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Das Artefakt von Pandora

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Planet M2X-901

Zwei vermummte Gestalten bewegten sich durch die Wüste. Der Sturm wurde heftiger. Ganz so, als ob es ihn Erzürnen würde, dass sich zwei lächerliche Menschen gegen ihn auflehnten. Sie blieben stehen. Einer der beiden sah auf das Display eines kleinen Handgerätes. Die Stimme war kaum zu verstehen.

"Colonel! Ich habe ein drittes Signal, nicht menschlich. 180 Meter entfernt."

Boldt nahm dem Captain den Palm aus der Hand.

"Scheiße! Ein Bug. Entsichern und laden."

Sie sah sich nach einer Deckungsmöglichkeit um, fand aber keine.

"Wir graben uns ein. Los!"

Sie schaufelten jeder eine kleine Kuhle und machten sich darin so klein wie möglich. Der Sturm nahm ihnen die Arbeit ab sich wieder mit Sand zu bedecken. Boldt sah über den Rand ihrer Deckung hinaus. Mit einem Auge die Umgebung beobachtend, während das andere weiterhin den Palm im Auge behielt. Noch 130 Meter und es kam direkt auf sie zu. Sie hörte das Klacken der Mandibeln. Durch das Plastik der Schutzbrille konnte sie die Beine des Ree´tou erkennen. Er war höchstens 5 Meter von ihr entfernt. Sie bewegte sich nicht. Jede kleine Bewegung konnte sie verraten. Den Sand über ihr in Bewegung setzen und dadurch ihre Deckung offenbaren. Der Bug bewegte sich hin und her, ganz so als ob er nicht genau wüsste wo er hin soll. Sein Oberkörper wandte sich von ihr ab, was sie an der Stellung der Beine erkennen konnte.

"Jetzt!"

Gleichzeitig sprangen Boldt und der Captain aus ihrer Deckung und eröffneten das Feuer. Die Kugeln trafen alle ihr Ziel. Trotzdem schaffte es das Insekt sich zu drehen und einen einzelnen Schuss abzugeben, bevor es tot umkippte. Der Colonel sah den Energieball direkt auf sich zurasen, wie in Zeitlupe. Sie spürte einen Ruck an der Seite der sie aus der Schusslinie riss. Die Gesichter der beiden waren sich verdammt nahe.

"Vielen Dank, Captain. Aber könnten sie jetzt von mir runter?"

Sie sah es nicht, aber sie spürte, wie der junge Mann rot wurde, während er sich von ihr abrollte. Boldt legte ein neues Magazin in ihre Waffe ein und griff zu ihrem Funkgerät.

"Boldt an Jackson! Packen Sie das Insektenspray aus, wir haben einen Käfer erwischt und es könnten sich noch weitere hier herumtreiben."
Ein doppeltes Klicken bestätigte ihre Meldung. Sie hob den Palm vom Boden auf.

"Noch 8 Kilometer. Wir marschieren weiter."

Ohne eine Antwort abzuwarten setzte sie ihren Marsch fort.

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Sie hatten es ohne einen weiteren Zwischenfall bis zu ihrem Ziel geschafft. Der Sturm war abgeflaut und Colonel Boldt hatte den Gesichtsschutz abgelegt. Sie vergewisserte sich, dass sie auch an der richtigen Stelle waren und betrachtete den kleinen Höhleneingang. Erinnerungen an die unterirdischen Gänge des Forschungskomplexes, in dem die Tus sie gefangen und gefoltert hatten, drängten sich durch Schichten des Vergessens an die Oberfläche ihres Denkens. Boldt schob die Erinnerungen wieder dorthin zurück, wo sie hergekommen waren, und montierte eine kleine Stableuchte auf den Lauf ihrer Waffe. Der Captain tat es ihr gleich. Dann liefen sie geduckt zu dem Eingang und postierten sich jeweils rechts und links neben der Öffnung. Der Colonel spähte in die halbseidene Dunkelheit.

"Dann wollen wir mal. Sie bleiben hier und sichern den Eingang", flüsterte sie und drang ins Innere des Felsens vor.

