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Das Artefakt von Pandora

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Doktor Beckett hatte die Untersuchungen abgeschlossen und war erleichtert. Seine Befürchtungen einer größeren Verletzung und der daraus resultierenden OP, waren doch nicht eingetreten. Hier hätte er nicht wirklich die Möglichkeit dazu gehabt. Die Hämatome, die werden weggehen und die Wunde am Kopf, da bleibt nur eine kleine Narbe. Etwas andere bereitete ihm zurzeit mehr Kopfzerbrechen.

"Wieso, hat John das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt? Gut, der Aufprall auf die Konsole war wohl heftig, doch die Kopfverletzung erschien nicht so schlimm zu sein. Also, Wieso?" fragte sich Carson.

Teyla stand am Eingang des Jumpers und beobachtete die Umgebung. Alles war ruhig, Ronon war noch nicht wieder zurück. Fragend schaute sie Doktor Beckett an, dieser nickte und lächelte ihr zu.

"Ist doch nicht so schlimm, wie ich dachte…", beantwortete er den fragenden Blick der jungen Frau.

"…er wird einen riesigen Brummschädel haben, die Platzwunde am Kopf werde ich wohl nähen müssen, aber der Verdacht der gebrochenen Rippe, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Es sind nur Prellungen und ich muss nicht operieren."

Teyla war erleichtert und ging nach draußen um ihre innere Unruhe, die sie seit dem Unfall hatte, nicht zeigen zu müssen. Ronon kam von seinem kurzen Erkundungsgang zurück und sah Teyla vor dem Jumper.

"Wie, geht es den beiden?", fragte er. Teyla schaute zum Jumper.

"Sie werden beide wieder gesund?"

"Gut", erwiderte Ronon und blickte sich aufmerksam um.

"Was ist los?" fragte Teyla. Die die sichtliche Unruhe Ronon's bemerkt hatte.

"Na ja! Tarnen brauchen wir uns nicht."

"Wieso?"

"Der Colonel hat eine so riesige Schneise in die Landschaft geschlagen, dass selbst normale Spurenleser uns jederzeit finden können. Also, kein wirklich sicherer Platz, finde ich."

"Wir können hier nicht weg. Der Colonel ist noch ohne Bewusstsein und bei dem Sergeant sieht es auch nicht anders aus. Auch er ist noch ohne Bewusstsein."

"Wo befinden wir uns?"

"Wir sind etwa zwei Meilen von der Ansiedlung deiner Freunde entfernt abgestürzt. Gesehen habe ich allerdings niemand. Der Ort sieht verlassen aus und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir beobachtet werden."

"Inwiefern?"

"Wir sind hier nicht allein."

"Die Wraith?", fragte Teyla erschrocken.

"Nein, eher nicht. Die Kerle würde ich spüren. Ich glaube, es sind die Bewohner, die hier rumschleichen."

"Und? Was schlagen Sie vor?"

"Wir sollten schnell raus finden, wer es ist und irgendwie den Jumper zu verstecken. So wie es aussieht, sind wir derzeit ein sehr Gutes Ziel."

"Ich werde Doktor Beckett Bescheid geben", erwiderte Teyla und ging zum Jumper zurück.

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Carson hatte Johns Wunde bereits versorgte und Rodney schaute dem Arzt dabei zu. Langsam viel die Anspannung von ihm ab. Nachdenklich betrachtete er den verletzten Colonel. Er hatte sich Sorgen gemacht, er zählte den Colonel zu seinen Freunden und gute Freunde waren eher selten in seinem bisherigen Leben. Aber zeigen? Zeigen würde er solche Gefühle nicht offen. Als Teyla den Jumper betrat, wand er sich wieder seinen Analysen zu. Sergeant Stackhouse war erwacht und sah etwas blass aus.

"Was ist passiert?", fragte der junge Sergeant und seine Hand ging an den schmerzenden Kopf.

Teyla lächelte: "Wie geht es Ihnen?", erkundigte sie sich.

