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Manchmal gibt es Tage, da läuft’s halt nicht von Lenari

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Kapitel 3



Jack

Daniel war irgendwann eingeschlafen doch ich hatte einfach keine Ruhe finden können. Erneut versuchte ich es uns etwas angenehmer zu machen, doch mein spärliches Feuer aus meinem Feuerzeug versagte kläglich. Das Holz war ein-fach zu feucht. Außerdem schmerzte mein Rücken tierisch. Wenn Daniel wenigstens nicht so schnarchen würde. Sam bekam auch kein Auge zu, doch das lag wohl eher daran, dass sie mal dringend austreten musste. Sie hatte sich mit ei-ner knappen Erklärung weiter ins Innere der Höhle zurückgezogen. Das war jetzt vor ungefähr einer halben Stunde ge-wesen. Langsam machte ich mir Sorgen. Sie so lange würde man doch nicht brauchen, um mal schnell aufs Klo zu ge-hen. Außerdem hatte sie ihr Funkgerät vergessen. Ich warf einen Blick zu Daniel hinüber, doch der schlummerte immer noch, wenn auch nicht besonders friedlich. Ihn würde ich nicht wecken können.
Ich selbst könnte nicht einmal fünf Meter laufen, ohne zu fluchen anzufangen. Also blieb nur noch einer von uns üb-rig. Leider war Teal’c gerade dabei, sein Kel’Noreem durchzuführen. Seit geschlagenen drei Stunden saß er regungslos da, doch irgendetwas schien ihn zu stören. Daniels Schnarchen vielleicht. Andererseits könnte es auch einfach nur an diesem überaus ätzenden Tag liegen, dass er sich einfach nicht konzentrieren konnte. Ich hatte nämlich beobachtet, wie er immer wieder die Augen geöffnet und die Lage sondiert hatte. Er wollte wohl auch schleunigst nach Hause. Er musste sich doch den Arsch abfrieren. Das konnte unmöglich gesund sein, selbst für einen Jaffa. Ich kroch zu ihm rüber und stupste ihn an der Schulter an.
„He Teal’c! “, sprach ich ihn leise an, um Daniel nicht zu wecken. Mit einem unterdrückten Laut öffnete er die Augen. Er hatte sich anscheinend verletzt. Ich würde Carter sagen, dass sie sich das mal ansehen sollte, vorausgesetzt, er fand sie und verlief sich nicht auch noch. „Sie mal nach, wo Carter steckt, aber sei diskret, OK.“, bat ich ihn, ohne nähr auf seine Reaktion einzugehen. Er mochte es nicht, schwach zu wirken, also gab ich ihm lieber nicht das Gefühl.
„Natürlich, O’Neill.“, bestätigte er mir und erhob sich. Er sah nicht besonders gut aus, aber ihm schien es immer noch besser zu gehen als mir. Ihm tat wenigstens der Rücken nicht so höllisch weh. Was hatte mich nur geritten, bei Janet nachzugeben. Routinemission - pah! Sobald ich zurück wäre, würde ich sie in diese Eishölle schicken, General Ham-mond gleich mit. Der Hüne entfernte sich und ich kroch zu Daniel hinüber. Schlafen würde ich nicht können, aber mich wenigstens aufwärmen. Mal abgesehen von meinem Rücken beunruhigte mich Sams Fernbleiben. Ich würde erst ruhi-ger werden, wenn sie beide wieder da waren.
Daniel träumte immer noch schlecht, er schwitzte sogar. Im Moment ein Vorteil, da ihm so wenigstens warm war und sich das auch auf meine steifen Glieder übertragen würde, aber sobald er aufwachte, würde sich sein Körper rapide ab-kühlen und er könnte sich sogar eine saftige Grippe einfangen. Das hätte uns gerade noch gefehlt. Einen Kranken Da-niel konnten wir nun wirklich nicht gebrauchen. Er war dann immer so wehleidig. Außerdem nervte er dann noch mehr und schnarchen tat er auch viel lauter. Ich musste ihn also wohl oder übel wecken, auch wenn ich es eigentlich nicht wollte.
Ich hasste es, ihn aus dem Schlaf zu reißen, denn unter anderen Umständen war es das Beste, was man in solch ei-ner Situation tun konnte. Ich hatte ihn noch gar nicht ganz berührt, als er orientierungslos aufschreckte und mir ohne nachzudenken seine Faust ins Gesicht schlug. Ich hörte förmlich, wie meine Nase brach. Es war ein Abwehrmechanis-mus gewesen, das war mir schon klar, doch es schmerzte dennoch höllisch. Jetzt wusste ich, wie Teal’c sich gefühlt ha-ben musste. Natürlich begann sie auch zu bluten und die rote Flüssigkeit lief mir zäh über die Finger. Mit einem lauten Aufschrei wandte ich mein Gesicht von ihm ab.
„Verdammt, noch mal, Daniel! Was zum Teufel solle der scheiß?“, fuhr ich ihn an. Ich war einfach nur wütend. Ich hätte vorsichtiger sein, ich hätte es ahnen müssen. So etwas war doch mehr als abzusehen gewesen.
