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Manchmal gibt es Tage, da läuft’s halt nicht von Lenari

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Vorwort

Jeder kennt doch Tage, an denen einfach alles schief läuft. Man vergisst Dinge, man verschüttet Sachen, man zerschmeißt Zerbrechliches oder man tut sich ununterbrochen weh. Ist doch ganz klar, dass so etwas auch mal unseren armen Helden von SG-1 so geht. Habt einfach etwas Mitleid mit ihnen und lest diese FF. Feedback wäre natürlich auch nicht verkehrt, sie würden sich sicher darüber freuen.
Manchmal gibt es Tage, da läuft’s halt nicht


Sam

„Verdammte Scheiße, ist das kalt!“, schrie ich fluchend auf und hüpfte aus der Dusche. Anscheinend wollte das Wasser heute nicht heiß werden. Ich schlang mir mein Handtuch wieder um den Körper und überprüfte, ob ich auch wirklich auf heißes Wasser umgestellt hatte. Es war bis zum Anschlag aufgedreht. Eigentlich müsste es dampfen. An-scheinend verbrauchte irgendwer das ganze heiße Wasser oder mit der Dusche war irgendetwas nicht in Ordnung. Wü-tend murmelte ich vor mich hin: „Na, das fängt ja gut an.“ Erst hatten mich die Verbesserungen an meinem Naquada-reaktor die ganze Nacht aufgehalten - ich hatte doch tatsächlich alle fünf Sekunden irgendetwas abgebrochen oder he-runterfallen lassen - und jetzt streikte auch noch die Dusche. Es konnte nur noch schlimmer werden.
Ich zwang mich dennoch unter den eiskalten Wasserstrahl, vollführte schnell die geübten Griffe, da ich glaubte, jeden Augenblick an Unterkühlung zu sterben. Dann wollte ich die Dusche wieder abstellen, doch so viel ich auch drehte, es half nichts. Unerbittlich prasselte das Wasser weiterhin auf den Fliesenboden. Doch, als wäre das noch nicht alles gewe-sen, schienen auch die Abflüsse verstopft, weshalb ich binnen kürzester Zeit bis zu den Knöcheln im Wasser stand. Ich wickelte mich in ein Handtuch und rief den Klempner, welcher hier angestellt worden war, um so etwas zu bereinigen. Als dieser dann kam, schnappte ich mir meine Sachen und verzog mich wütend in mein Quartier. Ich war nur froh, dass es sechs Uhr in der Früh war und kaum jemand Dienst hatte. Ich hätte mich doch vor allen blamiert.
In der Cafeteria ging es dann weiter. Sie hatten nicht mehr meinen blauen Wackelpudding. Eine Katastrophe, denn genau darauf hatte ich im Moment Hunger. Ich fragte, warum dem nicht so sei und sie meinten, es seinen keine Tüten geliefert worden. Also würde ich den ganzen Tag keinen bekommen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich holte mir ge-knickt ein Sandwich, das prompt auf dem Boden landete, als ich mit einem Marine zusammenstieß, der neben mir ge-standen hatte. In diesem Moment war mir der Appetit vergangen. Da ich noch über eine Stunde Zeit hatte, würde ich noch schnell einen Abstecher in den Kontrollraum machen, um dort nach dem Rechten zu sehen.
Wer hätte es auch anders erwartet, rutschte ich von der Treppenstufe ab, verlor das Gleichgewicht und purzelte die Treppe rückwärts wieder runter. Hoffentlich hatte das niemand gesehen. Natürlich hatte es jeder mitbekommen. Ich musste vor Verlegenheit ausgesehen haben wie eine Tomate. Also strich ich mein Vorhaben gleich wieder. Jetzt dröhnte mein Schädel und meine Hand schmerzte auch. Vielleicht hatte ich mir ja was verstaucht und konnte im Bett bleiben. Ich würde gleich mal Janet aufsuchen. Dort traf ich Daniel, doch er beachtete mich gar nicht. Viel zu sehr war er damit be-schäftigt, fluchend davon zu humpeln. Auch er schien sich wehgetan zu haben. Irgendetwas lief heute grundlegend falsch.
Janet gab mir was gegen die Kopfschmerzen, ansonsten vertröstete sie mich damit, dass es nicht so schlimm wäre und der Schmerz bald nachlassen würde. Also, keine Arbeitsbefreiung. Sonst machte sie aus jeder Mücke einen Elefan-ten und wenn ich das mal tat, war es nicht so schlimm. Was war aus der übervorsichtigen, pingeligen Ärztin geworden? Na ja, dann eben nicht. Bei meinem Glück brach ich mir heute noch was. Ich machte mich für erst einmal für die Bespre-chung fertig. Einen Berg von Akten balancierte ich in Richtung Besprechungsraum. Dort angekommen erblickte ich na-türlich eine geschlossene Tür. Auch das noch. Darauf bedacht, nichts fallen zu lassen, betätigte ich den Drücker und schaffte es sogar, die Tür zu öffnen. Erleichtert atmete ich auf. Just in diesem Moment rempelte mich jemand von hinten an und meine Unterlagen verteilten sich über den ganzen Fußboden.
„Nein, nein, nein!“, stieß ich frustriert hervor und ließ die Schultern sinken. Es würde Stunden dauern, das alles wie-der zu ordnen.
„Verzeihung, Major Carter. Ich habe dich nicht gesehen.“, sagte eine männliche Stimme hinter mir. Auch ohne mich umzudrehen, wusste ich, dass es sich um Teal’c handelte. Als ich aufblickte, erkannte ich auch den Grund, warum er mich nicht bemerkt hatte. Ein wunderschönes, blaues Auge zierte sein Gesicht und seine Nase hatte gerade erst aufge-hört zu bluten. Auch er schien Pech zu haben. Ich verzieh ihm also diesen Patzer, doch er würde mir aufsammeln helfen müssen.
„Schon gut.“, wehrte ich einsichtig ab. „Hilf mir mal lieber das Chaos zu beseitigen.“ Er trat über die Papiere und Ak-ten hinweg in den Raum, drückte die Tür zurück ins Schloss und bückte sich, um mir zu helfen. Ich hatte mich ihm ge-genüber hingekniet. Kaum eine Sekunde später sprang die Tür wieder auf und Teal’c bekam diese mit voller Wucht ge-gen den Kopf. Ich hatte ihn mit einem lauten Schrei noch warnen wollen, doch es war zu spät gewesen. Dafür verteilte ich die eben aufgehobenen Unterlagen wieder auf dem Fußboden. Ich blickte hoch und starrte in Daniels perplexes Ge-sicht, welcher kurz darauf Teal’c ansah.
„Sorry, Teal’c, das wollte ich wirklich nicht.“, entschuldigte er sich sofort und bückte sich gleichzeitig, um mir dabei zu helfen, meine Unterlagen aufzuheben, da er annahm, dass Teal’c einen weiteren Hilfeversuch unterlassen würde, aus Angst, noch etwas abzubekommen. Hinter Daniel kam jemand die Treppe hinaufgestürmt und kurz darauf lagen zwei männliche Personen am Boden. Natürlich auf meinen Unterlagen, die total zerknitterten...

