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Wünsche und Hoffnungen von Lenari

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Vorwort

Und wieder etwas kitschiges oder wie auch immer ihr diesen kreativen Ausbruch nennen wollt. Ist nicht gerade eine meiner besten FFs, aber man kann ja schließlich auch nicht alles haben, oder? Ist eigentlich auch nur, um meine Schreibblockade zu überbrücken, die ja irgendwann mal eintreffen musste. Leider auch nur bei einer FF. Ich merke schon, ich drifte vom Thema ab. OK, OK, genug gequatscht, lest einfach selbst und wenn ihr wollt, Feedback wäre nicht zu verachten.
Wünsche und Hoffnungen


Kapitel 1

„Carter, nun bewegen sie schon ihren Arsch aus dem Zelt!“, forderte Colonel O’Neill seine Untergebene schon zum x-ten Mal auf, doch abermals ertönte nur ein aufmüpfiges Nein. Ihm wurde das langsam zu Bund. Sie führte sich auf wie ein Kleinkind. Was war ihr denn nun schon wieder über die Leber gelaufen? Er auf jeden Fall hatte die Nase voll. Er konnte den Spieß genauso gut umdrehen. „OK, dann komme ich halt rein und wenn sie nicht angezogen sind, ist das ihre Schuld.“, warnte er sie vor, ehe er den Reißverschluss des Zeltes hochzog und durch die Öffnung hineinkletterte. Sam hatte sich in ihrem Schlafsack verkrochen und blickte ihm schmollend entgegen. Die Hände hatte sie vor der Brust verschränkt.

„Was soll das? Können sie nicht einfach Janet herholen?“, bluffte sie ihn an. Sie war sichtlich wütend, doch Jack wusste, dass es nicht wegen seiner Unverschämtheit war. Sie war sauer auf sich selbst und die ganze Welt. Er ahnte auch, warum. Es war gut gewesen, ins Zelt zu kriechen, als dieses Thema vor den anderen durchzukauen, die es einfach nichts anging. Es war persönlich. Eventuell sogar zu persönlich, als das er sich da einmischen sollte, doch sie war schon einmal zu ihm gekommen, wahrscheinlich war es an der Zeit, dass er zu ihr kam. Er setzte sich neben sie, stützte seine Arme auf die Knie und verschränkte die Finger ineinander. Er sah sie nicht an. So würde es beiden leichter fallen, darüber zu reden.

Er bemerkte ruhig: „Es hat wieder nicht geklappt, oder?“ Allein diese Frage zu stellen, war schon ein Eingriff in ihre Privatsphäre, doch sie würde sie beantworten. Sie hatte es ihm vor ein paar Monaten unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut und er hatte es wie versprochen, für sich behalten, also war diese Frage von ihm berechtigt. Außerdem war er der einzige auf diesem gottverlassenen Planeten, der auch nur halbwegs nachvollziehen konnte, wie ihr im Augenblick zumute sein musste. Sie schüttelte den Kopf, bis ihr klar wurde, dass er diese Geste gar nicht gesehen hatte. Dennoch brachte sie nichts heraus. Es war so schon für sie schlimm genug, es zu akzeptieren.

„Ich war mir so sicher.“, fand sie schließlich ihre Sprache wieder. „Ich habe es förmlich gefühlt.“ Sie ließ ihre Hände zu ihrem Bauch wandern, strich sanft darüber, als würde sie ein Kind unter ihrem Herzen tragen. Doch dem war nicht so. Heute Morgen, als sie aufwachte, hatte es sie wie ein Schlag ins Gesicht getroffen. Sie hatte weinen wollen, doch hatte sie bis jetzt einfach nicht die Kraft dazu gefunden, sie war einfach zu aufgewühlt, zu zornig, um Tränen vergießen zu können.

