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Affinität zum Risiko von Jenny

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Affinität zum Risiko


„Wir haben die Satellitenaufnahmen ausgewertet und keine Spur von diesen Männern gefunden.“, erklärte Sam enttäuscht und stand von ihrem Schreibtisch auf, „Wir haben nur gesehen, wie der weiße Van in das Fabrikgebäude hineinfährt, dann kommen wir- doch niemand kommt heraus. Die müssen irgendeine neuartige Transporttechnik benutzt haben, wahrscheinlich stammt das noch von den Raubzügen des NID mit dem zweiten Gate.“

„Vielleicht hatten sie irgendwo Scotty sitzen, der sie hochgebeamt hat.“, mutmaßte Daniel halbherzig und lehnte sich an den Türrahmen. Müde beobachtete er, wie Sam ihre Sachen packte, bevor sie beide zur Kantine gingen.

Diese gemeinsamen Ausflüge – ohne das es um Sternentorreisen ging- waren rar geworden, seit Jack General wurde und SG-1 nunmehr zu dritt unterwegs war.

Es schien, als habe es das ganze Team zerspalten.

„Wenn du Pete noch mal siehst, richte ihm bitte ein Danke von mir aus wegen seiner Hilfe. Ohne ihn würden wir vielleicht immer noch in dem Lagerhaus liegen.“, bemerkte Daniel lächelnd.

Im Grunde hatte er nicht viel von der Rettungsmission mitbekommen, als er wieder zu sich kam sah er nur all die Air Force Offiziere und irgendwo abseits stand Sam zusammen mit Pete.

Man fragte sie, ob sie wüssten, wo die Männer hin verschwunden waren, doch das letzte, an das er sich erinnerte, war auf die Exekution zu warten, während er ein verrostetes Metalltor anstarrte.

Allein der Gedanke jagte ihm wieder einen kalten Schauer über den Rücken.

Es war ziemlich knapp gewesen.

Natürlich hatte er geahnt, dass die Männer ein SG-1 Mitglied nicht erschießen würden, aber immerhin hatten sie anschließend das was sie wollten- und eine vorantreibende Kraft im SGC weniger würde auch nicht schaden, wenn es um die Interessen des „Trust“ ging.

Andererseits brauchten sie ihn, denn kaum jemand sonst sprach all die Alien- Sprachen, die er sich auf vielen SG- Missionen angeeignet hatte.

Kein falscher Hochmut, Daniel!, rügte er sich selbst, hatte er doch vor Stunden noch im Inneren wie ein kleines Kind darum gebettelt, dass dieser Kerl ihn hoffentlich nicht erschießen möge.

Es war in der Tat ziemlich knapp gewesen.

„Daniel, alles ok?“, fragte Sam besorgt und berührte ihn am Arm.

Sofort erwachte er aus seinen Tagträumen und räusperte sich.

„Oh...ja, tut mir Leid. Ich...ich war nur gerade mit den Gedanken woanders.“

„Das kann ich mir gut vorstellen.“, erwiderte die Astrophysikerin und folgte ihm auf den Korridor in Richtung Kantine.

„Hast du schon mit Jack darüber gesprochen?“, erkundigte Sam sich dann und blickte ihn von der Seite an.

Daniel zuckte mit den Schultern und grinste.

„Jack?...Den hab ich leider noch nicht getroffen. Offenbar verfehlen wir uns ständig...“

„Du drückst dich vor ihm? Das glaube ich ja nicht!“, rügte sie gespielt und stupste ihn dann an, „Du kannst dich nicht ewig verstecken, Jack hat seine Wege dich zu finden, wenn er das will. Und im Moment bin ich mir sicher, dass er nur so darauf brennt, mit dir zu sprechen.“

„Danke, das ist ausgesprochen aufmunternd.“, gab er zurück und wollte wieder lächeln, als ihm eben dieses durch ein leises Husten hinter ihnen aus dem Gesicht gewaschen wurde.

„Na so was, bin ich da etwa in eine wichtige Unterhaltung hinein geplatzt?“, fragte Jack grinsend, doch hinter der lockeren Fassade konnte Daniel deutlich die Anspannung sehen.

Das bedeutete nichts gutes.

