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XV. Träume sind das Fenster zur Seele von Ship84

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„Du bist endlich wach, Kleines“, hört sie und bemerkt ihren Vater neben sich am Bett stehen. Fragend sieht sie ihn an, doch sie versteht einfach nicht, was hier los ist.
„Dad?“, fragt sie dann etwas ungläubig.
„Ja, natürlich bin ich es. Erkennst du deinen Vater nicht mehr?“ Er bemerkt, dass sie ihm gar nicht zugehört hat, sondern sich unruhig im Raum umsieht. „Du bist auf der Krankenstation. Auf der Alphabasis“, fügt er noch hinzu.
„Krankenstation? Alphabasis?“, wiederholt sie und versucht sich krampfhaft zu erinnern. Sie greift sich an den Kopf und versucht sich aufzusetzen. Es klappt, aber ihr Kopf füllt sich mit Fragen, von denen sie nicht weiß, welche sie zuerst stellen soll. „Ja. Die Alphabasis“, fällt es ihr wieder ein. „Gestern bin ich hier angekommen. Nein warte. Ich glaube, es waren zwei Tage. Colonel Griff meinte, dass wir ein Gespräch gehabt hätten und ich konnte mich nicht erinnern, woraufhin mich Dr. Hewett untersuchen wollte“, zählt sie die Ereignisse auf und starrt dabei die ganze Zeit auf die Decke, als würde sie ihr die Antworten liefern.“


„Ähm Liebling“, versucht Jacob auf sich aufmerksam zu machen, aber seine Tochter überlegt immer noch fieberhaft, was passiert ist.
„Wie komme ich dann in eines der Betten auf die Krankenstation und weiß Hewett, was mit mir los ist?“, überschlägt sich fast ihre Stimme.
„Sam!“, wird der Tok’ra lauter und erschrocken blickt sie zu ihm auf. „Hör mir zu“, drängt er, setzt sich auf die Bettkante und hält die Schultern seiner Tochter. „Was ich dir jetzt sage, wird dir nicht gefallen“, spricht er ruhig weiter. „Dir kommt es vielleicht wie zwei Tage vor, aber du bist jetzt seit zwei Wochen hier.“
„Was?“, glaubt die Witwe es kaum. Wie kann das sein? Sie ist doch gestern erst hierher geflogen und jetzt soll das schon zwei Wochen her sein. „Zwei Wochen“, hakt sie noch mal nach und der Tok’ra nickt.
„Es ist schon richtig, dass Dr. Hewett dich untersuchen wollte. Hat er auch, aber als du dich in deinem Quartier hingelegt hast, bist du nicht mehr aufgewacht.“
„Was willst du damit sagen?“
„Du lagst fast zwei Wochen im Koma.“
„Aber…“, weiß sie nicht, was sie sagen soll. Für sie fühlt es sich so an, dass sie wieder nach Hause und dann irgendwo im Gefängnis gelandet ist. Erneut überwiegt das Gefühl, welches bei jedem Mal umso stärker ist, dass sie die Realität aus den Augen verliert. „Weiß Hewett denn, was mit mir los ist?“, will sie dann etwas anderes wissen, wird ruhiger und ihr Vater lässt sie los.


„Er hat nichts gefunden“, teilt er mit uns setzt sich zurück auf die Bettkante. „Physisch und Psychisch bist du völlig gesund.“
„Warum fehlen mir dann immer Tage? Jetzt sogar schon mehr als eine Woche. Dad, ich glaube, ich werde verrückt.“
„Nein, dass wirst du nicht“, widerspricht er ihr und sie schüttelt mit dem Kopf.
„Dad, mir passieren Dinge, von denen ich geträumt habe“, offenbart sie nun und hofft, dass ihr Vater sie nicht auslacht.
„Was denn genau?“, will er dann ernst wissen.
„Auf dem Flug hierher, lag ich im Frachtraum und glaubte, dass die Goa’uld ans angreifen würden. Ich träumte von einem Erdschiff namens Apollo und dass Daniel uns Sethur auslieferte.“
„Das sind doch alles nur Träume. Denk dir nichts dabei.“
„Nein, als ich wach wurde, dachte ich, dass das wirklich passiert war. Ich weiß nicht mehr, was real ist und was nicht. Erst recht, als Daniel meinte, dass die Alphabasis wirklich ein Schiff namens Apollo hat. Woher sollte ich also davon wissen, wenn ich dem Militär nicht mehr angehöre? Was mich noch mehr erschreckte, war, als ich hier im Konferenzraum war, sagte Daniel etwas zu Tamara, was er im Traum zu Sethur gesagt hatte.“
„Was war es?“


