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Unterwegs mit SG-X (E-1) - Geheimauftrag Stargate-Palace! von JolinarJackson, Alina, Jadda, Mac

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Flashback: Was bisher bei SG-X geschah

Daniel, Sam und Teal´c kehren verletzt und erschöpft in die Tok’ra-Tunnel zurück, Jadda wird den Goa´uld vorgeführt. Auf sie warten Anubis, Yu, Osiris und Tanith, der eigentlich für tot gehalten wurde. Anubis lässt sie foltern, um Informationen zu bekommen. Währenddessen geraten auch die anderen Mitglieder von SG-X in Gefangenschaft – Mac ist schwer verwundet. SG-1 wird von den Tok´ra Malek, Curai, Eu´ra und Jacob gerettet und in die Beta-Sektion, einen geheimen Unterschlupf in der Tunnelanlage, gebracht. Dort denken sie über einen Befreiungsplan nach und reisen mit Jolinars Tel´tak – das nach der Notlandung glücklicherweise noch intakt ist – zu den Mutterschiffen, um SG-X zu befreien. Die Rettungsmission ist erfolgreich und alle kehren in die Tunnel zurück. Nun müssen sie sich ihren Weg durch die Gänge bahnen – möglichst, ohne eines der Schutzschilde zu berühren, da diese bei Kontakt sofort einen warnenden Ton abgeben.

Zurück zu den Tok´ra

Ich empfand den Gedanken, nur eine einzige falsche Bewegung machen zu müssen, um alles zu zerstören, mehr als unangenehm. Hintereinander schlichen wir nun seit einer halben Stunde durch die Tunnel. Das Tel´tak war wieder im Wüstensand zurückgelassen worden, dort wo die Jaffa es abgeschossen hatten.

Jacob meinte, dass das Interesse der Krieger sich wahrscheinlich nicht auf dieses unwichtige Fluggerät beziehen würde. Gemeinsam mit ihm, Malek und SG-1 hatten wir den zweiten Ringtransporter benutzt und waren von Eu´ra dort abgeholt worden. Sie hatte einige Schilde ausmachen können, während diese installiert wurden und kannte einen relativ sicheren Weg zur Beta-Sektion.

Sie lief gemeinsam mit Teal´c und Jacob voraus und Jack, Sam und Malek sicherten unsere Rückendeckung. Ich ging in der Mitte von Jadda und Alina. Alina und ich trugen Zats, während Jadda eine der Stabwaffen bekommen hatte. Auf dem Schiff hatte sie sich auch schon mit der Handhabung und dem Gewicht der Waffe vertraut gemacht.

Hinter uns liefen Mac, Daniel und Minnesota. Mac wurde von Minnesota gestützt. In der freien Hand trug diese ebenfalls eine Zat, Mac hatte Daniels Pistole bekommen, während der Archäologe zwei Stabwaffen mit sich trug, die beim Aufbruch übrig geblieben waren.

Auch Jack trug eine Stabwaffe, Sam ihre MP. "Wir sind gleich da", flüsterte Eu´ra und fingerte an einem Beutel herum, der an ihrem Gürtel hing. Dann blieb sie mit einem Kristall in der Hand in einer Sackgasse stehen. Sie steckte das Gerät in die Wand und ein Durchgang öffnete sich. Schnell passierten wir ihn und ich beobachtete, wie Eu´ra den Durchgang wieder verschloss. Ich atmete auf. "Da seid ihr ja endlich", stieß Curai erleichtert hervor und kam auf uns zu. "Ich dachte schon, ihr seid in Schwierigkeiten", erklärte sie und half Mac, sich gegen die Wand zu lehnen und zu setzen.

Ich blieb einen Moment unschlüssig im Raum stehen, bevor ich mich genauer umblickte. Eine Wand war komplett mit Kisten ausgestattet, die nebeneinander – jedoch nicht übereinander - standen. Eu´ra bemerkte wohl meinen erstaunten Blick. "Wir können hier 2 Monate überleben. Darin befinden sich Lebensmittel", erklärte sie und deutete auf die Kisten. In einer anderen Ecke entdeckte ich einen Berg mit Ausrüstung. Ich kümmerte mich aber zunächst nicht weiter darum, sondern gesellte mich zu Alina, die neben Mac und Daniel Platz genommen hatte, um die junge Frau zu versorgen. Sam hatte sich neben Jadda niedergelassen und desinfizierte gemeinsam mit Minnesota die Wunden.

"Es hätte schlimmer ausgehen können", murmelte Jack, der sich mit Jacob in einer Ecke unterhielt. Dann drehte er sich um und ging zu Jadda, Minnesota und Sam hinüber. Vor Jadda ging er in die Hocke und blickte sie forschend an. "Was ist los?" fragte diese irritiert.

"Ich kann verstehen, dass du durcheinander bist und dich nicht wohl fühlst. Aber ich muss unbedingt wissen, ob du denen irgendetwas gesagt hast", sagte Jack eindringlich. Jadda blickte ihn irritiert an. "Wie?" fragte sie.

"Ich weiß, du würdest das nicht absichtlich tun, Jadda. Aber mein Problem ist, dass ich schon mehrmals kurz davor stand, Informationen preiszugeben. Jetzt nicht unbedingt während des Stargate-Programms. Aber Black Ops laufen auch nicht immer reibungslos ab. Und ich will nicht beleidigend oder abwertend klingen, aber ich habe hier die Verantwortung über euch fünf, Carter, Daniel und Teal´c", erklärte Jack besänftigend. Jadda blickte ihn an. "Also?" hakte er nach, als sie nicht antwortete.

Jadda schloss die Augen und dachte nach. Dann blickte sie ihn an. "Ich habe ihnen eine Menge Nebensächlichkeiten erzählt, nicht die wirklich wichtigen Dinge. War das richtig so?" fragte sie. Jack lächelte. "Ja. Das war in Ordnung, solange die Schlangenköpfe glauben, es waren wichtige Details", sagte er und legte Jadda eine Hand auf die Schulter. Teal´c stellte den Kocher auf. "Okay!" meinte Jadda nun laut. "Wie und wann kommen wir nach Hause? Dieser Ausflug entspricht allmählich nicht mehr meinen Vorstellungen", erklärte sie.

"Überall sind Jaffa", erklärte Malek. "Und das heißt?" hakte Sam nach. "Dass wir nur schwer hier heraus kommen", antwortete Curai. Ich nickte verdrossen. Dann seufzte ich. "Ich bin müde, ich glaube, ich lege mich hin", meinte ich. Alina nickte. "Ich komme mit."

"Wir haben übrigens eure Rucksäcke im Gang gefunden", berichtete Eu´ra und deutete auf den Berg an Ausrüstung. Ich nickte erfreut und nahm mir meinen Schlafsack. Alina folgte mir ein paar Sekunden später mit ihrem in eine ruhige Ecke. Wir legten uns nebeneinander und starrte an die Decke. "Bereust du es wirklich nicht?" fragte ich schließlich leise. Sie schüttelte fest den Kopf. "Warum sollte ich es bereuen?" fragte sie dann.

Sie schaute mich an. "Du?"

"Darüber muss ich nachdenken. Ähm...bisher irgendwie schon. Ich meine, Jadda wurde gefoltert und Mac schwer verletzt", antwortete ich schließlich. "Wir werden aber hier rauskommen. Denk an-"

"Das Versprechen, schon klar", lächelte ich. "Hey", sagte ich dann.

"Hm?" war die Antwort. "Wollen wir uns mal treffen, wenn wir zurück sind?" fragte ich. Sie lächelte. "Ja."

***

Minnesota hatte Mac geholfen, zu Alina und mir zu gelangen. Alina schlief schon fest, ich schaute noch halbwach zu, wie Mac von Minnesota in einen Schlafsack gebettet wurde.

Sie schlief dann schnell ein. Ebenso wie Jadda, die sich ebenfalls in unsere Ecke begeben hatte. Ich schloss übermüdet die Augen und merkte nicht einmal mehr, wie ich langsam einschlief.

***

Minnesota trat wieder zu den anderen. "Sie schlafen alle", berichtete sie und setzte sich neben Sam auf den Boden. "Bist du nicht müde?" fragte Jack mit einem Blick auf die Uhr. Minnesota schaute ebenfalls auf die ihre und bemerkte, dass es auf der Erde schon weit nach Mitternacht sein musste. Und hatte Sam nicht erwähnt, dass es hier auch einen 24-Stunden-Rhythmus gab? Minnesota schüttelte den Kopf. "Wie könnte ich danach einschlafen? Ich denke, Alina und JJ sind total erschöpft und Jadda und Mac machen ihre Verletzungen zu schaffen. Ich könnte jetzt nicht mal schlafen, wenn man mir eine Waffe gegen den Kopf halten würde", erklärte sie. Jack blickte sie an, dann meinte er: "Also dann könnte ich auch nicht schlafen!"

"Okay, überlegen wir mal, wie wir hier rauskommen", meinte Daniel und griff das wichtigste Thema auf, das im Moment gelöst werden musste. "Wir könnten mit dem zweiten Ringtransporter an die Oberfläche gelangen und dann verschwinden", schlug Teal´c vor. "Die würden uns vorher ausmachen. Da stehen Dutzende von Wachen am Tor", erklärte Jacob. "Okay und somit scheidet Ringtransporter Nr. 1 auch aus", meinte Jack. "Mai tak", stieß Eu´ra plötzlich hervor. "Was?" fragte Minnesota.

"Ich habe Unterlagen im Labor liegen lassen", sagte die Tok´ra hektisch. "Was? Eu´ra!" stieß Jacob wütend hervor. "Entschuldigt", meinte die Tok´ra. "Sind diese Unterlagen denn so wichtig?" fragte Daniel. Jacob nickte. "Wichtige Forschungen im Bezug auf waffenfähiges Naquada in dieser Gegend. Wenn die Goa´uld das in die Finger bekommen..." Curai brachte den Satz nicht zu Ende. "Na herrlich!" stöhnte Jack. "Wir holen das Zeug", meinte er dann.

"Gleich morgen früh", fügte er hinzu.

***

"Aufstehen!" Ich öffnete verschlafen die Augen und blickte in Jacks Gesicht. "Hä?" war meine müde Antwort. "Aufstehen, es gibt Frühstück und wir müssen ein paar Unterlagen retten", erklärte der Colonel aufmunternd. "Och nö", stöhnte Alina neben mir und drehte sich in ihrem Schlafsack so, dass sie mit dem Rücken zu Jack und mit dem Gesicht zu mir lag. Ich gähnte. "Wie spät?" fragte Minnesota verschlafen aus einer anderen Ecke.

