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Unterwegs mit SG-X (E-1) - Geheimauftrag Stargate-Palace! von JolinarJackson, Alina, Jadda, Mac

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Vorwort

Ich muss sagen, so eine Idee ist nichts Neues und doch wieder einen Versuch wert. Wir haben alle an der Story gearbeitet, um sie zu dem zu machen, was sie jetzt ist...WARNUNG: Ist total abgedreht!...Feedbacks von allen Mitspielern erwünscht!
Anmerkung 2: Ich will den Leuten, die glauben, dass dieser Bericht hier ein ’Fertig-Gericht’ war, gleich sagen: Nein. Es ist genau das Gegenteil gewesen. Wir haben uns viel Mühe gemacht. Geschrieben, verbessert, gebetat und alles so hin und hergeschoben, dass dieses Abenteuer am Ende einfach perfekt und ohne Lücken stand. Denn wir wollten auf jeden Fall irgendwelche Lücken oder Fehler welcher Art auch immer verhindern. Letztendlich stand dieser Bericht so wie ihr ihn hier lesen könnt. Ich kann mich nur bei den Menschen bedanken, die mir soviel Freude beim Schreiben bereitet und mich dermaßen dabei unterstützt haben. Meine Co-Autoren befördere ich hiermit zu Autoren. HEGDL!!!
Unterwegs mit SG-X - Geheimauftrag Stargate-Palace!


Dies ist eine Fanfiction...Oder?

PROLOG

"Sir!" Sergeant Siler betrat das Büro des Generals. Doch dort war der Kommandant nicht aufzufinden. Er eilte in den Konferenzraum. "Und deshalb zeigt die Sonde wahrscheinlich keine ...-"

"Sir!" unterbrach Sergeant Siler Sams Vortrag. Irritiert blickte der Major ihn an. Daniel und Teal´c schauten ebenfalls verwirrt auf und Jack schien aus einer Art Koma zu erwachen. "Ich bin dafür, Sir", sagte er. Hammond blickte ihn noch verwirrter an. "Wofür?"

Jack schaute sich um, bemerkte wohl, dass ihm gar keine Frage gestellt worden war und verkroch sich wieder hinter seiner Kaffeetasse. Hammond wandte sich an Sergeant Siler. "Was gibt es?" fragte er.

"Wir sind auf Probleme gestoßen, Sir", berichtete Sergeant Siler. "Probleme? Was für Probleme?" hakte Hammond nach.

"Sicherheitsprobleme", präzisierte Sergeant Siler. Er machte sich daran, das Licht zu dämmen. Hammond wandte sich an Sam: "Wir setzen die Besprechung ein anderes Mal fort, Major." Sie nickte verständnisvoll und räumte ihre Utensilien zur Seite. Währenddessen hatte Sergeant Siler alles vorbereitet. Er hatte den Computer angeschaltet und warf nun mit einem Beamer den Desktop-Bereich eines Computers an die Leinwand und ging ins Internet.

"Hier, Sir", sagte er. Neugierig blickten SG-1 und General Hammond auf die Leinwand, während Sergeant Siler eine Adresse eingab und sich allmählich eine Seite aufbaute. Sie war in einem Grau-Braun-Ton gehalten und ein langer, zweifellos deutscher Text ohne Bilder war zu erkennen. Lesen konnte wohl nur Daniel richtig, was da stand und Sam verstand wohl nur die Hälfte. Hammond erging es genauso. Jack starrte auf die Buchstaben, dann winkte er ab: "In Fremdsprachen war ich nie gut", meinte er. "Was steht da?" fragte Teal´c.

"Das ist gar nicht mal so wichtig", meinte Sergeant Siler. "Wichtig ist nur das hier", sagte er dann und zeigte mit der Maus auf das Banner über dem Text, das den anderen vorher nicht aufgefallen war.

Dort standen in großen Lettern auf hell- und dunkelgrauem Hintergrund zwei Worte:

STARGATE-PALACE

***

1 Woche später:

"Beim ’Stargate-Palace’ handelt es sich offensichtlich um eine deutsche Fan-Seite zu einer Serie namens ’Stargate - Kommando SG-1’. Auf der Homepage – Webmasterin ist eine gewisse Bille - werden Fanfictions veröffentlicht. Man findet Bewertungen derselben und kann sich mit anderen Fans in Verbindung setzen. Die meisten Besucher dieser Seite scheinen fest davon überzeugt zu sein, dass es das Stargate und somit auch SG-1 gibt. Sie würden aber wahrscheinlich – wenn ihnen eine ernste Frage dazu gestellt werden würde – behaupten, es handele sich dabei eben nur um eine Serie...Fans eben. Ich habe die Texte und Fanfictions dieser Seite mit Hilfe eines Computerprogramms ins Englische übersetzen können und jedem von euch eine Kopie gemacht", berichtete Daniel und teilte dicke Manuskripte aus. Er hatte Siler auf Hammonds Befehl hin die Aufgabe abgenommen, näheres zu der Website ’www.Stargate-Palace.de’ herauszufinden.

Jack musterte den Haufen Papier vor sich. "Und das soll ich lesen?" fragte er ungläubig. Daniel lächelte. "Nein, nicht alles. Es dient nur zur Information", erklärte er. Jack nickte beruhigt. "Was sind Fanfi...Fan...Fan...äh..." Er brach ab. "Fanfictions", warf Sam ein. "Genau. Was ist das?" fragte Jack.

"Das sind Geschichten über die Mythologie einer Serie. Man beschäftigt sich mit den Hauptcharakteren, schreibt Geschichten über deren Abenteuer – beruhend auf den Erkenntnissen aus der Serie – fügt Nebencharaktere und selbst erfundene Erkenntnisse und Charaktere hinzu. Das nennen diese...’Gater’ – wie sie sich selbst nennen - ’Fanfictions’", erklärte Daniel. "Wenn sie aber doch nur Fans einer Serie sind, wieso sind sie dann ein Sicherheitsrisiko?" fragte Sam. "Das hat Major Davis mir erklärt. Im Pentagon hat man es auch nur als eine Art...Fan-Getue abgetan. Es gibt viele dieser Seiten, auch in Amerika. Aber die Kenntnisse der Palace-Mitglieder waren so detailliert, dass die Leitung von SGC sich dazu entschlossen hat, mal bei MGM nachzuhaken...Die Firma, die wohl die Serie produziert. Ähm...MGM schickte ihnen Videobänder und einige Leute haben sich die Sache angesehen. Erstaunliches kam dabei heraus. Ich habe ein paar Szenen zusammengeschnitten, um einen ungefähren Überblick zu verschaffen", erklärte Daniel und schaltete den Fernseher ein. "Nicht erschrecken!" meinte er vorher.

"Wie?" hakte Jack verwirrt nach.

"Ich bin vor Schreck fast vom Stuhl gekippt", berichtete Daniel. Er drückte ’Play’ und der Videorekorder spielte eine Sequenz ein. Jack konnte nicht verhindern, dass ein geschockter Laut seinen Mund verließ. Der Bildschirm zeigte eine Szene der Serie ’Stargate’...

...Daniel trat mit Jack zusammen durch das Sternentor. Sam und Teal´c waren da und Shi´fu...

... "Shi´fu?" hakte Sam nach. Jack blickte sie verständnislos an. "WIR?" warf er ein. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen der Serie zu...

... "Ein Funke entzündet die Flame, doch die Kerze brennt nur so lange wie der Docht", sagte Shi´fu, der direkt neben Jack selbst stand...

... "Oh nein, müssen wir das sehen?" hakte der ’echte’ Colonel O´Neill nach. Sam starrte mit einem unglaublich fassungslosen Gesichtsausdruck auf den Bildschirm...

...Jack setzte zu einer Erklärung an. "Mit Verlaub, Sir, ich glaube, was er meint, ist...Der Docht ist der Mittelpunkt der Kerze und offenbar ist ein großer militärischer Führer wie Sie von großer Wichtigkeit für das ganze Drum und Dran. Im Prinzip heißt es wohl, es ist besser, man hat einen großen, langen Docht." ...

...Jack versank in seinem Stuhl. "Meine Worte, mein Gesicht...", murmelte er. "Deine Mission nach Abydos", ergänzte Daniel und verwies auf den Bildschirm...

... "Hi, Jack!...Freut mich sehr", sagte Daniel mit verschränkten Armen. Jack ging kühl an ihm vorbei und blieb vor Skaa´ra stehen. Einige Momente musterten sie sich...

... "Schalt das ab! Ich habe genug gesehen", protestierte Jack und griff nach der Fernbedienung, doch Sam schüttelte den Kopf. Sie war neugierig geworden...

... "Wir tun doch was", meinte Daniel. "Ja, du filmst irgend so eine komische Pflanze", meinte Jack spöttisch. "Ich glaube, dass das wichtig sein könnte", meinte Daniel. "Und ich glaube, du hast endgültig den Verstand verloren", versetzte Jack wieder. "Was willst du denn damit sagen?" fragte Daniel leicht gereizt.

"Um es klar zu sagen: An guten Tagen geht da oben was bei dir durcheinander", sagte Jack. "Und wenn du einen guten Tag hast, kannst du ein herablassender Ignorant sein", erwiderte Daniel schlagfertig. Jack schüttelte den Kopf und sagte: "Nein, nicht Ignorant. Wir haben offensichtlich erhebliche Meinungsverschiedenheiten darüber, wie so eine Krise zu bewältigen ist." ...

... "Schalt das ab!" flehte Jack und konnte gar nicht mehr auf den Bildschirm sehen. Aber etwas zwang ihn, das Geschehen weiter zu verfolgen...

... "Oh, bitte! Wir haben doch über so ziemlich alles erhebliche Meinungsverschiedenheiten", meinte Daniel. "Ach ja? Zum Beispiel?" hakte Jack nach. "Keine Ahnung, nimm irgendwas...Wie wär’s mit...Mythologie?" fragte Daniel. "Spinnereien, Lügen, Märchen", antwortete Jack leichtfertig. "Das ist es! Genau...genau...genau das ist es. Mythologie ist eine der primärsten Motivationen für eine kulturelle Entwicklung!" regte Daniel sich auf und hüpfte ein paar Mal auf der Stelle herum. "Mag ja sein! ABER WAS HAT DAS MIT DEM FILMEN EINER PFLANZE ZU TUN?!!" explodierte Jack. "DAS LIEGT DOCH AUF DER HAND!!" schrie Daniel zurück. "Was soll das bedeuten?!" fragte Jack etwas leiser, aber immer noch nicht auf Zimmerlautstärke.

Daniel antwortete gereizt: "Ich weiß es nicht!"...