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General Smith versuchte zu schlafen, doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Ob es die Angst vor Alpträume, über die Geschehnisse auf der Betabasis, oder diese verdammten Kopfschmerzen waren, wusste er nicht zu sagen. Smith nahm einen kleinen Schluck aus der Feldflasche mit dem Wasser, das Sheppard bei sich getragen hatte. Oh Gott, wie sehr sehnte er sich nach einem anständigem Kaffee und einer gehörigen Portion Rührei mit Zwiebeln, wie seine Frau sie machte. Er schloss die Augen und rief sich ihr Gesicht in Erinnerung. Das scheue Lächeln als sie sich das zweite Mal getroffen hatten. Der Moment in dem er genau wusste, das ist SIE. Er hatte sie auf einer Sylvesterfeier von Freunden kennen gelernt. Es wurde zu einem der schönsten Abende die er je erlebt hatte.

Ein leises Poltern schreckte ihn aus seinen Erinnerungen hoch. Seine Hand griff zum Pistolengurt an seiner Hüfte und zog die 9MM heraus. Mit einer Hand rüttelte er Colonel Sheppard wach und gab ihm zu verstehen still zu sein. Der Mann nickte, dass er verstanden hatte. Wer auch immer da durch den Gang kam, er versuchte leise zu sein. Doch es gelang ihm nicht völlig. Der Boden war mit Sand und Kieseln bedeckt die unter den herannahenden Schuhabsätzen knirschten. Eine Person näherte sich. Ein kleiner Lichtkegel tauchte aus dem Dunkel auf. Er bewegte sich genau in ihre Richtung. Smith drückte sich so flach wie möglich an die Wand, die 9MM schussbereit erhoben. Ein kaum hörbares Klicken und die Waffe war entsichert. Sheppard stellte sich schlafend, mit einer Hand am Abzug der P90, die er mit seinem Oberkörper verdeckte. Ein Kopf erschien in dem Eingang zu ihrer kleinen Höhle, den Blick auf den Mann am Boden gerichtet. Es war eine Frau, der blonde Pferdeschwanz lugte unter dem Schutzhelm hervor. Der General zielte mit seiner Pistole genau auf ihre Schläfe.

"Identifizieren Sie sich."

Die Unbekannte hob ihre Hände in die Höhe. In der Rechten immer noch die schussbereite Waffe.

"Lassen Sie die Waffe fallen", befahl ihr eine Stimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Sie wollte sich umdrehen.

"Stopp! Erst sollten wir uns besser kennen lernen, bevor wir uns näher kommen."

Er konnte sich den kleinen Sarkasmus nicht verkneifen. "Ich habe zuviel mit Jack O´Neill rumgehangen", dachte er für wenige Sekunden.

"Lieutenant Colonel Sina Boldt, Magellankommando Einheit 1, ID - Nummer 269628252", platzte es aus der Frau heraus.

"Schön Lieutenant Colonel, nehmen Sie die Hände runter und werfen Sie die Waffe weg und, was zur Hölle ist das Magel…"

In der nächsten Sekunde fand er sich auf dem Boden liegend wieder, den Colonel mit der 9MM in der Hand, über ihn stehend.

"Das würde ich lassen, Colonel!", vernahm der General, Sheppards Stimme und war erleichtert. "Ich ziele genau auf ihren Kopf. Nehmen Sie die Pistole runter! General Smith, Sie sollten ihr jetzt die Waffe wegnehmen."

"General Smith?", fragte die Frau bei der Erwähnung des Namens verwirrt. Sie nahm ihre Schutzbrille ab und sah dem Brigadier General genauer an.

"Das… das… ist unmöglich, Sir", stotterte sie als ob sie einen Geist gesehen hätte. Wie zum Geier?"

Smith nutzte die Verwirrung und nahm ihr die 9MM ab.

"Ich bin Brigadier General John Smith, Kommandant des Stargatekommando's und der etwas blasse Junge da, ist Lieutenant Colonel Sheppard von der Atlantisbasis", stellte er sich und John vor.

Erschöpft setzte sich Sheppard wieder auf den Boden.

"Geht es Ihnen gut", fragte der General während er die Waffe weiterhin auf die Fremden richtete.

"Ja", antwortete John und blickte in das entsetzte Gesicht der jungen Frau.

Sie musste träumen. Ja, genau das war es. Alles nur ein Traum, oder ein schlechter Scherz ihrer Kameraden. Er sah so aus wie der Alte, er sprach wie der Alte und hatte denselben entschlossenen Gesichtsausdruck, wenn es darum ging etwas wissen zu wollen. Boldt atmete tief durch.

"Sir! Wieso sind Sie hier?"

