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Vertrauenssache von Jenny

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Kapitel 3

Nervös sprang Hammond langsam von einen Fuß auf den anderen, während er vor der Panoramascheibe des Kontrollraumes aus in den Stargateraum blickte.
Die Abreise von SG-1 und SG-8 lag gerade mal zehn Minuten zurück, trotzdem hatte der General es noch nicht zustande gebracht, auch nur einen Zentimeter von seiner Position zu weichen.
Erst eine warme Hand an seiner Schulter holte ihn aus den Tagträumen.
„Sir?“
Es war Fraiser, die nicht minder bedrückt neben ihm stand.
„Doktor...alles in Ordnung?“
Leicht nickend schaute auch sie in den Stargateraum, bevor ihr Blick in Hammonds Augen endete.
„Ich habe den Isolierraum für Daniel vorbereitet...informieren sie mich, sobald sie zurück sind...“
Der General holte tief Luft und senkte dann den Kopf.
„Sagen sie mir, ob wir das richtige tun.“
„Ich weiß es nicht, Sir...“
„Wie stehen seine Chancen, falls er es schafft?“
Fraiser zuckte mit den Schultern und biss sich nervös auf die Lippe.
„Ich habe keine Ahnung, welche Auswirkungen die Sucht dieses Mal hat- beim letzten Mal hatte sein Körper Zeit, sich an den Sarkophag und seine negativen Effekte zu gewöhnen- falls man das überhaupt so ausdrücken kann- jetzt wird er in ohnehin geschwächtem Zustand den extremen Erscheinungen der Sucht gnadenlos ausgesetzt...es ist gut möglich, dass er die nächsten Stunden nach der Benutzung nicht mehr übersteht...“
„Dann erklären sie mir bitte, warum wir das hier dann machen...ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Doktor Jacksons Sinn war, mit Hilfe des Sarkophages diese Welt zu verlassen...“
Energisch schüttelte die zierliche Frau den Kopf.
„Sir, ich bin Ärztin und es ginge gegen jeden Eid, den ich jemals geleistet habe, wenn wir diese Chance verstreichen lassen würden...immerhin könnte er es vielleicht doch schaffen- diesmal sind wir einen Schritt weiter in der Forschung und wissen, was auf uns zu kommt.“
Hammond schnaufte verächtlich.
„Wir, wir, wir...immer nur höre ich hier wir. Sollten WIR nicht vielleicht auch daran denken, was wir ihm damit antun? Doktor Jackson wird mit dem ersten und schlimmsten Eindruck zu sich kommen, den er sich vorstellen kann. Und wir können nicht einmal etwas daran ändern. Wahrscheinlich weiß auch er sofort, was auf ihn zu kommt, und das wird ihm wohl kaum Freude bereiten...wir sollten uns langsam fragen, ob wir das wirklich für ihn tun, oder eher für uns...“
„Ich weiß, Sir...aber ich tue das ausschließlich in Daniels Interesse- ich glaube daran, dass er es schaffen kann, wenn er kämpft.“
„Dann sagen sie ihm das bitte, bevor sie ihn wieder an diese Liege festschnallen, wo wir ihm alle beim Sterben zusehen können...

O`Neill schaute zum dritten Mal binnen einer Minute auf die Uhr.
Noch immer war es 10:13 morgens und zwanzig Minuten vergangen, seit sie Daniel in den verfluchten Sarkophag gelegt hatten.
Misstrauisch observierte Jack das Gerät, dass seinen Freund schon einmal um den Verstand gebracht hatte und täglich zig Goa`uld am Leben erhielt.
Verdammt, er fühlte sich, als würde er gerade einen Pakt mit dem Teufel schließen.
So sehr sie diese Systemlords auch hassten, in irgend einer Weise waren sie doch immer von ihnen abhängig.
Das machte O`Neill krank.
Wenn es nach ihm ginge, hätte man von Anfang an eine Bombe auf Chulac werfen müssen, die Apophis den Kopf von den Schultern gerissen hätte, aber damit wären auch tausende unschuldiger Jaffa gestorben...er verbrachte eindeutig zuviel Zeit mit Jackson.
Müde fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht, als plötzlich die Pforten des Sarkophages aufsprangen.
Erschrocken fuhr O`Neill auf, bekam sofort Gesellschaft durch Carter und verfolgte die Geschehnisse.
Nach wenigen Sekunden war Daniels Körper wieder vollständig freigegeben.
Mit zitternden Finger traute sich Sam endlich, nach seinem Puls zu tasten und atmete hörbar auf.
