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Zion & Trangce von Lenari

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Kapitel 6

Nachdem Colonel O’Neill mit Hammond gesprochen hatte, wurde er von Zion zu einem Quartier geführt, welches sie in dieser besonderen Nacht benutzen konnten. Er wusste zwar schon jetzt, dass er es nicht mehr wieder finden würde, aber bedankte sich dennoch erst einmal. Hier sah alles gleich aus, genau wie auf dem Schiff. Er hasste solche Eintönigkeit. Die Goa’uld waren genauso. Auf dem Bett lagen Sachen, welcher Jack ungläubig begutachtete. Eine Art Boxershorts nur viel enger und ein hautenges durchsichtiges T-Shirt, natürlich ärmellos.

"Das soll ich doch nicht etwa anziehen, oder?", fragte er mit leicht verzogenem Gesicht.

"Es ist so Brauch. So zeigst du deine Paarungsbereitschaft gegenüber der Frau, die dich erwählt hat.", antwortete Zion amüsiert. "Ist albern, ich weiß, aber deine Freunde werden auch gerade dazu verdonnert. Sogar Teal’c, obwohl er ein Jaffa ist. Wenn du willst, ziehe ich mich auch so an."

Einen Moment überlegte Jack, dann meinte er: "Mich soll’s nicht stören!" und entledigte sich seiner Jacke. Er konnte froh sein, dass er seinen Körper immer wieder bis zum Äußersten beanspruchte und sich selbst auf ein Höchstmaß trimmte, so musste er sich vor unerwünschten Fettpölsterchen keine Sorgen machen. Dennoch fand er, dass er in diesen Klamotten albern aussah. Das T-Shirt sagte ihm ja noch zu, da er sich daran bewegen konnte und es sich sogar so anfühlte, als würde er gar keines tragen, doch die Hose warn einfach nur peinlich. Sie ging knapp bis zu den Knien und entblößte seine behaarten Beine. Laut dachte er: "Vielleicht sollte ich sie mir lieber rasieren. Sam lacht sich sonst tot."

"Als ob sie dich noch nie nackt gesehen hätte.", entgegnete Zion und streifte sich das T-Shirt über den Kopf. Er zog es zu Recht und sah dann Jack wieder an. Belustigt grinste er vor sich hin. Er war froh, dass er sich in Jacks Fall für die längere von beiden Hosen entschieden hatte. Er war zu alt für die kurze, die er jetzt trug. Diese ging lediglich bis zur Mitte der Schenkel und war noch einen Tick enger.

"Du hast gut reden. Du bist ja äußerlich auch noch jung. Ich hingegen bin ein alter Mann.", gab Jack beleidigt zurück und ließ sich aufs Bett sinken.

"Wenn du glaubst, unseres wäre schon zu wenig Stoff, solltest du dir die Frauen ansehen. Die können froh sein, wenn das Nötigste verdeckt ist und nicht bei jeder Bewegung rauszufallen droht. Obwohl sie nicht attraktiver aussehen könnten.", lachte Zion und betrachtete sich noch ein letztes Mal abschätzend im Spiegel, denn er wollte sich auf keinen Fall blamieren, weil er vergessen hatte, irgendetwas zu schließen. Dann machten sie sich auf den Weg, um auch die anderen Männer abzuholen, die unter Alecs Aufsicht standen und hoffentlich auch schon fertig waren. Es waren nur noch neun Stunden bis zum großen Ereignis und diese wollte Zion auf jeden fall genießen, wenn für ihn kurz davor jedoch Schluss sein würde oder er nahm sich eine der KI, denn bei diesen hatte man das Glück, dass diese unmöglich schwanger werden würden.

