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Abgründe: Wahre Stärke (B-2) von JolinarJackson

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Vorwort



Danny-Whump, am Anfang noch nicht so, aber dann immer mehr! Was soll ich machen? Bin nun mal so ein Autor! Außerdem Sam-Whump, aber erst gegen Schluss! Dies ist die Fortsetzung zu ‚Abgründe’. Wäre gut, sie zu kennen. Ich habe keine Ahnung, in welche Richtung das alles läuft...Lasst euch überraschen! Sam spricht des öfteren mit ihrem Goa´uld und ich habe gedankliches Sprechen in > und < gesetzt. Außerdem gibt es hier noch einmal ein paar Flashbacks. Nicht viele, denn ich will in dieser Story nicht mehr zu sehr auf das Vergangene eingehen. Die Flashbacks sind mir erst später eingefallen und deshalb erst hier erschienen und spielen während Daniels Aufenthalt bei Ishtar. Außerdem lasse ich hier ein ‚du’ zwischen Jack und Daniel und Sam und Daniel stehen. Ich dachte mir nach ‚Abyss’, dass es eigentlich total natürlich klingt. Immerhin sind Jack und Daniel gut befreundet und Sam ist wahrscheinlich Daniels beste Freundin.

Fortsetzung von: 'Abgründe'
Abgründe: Wahre Stärke


"Hey, Daniel, wie geht es dir?", fragte Jack fröhlich und warf seinen neusten Missionsbericht nachlässig auf das Bett neben dem Archäologen. Daniel blickte ihn leer an, heftete seine hellen Augen auf Jacks Gesicht. "Fraiser meinte, du könntest heute wieder aufstehen.", erzählte Jack und setzte sich auf seinen Stammplatz direkt neben Daniels Bett.

Der Stuhl. Jacks Rücken protestierte. Wurde Zeit, dass er mal wieder zu Hause in seinem Bett schlief und nicht immer nur auf dem Stuhl in der Krankenstation. Froh war er gewesen, als Hammond ihn dazu aufgefordert hatte, der Abwechslung wegen einfach mal mit Sam und Teal´c die wöchentlichen Berichte von SG-6 abzuholen. Das Team forschte auf einem primitiven Planeten, der eine offenbar sehr fruchtbare Agrarwirtschaft zustande gebracht hatte. Jack hatte es als ätzend empfunden, darüber einen Bericht tippen zu müssen und Hammond würde auch nicht sehr erfreut über die Knappheit desselben sein. Eine viertel Seite...Sam hatte drei davon zusammenbekommen. Wie auch immer sie das geschafft hatte...

"Hey, Daniel." Er sprach nun leiser, eindringlicher. "Geht es dir gut heute?", wiederholte er dann seine Frage.

"Janet meinte, das Fieber sei weg und das Auge ist geheilt. Meine Rippen tun noch weh, aber sie heilen allmählich, die Kopfschmerzen sind in Ordnung.", berichtete Daniel. Jack schüttelte den Kopf. "Das wollte ich nicht hören. Du weißt was ich gefragt habe. Geht es dir gut?", wiederholte er zum dritten Mal. "Ja.", kam es wie aus der Pistole geschossen. "Seltsam. McKenzie sagt nein, aber dem kaufe ich ja eh nie was ab, also habe ich Fraiser gefragt und die sagte mir, dass du an traumatischen Alpträumen leidest. Soll heißen, du fängst an zu schreien und zu kämpfen und diese Woche musste Fraiser dir zwei Mal ein Beruhigungsmittel geben, damit du überhaupt wieder zur Vernunft kommst.", berichtete Jack und blickte Daniel aufmerksam an. Der schweig eine ganze Weile, bevor er meinte: "Nein. Ich fühle mich furchtbar. Ich fühle mich..." Er brach ab. Dann setzte er neu an: "Ich schaffe das nicht. SG-8 ist...ich meine...die Familien."

Jack setzte sich auf. "Hat dir irgendwer etwas angetan, Daniel?", wollte er wissen. "Nein, Jack. Aber ich habe ständig das Gefühl, grausame Fehler begangen zu haben. Weil...SG-8 Familie hatte. Und ich habe sie nicht.", sagte der Archäologe. "So ein Unsinn!", sagte der Colonel neben ihm schon beinahe scharf. "Es ist passiert, wir können nichts daran ändern. Du kannst nichts daran ändern. Letzte Woche hatten wir alle Angst, dass du es nicht schaffen würdest. Du hattest verdammt hohes Fieber. Und der unerträglichste Gedanke, der mir immer durch den Kopf ging, war, dass Roger dann letzten Ende doch gesiegt hätte.", berichtete Jack.