„Er meinte „Na, bist du zufrieden?“ und das sagte er, als er das Schiff und mich an Sethur auslieferte. Ich konnte es kaum glauben, als ich es hörte. Wie also können all diese Dinge nur Träume sein?“ Da ihr Vater keine Antwort darauf hat, zuckt er nur mit den Schultern. Etwas erleichtert dagegen ist die blonde Frau, da sie endlich mit Jemandem darüber reden kann und lehnt sich zurück. „Vor allem weiß ich nie, ob es die Realität oder eine Halluzination ist. Das schlimmste dabei ist auch, dass mir diese Dinge von jetzt auf gleich passieren. Selbst, wenn ich wach bin. Das war dann das erste Mal, dass mir ein Tag gefehlt hat. Ich wollte in die Kantine gehen und als ich gesehen habe, dass sie leer ist, bin ich hinein. Du wirst mir nie glauben, wer mir begegnet ist.“
„Wer“, ist der Tok’ra nun neugierig und man könnte glauben, dass seine Tochter nur eine spannende Geschichte erzählt.
„Siler und Harriman begrüßten mich. Es war mit einem Mal die Kantine aus dem SGC und an einem Tisch…“, unterbricht sich Mrs. O’Neill und sieht auf die Decke.
„Was? Du kannst es mir ruhig sagen.“ Vorsichtig blickt Sam auf und sieht ihren Vater einen Moment durchdringend an.
„Dad, Jack saß an einem der Tische.“


„Oh“, entweicht es Jacob und erntet einen bösen Blick von seiner Tochter.
„Das war nicht das merkwürdigste daran. Es hat nicht lange gedauert, bis ich vergessen hatte, dass er eigentlich tot ist. Er erzählte mir von Lt. Colonel Breuer, dem Captain der Apollo und das die Flotte einsatzbereit ist. Captain Hunter hätte mit einem Naquadareaktor die Verteidigungssystem auf 20% bekommen und er wollte mit Marla sprechen. Er dachte, ich würde gerade aus dem Labor kommen, wo ich mit Marla und Thor gearbeitet haben soll“, teilt sie unentwegt mit.
„Und dann?“, will er weiter neugierig wissen.
„Ich habe die Kantine verlassen, aber als ich noch mal durch die Tür gesehen habe, war sie, wie am Anfang, als ich sie betreten wollte, leer. Von Col. Griff habe ich dann erfahren, dass wir das Gespräch bereits gehabt hatten, aber ich konnte ihm ja nicht erzählen, dass ich gerade meinen toten Mann getroffen hatte.“
„Nein, dass konntest du nicht“, stimmt ihr Vater zu und merkt, dass Sam etwas atemlos und aufgeregt ist.
„Als nächstes weiß ich noch, dass ich zur Erde zurückgekehrt bin, Janet getroffen habe und dann von zwei MP’s verhaftet wurde, weil ich eine Verschwörung gegen den Präsidenten planen würde.“
„Du sagst also, dass du bisher Dinge geträumt hast, die auch in irgendeiner Weise wahr wurden?“
„Ja. Ich kann nichts dagegen tun. Es kommt, auch wenn ich wach bin“, wiederholt sie noch mal.


