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Der Jaffa- Brunnen von Jenny

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Kapitel Bemerkung:
Wie kann sich SG-1 aus dieser Notlage befreien? Wird es ihnen nun nicht mehr möglich sein, Zugriff auf das Wasser zu erhalten?
Kapitel 2

Als Sam wieder zu sich kam stieg ihr sofort der modrige Geruch des Bodens in die Nase. Ammoniakdämpfe lagen in der Luft und ihr Gesicht war auf etwas Stroh gebettet, was wohl eher für die Viehzucht geeignet war.

Vorsichtig erhob sie sich von dem dreckigen Boden und wartete, bis sich das Schwindelgefühl legte.

Ihr Knöchel schmerzte so sehr, dass sie annahm, dass er verstaucht war, denn sie konnte sich kaum bewegen ohne das er zu pochen begann.

Ein kurzer Rundumblick genügte um festzustellen, dass sie sich tatsächlich in einer Art Stallung befanden, wobei ein altes Eisengitter sie von der Freiheit trennte.

Das Licht war spärlich und sie konnte kaum etwas erkennen, außer einem dunklen Schatten, nicht weit weg von ihr.

„Teal`c?“, fragte sie vorsichtig und kroch zu dem Jaffa, der sich an eine Wand der provisorischen Zelle gelegt hatte.

Sofort bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte, denn er gab nicht mehr als ein leises Stöhnen von sich.

Sam betrachtete ihn näher und erkannte die Schweißperlen auf seiner Stirn und die flache Atmung.

Er hatte die Hand auf eine blutende Stelle an seiner Schulter gelegt und ließ sie nun von Sam entfernen, damit sie einen Eindruck von der Schwere der Verletzung hatte.

Ein prüfender Blick verriet ihr, dass er von einem der Pfeile getroffen worden war, denn die Spitze steckte noch immer tief in der Wunde.

Jedoch hatte sie im Moment keine Möglichkeit, den Fremdkörper aus Teal`cs Schulter zu entfernen, ohne eine großräumige Infektion zu riskieren.

„Bist du sonst noch irgendwo verletzt?“, fragte sie den Jaffa, doch er schüttelte nur den Kopf.
„Gift“, flüsterte er dann und Sam dämmerte etwas schreckliches.

Offenbar waren die Pfeile der Männer mit irgendetwas getränkt, dass die Goa`uld Larve in Teal`cs Körper angriff. Wenn sie nicht schleunigst zur Erde zurückkehrten, würde er sterben.

„Wo sind der Colonel und Daniel?“, fragte sie, doch ihr gegenüber war bereits wieder bewusstlos.

„Sie sind hier“, antwortete dafür eine andere Stimme und Sam stellte schnell fest, dass es Jonas war.

Der Kelownaner saß in einer Zelle gegenüber von ihr.

„Geht es den beiden gut? Und bist du ok?“, erkundigte sie sich besorgt, immerhin konnte sie ein ähnliches Schicksal ereilt haben wie das Teal`cs.

„Sie sind noch bewusstlos aber ich denke, sie werden bald zu sich kommen. Mir geht es gut“, erwiderte Jonas und seufzte, „warum habt ihr das Wasser einfach so mitgenommen?“

Sam stutzte, hatten sie und Daniel sich doch vergewissert, dass niemand in der Nähe war, der sie sehen konnte.

„Wir...ein Mädchen hat es Daniel gegeben und den Rest haben wir eingepackt. Wir dachten, dass sei in Ordnung.“

„War es aber nicht. Es hat alles nur noch viel schlimmer gemacht.“

„Wie meinst du das?“, fragte die Astrophysikerin hellhörig und kletterte näher an das Gitter heran.

Jonas saß ihr gegenüber, sein Blick war kalt.

„Sie haben Teal`c mit einem Gift infiziert, das ihn und seine Larve töten wird. Sie wollen ihn öffentlich ausstellen, so dass jeder seinen Tod miterleben kann. Sobald das geschehen ist, wollen sie uns exekutieren.“

Sam schluckte erschrocken und wünschte sich, dass zumindest der Colonel wieder wach wäre und sie die schlimme Nachricht nicht allein bekam.

„Dann...müssen wir fliehen“, erklärte sie mit fester Stimme, doch Jonas schüttelte den Kopf.
„Selbst wenn uns eine Flucht gelingt, wird Teal`c trotzdem sterben.“

Sam wollte einlenkend nicken, als sich plötzlich jemand anderes einschaltete.

„Das Wasser“, erklärte Daniel und richtete sich langsam auf. Er drückte mit der Hand gegen die Beule am Kopf und blickte Sam mit schmerzverzerrtem Gesicht an.

„Was meinst du damit?“, fragte Jonas und half dem Archäologen neben ihm Platz zu nehmen.

