manche versuchten zu fliehen. Dann ist mein Albtraum zu Ende. - Bis jetzt."
"Es wird alles gut. So etwas wird nicht passieren."
Er tröstete sie.

---

Der Traum hatte sich erneut wiederholt.
"Ich habe Angst. Er ist immer so real. Ich habe Angst, dass es eine Vision sein könnte."

---

Sie stand auf dem Balkon und wartete, bis sie über das Eintreffen der ‚Neuen' informiert wurde. Heute sollten wieder manche der Expeditionsmitglieder "ausgetauscht" werden. Von der Erde kamen neue und manche von Atlantis würden zur Erde zurückkehren. Diesmal war es Sarahs Aufgabe ihnen die Quartiere zuzuweisen und ihnen das Wichtigste zu erklären.
"Mrs. Sheppard?", fragte ein Soldat und trat hinter sie.
"Ja?"
"Sie dürften in wenigen Minuten hier in Atlantis eintreffen", informierte er sie.
"Bin schon unterwegs!" Sie machte sich auf den Weg. Es war zwar nicht weit, aber lieber war sie ein wenig zu früh dran, als dass sie zu spät kam. Als sie nach außen trat wurde sie sogleich von der Sonne geblendet. Es war warm und es ging kein Wind. Sie wartete bis die Daedalus landete und die ersten Passagiere ausstiegen.

"Natalie?" Sarah kannte diese Person. Einfach alles an ihr war unverwechselbar. Ihre Haare hingen ihr zwar ins Gesicht, aber auch das war ein Kennzeichen von ihr.
"Sarah? Was machst du denn hier?" Sie waren in ihrer Kindheit gute Freundinnen gewesen, hatten sich jedoch bald aus den Augen verloren. Natalie und ihre Eltern waren umgezogen und seitdem hatten sie sich nur noch Briefe geschrieben - und das auch nur unregelmäßig.
"Ach, das ist eine lange Geschichte", winkte sie ab. Sie hatte momentan keine große Lust alles zu erzählen.
"Weißt du, wo eine Mrs. Sheppard ist? Sie sollte uns eigentlich begrüßen."
"Ich kenne sie. Ziemlich gut sogar", begann Sarah scheinheilig. Sie wollte Natalie damit überraschen.
"Und? Wo ist sie?", fragte Natalie ungeduldig.
"Naja. Sie steht vor Dir."
"Du?", fragte sie erstaunt.
"Ja. Ich bin Sarah Sheppard. Also kannst du mich auch nicht mehr "Sulli" nennen, wie du es damals so oft getan hast. Gehen wir."
Sie unterhielten sich auf dem Weg noch ein bisschen, aber eigentlich nicht darüber, wie Sarah nach Atlantis gekommen war.
"Darf ich Dir Lt. Col. John Sheppard, meinen Mann, vorstellen?"
Er hatte nichts zu tun und wollte sie überraschen. Und deswegen hatte er gewartet, bis sie an ihm vorbeikamen.
"Du bist mit John Sheppard verheiratet? Dem John Sheppard?"
"Ja. Kann man so sagen." Sie grinste ihn an. Sie wollte Natalie noch nichts von alledem erzählen, wer er war. Sie würde es noch früh genug erfahren.
Fast alle Neuankömmlinge waren schon auf ihren Quartieren. Jetzt blieb nur noch Natalie.
"So Natalie. Wir sind da. Dein Quartier. Jetzt müssen wir uns wohl oder übel verabschieden."
"Wollt ihr nicht noch ein wenig bleiben?", versuchte Natalie die beiden zu überreden.
"Sorry, aber wir müssten eigentlich schon längst bei Dr. Weir sein. Es gibt da noch etwas, was keinen Aufschub duldet. Aber sobald wir fertig sind, kommen wir. Einverstanden?", erklärte ihr Sarah.
"Ja", gab Natalie nach. Sie wollte nicht alleine hierbleiben. Sie hatte niemanden, den sie kannte.

---

"Nein! Alle Systeme fallen nach und nach aus. Das ist doch einfach unmöglich." Elizabeth konnte es einfach nicht glauben. Wieso muss es immer nur in den dümmsten Situationen passieren?
"Elizabeth. Schlechte Nachrichten. Wir werden bald angegriffen werden. Von wem kann ich nicht genau sagen, aber jedenfalls sind es - glücklicherweise - keine Wraith.", verkündete John außer Atem.
"Die Neuen müssen irgendetwas damit zu tun haben. Das kann kein Zufall sein, dass ALLE Systeme den Geist aufgeben und wir dann auch noch angegriffen werden." Sarahs Traum hatte sich bis hier her bewahrheitet und die Vermutung ihrer alten Bekannten ebenso.