Teal’c

Es war noch früh am Morgen als ich aus einem traumlosen Schlaf erwachte. Als Jaffa brauchte ich nicht viel Schlaf, dafür jedoch eine gewisse Zeit im Zustand des Kel’Noreem - eine Art Meditation - um meinen Körper von Krankheitser-regern und anderen schädlichen Organismen zu befreien. Genau das hatte ich jetzt auch vor, zu tun. Wir - Daniel Jack-son, Major Carter, O’Neill und ich - würden heute noch auf Mission gehen und da musste ich gestärkt und hundertpro-zentig einsatzfähig sein. Nur leider schien jemand damit nicht ganz einverstanden zu sein, denn es gelang mir nicht, mich darauf zu konzentrieren.
Vielleicht, weil jemand annahm morgens um fünf fluchend durch die Gänge zu stampfen und ein anderer wie wild auf Rohren herumhämmern zu müssen. Es war zuviel Lärm und das um diese Uhrzeit. Dann würde ich das Kel’Noreem auf später verschieben müssen, ich hatte ja noch Zeit. Es wurde auch längst Zeit mich um die Rekruten zu kümmern. Gene-ral Hammond hatte mich darum gebeten, den Neuankömmlingen zu zeigen, wie ein Jaffa kämpfen würde und wie man sich dagegen verteidigen sollte. Nicht das, was ich mir unter Spaß vorstellte, aber O’Neill meinte es würde lustig werden. Er war anscheinend nur froh, dass er selbst davon verschont geblieben war. Sein Sarkasmus halt.
Ich machte mich auf den Weg, doch ich war noch keine fünf Meter gekommen, als mir jemand seine Zimmertür ge-gen den Kopf schlug. Ich taumelte, einen Augenblick benommen, zurück und schlug dann meinerseits die Tür wieder ins Schloss. Danach hielt ich gebührenden Abstand zu beiden Wänden. Ich suchte den Trainingsraum auf, wo die Einfüh-rung stattfinden sollte. Zwölf Mann sollten mich dort erwarten, doch ich zählte lediglich sieben. Nicht einmal eine gerade Anzahl, um die Übungen durchzuführen. Es würde jedoch gehen müssen. Ich erläuterte anhand eines Intar in Form einer Stabwaffe, wie diese zu handhaben sei und bat sie dann darum, es mir gleich zu tun.
Nie zuvor in meinem Leben hatte ich so unfähige Krieger gesehen. Drei von ihnen hielten die Lanze verkehrt herum und jene, die es richtig machten, packten diese mehr wie einen Wischmop statt einer Waffe an. Nach einer geschlage-nen halben Stunde hatten sie dann doch endlich ein Gefühl für die Lanze erlangt, vielleicht sogar zuviel, denn fünf muss-ten sie sofort ausprobieren und den Trainingsraum verwüsten. Darüber hinaus traf mich auch noch einer von ihnen mit der Rückseite seines Intars ins Gesicht. Ich hörte Knorpel bersten und schmeckte Blut in meiner Kehle, sowie fühlte es aus meiner Nase hinauslaufen. Wieder taumelte ich und diesmal war ich sogar so gut wie blind. Mein Kopf dröhnte und meine linke Gesichtshälfte schmerzte höllisch. Das war eindeutig genug für mich. Jedenfalls für heute.
Doch ich war längst nicht verschont, denn ein anderer erschrak daraufhin und feuerte ebenfalls mit seiner Waffe, diesmal jedoch auf mich. Ich wurde ohne Vorwarnung von dem Geschoss getroffen und sackte bewusstlos zu Boden. Ich kam auf der Krankenstation wieder zu mir. Zum ersten Mal in meinem Leben hoffte ich, dass Doktor Fraiser mich für dienstunfähig erklären würde, doch zu meinem Pech tat sie es nicht. Sie meinte, dass ich auch mit diesem blauen Au-gen, welches ich mittlerweile hatte, auf Mission gehen könnte, da mein Symbiont mich ja heilen würde. Ich hatte nicht erwähnt, dass mir mein Kel’Noreem heute schwer fiel.
Doch im Nachhinein hätte ich das dann doch erwähnen sollen, denn als ich in mein Quartier zurückging, um mich endlich der Meditation zu widmen, gelang es mir abermals nicht. Dafür verbrannte ich mir jedoch die Hand und auch der Teppich bekam ein großes Brandloch. General Hammond würde das sicher gar nicht gefallen. Ich würde es auch nicht erwähnen. Stattdessen machte ich mich auf zur Besprechung. Danach würde ich es mit dem Kel’Noreem noch einmal versuchen. Vielleicht würde es auch helfen, vorher etwas zu essen. Ich bekam auch schon Hunger. Mir blieb noch genug Zeit, um eine Mahlzeit zu mir zu nehmen, also schlug ich den Weg Richtung Cafeteria ein.
Geschlagene fünf Minuten wartete ich auf den Fahrstuhl, nur um dann festzustellen, dass dieser ausgerechnet mit mir an Bord zwischen zwei Stockwerken stecken bleiben musste. Weitere zehn Minuten vergingen, ehe ich endlich be-freit wurde. Leider hatte der Techniker es auf meine Nase abgesehen, denn er traf mit seinem Ellenbogen mein Gesicht, welcher mein Auge traf und auch sofort anschwellen ließ. Auch meine lädierte Nase begann wieder zu bluten. Er ent-schuldigte sich andauernd und reichte mir ein sauberes Taschentuch. Mit erhobenem Kopf - ich versuchte nicht nur die Blutung zu stillen, sondern auch weiterhin meinen Stolz zu bewahren - führte ich meinen Weg zu Ende. Ich wollte gerade durch die geöffnete Tür treten, als ich gegen etwas prallte.
„Nein, nein, nein!“, stieß Sam frustriert hervor und ließ die Schultern sinken.
„Verzeihung, Major Carter. Ich habe dich nicht gesehen.“, sagte ich und legte einen entschuldigenden Unterton in meine Stimme. Sie drehte sich zu mir um und in ihrem Gesicht erkannte ich, dass sie mir nicht böse war. Sie musste das blaue Auge bemerkt haben.
„Schon gut.“, wehrte sie einsichtig ab. „Hilf mir mal lieber das Chaos zu beseitigen.“ Ich trat über die Papiere und Ak-ten hinweg in den Raum, drückte die Tür zurück ins Schloss und bückte mich, um Samantha zu helfen. Diese hatte sich mir gegenüber hingekniet. Kaum eine Sekunde später sprang die Tür wieder auf und ich bekam diese mit voller Wucht gegen den Kopf. Es ging alles so schnell, dass ich gar nicht hatte reagieren können. Major Carter hatte mich noch mit einem lauten Schrei warnen wollen, doch es war zu spät gewesen. Dafür verteilte sie die eben aufgehobenen Unterlagen wieder auf dem Fußboden. Ich blickte hoch und starrte in Daniels perplexes Gesicht, welcher gerade von Sam zu mir sah.
„Sorry, Teal’c, das wollte ich wirklich nicht.“, entschuldigte dieser sich sofort und bückte sich gleichzeitig, um uns da-bei zu helfen, Carters Unterlagen aufzuheben, da er annahm, dass ich einen weiteren Hilfeversuch unterlassen würde so gut es ging, aus Angst, noch etwas abzubekommen. Ich hatte für meinen Geschmack für heute genug Prügel einstecken müssen. Hinter Daniel kam jemand die Treppe hinaufgestürmt und kurz darauf lagen zwei männliche Personen am Bo-den. Jetzt waren wir wenigstens vollzählig...