...Der Daniel, der neben Jack im Konferenzraum stand, schaltete ab. "Wow", stieß Sam hervor. Sie grinste etwas. "Unsere Worte, oder?" hakte Jack nach. Daniel nickte. "Unsere Worte", bestätigte er. "Was tun wir jetzt? Die Serie einstellen?" fragte Sam. "Wir können doch auf das Fernsehprogramm verweisen", meinte Jack. "Nein, können wir nicht. In dieser Serie laufen Leute rum, die wie wir aussehen, das hast du doch eben gesehen. Und es gibt noch mehr. Ein gewisser Michael Shanks hat ein Interview gegeben und ist bei einer Aktion namens ’GateDays’ in Deutschland aufgetaucht. Eine Amanda Tapping und ein Richard Dean Anderson haben einen Fanchat veranstaltet. Ein Christopher Judge nahm ebenfalls an GateDays in Deutschland teil. Diese Fan-Treffen finden aber überall statt: England, Australien, Frankreich und so weiter und weitaus mehr Stars der Serie traten dort auf. Bilder der Personen sind ebenfalls in der Mappe enthalten", berichtete Daniel.

"Mappe nennt er das. Ich nenne es einen Roman", murmelte Jack und fand auf der ersten Seite ein Bild von sich. "Hey, ich sehe gar nicht mal so schlecht aus. Noch besser als im Fernsehen", meinte er.

"Das bist nicht du. Das ist Richard Dean Anderson", meinte Daniel. "Müsste ich den kennen?" fragte Jack. Bevor Daniel antworten konnte, meinte der Colonel übertrieben theatralisch: "Ach, jetzt erinnere ich mich. Der Typ begegnet mir jeden Morgen beim Rasieren...Im Spiegel." Sam lächelte. "Warum kommen Leute, die wie wir aussehen, zu solchen Aktionen?" fragte der Colonel dann.

"Um die Fans zu befriedigen, das ist jetzt nicht weiter wichtig. SGC hatte vor, die Serie aus dem Programm zu streichen. In Deutschland – also dort wo der Stargate-Palace seine Wurzeln hat – läuft die als ’Science-Fiction’ eingestufte Serie abends, jeden Mittwoch, 20:15 Uhr und ist wohl der Renner im Moment", meinte Daniel. "Dann müssen sie die Serie verbieten", meinte Sam. "Ja", antwortete General Hammond. "Das haben Abgesandte des SGC auch versucht. Sie haben an das Studio in Vancouver geschrieben. Als auf ihre Briefe keine Reaktion kam, besuchten sie die Serie am Drehort. Sie wollten Regisseur und Cast sprechen", berichtete Daniel. "Wo liegt das Problem?" fragte Jack.

"Der Drehort in Vancouver wurde Millimeter für Millimeter abgesucht...Dort wird keine Serie mit diesem Titel gedreht", berichtete Daniel. "Was?" hakte Jack nach.

Er blickte drein, als hätte Hathor ihn eben zum Kaffee eingeladen. "Und auch nirgendwo sonst in Amerika und auf der Welt", mischte Teal´c sich ein, der Daniel bei den Recherchen geholfen hatte.

"Eine Phantomserie?" meinte Sam ungläubig. Sie wirkte nachdenklich und Falten waren auf ihrer Stirn entstanden. "Aber sie läuft doch", meinte Jack. "Glaub mir, das ist mir genauso rätselhaft wie dir und dem SGC. Tatsache ist, dass die Autoren solcher Fanfictions über neue Ideen der Technologie verfügen. Sie wissen viel, bringen frischen Wind rein", meinte Daniel. "Und das heißt?" fragte Jack. "Das heißt, dass sie vom SGC hierher gebracht werden", sagte Daniel. Jack warf einen Blick auf eine Liste, auf der die Autoren alphabetisch aufgeführt waren. "Über 300 Leute?" hakte er dann nach. "Nein, leider gelang es dem SGC nur, eine Hand voll von ihnen zu lokalisieren", berichtete Daniel. "Und die kommen hierher?" fragte Jack. "Ja, die kommen hierher", antwortete Daniel und blickte in die Runde.

***

***

***

Die Einberufung

"Hier geht es lang", meinte der Officer und deutete mit einer Hand auf den mittleren Gang des belebten Flughafenterminals. "Mr. and Mrs. Crichton – bitte kommen Sie zum Informations-Center. Mr. and Mrs. Crichton, bitte!" rief eine mit Lautsprechern verstärkte Frauenstimme durch den Terminal. Ich fühlte mich bedrängt. So viele Menschen und ich mittendrin – mit einem Officer der U.S.-Air-Force in meiner Begleitung. Wir fielen nicht auf, verschwanden im Getümmel und ich hatte reichlich Mühe, dem jungen Mann durch den engen Gang zu folgen.

Ich behielt aufmerksam seine dunkelblaue Jacke und seine gleichfarbige Hose im Auge, suchte nach einem bekannten Gesicht. So wie ich es immer tat, wenn ich mich unsicher fühlte und beinahe in einer Menschenmenge erdrückt wurde. Mir war leicht übel. Heute morgen noch hatte ich in der Schule gesessen und war meiner PoWi-Lehrerin im Wachkoma bei ihren Äußerungen gefolgt. Dann war ich raus gerufen worden - von meinem Klassenlehrer - und dieser hatte mich direkt zu meinem Schuldirektor gebracht. Dort wartete auch schon der junge Officer, in dessen Begleitung ich einen Flug nach Amerika – nach Colorado – gemacht hatte.

’Mit Ihrer Erziehungsberechtigten ist alles geklärt.’ Die Worte hallten noch in meinem Kopf wieder, als wir schon den Flughafen verließen und den weitläufigen Parkplatz betraten. Der Officer – er hatte sich als Major Granders vorgestellt – hielt kurz Ausschau nach etwas oder jemandem. Dann stellte er meine Reisetasche ab - die er auch schon in der Schule dabei gehabt hatte – und sah sich genauer um.

"Nick!" rief jemand hinter uns. Eine junge Offizierin kam heran, mit einer weiteren Frau im Schlepptau. Diese wirkte ebenso erbaut über diese Situation wie ich und blickte misstrauisch um sich. Die beiden Offiziere begrüßten sich kurz. Dann entfernten sie sich einige Schritte von uns und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. "Hey, ich bin Mac!" stellte sich die junge Frau neben mir vor. Sie streckte mir die Hand entgegen. "Jolinar_Jackson", erwiderte ich. "Stargate-Fan?" hakte Mac nach. Ich nickte. "Und wie", fügte ich hinzu. "Ich auch", meinte sie. Dann trat wieder peinliches Schweigen ein. Normalerweise hätte ich mich jetzt über sämtliche Lieblingsfolgen ausgelassen, über Charaktere geschimpft, andere Charaktere gelobt und letztendlich immer wieder beteuert, wie klasse meine Lieblingsserie doch war...Doch jetzt – in dieser Situation – verspürte ich keine Lust dazu, vor allem, da ich nicht mal genau wusste was das alles zu bedeuten hatte.

Das lag auch daran, dass ich es hasste, unter fremden Menschen zu sein, ohne dies selbst entschieden zu haben. Also schwieg ich. Und Mac wollte offensichtlich auch nicht reden. Sie hatte sich neben ihren Koffer gehockt und kramte hektisch darin herum.

"Was ist?" fragte ich, nur, um das Schweigen zu brechen.

Mac blickte auf. "Nicht so wichtig. Ich habe mich nur gerade gefragt, ob ich auch alles eingepackt hatte", meinte sie dann. "Oh", machte ich nur. Mit diesem Problem hatte ich ja nichts zu tun gehabt. Laut Major Granders hatte meine Mutter gepackt.

Eine weitere Offizierin gesellte sich zu ihren Kollegen und vertiefte sich in das angeregte Gespräch der beiden. Ihre Begleitung war ein Mädchen in meinem Alter. Sie ließ ihre Reisetasche fallen und blickte wütend zu den drei Offizieren hinüber. "Ich kann froh sein, wenn bei dieser Klausur noch 6 Punkte rausspringen", beschwerte sie sich laut genug. Die junge Frau, in deren Begleitung sie angekommen war, wendete tatsächlich den Kopf und blickte sie entschuldigend an. "Nicht zu glauben so was. Mitten in der Mathe-Klausur", wetterte das Mädchen weiter und ließ sich auf ihre Tasche fallen.

Dann blickte sie Mac und mich an, lächelte nervös und stand wieder auf. "Hallo! Ihr wurdet auch...entführt?" vermutete sie. "Ja", antwortete Mac. Ich schaffte nur ein Nicken. Die ganze Situation wurde immer abstruser und ich fragte mich, wo das noch hinführen sollte. Mac hatte sich inzwischen vorgestellt und ich tat es ihr gleich nach.

"Und ich bin Alina", stellte sich das Mädchen vor und warf ihre Haare mit einer kurzen Kopfbewegung zurück. Einen kurzen Moment überlegte ich, wo ich diese beiden Namen schon mal gehört hatte, dann wandte ich mich wieder dem aktuellen Geschehen zu.

Alina ließ sich wieder auf die Tasche sinken. In dem Moment kam Leben in die nebenstehende Gruppe von blau gekleideten Offizieren. Ich folgte ihren Blicken und erblickte ein militärisches Transportfahrzeug mit einer verdeckten Ladefläche, wie man es verwendet, um Menschen zu befördern. Es hielt direkt neben uns an und die Offiziere begrüßten den Fahrer fröhlich. Dann kam mein Begleiter zu uns rüber und meinte mit einer einladenden Handbewegung: "Wir warten noch auf die beiden anderen, dann fahren wir los. Kommen Sie bitte!" Wir nahmen unserer Taschen - zu verwirrt und vielleicht auch zu neugierig, um näheres zu erfragen – und stiegen in den hinteren Teil des Transporters. Hier war es angenehm kühl und ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, der sich draußen im Angesicht der prallen Sonne gesammelt hatte.

Tatsächlich...Kaum hatten wir uns eine gemütliche Sitzposition auf den einfachen Holzbänken gesucht, da kam auch schon ein weiterer ’Gast’ an und stieg mit einer geschickten Bewegung in den Wagen.

Hinter ihr wurde die Tasche hinein geworfen. Sie richtete sich auf und drehte sich zu uns um. "Hey!" grüßte sie fröhlich, als sei dies alles ein reines Urlaubsvergnügen. Vielleicht versuchte sie auch nur, die Fassung zu wahren und ihre Nervosität zu überspielen. Müde Begrüßungen waren die Antwort. "Mein Name ist Jadda."

Die nächste Minute verbrachten wir damit, uns gekonnt anzuschweigen. Dann fragte Jadda: "Und? Wie geht’s?"

Gemurmelte Bestätigungen des eigenen Wohlbefindens waren die Folge, bevor wieder kurz Ruhe herrschte. "Wir...hatten einen guten Flug, und ihr?" Wieder war es Jadda, die das Gespräch ins Rollen brachte...Für etwa eine Minute, dann wurde es wieder ruhiger. Dann stieg der letzte Fahrgast ein und hinter ihr wurde die Plane zugeschlagen. Lediglich, dass es sich um eine weitere Frau handelte, konnte ich noch wahrnehmen. Im Halbdunkel suchte sie sich einen freien Sitz und nahm Platz. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Der Neuankömmling rutschte sich in eine gemütliche Sitzposition und fragte: "Weiß jemand von euch, was hier los ist?" Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort. "Ach ja...ihr könnt Minnesota zu mir sagen", sagte sie dann.