* * * * *

"Wo bleiben die denn so lange?", fragte Jack nervös und genehmigte sich noch einen Schluck von dem Getränk, welches hier überall eingeschenkt wurde. Es war eine Art Wein, auf jeden Fall hatte es dessen Wirkung, aber schmeckte mehr wie dieser Kindersekt, den er immer zu Charlies Geburtstagen gekauft hatte. Eine Mischung aus Kaugummi und Früchten mit einer Menge Zucker darin. Er sah sich um, konnte aber noch niemanden entdecken. Der Saal war noch ziemlich leer und zum größten Teil waren die Anwesenden Männer, so als würden sie darauf warten, zur Schlachtbank geführt zu werden.

"Sie kommen sicher gleich. Wahrscheinlich sind sie noch damit beschäftigt, sich umzuziehen. Das war bis jetzt jedes Mal so.", gab Zion zurück und lehnte sich gegen die Wand, während er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Einige der Frauen sahen sich bereits nach einem potentiellen Kandidaten um. Eine von ihnen kam auf ihn zu.

"Hallo. Hast du nicht Lust zu tanzen?", fragte diese unverblümt und präsentierte ihre Reize. Genauso gut hätte sie fragen können, ob sie mit auf ihr Zimmer ging, denn das Vorspiel fand bereits auf der Tanzfläche statt.

"Sorry, schon vergeben.", lehnte Zion dezent ab und als sie dann auch die anderen zu mustern begann, fügte er hinzu: "Wir alle!" Enttäuscht zog sie ab. Dankbar blickten ihn die anderen an, denn sie fanden sie auch nicht allzu prickelnd. Doktor Jackson fühlte sich rechtlich unwohl in seiner Haut und obwohl Teal’c es nicht zeigte, schien es ihm nicht anders zu gehen.

"Sehen etwa alle so aufreizend aus?", hakte Daniel nach.

"Jede!", bestätigte er. "Einige sogar noch besser. Überlegt euch lieber gut, welche ihr nehmt, denn ihr habt die ebenso die Wahl, zu entscheiden."

"Gut, dass ich das schon habe.", warf Jack ein und leerte sein Glas, welches er kurz darauf beinahe fallen gelassen hätte, denn der Anblick, welcher sich ihm bot, war einfach zu überwältigend. Ihm blieb der Mund offen stehen, als er Sam in diesem Hauch von nichts sah. Perplex hauchte er: "Kneif mich mal einer, ich glaub, ich träume." Teal’c kam der Aufforderung natürlich sofort nach. "Autsch! Das war doch nur so eine Redensart."

"Sag nichts!", wehrte Sam ab, bevor Jack noch irgendetwas herausbrachte. "Ich weiß selbst, wie ich aussehe."

"Ihr seit alle drei bezaubernd.", meinte Zion und verbeugte sich leicht. "Die Männer, die euch bekommen, können sich glücklich schätzen." Während er das sagte, ruhte sein Blick jedoch lediglich auf Lesaria. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie schön sie doch war, aber vielleicht lag es auch einfach nur an dem, was sie anhatte oder auch nicht anhatte.

"Was denn wohl sonst.", entgegnete Tara schelmisch grinsend und wandte sich Alec zu. Verführerisch flüsterte sie ihm ins Ohr: "Heute gehörst du mir!" Noch bevor er etwas erwidern konnte, vorausgesetzt er hätte überhaupt einen blassen Schimmer davon gehabt, was, zog sie ihn auch schon auf die Tanzfläche. Er war so überrumpelt von ihrer Offenheit, dass er es einfach mit sich geschehen ließ. Sam hatte sich in Jacks Arme begeben, um allen Konkurrentinnen zu zeigen, dass dieses Prachtexemplar von einem Mann schon vergeben war. Er hingegen genoss es lediglich, offen zeigen zu können, was er für sie empfand und gab ihr einen Kuss auf die Stirn zum Zeichen, wie sehr er sie doch liebte. Eine der Frauen hatte ein Auge auf Daniel geworfen, war aber anscheinend zu schüchtern, um ihn anzusprechen. Als Jack die unschuldigen Blicke bemerkte, gab er seinem Freund einen Stoß.