„Vielleicht sollten sie etwas mehr Abstand nehmen, sich mal wieder so richtig verwöhnen lassen. Machen sie einen längeren Urlaub, fahren sie weg und kommen sie zur Ruhe. Sie werden sehen, beim nächsten Versuch klappt es.“, versuchte er ihr, Mut zu machen und fand endlich auch die Kraft, sie anzusehen. Er wusste, wie sie sich fühlen musste. Auch er hatte das schon einmal durchgemacht. Als Charlie drei war, hatten sie noch ein Kind bekommen wollen, doch sie hatten sich so sehr unter Druck gesetzt, dass es einfach nicht hatte klappen wollen. Also gaben sie es schließlich auf. Es hatte auch danach nicht sein sollen, doch sie fühlten sich wesentlich wohler in ihrer Haut. Er wusste, nicht einmal ein zweites Kind hätte ihre Ehe nach dem Unfall kitten können, was zu Lasten des Kindes gegangen wäre. Also, war es durchaus besser so.

„Vielleicht.“, gab sie in Gedanken versunken zurück. Sie starrte auf ihre Hände, die leicht zu zittern begonnen hatten. Sie fühlte sich elend, doch konnte sie immer noch keine Tränen vergießen. Sie konnte in Jacks Gegenwart einfach nicht weinen. Er wünschte sich, etwas für sie tun zu können, doch was konnte er schon groß ausrichten? Er konnte sie nicht mit einem Kind segnen, so sehr er sich dies auch gewünscht hätte. Sie hatte sich damals gegen ihn entschieden - wahrscheinlich wurde es endgültig Zeit sie gehen zu lassen. Doch so konnte sie nicht alleine bleiben. Er wollte sie glücklich sehen.

„Haben sie je über eine Adoption gesprochen?“, fragte Jack gerade heraus. Das war eines der Themen, die auch Sarah und er durchgekaut hatten, neben medizinischen Wunderpillen, über ausgefallenen Stellungen bis hin zur künstlichen Befruchtung. Letztendlich hatten sie sich dagegen entschieden, doch hier war das anders. Sie besaßen bereits Charlie, da war es nicht so tragisch, aber bei ihnen handelte es sich um ihr erstes Kind. Da schon solche Probleme zu haben, war wirklich nicht fair.

„Einmal.“, gab Samantha zu. „Ich war jedoch dagegen. Ich will spüren, wie es in mir heranwächst, wie es tritt und sich bewegt und freue mich sogar auf die Schmerzen der Geburt. Ich will sagen können, dass es mein Fleisch und Blut ist, verstehst du?“ Er konnte das gut nachvollziehen. Ihm war schon klar, dass Sam das adoptierte Kind ohne wenn und aber lieben würde - so wie sie es bei Cassandra tat - doch es war nicht dasselbe. Sarah hatte ähnlich argumentiert. Er nickte nur.

Schließlich bemerkte er sarkastisch: „Vielleicht bringt er es ja nicht?“ Es war seine Art mit der Situation umzugehen und die Tatsache, dass Sam leise kicherte, bestätigte ihm, dass er wenigstens auf diese Sache noch das Monopol hatte. So sehr ihr Ehemann sich auch anstrengen würde, er könnte niemals den scheinbar ungünstigsten Zeitpunkt für einen schlechten Scherz finden, damit sie darüber lachte, auch wenn ihr nicht danach zumute war. Darin war er ungeschlagener Meister. Kurz darauf kullerten die ersten Tränen über ihre Wangen und aus dem lachen wurde leises schluchzen. Jack schloss sie freundschaftlich in die Arme.

„Das ist nicht fair.“, schniefte sie in seine Schulter. Er fuhr ihr sanft über den Rücken, versuchte sie wieder zu beruhigen. Er hasste es, wenn sie deprimiert war, besonders, wenn es um dieses Thema ging. Ihm war klar, wie sehr sie sich ein Kind wünschte, schon immer eines gewollt hatte und jetzt wollte es einfach nicht funktionieren. Das war Eines der Dinge, die gegen eine Beziehung zwischen ihnen gesprochen hatte, er wollte keine Kinder mehr. Er fühlte sich dem einfach nicht gewachsen. Schon, Cassandra war auch für ihn wie eine Tochter für ihn, doch das war etwas anderes. Sie war eben nicht sein eigen Fleisch und Blut.