"Ich werde mit ihnen reden. Wir haben keine andere Möglichkeit, wenn sie wirklich dahinter stecken sollten."
Er wusste wo sich der Anführer ihrer Gegner befinden musste. Er hatte sich mit Natalie genauestens darüber unterhalten, was sie alles mitbekommen hatte. Einige Gerüchte hatte sie gehört, dass eine Übernahme von Atlantis geplant war, aber glauben wollte sie es nicht.
"John. Pass auf dich auf. Vielleicht haben sie sich schon gedacht, dass wir versuchen das Problem - welches es auch immer ist - mit Diplomatie zu lösen und konnten das alles mit einplanen." Sarah wollte ihn nicht verlieren. Er war ihr ein und alles.

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"Was soll das? Warum wollt ihr Atlantis vernichten, einnehmen oder uns von hier vertreiben? Warum?", fragte John.
Er bekam keine Antwort.
"Warum?", fragte er erneut. Diesmal mit mehr Nachdruck.
Der Eindringling, mit dem John gesprochen hatte, lief davon. John verfolgte ihn bis zu einem eher unangenehmen Ort von Atlantis. Irgendwelche Bretter lagen auf dem Boden und bildeten ein Versteck. Johns Gegner hatte es nicht bemerkt und war in einer Sackgasse gelandet. Er sah seinen einzigen Ausweg darin, zu versuchen, John außer Gefecht zu setzen. Er schoss auf ihn, verfehlte ihn jedoch immer. John spielte seinem Gegner vor getroffen zu sein, um anschließend unbemerkt im Versteck verschwinden zu können. Sein Plan ging auf und der Eindringling verschwand, ohne John weiter zu beachten.

---

"Wir haben John verloren. Wir wissen nicht, wo er ist", begann Weir.
"Aber... Dann heißt das, dass unsere letzte Chance..." Sie konnte es nicht aussprechen. John war ihre letzte und einzige Chance gewesen, Atlantis vor einer Übernahme zu retten und jetzt war er verschwunden.

"Sarah. Ruf 10 der Besten Expeditionsmitglieder zusammen und dann flieht von hier. Wenn der Kampf um Atlantis beendet ist kommt wieder und versucht irgendwie alles in Ordnung zu bringen. Bitte."
"Aber Elizabeth. Bei allem Respekt, ihr könnt doch nicht einfach hier bleiben. Das is der sichere Tod für euch alle", rief Sarah entsetzt.
"Bitte, Sarah. Wir können nicht auf die Erde, wir haben einfach zu wenig Energie IRGENDEIN Gate anzuwählen, egal wo es liegt. Wenn jemand Atlantis retten kann, dann du."
Sarah lief los. Eigentlich weniger, weil sie Elizabeth glaubte, sondern eher um einer Diskussion oder einem Streit auszuweichen.

---

Sie hatte die ersten 5 schon vorgeschickt und als sie und die anderen eine Abkürzung nehmen wollten, kamen ihr Eindringlinge entgegen. Sie rannten in die andere Richtung zum Hangar, dort jedoch kamen ihnen die ersten fünf entgegen.
"Wir wurden entdeckt", rief ihnen einer entgegen.
"Dann sitzen wir in einer Falle...", stellte Sarah fest. Es gab keinen Ausweg.

~~~

Was ist passiert? Wo bin ich?

"Wir müssen sie nach Avalon bringen."

Nach und nach kamen alle zu sich.
Sie waren auf ein fremdes Schiff gebracht worden. Sie konnten Atlantis erkennen - also befanden sie sich über dem Ozean.

"Hat irgendjemand von euch noch einen letzten Wunsch?", fragte einer der Entführer.
Alle verneinten - es war sowieso klar, dass sie sterben würden - außer Sarah.
"Wenn wir schon sterben müssen, dann in Atlantis." Es war ihr letzter Wunsch und wenn sie noch irgendwie Zeit schinden konnte, in der sich die anderen in Sicherheit brachten, dann damit, dass sie in Atlantis ums Leben kamen und somit die Gefolgsleute ihrer Entführer aufhielten. Nach Atlantis zu kommen war - leider - kein großes Problem. Die Waffensysteme waren die ersten, die ausgefallen waren und es bestand nicht der geringste Hoffnungsschimmer, dass sie jetzt funktionierten.

Sie waren in Atlantis angekommen. Es war ein reines Schlachtfeld. Die Eindringlinge konnten zwar für wenige Minuten aufgehalten werden, aber es war noch lange nicht vorbei.