"Nun geh schon! Ich weiß, du stehst auf diesen Typ Frau.", sagte er so, dass man wusste, dass er keine Widerrede duldete. Er wollte heute kein Aber hören. Daniel tat es jedoch trotzdem.

"Aber Jack...", begann er, doch weiter kam er nicht.

"Sie hat dich doch schon gewählt, aber wenn sie sich nicht traut, musst du halt rann. Sei kein Frosch." Jack versetzte Daniel noch einen kräftigen Stoss und dieser stolperte ihr fast entgegen. Er konnte mit ansehen, wie sein Freund vor sich hinstotterte und letztendlich ein "Wollen wir tanzen?" hervorbrachte.

"Du bist unverbesserlich.", meinte Sam kopfschüttelnd.

"Wenn man ihn auch immer wieder zu seinem Glück zwingen muss.", verteidigte sich Jack und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor sie noch irgendetwas erwidern konnte. Auch Teal’c wurde von einer wunderschönen Brünetten zum Tanzen aufgefordert und da er sich gänzlich fehl am Platze fühlte und auch etwas Aufmerksamkeit zu verdienen schien, sagte er zu. Darüber hinaus erinnerte sie ihn an Shan’Auc, eine Frau, die er vor Jahren geliebt hatte und die leider sterben musste.

* * * * *

Zion zog Lesaria zur Seite und fragte diese: "Hast du ihre DNS bereits untersucht?" Sein Blick schien sie fast zu durchdringen.

"Ja, aber willst du jetzt ernsthaft über die Arbeit reden?", entgegnete sie monoton.

"Ich muss es wissen.", gab er energisch zurück und packte sie an den Armen. Er wollte nicht länger alleine sein. Schon, es gab hier Menschen wie ihn, doch fühlte er sich zu keinen so hingezogen, wie zu ihnen. Nicht körperlich, sondern geistig. Sie waren zu seinen Freunden geworden und davon hatte er so gut wie gar keine. Seine Berührung versetzte ihr einen angenehmen Stromstoß und für einen kurzen Moment war sie verwirrt. Das jedoch legte sich schnell.

Zögernd antwortete sie: "Alle drei haben zu einem gewissen Teil sumerische DNS in sich, was normal zu sein scheint, doch bei Colonel O’Neill konnte ich eine höhere Konsistenz feststellen. Entweder waren seine Eltern direkte Nachfahren der Sumerer oder seine DNS hat sich durch die Evolution dahin entwickelt, dass er dir ähnlicher ist. Genau kann ich das nicht sagen."

"Bist du dir ganz sicher?", hakte Zion nach.

"Die Anomalie in seinen Genen lässt zumindest darauf schließen." Einen Moment schwieg Zion. Er musste das alles in Verbindung bringen. Geahnt hatte er es schon, obwohl er doch eher auf Daniel oder Sam gesetzt hatte, als auf Jack. Das erklärte dann aber auch, warum er die Schmerzen so lange ausgehalten hatte und wo seine enorme Willenskraft herkam. Stellte sich bloß die Frage, ob er es ihm sagen sollte oder das besser für sich behielt. Von der Anomalie wusste dieser schon und sicher ahnte er auch schon etwas, doch die Tatsache, dass er es so heftig abgestritten hatte, zeigte Zion eindeutig, dass er es eigentlich gar nicht wissen wollte. Er beließ es dabei.

"Danke!", meinte er nur und wandte sich schon zum Gehen, als Lesaria ihn zurückhielt.

"Willst du nicht tanzen.", fragte sie schließlich. Sie wusste auch nicht, was sie dazu gebracht hatte, diese frage zu stellen, denn sie wusste, worauf das unweigerlich hinauslief.

