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Das Artefakt von Pandora

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Irgendwo, Irgendwann

Die Sterne tanzten vor seinem inneren Auge. Ganze Universen zogen durch seine Iris. Jede Faser, jedes Atom seines Körpers schien aus Schmerz zu bestehen. Die Prellungen und die Wunde am Kopf, die er sich kurz zuvor beim Absturz des Jumpers zugezogen hatte, machten sich in diesem Moment besonders bemerkbar. Ein Stöhnen stahl sich über seinen Rachen und über die Lippen.

Er sah ein Gesicht. Schlank, umrahmt von dunklem Haar und mit dem schönsten Lächeln, das er je gesehen hatte. "Elizabeth, wo bist du?", schrie er in Gedanken nach der Frau seiner Träume.

Der Schmerz ließ langsam nach. Sheppard öffnete vorsichtig die Augen. Er konnte nichts erkennen, alles war für ihn wie mit einem Schleier bedeckt, farbige Schemen wanderten vom linken Auge zum rechten und wieder zurück. Er rieb sich die Augen und es wurde alles viel klarer. Seine Hand ging zum Kopf, vorsichtig ertastete er den Verband an seiner Stirn. Schmerzen, die Handwerker arbeiteten immer noch und machten das Denken nicht gerade leicht.

"Ah, endlich wach geworden, Colonel. Wie geht es ihnen?"

Überrascht drehte er sich zu der fremden Stimme und musterte den Mann zu dem sie gehörte.

"General Smith? Sie sind doch der neue Leiter des SGC", stellte Sheppard erstaunt fest.

Der etwas untersetzte Mann nickte kurz: "Ja! Genau der…, freut mich auch sie kennen zu lernen Colonel."

John Sheppard richtete sich auf und stützte den Oberkörper auf den Ellenbogen ab, während er seinen Blick einmal umherwandern ließ. Sie befanden sich in einer kleinen Höhle. In der Mitte stand ein Podest, mit einem Artefakt, das dem ähnelte, was er kurz zuvor noch irrlichternd in einer scheinbar anderen Welt erlebt hatte. Es glich einem sandfarbenen Ei, durchzogen von blauschimmernden Kristalladern.

"Wo sind wir? Das ist nicht die Höhle auf Serania."

Der Mann, mit dem Stern eines Brigadier Generals auf der Schulter, zuckte kurz mit seinen Schultern.

"Ich habe keine Ahnung. Alles, was ich während meines kurzen Rundgangs entdecken konnte, waren nichts als Steine, Sand und Sie."

Er lächelte kurz. "Wenn ich's nicht genau wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich sagen, wir sind auf Abydos."

"Abydos? Wie kommen Sie denn darauf, Sir?"

General Smith machte eine ausladende Geste: "…Sand, Steine und sonst nichts."

John verstand. Er war nie auf Abydos gewesen, doch die Berichte des SG-1 Teams kannte er und konnte sich ungefähr vorstellen, was der General meinte.

"Wie bin ich hierher gekommen und wieso sind wir nicht mehr in der Pegasus - Galaxie?" fragte Sheppard weiter.

"Das kann ich ihnen nicht beantworten, Colonel."

"Ich muss Kontakt mit Atlantis aufnehmen. Wo sind meine Leute eigentlich?", wollte Sheppard wissen und blickte sich erneut suchend in der Höhle um.

"Auch diese Frage kann ich nicht beantworten. Außer Ihnen habe ich keine weiteren Personen gefunden."

Sheppard versuchte aufzustehen und griff nach dem Funkgerät. Das Aufrichten und die Bewegung des Armes verursachten eine erneute Explosion des Schmerzes, die ihn in die Knie zwang. Smith war sofort bei ihm und stützte ihn.

"Langsam mein Junge. Sie sollten sich nicht allzu viel bewegen. Ich werde das erledigen."

Mit diesen Worten nahm er ihm das Funkgerät ab. Sheppard war dankbar und legte sich wieder zurück auf sein Lager.

"Hier spricht Brigadier General John Smith. Atlantis können sie uns hören? Bitte melden sie sich. Pause… Kann uns irgendwer hören? Pause… Atlantis, wenn sie uns hören, bitte bestätigen sie."

Er nahm den Daumen vom Senden - Knopf. Rauschen. Der General sah nachdenklich zu Colonel Sheppard: "Wir sollten uns vielleicht auf einen längeren Aufenthalt einrichten."

