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Von Haustieren und ihren Haltern von Jadzia

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Kapitel 8: Verfolger und Verfolgte

Es war nicht allzu schwer gewesen Farrowh und seinem Gefolge auf den Fersen zu bleiben, als er sich mit diesem zurück in Richtung des Dorfes aufgemacht hatte. Tatsächlich war es erschreckend einfach, niemand der Dorfbewohner vermutete auch nur im Geringsten, dass sie verfolgt wurden.

Umso besser, dachte sich Rodney, mit den Gedanken an die letzte, pfeildurchtränkte Nacht.

Gelächter drang kurz darauf bis zu seinen Ohren und ungläubig warf er einen Blick in die Richtung des Geräusches, doch dichtes Blattwerk machten es ihm unmöglich etwas zu erkennen.

„Ich glaube es nicht! Die lachen und amüsieren sich, während sie gerade erst drei Männer zum Tode verurteilt haben!“

Ronon, der die Führung übernommen hatte, versteifte sich in seiner Haltung, blieb aber stumm. Wahrscheinlich überlegte er sich gerade, was er mit Farrowh anstellen würde, sobald er ihn in die Finger bekäme. Nichts gutes, so wie der Satedaner zielgerichtet durch das Dickicht preschte.

„Es sind Fanatisten, Dr. McKay. Als wenn es in diesem Universum nicht schon genug davon gäbe.“ Sergeant Graftons Blick war auf den Weg vor ihm gerichtet, doch schien er sehr viel weiter zu reichen, als bis auf die braune Erde unter ihnen. „Corey würde jetzt gewiss sagen, dass ich nicht so überrascht tun sollte, nach alldem, was wir schon gesehen haben.“

„Wer ist Corey?“, war das einzige, was Rodney zu sagen einfiel.

„Lt. Corey Jarrell. Wir kennen uns schon seit der Grundausbildung.“ Ein Lächeln breitete sich im dunklen Gesicht des Sergeants aus. „Irgendwie haben wir es immer geschafft in den dicksten Schlamassel zu geraten. Und meistens war es unsere eigene Schuld.“

Eine harsche Erwiderung lag schon auf Rodneys Zunge, doch wollte sie nicht so recht über seine Lippen kommen. Schon komisch. Vor zweieinhalb Jahren hätte er auf solche Worte nicht das Geringste gegeben und sie als Idiotie abgetan. Aber Dinge änderten sich und er wusste nur zu gut, wie sich Grafton im Moment fühlen musste.

Vor ihm gebot Ronon ihnen stehen zu bleiben. Überrascht stellte Rodney fest, dass sie bereits vor dem Dorf angekommen waren, das Ausgangspunkt für all ihre Probleme war.

„Ich werde mich mal umsehen“, raunte Ronon ihnen beiden zu, bevor er auch schon verschwunden war.

Also hieß es abwarten und hoffen, dass der Satedaner nicht alleine handeln würde. Wäre Rodney in seiner Position würde er gewiss in großer Versuchung sein. Das hieß, wenn er ein Kraftprotz wie Ronon wäre, furchtlos und einschüchternd.

Es dauerte nicht lange und Ronon kehrte zurück. „Ich weiß, wo Farrowh ist. Wir sollten unbemerkt zu ihm gelangen können.“

Irgendetwas sagte Rodney, dass ein großes „Aber“ in der Luft hing. Fragend sah er zu dem Satedaner, während Grafton erneut seine P90 checkte.

„Wir machen vorher einen Umweg. Wir werden erst Teyla holen.“

Überrascht sah Rodney auf. „Teyla? Sie haben sie gefunden?“

Statt zu antworten, verschwand Ronon einfach zwischen zwei mit Riesenblüten versehenen Sträuchern. Er führte sie zu einer abseits gelegenen Hütte, die von Läufern in einigem Abstand bewacht wurde. Ehrlich mal, wie viele von diesen Jägern hatte dieses Dorf?

„Sie bleiben hier“, flüsterte Ronon mit leichtem Nachdruck zu Rodney und machte sich mit Grafton auf den Weg.

Seine 9mm in die Hand nehmend lauschte Rodney dem Waffenfeuer der beiden, bis die letzte Wache von einem roten Impuls getroffen zusammenbrach. Das nahm Rodney als Zeichen, sich aus seinem Versteck zu bewegen. Ronon war gerade dabei die Hütte aufzubrechen, als er zu den beiden stieß.