"Sechs Uhr", antwortete Jack immer noch fröhlich. "Oh mein Gott", stöhnte ich. "So früh stehe ich ja nicht mal auf, wenn ich Schule habe", murmelte Alina missgelaunt, kämpfte sich dann aber doch aus ihrem Lager. Jack zog mir den oberen Teil des Schlafsacks aus der Hand, den ich mir gerade wieder bis zu den Schultern ziehen wollte, umfasste mein Handgelenk und zog mich in eine aufrechte Sitzposition. Ich blinzelte verschlafen. Jack machte sich bereits wieder auf den Weg zum Kocher und stupste unterwegs noch Daniel an, der inzwischen wieder eingeschlafen sein musste und offensichtlich genauso schwer aus den Federn kam wie wir. Sam saß mit geschlossenen Augen am Kocher und die dampfende Suppe in ihrer Hand schien sie gar nicht wahrzunehmen. Sie schien bereits wieder im Land der Träume zu weilen, schlief im Sitzen. Auch sie bekam von Jack ein Schulterklopfen. "Hm, was?" fragte sie erschrocken. "Was ist denn los mit Ihnen? Sonst sind Sie doch immer hellwach."

"Sonst habe ich um diese Zeit schon immer zehn Liter Kaffee getrunken...selbst wenn wir auf Mission sind", antwortete Sam erschöpft. "Da haben Sie ihn!" antwortete Jack und reichte ihr theatralisch langsam eine Kaffee-Tasse. "Danke, Sir", seufzte Sam glücklich und inhalierte den Duft des Getränkes. Teal´c kümmerte sich um Macs Wunden. Mac selbst war wach und sah relativ gut aus. Die Blässe war beinahe verschwunden und sie schlürfte ab und zu an der heißen Suppe in ihren Händen. Jacob, Curai und Eu´ra saßen in einer Ecke und diskutierten leise. Malek erblickte ich direkt neben Jadda. Auch die beiden unterhielten sich während ihres Frühstücks offensichtlich sehr angeregt. "Na sieh mal einer an!" murmelte ich und deutete mit einem Kopfnicken zu den beiden hinüber. "Kaffee", sagte Daniel nur und ließ sich neben Sam zu Boden fallen. Die Wissenschaftlerin genoss ihr Getränk in vollen Zügen, setzte aber ab, als Daniel zu ihr stieß und grinste ihn schelmisch an. Dann fuhr sie sich durch die Haare, die nach allen Seiten abstanden. Jack reichte auch Daniel eine Tasse und wandte sich dann wieder uns zu. Er klatschte in die Hände. "Auf, auf, ihr Nachteulen", rief er. "Die Bezeichnung ist nicht gerade passend", murmelte Minnesota und schlurfte zu der verschlafenen Gruppe von Wissenschaftlern neben dem Kocher. "Ich werde meinem Ruf auch nicht gerecht", meinte Jadda beinahe tröstend. Ich stand auf und seufzte. Alina folgte mir, leise vor sich hin murmelnd, zu den anderen. "Wie geht es euch?" fragte Jack.

Alina blinzelte ihn übermüdet an. "Stell um sechs Uhr morgens nicht so schwere Fragen", murmelte ich. "Schon besser", kam es von Mac. Jadda nickte. Jack reichte mir eine Tasse Kaffee. "Danke", seufzte ich. "Ich hasse Kaffee", sagte Alina. "Dann eben Wasser", meinte Jack und nahm ihr die angebotene Tasse wieder aus der Hand, um ihr eine Feldflasche in die selbe zu drücken.

***

"In Ordnung, wenn wir Eu´ras Unterlagen holen wollen, müssen wir extrem vorsichtig sein. Überall sind diese komischen Schildfallen und außerdem die Jaffa. Außerdem müssen wir die Nahrung aus dem Tel´tak holen, da wir immerhin zu zwölft sind und ich habe mir eure Vorräte gestern mal angesehen. Die mögen zwar für mehrere Wochen reichen, aber nur, wenn man höchstens zu fünft ist", erklärte Jack. Curai wirkte verwirrt. "Aber...wie oft am Tag nehmt ihr denn Nahrung zu euch?" fragte sie irritiert. Jack blickte sie erstaunt an, dann winkte er ab: "Es reicht jedenfalls nicht. Doch im Tel´tak habe ich noch zwei Kisten gesehen, damit müssten wir...drei Wochen klar kommen. Gott bewahre, dass wir solange hier drin sitzen müssen! Vor allem müssen wir die Lage checken. Und da alles möglichst gleichzeitig geschehen sollte, schlage ich vor, wir teilen uns in drei Teams auf", eröffnete Jack die Besprechung, die direkt nach dem Frühstück stattfand. Ich blinzelte ihn immer noch verschlafen an. Es dauerte immer eine Weile, bis ich in Fahrt kam. Dazu kamen noch die Strapazen der letzen Tage. Alina saß neben mir und blickte Jack erwartungsvoll an. Jadda saß mit Minnesota, Mac und Malek zusammen in einer kleinen Gruppe. Curai und Eu´ra standen an die Wand gelehnt hinter Daniel, Sam und Jacob. Teal´c stand neben Jack und lauschte aufmerksam seinen Worten. "Daniel, Alina, JJ und ich gehen zum Tel´tak und bergen die Vorräte. Ich glaube kaum, dass wir auf Widerstand stoßen werden", meinte Jack.

Daniel schüttelte den Kopf. "Ich denke genauso", meinte er. "Ich habe die Sensoren gecheckt, bevor wir hierher flohen. In der Wüste befindet sich niemand. Nur am Tor, hier unten und der Rest ist wahrscheinlich auf dem Ha´tak", erklärte Curai. Jack nickte zufrieden. "Gut", meinte er. "Carter, Minnesota, Eu´ra, Jacob und Curai – ihr seht mal nach, wie weit wir gehen können, bis wir auf die ersten Jaffa-Patrouillen stoßen. Vielleicht haben sie sich ja nicht im ganzen Tunnelsystem verteilt, sondern bleiben in der Nähe des Ringtransporters, um uns abzufangen. Von dem zweiten wissen sie nichts, oder?" hakte Jack nach und Eu´ra schüttelte den Kopf.

"Glaube ich nicht", meinte sie. "Wunderbar. Diese beiden Teams treffen sich in einer halben Stunde im Labor, um Eu´ras Unterlagen zu sichern", war Jacks Antwort. "Teal´c und Malek wenn ihr bei Mac und Jadda bleiben würdet?" hakte er dann nach.

Jadda öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Jack schüttelte den Kopf. "Verletzt", war sein einzigstes Wort.

***

"Okay", flüsterte Jack und ich beobachtete, wie sich die Wand zur Beta-Sektion verschloss. Jack führte einige Kristalle in seiner Weste mit sich, um sie jederzeit wieder betreten zu können. Auch Alina, Daniel und ich hatten welche von Malek erhalten, als wir die Vorräte aus dem Tel´tak - die von einer früheren Tok´ra-Mission herrührten - zurück zur Beta-Sektion geschafft hatten. Wie man uns erklärt hatte, waren sie spezifisch auf diese Wand ausgerichtet und funktionierten nirgendwo anders im Komplex. Nicht eine einzige Jaffa-Patrouille hatte unseren Weg gekreuzt und die Schildfallen hatten wir umgehen können.

Die restlichen Waffen und die wenige Nahrung waren in der Beta-Sektion gut aufgehoben und so machten wir uns auf den Weg zum Labor.

***

Sam blickte um die Ecke zu den Ringtransportern. "Oh", machte sie. Auch Minnesota beugte sich vorsichtig vor, schreckte sofort zurück, als einer der vielen Jaffa den Kopf drehte. Sie hatten Schwierigkeiten gehabt, den vielen Patrouillen auszuweichen, doch nun hatten sie ohne ein Feuergefecht den Transporter erreicht.

"Da kommen wir nie raus", flüsterte Sam Minnesota zu und Curai und Eu´ra nickten bestätigend, während Minnesotas Miene sich verfinsterte. "Sieht ganz so aus", murmelte sie. "Los, gehen wir zu den anderen ins Labor", meinte Jacob und schlich sich davon. Die anderen folgten ihm.

***

"Carter?"

"Sir", begrüßten sich die beiden Offiziere kurz. "Wie viele?" fragte Jack hoffnungsvoll.

Sam blickte ihn wortlos an und schüttelte den Kopf. Minnesota fasste es in Worte. "Zu viele. Wir haben keine Chance. Rund zehn Jaffa bewachen den verdammten Eingang", sagte sie. "Was denn? Nur zehn?" hakte Jack nach. "Wir könnten sie besiegen, wir sind genug, aber das Problem ist...was dann? Es ist zu auffällig. Und am Tor warten noch mehr von ihnen", erklärte Jacob. Jack blickte in die Runde. Alina und JJ hatten ohne größeres Aufsehen den Weg zueinander gefunden.

Ihm war aufgefallen, dass die beiden Mädchen fest zusammenhielten und gute Freundinnen geworden waren. Daniel blickte nachdenklich in der Gegend herum und spielte nervös mit dem Reißverschluss seiner Jacke, während die Pistole in seiner anderen Hand völlig ruhig zu Boden zeigte. Sam erwartete eindeutig einen Befehl von ihm und Minnesota schaute ebenfalls erwartungsvoll zu ihm hinüber. Curai und Eu´ra standen dicht mit Jacob zusammen und redeten leise auf Goa´uld miteinander. "Gut, Eu´ra, such deine Unterlagen!" befahl Jack. Sie nickte und ging ans Werk, suchte verschiedene Papiere zusammen und lud Daten auf Speicherelemente. "Daniel, du kommst mit mir an diese Tür! Jacob auch. Carter, die andere! Ich brauche euch zur Verteidigung, während Eu´ra sucht. Curai, hilf ihr! Alina, JJ, haltet euch mittig, man kann euch vom Gang aus nicht erwischen und Minnesota, du gehst mit Carter zur Tür und schießt auf alles was eine Rüstung trägt. Klar?"

