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Das Geheimnis Chaes (A-4) von JolinarJackson

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Kapitel 2

"Sir, ich fühle mich seltsam...beobachtet", flüsterte Sam und ging näher an Jack heran. Nun standen sie Schulter an Schulter und Sam wurde etwas ruhiger. Doch ihre Angespanntheit verflog nicht ganz. Yeruj schnaubte aufgeregt. Sam zuckte erschrocken zusammen. "Na na na, Carter", meinte Jack grinsend. "Ich bin doch bei Ihnen", neckte er weiter.

Sam rückte wieder von ihm ab. "Danke, Sir", war ihre einzige Antwort. Sie schwiegen eine Weile. Vor ein paar Minuten hatte der Funkkontakt zu Daniel geendet und nun befanden sie sich in einem Stück Wald, das die Stadt Gem Menel einrahmte. Der Wald, den sie zuvor durchquert hatten, hatte auf eine kahle Hügelkuppe geführt, von wo sie die Stadt aus sehen konnten.

Es war sehr neblig hier, schon von Anfang an gewesen. Die wärmenden Sonnenstrahlen schafften es nicht sich durch den Nebel zu drängen und Sam fürchtete sich etwas. Ob sie das jemals zugegeben hätte, war eine andere Frage. Auf keinen Fall in Jacks Gegenwart. "Es sind die Irrlichter, die mir Sorgen machen, Sir", sagte sie kaum hörbar und deutete auf die leuchtenden Lichtquellen, die in einigen Metern Entfernung durch die dichtstehenden Bäume geisterten. Sam atmete schwer, als eines der Lichter sich näherte. Jack hob seine Waffe und schob seinen Major schützend hinter sich. Sam kämpfte sich aus dem Zaumzeug Yerujs frei und hob ebenfalls ihre MP. Die Lichtquelle gab ein merkwürdiges Geräusch von sich und schwebte wieder zu den anderen. "Irrlichter", sagte Jack beruhigend und blickte Sam an. "Irrlichter...kichern nicht", antwortete Sam. "Wer kichert?"

"Das Licht eben."

"Es hat gekichert?"

"Ich hatte den Eindruck."

"Es hat uns ausgelacht, ja?"

"Sir...", seufzte Sam. Etwas kleines, leuchtend Helles flog an ihrem Gesicht vorbei, drehte ein paar Runden in der näheren Umgebung und kam dann wieder zurück. Direkt vor Sams Augen blieb es stehen. "Was ist das?" fragte Jack irritiert.

Eines der Irrlichter lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und er entfernte sich einige Schritte von Sam, um dem kichernden Geräusch auf den Grund zu gehen. "Hal...lo", stotterte Sam sehr langsam und blickte das leuchtende Licht an. Es gab einen hohen, winzigen Laut von sich und näherte sich ihr. Sam hob eine Hand und kam mit dieser vorsichtig dem Licht entgegen. Es wich nicht zurück, sondern sank auf Sams Handfläche herab. Wärme ging von ihm aus. Das Licht erstarb, als sein federleichtes Gewicht auf Sams Handfläche aufkam. "Oh, mein Gott, Sir", entfuhr es ihr.

Das kleine Wesen kam näher auf Sams Handgelenk zu und blickte sie aufmerksam an. Der schmale Körper wurde von den vier Flügeln umspielt und das kleine, knielange Kleidchen wirkte beinahe klischeehaft. Jack blickte das kleine Lebewesen ebenfalls neugierig an. "Das ist...eine Elfe", sagte Sam. Die Elfe kicherte mit einer hohen Stimme, wurde von einem hellen Licht umgeben und schwebte wieder, flog blitzschnell in die Bäume hinein. "Wow", entfuhr es Jack anerkennend. Eines der Irrlichter kam wieder näher und schwebte direkt vor ihm. "Hey!" grüßte der Colonel lächelnd.

Es kicherte. "Warum lachst du?" fragte Jack.