Die Tür flog mit einem Krachen auf und Teyla kam ihnen entgegen. Sie hatte ein freudiges Grinsen im Gesicht, das Ronons bei ihrer Verfolgung der Dorfbewohner so ähnlich war. Es war ein mehr als gefährliches und verhieß nichts Gutes für diejenigen, die sich ihnen in den Weg stellen würden. In Momenten wie diesen war Rodney mehr als froh darüber, die beiden auf ihrer Seite zu haben.

„Sie haben einen Plan?“, fragte Teyla, als sie sich wieder in die Schatten des Waldes aufmachten.

Als Antwort grinste Ronon nur. Ja, die Dorfbewohner konnten definitiv schon mal einpacken.

ooOoo


Erneut strauchelte John, als sie um eine weitere Ecke bogen. Das Gleichgewicht bei dem Tempo und der geringen Sicht zu bewahren war nicht so einfach mit gefesselten Händen. Zu fallen konnte er sich nicht im Geringsten erlauben, denn egal welche Abzweigung sie nahmen, welchen Weg sie auch einschlugen, die Geräusche ihres Verfolgers blieben deutlich zu hören.

Es war als John mit einem verborgenen Felsausläufer auf einer ansonsten breiten Kreuzung kollidierte und Jarrell, der dicht hinter ihm her rannte, dadurch zu Fall brachte, als er die Geräuschlosigkeit um sie herum wahrnahm.

John lauschte in die Dunkelheit hinein, als ihm der Schweiß das Gesicht hinab lief und Farrowhs Zeichen auf seiner Stirn zu kribbeln anfing. Doch es gab nichts, was die beängstigende Stille um sie herum durchbrach. Einzig ihr schneller Atem existierte in dieser lautlosen Welt.

Jarrell richtete sich derweil mühsam mit Lambricks Hilfe auf.

Eine Minute verstrich. Zwei Minuten. Doch noch immer rührte sich nichts. Lambrick begann schließlich damit Johns Fesseln aufzuknoten, als das unverwechselbare Knurren eines Wraith wie aus heiterem Himmel direkt neben ihnen auftauchte.

Bevor auch nur einer von ihnen die Chance hatte zu reagieren, versetzte der Wraith John einen kräftigen Stoß mit seinem Ellbogen, der ihn zwei Meter nach vorne und unsanft auf seinem Bauch landen ließ. John schmeckte Staub, als er sein Gesicht vom Boden hob und sich orientierte. Bevor er einen Blick auf seinen Angreifer werfen konnte, hörte er wie ein angstvolles Keuchen aus der Richtung des Wraith erklang.

Doch ehe er sich wieder auf die Beine kämpfen konnte, sah er schon, wie sich Jarrell auf den Wraith stürzte, um ihn von Lambrick abzuhalten, der starr vor Schreck noch immer an der gleichen Stelle stand. Durch seinen Schwung schaffte der Lieutenant es ihn von dem Sergeant fort zu stoßen.

John nutze den Moment ebenfalls auf den Wraith zu zu laufen und schaffte es ihn dadurch mit dem Gesicht voran an die Felswand prallen zu lassen. Das allerdings schien diesem keineswegs gefallen zu haben. Mit einem wütenden Knurren fuhr er herum und versetzte John einen Schlag mitten ins Gesicht, der ihn erneute Bekanntschaft mit dem Boden machen und zudem noch Blut schmecken ließ.

Kaum zwei Sekunden später hatte der Wraith sich vor Jarrell aufgebaut, der genau wie John selbst noch immer seine Hände auf dem Rücken verbunden hatte. Somit konnte der Lieutenant kaum mehr tun, als zu versuchen, dem Griff des Wraith zu entkommen. Doch er hatte keinerlei Chancen. John sah, wie er einen heftigen Schlag in seinen Magen einstecken musste.

Diesen Moment schien Lambrick gewählt zu haben, um endlich aus seiner Starre aufzuwachen, in der er sich seit dem ersten Auftauchen des Wraith befunden hatte. Der junge Sergeant schloss zu dem Wraith auf und versetzte ihm ein paar gekonnte Schläge, währenddessen John erneut mit seinem Gleichgewicht kämpfte um wieder auf die Füße zu kommen.

Ein wütender Schrei des Wraith zerriss die Dunkelheit und er blockte einen weiteren Schlag Lambricks und teilte seinerseits einen solchen aus, der den Sergeant genau auf John zu fliegen ließ.

Schmerzhaft landete dieser auf John und riss ihn damit wieder zurück in den staubigen Grund, nicht ohne John dabei sämtliche Luft aus den Lungen zu treiben. Das deutliche Geräusch eines weiteren Körpers der fiel, erfüllte kurz darauf den Raum um sie herum und wurde von einem Ächzen begleitet.