„Nein, Sir, wir waren nur gerade auf dem Weg zur Kantine.“, sprach Sam besänftigend, doch es half nichts.

„Das tut mir ausgesprochen leid Carter, aber ich werde ihre Begleitung zunächst zu einer Privataudienz in meinem Büro bitten.“

„Komm schon Jack, muss das jetzt sein? Wir haben noch nicht zu Mittag gegessen!“, warf Daniel ein, doch der Blick des Generals durchbohrte ihn fast.

Also gut, es war keine Krönung rationalen Denkens gewesen, das er alleine losgezogen war, doch musste O’Neill deshalb so ausrasten?

„Halt die Klappe Daniel, du hast heute schon genug angerichtet!“, fuhr er ihn an und der Archäologe hielt es für das beste, einfach still zu sein und Jacks Ärger zu ertragen, es wurde sowieso nicht besser je länger er sich davor drückte.

Carter nickte etwas überrascht, scheinbar hatte sie nicht erwartet, dass O’Neill dermaßen wütend war, aber sie konnte es ihm wahrscheinlich auch nicht verdenken.

„Dann sehen wir uns später Daniel, ok? Ich bin dann in Teal`cs Quartier und helfe ihm mit den Kartons.“

Bevor der Archäologe ihr antworten konnte, wurde er von O’Neill unterbrochen.

„Würd’ mich nicht darauf verlassen, ihn so bald wieder zu sehen, wie haben eine Menge zu besprechen.“

Daniel rollte nur mit den Augen und erkannte noch Sams mitleidvollen Blick, bevor er von dem General in die andere Richtung geschubst wurde.

+++

„Hey Teal`c.“, grüßte Sam den Jaffa und blieb in der Tür stehen.

Überall in seinem neuen/alten Quartier standen verschlossene Kartons herum und scheinbar hatte er sich noch nicht die Mühe gemacht, sie zu öffnen.

Stattdessen saß Teal`c still auf dem Bett, hielt eine verdorrte Farn- Pflanze samt Topf in den Händen und starrte sie an.

Scheinbar war er tief in Gedanken versunken und Sam bemitleidete ihn sehr.

Er wollte einfach nur versuchen, das Leben eines normalen Menschen zu führen und dann wurde es ihm nicht einmal gegönnt. So etwas war nicht richtig, doch leider gab es hier Leute mit viel zu viel Entscheidungsgewalt, denen es egal war, was richtig oder falsch war.

Nach allem was Teal`c für die Menschheit getan hatte, verdiente er es auch, wie eben so einer behandelt zu werden.

„ColonelCarter.“, grüßte der Jaffa plötzlich und sah auf.

Sam hörte auf nachzudenken und trat in sein Quartier ein.

„Teal`c...ich wollte dir beim Auspacken helfen, doch ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.“

Er stellte den Farn beiseite und stand von dem Bett auf.

„Das bin ich auch nicht. Ich habe nur nachgedacht.“

„Wie geht’s dir?“, fragte sie besorgt, doch Teal`c schien seine Emotionen zu verdrängen, indem er sich dem erstbesten Karton zuwandte.

„Mir geht es gut, ColonelCarter. Danke der Nachfrage.“

„Tut mir leid mit deinem Apartment.“, gestand Sam dann, obwohl sie nichts dafür konnte. Trotzdem nagte es an ihr, denn sie hatte sich damals so für den Jaffa gefreut, als er grünes Licht für seinen Umzug erhielt.

„Es war nicht deine Entscheidung.“, erwiderte er und machte ihr Platz, damit sie ebenfalls Gegenstände aus den Kisten befördern und aufs Bett legen konnte.

„Du vermisst Krista?“, erkundigte Sam sich dann und erkannte Teal`cs verräterisches Zögern.

„In der Tat.“, gab er zu und wurde wieder nachdenklich, „Wir waren uns beide sehr...ähnlich.“

Sam, die sich sofort an Pete zurückerinnert fühlte, musste unweigerlich lächeln.