„Er lebt wieder Sir, Herzschlag ist stark und regelmäßig.“
Das reichte dem Colonel und er wollte ihn an den Schultern hoch und aus diesem Mistding herausziehen, als Carter ihn zurück hielt.
„Sir?“
„Major?“
„Sir, sollten wir ihn nicht erst einmal hier drin lassen, bis er wieder bei Bewusstsein ist?“
„Wollen sie, dass er sofort mit allem, was geschehen ist, konfrontiert wird?“
Kopfschüttelnd gab sie nach und half ihm anschließend, Daniel in einiger Entfernung auf eine Decke zu legen.
Jack genoss den- möglicherweise letzten- Moment, in dem er seinem besten Freund in lebendem Zustand so nahe war, wenngleich dieser sich von ihnen allen betrogen fühlen würde, sobald er verstand, was geschehen war.
Als Daniel sicher auf seiner Decke lag, wanderte O`Neill zurück und half Kovaczek, auch Teal`c in den Sarkophag zu legen.
Von weitem wurden sie durch die Tona beobachtet, doch Jack hatte sich geweigert, auch nur ein einziges Wort mit ihnen zu wechseln- nicht nach allem, was geschehen war.
Also hatte er es Carter überlassen, mit ihnen zu reden und war stattdessen bei dem Sarkophag geblieben.
Die Pforten des Gerätes schlossen sich wieder und das Bild von Teal`cs toten, geschändeten Körper verschwand.
O`Neill wartete so lange, bis der Sarkophag mit seinem Heilungsprozess begann, ehe er Carter zu sich rief, die noch immer nach Daniel schaute.
„Wie geht es ihm?“
Die Astrophysikerin zog fast lächelnd die Augenbrauen hoch.
„Besser als erwartet. Seine Vitalwerte sind stark, aber er ist noch immer bewusstlos. Wir sollten trotzdem keine Zeit vergeuden und ihn zu Janet bringen...“
Einlenkend nickte Jack und machte sich auf den Weg zu seinem Freund.
Allein er durfte mit ihm reden, falls er erwachte...
Vorsichtig zog er den Archäologen auf beide Beine und schwang ihn sich über die Schulter.
Carter beobachtete ihn aus der Ferne skeptisch, unterhielt sich aber dann weiter mit einem Eingeborenen.
Ohne wirklich auf eine Antwort zu hoffen, stöhnte Jack.
„Alles klar da oben?...dann machen wir uns jetzt mal auf den Weg nach Hause.“
Keine fünf Schritte weiter bekam er seine Antwort in Form eines leichten Seufzers.
„Daniel?“
„Mhm...?“
Prompt hielt O`Neill an und half seinem Freund wieder vorsichtig auf die Beine.
„Das ist ihre Masche, nicht?...Sich einfach durch die Weltgeschichte tragen zu lassen...“
Sein gespielter Humor verschwand bald, als er bemerkte, wie sehr Daniel zu zittern begann.
„Was ist los?“
Kopfschüttelnd blickte dieser sich um.
„Ich...ich weiß nicht...was ist passiert?“
Doch plötzlich endeten seine Augen auf dem Sarkophag und Daniel verlor binnen weniger Sekunden nicht nur jegliche Gesichtsfarbe, sondern auch sein Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
O`Neill schnappte ihn im letzten Augenblick und half ihm wieder hoch.
„Was macht das Ding hier?“ fragte Daniel ungewohnt direkt.
„Tja...das ist eine Sache, über die wir beide reden sollten- aber nicht hier, erst zurück auf der Erde...“...wo Fraiser bereits mit ihrem verdammten Isolierzimmer auf ihn wartet.
Sollte er es ihm doch hier erklären?
„Warum?“
Stur blieb er stehen und deutete Jack an, nicht eher weiter zu gehen, bis er eine Antwort erhielt.
„Also schön.“
Langsam begleitete der Colonel seinen Freund zu einem Stein in der Nähe des Stargates, wo sie ungestört reden konnten, während Daniel sich schonte.
„Was ist ihre letzte Erinnerung?“
Besorgt beobachtete Jack, dass sein Zittern keineswegs verschwunden war- gerade im Gegenteil.
Seine Hände bebten so stark, dass er sich damit an seiner Hose festhielt.
Wahrscheinlich in der Hoffnung, es so verbergen zu können.