Daniel

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits fünf Uhr in der Früh war. Noch drei Stunden und die Besprechung würde losgehen. Eigentlich ein guter Grund, noch ein kleines Nickerchen zu machen. Leider hatte ich bereits zuviel Kaf-fee intus, so dass ich sicher kein Auge mehr zugemacht hätte. Außerdem war ich mit meinen Übersetzungen noch nicht ganz fertig, Hammond wollte einen Bericht darüber und schlafen konnte ich schließlich noch nach der Besprechung. Man würde uns schließlich nicht sofort auf Mission schicken. Ein herzhaftes Gähnen wies mich hartnäckig darauf hin, dass ein wenig mehr Koffein dennoch nicht schaden konnte. Eine volle Kanne stand auch noch auf meinem Tisch, bereit ge-leert zu werden.
Ich beugte mich vor und ergriff diese, wollte mir etwas davon in den Becher gießen. Bedauerlicherweise traf ich nicht nur diesen, sondern auch meine Hand. Vor Schreck ließ ich nicht nur die Tasse, sondern auch die Kanne fallen, die na-türlich entzwei ging. Die braune, dampfende Flüssigkeit verteilte sich über sämtliche Unterlagen. Ich schüttelte meine verbrühte Hand, um den Schmerz abzuschütteln, der sich in dieser ausbreitete. Fluchend riss ich die zerbrochene Kanne hoch, doch es war zu spät, die Aufzeichnungen waren bereits vollkommen ruiniert, sie waren nicht mehr zu retten. We-nigstens hatte ich etwas davon schon in meinem Laptop. Kaum, dass ich deswegen aufatmen wollte, gab es einen ge-waltigen Kurzschluss und mein Computer stürzte ab. Kaffee war auch über die Tastatur gelaufen und hatte ihn von innen heraus zerstört.
„Nein, Nein, Nein! So ein verdammter Mist!“, fluchte ich laut auf, raufte mir das Haar. Es war zum Verzweifeln. Ich hatte mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen und das wofür? Für nichts und wieder nichts! Der tag fing ja gut an. Hoffentlich war bei den Aufzeichnungen doch noch etwas zu retten. Es konnte doch nicht alles zerstört sein. So schnell ich konnte, schnappte ich mir die Papierhandtücher, die auf einer Ablage neben dem Waschbecken in meinem Labor la-gen, und rückte dem riesigen Kaffeefleck zu leibe. Aber nicht, bevor ich mir nicht noch in die bereits verletzte Hand schnitt, als ich die Scherben wegräumen wollte. Einiges war wirklich nur leicht beschädigt, doch der Großteil meiner Ar-beit war dahin.
Was sollte ich nur Hammond sagen? Wie sollte ich ihm nur schonend beibringen, dass mein exzentrischer Lebensstil die Arbeit von Wochen zunichte gemacht hatte und das, bevor ich einen Zwischenbericht hätte abgeben können? Ich würde seine Frist unmöglich einhalten können. Er würde mir dafür sicherlich den Kopf abreißen. Und Jack hätte sicher wieder einen lockeren Spruch auf Lager, der auch Sam zum Schmunzeln bringen würde. Nicht, dass er es böse meinte, aber er konnte sich seine sarkastischen Bemerkungen einfach nicht verkneifen. So war er halt. Das würde mich jedoch dazu bringen, diesen Tag nur noch mehr zu verabscheuen. Es konnte doch nur noch besser werden, oder?
Nachdem ich die gröbste Schweinerei beseitigt hatte, wollte ich auf die Krankenstation, um mir meine Hand verbin-den zu lassen. Das rötliche Blut ergoss sich nämlich noch zusätzlich über meine Unterlagen und vermischte sich mit dem eingezogenen Kaffee. Dabei stieß ich mir prompt das Knie am Tisch. Unter Schmerzen humpelte ich zu Doktor Fraiser. Wenn ich Glück hatte, würde sie mich für den Rest des Tages frei stellen. Doch nichts da! Auf einmal hieß es bei ihr, dass ich mich nicht so haben sollte, dass ich schließlich kein kleines Kind mehr sei. Da war nichts mehr von der ü-berängstlichen und korrekt vorsichtigen Ärztin zu merken. Sie wusste wohl auch nicht, was sie wollte.