"Was soll das bitte heißen Lieutenant? Kennen wir uns?"

"Ähm…, ja oder es gibt zwei von Ihnen", beantwortete Boldt die Frage. "…wenn ich Sie bitten dürfte uns zur Magellanbasis zu begleiten. Ich glaube es gibt einige Dinge zu klären. Aber das können wir nicht hier."

"Wir werden nirgendwo hingehen, wenn Sie mir nicht endlich sagen, wo wir sind. Und ich habe das Gefühl, das Sie mich kennen. Woher?"

"General! Bitte! Diese Fragen können wir am besten in unserer Basis klären. Ich kann ihnen im Moment nicht viel dazu sagen, da ich selber nicht genau weiß, womit wir es hier zu tun haben. Außerdem ist es hier zu gefährlich."

Er zögerte. Seine Kiefermuskeln zuckten. Genau wie beim Alten, wenn ihm was zuwider lief.

"Einverstanden! Doch ich werde Sie im Auge behalten Lieutenant. Lieutenant Colonel Sheppard ist verletzt, er braucht Hilfe."

"Lieutenant Colonel Sheppard? Toll, irgendwie hab ich das Gefühl ich befinde mich gerade in einem schlechten Film", erwiderte sie genervt und griff zu ihrem Funk.

Sheppard blickte sie erstaunt an: "…kennen wir uns auch?"

Boldt nickte und gab ihm zu verstehen, dass nicht nur der General, sondern auch er offensichtlich doppelt vorhanden war.

"Boldt an Tratzki. Habe unser Signal entdeckt. Zwei Menschen, einer davon verletzt, kommen Sie her und helfen Sie uns." Sie hielt kurz inne: "…und nicht überrascht sein, wenn Sie die Höhle betreten."

Kurz nachdem der Colonel den Funkspruch abgesendet hatte, erschien ein junger Mann. Er blieb kurz stehen und sah die Frau fragend an, als er General Smith und Colonel Sheppard erblickte. Er wollte gerade fragen, als er durch Boldt unterbrochen wurde: "Keine Fragen Captain, ich habe keine Antwort darauf", und deutete auf Lieutenant Colonel Sheppard.

"Helfen Sie dem Lieutenant Colonel."

Smith sah, wie der junge Captain dem Mann aus Atlantis auf die Beine half. Ein Nicken deutete an, dass sie aufbruchbereit waren. Boldt ging voran, mit ihrer P90 im Anschlag. Irgendetwas war hier nicht so, wie es sein sollte, dachte Smith, diese Leute verhalten sich ein wenig sonderbar. Gehörten sie eventuell sogar zum TRUST? Nachdem sie aus dem Felsen heraus waren, setzte Colonel Boldt einen zweiten Funkspruch ab.

"Major Jackson! Nehmen Sie Kontakt zur Basis auf. Wir haben zwei Menschen gefunden und sind auf dem Rückweg. Sagen Sie dem General, dass er sich auf eine Überraschung gefasst machen soll."

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Magellanbasis, Krankenstation

Er spürte das kalte Metall des Stethoskops auf seiner Brust. Sein Atem ging flach, wie es der Doktor befohlen hatte. Der Raum war durchdrungen vom Geruch des Desinfektionsmittels. Leise Piepen war von den Apparaturen zu hören, von denen kleine Kabel zu seinem Körper führten und in Saugnäpfen endeten, die überall an ihm angebracht waren. Die Ärztin notierte alles in ihrem kleinen Buch, auf dessen Deckel sein Name stand, mit dem Vermerk "persönlich". Niemand auf der Basis wusste von seiner Krankheit, ausgenommen Stella Austin, die Chefärztin des Magellankommandos. Er war sich sicher, dass Gerüchte über seinen Zustand kursierten, aber dies war ihm völlig egal. Die Menschen wussten nichts Konkretes.

Nachdem der Doc die Anzeigen der Geräte kontrolliert hatte, wandte sie sich ihrem Patienten zu.

"Ihre Werte sind in Anbetracht Ihrer Krankheit hervorragend. Sie sollten sich aber trotzdem schonen, General. Stress und Hektik können den Ablauf beschleunigen."