Darüber hinaus war es mit ihrem Job nicht zu vereinbaren, dass sie eine Liebesbeziehung eingingen - es würde ihn unkonzentriert und unvorsichtig machen - und er wusste nur zu gut, dass es nicht funktionieren würde. Nicht auf lange Sicht gesehen. Das hatte er endgültig hinter sich. Sie waren Freunde und das war auch gut so. Mehr konnte und sollte zwischen ihnen nicht sein. Manchmal, wenn er allein in seinem riesigen Haus war, fühlte er sich einsam und wünschte sich, sie hätten sich anders entschieden, doch in Momenten wie diesen wurde ihm bewusst, dass er ihr nur so helfen konnte, all das durchzustehen - eben, weil er nicht derjenige war, mit welchem sie sich ein Kind wünschte.

„Ich weiß!“, redete er beruhigend auf sie ein. „Aber ich verspreche dir, dass alles gut werden wird. Ihr braucht beide nur eine Auszeit. Ihr dürft euch nicht unter Druck setzten.“ Er drückte sie sanft von sich und wischte ihr mit den Daumen die Tränen von den Wangen. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er das tat. Sie fühlte sich so unendlich beschützt und geborgen - ein Gefühl, dass nur er ihr geben konnte. Auch bei ihrem Mann fühlte sie sich wohl, keine Frage, aber bei Jack war diese Empfindung noch um Vieles intensiver. Er tippte Sam auf die Nase und meinte, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen: „Du weißt doch, Stress ist Gift für ein Baby.“

„Du hast ja Recht. Vielleicht sollte ich etwas Zeit bei meinem Bruder verbringen. Das bringt mich sicherlich auf andere Gedanken.“, überlegte Samantha laut und lehnte sich wieder an Jacks Schulter. Ihr war immer noch nach Weinen zumute, doch sie wehrte sich strickt dagegen, sich noch einmal gehen zu lassen. Sie wusste schließlich, dass das auch nichts ändern würde. Davon würde sie auch nicht schwanger werden.

„Glaubst du wirklich, dass deine Nichten so eine große Hilfe wären?“, hakte O’Neill nach, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. Bevor sie auch hätte etwas erwidern können, fuhr er bereits fort: „Nein, du weg von allem. Ich kenne da einen tollen See in Minnesota, abgeschieden vom Rest der Welt, fern ab von der Zivilisation. Kein Telefon, kein Fernseher - nur du und die Schönheit der Natur. Du hättest mal wieder Zeit für ein gutes Buch und etwas Sonne könnte dir auch nicht schaden. Was hältst du davon?“ Er blickte sie abwartend an. Sam hatte die Augen geschlossen, stellte sich alles haarklein vor und war von dem Gedanken mehr als angetan.

„Klingt phantastisch.“, antwortete sie und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Er streichelte ihr liebevoll die Wange, dann ließ er sie los und krabbelte Richtung Ausgang. Sie sah ihm verwundert nach. Sie verstand nicht, wie er sie so einfach zurücklassen konnte. Das ging doch nicht. Obwohl, es wäre besser, denn sie begann bereits wieder, sich in ihn zu verlieben. Etwas, dass sie nicht wieder durchmachen wollte. Es war schwer genug gewesen, sich von ihm loszueisen und den entscheidenden Schritt zu tun - den Heiratsantrag ihres Mannes anzunehmen. Jack hatte sie damals sogar dazu aufgefordert, sie inständig darum gebeten. Sie war froh darüber gewesen und hatte ihre Entscheidung nie bereut. Sie hatte O’Neill schließlich weiterhin um sich - als guten Freund und Vorgesetzten.

Er wandte sich noch einmal zu ihr um und sagte: „Ich kann davon ausgehen, dass du nicht für das Schlimmste gerüstet warst?“ Sie nickte ihm zu. Seine Diskretion war erstaunlich. Sie hatte wirklich nicht daran gedacht, etwas mitzunehmen, sollte sie sich geirrt haben. Sie war sich doch so sicher gewesen. Er verließ das Zelt und kam kurz darauf mit seinem Rucksack wieder hinein. Demonstrativ warf er diesen neben sie. Ein breites Grinsen umspielte seine Lippen. Dann fragte er spitzbübisch: „Schaffst du es alleine oder soll ich helfen?“ Sam kicherte unbewusst los. Sie schüttelte entschieden den Kopf.

„Ich kriege das schon hin!“, versicherte sie ihm und er verließ mit einem Nicken das Zelt.


weiter: Kapitel 2

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