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Abgründe (B-1) von JolinarJackson

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Kapitel 3

Jack räkelte sich mit geschlossenen Augen, bemerkte das Tropfen des Regens auf dem Dach über ihm und registrierte durch die geschlossenen Lider, dass es draußen taghell war. Er überlegte einige Momente, ob die Aktion letzte Nacht ein Traum gewesen war, entschied sich dann dagegen und hörte jemanden in der Küche werken. Dazu erklangen ab und zu Janets und Sams gedämpfte Stimmen. Immer noch spürte er die überspielte Gedrücktheit in diesem Haus und schließlich öffnete er die Augen. Er stöhnte leise auf, als er Daniel direkt neben sich erblickte. Der Archäologe schlief noch."Ach, Danny.", murmelte Jack und stand leise auf, um ihn nicht zu wecken. Dann begab er sich in die Küche."Morgen, Ladies.", grüßte er.

Sam und Janet blickten ihm entgegen."Guten Morgen, Sir.", sagten sie synchron."Frühstück schon fertig?", hakte Jack nach und blickte auf den gedeckten Tisch."Nein. Der Kaffee ist noch nicht fertig, die Eier noch nicht mal im Topf und die Brötchen haben wir im Super-Markt vergessen.", berichtete Sam."Ich habe irgendwo noch Toastbrot rumfliegen.", meinte Jack und ließ sich müde auf einen Stuhl fallen."Haben Sie bemerkt, dass Daniel zu Ihnen gekommen ist, Colonel?", fragte Janet nun und setzte sich ihm gegenüber."Beim ersten Mal schon.", berichtete Jack."Beim ersten Mal?", wiederholte Janet."Ja. Er war vorher schon mal zu mir geschlichen. Ich bin aufgewacht, aber gleich wieder eingeschlafen, ohne zu registrieren was eigentlich vorging. Irgendwann bekam ich Durst und fand ihn auf dem Sessel. Ich habe ihn in sein Zimmer gebracht. Er hat geschlafen, als ich wieder ins Bett ging.", berichtete Jack."Aha.", machte Janet."Daniel Jackson war fast die ganze Nacht wach.", ertönte Teal´Cs Stimme von der Tür. Alle drehten sich zu ihm um."Ich habe meditiert, anstatt zu schlafen und habe ständig Schritte gehört. Er hat nur einmal mitten in der Nacht geschlafen und als es dämmerte, war er ganz ruhig.", berichtete der Jaffa weiter und fing mit einer lässig wirkenden Bewegung ein Ei auf, dass von der Arbeitsplattform der Küche gerollt war.

"Na toll. Jetzt wundert mich nicht, dass er immer noch schläft. Jemand, der seit gestern Abend mit nur winzigen Unterbrechungen geschlafen hätte, wäre jetzt wach.", meinte Jack."Haben Sie nicht versucht, Daniel ins Bett zu bringen?", fragte Janet an Teal´C gewandt. Der Jaffa nickte."Er war ziemlich verstört, als ich ansprach. Ich habe ihn ins Bett gebracht und mich wieder meinem Kel´No´Reem gewidmet. Ein paar Minuten später war er wieder unterwegs.", berichtete er. Jack stützte den Kopf in die Hände. Es war kurz still in der kleinen Küche."Er sucht Sicherheit.", sagte Sam plötzlich."Wie?"

Jack horchte auf. Janet nickte zustimmend."Das könnte stimmen. Die Beruhigungsmittel lassen nach. Vielleicht treten jetzt vermehrt schlimme Alpträume oder auch Flashbacks auf, durch Angst bedingte Halluzinationen...Er hat Angst und sucht Nähe.", präzisierte sie dann."Vielleicht redet er dann ja jetzt mit uns. Dann finden wir auch endlich heraus was mit SG-8 los ist.", meinte Jack hoffnungsvoll. Sam nickte."Möglich.", meinte sie."Ich muss nach dem Frühstück los, also werde ich mir am besten noch mal Daniels Verletzungen im Gesicht ansehen und die Bandagen erneuern. Teal´C, bringen Sie ihn bitte zurück in sein Zimmer?", bat Janet und Teal´C folgte ihr mit einem Nicken."Ich hoffe, wir kommen klar.", meinte Jack. Sam blickte ihn an, bevor sie die Eier in heißem Wasser versenkte."Ich auch.", sagte sie schließlich.

***

Teal´C legte Daniel im Bett ab und trat zur Seite, damit Janet an ihn heran kam."Daniel? Hey, Daniel.", sagte sie leise und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Er öffnete die Augen und blickte Janet verwirrt an."Ist es Morgen?", fragte er leise."Ja, es ist Morgen. Ich habe gehört, Sie hätten die Nacht kaum geschlafen. Haben Sie Schmerzen?", erkundigte Janet sich und kramte ihren Arztkoffer unter dem Bett hervor."Ich wollte sicher sein, dass niemand herkommt.", meinte Daniel und antwortete nicht auf Janets Frage. Die Ärztin blickte ihn fragend an, dann zu Teal´C."Wer sollte hierher kommen?", fragte der Jaffa.