Wir wiederholten unsere Namen und verfielen dann wieder in vorsichtiges, übernervöses Stillschweigen.

***

Der Wagen fuhr jetzt schon gut einige Minuten und ich bemerkte, dass es allmählich bergauf ging. Minnesota beschwerte sich leise murmelnd über diese ’Unverschämtheit’ und – soweit ich verstand – hoffte sie, dass sie jetzt nicht gefeuert wurde, nachdem dieser ’Typ’ sie mitten vom Job abgeholt hatte...

Ohne Erklärung! Der Straßenlärm der Stadt war schon längst verstummt. Jadda meinte schließlich: "Ich kenne euch." Wir blickten alle auf. "Ihr schreibt für den Palace. Wie ich", fuhr Jadda fort.

Wir nickten synchron. "Dann seid ihr auch alle Stargate-Fans. Wie ich", stellte sie fest. Wieder Nicken. Schweigen. "Ich hoffe, wir machen bald mal eine Pause. Der Druck ist unglaublich", meinte Alina plötzlich und hielt sich die Hände auf die Ohren. Ich hatte den Druck gar nicht so stark wahrgenommen, doch jetzt bemerkte ich, dass das Verkehrsgetöse seit einiger Zeit um ein ganzes Stück leiser geworden war. "Wo bringen die uns denn hin?" fragte Alina dann und stand vorsichtig auf, stolperte nach hinten, um die Plane etwas zurück zu schlagen.

Auf halbem Wege fuhren wir in eine steile Kurve und Alina stürzte hart. "Autsch!" stieß sie hervor und hielt sich den Arm. "Hast du dir weh getan?" fragte ich überflüssigerweise. "Nein. Ich tu nur so", antwortete Alina gereizt und rappelte sich wieder auf. "Dass die ihre Kisten auch nicht richtig befestigen können. Bei jeder Kurve rutscht eine unter den Bänken hervor und wird zur Lebensgefahr", schimpfte sie, hob die Plane an und blickte hinaus.

Frischer Wind schlug uns entgegen und unter dem blauen Himmel zog sich eine schmale, asphaltierte Bergstraße nach oben. Alina schüttelte den Kopf und setzte sich auf den Boden, während sie mit einer Hand die Plane weiterhin oben hielt. Mac untersuchte währenddessen die Kiste genauer. "Leute", sagte sie plötzlich. "Hm?" war Jaddas Antwort. "Seht euch das an!" verlangte Mac und alle beugten sich über die Kiste. In dem leicht erhellten Ladeteil des Transporters konnte man nicht viel erkennen. Aber das, was Mac entdeckt hatte, lag gut im Licht, das durch die Plane hereinfiel.

"Oh...Mann", stöhnte Minnesota. "Ist es das, wofür ich es halte?" wollte Jadda atemlos wissen. Mac nickte. Ich blickte die drei Buchstaben an, die den Vordergrund eines Abzeichens bildeten: SGC. Der Chevron dahinter war gut zu erkennen, wirkte aber schon leicht abgenutzt. "Das muss nichts heißen. SGC kann viel bedeuten", meinte ich. "Was zum Beispiel?" hakte Mac nach und sie hatte mich.

Ich hatte nämlich keine Ahnung.

"Vieles", war meine verlegene Antwort. Der Wagen hielt an. Mac schob die Kiste schnell wieder unter den Sitz und setzte sich zurück auf ihren Platz. Auch Alina verzog sich aus der Umgebung der Plane und nahm neben mir Platz. Türen knallten und dann wurde die Plane angehoben. Der Fahrer schaute zu uns hinein und hielt uns eine Wasserflasche entgegen. Wir bedankten uns artig und der Fahrer schlug mit Hilfe einer der beiden Offizierrinnen vom Flughafen die Plane endgültig zurück. Ein Ausblick auf die Stadt bot sich uns und wir schauten beeindruckt hinunter ins Tal. "Wo bringen Sie uns denn hin?" fragte ich schließlich und nahm die Flasche entgegen, musterte den Fahrer aufmerksam, der - anders als seine Kollegen - komplett in olivgrün gekleidet war.

Ein runder Schatten am Ärmel der grünen Jacke fiel mir auf, nicht so ausgeblichen wie der Rest der Jacke. Als hätte dort ein Abzeichen gesessen... "Geheim! Sie werden es schon noch erfahren", versprach er knapp und warf sich die Jacke über die Schulter. Seine Kollegin hatte ein Funkgerät zur Hand genommen und kommunizierte leise mit jemandem.

"Können wir etwas aussteigen und uns die Beine vertreten?" wollte Mac wissen und der Mann nickte nach kurzem Zögern. "Wir wollen aber in fünf Minuten weiter", räumte er dann ein. Nacheinander sprangen wir ins Freie und Jadda lief zu der Leitplanke in die Nähe der Offizierin, um die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Knappe fünf Minuten später scheuchte Major Granders uns zurück in den Wagen und schlug die Plane zu. Wir hörten zwei Türen schlagen und als der Motor startete, konnte Jadda nicht mehr länger an sich halten: "Sierra Golf Charlie. Die Frau, sie sprach mit einer gewissen Sierra Golf Charlie durch das Funkgerät." Ungläubig blickten wir uns an. Wir alle wussten nur zu gut, was das bedeutete - oder glaubten zumindest, es zu wissen -, trauten uns aber einige Augenblicke nicht, es auszusprechen. "Stargate-Center", sagte Minnesota schließlich. "Ihr meint...?" Alina verstummte. Ihre Augen weiteten sich entsetzt. "Wir fahren bergauf, eine der Kisten trägt die Bezeichnung SGC, die Offiziere stehen in Verbindung mit einer Basis namens Sierra Golf Charlie...", begann Mac eine Auflistung der Fakten. "Und die Jacken tragen normalerweise ein rundes Abzeichen", ergänzte ich heiser. "Wir sind unterwegs ins Stargate-Center", schloss Minnesota.

***

"Nein", sagte Minnesota plötzlich in die entstandene Stille hinein, die auf ihre eigene Aussage folgte. "Nein?" echote ich. "Nein. ’Stargate’ ist eine Serie. Wir können nicht zum SGC fahren, weil es das SGC nicht gibt...Das wissen wir doch alle", meinte Minnesota. Sie klang nicht gerade überzeugt. "Ich weiß nicht. Ich habe mir oft vorgestellt, dass es das SGC wirklich gibt", meinte Jadda. "Vorgestellt haben wir es uns wohl alle mal, oder? Wir sind schließlich Fans", meinte Minnesota. "Aber eigentlich kann es gar nicht wahr sein. ’Stargate’ ist nun mal eine Serie. Ich meine...hätte SGC sie nicht verboten, wenn sie der Realität so nahe kommen würde?" fragte sie dann.

"Ähm...denkt doch mal an ’Wurmloch Extrem’!" meinte Jadda. Mac hatte sich wieder auf den Boden des Wagens sinken lassen und zog die Kiste erneut unter der Sitzbank hervor, um das Zeichen zu mustern.

Sie schüttelte den Kopf. "Es ist eindeutig das Zeichen vom SGC, findet euch damit ab! Wir fahren dahin, wie Minnesota schon sagte", meinte sie. "Aber warum?" fragte Minnesota, "Könnt ihr euch das erklären?"

"Das ergibt wirklich keinen Sinn", stimmte Alina zu. "Warum nicht? Wir sind Gater, wir kennen die Mythologie der Serie wie unsere Westentasche. Vielleicht...brauchen sie uns", meinte Jadda. "Brauchen? Es gibt doch sicherlich kein Problem, das die nicht auch alleine lösen könnten. Wir wissen doch nur genauso viel wie sie", widersprach Alina. "Also, es bringt auch nichts, wenn hier hinten sitzen und uns streiten", schloss Jadda vermittelnd. "Sie hat recht", gab ich zu. "Wir müssten doch irgendwann mal ankommen. Dann können wir die Typen fragen", meinte Alina. "Oh ja, klar: ’Entschuldigen Sie bitte, fahren wir gerade in ein höchst geheime Militäreinrichtung namens SGC?’ ’Aber natürlich! Was dachtest du denn?’" entgegnete ich und schüttelte den Kopf.

"Die werden uns nicht antworten", sagte ich dann. "Wohl nicht", stimmte Mac zu. In diesem Moment stoppte der Wagen. Alina und Jadda schoben die Plane zur Seite und lugten nach draußen. "Okay, wir scheinen da zu sein. Ich höre Stimmen", meinte Alina. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung und Jadda ließ die Plane zufallen. "Ich denke mal, wir müssen abwarten", meinte sie.

***

Nur Sekunden später hielt der Wagen wieder an und die Türen vorne öffneten und schlossen sich. Schritte kamen um das Auto herum. Wir sahen uns an. Niemand sagte etwas. Die Plane wurde zurückgeschlagen und die Soldaten halfen uns beim Aussteigen. Dann wurden uns unsere Taschen überreicht und wir blickten uns um. Der Wagen hatte bereits im Inneren eines Tunnels gehalten, der dem Eingang zum Cheyenne Mountain verdächtig ähnlich sah – soweit man das mit einem kurzen Blick sagen konnte.

Lastwagen und Jeeps standen draußen in der hellen Sonne auf einem Truppen-Exerzier-Platz. Soldaten waren überall dabei, Patrouille zu gehen und das Wachhäuschen neben dem Tor im Stacheldrahtzaun erinnerte mich an die übliche Einblende des Cheyenne Mountain, wenn die nächste Szene innerhalb des SGC spielte. Ich drehte mich zu den anderen. "Okay, vielleicht habt ihr doch recht", meinte Alina langsam und Minnesota fügte hinzu: "Wow!" Jadda hatte sich schon zu einem der Soldaten umgedreht.

"Was ist das hier?"

"Sie werden es erfahren! Folgen Sie mir bitte!" antwortete er nur und machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg in das Innere des Berges. Es war einer der vielen Momente, der uns von dem kommenden Geschehen noch lange im Gedächtnis bleiben sollte.

***

ca. 30 Minuten später:

"Wie alt sind Sie?" fragte der Offizier mir gegenüber.

Ich blickte mich in dem kleinen, mit Betonwänden ausgekleideten Raum um und fühlte mich bedrängt. Außer einem Tisch und zwei Stühlen gab es hier nämlich nichts. Der junge Mann blickte mich auffordernd an. "17", antwortete ich schließlich. Er notierte es sich und fragte: "Und Ihr Name ist Jolinar_Jackson?"

"Ja", antwortete ich. "Ähm...könnte ich bitte zu den anderen?" fragte ich dann.

Er blickte mich freundlich an. "Keine Sorge. Ihnen wird nichts zustoßen. Wir haben nur ein paar Fragen an Sie, dann dürfen Sie sich ausruhen", meinte er. "In einer Arrestzelle?" hakte ich nach. Er lachte. "Nein, in einem der Quartiere."