„Zumindest hattet ihr eine großartige Zeit zusammen und wer weiß, wenn Jack seine Vorgesetzten überredet, vielleicht lassen sie dich ja wieder zurück zu ihr ziehen...“

„Das halte ich für unwahrscheinlich.“, schnitt Teal`c ihr das Wort ab, „Dennoch...wäre es eine schöne Vorstellung.“

+++

„SAG MAL, HAST DU KOMPLETT DEN VERSTAND VERLOREN?!!“

Diese Frage schallte durch die Räumlichkeiten, noch bevor die Tür zu O’Neills Büro komplett geschlossen war.

Daniel drehte sich um und erkannte, wie einer der Wachleute sie beobachtete, verlor ihn aber aus den Augen, als mit einem lauten Knall die Tür ins Schloss fiel.

„WAS ZUR HÖLLE HAST DU DIR DABEI GEDACHT?“

„Jack, hör mir zu-“, begann er, nur um wieder von dem General unterbrochen zu werden.

„Nein, du hörst mir jetzt mal zu. Was um Herrgottes Willen hat dich dazu veranlasst, ohne jegliche Unterstützung auf einen Erpresserbrief einzugehen und nicht nur dich, sondern auch das gesamte SGC in Gefahr zubringen?“

„Ich wollte Teal`cs Unschuld beweisen.“, antwortete Daniel während er nervös auf seiner Unterlippe kaute, doch seine Erklärung schien nicht durch O’Neills rauchenden Kopf hindurch zu gehen.

„Und wenn jemand dir erzählt hätte, du solltest dafür aus dem zehnten Stock springen, hättest du es auch gemacht?!“

„Ich hätte den Fahrstuhl benutzt.“, gab der Archäologe kleinlaut zurück.

Fehler, ganz großer Fehler.

„Hör mir mal gut zu, DAS war mitunter die größte, um nicht zu sagen die allergrößte Dummheit auf der Liste der Dummheiten, die du jemals begangen hast und es fällt mir schwer, dich nicht für die nächsten zehn Jahre von Missionen zu suspendieren.“

„Wirst du wohl aufhören zu übertreiben, Jack?!“, entgegnete Daniel gereizt. Natürlich hatte er etwas falsches gemacht, aber letztendlich war es doch gut gelaufen. Mal von der Zat- Waffe abgesehen

„Sie haben gedroht, alle Beweise für Teal`cs Unschuld zu vernichten und Krista zu töten, wenn ich nicht dicht halte!“, versuchte er sich zu rechtfertigen- doch bei Jack half das wenig.

„Daniel, DU und Krista, ihr beide hättet getötet werden können und wie ich gehört habe, wart ihr nicht weit davon entfernt.“

„Der Punkt ist, sie ist am Leben, Teal`c ist entlastet und mir geht’s auch gut. Kannst du das nicht einfach akzeptieren?“

Jack schüttelte wütend den Kopf und lehnte sich kampfbereit in seinem Sessel zurück.

„Wie kann ich dir jetzt noch vertrauen, nachdem du so eine Nummer durchgezogen hast, Daniel?“, sprach der General ruhig.

Er blickte seinen Freund mit einer Mischung aus Wut und Unentschlossenheit an und schüttelte dann wieder den Kopf.

Wie hatte er das nur tun können? O’Neill hatte immer gedacht, er sei Daniels Vertrauensperson gewesen, und wenn nicht er, dann zumindest Carter. Doch nun wurde er scheinbar etwas Besseren belehrt.

„Sie hatten ihre Quellen, Jack.“, versuchte Daniel es wieder- diesmal ebenfalls ruhiger, „Wenn ich es dir gesagt hätte und du eine großangesetzte Aktion gestartet hättest, wäre das Mädchen jetzt tot- und Teal`c im Gefängnis. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn es soweit gekommen wäre.“

O’Neill schweig für ein paar Sekunden und seufzte dann.

„Du hättest Carter Bescheid geben können.“

„Und dann was? Hätte sie uns folgen sollen? Diese Typen sind nicht dumm. Ich war ihr Schlüssel, denn ich hatte etwas, was sie wollten und sie hatten etwas, das ich wollte.“

„Dann war es quasi ein zweiseitiges Rechtsgeschäft und keine Erpressung!“, heuchelte O’Neill und lehnte sich wieder etwas nach vorne, „Hast du eigentlich eine Vorstellung, wie viele Schlauköpfe vor dir schon so `ne Super- Idee hatten und mit einer Kugel im Kopf am Straßenrand gefunden wurden?“

Das mit der Kugel im Kopf wäre ja fast zur bitteren Realität geworden, dachte sich Daniel und schluckte hart

Was, wenn der Mann nicht die ZAT gezogen hätte und sie stattdessen...stattdessen in der alten Lagerhalle exekutiert worden wären.

