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Dark Time von Xily

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Short-Cut: Die Erinnerungen an die Stunden im Jumper lassen Rodney nicht los.
Spoiler: 2x14 Grace Under Pressure
Charaktere: Sheppard, McKay
Kategorie: Friendship
Rating: PG-13
Author's Note: Angela hat mich mit ihrer FF inspiriert und da sie meinte, es gäbe zu wenig Friendship Storys, dachte ich mir, dass ich das ja ändern könnte ;)
Widmung: Für Angela ;)
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Oh ja! - Feff@gmx.de

Dark Time


Tiefe Dunkelheit umschloss Atlantis und lediglich die vielen Sterne am Himmel sorgten für etwas Helligkeit. Frischer Wind wehte um die Stadt und vertrieb die letzten Spuren des warmen Frühlingstages.
Rodney McKay nahm davon nicht sehr viel wahr, er war zu sehr in seine Gedanken versunken, als dass er die Umgebung genau hätte mustern können.
Vor einigen Stunden war er von Sheppard und Zelenka aus dem Jumper gerettet worden und doch fühlte er immer noch die Enge des kleinen Schiffes und die erdrückende Stille des Meeresgrundes.
Ein Schauer lief über seine Haut und er schlang die Arme um sich, um die Wärme festzuhalten und nicht in der Erinnerung zu versinken, wie es gewesen war, dort festzusitzen und nicht zu wissen, ob er jemals wieder die Sonne sehen würde, oder ob der Meeresgrund sein Grab werden würde.
Er konnte sich nur schemenhaft an den Aufenthalt im Jumper erinnern, alles war verschwommen und doch hatte sich das Gefühl der Angst, welches er gehabt hatte, als ihm bewusst geworden war, dass er dort festsaß und es kaum etwas gab, das er dagegen tun konnte, in sein Gehirn eingebrannt.
Nun war er wieder hier, aber die Angst hatte ihn noch nicht verlassen, saß tief in seinen Knochen und er war sich sicher, dass sich dies auch nicht so schnell ändern würde.
Diese Erfahrung war Etwas, das man nicht einfach abhaken konnte, er konnte das jedenfalls nicht und die Tatsache, dass Weir ihn gebeten hatte, mit Kate Heightmeyer über alles zu sprechen, zeigte ihm, dass dies wohl der Wahrheit entsprach.
Er hegte kein großes Interesse sich der Psychologin anzuvertrauen, aber Elizabeth hatte ihren Standpunkt klargemacht und demnach würde er daran wohl nichts ändern können. Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken daran, dass er dabei all die dunklen Erinnerungen hervorholen musste, die so tief vergraben waren, dass er nicht wusste, ob er sie dort nicht lassen sollte.
Die Kopfwunde hatte dafür gesorgt, dass er im Jumper kaum dazu fähig gewesen war sich zu konzentrieren und doch hatte sie auch verhindert, dass er sich an jede Kleinigkeit erinnern konnte.
Rodney hatte sich nie gerne in engen Räumen aufgehalten und die Vorstellung, in einem kleinen Schiff am Meeresgrund zu liegen, hatte weit oben auf der Liste gestanden, was er nie erleben wollte.
Jetzt war es passiert und eine Gänsehaut lief über seine Haut, als er sich an das Wasser und die damit verbundene Angst erinnerte.
Er hatte sich hilflos gefühlt. Hilflos und alleine. Er war ein Genie und hatte für so viele Probleme eine Lösung gefunden, aber bei dem Versuch, sich selbst zu retten, war er beinahe verzweifelt.
Hätte sein Geist nicht Samantha Carter projiziert, wäre er wahrscheinlich wirklich verrückt geworden.
Sie hatte ihm geholfen, sich zu konzentrieren und auch wenn es nicht die reale Carter gewesen war, so war er trotzdem dankbar, dass sie da gewesen war.
Als es nun anfing leicht zu regnen, schloss er die Augen, hob seinen Kopf den prasselnden Wassertropfen entgegen und fand es beinahe tröstlich, wie sie über sein Gesicht liefen und schließlich seine Kleidung benetzten.
Er hätte nicht gedacht, dass er das kühlende Nass so sehr willkommen heißen würde, nachdem er erst von so viel Wasser umschlossen und eingesperrt gewesen war.