"Also ist das hier das SGC", vermutete ich. "Wann haben Sie Ihr letztes Werk verfasst und wovon handelte es?" fragte er, ohne auf meine Frage einzugehen.

Ich seufzte resignierend. 5. Versuch fehl geschlagen.

***

Minnesota blickte Alina an und zuckte die Schultern, dann antwortete sie: "Jack und Sam kamen nicht mehr zu Hause an. Das Wurmloch sprang auf ein anderes Tor über und schickte die beiden in die Antarktis. Die Folge heißt ’Im ewigen Eis’." Der Soldat nickte. "Und wie steht es mit den Wesen, die in der Serie ’Nox’ genannt werden? Was wissen Sie über die?" fragte er dann.

"Hören Sie, wenn Sie nichts besseres zu tun haben, als uns über die Inhalte der Serie auszufragen, dann lassen Sie uns bitte wieder gehen und sehen sich die Videos selbst an!" verlangte Minnesota genervt. "Alina?" fragte der Mann unbeeindruckt und Minnesota lehnte sich mit verschränkten Armen wütend zurück. "Sie leben auf einem Planeten, der von fliegenden, insektenähnlichen Wesen bewohnt wird. Sie können sich selbst und andere unsichtbar machen und haben die Fähigkeit, Tote auferstehen zu lassen. Lya ist die einzige Nox, die über die Folge ’Die Macht der Weisen’ hinaus, noch irgendwo anders eine Rolle spielte", erklärte Alina. "Gut", sagte der Soldat gedehnt und notierte sich die Antwort stichpunktartig. "Ist Ihnen das Wort ’Altairianer’ ein Begriff?" fragte er dann.

Minnesota und Alina sahen sich an und sagten synchron: "Harlan."

***

"Gibt es eine Möglichkeit, in parallele Universen zu geraten?" fragte die Soldatin. Mac lehnte sich vor und stützte die Unterarme auf der Tischplatte ab. "Ja. Durch einen Quantumspiegel", antwortete sie dann. Jadda nickte und erklärte dann: "In der Episode ’Die Invasion’ geschah es das erste mal. Daniel wurde in ein alternatives Universum transferiert."

"Und wie sieht es mit dem Tor aus?" fragte die Soldatin. "Man kann mit Hilfe des Tores durch die Zeit und durch das Universum - nicht aber durch die Dimensionen – reisen. Das ist ein alter Hut", antwortete Jadda und wirkte beinahe gelangweilt. "In Ordnung...es sind nicht mehr viele Fragen", sagte die Frau. "Das haben Sie vor einer halben Stunde schon gesagt", erinnerte Jadda. Die Frau zuckte die Schultern und fuhr fort.

***

"Colonel Jack O´Neill", sagte der Soldat. Ich blickte ihn an und wartete. Als er nichts weiter sagte, fragte ich: "Ja?"

"Was fällt Ihnen zu diesem Namen ein?" wollte der Soldat wissen.

"SG-1, Stargate, Hammond, Charlie, dumme Sprüche, Zeitschleife, Sam-"

"Sam? Wieso Sam?" unterbrach der Soldat.

Ich biss mir auf die Unterlippe. "Nur...so", meinte ich.

***

"Was bedeutet Ha´tak?" fragte der Soldat.

Alina stöhnte genervt auf und Minnesota antwortete: "Wir beantworten keine weiteren Fragen, wenn Sie uns nicht sagen was hier läuft."

"Ich bitte Sie. Tun Sie es trotzdem, Ma´am! Sie werden bei Zeiten alles erfahren", versprach der Mann. "Nein. Seit etwa drei Stunden befragen Sie uns nun schon. Wir sind müde. Wir sind erst vor vier Stunden am Flughafen in der Stadt angekommen. Meine Güte...heute Morgen saß ich noch friedlich und nichts ahnend in meinem Büro-"

"Und ich in meiner Mathe-Klausur", warf Alina ein. Minnesota nickte kurz und fuhr dann fort: "Wir wollen endlich unsere Ruhe." Der Soldat klappte die Mappe zu. Dann stand er auf und verließ den Raum. Die Tür fiel hinter ihm zu. "Hey!" rief Alina und Minnesota klopfte an die Tür. Dann drehte sie sich um: "Na großartig."

***

"Oh, was ist das?" fragte Jadda und deutete aufgeregt in eine leere Ecke des Raumes. Dann drehte sie sich zur Soldatin. "So in etwa", meinte sie.

Irritiert blickte die junge Frau sie an. "Nur SG-1 konnte ihn sehen...und wir", erklärte Mac. "Und er hat wirklich so gesprochen", beteuerte Jadda. "Er war..." Mac suchte nach Worten. "Urgo, eben", endete sie dann.

Die Soldatin nickte. "Danke. Sie werden gleich in ein Quartier gebracht", meinte sie und verließ den Raum.

***

"Wir haben alle fünf insgesamt drei Stunden befragt...zu verschiedenen Themen und Fachgebieten und sie wussten alles", berichtete Hammond. "Na großartig", meinte Jack. "Dann haben wir ja ein gigantisches Sicherheitsleck", meinte Sam. "Nun, so würde ich das nicht nennen. Leider hatten wir keine Gelegenheit, alle Fragen loszuwerden", meinte Hammond. "Warum nicht?" fragte Jack.

"Sie wurden ungeduldig oder wortkarg, zeigten Ermüdungserscheinungen. Die mit der Befragung beauftragten Soldaten brachen ab", berichtete Hammond. "Müssten sie nicht schon längst gemerkt haben, wo sie sind? Ich meine, sie haben die Gänge gesehen", äußerte Daniel. "Oh, sie haben es gemerkt. Sie wissen was los ist, aber sie glauben noch nicht so recht daran. Sie wollen die Bestätigung hören", erzählte Hammond. "Und was tun wir jetzt?" fragte Jack. "Wir geben sie ihnen", antwortete der General. "Was?"

Sam blickte ihn ungläubig an. "Warum? Wir können sie doch einfach wieder wegschicken", meinte Jack. "Nein, das wird nicht möglich sein. Wir haben sie auf die Spur gesetzt, indem wir sie verhört und hierher gebracht haben. Wir müssen das nun zu Ende bringen", meinte Hammond. "Warum haben wir dann überhaupt angefangen?" fragte Jack genervt und stützte den Kopf in die Hände.

"Es war wichtig, die Größe des Lecks zu sichten. Jetzt können wir nicht mehr zurück. Wenn sie gehen, werden sie reden", meinte Hammond. "Dann lassen wir sie eben diesen Wisch unterzeichnen", schloss Jack. "Damit sie endgültig kapieren, was hier los ist?" hakte Daniel nach. Jack blickte ihn an. "Aber-"

"Colonel, wenn diese Gater die Schweigepflicht unterzeichnen, werden sie nachfragen. Sie werden es genau zu diesem Zeitpunkt richtig realisieren. Ich halte es für ein gute Idee. Wir werden ihnen nichts Neues zeigen. Sie kennen die Dinge hier bereits", erklärte Hammond und unterbrach Jacks Widerrede. Der Colonel lehnte sich zurück. "Was machen wir denn mit denen? Wie lange soll das hier dauern?" fragte er genervt.

"Sie werden sie zu den Tok´ra begleiten", antwortete Hammond. "Was?"

Daniel schaute ungläubig und Sam schloss ergeben die Augen, bevor sie noch einmal aufbegehrte: "Sir, ich sehe keinen Grund dafür."

"Die Tok´ra – Ihr Vater eingeschlossen, Major – sind sehr interessiert an den Gatern", erklärte Hammond. Jack wollte schon wieder unterbrechen, doch Hammond würgte ihn ab, indem er sagte: "Morgen um 1100 hier. Wegtreten!"

Mit schnellen Schritten verschwand er in seinem Büro. "Na toll!" stöhnte Jack.

***

Zur selben Zeit:

Mac seufzte, als die Tür hinter ihr zufiel und blickte sich in dem karg eingerichteten Quartier um. ’Obwohl das ja wohl nicht nötig ist’, dachte sie insgeheim und erinnerte sich, dass sie diese Quartiere schon allzu oft gesehen hatte.

Ihre Tasche stand auf dem Bett. Langsam ging sie hin und setzte sich daneben. Sie blickte auf ihre Uhr. Es war spät. Sie sollte schlafen. Gleichzeitig bezweifelte sie wieder, dass sie das jetzt konnte. Aber hinlegen könnte sie sich ja. Sie kämpfte gegen diese Idee an und stand auf. Sie würde sich etwas hier umsehen. Mit schnellen Schritten war sie an der Tür und öffnete diese. Ein Soldat saß auf einem Stuhl an der gegenüberliegenden Seite des Korridors. Ein Tisch und ein weiterer Stuhl neben ihm. "Ma´am?" hakte er nach. "Ich will nur...zur Toilette", log Mac. "Ich begleite Sie", meinte der Soldat und stand auf. Eine junge Frau – ebenfalls Soldatin - kam heran und nahm den anderen Platz ein. "Danke. Ist nicht nötig", fauchte Mac und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. "Das ist unglaublich", entrüstete sie sich.

Im nächsten Moment klopfte es wieder. "Was?" fragte Mac ungehalten.

"Ich habe Ihnen etwas zu Essen gebracht", meinte ein Soldat und stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Mac stieß die Luft aus. "Danke", sagte sie. Der Mann verschwand wieder. Mac musterte das Essen – eine warme Suppe und eine Tasse Tee – und setzte sich schließlich hin. So verwirrend das alles war...Hunger hatte sie trotzdem.

***

SG-X

Ich kämpfte mit der Bettdecke. Ich konnte nicht schlafen. Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf und ich war zu nervös, um auch nur einen Augenblick Ruhe zu finden. Schließlich schaltete ich das Licht ein und kramte in meiner Tasche nach einem Buch. Bisher hatte mir das immer geholfen, doch noch zu schlafen.

Ich merkte schon nach der ersten Seite, dass ich mich nicht darauf konzentrieren konnte. Die Abenteuer der Gefährten rückten von mir ab und ich schlug das Buch resigniert zu, um es auf den Nachttisch fallen zu lassen. Ich schaltete das Licht aus und versuchte erneut, einzuschlafen. Plötzlich schallte ein unglaublicher Lärm durch die Gänge und ich fuhr hoch. "Was...?"

Noch ganz benommen suchte ich nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe und nur kurze Zeit später flutete das warme Licht durch mein Zimmer. "Alarm", murmelte ich. "Das Tor", waren meine nächsten Worte und ich stürmte aus dem Quartier.

In Jogginghose und T-Shirt traf ich auf dem Gang ein. Zwei unbenutzte Stühle und ein Tisch standen an der Wand. "JJ!" Alina blickte mich an. "Die anderen sind zum Fahrstuhl gerannt", berichtete sie und war praktisch auch schon auf dem Weg.