Bis jetzt war alles so geschehen, wie in ihrem Traum. War es vielleicht eine Vision gewesen?

Sarah konnte sich befreien. Sie wusste nicht wie, aber sie hatte es geschafft. Am Rande ihres Blickfeldes sah sie Natalie die ihr zuzwinkerte.
Bitte Natalie. Bring dich nicht unnötig in Gefahr. Bitte!
Sie rannte auf die Energieversorgung zu. Sie musste sie irgendwie unterbrechen, um das "Licht abzuschalten". Die Eindringlinge kannten sich nicht einen Bruchteil so gut in Atlantis aus wie die Anderen. Es war ihre einzige Chance. Es gelang ihr. Sie rannte auf den Kontrollraum zu. Was sie dort im Schein der Taschenlampe erblickte - ein kleines Stück Papier, eindeutig Elizabeths Handschrift - ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.

Es tut uns Leid. Wir mussten uns ergeben, damit alle Anderen verschont blieben. Was mit Lt. Col. Sheppard ist, wissen wir nicht. Wir haben nichts mehr von ihm gehört. Wenn es euch gelingen sollte, Atlantis vor dem Untergang zu retten, bitte ich euch darum, dass Sarah Sheppard (geborene Sullivan) weiterhin in Atlantis leben darf - wenn sie noch am Leben sein sollte. Sie ist die Einzige, die Atlantis bei einem schlimmen Angriff retten könnte. Es gibt niemanden, der soviel über Atlantis weiß, wie sie.

Sie sackte zusammen. Sie hatte versagt.
"Ich habe versagt. Ich hätte nicht gehen dürfen. Ich hätte niemals hier her kommen dürfen, dann wäre das alles sicher nicht passiert. Ich bin Schuld - ich allein. Ich habe versagt."
Sie weinte. Sie wusste genau, dass wenn Elizabeth nicht gewesen wäre, sie nicht hier in Atlantis wäre.

"Du hast nicht versagt", sagte John mit ruhiger Stimme.
"Aber...-"
Er konnte die Frage an ihrem Gesichtsausdruck ablesen.
"Ich bin verschwunden, Ja. Aber nur, um mich zu verstecken. Ich habe alles mitbekommen. Leider war ich zu spät. Ich konnte Elizabeth und Rodney nicht mehr befreien. Alle Anderen sind in Sicherheit."
"Was ist mit unseren Eindringlingen? Ich weiß nicht, was geschah, seitdem ich weggerannt bin.", fragte Sarah.
"Wir haben sie in die Flucht geschlagen. Es hat viele Opfer gekostet, aber sie sind weg. Hast du irgendeine Vermutung, wo sie Elizabeth und Rodney hingebracht haben?"
"Ich bin mir nicht sicher, aber ich hab mitbekommen, als ich auf dem fremden Schiff war, wie zwei miteinander geredet haben. Sie haben irgendetwas von Avalon erwähnt."

Es war der Planet ihres Schicksals. Wären sie dort nicht festgesessen - wäre John nicht getroffen worden - wüsste er jetzt vielleicht immer noch nicht, wen er vor sich hatte.

"... Dann heißt das ja, dass wir..."
"...sie retten können", vervollständigte Sarah seinen Satz, die es gerade erst realisiert hatte.

---

Sie waren gerade auf dem Weg zum Hangar. Sarah blickte zur Seite und rannte auf eine junge, auf dem Boden liegende Person zu.
"Natalie!"
"Sarah. Es… tut mir Leid."
"Du darfst uns jetzt nicht verlassen. Bitte. Du darfst nicht gehen", flehte Sarah.
"Sarah. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Es war meine Bestimmung Dir die Flucht zu ermöglichen, damit du Atlantis retten konntest. Erledige du Deine Aufgabe. Du allein kannst Atlantis vor dem Untergang bewahren. Du…"
"Nein, Natalie. Du darfst nicht gehen. NEEEIIIN!"
"Sarah. Sie ist… Sie ist tot. Ich weiß, wie sehr es Dich schmerzt, aber du darfst jetzt nicht aufgeben. Wir müssen Liz und Rodney befreien, sie brauchen unsere Hilfe. Bitte, Sarah. Bitte."
Sarah riss sich zusammen und folgte John, Teyla und Ronon zum Hangar. Sie wären gerne ohne Jumper aufgebrochen, aber sie wussten nicht, ob das Gate auf Avalon mittlerweile wieder funktionierte. Außerdem hatten sie keine Ahnung wo und wie sie Rodney und Elizabeth vorfinden würden und da bot es sich nun mal an, mit dem Jumper loszufliegen. Und weil Avalon auch ein Orbitalgate besaß, würden sie dadurch auch keine Zeit verlieren.