Dann versuchte er erneut Funkkontakt mit Atlantis herzustellen, doch außer atmosphärischem Rauschen konnte er nichts hören.

******


M7X-679, Magellanbasis, Juli 2006

Es war ein ruhiger Morgen auf diesem Planeten. Brigadier General John Smith stand vor der kleinen Gedenktafel, die man in der Mannschaftsmesse angebracht hatte. Fünf Namen standen dort, in der Reihenfolge wie sie gestorben waren.

Captain Sebastian Clarke, gestorben am 09. März 2006
Doktor Andrea Desert, gestorben am 10. März 2006
Doktor Mike Jäger, gestorben am 10. März 2006
Major Janine Borows, gestorben am 10. März 2006
Captain Cassandra Tabea Winters, gestorben am 15. Juni 2006

Sein Blick blieb bei den letzten beiden Namen hängen.

Mit Captain Winters, die bei einem Aufklärungseinsatz durch einen Ree´tou getötet wurde, ist auch der letzte Rest von seinem ursprünglichen SG-Team gestorben. Besslers blieb weiterhin verschwunden. Niemand wusste wo sie war. Die Trümmerreste des Forschungskomplexes wurden alle genauestens durch- und untersucht. Doch wurden keinerlei menschliche Überreste entdeckt, was den Schluss zuließ, dass sie noch am Leben war. Die große Frage ist aber, wo? Und er würde nicht eher ruhen, bis er es herausgefunden hatte.

Borows Tod war ebenso mysteriös. Durch den Stich eines spitzen Gegenstand, womöglich eines Dolches oder eines Messers, direkt ins Herz getötet; so lautete ein Satz in dem Obduktionsbericht. Die Tus hatten Dolche besessen. Aber sie hatten nie einen tropfen Blut verschwendet, das wusste er aus Boldts Erzählungen und seinen eigenen Beobachtungen. Doch die Leiche des Majors wurde umrahmt von ihrem eigenen Blut gefunden. Irgendetwas war da extrem faul, was ihm auch der Untersuchungsbericht eines der Tus bestätigte, dessen Körper sie in den Trümmern gefunden hatten.

Dieser Blutdämon war durch Energieeinwirkung auf das Gehirn gestorben, ähnlich dem Handgerät eines Goa´uld. All dies waren Fragen und Rätsel, die er sich geschworen hatte zu lösen.

Seine Uhr piepste. "Zeit für meine Medizin", dachte er und machte sich auf den Weg, in Richtung Krankenstation.

******


Kalter, aber doch angenehmer Wind wehte ihm um die Ohren. Die Sonne stand hoch im Zenit, als er sich dem Medorevier näherte. Auf halbem Weg mischte sich eine junge weibliche Stimme in das Raunen des Windes.

"General! Warten Sie bitte einen Moment."

Smith blieb stehen und sah seine Adjutantin, Lieutenant Carina Schulte, auf ihn zurennen. Mit leicht hängenden Schultern und etwas außer Atem blieb sie vor ihm stehen.

"Sir, der Geniebunker hat sich gemeldet. Sergeant Klein sagte, dass ihre Anwesenheit dringend erforderlich ist."

John lächelte "Geniebunker", so nannten sie den Teil der Anlage, in welchem sich die Artefakte und die Funkanlage befanden. Er überlegte kurz: "Gut, gehen Sie zum Doc und sagen Sie ihr, dass ich später vorbeikomme."

"Ja, Sir."

******


"General anwesend!!!", schallte es durch die kleine Zentrale, als er den Raum betrat.

Ein leises "Rühren" seinerseits, löste die scheinbar krampfhafte Anspannung bei einigen anwesenden Soldaten. Sergeant Rebekka Klein trat vor.

"Sir, gut das Sie hier sind." John musste lächeln.

Diese kleine Frau strahlte eine Autorität aus, bei der sogar er sich zusammenreißen musste nicht stillzustehen, wenn sie vor ihm stand. Hätte sie sich für die höhere Offizierslaufbahn entschieden, wäre sie bestimmt mit ihren 29 Jahren schon Captain, wenn nicht sogar Major.

"Was ist so wichtig, das ich den Doc versetzen musste?"

Klein trat zur Seite und machte eine einladende Geste in Richtung Satellitenüberwachung.

"Der Asgardsatellit hat ein schwaches und sehr verzerrtes Signal aufgefangen."

"Ein Signal? Von wem?"

"Das können wir nicht genau feststellen. Die Funk - ID ist nicht zu entschlüsseln, aber es scheint menschlicher Herkunft zu sein, sehr wahrscheinlich sogar vom SGA - Kommando."