„Keine Ahnung...ich glaube, wir waren hier um über die Beschaffung von Naquadah aus den Höhlen und Minen in der Nähe zu verhandeln...es kam zum Streit und ich sah, wie die auf Teal`c und Sam losgingen...oh mein Gott, wie geht es den beiden?“
Beruhigend legte O`Neill ihm eine Hand auf die Schulter.
„Es ist alles in bester Ordnung, den beiden geht es gut...Sie sind es, um den wir uns Sorgen machen...“
„Ach ja...?“ das Lächeln auf dem Gesicht des Archäologen war mehr als gespielt.
„Was habe ich denn angestellt?“
„Nichts.“
Bedrückt blickte auch Jack zu dem Sarkophag.
„Sie sind schwer verletzt worden- wir konnten nicht anders, tut mir leid...“
Erst Sekunden später hatte Daniel das gehörte verarbeitet.
„Das heißt, sie haben mich wieder in das Ding gesteckt?...Deshalb fühle ich mich auch so seltsam- es geht wieder alles von vorne los...“
O`Neill nickte.
„Wir hatten nur diese Option- entweder der Sarkophag, oder sie wären gestorben.“
„Macht das einen Unterschied?“
Mit glasigen Augen blickte er seinen Freund verbittert an.
„Tut mir Leid, war nicht so gemeint...sie...können ja nichts dafür...“
Nervös fuhr sich Daniel mit der Hand durch die Haare.
„Sie müssen keine Angst haben, ich bleibe bei ihnen- so lange, bis es überstanden ist, OK?“
„Auf die eine, oder auf die andere Art...aber OK.“
Damit machten beide sich auf den Weg zurück zur Erde.

Der Außenring des Stargates begann sich langsam in Bewegung zu setzen, der Alarm sprang an und Janets Gewissen meldete sich erneut.
Zusammen mit ihren Medics stand sie vor der Rampe des Stargateraumes, eigentlich schon seit mehr als einer Viertelstunde und wartete auf SG-1...lebend.
Ihr Geist malte sich bereits das Bild der vier Menschen aus, gesund, ohne jegliche Probleme, aber leider würde das Schlimmste noch vor ihnen liegen.
Genauer gesagt vor Daniel.
Seit Stunden grübelte sie mittlerweile über die Richtigkeit ihrer Entscheidung und war noch immer zu keinem vernünftigem Entschluss gekommen.
Hätten sie nichts unternommen, wären sie mit Sicherheit den Rest ihres Lebens mit Vorwürfen geplagt gewesen, doch jetzt, wo sie den entscheidenden Schritt getan hatten?
Was würde auf sie zu kommen?
Die letzte Klammer des Stargates war eingerastet, als sie sich die wichtigste Frage stellte.
Sind wir einen Schritt zu weit gegangen?

Mit der Hand noch immer auf der Schulter seines Freundes marschierte O`Neill durch das Stargate und wurde von einem Trupp Ärzten, Soldaten und General Hammond begrüßt.
Jeder versuchte etwas Freude zu zeigen, allerdings gelang es niemanden.
„Noch ist er nicht tot...“ wäre Jack beinahe über die Lippen gekommen, als sie Hammond erreichten.
Der stämmige Vorgesetzte versuchte erleichtert zu wirken und gab dem zitternden Archäologen die Hand.
„Sie glauben gar nicht, wie froh wir sind, sie wieder gesund zu sehen, Doktor...“
Daniel ersparte sich einen Kommentar um Hammond nicht allzu deutlich zu zeigen, dass er bereits wusste, was los war.
Stattdessen nickte er nur und bewegte sich zu Fraiser.
Wie versprochen wich Jack keine Sekunde von seiner Seite, sondern stützte ihn am Arm.
Geduldig ließ Daniel sich von der Ärztin kurz durchchecken, ignorierte all die Blicke, die von den Leuten im Stargateraum auf ihn geworfen wurden.
„Alles klar, Doktor Jackson...“ sprach Janet etwas gekünstelt.
„Legen sie sich auf die Trage und wir bringen sie auf die Krankenstation.“
Zum ersten Mal seit seiner Ankunft schein er wirklich wach zu sein.
„Ich möchte lieber laufen.“
Verwirrt sah die Ärztin zu Jack, der seinen Freund ein wenig fester am Arm packte.
„Daniel, sie können ja kaum gehen...lassen sie sich doch mit der Liege dorthin bringen...“
Widerwillig schüttelte der Archäologe den Kopf und wäre fast zu Boden gestürzt.