Ich lief hinter ihr her. "Jadda! Moment!" rief ich und stürmte mit Alina zu der sich gerade öffnenden Aufzugskabine. Ein Soldat kam uns daraus entgegen, die Arme voller Akten. Überrascht blickte er uns an, als Jadda in die Kabine trat, versuchte sogar noch, Einspruch zu erheben, doch mit einer fast spielerischen Bewegung wurde er von Jadda nach draußen gestoßen. Alina, Minnesota und Mac betraten mit mir die Kabine, die Türen schlossen sich, ließen den noch völlig perplexen Soldaten zurück. "Das Tor ist aktiviert", sagte Minnesota. Ich nickte. "Wenn das hier das SGC ist", hängte Jadda dran. Ich nickte erneut und auch Minnesota und Mac stimmten stumm zu.

Auf Ebene 28 verließen wir die Kabine und rannten einfach den Gang geradeaus nach unten. Die nächstbeste Tür wurde von Jadda aufgestoßen und wir fanden uns in einem Chaos aus Lärm und Rufen wieder. Techniker rannten hin und her. Jadda und Alina stürmten vorwärts zum Fenster und starrten hinunter. "Wow", murmelte Alina. "Iris schließen!" befahl jemand. "Es geht nicht, Sir", antwortete ein junger Mann. "Hängt sie?" erkundigte Jadda sich. "Nein, der Scanner nimmt mich nicht an", antwortete der junge Mann, blickte im nächsten Moment total perplex zu der Frau auf, die schon dabei war, sich die Bildschirme genauer anzusehen. Sie wandte sich an uns: "Der Planet wurde bereits besucht von..." Sie schaute sich die Daten an, "SG-12 vor vierzehn Tagen, Goa´uld-Kolonie."

Dann wandte sie sich wieder uns zu: "Ein Angriff." Alina nickte nachdenklich. Inzwischen waren auch Minnesota, Mac und ich an das große Fenster getreten und schauten hinunter auf den riesigen, runden Ring an der anderen Wand des Raumes. "Wahnsinn!" sagte Mac. "Es sieht echt aus", murmelte Minnesota. Mac und ich nickten. Das blau-weiße Schimmern wirkte einfach nur atemberaubend. "Es ist..." Minnesota fand keine Worte.

"Es ist offen", unterbrach Jadda unser ungläubiges Starren. "Wir empfangen auch keine IDC", berichtete Alina, wandte den Blick von den Computern ab, auf denen sie dies abgelesen hatte.

Der Techniker starrte uns mit offenem Mund an. "Was geht denn hier vor?"

Wir wandten uns um. Ein älterer Mann blickte uns an. Sein Name war Christens. Ich las es auf dem Schild seiner blauen Uniform. "Was tun Sie denn hier?" fragte er ungehalten und versuchte, uns mit einigen schiebenden Handbewegungen von den Bildschirmen wegzudrängen.

"Sir, wir können die Iris nicht schließen", berichtete der Techniker, der offenbar seine Sprache wieder gefunden hatte.

"Ich informiere den General gleich", sagte Christens. Dass seit unserer Ankunft im Kontrollraum erst zwei Minuten vergangen waren, kam mir unglaublich vor. Aber in diesem Moment realisierte ich es auch gar nicht richtig. Denn in diesem Augenblick wurde mir klar, dass das alles kein einfaches Spiel war. Keine Serie, keine Kulisse - alles echt!! Die Panik der Anwesenden, die Hektik der Techniker...Das Tor. Und als ich in die Gesichter der anderen blickte, wurde mir klar, dass es ihnen ebenso erging. Alina wirkte irgendwie blass und Jadda spielte nervös mit ihrem Ring am Finger herum. Mac und Minnesota starrten auf das Tor und regten sich nicht. Als Christens sprach, wendeten sie langsam den Blick und schauten ihn stumpf an. Ich hörte nicht, was er uns sagte. Er redete mindestens 15 Sekunden auf uns ein, bevor er es aufgab. "Sir!" Christens fuhr herum und ließ den Telefonhörer fallen, den er in der Hand hielt, um den General zu rufen. Wir wurden mit einem Schlag zurück in die Realität gezerrt und von einer Energiesalve begrüßt, die in das Fenster des Kontrollraumes einschlug. Alle warfen sich zu Boden, Jadda richtete sich wieder auf die Knie auf und hieb auf den roten Knopf vor ihr auf dem Tisch. Die Schutzklappen fuhren herunter und dumpfe Aufschläge darauf waren zu hören. Indizien weiterer Einschläge. Ich schüttelte die Splitter mehrerer Tassen, Flaschen und Gläser, die während der unglaublichen Wucht des Aufschlages auf die Scheibe zersprungen waren, von meinem Shirt und hob langsam den Blick. "Ma´am, sind Sie in Ordnung?" Die Soldatin sprach auf Mac ein. "Ja...ja...was war das?" antwortete die mit einer Gegenfrage.

"Wir müssen den Hebel runter drücken! Die Energiezufuhr für das Tor deaktivieren!" rief Minnesota laut und zwei Paar Füße rannten hektisch an mir und den anderen vorbei. Eine Minute später erklang ein stöhnendes Geräusch und es wurde dunkel. Es war totenstill, langsam hörte man aber wieder leise Dialoge. Oft die Frage: "Alles in Ordnung?" doch ich wandte mich zuerst zu den anderen. "Was war das?" fragte ich.

Mac schüttelte den Kopf und schätzte: "Goa´uld würde ich sagen. Sah nach Stabwaffen aus und Energiegeschützen."

"Wie haben sie die Iris beeinflusst?" fragte Alina zweifelnd.

Wir zuckten mit den Schultern. Ich blickte mich im Kontrollraum um. "Ich informiere den Präsidenten", hörte ich eine bekannte Stimme und drehte mich in ihre Richtung. Der Mann verschwand mit hektischen Schritten die Treppe hinauf. "Hammond?" brachte Jadda zweifelnd hervor. Ich schüttelte den Kopf. "Bestimmt nicht."

***

Mir war schlecht. Ich nahm das Glas Wasser entgegen, das die Soldatin mir reichte und ließ die Musterung einer Schwester stumm über mich ergehen. Minnesota saß mir gegenüber auf einer anderen Pritsche. "Okay", murmelte ich schließlich. Die anderen blickten mich an. Neben mir auf demselben Bett saß Jadda. Auf beiden Seiten neben Minnesota hatten Alina und Mac Platz gefunden.

Auch sie wurden von Schwestern untersucht. Jadda und Minnesota ließen sich Schnittwunden von den Glasscherben behandeln. Ernsthaft verletzt worden war keiner von uns. "Wir sind im SGC", murmelte Minnesota. Alina nickte. "Das ist unglaublich", meinte Jadda. "Ich weiß gar nicht, wie oft ich mir das gewünscht habe", erklärte sie dann.

Wir nickten. "Das stellt alles total auf den Kopf. Ich möchte zu gern wissen, was meine Freunde dazu sagen würden. Ich bin verrückt?" lachte Mac. Nervös lächelte ich und die anderen nickten ebenfalls lächelnd. "Unglaublich", sagte Mac dann wieder mit ernster Miene.

"Was war da unten eigentlich los?" wollte Minnesota jetzt wissen.

Alina lachte kurz hohl. "Die haben einen Fehler bei der Programmierung des Handscanners gemacht. Unglaublich, oder? Und das stellen die jetzt erst fest. Es ist doch schon Ewigkeiten her, dass das Ding eingebaut wurde. Was da hätte passieren können. Nicht nur so ein kleiner Angriff", sagte sie. "Woher weißt du das?" wollte ich wissen.

"Ich habe zwei Techniker reden gehört, als sie hier vorbei liefen", berichtete Alina. "Ach so", meinte ich. "Mit ihnen ist soweit alles in Ordnung. Zwei von ihnen wurden verletzt, aber das war es schon", berichtete eine Frau.

"Was hatten sie da unten zu suchen?" entrüstete sich ein Mann.

Wir drehten uns um, konnten ihn nicht sehen. Er stand hinter einem Mauervorsprung. Eine Frau in Arztkittel stand ebenfalls dort, schüttelte den Kopf und blickte zu uns rüber. "Fraiser?" fragten wir gleichzeitig. Sie schüttelte erneut den Kopf und verschwand den Gang hinunter aus unserem Blickfeld. Minnesota sprang auf und lief mit schnellen Schritten in die Richtung, in der die Frau verschwunden war. Nach einigen Sekunden kam sie zurück. "Sie ist weg", seufzte sie. "War das Fraiser?" fragte Alina. "Sie sah genauso aus", bestätigte Mac. Eine Soldatin kam zu uns. "Würden Sie mich bitte zurück in Ihre Quartiere begleiten?" fragte sie auffordernd und wir standen langsam auf. Minnesota musterte den Verband um ihre Hand und seufzte, bevor sie hinter der Soldatin her zurück zum Fahrstuhl lief.

Es war beinahe wie ein stilles Einverständnis, eine Abmachung, die jeder von uns einhielt. Wir verabredeten still, die ganzen Fragen und Ausdrücke der Verwunderung und der Faszination auf später zu verschieben, sobald alles vorbei war. Vielleicht waren wir auch nur zu geschockt, um richtig zu sehen was hier vorging. Etwas Fiktives erwachte vor unseren Augen zum Leben. Was ging hier vor?

***

Am nächsten Morgen:

Ich war verwirrt. Als ich nach dem Aufwachen auf der Bettkante in meinem Zimmer saß und meinen Blick auf die linierten Seiten neben mir warf, die meine Mutter mir eingepackt hatte, wurde mir beinahe schlecht. Dort standen Anfänge einer neuen Fanfiction, die ich während des Fluges verfasst hatte und plötzlich verging mir jegliche Lust, daran weiterzuschreiben.

Es klopfte und ich schreckte aus meinen Grübeleien hoch. "Herein!" rief ich und nur einen Augenblick später betrat eine Offizierin mein Zimmer. Man hatte die restliche Nacht Wache bei uns geschoben.

Nicht einmal hörte ich, dass sich die Türen zu den anderen Quartieren öffneten. Es war gespenstisch still gewesen. Ein Blick auf den Gang hatte mir aber gezeigt, dass auch diese Soldaten mal ihren Schlaf brauchten.

Die Wachablösung kam aber, bevor ich mich davon stehlen konnte. "Frühstück", sagte die junge Soldatin und stellte das Essen vor mir ab. "Danke." Sie verschwand wieder. "Wenn es besser ist als das Abendessen...", murmelte ich schließlich und setzte mich vor den Teller mit Sandwiches und Orangensaft.

***

Eine Stunde später:

"Sie werden zu einer Besprechung erwartet", teilte ein Offizier mit und lugte in mein Quartier. "Besprechung?" echote ich. "Ja", antwortete der Mann. Ich stand auf und warf den Bleistift auf die Blätter. "Okay", murmelte ich. Und folgte dem Mann nach draußen.