"Mir geht es soweit gut, Ma'am", beantwortete der Sergeant die Frage. Erschrocken ging sein Blick zu Doktor Beckett, der immer noch mit der medizinischen Versorgung Colonel Sheppards beschäftigt war. "Der Colonel?", wollte er wissen und versuchte aufzustehen.

"Sie bleiben noch liegen, junger Mann", erwiderte er in einem scharfen Ton, der keiner weiteren Diskussion bedarf. Stackhouse legte sich wieder zurück und Teyla lächelte.

"Wir sind abgestürzt. Machen Sie langsam Sergeant, Sie haben sich hart den Kopf gestoßen", antwortet Doktor Beckett und zog eine Injektion auf. Er streifte Stackhouse den Ärmel hoch "…das wird gegen die Kopfschmerzen helfen."

"Danke Sir! Wie geht es dem Colonel?"

"Na ja, genau wie Sie hat er sich den Kopf angeschlagen und noch ein paar weitere Verletzungen davon getragen. Er ist noch ohne Bewusstsein", erklärte Doktor Beckett.

"Der Jumper?"

"Den haben Sie zerlegt meine Herren", erklärte Rodney trocken und überprüfte weitere Schaltkreise.

Stackhouse blickte in die Runde: "Können wir damit noch zurück nach Atlantis?"

"Nein!", war die barsche Antwort Rodneys.

Bevor noch weitere Fragen, auf die Rodney noch keine Antworten hatte, gestellt werden konnten, wurden sie durch Rufe Ronon's unterbrochen.

"Teyla! Doktor!", rief Ronon und forderte Teyla und Carson auf, nach draußen zu kommen.

"Was gibt's?", fragten die beiden und traten neben Ronon. Er legte seinen Finger auf dem Mund und zeigt auf die Bäume zwischen denen sich eine Gestalt bewegte.

"Pst!", Ronon bewegte sich vorsichtig, so dass er nicht bemerkt wurde, in Richtung Wald, während Teyla und Beckett in der Nähe des Jumpers blieben. Es dauerte nicht lange und sie hörten Schreie eines Jungen, den Ronon aus der Deckung zerrte.

"Lass mich los!", schrie der Junge angstvoll. Doch dem Griff des wesentlich größeren Mannes konnte er sich nicht entziehen.

"Wer bist Du?", wollte Ronon wissen.

"Lass mich los! Die Götter werden Euch bestrafen", schrie er weiter und schlug mit Armen und Beinen um sich.

"Welche Götter?", fragte Ronon weiter.

"Die, die in den Bergen wohnen…", entgegnete der Junge.

Teyla kniete sich vor den immer noch schreienden Jungen. Sie sah Ronon an und deutete ihm an, ihn los zu lassen.

"Wer bist Du und was machst Du hier?" Teyla schaute den Jungen an, der trotzig an ihr vorbei sah.

"Du brauchst keine Angst haben, wir werden Dir nichts tun, mein Junge. Also wer bist Du?"

Trotzig, mit Tränen die ihm die Wange hinunter liefen und einem starren auf den Boden gerichteten Blick, bekam Teyla keine Antwort von dem circa 10jährigen Knaben.

"Na gut, wenn Du nicht mit mir sprechen möchtest, dann vielleicht mit den Männern im Jumper."

Teyla stand auf und Ronon zog den Jungen in Richtung Jumper, doch dieser strampelte und war nicht bereit mit zugehen.

"Also! Sagst Du uns jetzt, wer Du bist?", fragte Ronon weiter und versuchte ein noch grimmigeres Gesicht zu machen als er es sonst hatte. Teyla drehte sich um, sie wollte dem Kind nicht zeigen, dass sie lachen musste.

"Er ist mein Sohn, Rhan", beantwortete eine Männerstimme aus dem Hintergrund seine Frage.

"Lassen Sie Ihn bitte los, er hat nichts getan!"

Erschrocken blickte sich Ronon um, die Gestalt, die aus dem Unterholz trat, hatte er nicht bemerkt. Er ließ den Jungen los und richtet seine Waffe auf den Mann. Teyla drehte sich um und erkannte in dem Mann Rhanu, einen guten Freund, den sie seit längeren nicht mehr gesehen hatte. Sie drückte Ronon's Waffe nach unten.