„Entschuldige, Jack. Das wollte ich wirklich nicht.“, erwiderte Daniel reumütig und wollte sich meine geschundene Nase ansehen, doch stattdessen kam er an meinen noch kaputteren Rücken. Wieder stöhnte ich auf.
„Geht schon.“, wehrte ich ab. „Ich brauche nur ein Taschentuch, das ich alles.“ Er reichte mir ein Stück Stoff, dass sich später als sein Kopftuch herausstellte. Er würde es heute eh nicht mehr brauchen. Kurz darauf hörte ich Schritte, doch ich konnte niemanden sehen, da ich alle Hände voll damit zu tun hatte, mich nicht noch mehr voll zu bluten. Es konnten aber auch nur Sam und Teal’c sein. Niemand sonst würde freiwillig auf diesem gottverdammten Planeten le-ben…

Sam

Mir war kalt. Wir alle froren, doch ich zitterte am ganzen Körper. Außerdem konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Dafür gab es genau drei Gründe. Erstes mir war kalt, wie ich schon erwähnte, zweitens ich hatte ein gewaltiges Defizit an Kof-fein in meinem Blut und drittens musste ich dringend mal austreten. Letzterem konnte ich Abhilfe verschaffen, doch mit den anderen beiden Gründen musste ich wohl lernen, zu leben. Ich verabschiedete mich vom Colonel, der als einziges nicht mit Schlafen oder Meditieren beschäftig war und ging weiter in die Höhle hinein. Es war dunkel, aber dafür trocken. Die Taschenlampe, die ich mir mitgenommen hatte, bot nur spärlich Licht und ich konnte die Hand kaum vor Augen se-hen. Solang ich nicht stolperte und mir was brach, würde es jedoch reichen.
Vielleicht hätte ich diesen Gedanken nicht zu Ende führen sollen, denn wie aufs Stichwort rutschte ich plötzlich ab und stürzte blindlings in einen Abgrund, der sich vor mir aufgetan hatte. Ich hatte ihn einfach nicht gesehen. Meine Ta-schenlampe blieb oben am Rand liegen, wie ich feststellen musste, als ich in der kleinen Grube nach ihr suchte. Sie war nicht gerade tief, aber als ich versuchte, aufzustehen, meldete sich nicht nur sofort der Schmerz in meiner verstauchten Hand zurück, sondern auch ein anderer in meinem Knöchel. Ich hatte ihn mir nicht gebrochen, wie ich nach einem kur-zen, prüfenden Abtasten feststellen konnte, aber ich würde auch nicht aus dieser Kuhle herauskommen. Ich konnte ja kaum auftreten, geschweige denn mich mit den Beinen abstützen, um über den Rand zu kommen. Mein Handgelenk würde dabei sicher auch protestieren.
Unter dem Strich kam heraus, dass ich hier festsaß und ich warten müsste, bis mich jemand hier herausholte. Ich war so weit in die Höhle hineingegangen, dass mich die anderen wahrscheinlich nicht einmal hörten. Dennoch rief ich nach ihnen. Gespannt wartete ich auf eine Antwort, doch nichts passierte. Ganz, wie ich angenommen hatte. Für mich hieß es dann, zu warten. Jack würde sich sicher schnell Sorgen machen und nach mir suchen. Er kannte mich und wusste, dass ich nicht ewig wegbleiben würde. Ich musste nur Geduld zeigen, was gar nicht einfach war, denn hier war es arschkalt und ich war so schon nervös genug. Wenn ich jetzt einen Kaffee bekommen könnte, dann wäre es nur halb so schlimm. Mit diesem Gedanken quälte ich mich jedoch nur selbst.
Wenigstens konnte ich ungestört das verrichten, was ich vorgehabt hatte. Genügend Platz bot die Grube ja. Außer-dem konnte ich nicht mehr warten, bis man mich suchen kam. Das hätte meine Blase niemals durchgestanden. Unter Schmerzen stemmte ich mich hoch und maß erst einmal den Durchmesser dieser Kuhle. Gute fünf Meter zu jeder Seite. Wer sich auch immer hatte einfallen lassen, ausgerechnet in einer Höhle ein Loch zu buddeln, ich würde ihn verklagen. Ganz ehrlich, der würde nichts mehr zu lachen haben. Mit meinen Händen hob ich eine kleine Mulde aus, denn ich wollte ja nicht darin herumlaufen und außerdem war alles andere unhygienisch. Nachdem ich mich erleichtert hatte, setzte ich mich wieder und wartete. Ich wartete sehr lange. Irgendwann hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Der Stimme nach zu urteilen war es Teal’c. Sofort erhob ich mich, wenn auch nur mit Müh und Not.
