Die bleichen Strahlen des Mondlichtes bahnten sich vorsichtig ihren Weg durch die kleinen Schlaufen des zarten Vorhangs, ehe sie auf dem kalten Boden erloschen.
Unsicher griff Janet nach einem der verstaubten Bücher, welche quer über den Zimmerboden verstreut lagen. Obwohl das Zimmer in Dunkelheit getaucht war, schlug sie das Buch auf und versuchte sich auf die unleserliche Seite zu konzentrieren. Sie schmälerte die Augen und versuchte den Titel des ersten Kapitels zu entziffern, doch sie konnte keinen einzelnen Buchstaben erkennen. Verärgert warf sie das Buch in den finsteren Raum zurück, bevor sie ihre Beine dichter an sich zog und ihren Kopf zwischen ihre Knie vergrub. Ihre Augenlieder waren schwer, doch an Schlaf war nicht zu denken.
Immer und immer wieder musste sie an das kleine Mädchen denken, welches SG-1 mit sich gebracht hatte. Janet hatte den Sprengstoff rausoperieren wollen, doch sie hatte dem Mädchen nicht helfen können...
Der Gedanke daran, dass SG-1 die Kleine in einen Hochsicherheitsbunker gebracht hatte, um sie dort explodieren zu lassen, stellte ihr jedes einzelne Haar am Körper auf. Sie wusste, dass keiner von ihnen etwas dagegen machen konnte, dennoch verabscheute sie den Gedanken, das Mädchen einfach so sterben zu lassen.
Es brachte Janet regelrecht um den Verstand. Ja, sie war Ärztin und sie hatte schon schlimmere Dinge gesehen, aber die hilfesuchenden verängstigten Augen des kleinen Mädchens hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie wusste, dass Cassandra schon seit ein paar Stunden Geschichte war.
SG-1 war als sie das SGC verließ, um nach Hause zu fahren von ihrer grauenvollen Mission noch nicht zurück gewesen...wofür sie dankbar war. Der Schmerz in Sams Augen hätte ihr sicher noch mehr das Herz gebrochen....
Eine Träne kullerte langsam ihre Wange hinab, ehe Janet sie mit ihrem Pulloverärmel auffing. Sie wusste, dass es nichts brachte, wenn sie um Cassandra weinte...doch die Schuldgefühle ließen einfach nicht von ihr ab. Sie hatte die Kleine nicht retten können, obwohl es ihre Aufgabe gewesen war. Es war ihre Schuld, dass Cassie nun von diesem grauenvollen Schicksal hingerichtet worden war.
Es war ihre Schuld...ihre ganz alleine.
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