Der Flug dauerte nicht lange, denn sie hatten die Gesuchten bald gefunden. Sie waren an einen Baum gefesselt zurückgelassen worden. Ihre Entführer waren offensichtlich abgehauen und bald hatte Sarah auch eine Vermutung warum und lächelte. Wahrscheinlich hatten die Entführer auch nicht daran gedacht, dass irgendjemand kommen würde, um sie zu befreien, geschweige denn, dass jemand gewusst hätte, wo sie waren.

"Hunger!"
"Rodney! Könntest Du vielleicht endlich deinen Mund halten?"
Sie liefen auf die Gefesselten zu.
"Aber wenn ich fast vor Hunger sterbe?"
Sarah blieb stehen.
Sterben.
Ihr Gesichtsausdruck hatte sich schlagartig verändert.
John band die beiden Streithähne los und fragte sogleich, ob alles in Ordnung sei - bis auf das, dass sie hier gefesselt waren und Rodney hungrig war, was niemand überhören konnte.
"Ist mit Sarah alles in Ordnung?", flüsterte Liz John zu.
"Natalie. - Sie hat es nicht überlebt und für Sarah ist es auch nicht leicht."

---

Als sie wieder heil in Atlantis angekommen waren, versuchten alle, Sarah davon zu überzeugen, dass sie Atlantis gerettet hatte, was sie aber nie und nimmer glaubte. Sie war es einfach nicht gewohnt, von irgendjemandem gelobt zu werden. Auf der Erde war sie immer von jedem ausgestoßen worden und niemand hatte sie beachtet.

Mit der Zeit beruhigte sich die Situation wieder und alles nahm seinen gewohnten Lauf.

8. Recognize
Sie kommen schon zurück? Auch nicht schlecht, wenn sie es schneller als erwartet gefunden haben.
Elizabeth war auf dem Weg zum Gateraum. Als sie dort ankam blickte sie in 4 niedergeschlagene Gesichter.
"Wo ist das Z.P.M. und vor allem...", sie zögerte. "Wo ist Sarah?"
"Wir konnten nichts tun. Sie wurde entführt", antwortete ihr John.
"Entführt?!?", stieß Liz fassungslos heraus. Sie hatte schon vieles erlebt, aber dass SARAH entführt wurde, war sehr ungewöhnlich. Sarah war immer sehr vorsichtig gewesen, jemandem zu vertrauen und ihre Überlebenskünste hatte sie auch schon oft bewundert.

---

Sie wachte benommen auf.
Was ist passiert?
Sie saß auf einem Stuhl. Mit den Händen an der Lehne gefesselt.
Sie sah sich um und erblickte zwei Personen. Es war zwar alles nur verschwommen, aber es waren keine Wraith - soviel konnte sie noch erkennen.
"Wen haben wir denn da?", fragte einer der beiden Entführer gespielt unwissend und musterte sie genauestens. Es war ihr unangenehm.
"Sie wissen es genau", gab sie schnippisch zurück.
"Wenn man es genau nimmt weiß ich über dich alles, was ich wissen muss. Du bist eine von jenen, die in irgendeiner "versunkenen Stadt" leben. Ich glaube sie heißt Antikis - oder so ähnlich."
"Atlantis!" Sie bereute ihre Worte sofort, als sie sie ausgesprochen hatte. Er wollte sie nur dazu bringen ihm mehr darüber zu erzählen.
"Na gut. Dann eben Atlantis. Die anderen haben wir nicht erwischt", erwähnte er nur leise und nebensächlich.

Es flammte Hoffnung in ihren Augen auf, dass es wenigstens die anderen sicher nach Atlantis geschafft hatten.

"Aber nützen wird dir das auch nichts." Er klang herablassend.
"Das werden wir schon noch sehen", antwortete sie.
"Ich habe schon viel von euch gehört. Ihr sollt wirklich hartnäckig sein. Aber das beeindruckt uns wenig."

Die Hoffnung in ihren Augen wandelte sich zu Zorn.

"Wenn ihr schon so viel von uns wisst, warum greift ihr uns dann nicht einfach an?", fragte sie gespielt interessiert.
"Da kommst du ins Spiel. Wir wissen nicht, wo diese Stadt liegt. Du wirst uns die Koordinaten verraten."
"Nur über meine Leiche!"
"Wir werden sie sowieso früher oder später rausbekommen. Wenn du sie uns gleich sagst, könnten wir dir den Aufenthalt hier ein wenig angenehmer gestalten", schlug er ihr vor.