"Sicher?", entgegnete Zion ruhig. Ihm war schon etwas mulmig zumute, wenn der daran dachte, dass ausgerechnet diese KI ihn fragen musste, aber es war doch das, was er im Grunde wollte. Sie konnte unmöglich von ihm schwanger werden und sie war darüber hinaus keine Fremde für ihn. Sie war so etwas wie seine Freundin und das machte es kompliziert. Sollte er diese Bindung wirklich für körperliches Vergnügen aufs Spiel setzten. Aber sie war eine künstliche Intelligenz und deswegen würde sie wohl kaum nachtragend oder gar Besitz ergreifend werden. Sie kannte schließlich keine Eifersucht oder Liebe. Doch, was war, wenn er sich in sie verliebte? Er wollte vielleicht jetzt noch keine Kinder aber irgendwann schon. Sie würde zwar mit ihm alt werden können, aber sie würde nie sein Kind zur Welt bringen können, wenn er dann irgendwann eines wollen würde.

Sie nickte und sagte anschließend: "Ich bin mir sicher, aber deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht. Wir tanzen doch nur miteinander."

"Es könnte mehr werden und ich will unsere Freundschaft nicht gleich zu Beginn zum Scheitern bringen.", entgegnete er offen.

"Also wirklich, du solltest dir nicht immer so viele Gedanken machen. Ist ja nicht so, als würden wir gleich heiraten. Wir haben Spaß miteinander und darunter wird unsere Freundschaft sicher nicht leiden. Vielleicht vertieft sie sich sogar. Tanzt du mit mir, wenn ich dir verspreche, dich nicht zu verführen?" Lea sah ihn herausfordernd an und Zion nickte amüsiert grinsend. Ihm gefiel ihre Unverfrorenheit. Sie hatte ja auch Recht, dieses Fest war dazu da, Spaß zu haben. Sie verzogen sich auf die Tanzfläche.

* * * * *

Jack O’Neill musterte Samantha Carter abschätzend, was sie unsicher machte.

Verwirrt fragte sie: "Was ist los?"

"Mit dir stimmt doch etwas nicht. Als ich dich gerade küsste, hast du das nicht erwidert.", antwortete er immer noch angestrengt überlegend.

"Du hast mich überrumpelt, was erwartest du von mir?", wehrte sie ab. Sie wollte ihm nicht sagen, was sie bedrückte. Nicht heute Nacht. Sie wollte es einfach vergessen und sich mit ihm amüsieren, obwohl ihr jetzt schon Zweifel kamen, ob sie das wirklich tun sollten.

"Das mache ich jeden Tag mindestens einmal und normalerweise reagierst du nach drei Sekunden darauf, doch diesmal war das nicht so. Also muss etwas dich bedrücken. Was ist es? Hat es was mit Satreck zu tun?", folgerte Jack und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er nicht vor, locker zu lassen, bis er nicht genau wusste, was passiert war. Ihr lief bei diesem Namen ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie schämte sich selbst jetzt noch, auch wenn sie nur daran dachte.

"Es ist nichts passiert. Vergiss es einfach. Ich will mich amüsieren.", wich Sam aus.

"Carter!", fuhr Jack sie jetzt streng an. Er hatte wieder diesen militärischen Ton in der Stimme. So nannte er sie nur, wenn er keine weiteren Ausflüchte von ihr duldete oder sie halt nicht alleine waren. "Sag mir verdammt noch mal, was passiert ist. Ich will mich doch auch amüsieren, aber das kann ich nicht, solange ich nicht weiß, ob ich dir auf irgendeine Art damit wehtue. Ich habe doch gemerkt, dass dir der Kuss unangenehm war." Er sah sie eindringlich an und sie wusste, dass sie es ihm sagen musste, nur um sich selbst nicht mehr so schuldig zu fühlen.

Zögernd begann sie: "Er hat versucht..." Sam brach ab. Sie konnte es nicht aussprechen.