"Jawohl, Sir", antwortete Sam und lief mit eiligen Schritten zur hinteren Tür, zog Minnesota mit sich. Daniel wurde von Jack mit zur vorderen Tür geschleppt und in die Hocke gedrückt. Er war offensichtlich in Gedanken gewesen, kehrte jetzt aber in die Realität zurück und zielte auf den Gang hinaus. Jacob richtete seine Zat ebenfalls auf den Tunnel. Curai wirbelte nun auch im Labor herum. Ich blickte Alina an. Dann atmete ich durch, schaute die Zat in meiner Hand an. Schwere Schritte erklangen. Curai und Eu´ra erstarrten, Alina und ich gingen in die Hocke und hielten den Atem an, während die beiden Tok´ra die Unterlagen auf einen Haufen legten und sich auf die beiden Türen verteilten. Der Widerstand schien sich nur von Jacks Seite aus zu nähern. Auch Sam fiel das auf. Sie winkte mich und Alina zu sich, Eu´ra und Minnesota. Ich fuhr zusammen, als Jack eine erste Salve in den Gang abgab und duckte mich tiefer, als Einschläge von Stabwaffen-Salven und Zat-Kanonen Papiere durch den Raum wirbelten. Sam überlegte nicht lange, sondern rannte zu Jack, Daniel, Jacob und Curai, um sie zu unterstützen. Minnesota verschwand in dieselbe Richtung. Es war unglaublich laut und ich hielt mir die Ohren zu. Weiterhin hielt ich die Luft an, bemerkte, dass Alina an meinem Ärmel zupfte und neben sich deutete. Eu´ra war verschwunden. Ich nahm die Hände runter. "Verräterin!" schrie Alina über den Lärm hinweg und duckte sich tiefer in die Nische an der Tür, als eine Energie-Entladung knapp über uns einschlug. Ich legte mich flach auf den Boden.

Etwa nach fünf Minuten wurde es mit einem Mal wieder still. Ich atmete nervös ein, stieß die Luft wieder aus, fühlte eine Hand auf meiner Schulter, die mich hochzog. "Ist alles klar bei dir? Bist du verletzt?" fragte Jack besorgt, während Daniel Alinas Lage überprüfte. Curai sicherte weiterhin mit Minnesota und Jacob die Tür, Sam hockte neben ihnen. Niemand der anderen war verletzt worden. Das stellte ich mit einem erleichterten Blick fest. "Eu´ra", stieß ich dann hervor. Jack blickte sich um. "Sie ist weg", sagte Daniel. Ein Schrei ertönte aus den Gängen hinter der Tür, an der Alina und ich gekauert hatten.

Jack winkte Sam und Jacob, ihm zu folgen und rannte den Gang hinunter in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. "Nein, Jack", rief Alina, doch er war schon weg. "Daniel." Ich wandte mich um. Minnesota kam zu uns rüber. "Keine Sorge. Wir rufen euch", sagte der Archäologe und rannte mit Curai hinter seinen Kameraden her. "Nein!" rief Alina. "Was ist los?" fragte Minnesota und blieb bei uns stehen.

"Eu´ra ist die Verrätern", erklärte ich ihr knapp und lief hinter Alina her durch die Tür, die weiter in die Tok´ra-Stollen hineinführte. Minnesota griff zu ihrem Funkgerät. "Jack, hör zu! Nicht weiter!"

Waffengeräusch ertönte und ließ Alina und mich langsamer werden, schließlich ganz bremsen. Minnesota tauchte hinter uns auf. "Ich habe es per Funk versucht", berichtete sie. "War wohl zu spät", murmelte ich. "Das ist bestimmt eine Falle!" stieß Alina hervor.

"Eu´ra wird versuchen, alle zu töten", entfuhr es mir. Minnesota nickte bestätigend und winkte uns, weiterzulaufen. Als wir am Ort des Geschehens eintrafen, waren die gesamten Jaffa schon überwältigt. Es waren nur fünf gewesen und Jack, Daniel, Sam, Jacob und Curai hatten schneller als sie reagieren können.

Eu´ra war nicht zu sehen. Jack trat auf die Kreuzung. Daniel und Sam folgten ihm. Ich lief an Daniels Seite. "Wir müssen hier verschwinden. Eu´ra-"

"Wir können sie doch nicht einfach hier lassen", entfuhr es Sam. Verzweifelt blickte ich sie an. Minnesota griff mir unter die Arme. "Eu´ra ist die Verrätern", sagte sie kurz und bündig. Es war zu spät. Eu´ra war hinter einem Mauervorsprung erschienen und zielte auf uns. Die Stabwaffe aktiviert, stand sie vor uns und grinste. "Ihr seid so dumm, Ta´uri...Curai...Jacob!" sagte sie und kostete in vollen Zügen aus, was hier geschah. Wie versteinert standen Jack, Daniel, Sam, Curai, Jacob, Minnesota und ich vor ihr auf der Kreuzung. Ein kleiner Seitenblick zeigte mir Alina, die – versteckt im Seitengang - versuchte, eine gute Schussposition zu finden, doch es gelang ihr nicht. Die Ecke, hinter der sie sich verborgen hatte, lag zu umständlich, um ein vernünftiges Schussfeld zu bieten.

Verzweifelt blickte sie mir in die Augen. Ich blickte wieder Eu´ra an. "Die Götter bieten mir viel zu viel dafür, dass ich euch töte und zu ihnen bringe, als dass ich das Angebot abschlagen könnte", erklärte die Verräterin gerade. "Du bist eine Tok´ra. Du verletzt unsere Ehre", entfuhr es Curai wütend. "Schon als Printa bereitete man mich auf einen Einsatz für die Götter unter euch vor. So mag ich vielleicht eine Tok´ra für euch sein, doch im Geiste bin ich eine Goa´uld", erklärte sie hochnäsig. "Arrogant wie immer, hm?" hakte Jack nach. Eu´ra lachte. "Legt die Waffen ab!" befahl sie dann. "Warum sollten wir? Wir sind in der Überzahl", fragte Jack und warf gleichzeitig Daniel und Sam einen eindeutigen Blick zu: Bringt die Mädchen in Sicherheit und verschwindet!

Daniel und Sam schüttelten kaum merklich die Köpfe. Ein erneuter Blick, härter diesmal: Das ist ein Befehl! Sams Widerrede wurde dadurch gebremst. Daniel schüttelte noch immer den Kopf. Diesmal reagierte Jack nicht mehr, sondern ging einen Schritt auf Eu´ra zu, hob seine Waffe. Die Verräterin reagierte flink und feuerte die Stabwaffe ab. "Jack!" Zeitgleich kamen die Rufe von Sam und Daniel. Ich schlug eine Hand vor den Mund. Ein Schatten hechtete auf Jack zu und schleuderte ihn zu Boden. Ich reagierte beinahe automatisch, drückte unzählige Male auf den Auslöser der Zat, obwohl Eu´ra schon längst verschwunden war. Ich realisierte es gar nicht, hatte die Augen geschlossen und schoss weiter. "JJ! JJ!! Es reicht!"

Sam rief mich, riss mir die Waffe aus der Hand. "Verdammt!" Mein Blick senkte sich. Ich sah Jack am Boden liegen, unverletzt. Auf ihm lag Alina...In ihrem Rücken konnte ich den Austrittsweg einer Stabwaffen-Salve erkennen. "Oh Gott!"

Jack drehte den Körper des Mädchens, sodass sie ihn anschaute. Sie keuchte schwer und ihr ganzer Körper war verkrampft. "Du,…du bist okay?" flüsterte sie. Jack nickte stumm. Alina versuchte ihn anzulächeln, doch die Bewegung stoppte, bevor sie sie zu Ende bringen konnte. Die Anspannung löste sich und ihr Blick wurde starr. Jack blickte nur entgeistert auf das leblose Gesicht. "Sie ist tot", flüsterte er nur, als er ihren Puls gemessen hatte. "Sie ist tot…es ist so sinnlos…" (Ich reiche deine Frage gerade mal weiter, Alina: Fällt euch ne bessere Schreibweise ein?) Er blickte niemanden an und mich schauderte bei seinem undeutbarem Gesichtsausdruck.

Dann sah ich Alina schockiert an. "Tot?" fragte ich tonlos. "Oh, shit!" Minnesota gab ein schluchzendes Geräusch von sich. "A...Alina?" fragte ich.

Ich atmete tief ein, Tränen liefen über mein Gesicht. "NEIN!" rief ich dann. "Nein."

Ein Flüstern. Ich fiel auf die Knie. "Alina..." Ich begann lauter zu weinen. Hände legten sich auf meine Schultern. Sam beruhigte Minnesota. Die Frau gab keinen Ton mehr von sich, starrte nur auf den Körper des toten Mädchens. Jack blickte sie noch immer ungläubig an. "Sie hatte ihr Leben noch vor sich…", murmelte er. Schwere Schritte rissen uns aus unserer Fassungslosigkeit, Daniel hinter mir zog mich auf die Beine und behielt seine Hände auf meinen Schultern. Ich blickte Alina noch immer an. "Jack...Jaffa." Daniels Stimme klang seltsam fern. Der Colonel richtete sich auf, sein Blick wurde emotionslos. Wer ihn kannte, wusste, dass er das nicht bleiben würde, sobald wir wieder in Sicherheit waren. Ich konnte nicht so einfach abschalten. "Gehen wir!" sagte Jack, riss alle aus ihrer Starre. Sam drängte Minnesota vorwärts, den Gang runter. Curai sicherte mit Jacob nach hinten und wartete, bis Daniel mich zu ihr gelenkt hatte.

Doch ich konnte nicht einfach gehen. Als Jack neben mir vorbeilief und zu Daniel sagte: "Los jetzt!" drehte ich durch. Ich hasste die Goa´uld und ich wollte es ihnen entgegen schreien. Wollte es den Jaffa entgegen schreien, die näher kamen. Die kamen, um auch den Rest von uns zu erledigen, damit ihre ’Götter’ uns auf ihren Schiffen wiederbeleben konnten, damit wir ihnen dienten oder zu Goa´uld wurden. "Mai tak Jaffa!" rief ich. Die Schritte wurden schneller, reagierten auf meine Rufe. "Verdammt! Los, Daniel!" befahl Jack. Der Archäologe zerrte mich mit. Doch ich stemmte mich gegen seine Bemühungen. "Mai tak Goa´uld! Ni´ya! Kresta! Shol´va! Mai tak Shol´va! Alada spryng!" Daniel hielt mir die Hand vor den Mund und zog mich rücklings mit. Jack sicherte hinter ihm, bis wir um die nächste Ecke waren, dann drehte Daniel um, ließ mich frei und packte gleich darauf meinen rechten Arm. Dann begann er zu rennen. Jacks Hand traf meinen anderen Arm, zwang mich nun endgültig, mitzurennen und nicht mehr Beleidigungen nach hinten zu schreien. Ich wusste sowieso keine mehr. Ich lief einfach mit ihnen mit. Ließ meine Wut und meine Verzweiflung meine Energiereserven bis zum Unermesslichen auffüllen.