„Ich bin hier!“, rief ich ihm zu und erspähte kurz darauf auch schon den Lichtkegel seiner Taschenlampe. Ich warnte ihn vor:„Hier ist eine Grube, du solltest also vorsichtig sein.“ Schließlich wollte ich nicht, dass er auch hier landete. Für zwei war es einfach zu klein in diesem Loch. Außerdem würde er sich bei seinem Glück auch wehtun oder sich sogar etwas brechen. Wir waren heute alle irgendwie vom Pech verfolgt. Als das Licht der Lampe, mir in die Augen stach, konnte ich auch endlich seine riesenhaften Umrisse sehen, die ihn noch bedrohlicher wirken ließen. In meinen Augen wirkte er jedoch mehr wie einer dieser Helden, die jedoch nicht erkannt werden wollten.
„Geht es dir gut, Major Carter?“, fragte er besorgt.
„Ja, hol mich nur hier raus. Ich glaube, ich habe mir den Fuß verstaucht.“, entgegnete ich und streckte ihm meine ge-sunde Hand entgegen. Er kniete sich hin, legte die Taschenlampe neben sich ab und packte zu. In seinem Gesicht konn-te ich lesen, dass ihm irgendetwas Schmerzen bereitete. Er sah auch nicht so fit aus wie sonst. Sein Kel’Noreem musste ihm Schwierigkeiten bereiten. Dennoch zog er mich zu sich hoch. Ich versuchte ihm zu helfen, so gut ich konnte, doch mein Knöchel protestierte bei jeder Bewegung lautstark. Dennoch schafften wir es irgendwie, mich aus dieser misslichen Lage herauszuholen. Geschafft ließ ich mich neben Teal’c nieder und atmete erst einmal auf.
„Kannst du laufen?“, fragte er stoisch. Er schien sich verletzt zu haben, denn er hielt sich den Unterarm. Ein beson-ders spitzer Felsen musste es ihm angetan haben. Ich sagte jedoch nichts. Ich wollte seinen Stolz nicht verletzten. Ich würde mir das nachher gleich ansehen. Solange er sein Kel’Noreem nicht durchführte, würde sein Symbiont ihn nicht heilen können, es würde ihn sogar krank machen. Ich musste seine Wunde also erst einmal versorgen. Dieser Tag hatte es wirklich in sich, das musste ich schon zugeben.
Ich erwiderte: „Geht schon!“ Zögernd und vor allem vorsichtig erhob ich mich. Ich stützte mich leicht auf ihn, während wir zu den anderen zurückgingen. Wir sprachen kein Wort, aber es war auch nicht nötig. Wir wussten beide, dass es ein beschissener Tag war, um auf eine Mission zu gehen. Wieso hatte Janet das nur nicht so gesehen? Ich würde sie hier aussetzten, sobald wir zurück wären und Hammond gleich mit. Ein Schrei drang uns entgegen, als wir in den spärlichen Lichtkegel des Wasserkochers traten. Colonel O’Neill hielt sich die Nase und Daniel entschuldigte sich gerade. Ihnen schien es auch nicht viel besser ergangen zu sein. Er versuchte krampfhaft die Blutung mit Daniels Kopftuch zu stillen. Irgendwie sah es ganz amüsant aus…

Teal’c

Ich hatte Mühe, mich überhaupt auf mein Kel’Noreem zu konzentrieren. Nicht nur das Schnarchen von Daniel Jack-son, auch Major Carters Unruhe, O’Neills Versuche Feuer zu machen, sondern auch die Kälte an sich lenkte mich ab. Normalerweise war es mir in jeder Situation möglich, diese Meditation durchzuführen, um meinen Symbionten und mich zu heilen, doch heute wollte es einfach nicht gelingen. Gerade jetzt, wo wir hier festsaßen und ich mehr Verletzungen hatte, als es für mich normal war. Ich kam bis zu einem bestimmten Stadium, dann warf es mich immer wieder zurück. Ich fand einfach nicht die Ruhe, die ich brauchte, dabei war es für mich lebenswichtig. Ich spürte schon, wie mein Im-munsystem versagte und ich krank allmählich wurde.
Ich bekam Fieber und mir war schwindlig, selbst jetzt, wo ich nur saß. Natürlich würde ich nichts sagen. Ich war ein Jaffa, ich war viel zu stolz dazu. Ich musste stark sein, besonders jetzt. Es konnte jedem von ihnen etwas passieren, wir konnten angegriffen werden. Ich musste es halt weiter probieren, solange bis es klappte. O’Neill schien um mein Prob-lem zu wissen, denn er sah immer wieder besorgt zu mir hinüber. Ich spürte seine Blicke auf meiner Haut. Aber auch Daniel Jacksons unruhiger Schlaf schien ihn zu alarmieren. Mich jedoch bekümmerte eher Jacks Zustand. Er versuchte nicht einmal, sich auszuruhen. Sein Rücken musste ihm Probleme machen. Sicherlich schmerzte es ihn zu sehr, sich hinzulegen und etwas zu schlafen.
Major Carter war aufgestanden und gegangen. Das war jetzt circa eine Viertelstunde her. Sie hatte sich schnell zu-rückziehen wollen, um ein sehr menschliches Geschäft zu erledigen, doch war sie bis jetzt noch nicht zurückgekommen. Das sah ihr nicht ähnlich. So etwas musste auch O’Neill erkannt haben, denn er schickte mich los, sie zu suchen. Je weiter ich in die Höhle vordrang, desto düsterer wurde es. Doch als Jaffa konnte ich selbst in solch einer Dunkelheit bes-ser sehen als Menschen es vermochten. Ich hoffte nur, dass Major Carter sich nichts getan hatte. Ich rief ein paar Mal ih-ren Namen, bevor ich endlich Antwort erhielt.