Smith blieb wie vom Donner gerührt stehen, und fragte nach ob er richtig verstanden habe. Der Sergeant bejahte.

"Hören Sie selbst, Sir."

Mit ihrer linken Hand aktivierte sie die Aufzeichnung.

"Hier…(rauschen) Brigadier General…(rauschen) Atlantis können…(rauschen) hören… (rauschen) melden…(rauschen) irgendwer…(rauschen) Atlantis…(rauschen) sie…(rauschen) bestät…(rauschen)"

Er ließ sich die Aufzeichnung noch zweimal vorspielen.

"Ein Hilferuf nach Atlantis. Die sind aber ziemlich weit vom Kurs abgekommen. Konnten Sie herausfinden, von wo das Signal her kam?"

"M2X-901. Das Signal wurde vom Satelliten das erste Mal um 1017 und das letzte Mal um 1145 empfangen."

"Warum wurde ich erst jetzt verständigt?", seine Uhr zeigte 1316.

"Weil wir solange gebraucht haben, um es einigermaßen verständlich hinzukriegen, Sir."

Der General drehte sich um, und im Gehen sagte er zu dem weiblichen Sergeant: "Lassen Sie Boldt, Jackson, Tratzki und Heinz in den Besprechungsraum kommen, und schicken Sie ein UAV, das die Lage erkunden soll."

"Aye, Sir!"

******


Sie wusste das die Zeit der Ruhe vorbei war, als sie Sergeant Klein in ihre Richtung kommen sah. Colonel Boldt befand sich auf dem Fitnessgelände und machte Klimmzüge. Es war ein außergewöhnlich warmer Tag auf diesem Planeten, weshalb sie nur in Trainingshose und Top trainierte. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Der Grund dafür war ein junger Captain, der sie unverhohlen musterte. Wobei sein Blick garantiert nicht auf ihr Gesicht gerichtet war, sondern eher auf das durchschwitzte Oberteil. Lieutenant Colonel Sina Boldt war eine durchtrainierte und wohlproportionierte Frau Ende Dreißig, die ihr schulterlanges blondes Haar zu einem Zopf geflochten trug. Ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich wieder auf die kleine, resolute Frau, die nun bei ihr angekommen war.

"Der General will Sie unverzüglich im Besprechungsraum sehen. Es ist wichtig."

Sie ließ die Stange los, an der sie trainiert hatte, und griff zu dem Handtuch, das auf dem Boden lag.

"Verstanden! Sagen Sie dem Alten, dass ich da bin, sobald ich geduscht habe."

******


Das erste was sie bemerkte, als sie den Raum betrat, war der Duft frisch gekochten Kaffees. General Smith schenkte sich gerade eine Tasse ein.

"Colonel Boldt meldet sich wie befohlen, Sir!"

Smith nickte kurz in ihre Richtung und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

Sie salutierte lässig und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. Die Stühle am Besprechungstisch reichten gerade für vier Leute, den General nicht mitgerechnet. Außer ihr und Smith waren noch Major Beka Jackson, die Stationsikone in Sachen entschlüsseln und sprechen außerirdischer Sprachen und ein junger weiblicher Lieutenant namens Jennifer Nuckles. Sie gehörte zu den letzten Neuzugängen, war 27 Jahre alt und hatte dunkles Haar, das sie kurz geschnitten trug, streng nach Vorschrift. Boldt grinste, sie würde bald feststellen, dass der General nicht allzu sehr auf die Verhaltensvorschriften achtete, sofern man seine Arbeit machte. Ihre zierliche Gestalt, sie wog ca. 55 Kilo bei einer Größe von 1,68 Metern, konnte dazu verleiten diese Frau zu unterschätzen. Dabei wusste der Colonel, dass sie eine Expertin in Nahkampf, Waffen- und Sprengstoffkunde war. Zu guter Letzt saß ihr der junge Captain gegenüber, der ihr schon auf dem Trainingsplatz aufgefallen war. Tratzki stand auf seinem Namenschild, und somit war das auch schon alles was sie von ihm wusste.

Smith stellte die Tasse mit dem Kaffee ab, von der er gerade genippt hatte.

"Schön, da nun alle versammelt sind, kommen wir zu dem, weshalb ich Sie rufen ließ."

Er öffnete eine vor ihm liegende Akte und holte vier Blätter hervor, je eins für die hier Anwesenden.