„Ich glaube, ich werde noch genug Zeit auf irgendwelchen Liegen verbringen, danke- ich verzichte.“
Niemand traute es sich, ihm zu antworten und so half Jack seinem Freund zu Fuß in die Krankenstation.

Ein zweites Mal öffneten sich die Pforten des Sarkophages und gaben diesmal den Blick auf Teal`c frei, der- im Gegensatz zu Daniel- bereits komplett wach war.
Sofort war Sam an seiner Seite und half dem Jaffa vorsichtig in eine aufrechte Sitzposition.
„Major Carter?“
Lächelnd nickte die Astrophysikerin.
„Ja Teal`c, ich bin es- du bist wieder unter den Lebenden!“

Daniel fand sich im Gegensatz zu dem Jaffa auf einer unbequemen Liege wieder, während Janet ein weiteres Mal ihre Testresultate durchging.
Auch Jack war in dem Raum und beobachtete die Vorgänge um ihn herum akribisch.
Zwei Wachen waren vor der Tür postiert worden, eine im Inneren.
Vier Videokameras zeichneten jede von Daniels Bewegungen auf, eine Panoramascheibe ließ Blicke von außen zu.
Diese Szenerie erinnerte ihn mehr an einen Zoo, als an einen Ort, an dem man seinem Freund helfen wollte.
Daniel ließ stoisch alles über sich ergehen, bat Janet nur, doch bitte wenigstens den Schwangerschaftstest weg zu lassen- zumindest ein kleines Zeichen, dass sein Bewusstsein noch da war, wo es hingehörte.
Ein drittes Mal nahm die Ärztin ihm eine Blutprobe und ließ sie von einer Krankenschwester in das Labor bringen.
Auch ihr war bei dieser Arbeit nicht sonderlich wohl, aber sie hatten den ersten Schritt getan, jetzt gab es kein Zurück mehr.
Routiniert legte sie Daniel ein verkabeltes Lederband um den Bauch, als dieser vor Kälte leicht auffuhr.
„Tut mir Leid...“ entschuldigte sie sich hastig, „ Wir müssen alle Funktionen von jedem, ihrer inneren Organe überprüfen...“
Der Archäologe nickte nur und sah dann wieder an die Decke, während sich bereits eine Krankenschwester daran machte, seine Beine an der Liege festzuschnallen.
„Muss das denn jetzt sein?!“ fuhr O`Neill die zierliche Frau lautstark an.
Irritiert blickte diese zu Fraiser, erntete aber ein Schulternzucken.
„Lassen sie sie ihre Arbeit tun, Jack.“
Daniel hatte ihn dabei nicht mal angesehen, sondern die Augen geschlossen.
„Ist das ihr Ernst?“
„Mhm.“
Skeptisch verfolgte er, wie die Frau nach und nach jeden Teil seines Körpers mit der Liege verband und auch vor Hals oder Oberkörper nicht zurückschreckte.
Ein leises Knarren der Eingangstür ließ den Colonel hoch schrecken und er erkannte Sam, zusammen mit Teal`c.
Mit einem gespielten Lächeln lief er auf die beiden zu.
„T....gut, dich wieder zu sehen- wie geht es dir?“
Er sprach so leise, dass es die Krankenschwester und Ärztin nicht störte.
„Sehr gut, O`Neill.“
Jack nickte und machte der Astrophysikerin und dem Jaffa Platz, um nach Daniel zu sehen.
Als Carter dachte, er sei bewusstlos, setzte sie sich zu Janet auf die Liege.
„Wie geht es ihm?“
Besorgt zog die Ärztin die Augenbrauen hoch.
„Im Moment gut...aber er zittert stark. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sein Gehirn sich wieder auf die Dopamin und Endorphin- Ausschüttung aufgrund des Sarkophages vorbereitet. Ich werde ihm gleich ein Beruhigungsmittel geben müssen...“
Solidarisch griff Sam nach seiner Hand, die bereits mit einem dicken Lederriemen an die Liege gebunden war.
Tatsächlich erwiderte Daniel die Bewegung und öffnete die Augen.
Nachdem er irritiert durch den Raum geschaut hatte, endeten sein Blick schließlich auf dem Jaffa, der am Fuß der Liege stand.
„Teal`c...wie geht es dir?“
Sogar er versuchte sich in einem aufmunterndem Lächeln.
„Sehr gut, Daniel Jackson...ich hoffe, es geht dir bald besser.“
„Klar...“
Dieses eine Wort vereinte alle Gefühle der Angst in diesem Raum, denn Daniel sprach es so kalt aus, als ob es ihm egal sei, ob er sterben würde oder nicht, vielmehr schien er lieber sterben zu wollen...