Daniel schloss die Augen."Ich bin müde.", behauptete er. Janet nickte leicht."Okay. Ich kümmere mich um Ihre Verletzungen, ja? Versuchen Sie, so lange noch wach zu bleiben! Wenn Ihnen etwas weh tut, dann sagen Sie es mir!", ordnete sie mit sanfter Stimme an. Daniel nickte leicht.

***

***

Etwa eine Stunde später kam der Mann zurück und zog Daniel auf die Beine. Der Archäologe wurde quer über den ganzen, in der Nacht still da liegenden, Platz geschleift und in Rogers Zelt gestoßen wo Warlock am Boden kniete. Daniel wurde neben im aufgestellt. Er blickte zu dem jungen Lt hinunter und verzog das Gesicht. Er hatte ein blaues Auge davon getragen, das teilweise blutig unterlaufen war und jede Menge blutender Wunden überall. Trotzig blickte er zu Roger auf und warf Daniel nur einen kurzen Blick zu. Roger stand am Tisch und spielte mit einer Pistole herum."Nennen Sie mir die Zahl der Soldaten, die sich im Cheyenne-Mountain befinden, Doc!", sagte er und blickte Daniel auffordernd an. Der Archäologe zögerte."Ich...weiß es nicht.", antwortete schließlich. Ein weiterer Mann mit mausgrauen Augen trat vor und versetzte Daniel einen Schlag in die Magengegend. Daniel ging in die Knie und keuchte."Kann man die Iris noch auf andere Weise durchqueren?", fragte Roger ruhig weiter, als sei nichts geschehen. Diesmal ließ man Daniel nicht so viel Zeit zum überlegen. Der Typ trat ein weiteres Mal zu und Daniel krümmte sich auf dem Boden zusammen."Verfügt ihr über außerirdische Technologien innerhalb der Basis?", fragte Roger. Daniel antwortete nicht und wartete auf den nächsten Tritt oder Schlag, aber es kam nichts. Daniel blickte auf. Roger lächelte abfällig."Sie sind viel zu unkooperativ.", meinte er und nickte seinem Handlanger zu. Der trat hinter Warlock und legte mit einer Stabwaffe auf dessen Rücken an."Also: Nennen Sie mir die Zahl der Soldaten, die sich im Cheyenne-Mountain aufhalten, Doc!", wiederholte Roger.

Daniel ließ seinen Blick auf Warlock ruhen und dachte angestrengt nach."Jetzt antworte schon!"Ein weiterer Tritt ließ ihn zusammen zucken und erzeugte ein unangenehmes Schwindelgefühl."Doc?", hakte Roger nach. Warlock schüttelte entschieden den Kopf. Daniel blickte ihn aus brennenden Augen heraus an."Ich..."Er brach hilflos ab."Eine Antwort. Eine Zahl. Mehr verlange ich doch nicht von Ihnen.", meinte Roger. Daniel zögerte. Er fühlte den harten Griff des Mannes neben ihm in der Schulter und beobachtete wie sich der Blick des Schützen verfinsterte, je länger Daniel mit einer Antwort auf sich warten ließ."Ich..."Er kam wieder nicht weiter. Sein Mund war trocken und er fühlte sich müde. Warlock blickte ihn an und schüttelte wieder den Kopf."Letzte Chance.", mahnte Roger."Ich...weiß es nicht.", antwortete Daniel leise."Ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das noch einmal wiederholen?", fragte Roger mit einem abfälligen Grinsen."Ich weiß es nicht!", schrie Daniel und blickte Roger wütend an. Dann schaute er zu Warlock. Der Mann lächelte und nickte, dann löste sich der Schuss aus der Waffe und er brach lautlos auf dem Boden zusammen. Daniel sprang auf und machte Anstalten, sich auf Roger zu stürzen."Sie verdammter-"Der Schütze packte ihn auf halbem Wege und hielt ihm den Mund zu, während er ihn eng an sich presste. Daniel versuchte, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, doch es gelang ihm nicht."Halt ihn ruhig, Quentin! Er wird sich schon wieder einkriegen. Hardy...", damit wandte Roger sich an den Mann mit den mausgrauen Augen, "...beschaff mir irgendwas zur Beruhigung. Beruhigungsmittel, Narkotika und so was. Ich bezweifle, dass wir so weiter kommen. Gib ihm das! Aber haltet ihn wach! Wir sehen uns in einer halben Stunde."