Getrennt

Teal´c und Malek glitten mit schnellen Bewegungen zurück in die Beta-Sektion und schlossen die Wand hinter sich wieder. "Wir müssen verschwinden", sagte Malek auf Jaddas und Macs fragende Blicke hin. "Was? Wieso?" fragte Mac aufgeregt und stand auf.

Sie hatte bisher eine Unterhaltung mit Jadda geführt, diese jedoch unterbrochen, als Malek und Teal´c von ihrem Erkundungsgang zurückkamen.

"Es ist Tanith. Er hat Truppen entsendet", berichtete Teal´c. "Aber hier laufen doch schon die ganze Zeit Truppen herum, oder?" hakte Mac nach. "Was ist mit den anderen?" fragte Jadda zeitgleich.

"Nicht in so großer Zahl und wir werden die anderen warnen. Sieht so aus, als hätte Tanith es darauf angelegt, uns als Präsent für Anubis zu fangen", meinte Malek. Jaddas Blick wurde leicht glasig, dann riss sie sich zusammen. "Wohin?" war ihre nächste Frage.

"Zum Tel´tak. Die Jaffa halten es nach wie vor für verlassen und funktionsuntüchtig", erklärte Teal´c. Jadda und Mac nickten. Malek half Jadda schnell auf die Beine, während Mac von Teal´c gestützt wurde. Sie verließen die Beta-Sektion samt ihrer Ausrüstung. Es war still draußen in den Tunneln - zu still. "Merkwürdig, vorhin waren noch Schritte überall zu hören", überlegte Malek. Sie schwiegen und lauschten angestrengt. Ein dumpfes Geräusch wie ferner Donner erregte ihre Aufmerksamkeit, zwei weitere Geräusche ähnlichen Klanges folgten. "Was war das?" flüsterte Mac so leise, dass man sie kaum verstand.

Teal´c und Malek blickten sie bezeichnend an. "Sprengsätze und Al-Keshs...Todesgleiter. Sie legen die Tunnel frei", antwortete Malek.

***

Es gab wieder Einschläge. Ich hörte sie deutlich, während ich stumm neben Minnesota durch die Gänge lief. Jack und Sam waren hinter uns und sicherten uns ab, während Curai, Jacob und Daniel voran gingen. Wir schwiegen alle. Niemand schien ein großes Bedürfnis nach Unterhaltung zu haben, ganz zu schweigen davon, dass jedes Wort uns hätte verraten können. "Curai, wo sind die nächsten Schilde?" fragte Jack plötzlich. Die junge Frau drehte sich um und bedeutete ihm, zu ihr nach vorne zu kommen. Minnesota gesellte sich mit ihrer Stabwaffe zu Sam, als wir stehen blieben und Curai Jack leise von der Lage der näheren Schilde berichtete. Wir wussten alle, dass die Angaben nicht mehr aktuell sein konnten, da Curai sie noch vor unserer Flucht in die Beta-Sektion erhalten hatte.

"Unheimlich", meinte ich. Daniel blickte mich fragend an. "Was?"

"Hör doch mal!" sagte ich. "Es ist so still", nickte Minnesota. "Die Jaffa haben sich sicher zum Eingang zurückgezogen und sind an die Oberfläche gegangen. Die Todesgleiter sind wieder unterwegs", flüsterte Sam und ich hörte erneut dumpfe Schläge aus der Ferne. "Hoffentlich geht es den anderen gut", meinte Minnesota. Ich nickte. Erneut ein Einschlag. "Der war aber nah", kommentierte Daniel. Dann war der Gleiter direkt über uns und feuerte. Risse durchzogen die Tunneldecke. "Sir!" rief Sam und deutete nach oben. Da kamen schon die ersten Brocken runter. "Oh, verdammt! Weg da!" rief Jack. Ich rannte gemeinsam mit Daniel und Jacob auf ihn und Curai zu und blickte zurück. Minnesota und Sam wichen zwei Schritte zurück und mussten schließlich in die entgegengesetzte Richtung springen, um den großen Brocken zu entkommen, die jetzt von oben fielen. Ich schloss die Augen, wurde von jemandem an die Wand gepresst. Das Geräusch fallender Steine dauerte etwa eine Minute an, dann wurde es ruhig. Ich hustete. Jack entließ mich aus seinem schützenden Griff. "Daniel?"

"Bin noch da", lautete die Antwort. Er hustete und humpelte auf uns zu. "Curai, Jacob!" rief ich. Die Tok´ra tauchten hinter einem Felsblock auf. "Der Gleiter hat getroffen", ermittelte ich.

"Sehr gut sogar", antwortete Jack. "Kein Loch. Sie sind noch nicht durch", erwiderte Daniel. Tatsächlich war über uns noch immer die Decke der Tok´ra-Tunnel zu erkennen, wenn auch eingerissen oder herausgebrochen. Neben uns türmte sich ein ganzer Schutthaufen und versperrte uns die Sicht zu Minnesota und Sam. "Carter, alles klar bei euch?" fragte Jack ins Funkgerät. "Wir sind unverletzt", antwortete Minnesota. "Wir sind abgeschnitten und suchen einen anderen Weg zurück, Sir. Und bei Ihnen?" ergänzte Sam. "Bei uns ist auch alles klar. Funkkontakt halten!"

"Jawohl, Sir."

"Das läuft ja alles herrlich-" Jack presste mir eine Hand auf den Mund und erstickte den Rest meines Kommentars. Er beugte sich zu mir herunter. "Sh", zischte er leise. Daniel hatte seine Pistole erhoben und horchte.

Curai und Jacob krampften ihre Hände um ihre Zats. Jetzt hörte ich es auch. "Schritte", flüsterte Jack und bedeutete mir, Curai, Jacob und Daniel, ihm in einen Quertunnel zu folgen.

***

Sam blickte Minnesota an. "Das sind Schritte", flüsterte sie. "Jaffa", antwortete Minnesota und ging vorsichtig mit Sam den Gang hinunter, bog in einen Seitentunnel und folgte diesem Weg weiter. "Sie müssen ein Loch geschossen haben", vermutete Sam. Minnesota nickte. "Hier ist Malek, hört ihr mich?" Sam und Minnesota fuhren zusammen, als ihre Funkgeräte die leise Stimme übertrugen. Sam griff nach dem Gerät und antwortete: "Wir hören dich alle. Was gibt es?"

"Wir mussten uns zum Tel´tak zurückziehen. Ich hatte zwar erst befürchtet, dass Taniths Jaffa uns aufspüren würden, doch dann waren sie plötzlich verschwunden", berichtete Malek. "Ist uns bekannt. Hinter uns war auch niemand mehr her", antwortete Jack. "Sie sind jetzt wieder unterwegs", ergänzte Daniel. "Sie haben ein Loch in die Decke geschossen, nehme ich an", meinte Jack. "Meint ihr, sie hätten die Beta-Sektion entdeckt?" fragte Daniel. "Nein, aber sie hätten ausgerechnet dort besonders viele Wachen postieren können, was zur Folge gehabt hätte, dass wir nicht mehr heraus oder hinein könnten. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Die Beta-Sektion wurde zerstört", berichtete Malek. "Was ist mit den Kristallen?" fragte ich.

"Die nützen uns bei einer zerstörten Sektion-"

"Nein, ich meine die normalen", unterbrach ich Malek. "Wir haben sie retten können. Ich trug sie in einer Tasche bei mir", berichtete Malek. "Ich habe auch noch neun bei mir", erklärte Curai. Sam erwiderte: "Nein, die hast du mir gegeben, bevor wir aufbrachen."

"Gut, wir kommen zum Schiff", meinte Jack. "Alles in Ordnung bei euch?" fragte Jadda. Niemand von uns schien sonderlich große Lust zu haben, auf die Frage zu antworten. Minnesota blickte Sam an. "Alina", flüsterte sie, hatte das Funkgerät aber nicht aktiviert, während sie sprach.

"Wir erklären euch alles später", sagte Jack nur. Der Funkkontakt endete. Sam ging mit Minnesota weiter.

***

"Teal´c, ihr sagtet uns – habt uns versichert -, dass Tanith tot sei", sagte Malek müde, nachdem die Tür zum Tel´tak hinter ihm zugeglitten war. Mac ließ sich von ihm in einen der Sitze helfen und schloss seufzend die Augen. "Geht es dir gut?" fragte Jadda besorgt. Mac nickte müde. "Es ist nur...sind nur Schmerzen. Aber es hat aufgehört zu bluten und ich kann laufen, ohne vor Schmerz bewusstlos zu werden, also...mir geht es gut", sagte sie und lächelte Jadda versichernd an. "Und bei dir?" war ihre nächste Frage.

"Es sind....nur...die Erinnerungen", sagte Jadda nur und Mac nickte traurig. "Die Wunden sind gar nicht so schlimm, hm?" hakte sie dennoch nach. "Erinnerungen", wiederholte Jadda, betastete die Schwellungen in ihrem Gesicht und schüttelte den Kopf. Sicher, ihr ganzer Körper schmerzte, als erinnere er sich noch an die erlittene Qual. Sie blickte auf dann blickte sie auf die in der Nacht friedlich daliegende Wüste. "Die Jaffa müssen bereits einen Zugang zum System gehabt haben", sagte sie leise.

"Ja, wie sollten die ersten Truppen sonst hineingelangt sein. Die Ringtransporter findet man nicht so leicht wie die Anlage selbst", antwortete sie. "Wozu brauchten sie einen zweiten Zugang?" fragte Jadda sich.

"Um mehr Truppen hineinsenden zu können. Ich weiß es nicht. Aber die anderen stecken in großen Schwierigkeiten. Ich hoffe, wir sehen alle gesund wieder", sagte Mac. "Die Energiesignatur! Sie hat die Tok´ra verraten", meinte Jadda. "Nein, es war einer von denen selbst, der sie verraten hat", meinte Mac. Jadda nickte langsam. Sie setzte sich in eine Ecke und schloss die Augen. Dann fiel sie in unruhigen Schlaf.