Sein Schweigen überraschte O’Neill und so fuhr er fort.

„Daniel ich bin auch froh, das wir das alles klären konnten, aber der Preis dafür war hoch. Das waren Profis, die hätten dich unter Drogen setzen können, hätten sich alles geholt, was sie wollten und dich und Krista dann kaltblütig ermordet. Und das alles nur, weil du auf eigene Faust losgezogen bist...“

Zum wiederholten Mal seit seiner Zusammenarbeit mit Jack wusste Daniel nichts zu sagen und biss sich nur auf die Lippe.

„Dein Leben gegen Teal`cs Freiheit halte ich für keinen guten Handel, hab ich nicht recht?“, fragte O’Neill weiter doch sein Freund wirkte abwesend.

Wieder sah Daniel die alte Wand vor sich und wartete auf den Knall. Und wieder waren es die ewig andauernden Sekunden, in denen nichts geschah, die Erwartung des nahen Todes, die Angst...

Dann war da Kristas schockierter Blick, seine Vorwürfe, dass er sie nicht hatte retten können...

„Daniel?“, fragte O’Neill nach und er erwachte aus den Tagträumen.

„Ja, ja, genau so ist es.“, antwortete er, unsicher, was überhaupt Jacks Frage gewesen war.

Der General sah ihn einen Augenblick lang skeptisch an und deutete dann auf eine Miniaturschatztruhe, die neben seinem Laptop stand.

„Ein Gummibärchen als Unterzeichnung des Friedensvertrages und einvernehmliche Erklärung, so etwas dummes nie mehr zu tun?“

Daniel grinste und sah, wie O’Neill die Truhe öffnete und den Blick auf unzählige rote Gummibärchen freigab, die er dort versteckte.

Für Außenstehende hätte dieser Gegenstand alles mögliche bedeuten können, darum war er nun umso glücklicher, den wahren Inhalt zu kennen.

„Die roten sind eh´ die besten.“, erläuterte Jack auf seinen Blick hin die einseitige Auswahl und reichte ihm die Truhe.

Daniel schnappte sich ein Gummibärchen und O’Neill tat es ihm nach.

„Und vergiss nicht,“, erklärte dieser dann, „Ein Gummibärchenvertrag ist eine heilige Sache und wird nur von speziellen Menschen geschlossen. Seine Vorschriften zu brechen bedeutet die Todesstrafe, habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Sehr klar, Sir.“, antwortete Daniel gespielt und genoss die Süßigkeit, bevor er wieder aufstand.

„Ich muss jetzt gehen, wir wollen Teal`c noch helfen, sein Quartier einzuräumen, ok?“

O’Neill kaute leidenschaftlich an seinem Gummibärchen und nickte dann mit dem Kopf.

„Tu, was du nicht lassen kannst und grüß ihn von mir. Ich habe hier gleich noch ein Meeting mit einem der Sicherheitschefs, danach schaue ich auch mal vorbei.“

„Willst du auch einen Gummibärchenvertrag mit ihnen schließen?“, witzelte Daniel und sah, wie sich Jacks Miene schlagartig veränderte.

„Ein Wort darüber zu den anderen und ich lass dich auf ewig für die Inventarerstellung zuteilen, Jackson!“

Der Archäologe grinste noch einmal und machte sich dann auf den Weg zu Teal`cs Quartier.

Zumindest war der Streit jetzt vom Tisch.

Allerdings war Jacks Einwurf berechtigt. Natürlich war sein Handeln durchaus gefährlich gewesen und wahrscheinlich würde er nie wieder so etwas riskantes tun.

Aber andererseits...wenn es um das Leben seiner Freunde ging, konnte man doch mal eine Ausnahme machen, oder?

+++

Ende



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