Es kicherte erneut. Sam ließ ihren Blick schweifen und ihr Augemerk fiel auf einen Schatten hinter ihrem Vorgesetzten. "Du brauchst gar nicht so zu lachen, du Möchtegern-Irrlicht", meckerte Jack. "SIR, IHR MESSER!" schrie Sam und riss den Colonel nach unten. Sein Messer zischte knapp an seinem Kopf vorbei in den nächsten Baum, wo es vibrierend stecken blieb. Das Irrlicht kicherte nun nicht mehr, es lachte. Es lachte aus vollem Hals und mit einer hohen, durchdringenden Stimme und es schien heller zu leuchten als zuvor. Nun näherten sich auch andere Irrlichter von allen Seiten und ringten den Colonel und Sam ein. Sie alle lachten, eines von ihnen trug irgendwie Sams Messer und richtete es auf die Brust der jungen Frau. Jack packte Sam an der Jacke und zog sie auf seinen Oberkörper. Das Messer verfehlte die junge Frau und bohrte sich in den Boden. Jack richtete sich stolpernd auf und wich zu einem großen Baum zurück, Sam schützend hinter sich gedrückt. Die Lichter bildeten einen Halbkreis um sie. Drei der Lichter nahmen das Messer wieder auf, ohne, dass einer der beiden Offiziere erkennen konnte wie sie es taten. Sam krallte sich in Jacks Jacke. "Bleiben Sie hinter mir!" sagte er beruhigend und zielte mit seiner MP auf die Lichter. "Lasst das sein!! Das ist gefährlich!" rief er.

Doch das Messer kam näher. Die Irrlichter lachten laut. "FEANOR!" Das Messer fiel zu Boden, das Lachen erstarb, die Irrlichter waren schneller verschwunden als der Schall. Jack und Sam drehten sich zu der Stimme um. Sie lächelte. Das weiße Leinenkleid umspielte Ihre schlanke Figur. Ein schwarzer, kordelähnlicher Gürtel hing an Ihrer Taille. Die schwarze Ledertasche hing an einem Riemen um Ihre Schulter, doch ihr strahlendes Lächeln konnte nicht über die Schmerzen, die eine Wunde an der Schulter verursachten, hinwegtäuschen. Aber Sie ging aufrecht. "Kamoen!" rief Sam und umarmte das Mädchen freudig, aber vorsichtig. "Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?" waren ihre nächsten Fragen.

"Nein, Sam, danke. Es geht mir den Umständen entsprechend. Ich bin gut versorgt", beruhigte die Letzte der Ersten sie. "Was war das eben für eine Lightshow?" fragte Jack.

"Es freut mich auch, dich wohlauf zu sehen", versetzte Kamoen neckend. Jack verdrehte die Augen. "Es waren Feanor - Feuergeister. Sie sind gemein und hinterhältig und immer für einen Streich zu haben. Aber sie sind nicht wirklich gefährlich, wenn man weiß, wie man mit ihnen umgehen muss. Sie respektieren mich und ich bin mit ihnen befreundet", antwortete Kamoen auf Jacks Frage und lächelte wieder als Sie bemerkte wie Jacks Blick zweifelnd zu seinem Messer wanderte.

"Sie sind gute Wesen", schwor Sie. Dann wurde Ihr Gesicht ernst. "Was tut ihr in Doll ardh?"

"Doll ardh?" hakte Sam nach. "Ja, so nennen die Stadtbewohner diesen Landstrich", erklärte Kamoen. "Oh, ich glaube, wir sollten erst mal einen geschützten und warmen Platz suchen. Kalt hier", kommentierte Jack. "Natürlich. Ich wohne in Gem Menel. Kommt mit!" winkte Kamoen ihnen. Freudig begrüßte Sie auch Ihren Hengst und schwang sich auf ihn, dann ritt Sie den beiden Ta´uri voraus.

***

"Was ist hier passiert?" fragte Sam erstaunt, als sie in paar Minuten später Gem Menel erreichten.

Die Stadt war zerstört. Ruinen standen herum. Damals schienen die Häuser aus Stein gebaut worden zu sein. "Doll ardh wird nicht umsonst von den Menschen hier gefürchtet", orakelte Kamoen. "Wie meinst du das?" fragte Jack.