"Wie ich schon sagte. NEIN!"
"Du wirst dich schon noch dafür entscheiden. WIR haben Zeit."

Sie blickte ihn eiskalt an. Er sah den Hass in ihren Augen aufblitzen.

---

"Wir haben nach ihr gesucht, aber sie war verschwunden. Einfach weg, als wäre sie gar nicht mitgekommen. Keine Abdrücke und - glücklicherweise - auch keine Blutspuren. Das einzige was wir noch haben ist das hier."
John schob Elizabeth Sarahs Funkgerät entgegen.
"Wir wissen nicht, wo sie sein könnte. Wir wissen gar nichts, nur eines und das ist eben, dass sie nicht hier ist."
Sie waren ratlos. Niemand hätte sich je in den wildesten Träumen gedacht, dass Sarah je entführt werden würde.

---

"Haben Sie ihre Entscheidung mittlerweile überdacht und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es doch besser wäre uns die Koordinaten zu überlassen?", fragte er sie.
"Überdacht ja. Mein Entschluss jedoch ist, dass ich lieber Hunger leiden oder sterben würde, als sie Ihnen zu geben."
Es war schon einige Zeit vergangen, seitdem sie hier war und noch mehr Zeit, seitdem sie das letzte Mal etwas gegessen hatte. Sie hatte nichts bekommen. Rein gar nichts. Und sie spürte schon, dass sie Hunger hatte.
Er spürte die dunklen Blicke auf sich und es trieb ihn langsam, aber stetig zur Weißglut, dass sie sich ihm so sehr widersetzte. Dass sie so hartnäckig war, hätte er nicht gedacht.

Ich würde euch nie in Gefahr bringen.

Wo bist du?

Sie konnte mit John kommunizieren. Es schien unmöglich, aber es ging.

John? Wie ist das möglich? Sie hätte am liebsten Luftsprünge gemacht, aber es war unmöglich. Erstens, weil sie hier gefesselt war und zweitens würden ihre Entführer Verdacht schöpfen, dass doch jemand nach ihr suchte.

Ich weiß es nicht. Hauptsache wir können Dich lebend befreien. Aber wo bist du?

Ich weiß nicht. Aber ihr kommt näher. Oder ich bewege mich auf Atlantis zu. Ich spüre es.

"Genug!"
Er versetzte ihr einen Peitschenhieb - versuchte es zumindest - denn sie wich ihm geschickt aus. Niemand hätte gedacht, dass ihre Reaktion so schnell wäre.
Dem zweiten wich sie ebenfalls aus. Der dritte traf sie aber schmerzhaft auf dem Rücken. Sie schrie auf.
Ihr trieb es der unsäglichen Schmerzen wegen Tränen in die Augen. Sie weinte lautlos.

---

"Sarah!"
John sprang auf.
"John, was ist los?", fragte Rodney.
"Sie haben Sarah geschlagen", antwortete er.
"Ich?"
"Nein. Sarahs Entführer", gab er mit einem leichten Lächeln über Rodneys "Dummheit", zurück.
"Entweder ihr kommt mit oder ich rette Sarah allein."
"Aber woher willst du...-"
"Ich weiß, wo sie ist. Nicht genau, aber ich spüre sie", unterbrach er Elizabeth. Er wollte keine Zeit verlieren.
"John! Du kannst nicht einfach wild drauflos suchen!", versuchte Weir ihn noch zurückzuholen, doch er hörte sie schon nicht mehr.
"Geht schon. Er allein wird wenig ausrichten können. Ihn will ich nicht auch noch verlieren."
Teyla, Ronon und Rodney folgten ihm. Sie starteten den Jumper und flogen los, um Sarah zu suchen.

---

"Ihre Freunde scheinen wohl wirklich zu glauben Sie retten zu können." Sie hatten sie auf den Sensoren entdeckt. "Aber da haben Sie falsch gedacht." "Wohl eher Sie!", ertönte Johns Stimme über die Lautsprecher.

Warum hast du das getan? Jetzt könnt ihr sie nicht mehr überraschen.

"Sprich dein letztes Gebet. Du wirst niemanden von ihnen je wieder sehen", drohte einer von Sarahs Entführern ihr an.
"Verschwindet aus meinem Leben! Verschwindet aus meiner Erinnerung!", schrie sie. Sie hatte ihre beiden Entführer wieder erkannt. Sie waren es gewesen, die sie damals von ihren Eltern getrennt hatten. Sie waren es gewesen, die den Unfall verursacht haben, weshalb ihre Stiefeltern starben. In ihren Augen blitzte Hass auf. "Es wird Zeit für Rache."