"Nicht! Er ist ein Freund. Nimm die Waffe runter."

Rhan rannte zu seinem Vater und versteckte sich hinter ihm.

"Wer sind die Leute, Vater?"

Sanft schob er den Jungen wieder ins Unterholz. Rhan wollte widersprechen, doch der Blick seines Vaters veranlasste ihn, doch das zu tun, was ihm gesagt wurde. Teyla lächelte und ging Rhanu entgegen und begrüßte ihn.

"Rhanu! Ich grüße Dich."

"Teyla Emmagan! Es ist lang her, dass man dich auf Serania begrüßen konnte. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert."

"Ich weiß, aber seit die Wraith…"

"Ja, dieses Übel, hat auch diesen Planeten nicht verschont. Doch seit wir durch die Götter der Berge geschützt werden, sind sie nicht mehr auf diesem Planeten gewesen."

"Götter der Berge?", fragte Teyla nach.

"Ja, seit einiger Zeit werden wir durch diese beschützt."

"Wer sind Sie?", wollte Ronon wissen und blickte auf das Gebirge am Horizont.

"Warum schleicht ihr hier im Unterholz herum und gebt Euch nicht zu erkennen?", erkundigte sich Ronon weiter.

"Wir wussten nicht wer ihr seid und es ist hier nicht besonders sicher für uns. Wir haben uns in die Wälder zurückgezogen, damit wir und unsere Familien in Sicherheit sind."

"Was ist passiert?", wollte Teyla wissen, während sie mit Rhanu zum Jumper ging.

Doktor Beckett kam aus dem Jumper und rief nach Teyla und Ronon.

"Kommen Sie, der Colonel ist bei Bewusstsein."

Sie betraten den Jumper und John schaute noch etwas benommen in die Runde.

"Was ist passiert?", fragte er.

"Wir sind abgeschossen worden", antwortete Rodney. "Der Jumper ist defekt und wir können hier nicht weg."

Rodney wurde wieder panisch. Doch diesmal hatte er keine Chance. Beckett umfasste seine Schultern und schüttelte ihn durch.

"Jetzt reicht es aber, Rodney! Konzentrieren Sie sich auf Ihre Arbeit und machen Sie nicht alle verrückt."

Rodney erstarrte, so hatte er Carson noch nicht erlebt. Erschrocken wand er sich wieder seiner Arbeit zu. Teyla und Ronon, hatten mit Rhanu den Jumper betreten und Sergeant Stackhouse stand bereits auf seinen Beinen, während John sich vorsichtig, mit Hilfe des Doktors, aufsetzte. Seine Hand berührte den Verband um seinen Kopf.

"Ich musste nähen, John. Sie haben eine Platzwunde und Prellungen. Es wird ihnen bald wieder besser gehen."

John nickte und schaute Teyla an. Sie lächelte und war sichtlich erleichtert ihn wieder munter zu sehen.

"Wir haben uns Sorgen gemacht, Colonel."

John lächelte gequält: "Unkraut vergeht nicht, Teyla", antwortete er.

"Unkraut?"

"Schon gut, ist nur so ein dummer Spruch", antwortete John säuerlich lächelnd.

Carson musste lachen: "Es geht ihm gut, er kann schon wieder Witze reißen."

"Helfen Sie mir auf, Doktor", sagte John und reichte ihm die Hand.

"Das sollten sie aber noch nicht, sie sind lange ohne Bewusstsein gewesen."

"Wir haben einen Auftrag, Doktor. Ausruhen kann ich mich später."

"Gut! Aber wenn es ihnen schlechter geht, dann möchte ich es sofort wissen", antwortete der Arzt und half John aufzustehen. John schwankte und war doch noch nicht in der Lage auf seinen Beinen zu stehen.

"Wow, langsam Colonel."

Beckett hielt ihn fest, damit er nicht wieder um fiel. Vorsichtig führte er ihn hinaus.