Doch im Moment war es genau das Richtige und er versuchte, seinen Geist von all den dunklen Erinnerungen frei zu bekommen. Er wollte nicht mehr ständig an das Gefühl der Enge denken, an die Angst und die Hilflosigkeit, die ihn überkommen hatte. Er wollte das alles vergessen.
Leise seufzend öffnete er die Augen und zuckte zusammen, als eine dunkle Gestalt seitlich von ihm auftauchte und sich dann neben ihm niederließ.
"McKay", es war die Stimme von John Sheppard und Rodney wusste nicht, ob er dankbar über die Gesellschaft war, oder ob er doch lieber alleine sein wollte.
"Colonel", er sah nicht auf und verfluchte die dünne Stimme, die mehr von ihm preisgab, als er wollte. Er wollte mit niemandem reden und er wollte auch nicht das Mitgefühl, das ihm alle entgegenbrachten.
"Wie geht es Ihnen, Rodney?", fragte John beiläufig und versuchte, seine Sorge nicht allzu deutlich zu zeigen.
Es hatte ihn verwundert, als er hier heraus gekommen war und den Wissenschaftler dort hatte sitzen sehen. Normalerweise war um diese Zeit niemand draußen und schon gar nicht bei diesem Wetter, aber Rodney schien das nichts auszumachen und all das signalisierte John, dass vielleicht doch nicht alles so in Ordnung war, wie McKay ihnen allen versichert hatte.
"Wieso fragen mich das alle?", hielt Rodney dagegen und doch schaffte er es nicht, Kraft in seine Stimme zu bringen. Er fühlte sich müde und erschöpft und dies war auch in der Stimme zu hören, egal, wie sehr er versuchte, es zu verhindern.
"Weil wir uns Sorgen machen, Rodney", antwortete John und musterte seinen Kameraden. Er hatte eine Vorstellung davon, was alles im Jumper passiert war, immerhin hatte McKay den Bericht abgeliefert, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie sich Rodney gefühlt haben musste und John gab zu, dass er froh war, dass nicht er es gewesen war, der dort unten am Meeresgrund festgesessen hatte. Es war ein beängstigender Gedanke und es musste noch sehr viel schlimmer sein, wenn man es wirklich erlebte.
"Das, was Sie erlebt haben, kann man nicht einfach abhaken und vergessen", sagte er leise und erinnerte sich nur zu genau an all die Dinge, die er krampfhaft versucht hatte zu vergessen. Es war nicht möglich, irgendwann kamen sie wieder zurück.
"Ich bin noch dabei, es zu versuchen." Er blickte weiterhin auf das dunkle Meer hinab und John seufzte innerlich, weil er nicht wollte, dass Rodney litt.
"Versuchen Sie es gar nicht erst, Rodney. Es ist passiert und…"
"Ich weiß sehr genau, dass es passiert ist, Colonel." Rodney betonte das ‚Colonel' und blickte endlich zu seinem Gegenüber. John sah den Schmerz in den Augen des Wissenschaftlers und auch wenn er unbedingt helfen wollte, so wusste er, dass der Schmerz irgendwann vergehen würde. Ebenso die Angst.
"Ich weiß", meinte er daher leise. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss und ich möchte es auch gar nicht. Alles was ich kann, ist Ihnen anzubieten darüber zu reden."
John wusste, dass dies bei so etwas meistens das Beste war, was man tun konnte und doch kannte er Rodney, er war nicht unbedingt jemand, der über seine Gefühle sprach. "Laut Elizabeth soll ich mit Dr. Heightmeyer darüber reden", meinte Rodney verdrießlich und John grinste, als er einen leicht sarkastischen Ton aus den Worten heraus hörte. Es war immerhin ein Anfang.
"Dann können Sie jetzt doch schon mal für das Gespräch üben", sagte John augenzwinkernd und McKay wandte den Kopf, um ihn einige Sekunden lang schweigend anzusehen.
Er war es nicht gewohnt, auf diese Weise mit Sheppard zu sprechen und doch fühlte es sich gut an. Das Wort Freundschaft erschien in seinem Geist und auch wenn er nie darüber nachgedacht hatte, so war es doch genau das, was sie verband. Und dafür war er dankbar.
"Meinen Sie nicht, dass meine Genialität es mir möglich machen sollte, es auch ohne üben zu schaffen?"
John grinste nickend und das erste Mal seit Stunden erschien ein kleines Lächeln auf Rodneys Lippen.

Ende
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