"Hat er dich geküsst?", hakte Jack nach. Seine Stimme war nicht mehr als ein flüstern und sie zitterte leicht, da er Angst vor der Antwort hatte. Sam nickte nur. "Und angefasst?" Wieder ein Nicken. "Wo?"

"Überall?", gab sie mit tränenerstickende Stimme zurück. Sie fing an zu weinen und Jack nahm sie zögernd in die Arme. Er wusste nicht, ob er ihr damit wehtat, aber es war das einzig Richtige, dass er tun konnte. Wenn Satreck nicht schon tot und auf so unmenschliche Art und Weise gestorben wäre, würde er ihn jetzt ganz sicher zur Hölle jagen. Wut stieg in ihm auf, auf dieses Mistschwein, aber auch auf sich selbst, weil er sie nicht davor hatte beschützen können und sie darüber auch noch behandelt hatte, als wäre nichts gewesen. Sie hatte sich aber auch kaum etwas anmerken lassen. Sie war stark, das wusste er, aber halt auch nur ein Mensch. Er hätte nicht zulassen dürfen, dass sie sich selbst so wehtat.

"Schon gut!", redete er beschwichtigend auf sie ein. "Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir." Er drückte sie noch ein wenig fester an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter. Die Augen hatte er geschlossen. Es fehlte nicht mehr viel, dann hätte auch er angefangen zu heulen.

"Ich bin nur froh, dass Tara und Alec kamen, bevor Schlimmeres passierte.", schluchzte sie und sah Jack wieder an. Er wischte ihr die Tränen von der Wange und lächelte sie aufmunternd an.

Sanft meinte er: "Dann habe ich ihnen wohl noch weitaus mehr als mein leben zu verdanken."

"Ich liebe dich, Jack O’Neill.", gestand Sam ihm.

"Ich weiß!", sagte er ausweichend und gab ihr einen seichten Kuss auf den Mund, der mehr sagte als tausend Worte es konnten.

* * * * *

Fast sechs Stunden später hatte sich die Situation im Saal ziemlich angeheizt. Die meisten Pärchen waren damit beschäftigt, sich gegenseitig die Zunge in den Hals zu stecken und einander einer Leibesvisitation zu unterziehen. Nicht mal ein Feuerwehrschlauch hätte sie jetzt noch trennen können. Jack konnte schwören, dass das an diesem Getränk lag, welches hier überall getrunken wurde. Das machte alle vollkommen sexbesessen, ihn eingeschlossen. Sam hatte sich beruhigt und je länger sie zusammen tanzten, desto ausgeglichener und lockerer wurde sie. Sie schien sogar vollkommen vergessen zu haben, dass sie nichts weiter als ein paar Stofffetzen trug, so wie sie sich bewegte und all ihre Reize präsentierte. Er konnte sich nicht an ihr satt sehen und auch Teal’c und Daniel schien es nicht anders zu gehen. Er hatte seine Freunde noch nie so hemmungslos erlebt, schon gar nicht den Jaffa. Er lächelte sogar die ganze Zeit, vorausgesetzt, sie küsste ihn nicht. Sicherlich sah er in ihr Shan’Auc, was nicht weiter verwerflich war. Wenn er sich so besser fühlte, bitte. Tara und Alec waren längst verschwunden. Wie es schien hatten beide es so nötig gehabt, dass sie nicht länger warten wollten oder sie brauchten besonders lange für das Vorspiel. Die Einzigen, die lediglich tanzten, waren Zion und Lesaria, doch Jack wusste aus Erfahrung, dass auch sie sich nicht mehr lange zurückhalten würden. Sie sah dazu viel zu aufreizend aus und er war halt auch nur ein Mann. Vielleicht konnte er sich jetzt noch anständig benehmen, doch mindestens dann, wenn die erste Horde den Saal verlässt, versucht er sie so weit zu kriegen, dass sie ihn mit auf ihr Zimmer nimmt. Genau das wollte er jetzt auch. Er wollte endlich mit dem erotischen Teil dieses Abends beginnen.