Daniel blickte ihn an. "Ich fahre diese Woche nach Minnesota. Hammond hat uns eine Woche beurlaubt, bevor es wieder los geht und ich wollte dich fragen, ob du mitkommst.", meinte Jack. Daniel schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bleibe hier...denke ich. Oder besser noch. Ich fahre zu mir nach Hause. Ja...das mache ich. Zu mir." Er führte wohl eine Art Selbstgespräch, vollkommen abwesend. "Okay.", antwortete Jack, sprach nicht aus was er jetzt dachte. Nämlich, dass er Daniel für absolut unfähig hielt, momentan alleine zu sein. "Wir sehen uns dann, ja? Ich gebe gerade noch den Bericht bei Hammond ab, dann ziehe ich mich um und werde-""Warum sagst du mir das, Jack?", fragte Daniel.

Der Colonel blickte ihn fragend an. "Du hoffst, dass ich mich noch um entscheide, oder?", hakte Daniel nach. Jack nickte, gab sich geschlagen. "Nicht nötig. Ich...okay, wenn du willst, dann bleibe ich hier im Stützpunkt. Aber momentan steht mir einfach nicht der Sinn nach Angeln.", erklärte Daniel.

"Geht in Ordnung. Fahr nach Hause und ruh dich aus!", empfahl Jack, lächelte und stand auf. "Dann werde ich mir jetzt mal eine Standpauke von Hammond abholen.", seufzte er.

Daniel lächelte ebenfalls leicht, es verschwand, bevor Jack es richtig erkennen konnte. Der Colonel tippte sich gegen seine nicht vorhandene Kappe und verschwand aus der Krankenstation.

***

"In Ordnung, das sieht gut aus, Daniel. Wunderbar. Moment...atmen Sie ein!" Daniel tat wie ihm geheißen, wich unwillkürlich vor der Berührung Janets zurück, als diese eine Minute später das Stethoskop herunter nahm und nach seinem Auge sehen wollte. Sie bemerkte es, blickte ihn irritiert an. "Daniel?"

Ihre Stimme war sanft, leise. Sie blickte fragend und Daniel ignorierte die Schwindelgefühle, die der Schweißausbruch seltsamerweise mit sich brachte. "Daniel." Janets Stimme klang leise und stumpf zu ihm hindurch. "Atmen Sie langsam! Ganz langsam. Ist in Ordnung.", sagte die Ärztin jetzt.

Daniel bemerkte, dass sein Atem sich beschleunigt hatte, verwendete die nächsten Sekunden darauf, ihn zu normalisieren.

"Alles okay?" Janet blickte besorgt. "Ich werde nur nach Ihrem Auge sehen. Darf ich?"

Daniel nickte beherrscht. Janet lächelte und fasste an sein rechtes Auge. "Ist auch gut verheilt, aber das sagte ich ja schon. Irgendwelche Probleme?"

"Nein.", antwortete Daniel und blickte sie geradeheraus an. Sie lächelte ihm zu. "Gut. Sam ist gerade mit SG-2 von P9X-293 zurückgekehrt. Teal´c ist in seinem Quartier und Colonel O´Neill in Urlaub."

"Ich weiß. Jack war hier.", berichtete Daniel. "Gut. Was haben Sie jetzt vor?", wollte Janet wissen.

"Ich habe noch zu arbeiten. Ich hole mir was ich brauche und fahre dann damit nach Hause.", sagte Daniel. Janet nickte. "Mein persönlicher Tipp: Schlafen Sie viel und lang, wenn möglich. Möglichst keine Medikamente zur Hilfe nehmen. Aber wenn es nicht anders geht...nur leichte Sachen. Ich gebe Ihnen am besten etwas mit. Kein Kaffee.", ordnete sie an. "Es geht mir gut, kein Grund zur Sorge.", behauptete Daniel. Man sah Janet an wie sehr sie daran glaubte...nämlich gar nicht. "Auch, wenn Sie sich nicht so fühlen, sind Sie noch extrem schwach. Vermeiden Sie Anstrengengen wie Auto fahren völlig.", befahl sie. "Wie soll ich nach Hause kommen?", fragte Daniel.

"Ich denke doch, da lässt sich jemand finden. Sam würde das sicher gern übernehmen.", meinte Janet. Daniel seufzte still. "Okay.", antwortete er. "Gut. Bis nächste Woche, Daniel.", sagte Janet und verschwand mit schnellen Schritten Richtung Büro. Daniel kramte in seiner Jackentasche und zog die Autoschlüssel heraus. Das würde er ja wohl alleine schaffen!