"Das ist der Auszug eines Funkspruchs, den unser Satellit vor kurzem aufgefangen hat. Das Signal kommt von einem Planeten mit der Bezeichnung M2X-901. Einer bislang unerforschten Welt. Das UAV, das vor kurzem durchs Tor geschickt wurde, hat uns erste Daten übermittelt. Es handelt sich um eine Wüstenwelt, Durchschnittstemperatur 41° Celsius, kaum Vegetation und kein feststellbares Leben, egal welcher Art. Bis auf die zwei menschlichen die von der Sonde 22 Meilen vom Tor entfernt entdeckt wurden. Colonel Boldt…" Er richtete seinen Blick auf die blonde Frau, "…Sie werden mit dem Major und unseren beiden Neuzugängen der Sache nachgehen. Wenn wir dem Funkspruch glauben schenken, befinden sich dort zwei Menschen die in einem Zusammenhang mit der Stadt Atlantis stehen. Passen Sie auf sich auf."

"Sir, eine Frage."

"Sprechen Sie, Colonel."

"Was ist mit Lieutenant Heinz? Kommt sie nicht mit?"

"Nein, der Lieutenant ist vorübergehend dem Team von Colonel Kree zugeteilt. Haben Sie damit ein Problem Colonel?"

Boldt stand auf "…nein Sir" und nickte, als Smith den Raum verließ. Danach wandte sie sich an die drei Verbliebenen.

"Wir starten in 15 Minuten. Volle Bewaffnung und Ausrüstung. P90, Reservemunition, TPM´s - Transphasenmodule (ein kleines 20x20 Zentimeter großes Gerät, das auf der Technologie der Tok'ra Transphasenlöschstäbe basiert. Löste das noch nicht ausgereifte DRS-System ab. Bewirkt das die Tarnfähigkeit der Ree´tou neutralisiert wird), medizinische Ausrüstung und Proviant für einen Tag. Länger werden wir nicht brauchen. Lieutenant Nuckles, sorgen Sie dafür, dass ausreichend Wasservorräte vorhanden sind. Weggetreten."

******


Es war immer wieder faszinierend dabei zuzusehen, wie sich das Wurmloch aufbaute. Die Öffnungswelle, so harmlos wirkend und doch mit einer Kraft ausgestattet die wohl nur die Antiker verstanden. Boldt riss sich von dem Anblick los und wandte sich ihrem Team zu.

"Okay! Ihr wisst Bescheid. Keine Extratouren. Rein, suchen, finden und wieder raus. Das ist ein Spaziergang. Ich will nicht, dass es zu einem Horrortrip wird. Verstanden?"

Das letzte Wort schrie sie förmlich und das folgende: "Verstanden, Ma'am!", schallte ebenso laut zurück.
******


Der Sand wehte mit kräftigen Böen um das Tor herum. Es wirkte verloren und irgendwie deplaziert in der Wüste des Planeten M2X-901. Das leuchtende Blau des Ereignishorizontes nahm sich wie ein Fremdkörper in dieser Einöde aus.

"Brillen aufsetzen!"

Der Colonel musste ihre ganze Kraft in die Stimme legen, um gegen das Heulen des Windes anzukommen.

"Nuckles, stellen Sie mit dem Palm eine Verbindung zum UAV her und rufen Sie die aktuellen Daten ab."

Der Lieutenant hantierte einige Sekunden mit dem Handcomputer und trat anschließend an Boldts Seite, damit sie nicht schreien musste.

"Die Lebenszeichen haben ihre Position nicht verändert. Sie befinden sich bei einer kleinen Hügelkette, 22.34 Kilometer von hier entfernt."

"Verstanden! Tratzki! Sie kommen mit mir. Nuckles und Jackson, Sie sichern das Tor. Nur weil wir nichts entdeckt haben, heißt es nicht zwangsläufig, dass auch nichts da ist. Statusmeldung alle 30 Minuten."

Sie entsicherte ihre P90 und kontrollierte das TPM, dann machte sich Colonel Boldt zusammen mit dem Captain in Richtung der mysteriösen Lebenszeichen auf.

******


In der Höhle auf M2X-901

Er konnte den Wind selbst hier hören. Tief im Inneren dieser kleinen Felsenhöhle. Colonel Sheppard hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Smith musste an seine Frau und seine beiden Kinder denken. Wie Bianca wohl reagieren würde, wenn sie erfuhr das er vermisst wurde?