"Lass uns gehen!", hauchte er Sam ins Ohr. Diese sah ihn einen Moment nur an und nickte dann zustimmend. Jack schnappte sich zwei Gläser von einer vorbeihuschenden Kellnerin, die anscheinend eine KI war und reichte eines davon Sam. "Für unterwegs." Er schlug einen anderen Weg ein, als den, den sie gekommen waren.

"Da geht es nicht zu den Quartieren.", meinte sie leicht irritiert.

"Ich weiß.", gab er zurück. "Wenn ich schon hier bin, will ich mir auch ansehen, wie es draußen aussieht. Zion sagte mir, dass hier irgendwo Balkons seien, von welchen man die Monde sehen kann. Ich will den Anblick noch eine Weile genießen."

"Gute Idee.", stimmte Sam ihm zu. "Ich bin sowieso noch nicht richtig in Stimmung. Aber so ein romantischer Ausblick wirkt manchmal Wunder." Sie hakte sich bei ihm unter und zusammen traten sie auf die Terrasse hinaus. Der Anblick war überwältigend. Es war angenehm warm draußen, hier wahrscheinlich gerade mitten im Sommer und es schien fast Taghell zu sein. Bis jetzt konnte Mann noch alle fünf Monde sehen, die im Begriff waren, scheinbar hinter dem größten von ihnen zu verschwinden. Er war riesiger als der Himmelstrabant der Erde, hatte aber auch diese typisch mystische Ausstrahlung, ob er jedoch wirklich den gezeugten Kindern übernatürlich Kräfte verlieh, sei dahingestellt, aber Lust auf Sex machte er allemal, vorausgesetzt man war romantisch veranlagt. Bei Jack war das eigentlich nicht der Fall, aber selbst er wurde leicht melancholisch. Er hatte seine Arme von hinten um sie geschlungen und seine Lippen ruhten sanft auf ihrem Haar. Sie dufteten verführerisch und ihre Haut fühlte sich irgendwie zarter an als sonst. Sie hätten ewig so stehen bleiben und den Monden beim Wandern zusehen können, was sie wahrscheinlich auch taten, denn es vergingen fast zwei Stunden, bis sie sich wieder der Realität widmeten. Die Pärchen, welche ihnen noch vor einer Stunde Gesellschaft geleistet hatten, waren verschwunden und im Saal war es still geworden.

"Wir sollten gehen.", meinte Jack O’Neill und küsste Sam auf den Mund. Sie hatte sich zu ihm umgedreht und bis eben angesehen.

"Du hast recht, das sollten wir.", entgegnete Samantha Carter irgendwie traurig.

Er sah sie einen Moment schweigend an und hatte wieder diesen wissenden Blick aufgelegt, dann fragte er: "Willst du es wirklich? Ich meine, wir müssen das nicht tun. Wir können warten."

"Ich weiß." Jetzt lächelte sie ihn an und flüsterte ihm kurz darauf ins Ohr: "Ich will es aber hier tun." Jacks Blick sagte alles. Er war sichtlich überrascht und verwarf gleich darauf die Annahme, dass er diese Frau kennen würde. Alles hätte er von ihr erwartet außer das. nicht, dass ihm diese Idee nicht gefallen würde, das tat sie durchaus, aber seine Sorge lag mehr darin, dass sie erwischt werden und Ärger bekommen könnten. Mit anderen Völkern hatten sie schon genug Schwierigkeiten, da sollten sie sich bei diesem, dass ihnen Technologie gewährte, nicht auch noch welche einhandeln. Doch kaum hatte sie ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen gedrückt, ging ihm das alles so ziemlich am Arsch vorbei und er warf auch die letzten Zweifel über Bord. Sollten sie doch damit jemanden beleidigen, ihnen war es egal. Er erwiderte ihren Kuss genauso leidenschaftlich.