***

"Major, dürfte ich vielleicht erfahren was genau wir hier noch suchen?", fragte Captain Stores, der Kommandant von SG-2. Aufmerksam blickte er Sam an. Sie lächelte und blickte sich auf dem leergefegten Vorplatz des Stargates um. "Der Boden zeigt hohe Naquada-Werte, Captain. Ich will nur ein paar Proben nehmen."

"Soweit ich weiß, lebt hier Ishtar.", wandte Captain Stores ein. "Das ist richtig. Trotzdem wurde ich beauftragt, Proben zu sammeln. Wir kehren bald zurück.", meinte Sam und entfernte sich einige Schritte von den anderen. <Du wirst auffliegen.>, sagte Sam Carter. E´esiqa lächelte über diese Äußerung. <Major, es gibt viele Dinge, die ihr Ta´uri nicht versteht.>, meinte sie dann und lenkte Sams Schritte noch weiter von SG-2 weg, ging schließlich in die Knie, zog eine Goa´uld-Kommunikationskugel hervor. <Colonel O´Neill wird dich in der Luft zerfetzen, wenn Daniel etwas zustoßen sollte.>, drohte Sam. <Das soll er mal versuchen. Ich glaube kaum, dass er dir etwas antun würde, denn seine Liebe zu dir ist größer als die Freundschaft zu Daniel Jackson.>, erklärte E´esiqa, hatte nebenbei schon einige leise Worte in Goa´uld in die Kugel gesprochen und erhielt gerade Antwort.

Sie lächelte spöttisch. <In genau einer Woche, Major, werden wir mit deinen Freunden eine Mission nach P3S-223 unternehmen.>, erklärte sie dann.

Sie kramte ein Röhrchen hervor und nahm die versprochene Probe, bevor sie aufstand und ich umwandte. "Captain, wir können zurück kehren.", sagte sie und der Anführer des SG-2 Teames begann, die Erde anzuwählen.

***

Jack seufzte und schaltete den Fernseher ab. Es wurde Zeit, dass er ins Bett kam. Er hörte den Regen auf das Dach prasseln und war froh, dass er noch vor dem Unwetter hier angekommen war. Er schaltete das Licht im Wohnzimmer aus und ging ins Schlafzimmer, verkroch sich in seinem Bett. In dem Moment klopfte es laut gegen die Tür. "Verflucht, das darf doch nicht wahr sein!", kommentierte Jack leise und rief lauter: "Ich komme sofort!"

Er stand auf und zog sich ein T-Shirt über, damit er nicht nur in Boxershorts die Tür öffnen musste. "Der kann was erleben. 1 Uhr morgens.", wetterte er leise vor sich hin. Er griff zum Türknopf und riss die Tür auf. Irgendwie kam nicht das heraus was er eigentlich sagen wollte, sondern nur ein vereinzeltes Wort: "Daniel?"

Der Archäologe drehte ich zu ihm um, die Arme verschränkt, klatschnass. Es regnete noch immer im Strömen. "Jack, ich...gilt dein Angebot noch?", fragte er. Jack reagierte automatisch auf diese Worte, packte Daniel am Arm, bevor dieser zurückweichen konnte und zog ihn ins Haus.

***

***

"Du kannst ihn jetzt nicht befragen, Roger. Er schläft." Die gedämpften Stimmen drangen durch die Tür, eine wütende Antwort wurde gegeben und die Tür abrupt aufgestoßen. Grell erscheinendes Licht flutete in den Raum und Daniel schloss geblendet die Augen. Roger ging mit schnellen Schritten zu ihm hinüber, warf einen Schatten, in dessen Schutz Daniel die Augen wieder öffnen konnte. Er starrte an Roger vorbei ins Leere. Der Mann ging vor ihm in die Hocke, blickte ihm aufmerksam in die Augen. "Doc, hören Sie mich?", fragte er. Daniel gab keine Antwort, nahm die Frage gar nicht richtig wahr. Er versuchte, die Übelkeit zu besiegen, die zeitgleich mit dem grellen Licht aufgetaucht war. Roger tat ihm nichts. Die Wut in seinem Blick schien nicht mal Daniel zu gelten. Er stand auf. Sein Schatten verschwand. Das Licht blendete, Daniel schloss die Augen. "Okay, ich will eine Erklärung, Hardy.", meinte Roger.