Also humpelte ich, nachdem sie mir die Hand verbunden und etwas Salbe aufs Knie geschmiert hatte, mutlos in mein Quartier, um mich noch etwas auszuruhen. Wie erwartet hatte ich soviel Koffein intus, dass ich kein Auge zubekam, da-bei wurde ich langsam wirklich müde. Außerdem ärgerte ich mich immer noch über mich selbst, dass ich ausgerechnet heute solch einen Mist hatte verzapfen müssen. Das unangenehme Pochen in meiner Hand und meinem Knie setzte al-lem noch die Krone auf. Somit verbrachte ich geschlagene zwei Stunden damit, an die Decke zu starren, Däumchen zu drehen - soweit ich das konnte - und nichts zu tun. Ich dachte über nichts Weltbewegendes nach.
Als es langsam Zeit wurde, machte ich mich auf den Weg. Mein Türdrücker löste sich beim Schließen der Tür in Wohlgefallen auf, mein Schuhband riss, als ich einen Knoten hinein machen wollte, weil es aufgegangen war und meine Brille hatte ich anscheinend auch irgendwo verlegt. Mal wieder! Leider blieb mir keine Zeit mehr, in meinem Labor nach-zusehen und mein Quartier war für mich nicht mehr zugänglich. Ich musste halt ein paar Stunden ohne auskommen. Leichter gesagt als getan, wenn man halbblind war. Als ich um die erste Ecke bog, passierte es dann, ich stieß prompt mit einem Soldaten zusammen und landete unsanft auf dem Boden. Dessen Tee ergoss sich zu allem Überfluss noch über mein T-Shirt.
„Können sie nicht aufpassen?“, blaffte ich den Lieutenant an, welcher mir wieder auf die Beine half.
„Entschuldigen sie, Doktor Jackson.“, antwortete dieser reumütig. Das war im Grunde nicht fair von mir, ich hatte schließlich auch nicht aufgepasst. Eigentlich war ich doch nur sauer auf mich selbst. Heute hatte ich es aber auch mit al-lem Flüssigen. Auf Kaffee würde ich auf Mission lieber verzichten. Wir hatten doch eh nicht vor, lange zu bleiben. Nach dem UIV war der Planet unbewohnt, was lediglich Boden- und Luftproben entnehmen bedeutete. Vielleicht auch noch die Suche nach einer kleinen Ruine.
„Schon gut, war ja nicht nur ihre Schuld.“, wehrte ich ab und begab mich in Richtung umkleide. So konnte ich unmög-lich zur Besprechung gehen. Wie sähe das denn aus? Dann kam ich halt zu spät. Das war mir jetzt auch egal. Als ich die Tür öffnete, kam mir ein Schwall Wasser entgegen. Jemand hatte in den Duschen eine regelrechte Sauerei angerichtet. Teal’c konnte es eigentlich nicht gewesen sein, der war zu ordentlich, Sam und Jack aber auch nicht. Vielleicht ein gene-relles Problem. Ich hatte jedoch keine Zeit, mich damit aufzuhalten. Jemand würde das schon wieder hinbekommen. Schnell zog ich mich um, darauf bedacht, nicht auch noch meine Hose einzusauen, was doch passierte, als ich die Um-kleide verlassen wollte.
Ich trat in eine Pfütze und holte mir einen Nassen. Wer das auch gewesen war, er würde es sicherlich heute noch be-reuen. Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein. Mit etwas Verspätung erreichte ich den Besprechungsraum dann doch noch ohne weitere Zwischenfälle. Ich öffnete die Tür und stieß keinen Augenblick später gegen ein Hindernis. Im gleichen Augenblick ertönte der Schrei einer verzweifelten Frau. Ich sah in Sams entsetztes Gesicht, welche auf dem Boden saß, vergraben in einem Haufen Akten und Papiere, die um sie verteilt lagen. Dann lugte ich um die Ecke, um zu sehen, wen ich getroffen hatte. Es war Teal’c, der sich schwankend den Kopf hielt.
„Sorry, Teal’c, das wollte ich wirklich nicht.“, entschuldigte ich mich sofort und bückte mich gleichzeitig, um Samantha Carter zu helfen, ihre Unterlagen aufzuheben, da ich annahm, dass Teal’c einen weiteren Hilfeversuch unterlassen wür-de, aus Angst, noch etwas abzubekommen. Anscheinend war er heute schon öfter das Opfer gewesen, zierte doch ein blaues Auge sein Gesicht und seine Nase sah auch nicht mehr besonders gesund aus. Eine Beule würde sich hinzuge-sellen. Ein Glück hatte er Junior, der ihm das ja wieder heilen konnte. Hinter mir kam jemand die Treppe hinaufgestürmt und kurz darauf lag ich am Boden, ein schweres Etwas auf mir liegend. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte in Jacks dämlich grinsendes Gesicht...