***

Erschöpft ließ ich mich an einer Wand zu Boden sinken. Die letzten fünf Minuten totaler Sprint hatten mir alles abverlangt, was ich noch an Kraftreserven in mir gehabt hatte.

Daniel setzte sich neben mich, Curai, Jacob und Jack berieten und sicherten den Ausgang. "Wir machen hier für ein paar Minuten Rast, bevor wir zum Schiff gehen", verkündet Jack. Ich barg mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte. Jack kam zu uns herüber und setzte sich mir gegenüber, während die Tok´ra weiter den Eingang im Auge behielten. Ich blickte auf und wischte mir tapfer die Tränen weg. Der Rucksack, der noch immer auf meinem Rücken hing, behinderte mich ein wenig, doch es war mir gleichgültig. Ich zog diese ungemütliche Rückenstütze vor, während ich jetzt zur Decke blickte und neue Tränen aufsteigen fühlte. Jack und Daniel schienen nicht ganz zu wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten. Jack selbst wirkte ebenfalls total erschüttert und ich erinnerte mich an seine Worte in den Tunneln...Dort wo Alina starb: "Sie ist tot...es ist so sinnlos..."

Ich blickte ihn aufmerksam an. "Es ist nicht deine Schuld", brachte ich mühsam hervor. Er wirkte plötzlich traurig. "Na ja, scheint zur Gewohnheit zu werden, dass-"

"Jack!" unterbrach Daniel ihn und schüttelte den Kopf. "Das hätte mir genauso gut passieren können...oder Minnesota oder JJ oder Curai...oder Sam", sagte er dann sanft.

Jack schüttelte den Kopf, nickte anschließend bestätigend. "Okay", murmelte er. Dann blickte er mich an. "Wird schon."

"Wir müssen zurück", sagte ich tonlos. "Was?"

Er blickte mich ungläubig an. "Wir müssen zurück", wiederholte ich.

"Wir...JJ, wir können nicht zurück, selbst wenn wir es wollten. Was würde das bringen?" fragte Jack.

"Wir lassen niemals unsere Leute zurück."

"Sie ist tot!"

"Damit scheinst du dich aber schnell abgefunden zu haben", meinte ich kalt. Ich blickte ihn starr an. Noch immer liefen Tränen über meine Wangen. "Und so eine Tatsache hat uns nie daran gehindert, noch auf euch zu hoffen", sagte ich aber dann beherrschter. Er legte den Kopf schief. Die Frage war in seinen Augen zu lesen. "Wenn ich genau nachzählen müsste, wie oft ihr schon für tot erklärt wurdet...ich käme nicht mehr mit. Was war es alles? Abhängigkeit vom Licht, Stabwaffen, Felsbrocken in einer Mine, Handmodule...Verdammt, diesen Schlangenköpfen ist alles möglich. Sie haben einen Sarkophag, sie werden Alina wiederbeleben und ich bin nicht bereit dazu, sie denen so einfach zu überlassen. Ich bin nicht bereit dazu. Ich kann das nicht zulassen! Ich will nicht, dass sie gefoltert wird wie Jadda oder dass eine dieser Schlangen sie übernimmt. Ich will nicht, dass es mit ihr genauso wird wie mit Sarah und Sha´re. Denk an Kawalsky, denk an...denk an...an Skaa´ra. Denk an Skaa´ra, Jack!" forderte ich ihn auf.

Jack starrte mich eine Weile wortlos an. Dann stand er ruckartig auf und ging zu Jacob hinüber. Ich wollte ihm folgen, doch Daniel hielt mich zurück. "Er würde ihr genauso gerne helfen. Er mag sie. Und ich glaube, das weißt du auch", sagte er fest und schaute mich durchdringend an. "Schau, du sagst, du kennst uns...dann begreifst du ihn auch", meinte er schließlich sanfter.

Ich blickte zu Jack. "Ich kann Alina nicht zurücklassen. Das geht nicht, Daniel."

"Wir werden uns was einfallen lassen. Aber nicht jetzt. Es ist noch nicht zu spät. Es ist genau wie du gesagt hast...wir lassen niemals jemanden zurück. Doch zuerst müssen wir euch nach Hause bringen." Jack trat auf uns zu, wich aber meinem Blick aus. "Wir wollen weiter", meinte er. Daniel und stand auf, um an Jack vorbei zu Curai zu gehen. "Alles klar bei dir?" fragte der Colonel ohne mich anzusehen.

Ich wischte mir ein letztes Mal über die Augen und antwortete: "Natürlich." Wir gingen weiter.

Curais Entscheidung

"Jadda!" Eine sanftes Rütteln holte sie in die Realität zurück. Malek kniete direkt neben ihr, Teal´c und Mac schauten in ihre Richtung. "Was...was ist...passiert?"

"Du hast geträumt. Laut geträumt", antwortete Mac. Jadda blickte sie an. "Wie?"

Sie war noch gänzlich verwirrt. Das Einzige, woran sie sich erinnerte: Ein dunkler Raum, Stimmen, stampfende Schritte, Schmerz, erneut Stimmen und dann war alles so unfassbar still geworden. Ein plötzlicher Schmerz hatte sie getroffen und sie hatte laut aufgeschrieen.

"Entschuldigt", murmelte sie erschöpft, richtete sich auf und lehnte sich gegen die Wand. Sie war kreidebleich und Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn. Malek schüttelte den Kopf. "Braucht dir nicht leid zu tun", sagte er. Es wurde still. Jaddas Mund verzog sich zu einem schmalen Strich, es war offensichtlich, dass sie innerlich um ihre Existenz kämpfte. Sie wollte nicht zerbrechen. Immer stark sein..., so hart der Kampf auch sei. Niemand sagte ein Wort.

"Er starb nicht", sagte Jadda plötzlich. Alle Blicke hefteten sich verwirrt auf sie. "Wer?" fragte Mac neugierig.

"Tanith. Sie sprachen davon während..." Jadda stockte kurz, "der Folter."

"Moment...", unterbrach Mac. "Seit wann verstehst du Goa´uld?" fragte sie dann.

Jadda blickte sie an. "Sie...sie sprachen noch immer englisch. Sie benutzten es während der Folter, damit ich ihre Fragen verstehen konnte und dachten wohl nicht daran, die Sprache zu wechseln – keine Ahnung. Jedenfalls...Tanith und Anubis hatten eine Art Auseinandersetzung und Anubis hat Tanith an seine ’großzügige Hilfe’ erinnert während er in Not war. Ohne ihn sei er längst tot gewesen. Yu hat gefragt, was er damit meine und Anubis erklärte es ihm: Es gibt ein neues Schutzschild. Es umhüllt einen Körper gänzlich wie eine zweite Haut und ist nicht zu erkennen. Allerdings verfügt Anubis wohl nur über eins dieser Dinger. Und da Tanith wohl sein erster Diener war..." Beim letzten Satz fixierte Jadda Mac. Die Frau nickte wissend. Dann lehnte sie sich zurück und legte sich schließlich ganz auf den Boden. Malek, der wohl gerade dabei gewesen war, Mac zu untersuchen, griff nach der Tasche, die um seine Schultern hing. "Ich habe da vielleicht noch eine letzte Möglichkeit, Mac. Ich habe das aus einer Transportkiste hier im Tel´tak. Deine Wunde blutet sehr stark bei jeder groben Behandlung. Du verlierst auf diese Art und Weise zu viel Blut." Er zog ein Heilungsgerät hervor. Mac starrte es an. "Wenn du einverstanden bist", meinte Malek.

Mac nickte langsam. "Versuch es!" meinte sie. Jadda beugte sich vor und kniete sich hin. Malek streifte sich das Gerät über und aktivierte es. Jadda beobachtete, wie ein Licht sich ausbreitete und schließlich Macs Wunde einhüllte. Die Frau atmete durch. "Tut es weh?" fragte Jadda. Mac schüttelte den Kopf. "Es ist warm", meinte sie. Dann zuckte sie kurz zusammen. "Oh, jetzt tut es doch weh."

Noch einige Sekunden verharrte Malek in seiner Position, dann brach er ab und atmete durch. Mac fuhr mit ihrer Hand unter das T-Shirt und stutzte. "Hey, wow!" stieß sie hervor und richtete sich auf. Jadda hob ihr T-Shirt an. "Sie ist weg", murmelte sie. Malek lehnte sich entkräftet zurück. "Ich brauche eine Pause, dann kümmere ich mich um dein Bein", versprach er. Mac lächelte ihn dankbar an.

***

Minnesota schlich mit Sam den Gang entlang. "Es muss doch noch einen Weg zum zweiten Ringtransporter geben, der nicht blockiert ist", fluchte Minnesota wütend. Sam nickte und bewegte sich um die nächste Ecke. Minnesota folgte ihr. Sie gingen den Gang hinunter und bogen um eine Ecke. "Na toll!" seufzte Minnesota als sie den riesigen Schutthaufen sah, der sich vor den beiden auftürmte.

"Eingestürzt", seufzte sie dann. "Mist!" fluchte Sam. "Kree, Ta´uri! Kree tall!" Stabwaffen wurden aktiviert. Minnesota und Sam fuhren herum und richteten ihre Waffen auf die vier Gegner vor ihnen. Minnesota hätte ihre Stabwaffe dabei beinahe fallen gelassen. Sie war noch nicht sonderlich geübt im schnellen Umgang damit. "Kree tall!" wiederholte der Primus vor ihnen.

"Kree, Jaffa!" erklang eine tiefe Stimme hinter den Kriegern. Sie traten zur Seite, immer noch die Waffen im Anschlag. Eine fünfte Person trat nach vorne und blickte den beiden Menschen furchtlos entgegen. "Lasst die Waffen sinken!" befahl Yu.