---

"Und, wo ist sie?", fragte Rodney ungeduldig.
Sie waren mittlerweile unbemerkt auf dem fremden Schiff angelangt. Der Bereich wo sich offensichtlich die Landeplattformen befanden wurde nicht bewacht und so war es ein Leichtes gewesen unbemerkt zu landen. Jetzt mussten sie Sarah nur noch finden, um sie zu befreien.
"Wir laufen schon nicht in die falsche Richtung. Keine Angst", versicherte John ihm. "Ich spüre sie."
Sie kamen immer näher.

---

"Rache für was?", fragte er amüsiert. "Und vor allem: Wie?"
"Für die unzähligen Verletzten und Toten, die ihr auf dem Gewissen habt!", schrie sie zurück.

Er wollte sie erneut auspeitschen.

"Halt!", rief John.
Sie hatten sie gefunden.

Es tobte ein erbitterter Kampf. John versuchte alle vor Sarahs Entführern zu schützen, während diese Verstärkung anforderten. Sie konnten sich nur schwer behaupten. John ging auf den Anführer der Entführer los.
"Was soll das?!?" Er passte für kurze Zeit nicht auf und war in den Fängen ihrer Gegner.
"Keine Bewegung! Sonst ist er tot!" Der Entführer drückte ihm ein Messer an die Kehle. John schluckte schwer.

Bitte. Versucht sie zu retten. Bringt sie nach Atlantis. Bitte!

Sarah entwickelte ungeahnte Kräfte.
Sie sprengte ihre Fesseln und nahm ihren Kristall ab, wodurch sich John befreien konnte, weil sein Gegner vor Überraschung seinen Griff lockerte. Sie legte den Kristall in ihre offene Hand und schlang das Lederbändchen um ihre Finger, damit der Kristall nicht herunterfallen konnte. Sie streckte ihren Arm in die Höhe und drückte den Kristall nach oben. Über ihm wurde alles in gleißendes Licht getaucht. Sie wusste nicht, was in sie gefahren war. Sie wusste nicht, was sie tat. Es war als würde jemand anderes ihr Tun und ihre Gedanken steuern.

Sag ihnen sie sollen abhauen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Er leuchtete von sich aus und entwickelte unermessliche Mengen an Energie.

"Geht!", schrie John, aber niemand rührte sich vom Fleck. Sie wollten ihn nicht allein lassen. Sie konnten ihn nicht in seinen Tod laufen lassen.

Sie riss ihren Arm nach unten und richtete den Kristall auf die Hauptversorgung des Schiffes.
"NEIN!"
Von dem Kristall ging ein Energiestrahl aus und zerstörte alles, was in seinen Weg kam. Jetzt erst verstanden sie, was vor sich ging. Sie liefen los. John riss Sarah mit sich, die fast bewusstlos zu Boden gestürzt wäre.
"Lauft! Wenn ihr beim Jumper seid, fliegt los! Wartet nicht auf uns, wenn wir zu großen Abstand zu euch haben! Bringt euch in Sicherheit!", rief John ihnen zu. Er nahm Sarah auf seine Arme und rannte so schnell er konnte. Er wollte nicht hier an solch einem schrecklichen Ort sterben.

Sie erreichten gerade noch rechtzeitig den Jumper. Die Explosion hätte sie fast erreicht.
Er kniete sich auf den Boden, um seine Frau an die Wand des Jumpers zu lehnen. Sie kam wieder zu sich.
"John. Bitte verzeih mir. Ich würde noch so gern mehrere Jahre mit dir teilen. Bitte verzeih mir.", bat sie ihn völlig erschöpft.
"Das wirst du auch. Das verspreche ich dir."
Er wandte sich der Bedienung des Jumpers zu. Er flog sie nach Hause - zurück nach Atlantis.

---

"Meine Süße." John war die ganze Zeit bei ihr auf der Krankenstation gewesen. Nichts war ihm wichtiger.
"John?", fragte sie. Sie konnte nichts erkennen. Sie sah alles nur verschwommen.
"Ja. Wie fühlst du dich?", antwortete er mit einfühlsamer Stimme.
"Es geht schon." Sie zwang ein Lächeln auf ihre Lippen, was gar nicht so einfach war. Sie hatte immer noch Schmerzen und ihr Rücken war mit unzähligen roten Striemen übersät.
"Du lügst. Ich weiß, dass es noch nicht viel besser ist."
"Na gut. Du hast Recht", gab sie leise zu.