Reaktionslos fuhr Janet damit fort, ihn an verschiedene Infusionen zu legen und das EKG- Gerät bereit zu machen.
Jack, Sam und Teal`c standen derweil um ihr Teammitglied herum und niemand traute sich, auch nur ein weiteres Wort der Aufmunterung auszusprechen.
Selbst Hammond, der kurze Zeit später hinter der Panoramascheibe erschien, wagte es nicht, zu sprechen.
Stur hatte Daniel die Augen erneut geschlossen und wartete darauf, dass jeder ihn allein ließ.
Als dies nicht der Fall war öffnete er sie wieder und blickte nur in eine einzige Richtung...
„Kann ich kurz mit Jack sprechen?...Allein?“
„Natürlich.“ sofort erhob sich die Ärztin und ließ den Archäologen mit seinem Freund allein, gefolgt von Sam und Teal`c.
Einzig die Wache im Inneren des Raumes blieb stehen.
„Was ist los?“
O`Neill hatte sich einen Stuhl geschnappt, der in der Nähe der Liege stand und setzte sich.
„Ihnen ist klar, wie das hier ausgehen wird?“
Nickend senkte der Colonel den Kopf.
„Ich denke schon.“
Daniel schluckte, bevor er weiter sprach.
„Könnten sie mir dann einen Gefallen tun?“
„Kommt drauf an.“ antwortete O`Neill, wohlweislich, was als nächstes kam.
„Wenn es zu schlimm wird...dann...setzen sie dem ein Ende.“
Jack nickte erneut, versuchte sich dann in einer Aufmunterung.
„...Daniel, sie werden das durchstehen...“
„Was ist, wenn nicht?...Gott, ich hätte sie beim letzten Mal beinahe erschossen.“
Er machte eine lange Pause, schluckte und sprach dann weiter.
„Es ist, als sei ein Monster in mir, dass mir befiehlt, zurück zu dem Sarkophag zu gehen, ganz gleich, was es kostet...es ist, wie ein Goa`uld...nein, eigentlich ist es schlimmer...ich will das nicht noch einmal durchleben müssen.“
„Daniel....“
Die Stimme des Colonels war ungewohnt energisch.
„Sie werden das durchstehen, glauben sie mir...die sind hier auf alles vorbereitet und wissen, wie sie ihnen helfen können.“
Eine Träne lief von Daniels Wange doch er versuchte sie zu verstecken, indem er das Gesicht so weit wie möglich zur Seite nahm.
„Ich schäme mich schon jetzt für das, was ich in der Zukunft tun werde...ich würde lieber sterben, als das noch mal zu erleben...“
Wieder senkte Jack den Kopf, ahnungslos, was er noch sagen sollte.
Auf einmal hatte er eine Idee.
„Ich will aber nicht sterben- und ihre Leute sicherlich auch nicht...schade das sie es damit so eilig haben...könnte mich dran erinnern, dass sie das mal zu mir gesagt haben...“
Das weckte Daniels Aufmerksamkeit und er blickte seinen Freund interessiert an.
Jack wusste, er musste weiter sprechen.
„Ich weiß, normalerweise gehört das nicht in meine Lieblingsspruchsammlung, aber ich will sie nicht verlieren, und vor allem nicht so....als wir Ra in die Luft gejagt haben und dann erfuhren, dass es noch mehr Systemlords gab, haben wir uns geschworen, nicht eher zu ruhen, bis sie alle ausgelöscht sind. Wir wollten alle Menschen von der Sklaverei befreien.“
„Ziemlich naiv, oder?“
Daniels Widerspruch brachte nichts, O`Neill sprach weiter.
„Wir beide haben noch so viel vor uns, bevor wir unser Ziel erreichen, aber irgendwann werden wir es, glauben sie mir. Dann gibt es weder irgendwelche schleimigen Goa`uld, noch Replikatoren...und ich werde bei Gott nicht zulassen, dass so ein verdammter Kasten sie in den Wahnsinn treibt!“
Ohne zu antworten schloss Daniel die Augen und wartete, bis Jack den Raum verlassen hatte.
Er war sein Freund, sein bisher bester Freund.
Niemand, der ihn wegen seines Intellekts bewunderte, sondern wegen seiner Menschlichkeit.
Er würde lieber sterben, als diesen Mann zu enttäuschen, aber wahrscheinlich würde er schon bald einer weitaus größeren Herausforderung gegenüber stehen...


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