„Ich bin hier!“, rief sie mir zu und warnte mich vor:„Hier ist eine Grube, du solltest also vorsichtig sein.“ Kurz darauf erspähte ich sie im Lichtkegel meiner Taschenlampe. Sie sah aus einem fünfmal fünf Meter breiten Loch zu mir herauf. Sie erschien irgendwie hilflos, nicht mehr wie die starke Kriegerin, die ich sonst kannte, doch sie verlor nicht einen Fun-ken meines Respekts für sie. Ihr Knöchel schien verletzt zu sein, denn eine Hand lag immer noch schützend um ihn. Ich wäre wahrscheinlich auch in die Grube gestürzt, wenn sie mich nicht gewarnt hätte. Ich hatte sie nicht gesehen. Wahr-scheinlich hätte ich mir sogar mehr getan, als nur etwas verstaucht. Sie hätte sich auch leicht etwas brechen können. Sie hatte wahnsinniges Glück gehabt.
„Geht es dir gut, Major Carter?“, fragte ich besorgt.
„Ja, hol mich nur hier raus. Ich glaube, ich habe mir den Fuß verstaucht.“, entgegnete sie und streckte mir eine Hand entgegen. Die andere schien ihr immer noch wehzutun. Ich kniete mich hin, legte die Taschenlampe neben mir ab und packte zu. In ihrem Gesicht konnte ich lesen, dass es ihr Schmerzen bereitete, mitzuhelfen sich hochzuziehen. Auch ich hatte das Pech auf meiner Seite, denn während ich sie hoch hievte, riss ich mir meinen Unterarm an einem spitzen Fels-vorsprung auf. Dennoch schafften wir es irgendwie, sie aus dieser misslichen Lage herauszuholen. Geschafft ließ sie sich neben mir nieder und atmete erst einmal auf. Sie war sichtlich froh, wieder frei zu sein.
„Kannst du laufen?“, fragte ich stoisch. Sie hatte bemerkt, dass ich mich verletzt hatte, denn ich hielt mir den schmer-zenden Unterarm. Sam sagte jedoch nichts. Sie wollte meinen Stolz wohl nicht verletzten. Aber, sie würde die Verlet-zung nachher gleich ansehen. Solange ich mein Kel’Noreem nicht durchführte, würde mein Symbiont mich nicht heilen können, es würde mich sogar noch kränklicher machen. Dieser Tag hatte wirklich nur die schlechtesten Auswirkungen auf uns, das musste ich schon zugeben.
Major Carter erwiderte: „Geht schon!“ Zögernd und vor allem vorsichtig erhob sie sich. Sie stützte sich leicht auf mir, während wir zu den anderen zurückgingen. Wir sprachen kein Wort, aber es war auch nicht nötig. Wir wussten beide, dass es ein unkluger Tag war, um auf eine Mission zu gehen. Wieso hatte Doktor Fraiser das nur nicht so gesehen? Ein Schrei drang uns entgegen, als wir in den spärlichen Lichtkegel des Wasserkochers traten. Colonel O’Neill hielt sich die Nase und Daniel Jackson entschuldigte sich gerade reumütig. Ihnen schien es auch nicht viel besser ergangen zu sein. O’Neill versuchte krampfhaft die Blutung mit Daniels Kopftuch zu stillen. Das musste ziemlich wehgetan haben. Ich konn-te nachvollziehen, wie er sich jetzt fühlen musste...

Daniel

Ich lief und lief, doch ich kam irgendwie nicht vorwärts. Ich wurde verfolgt, auch wenn ich nicht wusste von wem oder von was. Es war größer als ich, bedrohlich und irgendwie unmenschlich. Es hatte sechs Arme, die alle nach mir greifen wollten, unzählige Beine, die sich schneller fortbewegten als ich es konnte. Dieses Ungeheuer kam immer näher. Es fühlte sich an, als hätte ich Blei in den Beinen, als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Ich rannte einen Tunnel entlang. Ü-berall waren Verstrebungen und Seiteneingänge, doch ich nutzte nur den einen Weg. Dann kam ich zu einer Tür, die sich gerade schloss. Ich schlüpfte im letzten Moment hindurch und sperrte das Monster aus. Erleichtert atmete ich auf, doch ich war noch nicht in Sicherheit.
Von draußen schabten riesige Krallen an der massiven Eisentür. Ich warf einen erschrockenen Blick darauf. Sie schien zum Glück dem Ungeheuer stand zu halten, sonst säße ich hier in der Falle. Es war dunkel und ich konnte keinen anderen Ausgang erkennen. Das Kratzen an dem Schott ließ nach und es wurde durch etwas anderes ersetzt. Ein Schleifen - Metall auf Metall. Etwas Stählernes rieb sich aneinander. Ich sah mich um, doch ich konnte nichts erkennen. Es war, als würde dieser Raum jedes Licht verschlingen. Ich bekam kaum noch Luft und das, obwohl sich meine Lungen langsam wieder beruhigten. Leise Stimmen drangen zu mir hervor, doch ich konnte nicht ausmachen, woher sie kamen, noch von wem sie stammten.