***

"Unglaublich! Cool!" entfuhr es Alina und sie stürmte in den Raum, der vor uns lag und ließ sich sofort in einen der schwarzen Ledersessel fallen, die um den Tisch herum standen. Die anderen und ich starrten nur ungläubig und im nächsten Moment schien auch Alina klar zu werden, wo sie sich befand. Sie schreckte hoch, als hätte der Sessel ihr mit böser Absicht einen Schlag versetzt. "Der...das...gibt es nicht", stotterte sie fassungslos.

"Offensichtlich doch", murmelte ich und blickte mich um. Ein Holztisch in der Mitte des großen Raumes, eine Fensterfront, die zum Torraum hinunter ging und ein kleineres Fenster, von dem aus man direkt in das Büro eines Angestellten dieser Basis blicken konnte. Auf der Scheibe weiße Kreise und Linien - Markierungen - waren vereinzelt zu sehen. Ein Serviertisch mit Kaffee, Tassen und Wasser in einer Ecke. Eine Wendeltreppe, die nach unten führte, eine andere Treppe rechts im Raum, über die man in das Tunnelsystem gelangte. Und das Wichtigste, das Symbolischste in diesem Raum...Schwarze Ledersessel um den Tisch herum und am Kopfende eines Tisches ein Banner: ein Chevron, über dem die Aufschrift ’SGC’ prangte. "Der Konferenzraum", sagte ich dann.

"DER Konferenzraum", betonte Mac. "Unglaublich!" entfuhr es Minnesota. Sie ging zum Tisch und fuhr mit ihrer Hand über das glatt polierte Holz, bevor sie Platz nahm und mit dem Stuhl an den Tisch heran rückte. Sie lächelte fasziniert. Dann blickte sie uns mit funkelnden Augen an. Jadda war schneller, als irgendjemand gucken konnte, an das Kopfende gehuscht und hatte sich in den Sessel fallen gelassen.

Sie grinste, während sie die Hände auf die Tischplatte legte. Ich schlich neben Minnesota und nahm ebenfalls Platz. Dann lehnte ich mich beinahe entspannt zurück. Mac war inzwischen an die Fensterfront getreten und blickte auf das Tor hinunter, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt. "Du siehst aus wie Hammond, wenn SG-1 mal wieder zu spät kommt", lachte Minnesota.

Mac drehte ich um und grinste. Dann setzte sie sich neben die immer noch neben dem Sessel stehende Alina. Sie ließ sich nun auch wieder auf ihren Platz sinken. Jadda grinste. "Ich eröffne das heutige Briefing. Ihr Ziel führt Sie...wohin, Minnesota?" begann sie einen Scherz.

Minnesota stieg drauf ein und sagte: "Nach P3X-schlag-mich-tot, Ma´am."

"Hört sich ja romantisch an", kommentierte Alina lächelnd. "Ja, es gibt Pflanzen, Tiere, ein paar Ruinen", antwortete ich. Minnesota lächelte verschmitzt und zitierte: "Just another lovely TRR-Planet." Irritiert blickte ich sie an: "TRR?" Minnesota lachte. Jadda antwortete an ihrer Stelle: "Trees, rocks and ruins."

"Super! Ich wollte immer schon mal echte Ruinen sehen", meinte Mac. "Wunderbar. Mission genehmigt", meinte Jadda und stand auf, kehrte mit fünf Tassen zurück und holte anschließend noch Kaffee und Wasser. "Bedient euch!" meinte sie und ich griff nach dem Kaffee.

***

So ging es etwa fünf Minuten lag. Wir besprachen die letzte – natürlich fiktive – Mission und Jadda meinte schließlich: "Danke. Wegtreten!" Wir lachten auf. "Oh Mann! Wenn die anderen vom Palace das sehen könnten", meinte Minnesota und wir nickten zustimmend. Mac guckte auf die Uhr. "Also, wir sind pünktlich. Wir haben jetzt fünf nach elf. Wo bleiben denn unsere Briefing-Partner?" fragte sie dann.

"Wisst ihr, was wirklich scharf wäre?" wollte ich wissen und alle blickten mich an. "Wenn SG-1 jetzt durch diese Tür kommen würde", antwortete ich auf meine eigene Frage.

Die anderen lachten. "Oh ja, das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein", bestätigte Minnesota. Ich stieß mich etwas vom Tisch ab und stützte die Ellbogen auf die Knie. Ich fühlte mich etwas müde und schloss kurz in dieser Haltung die Augen, um zu entspannen. Die Kaffeetasse in meiner Hand war noch halbvoll und strahlte eine angenehme Wärme aus. Im Korridor wurden Schritte laut und wir wandten unsere Blicke den Menschen zu, die jetzt eintraten. Irgendwo zerbrach eine Kaffeetasse, als wir erkannten, WER nun tatsächlich durch diese Tür schritt: Colonel Jack O´Neill, Major Samantha Carter, Dr. Daniel Jackson und Teal´c. Es war plötzlich totenstill. Die vier blieben stehen und blickten uns an. Wir mussten einen recht amüsanten Anblick bieten, denn auf den Gesichtern von Jack und Sam war ein breites Grinsen zu erkennen. "Hi!" grüßte Jack. Wir reagierten nicht. Soeben waren unsere größten Helden durch die Tür getreten und einer von ihnen hatte sogar ’Hi!’ gesagt.

Das mussten wir erst mal vernünftig verarbeiten. Ich tat das, indem ich - ohne den Blick von SG-1 abzuwenden – die Hand hob, um einen kräftigen Schluck Kaffee zu trinken...Doch meine Tasse war weg. Irritiert blickte ich nach unten. Es war meine Tasse gewesen, die zerbrochen war. "Entschuldigung", murmelte ich und ging auf die Knie, um die Scherben einzusammeln. Jemand ging neben mir in die Hocke und half mir dabei. Als sich aufblickte, strahlte mir ein Samantha-Carter-1000-Watt-Lächeln entgegen. "Nicht so schlimm", meinte sie. "Was glauben Sie, wie oft das schon Colonel O´Neill passiert ist?" flüsterte sie dann.

"Keine Ahnung", antwortete ich perplex. Sie sprach mit mir! "Ich kann schon gar nicht mehr mitzählen", meinte Sam und lächelte ein 10.000-Watt-Lächeln. Eben ein Lächeln wie Jack es liebte...Und vermutlich auch fast alle Fans. Indessen versuchte besagter Colonel, eine Reaktion von Alina zu bekommen. Er trat vor sie und lächelte sie an. "Hi!" sagte er noch einmal. "Hi!" war die erstickte Antwort. Er griff nach ihrer Hand und schüttelte sie. Alina starrte ihre Hand an. Ihr Kiefer wanderte nach unten. Mit offenem Mund starrte sie noch immer auf ihre Hand. Ich kam unter dem Tisch hervor, stieß mit Minnesotas Ellenbogen zusammen und prallte erschrocken zurück, als ein wahrer Berg vor mir stand. Ich identifizierte ihn als Teal´c und trat einige Schritte zur Seite. "Daniel, bist du sicher, dass mit denen alles in Ordnung ist? Sie scheinen so...verstört", meinte Jack und reichte Minnesota die Hand. Diese blickte ihre Hand an, dann Jack und dann wieder ihre Hand. Zum Schluss wieder Jack. Diesmal lächelte sie. "Danke!" seufzte sie. "Bitte, bitte", antwortete der Colonel und blickte Daniel bedeutungsvoll an. Der Archäologe zuckte die Schultern. "Wenn man bedenkt, dass wir für sie so eine Art...Helden sind", meinte er und lächelte Mac an. Sie lächelte auf der Stelle zurück. Jadda starrte Teal´c an. "Also, wie heißen Sie denn?" fragte Jack schließlich und blickte uns fragend an, auf eine Antwort wartend. "Ja", antwortete Alina nur. Jack blickte wieder zu Daniel. "Eindeutig verstört", kommentierte er. "Jadda", sagte Jadda schließlich. "Bitte? Noch einmal", bat Jack. "Ich...mein Name...ich heiße...Jadda", stotterte sie und blickte immer noch auf die imposante Gestalt Teal´cs. Der neigte zur Begrüßung den Kopf. "Ich bin Alina."

"Ich heiße Mac."

"Jolinar_Jackson."

"Nennen Sie mich Minnesota."

"Gut, das hätten wir ja schon mal", seufzte Jack. "Wunderbar", meinte er dann.

"Ich nehme nicht an, dass wir uns vorstellen müssen", meinte Daniel. Ich schüttelte den Kopf. "Ich kenne Sie in- und auswendig", sagte ich. Daniel sah nicht gerade aus, als würde ihm das gefallen, doch dann lächelte er. Ich lächelte zurück. "So, sind wir bereit für eine Besprechung?" Wir wandten die Köpfe und blickten General Hammond entgegen, der aus seinem Büro trat. Er blieb direkt neben Jadda stehen und blickte auf sie hinab. "Dürfte ich meinen Platz einnehmen?" fragte er.

"Natürlich", antwortete sie, bewegte sich aber nicht einen Zentimeter, sondern starrte ihn ungeniert einfach nur an. "Jadda, dies ist General Hammonds Platz. Bitte suche dir eine andere Sitzgelegenheit", meinte Teal´c. "Natürlich", antwortete sie erneut. "Okay, so können wir nichts mit denen anfangen", meinte Jack schließlich. General Hammond nickte. "Bringen Sie sie auf die Krankenstation. Der Check ist sowieso noch fällig. Wir versuchen es in ein paar Stunden noch einmal. Die fünf sollten schlafen", meinte er und nickte seinem Team zu. "In Ordnung. Wir gehen jetzt zum Onkel Doktor...zur Tante Doktor...wie auch immer", meinte Jack. Er ergriff Alina am Arm, die daraufhin schon wieder einen halben Herzinfarkt zu erleiden schien. Anschließend griff er sich noch Mac und führte die beiden aus dem Konferenzraum. Sam führte mich hinaus, Daniel schnappte sich Minnesota und Teal´c zog Jadda auf die Beine, bevor er ihr bedeutete, voraus zu gehen.

***

Vorbereitungen

Jack blickte zu den fünf Schlafenden hinüber, bevor er sich wieder in den Korridor zurück zog. Daniel, Sam und Teal´c standen dort und schienen nicht so genau zu wissen, was sie mit sich anfangen sollten. Jack grinste. "Was für ein Anblick! Alle fünf starrten uns an, als wären wir Gespenster." Er lachte. "Die Gesichter werde ich auf ewig in meinem Gedächtnis speichern, das war zu schön."

"Ich kann die fünf durchaus verstehen", meinte Daniel. Sam nickte zustimmend. Jack wirkte verwirrt. "Warum?"

"Na, überleg mal, Jack! Stell dir vor, du sitzt irgendwo und dein TV-Held kommt durch die Tür", meinte Daniel. Jack stutzte. Dann hakte er unsicher nach: "MacGyver?" Sam grinste. "Ihr TV-Held ist MacGyver, Sir?" hakte sie nach. "Ja", antwortete der Colonel. Sam lachte. "Hey, nichts gegen den Typen. Der ist echt cool.", meinte Jack.