Sam blickte Minnesota an. Ihr Blick wurde erwidert. Kaum merklich nickte Sam. Gleichzeitig feuerten sie auf Yu, doch die Schüsse prallten an seinem Schutzschild ab. "Tyger!" rief der Primus. Seine Stabwaffe richtete sich nachdrücklich auf Minnesotas Brust. "Okay, ruhig bleiben!" meinte Sam und beugte sich runter, um ihre Waffe abzulegen. Minnesota tat es ihr nach. Als Sam wieder hochkam, hielt sie plötzlich ihr Messer in der Hand und warf es Yu entgegen. Der Goa´uld wirkte nicht im mindesten überrascht, er wich zur Seite und das Messer landete auf dem Boden. Dennoch wurde er wütend. Seine Augen leuchteten auf und er hob die Hand. Sam wurde von der kinetischen Kraft der Handspange getroffen und zurückgeworfen. Bewusstlos sackte sie zu Boden, nachdem ihr Flug an den Geröllhaufen gestoppt wurde. Minnesota blickte zu ihr, dann wieder zu Yu und seinen Jaffa. Blitzschnell warf sie sich zu Boden und hatte ihre Stabwaffe wieder in der Hand.

Sie feuerte auf zwei Jaffa in ihrer Nähe und traf beide tödlich. Bevor sie noch ein drittes Mal schießen konnte, zwang sie ein unglaublicher Schmerz in die Knie. Sie schrie auf und ließ ihre Waffe fallen, starrte das Handmodul an, das Yu direkt auf ihre Stirn gerichtet hielt.

***

"Los, los, los!" rief Jack und wartete, bis Daniel an ihm vorbeigelaufen war. Mit einem Blick vergewisserte er sich, dass Curai auf mich aufpasste und rannte dann neben Jacob weiter durch die Gänge. Immer bereit, eventuell ankommende Feinde vor sich zu töten, um uns eine schnellere Flucht zu ermöglichen. Ich rannte so schnell ich konnte, doch ich spürte bereits, dass die erneute Flucht, die kurz nach unserem Aufbruch zum Schiff nötig wurde, mich erschöpfte. Ich war einfach zu müde. Das ganze Herumgerenne und Herumgeschleiche der letzten Stunden hatte ich mich einfach nur fertig gemacht und ich konnte kaum noch die Augen offen halten.

Daniel, Jacob und Jack waren schon um die nächste Ecke verschwunden, als Curai aufschrie und neben mir zu Boden ging. Geschockt blieb ich stehen und drehte mich zu den Jaffa um, die den Tunnel hinunter kamen. "Curai!?!" Keine Antwort, sie hatte die Augen geschlossen, die Wunde in ihrer Brust war wahrscheinlich unheilbar.

Ich drehte mich um und rannte weiter, als ein Schuss mich in den Oberkörper traf und zu Boden schmiss. Ich kam hart auf und verlor sämtliche Luft in meiner Lunge. Allmählich wurde mir schwarz vor den Augen und ich spürte, dass mein Herz bereits Aussetzer hatte, als ich das Bewusstsein verlor.

***

Minnesota starrte dem Handmodul noch immer entgegen, spürte die tobenden Kopfschmerzen, ignorierte die Geräusche, die um sie herum entstanden, sah nur dieses grelle Licht. Die Wirklichkeit verzerrte sich, wurde doppelt belichtet, Geräusche abgehackt. Beinahe automatisch schossen ihr Bilder durch den Kopf – ihr vergangenes Leben – und sie dachte an zu Hause, als sie plötzlich entlassen wurde. Sie sackte zur Seite und blieb mit geschlossenen Augen liegen, hörte einen Aufschrei und den schweren Atem einer Frau. Stabwaffenschüsse lösten sich, MP-Feuer erwiderte sie und dann entfernten sich hastige Schritte. Jemand sank neben ihr zu Boden. "Minnesota? Minnesota! Es ist vorbei." Sie öffnete vorsichtig die Augen und blickte Sam an. "Das war knapp", stöhnte der Major und blickte an die Decke, ihre MP fest umklammert.

"Wem sagst du das?" murmelte Minnesota.

"Hat sich angefühlt, als würde ich innerlich frittiert", fügte sie hinzu. Sam lächelte. "Erzähl das Daniel, der kann das am besten nachfühlen!" seufzte sie und stand auf. Minnesota ließ sich von ihr auf die Beine ziehen. Sam reichte ihr ihre Stabwaffe. "Können wir weiter? Wir sollten so schnell wie irgend möglich verschwinden", meinte sie.

"Bist du nicht verletzt?" hakte Minnesota nach. "Nur ein Kratzer, hatte Glück." Minnesota blickte auf den Hinterkopf der jungen Frau, entdeckte aber nichts besonderes. "Blutet nicht mal", meinte sie. Sam nickte. "Sag ich doch."

"Carter, alles klar bei euch? Ihr habt euch eine Weile nicht mehr gemeldet." Die Stimme des Colonels, seltsam schleppend. "Alles in Ordnung, Sir. Wir gerieten mit Yu aneinander. Glücklicherweise gelang es mir, ihn so schwer zu verwunden, dass er sich zurückzog. Man sollte immer ein zweites Messer dabei haben...oder in diesem Falle eine Person, die ein zweites bei sich hat", lächelte Sam und reichte Minnesota ihre Waffe zurück, die sie vom Boden aufgehoben hatte, während sie sprach.

"Gut." Sam blickte Minnesota irritiert an. Kein bissiger Kommentar? "Sir, ist alles in Ordnung bei Ihnen? Oder hat Dad etwas? Ist JJ in Ordnung? Oder ist etwas mit Curai? Daniel?"

"Ich bin hier", antwortete der Archäologe. "Jacob auch. Curai ist tot. Wir erklären es Ihnen später", berichtete Jack. "Teal´c, habt ihr mitgehört?" fragte er dann. "Ja, O´Neill. Wir sind betroffen wegen Curai."

"Was ist mit JJ?" fragte Jadda.

"Wir klären das alles später. Erst mal sollten wir zusammenkommen", antwortete Jack nur. "Okay", antwortete Jadda. "Wir gehen jetzt zum Ringtransporter, Carter", sagte Jack müde. Der Major nickte und bestätigte mit einem kurzen: "Ja, Sir." Dann unterbrach sie den Kontakt.

***

"Daniel, alles okay?" Der Archäologe nickte, stolperte und wäre gestürzt, hätte Jack ihn nicht im letzten Moment am Rucksack festgehalten. "Immer langsam, Danny-Boy", meinte er.

Daniel verzog das Gesicht und humpelte wieder stärker. Jack bog vorsichtig um die nächste Ecke und seufzte auf. "Wer sagt es denn? Da haben wir den Transporter", sagte er erleichtert. Daniel nickte. Er stellte sich mit Jack und Jacob unter die Ringe im Zentrum des halbrunden Raumes, doch nichts geschah. "Auch das noch", stöhnte Jack.

"Er scheint deaktiviert zu sein", meinte Jacob nachdenklich. "Vielleicht ist er auch kaputt", meinte Jack. "Wie auch immer. Ich kenne mich mit den Dingern nicht aus.", erklärte Daniel. Jacob nickte verstehend und begann damit, die Klappe zu den Kristallen zu öffnen, um nach ihnen zu sehen. "Leider ist das nicht mein Spezialgebiet", meinte er. Jack nickte. "Wir werden sowieso auf Carter warten müssen. Notfalls hilft sie Ihnen." Daniel bestätigte dies still. Jack musterte ihn nachdenklich. Dann führte er ihn etwas von Jacob weg. "Du bist so ruhig", sagte er besorgt.

"Du nicht", antwortete Daniel und blickte ihn an. "Ich weiß, Danny. Meine Art, das alles hier zu verarbeiten", antwortete Jack und klopfte ihm auf die Schulter. "Es war zu spät, um zu den beiden umzukehren. Sie waren bestimmt schon tot", sagte er dann.

Daniel senkte den Blick. "Sie werden sie wiederbeleben...Na ja, JJ ist dann wenigstens bei Alina. Da wollte sie hin", sagte er dann humorlos lächelnd. Jack nickte langsam. "Wir holen die beiden da raus. Und die anderen Tok´ra, die hier gefangen genommen wurden, auch. Sobald das hier beendet ist, holen wir sie da raus", meinte er zuversichtlich. Daniel blickte ihn aufmerksam an. "Okay, Jack", antwortete er.

***

"Sir", grüßte Sam. Minnesota lief hinter ihr. Sie blickte sich suchend im Raum um, dann heftete sie ihren Blick auf Jack. "JJ?"

"Tot", war die stoische Antwort. "Was?" entfuhr es Minnesota.

"Wie konnte das passieren?" fragte sie dann schockiert.

"Wir wurden überfallen, wir konnten nichts tun. Curai stürzte, als nächstes erwischten sie das Mädchen", verteidigte Jack sich. "Es ging zu schnell", ergänzte Daniel leise. In der Ferne hörten sie die hallenden Schritte der Jaffa. "Wir sollten uns beeilen", meinte Jack. Sam nickte zerstreut und machte sich an den Kontroll-Kristallen in der Wand zu schaffen, an denen Jacob schon die letzten drei Minuten arbeitete. Leise unterhielten sie sich.

***

Ich hörte ein leises Widerhallen von fernen Schritten und schlug zögernd die Augen auf. "Was ist...? Daniel? Jack!" Ich stöhnte. Langsam kehrten die Erinnerungen an unsere Flucht zurück, an das Gespräch über Alinas Tod, an die Jagd durch die Tunnel, an... "Curai?"

Ich richtete mich mit einemmal auf und bereute es sofort, da sich hämmernde Kopfschmerzen meldeten. Mein Hals kratzte und ich hustete kurz. Ich fühlte mich wie nach einem 75-Meter-Sprint. Curai lag nur wenige Schritte von mir entfernt. Ich kroch zu ihr und drehte sie auf den Rücken. Erschrocken fuhr ich zurück. Ihre Augen blickten mich ausdruckslos an. "Du bist..." Verwirrt stockte ich. Meine rechte Hand fuhr zu meiner linken Schulter und ertastete ein Loch in der Weste und der Uniform. Langsam tastete ich mich weiter hinunter und stellte fest, dass meine Wunde nicht mehr war. Die tödliche Blessur aus der Stabwaffe war verschwunden. Ein Sarkophag schoss mir als erstes durch den Kopf, aber warum sollten die Goa´uld mich dann wieder hierher bringen? Ungemütliche Auflösungen wie eine Bombe im Brustkorb oder eine Bio-Waffe im Zahn gingen mir durch den Kopf, doch ich verschob diese Theorien auf später. Ich blickte hinab und griff nach meinem Funkgerät, zog es aus der Westentasche. "Verdammt!" fluchte ich.

Es war zusammengeschmolzen, die Hitze der Stabwaffe hatte es untauglich gemacht.