Ein kaum hörbares Säuseln, schluchzen und flehen. Es brach mir das Herz. Ich spürte förmlich die Trauer und den Schmerz, der von diesen unverständlichen Worten ausging. Wieder begann es an der Tür zu schaben. Ich wirbelte her-um und starrte dahin, wo ich immer noch die Tür vermutete. Es war ein gleichmäßiges, monotones Kratzen, als hätte die Kreatur hinter der Tür alle Zeit der Welt und wolle mir erst einmal Angst machen. Als wüsste sie, dass ich ihr nicht ent-kommen würde, dass es keinen anderen Ausweg mehr für mich gab. Ich geriet in Panik. Ich wollte raus, fühlte mich ein-gesperrt wie ein Tier in einem Käfig.
Ich tastete mich an der Wand entlang. Glatter kalter Stahl war unter meinen Fingern zu spüren. Keine Unebenheiten, keine kleinen Rillen oder Furchen, keine Schalter oder Vertiefungen, keine Bildschirme oder Fenster - nichts, was mir helfen konnte - vor allem aber keine Türen. Das Schleifen wurde lauter, bevor es von einem gewaltigen Tosen unterbro-chen wurde. Ich fuhr herum, als hinter mir plötzlich etwas aufflammte. Ich konnte noch erkennen, wie sie der Antimate-riestrudel in den Ring aus gehärtetem Naquada zurückzog, der plötzlich vor mir aufgetaucht war. Der Wirbel hatte mich nur knapp verfehlt. Ein paar Schritte weiter nach vorn und ich wäre von ihm in meine Atome zerlegt worden. Nichts wäre von mir übrig geblieben.
Das Stargate! Aber es war anders als sonst. Mir starrte nicht wie sonst der quecksilberfarbende Ereignishorizont ent-gegen, sondern mehr eine Art entbrannter Höllenschlund, wie man ihn aus Filmen her kannte. Wie ein von Blut rot ge-färbter Trichter, der alles verschlingen würde, was sich ihm näherte. Ein rotes Auge, von einer Spur aus Flammen umzo-gen. Das Tor zur Unterwelt! Ich glaubte, Arme aus dem Ring hervorragen zu sehen, die nach etwas greifen wollten. Alles um mich herum färbte sich blutrot, Schatten flackerten im Licht des bestialischen Feuers. Ich erkannte den Stargate-raum, doch er hatte sich verändert, war zum Vorhof der Hölle geworden.
Das schwere Eisenschott glitt auf. Ich erwartete schon, dass das Ungeheuer von vorhin hereinspazieren und mich fressen würde, doch in das spärliche Licht trat eine menschlich wirkende Gestalt, die in einen Umhang gehüllt war. Ob es Frau oder Mann war, konnte ich nicht erkennen, die Kapuze war ins Gesicht gezogen und sie hatte den Blick gesenkt. Die Arme waren vor der Brust verschränkt und waren von den Ärmeln vollends verdeckt. Ich konnte nicht einmal mit Si-cherheit sagen, ob sie Hände hatte. Sie schritt unbeirrt auf das Tor zu, als würde es sie nicht ängstigen, was dort zu se-hen war. Die Gestalt schritt die Rampe hinauf und drehte sich dann mir zu. Erhobenen Hauptes entfernte sie die Kapuze und ein wohlbekanntes, weibliches Gesicht kam zum Vorschein. Shau’ri! Ich wollte sie aufhalten, sie bitten, zu mir zu kommen, doch ich konnte mich weder bewegen, noch sprechen.
Der Ausdruck in ihrem Gesicht war kalt - vollkommen gefühllos. So hatte ich sie schon einmal gesehen. Wie aufs Stichwort glühten ihre Augen auf, als wäre sie immer noch Wirt für einen Goa’uld. Ich wusste, dass wir Amunet vernich-tet hatten, dass auch Shau’ri gestorben war, aber andererseits stand sie direkt vor mir. Und sie sah bezaubernd aus. Un-ter dem Umhang, welcher aus schwarzer Seide zu bestehen schien, lugte nun ein dunkelrotes Samtkleid hervor, dass ih-re weibliche Figur betonte. Sie machte einen Schritt zurück. Hände griffen nach ihr, packten und zehrten an ihr, rissen sie zurück, in den Schlund zur Hölle. Sie war verschwunden. Etwas berührte auch mich und ich schlug zu.
„Verdammt, noch mal, Daniel! Was zum Teufel solle der Scheiß?“, fuhr eine dunkle Männerstimme mich gereizt an. Schlagartig war ich hell wach, wenn auch orientierungslos. Langsam kehrte alles wieder zurück. Wir saßen auf einem fremden Planeten fest und ich hatte nur schlecht geträumt. Einen Traum, den ich nie vergessen und hoffentlich auch nie wieder haben würde. Jack saß nach mir, und hielt sich die schmerzende Nase.