"Vor langer Zeit lebten hier die Chaener sehr glücklich. Die Goa´uld waren von den Göttern vertrieben worden. Tir Nan Og war eine Insel der Sonne und der Ruhe, des Friedens und der Jugend. Denn selbst die Ältesten fühlten sich hier jung wie nie zuvor. Der Côr Certh war geschlossen, der Dûrduin ein reiches Fischgebiet", erzählte Kamoen. "Der Dûrduin? Côr Certh?" fragte Sam. "Das Stargate - es wird hier in der Offenbarung Côr Certh genannt. Ihr würdet sagen ‚Ring der Runen’", übersetzte Kamoen. "Und der Dûrduin ist der Fluss, der die Insel einrahmt?" vermutete Jack. Kamoen nickte. "Doch eines Tages kamen die Feanor. Sie brannten nieder was aus Holz war und trieben wüste Streiche. Die Menschen verließen Tir Nan Og und zogen gen Westen nach Caras Menel. Die Götter wiesen die Feanor zurecht, doch die Menschen verfluchten die Insel von nun an. Zur Strafe wurden die Feanor und die Elfen verbannt. Sie kehrten erst vor kurzer Zeit zurück. Ich nahm sofort die Kontakte wieder auf, die ich damals geknüpft hatte und die Feanor zeigten sich reuig für ihre Taten. Dennoch werden die Menschen Doll ardh nie wieder betreten", erklärte Sie. "Okay. Tir Nan Og ist also diese Insel", wiederholte Sam. Kamoen nickte. "Dûrduin der Fluss, der sie umgibt. Doll ardh ist dieses ganze Gebiet inklusive des Grenzlandes, vor dem die Menschen zurückschrecken. Etwa fünf Meilen vom Flussufer entfernt zieht sich Fend Dor entlang – das Grenzland", erklärte Sie. Sie sprang von Yeruj und ließ ihn laufen. Der Hengst begab sich zu einer Lichtung, die in Sichtweite der ersten Häuser lag und graste. "Haben die Götter sich vielleicht abgewandt, weil die Feanor zurück sind?" hakte Sam nach. Kamoen drehte sich zu ihr um. "Abgewandt?" echote Sie. "Wie´ti erwähnte so etwas", erklärte Sam. Kamoen schüttelte den Kopf und verwies auf ein Haus, das noch vollkommen in Ordnung war und am Rande der Stadt stand. "Die Jaffa kamen und fielen über die Farm her. Sie überquerten Dûrduin bei der unteren Furt und schlossen sich mit anderen Kriegern zusammen, die das Tor passierten. Dann gingen sie nach Caras Menel. Ich begab mich zum Ro amon – dem Hügel der Götter – und wollte sie warnen...doch der Transporter aktivierte sich nicht. Entweder haben die Raumschiffe die Olymp zerstört, oder die Götter mussten fliehen."

"Die Olymp?" echote Jack und ließ sich mit Kamoen und Sam auf Stühlen nieder, die an einem Tisch standen. Kamoen schob ihnen einen Brotlaib zu und die beiden bedienten sich hungrig. "Das Schiff der Götter. Sie Leben nicht auf einem Planeten sondern auf der Olymp", erklärte Sie dann. "Doch sie würden ihr Volk niemals im Stich lassen", fuhr Sie fort und schüttelte den Kopf.

Ein Licht flog durch das Fenster hinein und landete auf dem Tisch neben dem Brot. "Ich bin froh, dass ihr Esacit über den Weg gelaufen seid. Sie sagte mir, dass die Feanor wieder Unsinn treiben", berichtete Kamoen mit einem Lächeln zu der kleinen Elfe hinunter. Das Lichtwesen ging zu dem Brotlaib hinüber und versuchte angestrengt, ein Stück herauszureißen. "Jedenfalls schickte ich Wie´ti zu euch und floh verletzt hierher."