„Wenn wir es schaffen, etwas von dem Wasser mitzunehmen, könnten wir Teal`c dann nicht retten?...Selbst auf die Gefahr hin, dass es seine Goa`uld- Larve abtötet, würde er doch überleben, oder? Ich meine, das Wasser hat bei mir geholfen, sollte es dann nicht auch das Gift neutralisieren?“

„Daniel, selbst wenn wir hier lebend wieder herauskommen, sollten wir schnellstens verschwinden und zur Erde zurückkehren, bevor die Dorfbewohner uns erwischen. Wir können unmöglich noch einen Umweg über die Berge machen“, entgegnete Jonas mit einem ironischen Unterton in der Stimme. Vielleicht nahm er an, dass der Schlag auf den Hinterkopf Daniels rationales Denken etwas aus der Bahn gebracht hatte.

Der Archäologe tauschte einige Blicke mit Sam aus und sie sah, wie entschlossen er war. Seit er Sha`uri an die Goa`uld verloren hatte, brannte ein ewigwährendes Feuer in ihm, dass ihn ständig dazu antrieb, alles, was mit den Goa`uld zu tun hatte auszulöschen.

Auch jetzt erkannte sie wieder seinen Willen, den Tod seiner geliebten Frau zu rächen, indem sie etwas von dem Wasser besorgten, dass zweifelsohne ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Goa`uld darstellte.

„Ich habe auch nicht gesagt, dass wir alle gehen sollten. Jemand von uns kann mit dir in die Berge verschwinden, während der Rest Teal`c zur Erde bringt. Die Dorfbewohner werden denken, dass alle von uns zurück zur Erde geflohen sind und fühlen sich sicher. Diesen Moment könnten wir nutzen, um in den Bergen genug Wasser zu besorgen, damit Teal`c wieder gesund wird und um ein Mittel gegen die Goa`uld zu entwickeln.“

Daniels Augen waren vor Aufregung weit geöffnet und Sam gab zu, dass sein Plan einiges für sich hatte, trotzdem war er riskant.

„Was, wenn wir nicht wieder auf unsere Waffen zurückgreifen können und auch kein GDO bekommen. Und selbst wenn ... was, wenn die Quelle in den Bergen so schwer bewacht wird, wie sie sagen?“

„Dann müssen wir die Wachen eben ablenken, keine Ahnung, ich bin nicht der Stratege im Team“, gab Daniel gereizt zurück, „aber Teal`c liegt im Sterben, und wenn wir nichts unternehmen, verlieren wir ihn- und ein effektives Mittel gegen die Goa`uld. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.“

Sam seufzte. Nun wurde es wirklich Zeit, dass der Colonel wieder zu sich kam.
„Und wer sollte das deiner Meinung nach tun?“

+++

„Wie lange ist SG-1 überfällig?“, erkundigte Hammond sich gespannt und wartete, bis der Seargent sich ihm zuwandte.

„Seit 4 Stunden, Sir.“

Der General schüttelte langsam den Kopf.

Das durfte doch nicht wahr sein, SG-1 war erst vor zwei Wochen in einen Hinterhalt der Goa`uld geraten und dem nur knapp entkommen, jetzt begann die neue Mission mit denselben Anzeichen.

Manchmal verstand Hammond Kinseys Vorbehalte gegenüber der Gefährlichkeit von Sternentorreisen nur zu gut, doch er wusste es besser.

Ohne das Sternentor wären sie den Feinden aus dem Weltall schutzlos ausgeliefert.
Die Welt war auf diese Technologie angewiesen, ebenso wie sie Querdenker wie Jackson oder mutige Patrioten wie O’Neill brauchte.

„Also gut, bereiten Sie zwei Teams vor, sie sollen sich in einer Stunde auf den Weg nach Saphis machen.“

+++

„Seit wann werden hier Entscheidungen ohne mich getroffen?“, knurrte O’Neill und hielt sich den schmerzenden Kopf. Seit er vor wenigen Minuten aufgewacht war, hatten die anderen ihn in ihren vermeintlichen Fluchtplan mit anschließender Suche nach dem heiligen Wasser eingeweiht und es missfiel ihm zutiefst.

Noch erschöpft von dem Schlag auf den Kopf versuchte er sich zu konzentrieren und schätze ihre Chancen ein, damit dieser waghalsige Plan auch funktionieren konnte.

Daniel hatte vorgeschlagen, zusammen mit Jonas in die Berge zu fliehen, während er und Carter sich zusammen mit dem verletzten Teal`c bis zum Stargate durchschlugen, um Hilfe zu holen.

Der Archäologe konkretisierte seine Idee folgendermaßen. Er hatte sich überlegt, dass O`Neill und Carter zunächst die Waffen und GDO`s besorgen sollten, während er zusammen mit Jonas Teal`c an einen sicheren Platz in der Nähe des Stargates brachte.