Er konnte es sich lebhaft vorstellen. Sie würde ruhig und gefasst ins Schlafzimmer gehen und die Tür hinter sich schließen. Dann würde sie ihren Tränen freien Lauf lassen und den Tag verfluchen an dem sie ihn kennen und lieben gelernt hatte.

Diese verdammten Kopfschmerzen. Er hatte sie schon, seit sie auf diesem trostlosen Planeten angekommen waren. Der General gab ihnen beiden keine große Chance diese Sache zu überstehen. Das Funkgerät hatte vor wenigen Stunden den Geist aufgegeben, ohne dass sie eine Antwort auf ihren Hilferuf erhalten hatten und ihre Vorräte waren kaum nennenswert. Hinzu kam das Sheppard verletzt und im Augenblick keine große Hilfe war. Ein leiser Fluch kam ihm über die Lippen, der den Colonel dazu veranlasste seine Augen zu öffnen.

"Alles in Ordnung, Sir?"

"Nichts ist in Ordnung, außer das ich zu alt für diesen Scheiß werde."

Colonel Sheppard konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, doch die Schmerzen in seinem Kopf holten ihn schnell wieder auf den Boden.

"Das Gefühl kenn ich."

Er machte eine kurze Pause. "General, ich frag mich schon die ganze Zeit wie sie in unsere kleine Galaxis gelangt sind, und vor allem hierher."

Nun war es John Smith, der kurz auflachte.

"Ich war auf Mission mit der Prometheus, um ungeklärte Ereignisse auf der Betabasis im Orionsystem zu ergründen."

"Betabasis? Orionsystem?"

"Ja! Einer unserer Außenposten und geheim noch dazu. Dort wurde ein neues Schiff gebaut. Nachdem wir die Mission beendet hatten, flog Colonel Pendergast mit der Prometheus in Richtung Erde vor. Ich wollte mit der X-305 "Pegasus" hinterher fliegen."

"X-305 "Pegasus"?"

"Ja, unser neustes Schiff", erklärte der General.

"Was ist passiert, da sie hier gelandet sind?"

"Kurz nachdem wir den Hyperantrieb aktiviert hatten kam es zu einer extremen Beschleunigung. Es dauerte einige Sekunden, bis es uns gelang den Antrieb zu deaktivieren. Angekommen sind wir dann im Orbit um diesen Planeten."

"Serania"

"Wenn er so heißt! Funk und Fernortung waren tot. Mit den Nahbereichssensoren konnten wir eine kleine Ansiedlung ausmachen und ich beschloss ein Team runterzuschicken, dass herausfinden sollte ob es auf diesem Planeten eventuell ein Sternentor gibt. Ich führte den Trupp selber an. Wir landeten mit dem Beam in einer kleinen Höhle, in dem ein solches Artefakt untergebracht war."

Er zeigte auf das Ei, das nach wie vor auf seinem Podest ruhte.

"Einer meiner Leute berührte es aus Versehen. Zuerst geschah nichts, erst viel später, als wir in dem Dorf waren. Ein Energiestrahl schoss aus der Spitze des Berges hervor. Wir kehrten zum Schiff zurück, was ein Fehler war. Wir kamen noch hinein, aber nicht mehr hinaus. Eine Energieblase hatte sich um das Schiff gebildet und ließ nichts mehr raus. Sämtliche Versuche diese Energiehülle zu durchbrechen schlugen fehl. Nach einigen Tagen stellten wir einen Anstieg des Energiewertes fest und kurz darauf materialisierten sie auf der Brücke des Schiffes, bewusstlos. Ich kniete mich neben Sie und berührte sie um nach ihrem Puls zu fühlen. Ich spürte einen innerlichen Schlag, ähnlich dem, wenn man seine Finger zu tief die Steckdose steckt. Das nächste was ich dann noch weiß, ist das ich hier neben ihnen aufgewacht bin."

Sheppard starrte den General aus großen Augen an.

"Die anderen Ihrer Mannschaft, Sir?"

"Sind noch auf dem Schiff nehme ich an. Ich kann sie nicht erreichen und sie mich auch nicht. So und nicht anders war es, Colonel. Ebenso hab ich keine Erklärung, wie es uns hierher verschlagen hat, geschweige denn, wo wir sind."

John Sheppard wollte aufstehen.

"Sparen Sie sich die Mühe Colonel, wir kommen erst mal nicht weg. Draußen tobt ein Sandsturm."

Colonel Sheppard ließ sich wieder fallen und seufzte leise vor sich hin. "Ich werd zu alt für diesen Scheiß."
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