Weder Daniel, Jack noch Jacob waren hier, also hielten sie mich für tot. Ich musste zum Tel´tak! <Beeil dich, viel Zeit bleibt nicht mehr und die Patrouillen nähern sich.> Irritiert drehte ich mich um. Da war niemand, ich war allein. <Ich bin es...Curai!>

Ich schaute zu der Toten und tippte sie vorsichtig an. "Curai? Aber..." Plötzlich stockte ich. Ich hatte Kopfschmerzen und mein Hals kratzte und Curai lag tot auf dem Boden.

Ich korrigierte mich in Gedanken. Curais Wirtin Cavo´si lag auf dem Boden. Curai war... "Oh, mein Gott!" Ich wich zurück gegen die Wand, als ob ich dadurch die Tatsachen ändern könnte. <Du warst schwer verwundet, mir blieb keine andere Wahl>, besänftigte Curai mich. "Verschwinde aus mir!" rief ich. <Sh!> In der Ferne wurden wieder Schritte laut, doch sie entfernten sich auch wieder. Ich starrte schwer atmend an die Wand. <Sprich nicht! Sie könnten uns hören.> Ich überlegte, wie ich stattdessen mit ihr kommunizieren könnte und dachte daran, dass ich mir oft vorstellte, es geschehe unter Gedankenübertragung. Ich konzentrierte mich. <Wieso?> fragte ich.

Ich dachte das Wort nur, doch es schien Curai zu erreichen. <Cavo´si wurde getroffen. Ich versuchte, sie zu heilen, doch es gelang mir nicht, während deine Wunde noch kurierbar war.>

<Wie war das mit: Wir nehmen nur freiwillige Wirte?> giftete ich sie an. <Sag bloß, du wärst lieber gestorben>, erwiderte sie. Ich stand abrupt auf. <Wir müssen zum Schiff>, sagte ich. Curai antwortete nicht. Ich griff mir meine Zat vom Boden und lief durch die Tunnel weiter. <Weißt du überhaupt, wo wir lang müssen?> fragte Curai nach einer Zeit des Schweigens. <Nein, Curai. Ich hoffte, du könntest mich führen>, antwortete ich. <Ich könnte...>

<...Aber?>

<Ich weiß nicht, ob neue Schilde errichtet wurden>, erklärte die Tok´ra. Ich blieb nachdenklich stehen. <Wir müssen es versuchen. Sie verschwinden sonst ohne mich>, meinte ich schließlich und ging weiter. <Du meinst wohl ’ohne uns’.>

<Wie?>

<Du musst jetzt für zwei denken.> Ich verdrehte genervt die Augen. <Nicht mehr lange, glaube mir>, antwortete ich dann. <Kann es sein, dass du etwas gegen mich hast?> fragte Curai. <Es kommt nicht jeden Tag vor, dass eine Sci-Fi-Serie mein Leben verwüstet! Ich habe nichts gegen dich im Speziellen, meine Gute, ich habe etwas gegen diese bescheuerte Situation. Verdammte->

<Sprich nicht aus, was du jetzt denkst. Das ist sehr undamenhaft>, tadelte Curai mich. Ich stöhnte in Gedanken auf und ging einfach weiter.

***

"Wir bekommen es nicht hin, Sir! Die Kristalle sind am hinteren Ende total zusammengeschmolzen, zwei fehlen. Man hat den Transporter manipuliert", berichtete Sam seufzend. "Im Klartext: Wir sind gefangen", übersetzte Jack. Jacob nickte müde. Jack griff zum Funkgerät, warf einen Blick in die Runde. Daniel saß mit geschlossenen Augen an der Wand und ruhte sich aus. Minnesota ging unruhig hin und her, die Lippen fest zusammengepresst. "Teal´c, kommen!" befahl Jack.

"Ich höre, O´Neill", antwortete der Jaffa ruhig. "Wir kommen nicht per Transporter raus. ’Ne Idee?" fragte der Colonel. Es wurde eine Weile ruhig, dann antwortete Malek. "Major Carter, du trägst noch Kristalle bei dir", erinnerte er. Sam nickte plötzlich. "Stimmt, danke, Malek."

"Welche müssen wir einsetzen?" fragte Jack und musterte die kleine Ansammlung an bunten Kristallen, die Sam auf dem Boden ausbreitete.

"Wir wollen nach oben? Eine Raute", antwortete Sams Vater. "Okay, danke, Malek. Jacob hilft uns hier schon. Wir melden uns!" meinte Jack und Sam packte die verbliebenen acht Kristalle zurück in ihre Westentaschen. Einzig eine rote Raute behielt sie in ihrer Hand. "Dann wollen wir mal!" murmelte sie. "Daniel, wir gehen weiter", informierte Jack und zog den Archäologen auf die Beine. "Geht es?"

Daniel nickte. Sam holte aus, um den Kristall in die Wand des rundlichen Raumes zu schlagen. "STOP!" Alle fuhren erschrocken herum, Sam und Jack mit gezückten Waffen. Minnesota brachte ihre Stabwaffe verspätet in Position und auch Jacob zielte nun. Ungläubig blickten sie mich an. Dann rannte Minnesota auf mich zu und schloss mich ungestüm in die Arme. "JJ." Ich erwiderte die erleichterte Umarmung. "Du..." Mehr brachte Daniel nicht heraus. Sam starrte mich wortlos an. "Hey, du...wie hast du das gemacht?" fragte Jack.

"Du wurdest genau in die Brust getroffen", ergänzte Daniel. "Minnesota, weg von ihr!" rief Sam plötzlich und richtete ihre MP auf mich. "Sam, es ist nicht so wie-"

"Ich spüre eine Präsenz, Sir", berichtete der Major. Jacob nickte zustimmend. Jack blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Okay, wer bist du?"

"Jack, glaub mir bitte, ich-"

"Dein Name!" unterbrach er mich roh. <Lass mich sprechen>, bat Curai. Ich senkte den Blick und zog mich zurück. Curai hob den Kopf wieder. "Ich bin Curai. Wie ihr wisst, bin ich eine Tok´ra."

"Wie zum Teufel kommst du in das Mädchen?" fragte Jack.

"Sie war schwer verwundet, wie meine Wirtin Cavo´si auch. Doch ich konnte meinen früheren Wirtskörper nicht mehr heilen", erklärte die Tok´ra. "Also hast du dir gedacht, dass du lieber einen unfreiwilligen Wirt nimmst", folgerte Jack. "Glaube mir, Colonel O´Neill, meine Wirtin ist ebenso unerfreut wie du."

"Glaube ich dir aufs Wort", bestätigte der Colonel. Es wurde ruhig, ferne Schritte erklangen und verschwanden wieder. "Lasst uns verschwinden", knurrte Jack und drehte sich zu Sam um.

"Fangen Sie an!"

"Nein", sagte Curai. "Es ist sinnlos. Eine undurchdringliche Schicht Felsgeröll befindet sich direkt über uns. Ein Gestein, das zumindest für unsere Kristalle undurchdringbar ist", erklärte sie.

"Tu mir einen Gefallen und las JJ sprechen, ja?" meinte Jack. Curai blickte ihn an. "Glaube mir, Colonel O´Neill, Jolinar_Jackson ist zu dem Schluss gekommen, dass ihr gar keine andere Möglichkeit zum Überleben geblieben wäre. Ein neuer Wirt kann schnell gefunden werden. Der Andrang ist in letzter Zeit gewachsen. Es ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, um Hass zu empfinden", meinte sie. <Vergiss es!> seufzte ich, als ich Jacks Gesicht sah. Curai hatte ihn fest mit ihrem Blick fixiert.

Die Tok´ra senkte den Blick und ich übernahm wieder die Kontrolle. "Wie kommen wir denn nun hier raus?" fragte Minnesota.

Sam steckte den Kristall weg. "Es wäre Verschwendung, ihn einzusetzen, um das Gestein genauer zu mustern", seufzte sie. "Carter! Viele Möglichkeiten bleiben uns nicht mehr", meinte Jack. "Was ist mit der Stabwaffe?" fragte Minnesota plötzlich.

Sam nickte. "Wir sollten es versuchen." Jack nahm Minnesota die Waffe aus der Hand und richtete sie an die Decke. "Okay. Alle in Deckung!" sagte er, bevor er abdrückte. Risse durchzogen die Decke und Gesteinsbrocken fielen hinab. Als sich der Staub gelegt hatte, blickten wir direkt auf einen schwarz schimmernden Stein.

"Sieht wie Marmor aus", meinte Daniel nachdenklich. Sam kletterte auf die heruntergefallenen Deckenteile und berührte das matt schimmernde Gestein. "Es fühlt sich auch so an." Sie zog die Hand zurück und musterte sie. "Aber es ist keiner. Es färbt", erwiderte sie dann und zeigte ihre schwarz gefärbten Fingerspitzen.

"Gut, Versuch Nummer 2", meinte Jack. Alle traten ein Stück zurück. Jack richtete die Stabwaffe auf das Loch und feuerte. Die Energieentladung prallte von dem Gestein ab wie Licht von einem Spiegel und schlug direkt vor Sams Füßen in den Boden. Sie schrie erschrocken auf und sprang zurück. "Carter! Mein Gott, Carter, sind Sie verletzt?"

Sie schüttelte den Kopf. "Das sollten wir lieber lassen", meinte Minnesota erschrocken. Ich nickte zustimmend.

***

"Ich habe eine Idee", verkündete Minnesota. "So, hast du", kam es aus Jacks Richtung. Minnesota blickte ihn an, nickte. Daniel und Sam öffneten die Augen. Aneinandergelehnt hatten sie versucht, wenigstens etwas Schlaf zu finden, bevor ihnen vielleicht doch noch eine Lösung einfallen würde. Jacob hatte noch einmal die Kristalle in der Kontrollpaneele angesehen.