"Was hast du eigentlich mit "Rache" gemeint? Für wen oder was?", fragte John unwissend.
"Meine Entführer waren mir bekannt, aber erst ziemlich spät wusste ich es. Sie haben mich von meinen Eltern getrennt. Ich habe sie seit damals nie mehr gesehen."
Als sie sich wieder an ihre Mutter und ihren Vater erinnerte wusste sie noch nichts von alledem, was sie in den nächsten Jahren erfahren sollte. Ihr kam eine Stargate-Adresse in den Sinn. Sie kannte sie - wusste jedoch nicht woher.
"John?"
"Ja, mein Engel?"
"Hast du zufällig Zettel und Stift hier?"
"Ja. Warum?"
Sie kritzelte 7 Zeichen auf das kleine Stück Papier. Es waren 7 Symbole, das letzte entsprach dem Point Of Origin von Atlantis.
"Kennst du diese Gate-Adresse?", fragte sie ihn.
"Nicht das ich wüsste. Tut mir Leid. Wenn du willst, kann ich gern mal mit Elizabeth darüber sprechen. Vielleicht weiß sie etwas."
"Das wäre wunderbar. Wenn ich dich nicht hätte." Sie lächelte ihn an und zeigte schon wieder erste Anzeichen von Müdigkeit.
"Ich geh dann mal wieder. Damit du dich richtig ausruhen kannst." Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, als sie ihn um etwas bat.
"Bitte. Bleib."
"Na gut. Aber nur, bis du eingeschlafen bist."
Er hielt ihre Hand und streichelte sie. Sie war bald eingeschlafen und er ließ sie allein auf der Krankenstation zurück.

---

"Colonel Sheppard?", fragte Weir ungeduldig.
"Ja?" Er wollte sich gerade eben an ihr vorbei schleichen. Er wollte nicht alleine erklären, wie es zur Entführung gekommen war.
"Jetzt erzählen Sie mir doch einmal, was genau passiert ist. Ich warte schon seit Ewigkeiten", drängte sie ihn.
"Ja. Ist ja schon gut. Also zuerst sind wir auf den Planeten gegangen - das wissen Sie ja schon." Er drückte sich förmlich aus. Er vermutete, dass irgendjemand etwas mit bekommen könnte und er wollte kein Risiko eingehen.
"Wir haben nach dem vermeintlichen Z.P.M. gesucht - was ja auch unsere Aufgabe war - und haben uns getrennt, damit wir schneller vorankommen. Dann hörten wir nach einiger Zeit einen Schrei. Wir liefen in die Richtung, aus der er kam und fanden nur Sarahs Funkgerät auf dem Boden liegen. Sie war verschwunden. Wir rannten sofort zum Gate zurück und denn Rest wissen sie ja schon."
"Warum auf einmal so förmlich?", fragte sie, nachdem er fertig war.
"Ich dachte irgendjemand...-", beantwortete er verwundert ihre Frage.
"Ach, John. Niemand lauscht oder hört mit. Ich wollte dich doch nur aufhalten." Sie lächelte. "Aber irgendetwas willst du mir noch sagen, oder?"
"Kannst du Gedanken lesen?", fragte John. Warum musste es ihm jeder ansehen, dass ihn etwas beschäftigte.
"Nein. Nicht das ich wüsste." Sie grinste ihn an.
"Na ja." Er streckte ihr den Zettel mit der Stargate-Adresse entgegen. "Kennst du diese Adresse irgendwoher?"
"Noch nicht gewählt und noch nie gesehen."
"Sarah kennt sie. Sie weiß nur nicht woher. Es gibt irgendetwas über sie, was wir noch nicht wissen, da bin ich mir sicher. Und ich glaube, dass es Sarah selbst auch nicht weiß."

---

Es ging ihr schon erheblich besser. Sie stand zwar noch nicht für lange Einsätze zur Verfügung, aber bald würde sie wieder ohne Bedenken auf kleine Erkundungsflüge geschickt werden können.

"Sarah. Ich muss dann los." John musste auf eine Mission. Sie verabschiedeten sich voneinander.

Sie starrte ihnen noch lange nach, obwohl das Gate schon längst wieder geschlossen war.
"Ach, Sarah. Warum starrst du die ganze Zeit in Richtung Gate? Sie sind gerade erst los geflogen, da werden sie nicht schon wenige Minuten später wiederkommen." Elizabeth hatte sie schon lange beobachtet.
"Du hast ja Recht." Sie wandte den Blick ab und wollte gehen.
"Warte mal", begann Weir. Sie ging auf Sarah zu, die sich ihr zugewandt hatte.