* * * * *

Zur gleichen Zeit machten sich auch Zion und Lesaria auf dem Weg in ihre Quartiere, natürlich getrennt, so wie sie es abgesprochen hatten. Dabei kamen sie an den Terrassen vorbei, auf welcher sie Major Carter und Colonel O’Neill bei einem Zungenduell beobachten konnten. Zion drängte Lea weiterzugehen, doch die ließ sich davon gar nicht beeindrucken und blieb wie angewurzelt stehen.

"So wurde ich noch nie geküsst.", meinte sie nach einer Weile. "Wie heißt dieses Gefühl noch gleich..."

"Leidenschaft.", antwortete Zion und versuchte erneut, sie zum gehen zu bewegen. "Und jetzt komm endlich oder willst du ihnen die ganze Nacht zusehen?"

"Haben sie etwa vor, es dort zu tun?", hakte Lea nach. Sie führte sich auf, wie ein kleines Kind.

"Sieht ganz so aus.", bemerkte Zion beiläufig und gab seine Versuche, sie von dort wegzubekommen, endgültig auf. Er lehnte sich an die Wand, an welcher sie am dichtesten standen und musterte Lesaria eingehend. Wenn sie sich schon nicht bewegen wollte, konnte er sie doch wenigstens bewundern. Spätestens jetzt kamen ihm Zweifel, ob das mit dem getrennten Schlaf so eine gute Idee war. Viel lieber würde er über dieses wunderschöne Geschöpf herfallen. Ihre langen Beine raubten ihm die Sinne, die schlanke Taille brachte ihre Rundungen nur noch mehr zur Geltung und in ihren leuchtenden Augen konnte er förmlich versinken. Sie war perfekt. Auch die Tatsache, dass sie alles unverblümt aussprach, liebte er an ihr. Jeder andere würde ihre Art für fehlerhaft halten, aber er liebte sie so, wie sie war. Für ihn war sie mit all diesen kleinen Fehlern perfekt.

"Ist sie attraktiv?", fragte Lea plötzlich und riss ihn so aus seinen Gedanken.

Verwirrt hakte er nach: "Was?"

"Ich habe gefragt, ob sie attraktiv ist?"

"Ja, um ehrlich zu sein, sogar sehr attraktiv.", gab er ehrlich zurück.

"Und ich? Bin ich auch...", fragte Lea weiter und wandte sich Zion zu. Anstatt zu antworten, zog er sie an sich heran und küsste sie so stürmisch und voller Leidenschaft, wie Jack es bei Sam tat.

Nachdem sie sich wieder lösten, meinte er: "Du bist perfekt!" Jetzt war sie es, die ihre Lippen auf die Seinigen presste und ihn gleichzeitig gegen die Wand drückte. Er bekam kaum noch Luft, doch wagte er im ersten Moment nicht, sich zu lösen, erst als es wirklich kritisch wurde, drückte er sie sanft ein Stück von sich. Ihre ungezähmte Kraft trieb ihn an, machte ihn heiß und das wiederum ließ ihn nicht mehr klar denken. Er sah nur noch sie. Außer Atem hauchte Zion: "Lass uns Spaß haben!" Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, bevor sie seine Hand ergriff und ihn hinter sich herzog.

* * * * *

Drei Wochen später folgte ein Anstandsbesuch. Es wurde nicht gerade ein herzlicher Empfang, doch was konnte man auch schon groß erwarten. Lesaria und Tara entführten sofort Samantha Carter, da sie nicht nur wissen wollten, ob die Nacht unterm Mondschein positiv verlaufen war, sondern um ihr auch zu erläutern, was es mit der Wiederherstellung des Naquadas auf sich hatte. Da Jack von alledem nichts verstand und auch die anderen Wissenschaftler ihm langsam auf den Keks gingen, zog er sich mit Zion auf eine der vielen Terrassen zurück. Er hatte mit ihm etwas sehr Wichtiges zu bereden, das unter keinen Umständen warten durfte. Na ja, so dringend war es nun auch wieder nicht, aber Jack fand, dass er ihm es lieber früher als später geben sollte.