"Wofür?", fragte sein Komplize unschuldig.

"Wofür? Er ist vollkommen weggetreten? Glaubst du wirklich, ich würde irgendjemanden in diesem Zustand befragen? Er hört mich wahrscheinlich nicht mal. Was hast du mit ihm angestellt, Hard?", brauste Roger auf.

"Nichts. Ich gab ihm die Beruhigungsmittel wie du es gesagt hattest. Außerdem gab ich ihm das andere Zeug.", sagte Hardy. Er hatte den letzten Satz leiser gesprochen.

"Hol ihn wieder hierher! Sobald du fertig bist, gib ihm Sokars Blut und dann ruf mich!", befahl Roger. "Was hast du denn vor?", fragte Hardy misstrauisch.

"Was ich vorhabe? Genau das worüber wir gesprochen haben. Quentin besorgt gerade das Blut von Ishtar. Wir dürfen ihm nicht zu viel geben. Es ist etwas anders zusammen gemixt, als das ursprüngliche Blut.", erklärte Roger. Hardy nickte und ging auf Daniel zu. "Und beeil dich!", sagte Roger noch, bevor er die Zelle verließ.

***

***

"Was denkst du dir, bei dem Wetter und in deinem Zustand Auto zu fahren? Und warum bist du so nass?", entrüstete Jack sich besorgt und zog Daniel seine Jacke aus, warf sie achtlos auf den Boden neben der Haustür.

Er verschwand im Schlafzimmer und kehrte mit einem Handtuch zurück, reichte es an Daniel weiter. Dieser begann damit, sich die Haare zu trocknen. "Ich war nicht sicher, ob ich anklopfen sollte und habe eine Weile draußen gewartet. Als das Licht ausging, habe ich gedacht, dass ich mich jetzt lieber melden sollte.", antwortete er. Jack stellte sich vor ihm hin und blickte ihn prüfend an. "Du bist doch nicht den ganzen Weg hierher gefahren, um im Regen zu stehen und schließlich doch anzuklopfen.", meinte er. Ein Lächeln huschte über Daniels Gesicht. Unfassbar schnell. Dann war es wieder weg. "Nein. Ich...eigentlich suche ich einen Platz wo ich schlafen kann.", erklärte er schließlich und ließ sich auf die Couch fallen. "Ich hole dir trockene Kleidung.", meinte Jack. Nach einigen Minuten kehrte er mit einer Jogginghose und einem T-Shirt zurück. "Und warum suchst du einen Platz zu schlafen? Ist dir deine Wohnung nicht groß genug?", fragte er dann.

Daniel drehte die trockene Kleidung unschlüssig in den Händen. "Im Gegenteil. Momentan ist sie mir irgendwie...zu groß. Ich glaube, ich werde paranoid." Er lächelte humorlos – verzweifelt beinahe. Dann fixierte er Jack mit einem festen Blick. "Kann ich bleiben?", wollte er wissen.

Jack lachte kurz auf und meinte: "Vor die Tür setzen kann ich dich jetzt ja wohl nicht mehr." Es wurde kurz still, Jack stützte den Kopf in die Hände, dachte daran, dass er gleich noch Janet anrufen musste, um ihr Bescheid zu sagen und meinte: "Das Bad steht zu deiner Verfügung. Hunger?"

Daniel schüttelte den Kopf. "Keinen Appetit.", antwortete er. "Aha...aber Hunger."

"Wo besteht der Unterschied?", fragte Daniel.

"Wenn du Hunger hast, hast du Hunger und wenn du Appetit hast, hast du Lust etwas zu essen, egal ob dein Magen knurrt oder nicht.", erklärte Jack lächelnd. "Nein, ich denke, ich bin nicht hungrig. Ich denke, ich bin nur..." Er brach ab und schüttelte den Kopf. Er wirkte müde. "Hm?", ermunterte Jack ihn. "...nicht so gut in der Lage, allein zu sein.", vollendete Daniel seinen Satz. "Okay.", antwortete Jack, zog die Hand zurück, die er ausgestreckt hatte, um Daniel am Arm zu berühren.

Daniel war zurückgezuckt, blickte Jack auf eine seltsam verwirrte Art an, dann atmete er aus. Jack lächelte ihm zu. "Ist okay.", meinte er.

"Ich bereite das Gästebett vor.", sagte er dann und stand auf.

***

Als Jack etwa eine viertel Stunde später ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte Daniel sich nicht nur umgezogen, sondern war auch eingeschlafen.