"Gut, dass es dich nicht schlimmer getroffen hat. Wie´ti glaubte, du seiest gestorben", berichtete Sam. Kamoen lächelte. Dann wurde Sie ernst. "Viele mussten ihr Leben lassen", sagte Sie traurig. "Daniel und Teal´c sind in der Stadt. Dort sind lauter Tote", berichtete Jack nickend. "Unsere einzige Hoffnung sind die Götter", sagte Kamoen. "Wie können wir sie erreichen?" fragte Sam.

Sie blickte kurz zu Jack, doch der beobachtete sehr interessiert wie die Elfe Esacit an einem kleinen Stücken Brot herumhantierte, das sich einfach nicht lösen wollte. Er lächelte verstohlen, dann grinste er schadenfroh. "Sir", sagte Sam vorwurfsvoll und riss für die Elfe das Stück ab. Esacit bedankte sich mit hoher Stimme und erstaunlicherweise in Englisch, dann zischte sie aus dem Fenster davon. Kamoen lächelte. "Wir müssen nach Utopia gelangen", Sie verbesserte sich, " ...ich muss nach Utopia gelangen. Denn wenn ihr dort hinreist, werdet ihr bestraft", erklärte Sie dann. "Dann müssen wir uns zum Tor durchschlagen. Im Wald lauern möglicherweise Jaffa und die werden nicht so angetan von unserer Idee sein", sagte Jack. Sam nickte. "Ich sage Daniel und Teal´c bescheid", meinte Jack und verließ die Hütte.

***

Teal´c blickte sich gerade in einem Haus um, als er hinter sich das Geräusch sich aktivierender Stabaffen hörte. "Kree, Jaffa! Wer bist du?" fragte eine tiefe Stimme.

Teal´c drehte sich langsam um. "Wo kommst du her?" fragte der Primus vor ihm wieder.

Teal´c kannte das Zeichen auf seiner Stirn nicht. Es war ein einzelner Kreis. Vorsichtig hob die Teal´c die Arme ein wenig. Er musste zugeben, dass er die Fremden nicht hatte kommen hören.

Doch auf die Fragen antwortete er nicht. Der Primus verzog das Gesicht und meinte: "Bringt ihn zum Ha´tak." Teal´cs Waffe und seine Weste wurden ihm genommen und im Haus zurückgelassen. Dann wurde er vorwärts nach draußen gestoßen.

***

Daniel war schwindelig, er hatte Kopfschmerzen...

Und er war nicht allein. Jemand berührte vorsichtig seine Stirn und er verspürte ein Stechen, dann verschwand die Berührung. "Und?" Schritte näherten sich. Ein Mann hatte gesprochen und nun antwortete eine Frau: "Es hat aufgehört zu bluten. Ich habe einen Verband angelegt."

"Gut", antwortete der Mann und die Schritte entfernten sich wieder, blieben dann aber noch mal kurz stehen. "Kommst du?" fragte er.

"Ich bleibe, bis er aufwacht", antwortete die Frau. "Nein, Oa´di. Das tust du nicht. Reicht es dir nicht, dass er schon deine Tochter getötet hat?" fragte der Mann. "Er hat Ze´taj nicht auf dem Gewissen, das weißt du, He´tedo."

"Er und seine Freunde haben die Jaffa und die Goa´uld-Frau erst hierher gebracht. Sie haben die Götter verärgert", erwiderte der Mann. Daniel wurde schlecht. Er fiel in eine Art Dämmerzustand und hörte die Stimmen immer weiter entfernt und leiser. Und eine dritte gesellte sich hinzu, die er jedoch kannte und die die anderen beiden zum verstummen brachte. "Daniel, hörst du mich?" – Teal´c! – Warum antwortet ihr nicht?"

Er verlor das Bewusstsein.