"Aber natürlich, Sir.", antwortete Sam und schlenderte den Gang hinunter zum Aufzug. "Wer ist dein TV-Held?" fragte Jack an Daniel gewandt.

"Oh, ich denke nicht, dass du das wissen musst", meinte der und ging hinter dem Major her. "Wer denn?" fragte Jack.

Daniel winkte ihm nur zu. "Teal´c?" hakte Jack nach. Der Jaffa blickte ihn einige Sekunden an, dann antwortete er: "Ich habe keinen, O´Neill." Damit wandte er sich ebenfalls zum Gehen. "Hey! MacGyver ist wirklich cool!" rief Jack hinter ihm her. Janet trat zu ihm. "Der Meinung bin ich auch. Ich habe alle Folgen gesehen", sagte sie. "Ach wirklich?" hakte Jack nach. Janet lächelte. "Die fünf werden am frühen Nachmittag erwachen. Ich habe ihnen das Beruhigungsmittel mit dem Trinkwasser gegeben. Die haben das gar nicht richtig mitgekriegt. Die Beruhigungsmittel waren nicht stark", erklärte sie. Jack nickte. "Danke."

***

Am Nachmittag:

Jadda schlug langsam wieder die Augen auf. Die Beruhigungsmittel, die eine Schwester den fünf Besuchern verabreicht hatte, sorgten dafür, dass alles vor ihren Augen verschwamm. Dennoch erkannte sie die Person, die es sich lieber auf dem Bett neben dem ihrem als auf dem Stuhl vor ihr gemütlich gemacht hatte und gelangweilt mit den Beinen baumelte.

"Oh, Gott, nein", stöhnte sie. "Ihre Reaktion verrät mir, dass ich nicht unbedingt der bin, den Sie jetzt sehen wollten", meinte Jack. "Nein", antwortete Jadda. "Zumindest beherrschen Sie jetzt einen größeren Wortschatz", führte Jack an. "Ich dachte, ich hätte das alles nur geträumt", meinte Jadda und richtete sich langsam auf. "Sie sind die Erste, die bisher erwacht ist. Die anderen schlafen noch", berichtete Jack. Er musterte Jadda aufmerksam. "War alles ein ziemlicher Schock für Sie, hm?" fragte er.

"Oh, ja. Davon können Sie ausgehen", meinte Jadda lächelnd. Dann streckte sie die Hand aus und berührte Jack an der Schulter. "Und Sie sind sogar real", fügte sie hinzu.

"Sind Sie die Sprecherin der Gruppe?" fragte Jack. Jadda lachte. "Nein. Wie kommen Sie darauf?"

"Sie saßen im Hammond-Sessel."

"Ach so. Wir haben nur rumgealbert", berichtete Jadda. "Ach so", erwiderte Jack. "Und was haben Sie jetzt mit uns vor?" fragte Alina und trat zu den beiden. Neben Jadda sprang sie auf das Bett und blickte Jack aufmerksam an. "Oh, ich denke...eigentlich will Hammond, dass Sie mit auf eine Mission zu den Tok´ra kommen", meinte Jack. "Was?" entfuhr es Jadda.

"Wieso?" fragte Alina.

"Weil er der Meinung ist, dass Sie, wenn Sie schon mal eine Schweigepflicht unterschreiben, dann auch alles sehen müssen. Inklusive einer Sternentorreise. Außerdem – sagt er – kennen Sie hier schon sowieso alles. Wir zeigen Ihnen also nichts Neues. Ihre Vorstellung im Konferenzraum ließ zwar auf was anderes schließen, aber Hammond besteht auf dieser Reise. Er hält es für ’eine gute Idee’", meinte Jack. "Sie sind nicht dieser Meinung", stellte Alina fest. "Nein, ich habe keine Lust, mit – bei allem Respekt – einem Kindergarten durchs Universum zu reisen."

"Kindergarten? ’Bei allem Respekt’ wir sind kein Kindergarten. Mac, Jadda und Minnesota auf gar keinen Fall und glauben Sie mir, JJ und ich können auch schon sehr gut auf uns aufpassen", brauste Alina auf. Jadda lächelte über Jacks Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus ’Also, hören Sie mal!’ und ’Schafft alles waffenfähige Material aus dem Weg!’ war. Er fasste sich wieder. "Das behaupten Sie. Und wenn Sie dem ersten Tok´ra gegenüberstehen?"

"Dann sage ich ’Hallo’ wie sich das gehört."

"Das will ich sehen."

"Werden Sie. Verlassen Sie sich drauf!"

"Schluss jetzt!" ging Jadda dazwischen. "Was ist jetzt mit einer Dusche? Man hat uns die Waschräume bisher vorenthalten...bis auf die Waschbecken, zum Zähneputzen."

***

Auch über das Auftauchen von SG-1 war ein stilles Einverständnis abgeschlossen worden: Die Faszination konnte warten. Momentan hätte ich mich sowieso nicht richtig ausdrücken können. Ich blickte die Kleidung an, die auf meinem Bett lag und seufzte. Dann nahm ich das schwarze T-Shirt in die Hand und zog es über. Es war etwas zu groß, aber ich würde es in die Hose stecken können. Nachdem ich auch die olivgrüne Hose angezogen hatte – die Beine musste ich ein paar Mal umschlagen, damit sie mir passte -, schlüpfte ich wieder in meine Turnschuhe und stellte mich vor den Spiegel.

Ich musterte mich aufmerksam. "Das ist zu verrückt", murmelte ich. Es klopfte. "Ja?"

Jadda trat ein. Auch sie hatte sich die Uniform übergezogen und ich grinste, als ich mir überlegte, dass ich eigentlich eine recht lange Zeit in allen möglichen Kleidergeschäften nach genau diesem Outfit gesucht hatte.

Wirklich erfolgreich war ich allerdings nicht gewesen. "Hi!" grüßte Jadda. "Hey, was gibt’s?" fragte ich. Hinter Jadda kamen nun auch Alina, Mac und Minnesota hinzu - alle in der gleichen Uniform, Alina hatte wie ich mit der Größe zu kämpfen gehabt, doch auch ihre Hosenbeine waren nach oben gewandert – und setzten sich nebeneinander auf das Bett.

"Ich habe mit...Dr. Fraiser geredet", sagte Jadda. "Wir sind gesund und zwar alle fünf. Im Prinzip gesund genug, um eine Reise durch das Tor zu wagen. Jetzt will Hammond wissen, ob wir das auch wollen", erzählte Mac. Ich zögerte. "Genau das ist es nämlich", meinte Minnesota. Ich blickte sie fragend an. "Wie können wir etwas wollen, das so unmöglich ist?" fragte sie.

"Na ja, wir haben ja schon gesagt, dass das Tor existiert", warf ich ein. "Ja, aber wie? Wie kann die Serie so detailliert sein? Wie können Daniel, Jack, Sam, Teal´c, Hammond und Fraiser ebenso aussehen und handeln wie in der Serie? Warum ist alles gleich? Das ist ein riesengroßer Alptraum", stöhnte Minnesota. "Ich denke eher, es ist eine riesengroße Chance", entgegnete Alina. Minnesota blickte sie fragend an. "Denkt doch mal nach, Leute! Es ist DAS Tor, es ist DAS Team und ist DER Stützpunkt", erläuterte Alina.

"Entschuldige, aber wir haben jetzt bereits über längere Zeit hinweg Geschichten geschrieben, in denen Leute auftreten, die wir nur aus dem Fernsehen kennen. Jetzt stehen wir ihnen gegenüber. Wir haben sie in den Stories STERBEN lassen, wir haben sie zu Wirten gemacht, gefoltert und gequält. Wir haben sie zusammen gebracht...in den unmöglichsten und seltsamsten Kombinationen. Wir haben ihr Leben verändert und bestimmt. Und jetzt stehen sie vor uns. Unser Zeitvertreib steht vor uns", sagte Jadda und betonte den letzten Satz besonders. Minnesota nickte. "Sie wussten nichts von dieser Serie", sagte sie. "Ich habe mit Daniel darüber gesprochen. Sie hatten keine Ahnung. Das ist völlig neu für sie. Wir leben in zwei verschiedenen Welten. Sie sind fiktiv – für uns. Und sie werden es bleiben. Ich meine, alles was wir gesehen haben, geschah wirklich. All das Schreckliche und Grausame...natürlich auch die lustigen Dinge, aber wir werden wahrscheinlich niemals richtig kapieren, wer sie sind. Sie sind keine Spielfiguren eines Autors...sie leben. Und ich würde gern wissen, wer auf die Idee gekommen ist, ihr Leben so zu...missbrauchen", sagte sie dann.

Ich schwieg und blickte sie bedrückt an. "Wir taten es auch", sagte Jadda schließlich. "Wir konnten es nicht wissen", erwiderte ich. "Wie auch immer...letztendlich stellt sich doch nur eine Frage: Wollen wir SG-1 weiterhin als fiktive Personen sehen? Nach Hause gehen und uns die nächste Folge ansehen, als wäre nichts gewesen? Alles für einen Traum halten?" fragte Mac. "Oder wollen wir SG-1 begleiten und uns dem stellen, dass wir so oft geschildert haben, als gäbe es nichts Leichteres?" schloss Alina sich an. "Wenn es SG-1 gibt, dann existieren auch die Goa´uld", gab Jadda zu bedenken. Ich nickte nachdenklich. Mac meinte: "Ich bleibe." Herausfordernd schaute sie uns an. "Ich ebenfalls", sagte Alina. Jadda nickte. Ich sagte: "Ich gehe jetzt nicht wieder nach Hause. Ich stecke zu tief drin." Alina lächelte. "Gut, ich komme auch mit. Oder glaubt ihr, ich lasse mir DAS entgehen?" meinte Minnesota. "Somit hätte SG-X seine erste Missionsbesprechung hinter sich gebracht", lächelte Mac. "SG-X?" hakte Alina nach. "SG-X", bestätigte Mac.

***

Eine viertel Stunde später:

SG-1 hatte sich schon vollständig im Konferenzraum versammelt, als wir eintrafen.

General Hammond war noch nicht anwesend. Sam und Daniel diskutierten lebhaft, Jack himmelte seinen Major an und Teal´c beobachtete die Szene mit hochgezogener Augenbraue. Ich musste lächeln. "Hi!" grüßte Alina vorsichtig und setzte sich langsam auf einen Stuhl, der am weitesten von SG-1 entfernt war. Wir anderen postierten uns ebenfalls um den Tisch und musterten die Mappen, die auf unseren Plätzen lagen, mit einiger Neugier. "Hey, gut geduscht?" fragte Jack. Jadda blickte ihn an und Alina antwortete: "Ja, danke."