Von dort aus würden sie zurück Richtung Dorf rennen, um die Berge zu erreichen.

Auf halber Strecke würden sie dann- wenn alles gut ging- auf Sam und Jack treffen, sich mit Waffen ausrüsten und losziehen, während die beiden Teal’c zur Erde brachten.

„Für mich hört sich das so an, wie ein Pferd von hinten aufzuzäumen“, bemerkte O’Neill und suchte Blickkontakt mit Daniel.

Dieser wich ihm für ein paar Sekunden aus, sah dann aber doch in seine Richtung.
„Jonas weiß in etwa, wo der Brunnen ist und wenn ich ihm Rückendeckung gebe, könnten wir es schaffen, das Wasser zu besorgen.“

„Warum willst du unbedingt mit ihm gehen? Warum nicht Carter oder ich?“

„Ich habe mir den Knöchel verletzt, Sir“, erklärte die Astrophysikerin bedauernd, „ich werde genug damit zu tun haben, mich und Teal`c bis zum Stargate zu stützen. Ich kann unmöglich in die Berge, ich würde Jonas eher zurückhalten.“

Daniel machte eine vielsagende Handbewegung als Zeichen, dass er Jack das hatte erklären wollen, doch dieser ihn nicht ließ.

„Du bist der einzige, der schlau genug ist, unsere Waffen wieder zu besorgen, und ich...ich muss einfach mit Jonas gehen“, der Archäologe räusperte sich und als er wieder aufsah, entdeckte Jack eine Träne in seinem Auge, „ich bin es Sha’uri schuldig.“

O’Neill seufzte und kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Irgendwelche Alternativen?“

„Keine, Sir“, entgegnete Sam enttäuscht, „und noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass uns die Zeit davon läuft. Teal`cs Puls wird immer schwächer, ich fürchte, er wird sterben, wenn wir ihm nicht in den nächsten 48 Stunden das Wasser geben.“

„Das heißt also, ich versuche mit Carter die Waffen zu besorgen, ihr bringt Teal`c zum Gate, lauft zurück, trefft uns auf halbem Weg, wir tauschen Waffen und GDO’s aus und reisen zur Erde während ihr in die Berge geht um das Wasser zu besorgen, mit dem wir Teal`c hoffentlich das Leben retten können“, der Colonel machte eine kurze Pause und seufzte erneut, „das klingt wirklich vielversprechend...abgesehen von einer Tatsache.“

„Und die wäre?“, erkundigte sich Jonas aufgeregt.

„Wie zum Teufel sollen wir überhaupt erst mal hier raus kommen?!“

+++

Diese Möglichkeit ergab sich schneller, als ihnen lieb war.

Einer der Männer, der sie zuvor festgenommen hatte, betrat den als Gefangenenlager umgebauten Viehstall, um ihnen etwas Wasser zu geben.

Jonas hatte schon zuvor darauf hingewiesen, wie primitiv diese Menschen waren und so brauchte es nicht viel, um den Mann davon zu überzeugen, dass Daniel im Sterben lag.

Wie im Delirium säuselte der Archäologe fremde Sprachen vor sich hin und bewegte den Kopf hin und her.

Als er dann nach ihm sehen wollte, ergriff Jack die Waffe des Mannes und Jonas schlug ihn bewusstlos.

So weit so gut.

Ein prüfender Blick durch den Türspalt verriet Jack, dass die Hütte nicht annähernd so sehr bewacht wurde, wie sie erwarteten.

Nur drei Armbrustschützen standen um das Gebäude herum und unterhielten sich mit den Frauen, die am Brunnen Wäsche reinigten.

Jack schlug einen vielversprechenden Plan vor.

Er schnappte sich die Kleider des Mannes, der sie versorgt hatte und trat nach draußen, wo er die Aufmerksamkeit der Wachen erregte.

Wild gestikulierte er herum, um sie so in den Viehstall zu locken und schon wenig später lagen alle Männer geknebelt in den Zellen und der Colonel machte sich mit der ebenfalls verkleideten Sam auf den Weg zum Waffenlager.

Sie trugen ihre Hüte tief im Gesicht, sodass die anderen Dorfbewohner sie nicht erkannten.
Eine der Waschfrauen winkte Jack dennoch zu und er grüßte freundlich zurück. Alles andere wäre auffällig gewesen.

Unterdessen hatten Daniel und Jonas sich Teal`c geschnappt und stützten den verletzten Jaffa nun durch den Hinterausgang des Stalls zum Stargate.

Sie wussten, dass ihnen die Zeit davon rannte, doch es war die einzige Möglichkeit, Teal`c zu retten. Sie mussten es einfach versuchen.

+++


weiter: Kapitel 3
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