Somit waren sie in diesem Augenblick alle am Boden, auch wenn Lambrick wieder dabei war auf die Knie zu kommen und damit endlich den Druck von Johns Lungen nahm.

Doch der erste tiefe Atemzug blieb ihm fast im Halse stecken als der Wraith hinter dem noch immer knienden Sergeant auftauchte, diesen herumriss und mit deutlicher Absicht seine rechte Hand hob.

Völliges Entsetzen musste Lambrick wieder im Griff haben, denn er machte keine Anstalten sich zu bewegen. Seine Aufmerksamkeit war völlig starr auf die Hand vor ihm gerichtet.

Gerade bevor eben diese Hand auf den jungen Mann niedergehen konnte, schaffte es John aus seiner liegenden Position die Beine des Wraith wegzutreten, so dass sich dieser mal zur Abwechslung auf dem Boden wiederfand.

„Los, Sergeant, machen Sie, dass Sie von hier verschwinden!“

Flucht blieb ihre einzige Option. Und auch wenn es gegen jeden Grundsatz Johns sprach, mussten er und Lambrick Lt. Jarrell, der sich nicht wieder bewegt hatte, zurücklassen. Es war ihre einzige Möglichkeit in diesem Moment. Und mit ein wenig Glück konnten sie später für den Lieutenant zurückkommen, falls ihnen die Flucht gelingen würde.
Das hieß, wenn sie denn fliehen würden, denn Lambrick hatte sich immer noch nicht gerührt, während John aufgestanden war.

„Sergeant, setzten Sie Ihren verdammten Hintern in Bewegung, das ist ein Befehl!“

Die Worte ließen Lambrick endlich wieder zu sich kommen. Allerdings kamen sie kaum fünf Schritte weit, bevor sich ihnen ihr Gegner wieder mit diesem typischen Wraithgrinsen in den Weg stellte.

Was dann geschah folgte in einer einzigen, fließenden Bewegung des Wraith. Mit seiner linken Hand packte er John am Hals und stieß ihn heftig gegen die Höhlenwand, so dass ihm leicht schwarz vor Augen wurde. Im gleichen Atemzug drückte er Lambrick mit seiner rechten ebenfalls gegen den Felsen und ein schmerzerfüllter Schrei klang durch die dunklen Gänge dieses unterirdischen Labyrinths.

Mit Entsetzten sah John, dass der Wraith damit begonnen hatte, sich an Lambrick zu nähren. Verzweifelt versuchte er sich aus seiner Lage zu befreien um dem Schulter an Schulter neben ihm stehendem Sergeant beizustehen. Doch der Wraith verstärkte nur seinen Griff um Johns Kehle. Seine Luftzufuhr wurde erheblich beeinträchtig und er bekam kaum noch genügend Sauerstoff in seine Lungen.

Und doch hielt es nicht die Todesschreie des neben ihm stehenden Mannes ab in sein Ohr zu dringen.

Oder das zufriedene Geräusch des Wraith, als er Lambrick sein Leben nahm.

Oder die durch das schwache bläuliche Licht schimmernde Gestalt des sich unter Schmerzen windenden Sergeants sich tief in sein Bewusstsein hinein zu brennen.

Er wusste nicht, wie viel Zeit verging bis Lambrick neben ihm schließlich verstummte. Sekunden oder Minuten, John kam es wie eine Ewigkeit vor. Kaum merkte er wie er losgelassen wurde, nur wie er hustend und keuchend zusammenklappte und sich auf dem Boden wiederfand.

Stoßweise versuchte er endlich wieder genügend Luft in seine schmerzenden Lungen zu bekommen. Ohne einen konkreten Wunsch seinerseits landete Johns Blick auf der leblosen Hülle neben ihm, die noch vor wenigen Minuten ein Mann Mitte zwanzig gewesen war, während er mit seiner röchelnd klingenden Atmung rang.

Es dauerte einen Moment, aber schließlich schaffte es John sich in eine kniende Position zu bringen, nachdem er nicht mehr dieses benommene, durch Sauerstoffmangel ausgelöste, Gefühl in seinem Kopf verspürte. Und er wurde sich wieder der Gefahr bewusst, in der er sich noch immer befand.

Jarrell war noch immer am Boden und vielleicht schon ebenso tot wie Lambrick. Und er selbst war auch nicht in der besten Verfassung.

John machte sich nichts vor, er hatte keine realistischen Chancen lebend hier heraus zu kommen. Und als wenn sein Gegner seine Gedanken gehört hätte, spürte John plötzlich eine Hand auf seiner Schulter.

tbc
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