"Ich habe etwas für dich!", meinte er nur und überreichte Zion einen gelben zusammengefalteten Zettel.

"Was ist das?", fragte dieser irritiert.

"Ein kleines Dankeschön von uns.", entgegnete Jack grinsend, tat aber weiterhin geheimnisvoll.

"Ein Stück Papier?", hakte Zion verwundert nach. O’Neill musste lachen und schüttelte belustigt den Kopf.

Dann sagte er: "Deine Vergangenheit und deine Zukunft. Alle Stargateadressen der Planeten, auf welchen sich zurzeit Sumerer befinden."

"Wo hast du die her?", wollte Zion ungläubig wissen und starrte wie gebannt auf den kleinen Zettel.

"Von den Asgard. Zuerst waren die kleinen Knirpse nicht sehr angetan von meiner Idee, ausgerechnet dir diese Informationen zukommen zu lassen, denn sie kennen die Geschichten der Sumerer, aber letztendlich hatten sie keine andere Wahl. Sie brauchten unsere Hilfe. Ein kleiner Deal sozusagen.", erklärte Jack beiläufig. Er wusste, dass er genauso gut einem Gläubigen den heiligen Gral in die Hand drücken könnte und die gleiche Reaktion in Augenschein nehmen würde, denn genau das waren diese Koordinaten für ihn. Den Weg in seine Heimat zu ebnen war alles, was Jack für ihn tun konnte, um ihm zu danken, nicht nur für sein Leben.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll... außer vielleicht Danke!", gab Zion zögernd zurück. "Ich hoffe nur, ich finde den Mut, sie auch einzusetzen."

"Sicher!", wehrte Colonel O’Neill ab. "Du hast schließlich deinen eigenen Bruder überlebt. Ach, wie geht es ihm eigentlich? Hat sich sein Gehirn schon erholt?"

"Auf jeden Fall so weit, dass er mich wieder als stinkender Verräter bezeichnen kann.", antwortete Zion und lehnte sich gegen das Geländer. "Wahrscheinlich erlangt er nie all seine Erinnerungen zurück, doch wird niemand daran etwas ändern, dass er mein Bruder ist, auch wenn ich es selbst manchmal lieber verdränge. Weißt du, was ich meine?"

"Ungefähr ja!", gab Jack zurück und stütze sich mit den Händen am Geländer ab, während er den Himmel betrachtete. "Es tut weh und man kann nichts dagegen tun. Mir geht das so, bei den Erinnerungen an meinen verstorbenen Sohn Charlie." Melancholie lag in der Luft und befiel beide. Eine Weile schwiegen sie, hingen ihren Gedanken an Vergangenem nach und versuchten einen Weg für die Zukunft zu finden, welche nicht aufwies, wohin ihr Schicksal sie noch führen würde.

Nach einer Weile durchbrach Zion die Stille mit der Frage: "Du hattest einen Sohn?"

"Ja, er starb vor sieben Jahren. Komisch, man merkt erst, wie viel einem jemand bedeutet, wenn er tot ist.", dachte Jack laut. Mit der Zeit hatte er gelernt, mit den Erinnerungen und Gefühlen klar zu kommen und die Tatsache, dass er mit Sam und einem neuen Kind eine zweite Chance bekam, half ihm dabei. Sein Sohn hätte es sicher so gewollt.

"Erzähl mir von ihm.", forderte Zion ihn auf und wandte seinen Blick ebenfalls gen Himmel, welcher auch weiterhin einen makellos violetten Schimmer aufwies, ebenso wie der Himmel auf der Erde blau erschien. O’Neill lächelte leicht und fing kurz darauf maßlos übertreibend zu erzählen an.

Ende

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