"Das ist mir durchaus bewusst. Geben Sie mir die Medikamente, damit ich mich wieder an die Arbeit machen kann." Doktor Austin schüttelte nur den Kopf, angesichts dieser Sturheit. Aber sie war schon froh, dass er sich von ihr ansatzweise helfen ließ. In manchen Belangen glich er sehr Jack O´Neill und den anderen Mitgliedern des legendären SG-1 Teams. Sie schmunzelte ein wenig, als sie sich an so manche Situation mit Doktor Fraiser erinnerte. Wie sie sich aufregte, weil sich SG-1 mal wieder gegen jede Vernunft auf Mission begab, obwohl die Verletzungen nicht auskuriert waren.

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Wie konnte es nur so kalt sein, wenn die Sonne des Planeten so stark auf sie hinab brannte. Aber sie gab nicht viel drum, denn Lieutenant Schulte fror immer. Sie hatte bereits deswegen einen Arzt aufgesucht und alles was er ihr geraten hatte, war sich einen kleinen Speckpanzer anzuessen. Die junge Frau wog bei 1,79 knappe 60 Kilo, also ein Strich in der Landschaft, wie der General es ausdrücken würde. Dieser Strich öffnete die Tür zur Krankenstation und stand direkt an einem kleinen Schreibtisch, dem Empfang. Hinter dem kleinen Tisch aus Billigmetall saß eine Schwester, deren Namenschild sie als Lieutenant Joane Flanigan auswies. Sie sah noch relativ jung aus, hatte kurzes schwarzes Haar, das sie oben leicht zerwühlt trug. Braune Augen, des knapp 1,75 großen Körpers, der ca. 62 Kilo wog, sahen zu ihr hinauf. Leicht gelangweilt, wie es schien.

"Kann ich Ihnen helfen, Lieutenant?"

"Ich suche den General."

"Er ist bei Doktor Austin. Sie wollen nicht gestört werden."

Schulte ignorierte den letzten Satz und wollte sich in das Behandlungszimmer begeben, doch die Schwester war schneller und stellte sich ihr in den Weg.

"Ich sagte doch gerade, dass sie nicht gestört werden wollen."

"Ich muss aber dringend zum Alten, es ist wichtig."

Flanigan zog die Luft scharf ein: "Dafür müssten Sie aber erst an mir vorbei, und auch wenn es nicht so aussieht ich war die Beste im Nahkampf in meinem Ausbildungsjahrgang."

"Wenn Sie hier den napoleonischen Machtzwerg raushängen lassen wollen, bitte schön, Schwester. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich eine äußerst wichtige Nachricht für General Smith habe, und wenn er sie nicht erhält, wer Glauben sie wird der Nächste sein der mit dem Nachschub zur Erde zurückdarf?"

"Auch wenn Sie hier rumschreien, werde ich Sie nicht vorbei lassen. General Smith hat ausdrücklich befohlen, er möchte nicht gestört werden. Jetzt nehmen Sie Platz Lieutenant und warten. Ich werde nachfragen."

Schulte kochte vor Wut: "Was bildet sich diese Schwester ein?", und blickte ihr hinterher, wie sie im Behandlungszimmer verschwand.

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Das kleine Büro der Ärztin wirkte völlig anders, als der sterile Raum in dem sie vorhin gewesen waren. An der Wand zu seiner Linken war ein lebensgroßes Poster, das den Querschnitt eines Menschen zeigte, zu sehen. An der gegenüberliegenden Seite stand ein niedriger, dafür lang gezogener Aktenschrank. Die Wand darüber war mit unzähligen Fotos bestückt, das die Ärztin mit zwei Männern zeigte.

"Ist das ihre Familie?"

Doktor Austin sah von ihrem Bericht auf und starrte etwas gedankenverloren an die Wand.

"Ja! Mein Mann Carl und mein Sohn Mike. Sie waren beide bei der Navy und auf einem der Schiffe stationiert, welches bei Anubis Angriff auf die Erde zerstört wurde."

Smith räusperte sich. "Entschuldigung, das wusste ich nicht."

"Kein Problem. Haben Sie denn meine Akte nicht gelesen?"

"Ich muss ehrlich sagen, Nein. Sie wurden mir von O´Neill wärmstens empfohlen, und da hielt ich es nicht für notwendig."

"Vielleicht hätten Sie es tun sollen", antwortete die Ärztin und widmete sich übergangslos dem Untersuchungsbericht des Generals.

"Und wie sieht es aus?" Er konnte die Fragezeichen über ihren Kopf fast sehen.