***

"Sie antworten nicht." Die schlechte Nachricht ließ das Gespräch zwischen Sam und Kamoen verstummen. "Beide?" hakte die Letzte der Ersten nach. Jack nickte und ließ sich auf einen der Stühle fallen. "Könnte es nicht sein, dass das Signal geblockt wird?" fragte Sam. "Nein, der Kanal ist frei. Sie müssten mich empfangen", rätselte Jack. "Und wenn sie in Schwierigkeiten sind?" hakte Sam nach und ihr Gesichtsausdruck wurde besorgt. "Es sind noch Jaffa durch Caras Menel geschlichen, als ich ging um Wie´ti zu suchen. Qewud bat mich darum. Stattdessen ging ich zum Ro amon – zum Hügel der Götter – und wollte um Hilfe bitten", sagte Kamoen. "Doch sie antworteten nicht", beendete Jack den Satz. Kamoen nickte betrübt. "Ich hoffe es geht ihnen gut", sagte Sie leise. "In Ordnung. Irgendetwas müssen wir tun. Kennst du dich mit der Technologie der Götter aus?" fragte Sam. Kamoen blickte sie an. "Etwas", antwortete Sie. Sam nickte zufrieden. "Wenn du uns zum Ro amon bringst, könntest du mir helfen, zu checken, ob damit alles in Ordnung ist. Vielleicht haben die Jaffa sie nur manipuliert", meinte Sam und blickte beim letzten Satz in Jacks Richtung. Der Colonel zuckte die Schultern. Kamoen lächelte hoffnungsvoll. "Bis zum Ro amon sind es etwa 35 Meilen", erklärte Sie.

"12 Stunden", rechnete Jack um. "Genau", antwortete Sam. "Wir legen uns einige Stunden schlafen und ziehen im Morgengrauen los. Vielleicht hat sich der Nebel dann gelichtet", meinte der Colonel mit einem missmutigen Blick nach draußen. Kamoen lächelte. "Tir Nan Og liegt unter einem ewigen Nebel verborgen. Es ist eine sehr alte Insel. Die Götter wollten somit verhindern, dass jemand sie betritt", erklärte Sie. Jack nickte. "Toll!"

"Was wird aus Teal´c und Daniel?" fragte Sam.

"Wir geben ihnen Zeit, bis wir Ro amon erreicht haben. Wenn sie sich dann nicht melden und wir es nicht geschafft haben, die Götter zu kontaktieren, ziehen wir los, um sie zu befreien", antwortete Jack. Sam nickte nachdenklich. "Wenn sie in Gefangenschaft geraten sind, sind sie auf dem Ha´tak", meinte sie. Jack nickte.

***

Eins war Jack klar. Nachts war es hier wohl nie ruhig. Kein Wunder, dass die Menschen verschwunden waren. Er schloss die Augen wieder, als er plötzlich ein helles Licht durch die Lider bemerkte. Er schlug die Augen auf und blickte in die der kleinen Elfe Esacit. Ihre langen, schwarzen lockigen Haare fielen ihr auf die Schulter und die grünen Auen blickten forschend in Jacks Gesicht. "Hallo, Krümel", grüßte der Colonel leise. Esacit kicherte vergnügt. Jack lächelte sie an. "Wie geht’s?" fragte er.

Esacit kicherte erneut, doch dann – zu Jacks Überraschung – antwortete sie: "Sehr gut. Vielen Dank." Ihre Stimme war hell und klar und ein bisschen piepsig. Jack grinste. "Willst du ein Schokolade-Stückchen?" fragte er. "Was ist das?"

"Oh, das wird dir gefallen", versprach Jack und griff in die Tasche seiner Jacke, die neben dem Schlafsack lag. Er wickelte den Riegel aus und brach ein Stück für Esacit ab. Die Elfe wäre von dem Gewicht der Schokolade beinahe umgefallen, war sie doch halb so groß wie sie selbst. "Dankeschön!" Blitzschnell war sie zum Fenster hinaus verschwunden. Jack kuschelte sich in seinen Schlafsack und biss ein Stück des Riegels für sich ab. Wo waren nur Daniel und Teal´c?

Er beschloss, etwas an die frische Luft zu gehen und erneut Kontakt aufzunehmen. Jack trat aus dem Haus und amtete die Nachtluft ein. "Jack, hallo." Er drehte sich um. Kamoen stand hinter ihm. "Kannst du nicht schlafen?" fragte Sie.

"Nein, kann ich nicht", antwortete er. "Wo ist Sam?", fragte Kamoen.