"Du hast jetzt nichts zu tun. Und soviel ich weiß, langweilst du dich, wenn du nicht schleunigst was zu erledigen hast. Wie wär's, wenn wir beide Mal einen Abstecher auf das Festland machen?"
"Aber...-"
"Kein Aber. Den ganzen Schreibkram kann ich auch aufschieben."

Sie machten alles klar und flogen ans Festland. Es war ein wunderschöner Tag und warum sollte man dann auch die ganze Zeit vor Berichten oder Ähnlichem sitzen? Elizabeth hatte eigentlich vorgehabt, Sarah bezüglich der Gate-Adresse zu fragen, was sie sich schließlich aber doch aus dem Kopf schlug.

"Wie habt ihr beiden euch eigentlich kennen gelernt? Soviel ich damals an Silvester mitbekommen habe, hat John Dich ja irgendwann ‚vergessen'."
"Willst Du die kurze oder lange Fassung hören?"
"Die Lange. Wir haben ja schließlich Zeit."

Sie gingen einen versteckten Pfad entlang und Sarah erzählte.

"Also. Es war Winter und ich war Schlittschuhlaufen. Meine Haarspange…" Sarah deutete zur blauen, funkelnden Klammer, mit der sie ihre Strähnen zurückgesteckt hatte.
"… war locker und ich wollte sie wieder festklammern. Aber so ungeschickt wie ich damals war, ist sie mir runtergefallen und dann ist es eben passiert. John stand auf einmal vor mir und hat sie mir gegeben. Es war Liebe auf den ersten Blick."
Es wunderte sie noch immer, woher er nur gewusst hatte, dass diese Spange ihr soviel bedeutete. Sie war die einzige Erinnerung an ihre Vergangenheit gewesen.
"Danach sind wir stundenlang nebeneinander hergefahren, haben uns unterhalten. Dann haben wir uns mehrmals wieder getroffen. Einmal sagte er, dass wir uns vielleicht niemals wiedersehen würden. Es war nicht zu übersehen, dass es ihn schmerzte daran zu denken, mich verlassen zu müssen. ‚Es wird alles gut' habe ich ihm damals gesagt. Ich war fest davon überzeugt, dass wir uns nicht verlieren würden, doch eines Tages kam er nicht und wir haben uns nie mehr gesehen - bis zu dem Tag, an dem ich nach Atlantis kam.
Einmal hat er mir etwas von einem chemischen Element namens Naquadah erzählt und er hat wohl oder übel die Rechnung ohne meine Chemiekenntnisse gemacht. Dann habe ich ihn über die ganze Stargate-Geschichte ausgequetscht, was ich ihm aber alles nicht geglaubt habe. Welcher Normalsterbliche denkt schon, dass es so etwas geben könnte? Eigentlich hätte er mir ja gar nichts davon erzählen dürfen, aber ich hatte ihm versprochen nichts weiter zu sagen. Niemandem nur irgendetwas von diesem Abend andeutungsweise auszuplaudern."

Mittlerweile waren sie schon an ihrem Ziel angekommen. Eine große Lichtung, mit einem wunderschönen Blick auf den Ozean. Sie setzten sich ins Gras und träumten vor sich hin. Es tat Sarah sichtlich gut aus Atlantis rauszukommen.

---

"Was war das?" Sarah meinte, sie hätte Schritte gehört.
"Keine Ahnung, was du meinst."
"Egal. Es wird schon kein Riesenungeheuer kommen und uns auffressen." Sie lachten.

"Danke für das ‚Riesenungeheuer'."
Sarah drehte sich ruckartig um und riss ihre Augen auf, als plötzlich John hinter ihr stand.
"Was machst Du denn hier?"
"Ach. Ich wollte nur wissen, wie es meiner Süßen geht. Und weil Du…" Damit meinte er Liz. "…auch nicht da warst, gab es nur eine Möglichkeit, wo ihr beiden euch rumtreiben könntet."
Mit einer geschickten Handbewegung steckte er Sarah eine rote Hibiskus-Blüte in ihr blondes Haar. Er hatte sie auf dem Planeten, auf dem sie waren, gefunden.
"Ich habe dir doch versprochen, an dich zu denken", sagte er und musterte die Blüte, die zwischen ihren Haaren hervorlugte. "Und außerdem liebe ich dich", fügte er hinzu und lächelte sie an.
Sarah erwiderte das Lächeln und freute sich über sein kleines Geschenk, das Beweis genug für seine Worte war.
Sie küsste ihn kurz auf die Lippen und gemeinsam kehrten sie nach Atlantis zurück.

Fortsetzung: Undying Love
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