"Wunderbar", antwortete Jack. Ich schlug die Mappe auf und vertiefte mich darin, versuchte krampfhaft, der Wissenschaftlerin neben mir keine besondere Bedeutung beizumessen. Mac tat ebenfalls so, als würde sie in ihrer Mappe lesen. Aber man konnte nur zu deutlich sehen, dass ihre Blicke immer wieder zu Jack wanderten, der direkt neben ihr saß. Peinliche Stille trat ein. Schließlich wandte Jack sich wieder an uns: "Sie kommen also mit, ja?"

"Ich weiß, dass Ihnen das nicht passt, aber wir lassen uns nicht davon abbringen", meinte Alina geradeheraus. Jack blickte sie amüsiert an. "Dann will ich Sie mal im Einsatz erleben. Wie alt sind Sie? 13? Oder doch schon 14?"

"17 und Sie?" Empört öffnete Jack den Mund, um etwas zu sagen. Dann schien er scharf zu überlegen und meinte schließlich: "Das geht Sie ja wohl überhaupt nichts an." Alina spielte weiter: "ICH will SIE mal im Einsatz erleben. Wie alt sind Sie nun? 69 oder 70?"

"Sir", beschwerte Jack sich bei Hammond, der gerade eintrat und das Gespräch belustigt verfolgt hatte.

Daniel grinste Jack von der Seite her an und lächelte dann zu Alina hinüber. "Okay, ich...darf ich mal eine Frage stellen?" unterbrach Jadda und tippte mit ihrem Zeigefinger auf eine Seite in ihrem Bericht, in dem es – soweit ich mitbekommen hatte – um die Umwelt auf P3S-338 ging.

"Ja?" erkundigte sich Sam. Ihre blauen Augen hefteten sich auf Jadda. "Ähm...ja...also...Sie schreiben hier, dass es Naquada auf...P3S-338 gibt", zitierte diese. Sam nickte. "Sogar in großer Menge. Die Tok´ra haben wirklich einen guten Fund gemacht", meinte sie. "Sie haben ausnahmsweise mal was richtig gemacht", urteilte Jack. "Jack", kam es von Daniel. "Was denn?" war die patzige Antwort.

"Die Tok´ra haben Ihnen schon verdammt oft aus der Patsche geholfen. Ich finde es nicht fair, dass Sie so über sie sprechen. Auch, wenn sie merkwürdig anmutende Dinge tun oder sagen...es ist ihre Kultur, da sollten Sie sich nicht einmischen." Ich blickte auf. Alle starrten mich an. "Habe ich das gerade laut gesagt?" fragte ich leise zu Mac, die direkt neben mir saß.

Sie nickte. "Eindeutig", meinte sie. "Oh mein Gott." Ich verschwand hinter dem Bericht. "Fangen wir an!" erlöste Hammond mich in diesem Moment. "Major Carter?"

Sam stand auf und dämmte das Licht, dann fuhr die Leinwand herunter. "P3S-338 hat eine wüstenähnliche Oberfläche. Die Durchschnittstemperatur am Tage beträgt rund 40 Grad im Schatten und die Temperatur in der Nacht etwa –10 Grad", erzählte sie. "Auch im Schatten?" hakte Jack nach. Unwillkürlich begannen wir zu grinsen. Jack nahm dies mit einem Lächeln zur Kenntnis. "Wenigstens die verstehen meine Witze", meinte er.

"Nein, das nicht, aber Sie haben Ihre Jacke links herum angezogen", meinte Alina. Jack schaute an sich herunter. Wir begannen zu lachen. "Meine Damen, mäßigen Sie sich bitte! Das ist doch kein Kindergarten", meinte Hammond leicht erbost. Ich konnte dennoch ein Lächeln auf seinem Gesicht erkennen. Daniel beeilte sich, irgendetwas ungemein Wichtiges zu übersetzen und Teal´c zog eine Augenbraue in die Höhe. Sam fuhr grinsend mit ihrem Bericht fort: "Zudem weist der Planet eine hohe Naquada-Strahlung auf. Wir haben mit dem UAV eine ganze Mine entdeckt, unweit des Sternentores."

"Unweit? Was heißt das?" fragte Jack und musterte immer noch seine Jacke, die natürlich genau richtig saß.

"Etwa drei Tagesmärsche", antwortete Sam. "Ach so...drei Tagesmärsche bei 40 Grad im Schatten...", begann Jack einen sarkastischen Kommentar. "...DAS ist unweit", beendete Alina seinen Satz. Jack blickte sie an und lächelte. Alina lächelte zurück. "Wie viel ist es? Ich meine, kann man damit Waffen herstellen?" fragte Minnesota interessiert. Sie hatte sich vorgelehnt und verfolgte die Bilder, die nacheinander auf dem Bildschirm auftauchten und den Flug des UAVs zeigten.

"Es ist mehr als genug, um eine ganze Armee mit Waffen auszurüsten, von der jede einzelne die Wirkung eines Energiegeschützes hätte", erklärte Sam. "Oh Mann", flüsterte Mac. "Und das können wir alles abbauen?" wollte Jack wissen. Sam verzog das Gesicht. "Oh, ich sehe schon...", stöhnte Jack.

"Sie verlangen nichts von uns...nur 50%."

"Was denn? Nur?" Ich musste mich gar nicht umsehen, um zu wissen, dass dieser Satz aus Jacks sonst so stillem Eckchen kam. "Jack, bei der Menge, die sich dort befindet, können wir mit 50% schon ein Menge anfangen", meinte Daniel. "Warum erhob bisher kein Goa´uld Anspruch auf diesen Planeten?" fragte Teal´c.

"Genau. Wenn es wirklich so viel waffenfähiges Naquada ist, müssten die doch da schon längst aufgekreuzt sein", stimmte ich zu. "Tatsache ist, dass bereits einmal eine Goa´uld Anspruch auf diesen Planeten erhob. Ihr Name war Anuket", berichtete Daniel. "Liebesgöttin, ägyptisch", murmelte ich. "Richtig", meinte Daniel. "Was ist mit ihr?" fragte Mac.

"Sie wurde vernichtet", berichtete Daniel. "Ich hörte davon. Sokar hat sie und ihre Armee eliminiert", berichtete Teal´c und blickte gewichtig in die Runde. "Das erklärt allerdings nicht, warum Sokar dann keinen Anspruch auf diesen Planeten erhob, oder?" hakte Minnesota nach. "Nein. Die Tok´ra wissen nicht, warum er keine Leute dorthin schickte", meinte Sam. "Wäre es nicht möglich, dass er nichts von diesem Planeten wusste?" wollte Jadda wissen. "Das bezweifle ich", antwortete Teal´c. "Hm", machte Mac nachdenklich. "Jetzt haben ihn aber die Tok´ra. Was auch immer Sokar davon abhielt, den Planeten auszubeuten...jetzt hat er zu lange gewartet. Die Tok´ra konnten keine Gefahr durch Goa´uld entdecken", berichtete Sam. "Okay, und was ist der Sinn dieser unglaublich spannenden Mission?" fragte Jack genervt. "Sie wollen Naquada-Proben sammeln, oder? Um zu sehen, wie rein es ist", vermutete Minnesota. Sam nickte. "Wir brauchen dieses Naquada", sagte sie dann. "Klar, wir hatten ja nie viel", meinte Jadda. Dann blickte sie auf, schüttelte den Kopf und verbesserte sich: "Sie...Sie hatten ja nie viel."

"Wann soll es losgehen?" wollte Jack wissen.

"Gleich heute um 1700. SG-1 wird Sie an Ihren Quartieren abholen und Ihnen Ihre Ausrüstung aushändigen", erklärte Hammond in unsere Richtung. Wir nickten. "Wegtreten!"

***

Etwa eine Stunde später:

"Ähm...Entschuldigung?" Nervös lugten wir nacheinander in den kleinen Raum, der uns als Sams Labor allzu bekannt vorkam und fanden tatsächlich das ganze Team darin versammelt. "Hi!" sagte Alina, die nun vollständig eingetreten war.

"Hi!" kam es dreistimmig zurück. Teal´c senkte kurz den Kopf. "Ähm...wir wollen auch gar nicht lange stören bei dem was Sie gerade tun-"

"Wir besprechen den nächsten Video-Abend", ging Jack dazwischen. Ein allgemeines - verzücktes - Lächeln machte sich auf unseren Gesichtern breit. "Mal wieder ’Star Wars’? Haben Sie den noch immer nicht gesehen?" wandte Jadda sich an Jack. Der Colonel blickte sie etwas perplex an, dann antwortete er: "Ähm...nein...also, wer hat das schon?"

"Ich", antwortete Sam und hob eine Hand. Auch Daniels und Teal´cs Hände wanderten nach oben. "Ich auch", meinte ich. Jadda nickte: "Ich ebenfalls. Ist doch klar." Es wurde kurz still, dann fragte Daniel: "Was ist denn nun?"

"Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir hier sein dürfen und uns ist klar, dass das alles supergeheim bleiben muss und so...", begann Jadda schließlich. "Ja?" Jack dehnte das Wort und blickte uns herausfordernd an. "Trotz allem ist es natürlich eine Tatsache, dass wir Palacer sind...alle...miteinander...", fuhr Mac fort. "Genau", übernahm Alina, "und Palacer brauchen eine gewisse Umgebung...von Zeit zu Zeit."

"Richtig. Und diese Umgebung hat drei dringend benötigte Bestandteile", erklärte Mac weiter. "1. andere Palacer", sagte Minnesota. "2. Fanfictions", fuhr Jadda fort. "Und 3. Feedback", endete Mac. "Richtig", sagte Alina. Vier fragende Augenpaare blickten uns an. "Das ist ja gut und schön, aber was wollen Sie?" fragte Jack nun endlich und brach das Schweigen. "Internet-Zugang", antwortete ich. "Sie wollen ins Internet?" hakte Jack nach. Wir nickten. "Sagen Sie das doch gleich", meinte Sam und schaltete ihren Computer ein. "Ähm...ja. Wir hatten nur nicht damit gerechnet, dass das so einfach geht", meinte Alina. "Kein Problem. Wir vertrauen Ihnen", meinte Daniel und Jack nickte. "Dann werden wir Sie jetzt mal in bisschen allein lassen", meinte er dann. Mit einer eleganten Bewegung sprang er vom Tisch. "O...kay", antwortete ich. "Ach, ähm...Jack!" rief ich ihn noch einmal zurück.

"Ja?" Er drehte sich in der Tür um. "Ich würde dir dringend empfehlen, dich Filmemäßig mal auf den neuesten Stand zu bringen", meinte ich. "Hä?"

"Sieh dir endlich ’Star Wars’ an!" verdeutlichte Minnesota. "Tu ich! Aber nur, wenn ihr beim ’du’ bleibt", lächelte er und verschwand. Wir blickten uns an. "Haben wir...?" fragte ich. Mac nickte. "Alle beide!" grinste sie. "Oh..."

"So schlecht ist das doch gar nicht", grinste Jadda. Man sah ihr den Optimismus und die Freude regelrecht an, auch Alina grinste zu mir herüber. "Oh, yeah...and you can say ‘you’ to me", lachte Minnesota.


weiter: Kapitel 2
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