Langsam kniete sie sich auf die weiche, nasse Erde. Versuchte ihren Atem zu beruhigen und lauschte. Versuchte irgendetwas zu hören, obwohl sie wünschte, dass die Stille anhalten würde. Eine falsche Stille. Verräterisch. Und doch konnte sie nichts hören. Eine unheimliche Stille hatte sich über den Wald gelegt. Nicht einmal die Bäume flüsterten vor sich hin. Kein Vogel zwitscherte. Die Stille war kalt, wie die fortgeschrittene Nacht, die sich über sie gelegt hatte. Eiskalt. Bedrohlich.
Long lost words whisper slowly to me
Still can't find what keeps me here
When all this time I've been so hollow...inside
Beep beep beep
(I know your still there)
Und da war es wieder. Das Geräusch, auf das die Athosianerin nur gewartet hatte. Es zerriss die Stille. Vorsichtig sank sie noch ein Stück weiter hinab ins Unterholz, auch wenn dies kein Versteck war. Nicht vor den Wraith. Sie schloss kurz die Augen, wusste, dass sie kamen. Wieder einmal. Dann richtete sie sich auf, warf einen kalten Blick hinauf in den Himmel. Suchte die Darts. Und dann lief sie.
Watching me, wanting me
I can feel you hunt me down
Fearing you, loving you
I won't let you pull me down
Sie konnte es spüren. Den Hunger, der von ihnen ausging. Er war stark, auch wenn es nur wenige waren. Sie kamen immer näher. Sie konnte die Kälte in ihrem Inneren fühlen. Den Hunger. Konnte sie hören. So nah. Zu nah. Teyla warf sich zu Boden, harrte dort einige Sekunden aus, bis der Dart verschwunden war. Er würde zurückkommen. Sie zwang sich, ruhig zu atmen und lauschte erneut.
Haunting you, I can smell you
Alive
Your heart pounding in my head
beep beep
Schritte. Sie kamen immer näher. Kurz schloss sie die Augen, legte die Hand an ihre Waffe und wartete ab. Nur noch wenige Meter. Eisige Kälte breitete sich in ihrem zitternden Körper aus. Sie legte ihre freie Hand auf ihren Hals, versuchte sich zu beruhigen. Es funktionierte. Wesentlich ruhiger horchte sie erneut. Die Wraith waren stehen geblieben. Wahrscheinlich hatten sie ihre Anwesenheit bemerkt.
Watching me, wanting me
I can feel you pull me down
Saving me, raping me, watching me
Sie sprang. Stach mehrmals zu. Fühlte warmes Blut an ihrem Arm. Blut, das nicht ihr eigenes war. Sie konnte erkennen, wie einer der Wraith zu Boden sank, während der andere ihre Ablenkung nutzte und sie zu Boden warf. Ihr Messer entglitt ihr, während seine Hand sich ihren Weg an ihren Hals suchte. Sie konnte das Verlangen in seinen Augen lesen, während sie nach ihrem Messer tastete und den Griff mit der Hand umschloss. Eine schnelle Bewegung und sie versenkte es in seinem Hals. Nach Luft ringend fiel er zu Boden. Eilig richtete sie sich auf, das blutige Messer in der Hand, bereit noch einmal zuzustechen. Schmerz und Hunger standen in seinen Augen geschrieben. Doch es gab kein Mitleid, nicht für einen Wraith. Gnadenlos stieß die junge Frau erneut zu, woraufhin der Wraith auf den Rücken fiel und sein kalter Blick brach.
Watching me, wanting me
I can feel you pull me down
Fearing you, Loving you
I won't let you pull me down
beep
Langsam sah Teyla auf. Es war nur einer. Einer von vielen. Sie wandte sie ab, ab von dem Bild des Grauens, das sie hinterließ und dem Schmerz. Sah nach vorne, wo bereits der nächste Kampf auf sie warten würde. Jäger und Gejagte. Und es lag heute an ihr, zu entscheiden, wer welche Rolle einnehmen würde.
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