"Wo sind wir?", wollte er wissen. Seine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen.

"Circa zehn Meilen vor der Ansiedlung, von Teyla's Freunden. Einer ist hier, Teyla spricht gerade mit ihm."

John wurde schwarz vor Augen und er musste sich setzen. Doktor Beckett sah besorgt aus. "Ich hätte ihn noch nicht aufstehen lassen", dachte er während er John beobachtete. Teyla sah den besorgten Gesichtsausdruck von Carson und trat zu ihm.

"Was ist los?", fragte sie.

"Ich mache mir Sorgen um John. Seine Kopfverletzung…"

Teyla legte ihre Hand auf Carsons Schulter, der sich umdrehte und der jungen Frau tief in die Augen schaute.

"Ich weiß, aber ich muss mit ihm sprechen."

Doktor Beckett nickte "…gut. Kommen Sie, Teyla."

John lehnte am Jumper, ihm war schlecht und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. "Verdammte Kopfschmerzen", dachte er.

"Doktor!", rief John. "Können Sie mir etwas gegen die Schmerzen geben? Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss auf dem Posten sein."

"Ich gebe ihnen was, Colonel", antwortete Beckett und holte seine Medizintasche und bereitete eine Injektion vor.

"Lange anhalten wird das nicht. Sie gehören eigentlich ins Bett."

"Schon gut, geben sie mir das Zeug", antwortete John, sein Gesicht drückte Schmerzen aus.

Teyla kam hinzu und fragte John, ob er in der Lage sei, aufzustehen und sie zu begleiten. John nickte, reichte ihr die Hand, damit sie ihm aufhelfen konnte. Es drehte ihm immer noch im Kopf und irgendwie wollte er eigentlich nur wieder die Augen schließen, doch einmal auf den Beinen funktionierten auch diese wieder. Die Schmerzmittel zeigten offenbar langsam Wirkung. John konnte endlich klar denken, ohne pausenlos dem Handwerker da oben sagen zu müssen "aufhören". Mit schwankendem Schritt folgte er Teyla zu Rhanu, der bereits auf sie wartete.

"Rhanu! Das ist Colonel Sheppard, Du musst ihm erzählen was Du mir gerade berichtet hast."

Rhanu schaute nachdenklich zu Colonel Sheppard. Teyla lächelte und beruhigte ihn.

"Keine Angst! Er ist ein Freund."

Rhanu's Misstrauen gegenüber Fremden, war ihr sehr wohl bekannt. Doch die Informationen die er hatte, musste er unbedingt weitergeben. Sie bemerkte, dass John immer noch nicht sicher auf seinen Beinen stehen konnte.

John schwankte immer noch etwas "ich glaube ich sollte mich besser setzen", dachte er während er nach einer geeigneten Stelle suchte. Doktor Beckett beobachtete vom Jumper aus, dass John doch noch nicht so recht auf dem Posten war wie er dachte. Ronon trat zu ihm: "Ist er in der Lage das Team weiter zu führen?"

Ein erstaunter Blick Carsons, machte diese Frage überflüssig.

"Ich denke schon, allerdings sollten wir uns beeilen, er gehört auf die Krankenstation. Ich kann ihm hier nicht viel helfen. Ich werde ihn weiter beobachten."

Ronon verstand und sicherte weiter die Gegend ab.

"Doktor", Carson drehte sich um, Rodney stand hinter ihm.

"Was gibt's?"

"Der Jumper fliegt wieder. Doch werden wir mit ihm nicht nach Atlantis zurückkehren können. Dazu sind die strukturellen Schäden zu groß."

"Und jetzt?"

"Ich werde ihn soweit reparieren können, dass wir zumindest nicht bis in die Berge laufen müssen. Ich denke Sie stimmen mir zu, der Fußmarsch wäre sowohl für den Colonel und den Sergeant zu anstrengend."

Carsons Besorgnis hatte sich durch diese Information auch nicht in Luft aufgelöst. "Warum geht eigentlich immer etwas schief?", dachte er während er seine Ausrüstung kontrollierte und im Jumper verstaute.
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