Jack

Schlaftrunken blickte ich auf den Wecker. Er zeigte zehn vor Acht an. Ich musste zweimal hinsehen, um mich zu ver-gewissern, dass dem auch wirklich so war. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich aus dem Bett. Ich hatte doch tat-sächlich verschlafen! Das war mir bis jetzt noch nie passiert. Ich hatte sonst eigentlich einen leichten Schlaf, und war al-les andere als ein Morgenmuffel. Sechs Uhr in der Früh war ich normalerweise immer schon auf. Zu verschlafen war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich stürmte in mein eigenes Bad. Ein großer Vorteil, wenn man Colonel war. Es war nicht welt-bewegend - ein Waschbecken und ein Klo - aber es reichte. Es würde sogar noch eine kleine Dusche hineinpassen, doch ich fand, dass das unfair gegenüber meinen Kollegen wäre. Besonders gegenüber Carter. Sie war hier schließlich die, die so etwas gebrauchen könnte.
Während ich mir die Zähne putzte, zog ich mich an und kämmte mir das Haar. Das muss ein Bild für Götter abgege-ben haben. Ein Glück gab es in unseren Quartieren keine Überwachungskammeras. Wäre ja auch noch schöner. Jeder brauchte schließlich etwas Privatsphäre, besonders, wenn man nicht verheiratet war und keine Freundin hatte - so wie fast jeder in diesem Stützpunkt. Acht Uhr war ich dann fertig. OK, jetzt hätte ich eigentlich im Besprechungsraum sitzen und Hammond dabei zuhören sollen, wie er uns über unser nächstes Ziel aufklärte. Er würde sauer sein, weil er es nicht von mir gewohnt war. Mal nicht Daniel, der zu spät kommen würde.
Wieso hatte ich auch diesen Bericht nicht schon früher geschrieben, dann hätte ich mich nicht ausgerechnet gestern Abend daransetzten müssen. Bis drei Uhr morgens hatte ich gebracht. Zuerst lief alles wie geschmiert, doch kaum nach Mitternacht stürzte mein Computer das erste Mal ab. Die Selbstspeicherung hatte zwar die Hälfte von dem, was ich bis jetzt geschrieben hatte, gerettet, doch das war dennoch ziemlich wenig gewesen. Also zwang ich mich dazu, alle fünf Minuten zu speichern, um die Daten zu sichern. Eine halbe Stunde später streikte er dann genau dabei.
Dann ging es eine Stunde gut und danach machte er eine Viertelstunde faxen, bis ich einmal kräftig dagegen trat, was ihn dazu brachte, den Rest der Nacht meinen Anweisungen zu gehorchen. Leider galt das nicht für den Drucker, dessen Patrone genau an diesem Abend den Geist aufgeben musste. Ich hatte zwei geschlagene Stunden gebraucht, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Somit hatte der Morgen schon gut angefangen. Am Liebsten hätte ich mich im Bett verkrochen. An Tagen wie diesen sollte man lieber nicht aus dem Haus oder Quartier gehen und schon gar nicht auf Mission. Leider konnte ich mir das nicht aussuchen. Hammond würde sicherlich nicht wegen einem beschissenen Tag die Reise verschieben. Wir hatten einen engen Terminplan, da konnten wir uns solche Mätzchen nicht leisten. Das konn-ten nur die Goa’uld oder Schlangenköpfe für uns tun.
Ich schnappte mir den fertigen Bericht und machte mich auf den Weg. Natürlich schloss sich der Fahrstuhl vor mei-ner Nase und der andere war selbstverständlich defekt. Dieser Tag war wirklich für den Ar... Also nahm ich die Nottrep-pe. Im siebenundzwanzigsten Untergeschoss klemmte natürlich die Tür, also musste ich in den Achtundzwanzigsten. Dort rannte ich prompt einen Techniker über den Haufen, da mich ein Schrei aus dem Besprechungsraum ablenkte. Mit einer schnellen Entschuldigung verkrümelte ich mich. Dadurch, dass ich mich jedoch umdrehte, sah ich nur aus dem Augenwinkel, dass die Tür noch offen war, nicht aber, dass noch jemand im Eingang kniete. Natürlich stolperte ich über ihn und landete wenigstens weich. Ich identifizierte ihn schließlich als Daniel. Dieser drehte sich zu mir um...