"Laut dem Bericht leiden Sie an Leukämie, aber da ist noch was anderes. Es wird von dem Computer als virulent eingestuft, Herkunft unbekannt, aber es verlangsamt das Krankheitsbild das wir von Leukämie her kennen."

John wollte zu einer Antwort einsetzen, als es an der Bürotür klopfte und eine erregte Lieutenant Schulte, gefolgt von Schwester Flanigan reingestürmt kam.

"Entschuldigung General, ich konnte sie nicht aufhalten", erwiderte Schwester Flanigan.

"Schon gut", lächelte Smith, er kannte seinen impulsiven Offizier der sich nicht von einer Krankenschwester aufhalten lässt: "Was ist so wichtig?"

"Sir, entschuldigen Sie. Colonel Boldt hat sich gemeldet, sie haben zwei Menschen gefunden und sind auf dem Weg zurück zur Basis."

"Gut, Lieut…"

"Das ist noch nicht alles…" unterbrach ihn Lieutenant Schulte: "…wir haben einen Code 349." Smith drehte sich um und seine Aufmerksamkeit, war nun ganz auf seinen Offizier gerichtet.

"Wer?"

"Sie und Lieutenant Colonel Sheppard, Sir", erklärte sie und Smith Augen wurden größer.

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Wind fuhr ihm durchs Haar und brachte seine grade erst geordnete Frisur wieder durcheinander. Er hatte das Areal um das Sternentor räumen lassen. Niemand der nicht unbedingt notwendig war sollte hiervon was mitbekommen, vorerst. Nicht bevor sie die Identität des Codes 349 bestätigt hatten oder sie als Fälschung entlarvt wurden. Als Code 349 bezeichnet man einen Doppelgänger der aus einer anderen Realität stammt. Seines Wissens war dies erst einmal in der Geschichte des Stargatekommando's vorgekommen. Vor sieben Jahren als Doppelgänger von Samantha Carter und Major Kowalsky durch den Quantumspiegel in Area 51 erschienen und für einige Aufregung gesorgt hatten. Und nun sollte dies wieder geschehen. Sein "Doppelgänger" und der des Colonel's würden jeden Augenblick durch das Blau des Ereignishorizonts treten.

Der Symbolring des Sternentors begann sich zu drehen. Wie oft hatte er diesem Vorgang zugesehen? Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, war es für ihn Routine geworden, zu etwas normalem. War er deswegen so nervös? Weil ihm durch dieses Ereignis wieder in den Sinn kam, das Reisen durch das Tor nichts Normales waren? Egal wie oft man sie schon absolviert hatte. Der letzte Chevron sprang in seine Position und das Wurmloch öffnete sich. General Smith atmete tief durch. Zuerst kamen Lieutenant Nuckles mit Major Jackson durch das Tor. Danach folgte der junge Captain und kurz danach traten Colonel Boldt und ER aus dem wallenden Blau, in der Mitte einen verletzten Mann stützend, der sofort von Doc Austin und Schwester Flanigan in Empfang genommen wurde.

Der ANDERE nahm seine Schutzbrille ab und nun standen sie sich gegenüber, Angesicht zu Angesicht. Der andere ergriff das Wort.

"Ich glaub es nicht. Ich hatte so was geahnt, aber es jetzt selber zu erleben. Sie sind ich."

"Brigadier General John Smith, befehlshabender Offizier des Magellankommandos", stellte sich John vor.

Der andere sah ihm so ähnlich. Dieselben Augen, deren Farben sich nicht zwischen blau, grün und braun entscheiden konnten. Dieselbe Kurzhaarfrisur, dasselbe Kinn und der leichte Bauchansatz. Nur ein Bartschatten, der sich auf dem Gesicht seines Gegenübers breitgemacht hatte und einige Kratzer die er sich wohl vor kurzem zugezogen hatte unterschieden diese beiden Männer. Der andere reichte ihm die Hand mit den folgenden Worten.

"Ich bin Brigadier General John Smith, Kommandant des Stargatekommando's und mein Begleiter ist Lieutenant Colonel Sheppard von der Atlantisbasis im Pegasussystem. Ich denke, dass Sie sich jetzt vergewissern wollen keiner Täuschung zu obliegen"

Und sie hatten dieselben Gedankengänge, stellte John fest und nickte kurz.

"Wenn Sie nichts dagegen haben, begleiten Sie uns bitte auf das Medorevier."

Der andere nickte nur und bedeutete mit seiner Geste, dass er ihm folgen würde.
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