„Nur das Erlebnis, was du gerade hattest, ist noch nicht passiert. Gut, dass geht ja auch nicht, weil du gerade erst wieder wach wurdest“, sucht Jacob eine Erklärung.
„Ich hoffe, dass das nie passiert. Wäre furchtbar, wenn ich ins Gefängnis komme, nur weil ich angeblich etwas gegen den Präsidenten tun will.“
„Bist du nicht deswegen hergekommen?“
„Auch wieder war“, erkennt Sam und hat völlig vergessen, dass sie auf der Krankenstation liegt und ihr zwei Wochen fehlen, da sie im Koma gelegen hatte. Ihr ist auch noch gar nicht aufgefallen, dass sie an keine Geräte, zur Überwachung ihrer Funktionen, angeschlossen ist. Als würden die Beiden eine ganz normale Diskussion führen.
„Vielleicht erlebst du so etwas, wie Visionen.“
„Visionen, aber warum und wofür soll das gut sein?“
„Keine Ahnung. Vielleicht bereiten sie dich auf etwas vor.“ Soeben setzt sich die Wissenschaftlerin auf.
„Könntest du mir etwas Wasser geben?“
„Aber natürlich. Hätte ich auch gleich dran denken können“, bemerkt ihr Vater, steht von der Bettkante auf, geht durch den Raum auf einen Wasserspender zu, als Jemand die Krankenstation betritt.
„Mum, du bist ja wach. Wie schön“, hört die Witwe und glaubt ihren Ohren nicht. Langsam sieht sie von der Bettdecke auf und erblickt das Gesicht von Joan, die sich dem Bett nähert.


„Was… was…“, stottert sie, denn ihr fällt absolut nichts ein.
„Alles in Ordnung?“, möchte ihre Tochter wissen und legt ihre Hand auf Sams Schulter, die sofort wegzuckt.
„Fass mich nicht an.“ Verwundert sieht die Älteste zu ihrem Opa, der mit einem Becher Wasser an das Bett herantritt. „Was macht sie hier?“, fragt sie in die Richtung ihres Vaters.
„Als sie gehört hat, dass du im Koma liegst, ist sie mit einem Schiff gekommen.“
„Nein. Nein. Nein. Das darf nicht wahr sein“, regt sich Sam erneut, aber heftiger, auf und versucht auf der anderen Seite des Bettes aufzustehen.
„Du solltest noch liegen bleiben“, mahnt der Tok’ra, doch der ehemalige Colonel sitzt schon an der Bettkante, steht vorsichtig auf und die beiden Besucher hätten erwartet, dass die Patientin zusammenbricht, doch das Gegenteil ist der Fall. Beide sehen sich verwundert an.
„Mir geht’s gut, aber das wird nicht so bleiben, wenn sie nicht verschwindet“, deutet sie mit ihrer rechten Hand auf ihre Älteste.
„Mum, was ist denn los?“
„Nein, nenn mich nicht so Verräterin.“ Etwas ratlos dreht sich Sam auf der Stelle, da sie etwas sucht. „Ich muss hier weg“, meint sie, als sie das gefunden hat, wonach sie suchte. Ihre Schuhe. Schnell zieht sie sie an und geht um das Bett.


„Wo willst du denn hin“, möchte der erstaunte Jacob wissen.
„Nach Hause. Ich bleibe nicht länger im selben Gebäude, wie die Verräterin.“
„Ich bin keine Verräterin“, widerspricht Joan und beobachtet ihre Mutter, die sich blitzschnell zu ihr umdreht.
„Wer seine Familie verrät, den eigenen Vater tötet und Lügen verbreitet, ist eine Verräterin“, widerspricht sie ihr sofort.
„Wieso den Vater töten. Ich bin doch hier“, hört sie hinter sich, steht mit einem Mal kerzengerade und versucht sich nicht zu rühren. „Niemand hat mich getötet. Das Koma muss dich ziemlich verwirrt haben“ erklärt Jack, der jetzt rechts neben Sam steht und sie schielt zu ihm rüber.
„Oh nein. Ich weiß genau, was hier vor sich geht“, ist sie außer sich und starrt den grauhaarigen Mann an, doch kaum eine Sekunde später ändert sich langsam der Ausdruck in ihrem Gesicht. „Moment“, fällt ihr etwas auf. „Darum geht es.“ Mit einem Mal ist Sam wie ausgewechselt. Die Wut ist der Erleichterung gewichen und plötzlich scheint ihr alles klar zu sein. Sie sieht alles mit anderen Augen. „Das meinte er.“
„Wer meinte was?“, versteht O’Neill nicht und auch die anderen Beiden sehen ratlos aus, doch Sam beachtet sie nicht mehr. Sie schließt ihre Augen und entspannt sich.
„Ich werde mich darauf einlassen, akzeptiere das Geschehene, genauso, wie ich akzeptiere, wer ich bin und was ich tun kann“, verkündet sie selbstbewusst und öffnet wieder ihre Augen. Anstatt sie die Drei wieder ansieht, blickt sie erneut an die Decke der Krankenstation.
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