Alle

„He Daniel!“, begrüßte Jack den jungen Archäologen, als wäre es ganz normal, auf dem Boden herumzuliegen. Da-niel hätte ihm am Liebsten dessen Grinsen aus der Fresse geschlagen, doch er befürchtete, dass er sich nur wehtun würde, wenn er es versuchte.
„He Jack!“, gab er perplex zurück und sah O’Neill mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit und einer gewissen Vorahnung, dass so etwas passieren würde, an.
Sam blaffte die beiden Männer plötzlich an: „Runter von meinen Unterlagen! Ihr bringt nur alles noch mehr durchein-ander.“ Teal’c trat vor die beiden, um erst Jack und dann Daniel aufzuhelfen, und in diesem Augenblick knackte es ver-dächtig. Glas zersprang unter den Füßen des Jaffas.
„Oh, oh!“, kommentierte Jack und das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Zurück blieb eine gewisse Unsi-cherheit, wie er reagieren sollte. Jackson ließ seinen Kopf auf den Boden zurückfallen und schloss resignierend die Au-gen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das war absolut nicht fair. Wieso musste ausgerechnet mir das passie-ren? Was hatte ich nur getan, dass man mich mit so einem Tag strafte? , jammerte er innerlich. Jack erhob sich und trat ein paar Schritte zurück. Anscheinend wollte er sich vor dem Anthropologen in Sicherheit bringen. Zu einem Wut-ausbruch hatte dieser jedoch längst keine Kraft mehr.
„Verzeih, Daniel Jackson, das wollte ich nicht.“, sagte Teal’c schuldbewusst.
Kapitulierend gab er zurück: „Schon gut, ich habe irgendwo noch eine Ersatzbrille.“ Er hoffte wirklich, dass er diese wieder fand. Jack half ihm auf die Füße und dieser setzte sich auf den nächstgelegenen Stuhl. Dann half O’Neill Sam beim Aufsammeln der Unterlagen, ehe auch er sich hinsetzte. Geschafft seufzte er und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Augenscheinlich war er müde und konnte seine Augen nur grade noch so offen halten. Obendrein knurrte sein Magen. Daniel setzte mit ein, doch auch Sam sowie Teal’cs rumorte verdächtig. Sie hatten alle vier noch nichts geges-sen. Das müssen wir nach der Besprechung gleich mal nachholen, beschlossen alle gleichzeitig. Kaum, dass sie sich alle gesetzt hatten, betrat General Hammond den Raum und ließ seinen Blick einmal in die Runde schwenken. Was er sah, gefiel ihm nicht sonderlich. Er begann die Besprechung und wies SG-1 ihr neues Ziel zu. Irgendwann sprach er Doktor Jackson auf die Ergebnisse seiner bisherigen Untersuchungen an und dieser konnte nichts anderes sagen als: „Alles futsch!“
„Wie meinen sie das, Doktor Jackson?“, hakte George nach.
„Na ja, heute Morgen ist mir der Kaffee über meine Aufzeichnungen gegossen und hat alles vernichtet, was ich bis jetzt hatte.“, erklärte Daniel grob. Beiläufig fügte er noch hinzu, in der Hoffnung, er würde es überhören: „Ach ja, ich brauche einen neuen Computer.“
„Und sie, Major? Wie weit sind sie?“, wandte er sich an Jacksons Kollegin, die immer noch mit ihren Unterlagen zu kämpfen hatte.
Samantha Carter entgegnete leicht konfus: „Ist alles hier, Sir. Irgendwo zumindest. Entschuldigen sie, aber meine Aufzeichnungen sind vollkommen durcheinander geraten. Ich werde wohl erst alles noch mal sortieren müssen.“
„OK, dann gebe ich ihnen noch eine Frist von einer Woche.“, seufzte Hammond resignierend. „Ihre Missionen wer-den, außer dieser, bis dahin ausgesetzt.“ An O’Neill gewandt, sagte er: „Aber ihren Bericht hätte ich gerne noch heute, Jack.“ Dieser reagierte darauf jedoch nicht. Er starrte mit offenen Augen die gegenüberliegende Wand an und regte sich nicht. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, einzuschlafen. Normalerweise hatten diesen Trick nur Studenten drauf. „Co-lonel!“ Jack schreckte hoch und blickte seinen Vorgesetzten entgeistert an.