"Sie ist auch ein bisschen rausgegangen. Sie wollte dich suchen", berichtete Jack. Kamoen nickte nachdenklich. "Ich habe sie nicht gesehen." Jack war besorgt. "Diese Feanor-"

"Sie werden ihr nichts antun. Ich habe sie zurechtgewiesen. Ich mache mir nur Sorgen, weil es hier nicht nur Elfen und Feanor gibt", erklärte die Letzte der Ersten. Jack schluckte. "Was denn noch?"

Kamoen antwortete nicht. "Wir sollten sie suchen gehen", meinte Jack. Kamoen nickte und sie teilten sich auf. Jack griff zum Funkgerät. "Major Carter, antworten Sie!"

Es rauschte, dann: "Sir?"

"Wer sonst? Wo stecken Sie denn?" fragte Jack erleichtert.

"Ich habe mich verirrt, ich finde nicht zurück."

"Wie wäre es denn mal damit, Kontakt aufzunehmen?"

"Ich frage nie nach dem Weg. Ich ziehe es vor, ihn selbst zu finden." Sam klang beinahe empört. Jack lächelte. Das war so typisch. "Okay, ich finde Sie", meinte er und stellte einen Hebel am Funkgerät um, das Sams Position innerhalb kürzester Zeit durch ein regelmäßiges Piepsen anzeigte.

***

Daniel war noch nicht ganz wieder zu sich gekommen, als er erneut, Jacks Stimme hörte. "Daniel, Teal´c! Jetzt kommt schon!" Er stöhnte und schlug vorsichtig die Augen auf. Der harte Untergrund gehörte zu einer Höhle, die sich einige Meter vor ihm erstreckte. Die halbrunde Form war aus den Felsen gehauen worden, Durchgänge zweigten ab und machten deutlich, dass es sich hier um einen ganzen Komplex handelte. Mehrere junge Männer hielten sich hier auf, Gewehre in den Händen, manche von ihnen trugen auch Knüppel oder Mistgabeln. "Teal´c!"

Daniel rief sich ins Gedächtnis, dass Jack auf seine Antwort wartete und griff zu seinem Funkgerät. Es war verschwunden. "Suchst du das hier?" Daniel blickte auf. Ein Mann stand vor ihm. Er war relativ jung, hatte blonde Haar und dunkelblaue Augen. In der einen Hand hielt er Daniels Funkgerät, in der anderen ein Gewehr. "Ja", antwortete der Archäologe verspätet und griff nach dem Gerät, doch der Mann entzog es seiner Reichweite und richtete stattdessen sein Gewehr auf ihn. "Ähm...was hast du? Ich werde euch bestimmt nichts tun", sagte Daniel und setzte sich vorsichtig auf. Seine Hand fuhr zu dem Verband um seine Stirn und die Wunde meldete sich mit einem heftigen Stechen, als er dagegen kam. Er verzog das Gesicht. "Wer garantiert mir, dass es so ist, govesia coed?"

Daniel blickte ihn verwirrt an. "Das...Ich bin garantiert kein Botschafter des Bösen", meinte er nach einer Weile. "He´tedo, lass ihn zufrieden!", sagte eine Frauenstimme. Eine Frau mit roten, langen Haaren und hellgrauen Augen trat hinzu. "Er ist unschuldig.", sagte sie dann fest und blickte He´tedo herausfordernd an. Der Mann wandte sich murrend ab und steckte das Funkgerät in seine Tasche. Daniel blickte ihm hinterher. "Wie geht es dir?" fragte die Frau besorgt und musterte Daniel.

"Besser", antwortete er nur und blickte He´tedo noch immer hinterher. "Mein Name ist Oa´di. Wie heißt du?"

"Daniel. Ich muss mit Teal´c sprechen", sagte er. Oa´di blickte fragend. "Der große Kerl, der mit mir in der Stadt war", erläuterte der Archäologe.

"Der Jaffa ist nicht hier", antwortete Oa´di. "Was?" fragte Daniel alarmiert.

"Die Goa´uld-Frau ließ ihn gefangen nehmen", berichtete Oa´di.


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