"Das DHD", sagte Minnesota. Gespanntes Schweigen. Jack brach es. "Ja?" Gedehnt, auffordernd, ungeduldig. "Das DHD...wir...müssen es unter die Erde schaffen, sonst können wir es nicht ungestört aktivieren, oder? Da oben wimmelt es doch von Jaffa. Vor allem am Tor. Bloß, weil sie momentan ihre Suche eingeschränkt haben, heißt das ja nicht, dass sie aufgeben", erklärte Minnesota. "Ich nehme an, sie haben ihre Truppen zurückgezogen und nur noch vereinzelt Wachposten. Seit einer Weile höre ich keine Schritte mehr", schätzte Sam. Ich nickte zustimmend. <Sie werden warten, bis wir vor Hunger rausgekrochen kommen>, prophezeite Curai. <Allerdings. Das wäre um einiges klüger von denen. Erspart ihnen Arbeit>, erwiderte ich. <Wir dürfen ihnen auf keinen Fall in die Hände fallen. Von diesem Stützpunkt gibt es nur noch drei freie Tok´ra: Jacob, Malek und mich>, erklärte Curai unnötigerweise. <Wo du es sagst...>, erwiderte ich und fuhr laut fort: "Was wird aus Mac, Jadda und den anderen?"

"Wir wissen nicht mal, wie wir das DHD unter die Erde bringen können. Der Plan haut nicht hin", meinte Jack. "Doch, Sir, tut er." Sams Augen waren vor Aufregung geweitet. Sie kramte in ihrer Westentasche. "Neun Kristalle", sagte sie.

"Curai und Jacob kennen ihre Fähigkeiten", fügte ich lächelnd hinzu. "Das ist riskant, Sam", wandte Daniel ein. Der Major blickte ihn an. "Ich weiß, Daniel, aber wir müssen hier aus und SG-X nach Hause bringen – ganz zu schweigen von uns", antwortete sie. "Was haben Sie denn vor?" fragte Jack verwirrt.

"Wenn wir uns ungefähr an den Standort des DHD erinnern könnten..."

"Die Tunnelanlage führt direkt drunter durch..."

"Wir müssten nur den richtigen Kristall einsetzen..."

"Und das DHD mit dem Sternentor verbinden..."

"Dann wählen wir nach Hause und verschwinden", erklärten Sam und Daniel. Sie lächelten sich an. "Gute Idee", meinte Jack und griff zum Funkgerät, um die anderen zu informieren. "Teal´c, kommen!"

"Was gibt es, O´Neill?"

"Wir haben eine Lösung. Könnt ihr euch zum Tor durchschlagen?" Stille, dann die Antwort. "Ja, O´Neill. An Bord befinden sich noch drei Blendgranaten. Damit könnten wir die Wachen am Tor außer Gefecht setzen."

"Super, das ist mein Junge. Wir brechen jetzt zum DHD auf. Macht euch auf den Weg!"

"Habt ihr einen Plan, O´Neill?"

"Allerdings, Teal´c. Den haben wir. Aber ich erkläre es dir, wenn wir am DHD sind. Dort können wir nicht so leicht überrascht werden", bestätigte Jack und unterbrach den Kontakt. "Auf nach Hause."

***

Teal´c blickte zum Himmel. "Es wird bald dunkel sein", verkündete er. Jadda keuchte, als sie neben ihm ankam. Sie wurde von Malek leicht gestützt, Teal´c kümmerte sich um die noch immer angeschlagene Mac. Malek wollte gerade anfangen, ihr Bein zu heilen, als der Funkspruch gekommen war. "Dann sollten wir weiter", sagte Malek und blickte zurück zum Tel´tak, das bereits einige Meter zurücklag. Teal´c nickte stoisch und lief weiter voran.

***

"Los, los, los!" drängte Jack, zog mich um die Ecke und stieß mich leicht vorwärts, während er nach hinten sicherte. Sam und Jacob liefen voran und bewachten unseren Weg. Als wir einen Quertunnel passiert hatten, liefen wir noch einige Meter weiter geradeaus, auf den hintersten Konferenzraum zu, über dem das Stargate und das DHD lagen.

Plötzlich stoppte Sam. Ich sah ein helles Licht, das kurz aufblitzte und hielt erschrocken den Atem an.

Kein Alarm dröhnte durch die Gänge. "Carter?" fragte Jack nervös. "Es hat sich gerade erst aktiviert, ich habe es nicht berührt. Gott sei Dank!" murmelte die junge Wissenschaftlerin atemlos. "Gut gemacht!" lobte Jack und blickte zurück. "Sie scheinen sich erst einige Zeit nach der Platzierung zu aktiveren. Wir müssen aufpassen", meinte Jacob. "Wir könnten den Quertunnel nehmen", schlug Daniel vor. Jack nickte. Minnesota umklammerte ihre Stabwaffe fester und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Wir schaffen es", sagte sie zuversichtlich. Ich nickte langsam. "Bitte", fügte ich dann leise hinzu.

Wir kehrten um und gingen in den Quertunnel, passierten eine Kreuzung, an der wir uns nach links wandten. <An so viele Tunnel erinnere ich mich gar nicht>, dachte ich.

Ich spürte, wie Curai aus einer Art Meditation erwachte. <Die Tok´ra legten neue Tunnel an, um den Feind zu verwirren>, erklärte sie. <Geht es dir nicht gut?> fragte ich besorgt. Sie lachte leise auf. <Weißt du eigentlich, wie müde du bist? Ich versuche alles zu kompensieren>, erklärte sie. Ich lächelte ebenfalls. Wir blieben an einer weiteren Kreuzung stehen, ich wäre beinahe in Daniel reingerannt. Auch Minnesota bremste außerordentlich dicht hinter mir. Sam winkte uns, in die Hocke zu gehen. Ich hörte Schritte näher kommen. "Oh, verdammt!" flüsterte Jack. Er schlich nach vorne zu Sam. Neugierig folgte Minnesota den beiden und schob sich zwischen Sam und Daniel, um ebenfalls um die Ecke blicken zu können. Daniel wandte sich zu mir um. "Vier Jaffa, sie blieben stehen und beobachteten diesen Tunnel, nun nähern sie sich uns", erklärte er flüsternd. Ich hielt den Atem an. Die Schritte der Jaffa verstummten. Ich hörte plötzlich ein klackerndes Geräusch, ein Stein flog über mich hinweg, prallte an die Wand und landete hinter mir in dem Tunnel. Er war klein und flach, an seinem oberen Ende befand sich ein schmaler Spalt. "Ein Schutzschild?" fragte ich flüsternd. Daniel zuckte die Schultern. <Allerdings. Es ist sehr hoch entwickelt. Es ist keine Goa´uld-Technologie, wie ich zuerst vermutete>, erklärte Curai. Ich nickte langsam zu Daniel. Ein weiteres Schutzschild flog in die entgegengesetzte Richtung unseres Standpunktes. Jetzt hatten uns die Jaffa zwei der vier Wege an dieser Kreuzung abgeschnitten.

<Wenn sie schnell verschwinden, könnten wir es schaffen, ein Schild zu passieren, bevor es sich aktiviert>, meinte Curai. <Es ist antikisch. Alles was Anubis bei sich trägt, ist antikisch>, äußerte ich leise. <Die Form erinnert an ein Gerät, das ich einmal studieren konnte, in einer Antiker-Tempelanlage>, bestätigte Curai. Die Schritte entfernten sich. Ich schlich nach vorne, platzierte mich neben Jack. "Wir müssen uns beeilen und das Schutzschild passieren, bevor es sich aktiviert", erklärte ich leise. Er nickte und winkte uns, die Kreuzung geradeaus zu überqueren, dorthin wo der zweite Stein gelandet war. Wir konnten nirgendwo anders hin. Ich erkannte die Aktivierung eines Schutzschildes im Tunnel neben uns und die Jaffa warteten um die Ecke im vierten Gang. Jack und Sam rannten mit Minnesota und Jacob vor, ich folgte mit Daniel. Wir passierten das Schutzschild ohne Probleme und liefen in einen Tunnel, von dem mehrere Wege abzweigten. "Jacob?"

"Wir müssen immer geradeaus. Das sind nur Nebenzimmer und Nebentunnel", antwortete der Tok´ra und rannte weiter. Jack, Sam und Minnesota folgten ihm, dann begannen auch Daniel und ich zu rennen. Ein plötzlicher Blitz direkt vor mir ließ mich scharf bremsen, doch ich schaffte es nicht mehr und knallte gegen das Schutzschild. Ich wurde zurückgeschleudert und landete hart am Boden. Ein stetiger, nervtötender Ton erklang, schnelle Schritte näherten sich. "JJ?" Ich erkannte schemenhaft Daniel, sah, wie er sich gehetzt umblickte und dann verschwand. Mir wurde schwarz vor Augen.

***

Teal´c, Mac, Jadda und Malek liefen schnell und stetig durch die nächtliche Wüstenlandschaft. In der Ferne erkannten sie das Sternentor. Es würde sie noch etwa ein bis zwei Stunden kosten, bevor sie es erreichten. Sie passierten eine Felsformation. Plötzlich sprangen mehrere Jaffa hinter den Felsen hervor und richteten ihre Stabwaffen auf die Flüchtenden. "Kree, Tok´ra!" Abrupt blieben die Fliehenden stehen und richteten ihre Waffen auf die Gegner. "Lasst die Waffen sinken oder die Jaffa hinter euch werden euch umgehend töten", sagte ein Goa´uld hinter ihnen. Jadda stieß keuchend die Luft aus und blickte Mac an. Diese starrte erschrocken den Jaffa vor ihr an. Langsam ließen sie ihre Waffen sinken und legten sie in den Sand, dann drehten sie sich zu Tanith um. "Teal´c, was für eine freudige Überraschung. Ich habe in den letzten Wochen des öfteren an dich und deine rebellischen Freunde gedacht", lächelte der Goa´uld.

Dann musterte er den Rest seiner Gefangenen. "Ein Tok´ra und zwei der neuen Ta´uri. Dich kenne ich." Damit deutete er auf Jadda. "Und dich habe ich gesehen", meinte er in Macs Richtung, dann blickte er wieder Teal´c an. Jadda war bei seinem Blick leicht zusammengezuckt. Sie hatte nicht Taniths genüssliches Grinsen während der Folter vergessen. Es hatte sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt.

"Ich mache dir einen Vorschlag, um der alten Zeiten Willen. Du und ich – in einem Kampf Mann gegen Mann, Teal´c. Dann lasse ich deine Freunde am Leben. Damit meine ich die Ta´uri", fügte er schnell in die Richtung des Tok´ra hinzu. Teal´c blickte ihn steif an. "Komm schon, Teal´c! Kalak shal tek! Deine Chance, dich für Shan´Auc zu rächen."

"Kalak shal...tek?" flüsterte Mac. Jadda blickte sie sorgenvoll an. Dann flüsterte sie: "Sieg oder Tod."


weiter: Kapitel 5
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