„Was?“, fragte er perplex.
„Wo ist ihr Bericht?“, versuchte Hammond gefasst zu bleiben. Das würde aber sicher noch ein Nachspiel haben, da war sich jeder im Raum sicher. Armer Jack, schoss Daniel durch den Kopf. Ich will jetzt nicht mit ihm tau-schen, dachte Sam bei sich. Was hatte er aber auch die ganze Zeit gemacht, dass er jetzt so groggy war? Lesen würde er nicht und Spiele nimmt unser Computersystem nicht an. Hatte er etwa die ganze Nacht gearbeitet? Das konnte nicht sein. Nicht unser Jack. Außerdem brauchte man für einen Bericht nun wirklich nicht die ganze Nacht.
„Hier, Sir!“, antwortete Jack und reichte dem General die Akte. Dieser besah sich dieses leicht lädierte etwas und öff-nete es dann. Es war leer.
Hammond blaffte ihn an: „Soll das ein dummer Scherz sein, Colonel? Wo ist ihr Bericht?“ Jack blickte ihn verwirrt an. Ich bin sicher, ich habe den Bericht in den Hefter gelegt, überlegte er. Seine Stirn runzelte sich, wie immer, wenn er nachdachte. Plötzlich schnellte seine linke Hand hoch und er schlug sich gegen die Stirn. Ihm war wieder eingefallen, wo er das Schriftstück gelassen hatte.
„Nein!“, kommentierte er seine Gebärde. „Ich habe ihn anscheinend im Drucker liegen gelassen. Sie kriegen ihn gleich nach der Besprechung. Versprochen!“ Hörbar seufzte der General und schüttelte resignierend den Kopf. Er wuss-te nicht mehr, was er mit ihnen machen sollte. Hoffnungsvoll blickte er den Jaffa unter ihnen an, der immer zuverlässig und ausgeglichen war.
„Teal’c, wie lief es mit den neuen Rekruten?“, fragte er knapp. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er auf alles gefasst, nur nicht auf das, was der Hüne ihm mitzuteilen hatte.
„Die eine Hälfte ist nicht zum Appell angetreten und die anderen waren unfähig. Sie konnten nicht einmal eine Stab-waffe halten.“, erläuterte Teal’c neben Jack. Des Generals Augen weiteten sich. Damit hatte dieser nun gar nicht ge-rechnet. Er war ab diesem Punkt genauso am Verzweifeln, so wie auch jeder andere in diesem Raum.
„Ach, was du nicht sagst.“, murmelte Jack leise vor sich hin, war jedoch schon wieder am Einschlafen. Diesmal je-doch ganz elegant mit den Armen unter dem Kopf verschränkt und auf den Tisch gebettet.
„Wollen sie vielleicht noch ein Kissen, Colonel?“, hakte Hammond sarkastisch nach, der Unterton in seiner Stimme war aber mehr sauer.
Dieser entgegnete: „Nicht nötig, ich liege ganz gut.“ Jack nahm sich wirklich zuviel heraus, selbst für seine Verhält-nisse. In einer Besprechung hatte er zumindest noch nie gewagt, zu schlafen oder solche patzigen Antworten von sich zu geben. Der General würde ihm den Kopf abreißen und das gleich nach der Besprechung.
„Colonel!“, schrie dieser O’Neill an. „Wenn ich sie noch einmal beim Schlafen erwischte, schieben sie drei Wochen lang, Sonderschichten.“ Sofort war Jack wieder hellwach und hielt für den Rest der Besprechung seine Augen tapfer ge-öffnet und immer, wenn er einzunicken drohte, trat irgendeiner von seinen Teamkollegen mal richtig kräftig zu, so dass er wieder wach wurde. Seine Beine mussten danach mit blauen Flecken übersät gewesen sein, denn sie hatten die An-gewohnheit, es alle gleichzeitig zu erkennen und zu handeln. Außerdem humpelte er später aus dem Raum und würdig-te die anderen keines Blickes mehr. Dennoch begleitete er sie in die Cafeteria, denn auch sein Magen knurrte mal wie-der verdächtig.