„Entschuldige, Jack. Das wollte ich wirklich nicht.“, erwiderte ich reumütig und wollte mir seine geschundene Nase ansehen, doch stattdessen kam ich an seinen noch kaputteren Rücken. Wieder stöhnte er auf. Auch wenn ich seinen Blick nicht sah, wusste ich doch, dass er mich am Liebsten umgebracht hätte. Dieser Tag war einfach die Hölle. Ich hoff-te nur, er würde schnell vorbeigehen. Wieso hatte er mich überhaupt geweckt? Und wo zum Teufel steckten Sam und Teal’c? Wie lange hatte ich überhaupt geschlafen?
„Geht schon.“, wehrte Jack ab. „Ich brauche nur ein Taschentuch, das ich alles.“ Ich griff neben mich und reichte ihm das Erstbeste, was ich finden konnte. Das Stück Stoff stellte sich später als mein Kopftuch heraus. Na ja, ich nahm nicht an, dass ich es heute noch brauchen würde. Er konnte es getrost behalten, wenn er Wert darauf legte. Kurz darauf hörte ich Schritte. Wie angenommen, waren es meine beiden Freunde...

Alle

„Es tut mir wirklich echt leid, aber du hättest doch eigentlich besser wissen müssen, dass man mich nicht einfach aus einem Alptraum holt.“, entschuldigte sich Daniel in typischer Jackson-Manier noch einmal bei seinem älteren Freund.
„Ja, ja, schon gut, ich lebe ja noch.“, wehrte Jack genervt ab und wandte sich dann an Samantha: „Wo waren sie so lange, Carter?“
Sie entgegnete: „Ich saß in einem Loch fest, Sir. Gut, dass sie Teal’c nach mir geschickt haben. Danke!“
„Ich wäre ja selbst gegangen, aber ich war damit beschäftigt, mir von Daniel die Nase brechen zu lassen.“, erwiderte Colonel O’Neill sarkastisch und fügte im Stillen hinzu: Ich hätte sie vielleicht doch besser selbst suchen gehen sollen. „Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen?“, brauste Daniel auf vom Höhleneingang her auf. Er war gerade da-bei, etwas Schnee zu holen, damit sie Wasser hatten, um die Wunde zu desinfizieren. Jack ignorierte ihn einfach.
„Ich kümmere mich um sie, sobald ich meinen Retter verarztet habe. Sie sollten in der Zeit vielleicht nicht versuchen, durch die Nase zu atmen.“ Er nickte verstehend. So etwas hatte er auch gar nicht vorgehabt.
„Sehen sie sich auch seine Schulter an.“, wie er sie an. Daniel hatte inzwischen wieder neben Jack Platz genommen und hielt Jack eine seiner kalten Hände in den Nacken, um so die Blutung zu stillen. Bei ihm hatte das immer geholfen. O’Neill sprang erschrocken auf und fauchte: „Verdammt, ist das kalt.“
„Das soll es auch, Jack!“, entgegnete Jackson ernst. Weichei, schoss es ihm durch den Kopf.
Sein älterer Freund drohte mit erhobenem Zeigefinger: „Tu so etwas nie wieder, verstanden, sonst…“ Den Rest des Satzes ließ er bewusst offen. Der junge Anthropologe konnte sich auch so denken, was Jack gemeint hatte. Dennoch nahm dieser Daniels Hand und legte sie wieder in seinen Nacken. Auch er wusste, dass es helfen würde, selbst wenn es ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Im Grunde fror er so schon mehr als genug, eine Tatsache, die er erfolglos zu verdrängen versuchte. Erleichtert seufzte er auf, als die Blutung nachließ und auch die Schmerzen lang-sam erstarben. Wenigstens war die Kälte dazu zu gebrauchen. Außerdem lenkte sie ihn davon ab, dass ihn sein Rücken in dieser Position eigentlich vor Schmerz hätte umbringen müssen. Sam hatte neben Teal’c platz genommen und durch-suchte nun den Verbandskasten nach Desinfektionsmittel.
„Zieh deine Jack aus.“, wies sie diesen an. Der Jaffa hob zwar eine Augenbraue, tat aber wie ihm befohlen wurde. Er nahm nicht an, dass er ihr hätte widersprechen können. Jack wies Daniel unterdessen an, Sam einen kühlenden Um-schlag für ihr Bein zu machen. Dieser tat, wie ihm aufgetragen. Er benutze sein Handtuch dafür. Er nahm nicht an, dass er es brauchen würde, schließlich hätte er nicht vor, sich bei dieser Kälte auch noch zu waschen. Mit was auch? Es gibt ja nur Schnee, schoss es ihm dabei durch den Kopf. Er fühlte etwas Schnee hinein und legte es dann so zusam-men, dass Major Carter nicht gleich Verfrierungen zuziehen würde, ehe er es ihr um den Fuß wickelte. Jack war nicht entgangen, dass sie gehumpelt hatte und auch jetzt noch ihren Knöchel schonte. Wieso sonst hätte sie sich auch auf Teal’c stützen sollen. Sam war inzwischen damit fertig, die Wunden zu säubern und machte einen sterilen Verband dar-um, der sich stechend von der dunklen Haut des Hünen hervorhob. Dankend nickte er ihr zu und wechselte dann in den Schneidersitz. Er hoffe, dass er es jetzt schaffen würde, ins Kel’Noreem zu versinken.