Die Couch war vollkommen von ihm eingenommen. Jack sammelte die nasse Kleidung auf und warf sie zu der Jacke, dann setzte er sich neben Daniel und zog eine dicke Wolldecke von der Couch-Lehne. Vorsichtig deckte er den Archäologen zu, dann legte er ihm eine Hand auf die Stirn. Er hatte kein Fieber, es ging ihm gut.

Physisch. Jack seufzte still und stand auf, dann zog er die Vorhänge im Wohnzimmer zu, nachdem er einen letzten Blick in die verregnete Nacht geworfen hatte.

Donner war in der Ferne zu hören. Jack ging ins Schlafzimmer und griff zum Telefon. Schnell war die Nummer für den Stützpunkt gewählt. "Ja?"

"Colonel O´Neill für Dr. Fraiser.", lautete seine knappe Begrüßung, er stellte sich vor wie die junge Frau am anderen Ende, seinen Namen nachkontrollierte und schließlich sagte: "Einen Moment bitte, Sir, ich verbinde Sie mit ihr." Dann knackte es und einen Augenblick später hob Janet ab: "Fraiser?"

"Sie klingen müde, Doc.", neckte Jack. "Bitte, Colonel, ich habe wirklich keinen Nerv für diese Spielereien. Das ist meine letzte Nachtschicht, dann habe ich eine Woche Urlaub. Was gibt es denn um 1.30 Uhr morgens?"

"Ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass Daniel bei mir ist. Nicht, dass Sie bei ihm anrufen und einen Schock kriegen, weil er nicht drangeht."

"Er ist bei Ihnen? Was macht er da? Wollte er nicht nach Hause?"

"Doch, das wollte er, aber irgendwie ist nichts draus geworden. Vor einer halben Stunde stand er bevor meiner Tür und wollte rein und jetzt liegt er auf meiner Couch und schläft." Jack hörte wie Janet am anderen Ende seufzte. "Das wird MacKenzie gar nicht freuen.", meinte sie. "Er muss nicht kommen. Ich denke, wir wissen alle, dass Daniels Besuche bei ihm nichts bringen."

"Sir, Daniel braucht irgendjemanden, mit dem er redet."

"Er tut es aber nicht mit MacKenzie. Da redet er doch eher mit Apophis."

"Colonel!"

"Ich denke, er braucht einfach nur ein bisschen Zeit. Er ist stark."

"Das ist nicht das Problem."

"Was ist dann das Problem?"

"Das Problem ist, dass Daniel – soweit ich MacKenzie verstanden habe – einfach nicht von seinen Schuldgefühlen loskommt."

"Darauf bin ich auch ohne MacKenzie gekommen, stellen Sie sich vor."

"Des weiteren sagt er, dass Daniel wahrscheinlich besser mit allem zurecht käme, wenn er der einzig Entführte gewesen wäre."

"Das ist klar, Fraiser. Erzählen Sie mir was Neues!" Jack hatte schon an so etwas gedacht.

Er kannte Daniel schon sehr lange und er wusste, dass der Archäologe sehr empfindlich auf das Leben anderer reagierte. Selbst wenn er die Leute noch nicht lange kannte, baute er eine so intensive Beziehung zu deren Leben auf, dass er Jack schon mehrmals zur Weißglut getrieben hatte.

Er wollte niemanden im Stich lassen. Das war ihm wichtig. Und Jack kannte nur wenige Menschen, die dieses Prinzip mit so einer Leidenschaft durchführten. Dass SG-8 praktisch durch Daniels Hand gestorben war, war für den Archäologen nur sehr schwer zu verkraften. Hinzu kam die Tatsache, dass er es mit ansehen musste und die Drogen hatten ihn sowieso schon erheblich geschwächt.

Er musste beinahe Wachs in Rogers Händen gewesen sein. Dennoch hatte er nichts über die Basis geäußert.

Wäre Daniel der einzige Entführte gewesen, hätte er nicht unter dem Druck gestanden, über das Leben anderer entscheiden zu müssen....Dann wäre er jetzt vielleicht sogar tot. "Na gut, danke für Ihren Anruf, Colonel. Wenn es Probleme gibt..."

"Ich habe Ihre Nummer, Doc."

"Okay, Sir! Bis nächste Woche und gute Nacht."

"Gute Nacht, Fraiser." Jack legte auf und deponierte das Telefon auf dem Nachttisch. Seine Nachttischlampe erlosch auf Knopfdruck und der Colonel kuschelte sich in sein Bett.


weiter: Kapitel 2
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