Sie setzten sich an einen der freien Tische. Ohne Schwierigkeiten hatte Daniel es geschafft, sich etwas zu essen zu holen, ohne es runter zu schmeißen, jemanden zu bekleckern oder was weiß der Teufel, was noch alles damit hätte passieren können. Die anderen drei waren jetzt auch viel vorsichtiger, obwohl Sam dennoch mit jemandem zusammen-stieß und ihren Kaffee über dessen Uniform verschüttete.
„Können sie nicht aufpassen.“, blaffte der Kerl - ein Wissenschaftler - sie blöd an. „Soldaten sind doch alle gleich. Halten sich für etwas Besseres und die Weiber sind am Schlimmsten!“
Jack machte ihn vor Wut - er hatte den Inhalt des Salzstreuers über seinem Essen verteilt, weil dieser nicht richtig zugeschraubt gewesen war - so richtig zur Schnecke: „Jetzt halten sie aber mal die Luft an, sie Schmalzbacke. Ohne uns Soldaten würden sie jetzt gar nicht mehr hier herumstehen und sich künstlich aufregen, also überlegen sie es sich nächstens zweimal, ehe sie den Mund aufmachen oder halten ihn am Besten ganz. Und zu ihrer Information, diese frau-enfeindliche Bemerkung gegenüber Major Carter wird noch ein beträchtliches Nachspiel haben, darauf können sie wet-ten. Wenn ich sie wäre, würde ich mich jetzt ganz schnell verkrümeln, sonst ist etwas Kaffee nicht mehr das Einzige, was sie heute trifft! Kapiert?“
Der Wissenschaftler wollte etwas entgegnen, doch Jack war noch lange nicht fertig: „Und falls sie mir jetzt zu Gene-ral Hammond laufen wollen, mein Name ist Colonel Jack O’Neill, Kommandant von SG-1 sowie seine rechte Hand. Und falls sie wider erwarten, sich mit mir anlegen wollen, werde ich sie hochkant zu P3X-724 katapultieren. Da soll es um diese Jahreszeit schön kühl sein, so um die angenehmen minus 40 Grad.“ Der Typ stand mit offenem Mund da und machte dann einen schnellen Abgang. Daniel war sich nie bewusst gewesen, wie wütend Jack wirklich werden konnte, wenn er übermüdet und hungrig war. Jetzt würde es allen, die sich in der Cafeteria aufgehalten hatten, eine Leere sein. Sicherlich würde Jack niemand heute mehr ansprechen.
„Danke, Sir!“, meinte Sam kleinlaut, als sie neben Jackson Platz nahm.
„Der hätte ja auch wirklich ein bisschen besser aufpassen können.“, knirschte Jack mit zusammengepressten Zäh-nen. Er kochte immer noch vor Wut, stocherte dabei in seinem Essen herum, auf welchem sich inzwischen eine dicke Salzkruste gebildet hatte, und schob den Teller schließlich angewidert zur Seite. Leise meckerte er vor sich hin: „Und wenn ich den erwische, der dieses Ding verhunzt hat, werde ich ihn...“ Der Rest ging in undefinierbarem Gemurmel un-ter, doch seine Freunde konnte sich auch so denken, was er sagen wollte. Daniel reichte ihm eines von seinen Sand-wichs - er hatte sich schließlich gleich vier geholt - das stimmte Jack vorerst milde.
„Wer hat heute Morgen eigentlich unseren Umkleideraum unter Wasser gesetzt?“, fragte Daniel nach einer Weile des Schweigens neugierig. Die Stille war ihm unangenehm geworden.
O’Neill, der ihm gegenüber saß, zischte gereizt und mit vollem Mund: „Was sehen sie mich so an, ich habe verschla-fen!“ Schuldbewusst hob sich Samanthas Hand und alle Blicke richteten sich auf sie. Sie erwartete, dass Daniel ihr jetzt den Kopf abreißen würde, doch er begann nur zu lachen, woraufhin er sich prompt verschluckte. „Tja, kleine Sünden be-straft der Liebe Gott sofort.“
„Dann frage ich mich, was ich alles verbrochen habe.“, seufzte Carter kaum hörbar und nahm einen weiteren Löffel von ihrem Wackelpudding. Diesmal Rot, da blau ja nicht mehr vorrätig gewesen war. Er schmeckte ihr ganz und gar nicht und sie fragte sich, wie Jack nur so etwas essen konnte.


weiter: Kapitel 2

© 2004 Lenari


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