Samantha rutschte zu Jack hinüber, darauf bedacht, dass das Handtuch nicht verrutschte, und fragte führsorglich: „Wie geht es ihrer Nase?“
„Blendend.“, antwortete er lapidar und sah sie an. Als er ihren besorgten Blick bemerkte, fügte er hinzu: „Ich werde es überleben, Carter.“
„Lassen sie mal sehen.“ Er nahm das Kopftuch weg und sie besah sich die Bescherung. Seine Nase hatte weitge-hend aufgehört zu bluten und bis jetzt hatte sie auch noch keine bläuliche Färbung angenommen. An sich ein gutes Zei-chen, aber das konnte auch nur zu bedeuten haben, dass seine Haut nicht so empfindlich war, dass er nur selten blaue Flecken bekam, wenn er sich zum Beispiel stieß. Er sieht trotz allem blendend aus, schoss es ihr durch den Kopf. Sam, reiß dich zusammen. Das ist nicht der richtige Tag dafür. „Sie scheint nicht gebrochen zu sein.“
Jack entgegnete leicht grinsend: „Da bin ich ja beruhigt und Daniel sicher auch. Ich hätte ihm das nur ungern heim-gezahlt.“ Natürlich hätte er seinem jüngeren Freund nichts angetan - dafür mochte er ihn zu sehr und sein Ehrenkodex verbot es, Schwächere zu schlagen - aber er wollte es einfach mal gesagt haben, um Jackson etwas Angst und ein schlechtes Gewissen zu bereiten. Außerdem zauberte es ein Lächeln auf Sams wunderschönes Gesicht. Das war alle Strapazen wert, dachte er bei sich.
„Und ihr Rücken?“, hakte Carter nach. Er zuckte mit den Schultern und verzog kurz darauf das Gesicht. Das war eine gänzlich schlechte Idee gewesen. Wortlos drehte er sich um und zog währenddessen seine Jacke aus damit sie besser nachsehen konnte. Seine ganze Kehrseite fühlte sich irgendwie gar nicht gut an. Doktor Fraiser hatte zwar gemeint, dass es nur halb so schlimm wäre und diese paar Kratzer bald verschwunden sein, doch Jack glaubte nicht mehr ganz daran. Bei seinem Glück heute, würden sie sich noch entzünden und dann würde aus der narbenlosen Prognose Janets nichts mehr werden. Zögernd sagte Sam schließlich: „Ich möchte mich noch bedanken, dass sie mich so selbstlos ge-schützt haben, Jack. Und natürlich auch für die Sache in der Cafeteria.“
Ihre Stimme war leiser und irgendwie vertrauter geworden. Das lag vielleicht auch nur daran, dass sie ihn beim Vor-namen anredete und nicht wie üblich beim Rang. Colonel O’Neill konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber er ahnte, dass sie leicht rot geworden war. Sie klang ebenso verlegen wie zärtlich. Er spürte ihre Blicke auf seiner Haut, genau wie ihre vorsichtigen Finger, die jeden seiner Kratzer nachzogen, prüften, ob sie in Ordnung waren. Diese Frau macht mich noch verrückt. Er fühlte sich irgendwie unwohl in seiner Haut. Die Situation war ihm unangenehm. Er konnte einfach nicht vergessen, dass sie sein zweiter Offizier war und nicht einfach nur eine wundervolle Frau. Diejenige, die er so be-gehrte, die er mehr als alles andere haben wollte, aber nicht konnte.
„Sie kennen mich, Carter, ich bin aufopfernd und ziemlich altmodisch.“, wehrte er lapidar ab, versuchte so, seine Un-sicherheit zu überspielen, was ihm nicht so gut gelang, wie er es wollte. Er wandte sich um und grinste sie an. Im selben Augenblick versank er in ihren blauen Augen. Er versuchte vergebens sich einzureden, dass er nur seinen Job getan und einer Freundin geholfen hatte, einer Kameradin, derjenigen, die auch ihn schon oft genug vor Gefahren bewahrt hat-te. Da ist doch nichts dabei gewesen. Wieso fällt es mir dann aber so schwer, das zu akzeptieren, fragte er sich in Gedanken und das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Ihr ging es gefühlsmäßig nicht anders.
„Trotzdem danke.“, erwiderte sie unnachgiebig und riss sich von seinen Augen los, um ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange zu geben. Jack blickte sie verdattert an, so als hätte sie etwas Verwerfliches getan oder etwas Un-fassbares gesagt. Es war halt nicht nur das gewesen, wonach es ausgesehen hatte. So etwas hatte sie früher auch nie gewagt. Vielleicht war dieser Tag ja doch nicht so schlecht, wie sie angenommen hatten. Er hatte immerhin etwas Gutes hervorgebracht. All die Beschwerden und die Kälte waren mit einem Mal vergessen. Das leichte Lächeln schlich sich wieder auf die Lippen der beiden.
„Ich habe Feuer gemacht!“, rief Daniel plötzlich freudig aus und riss so die beiden aus ihrer Trance. „Ich habe es end-lich geschafft.“ Er sprudelte förmlich über vor Freude. Wenigstens würde ihnen jetzt etwas wärmer werden und sie konn-ten auch endlich schlafen gehen. Morgen mussten sie schließlich durch den Schnee, welcher deutlich nachgelassen hat-te, wieder zurück zum Sternentor.
Jack fügte hinzu: „Und dir ein Loch in die Jacke gebrannt.“
Daniel begutachtete den Brandfleck und ein kleinlautes „Ups!“ entwich ihm. Da habe ich ja noch einmal Glück ge-habt, ging es ihm durch den Kopf. Er ging zu Teal’c und schüttelte ihn, bis dieser die Augen öffnete. Freudig meinte Jackson noch einmal: „Ich habe Feuer gemacht.“ Der Jaffa hob lediglich erkennend die Augenbraue. Daniel hatte ihn ganz offensichtlich gestört und das bekam dieser auch gerade mit, als er Teal’c Blick bemerkte. „Oh, Sorry. Kommt nicht wieder vor. Mach einfach weiter mit deinem Kel’Noreem. Lass dich von mir nicht stören.“
„Daniel, setzen!“, befahl Colonel O’Neill ihm und wies neben sich. Sein Freund war auf einmal so aufgedreht. Irgend-etwas war los mit ihm. Brav nahm der junge Anthropologe neben ihm Platz und versuchte, ruhig zu wirken, was natürlich misslang. Er war gerade einmal ganze drei Minuten still, danach begann er wieder, wie ein Wasserfall loszuplappern. Seufzend zogen sich Jack und Sam in ihre Schlafsäcke zurück, was auch Daniel dazu veranlasste, es ihnen gleich zu tun, seinen Redeschwall dabei jedoch nicht unterbrechend. Nach einer Weile brauste Jack genervt auf: „Daniel, jetzt hal-ten sie doch endlich die Klappe. Ich versuche hier zu schlafen. Nicht, dass es mir gelingen würde, aber sie machen mich wahnsinnig!“
„Entschuldige, ich bin jetzt ruhig, versprochen.“, gab dieser kleinlaut zurück, klang irgendwie traurig, was O’Neill so-fort ein schlechtes Gewissen bereitete. Hingegen seiner Annahme, dass er eigentlich keines hätte haben sollen. Er warf einen Blick zu Sam und Teal’c hinüber. Sie hatte sich an seine Seite gekuschelt, da der Jaffa endlich in sein Kel’Noreem vertieft zu sein schien. Wie können die bei seinem Geplapper nur so ruhig bleiben und sogar einschlafen, fragte er sich verständnislos. Normalerweise war er es doch, der in jeder Lage Schlaf finden konnte, nur ausgerechnet jetzt nicht. Das konnte doch nicht nur an seinem Rücken liegen, der bereits weitgehend taub war, solange er sich nicht rührte.
„OK, Daniel, was ist los?“, fragte er seinen jungen Freund. „Vorhin hast vor dich hin geschnarcht, aber jetzt kriegst du kein Auge zu und das, obwohl du aussiehst, als würdest du jeden Augenblick ins Koma fallen.“
„Ich will diesen Alptraum nicht noch einmal haben.“, stand Doktor Jackson ihm. „Er war schrecklich. Da war ein Monster und dann ein Stargate. Aber es sah mehr aus wie der Schlund zur Hölle. Dann war da noch Shau’ri, doch sie war immer noch ein Goa’uld. Sie wurde in den Ereignishorizont gezogen und als ich sie retten wollte, hast du mich ge-weckt. Ich will nicht, dass er wiederkommt.“
„Und deswegen kaust du uns lieber ein Ohr ab?“, hakte Jack gemessen nach, blickte den jungen Anthropologen von der Seite aus an. Dieser hatte sich etwas aufgesetzt und starrte ins Feuer.
„Klingt bescheuert, nicht wahr?“, erwiderte er und sah den Colonel an.
O’Neill entgegnete ernst: „Überhaupt nicht. Ich hatte einen ähnlichen Traum, damals, bevor das Tor erneut geöffnet wurde. Er ist nie wieder gekommen. Also schlafe endlich! Du wirst sehen, es wird besser.“ Daniel nickte und legte sich wieder hin, auch wenn er nicht gleich einschlafen konnte. Die Bilder des Traumes spuckten immer noch in seinem Kopf umher. Gleichzeitig warfen beide Männer einen Blick auf deren Uhren. Der Tag war vorbei, sie hatten es alle lebend ü-berstanden. Friedlich schliefen sie mit dem Gedanken ein: Jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden. Draußen ließ der Sturm ganz nach und der Himmel klärte sich auf. Zwei Monte standen voll am Himmel, umgarnt von Abermillio-nen funkelnden Sternen...

Ende

© 04/2004 Lenari


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