Damit verließ Roger das Zelt und ließ Quentin mit Daniel zurück. Der Archäologe ging in die Knie und stützte sich auf seine Hände. Jemand war seinetwegen gestorben und er hätte es ändern können! Hättest du das?, war die Antwort in seinem Kopf. Quentin legte seine Hände auf Daniels Schultern und zwang ihn, aufrecht zu knien."Verdammt.", murmelte Daniel. Quentin drehte sich um, als Hardy das Zeit wieder betrat."Hast du was?", fragte er. Hardy schien wohl zu nicken, denn Quentin packte Daniel und zog ihn auf die Beine."Gehen wir!", sagte er und führte den Archäologen nach draußen.

***

"Wissen Sie...ich kenne Ihren Anführer. Jonathan.", sagte Roger. Daniel brach in die Knie. Ihm war schwindelig und er war müde. Die Beruhigungsmittel begannen zu wirken. Draußen war der Morgen bereits wieder angebrochen. Hardy hatte auf Rogers Befehl hin doch noch mal mit den Beruhigungsmitteln gewartet. Der Colonel hatte sich selbst eine Mütze voll Schlaf gönnen wollen und Daniel war von Quentin wach gehalten worden, bis Hardy mit der Injektion gekommen war. Da hatte es schon zum Morgen gedämmert. Jetzt zog Quentin ihn wieder auf die Beine. Hinter ihm betrat jemand das Zelt und nur einen Moment später wurde Estrada neben ihm auf die Knie gezwungen."Er hat es lieber, wenn man ihn Jack nennt, oder?", hakte Roger nach.

Daniel schloss die Augen. Ein brennender Schmerz entstand unterhalb seiner letzten Rippen und Daniel öffnete die Augen wieder. Er bekam keinen Laut heraus. Neben ihm stand Hardy, die Stabwaffe noch in der Hand, mit der er ihm einen Schlag versetzt hatte."Hey.", protestierte Estrada, schwieg aber, als Hardy auch bei ihm einen Schlag androhte."Was wollen Sie hören?", wollte Daniel leise wissen.

Allmählich verschwamm alles vor seinen Augen und denken fiel unglaublich schwer."Die Zahl der Soldaten.", antwortete Roger. Daniel blickte mühsam auf."Die kann ich Ihnen nicht geben.", meinte er. Hardy versetzte ihm einen weiteren Schlag und Daniel ging keuchend zu Boden."Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?", wollte Roger lauernd wissen. Daniel zog es vor zu schweigen. Hardy trat ihm in die Seite. Daniel stöhnte auf. Hardy aktivierte die Stabwaffe und zielte auf Estrada."Wollen Sie für den Tod von Captain Estrada verantwortlich sein?", wollte Roger wissen. Daniel schloss die Augen und drehte sich auf die Seite."Quentin.", sagte Roger nur und Daniel fühlte sich auf die Beine gezogen."Jetzt wird nicht geschlafen.", sagte Roger wütend und Daniel bekam einen weiteren Schlag in die Magengegend ab.

"Hey, jetzt lassen Sie ihn in Ruhe!", verlangte Estrada."Doc!", rief Roger und Daniel bekam einen weiteren Schlag ab. Er öffnete die Augen. Er fühlte nichts, er fühlte überhaupt nichts...nur Müdigkeit."Bitte...schlafen.", murmelte er."Erst, wenn Sie mir die Frage beantwortet haben.", räumte Roger ein und blickte Daniel auffordernd an."Ich weiß es nicht.", antwortete er. Hardy feuerte und Estrada kippte nach vorne."Der Mann ist wegen Ihnen gestorben, Doc. Ist Ihnen das klar?", fragte Roger laut und Daniel starrte auf die Leiche am Boden. Er konnte nicht mehr, war unglaublich müde und alles verschwamm immer wieder vor seinen Augen. Er wollte nach Hause."Lass ihn los!", befahl Roger und Daniel wurde von Quentin frei gegeben.

Er ging zu Boden und starrte Estrada in die leeren Augen."Nein...verdammt, nein.", murmelte er."Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen, Doc!", fuhr Roger ihn an. Daniel zuckte zusammen und schloss die Augen."Lasst ihn schlafen! Schafft den weg und bringt mir eine der Frauen! Wir machen in ein paar Stunden weiter.", beschloss Roger und stiefelte an Daniel vorbei.

Auch die anderen verließen das Zelt und ließen Daniel allein zurück."Ich wollte das nicht..."

***

***

Sam blickte auf, als Janet und Teal´C eintraten, um ebenfalls zu frühstücken."Wie sieht’s aus?", fragte Jack sofort und goss Janet einen Kaffee ein, bevor er auch Teal´C welchen anbot.

"Er ist schweigsam. Er ist einer Diskussion aus dem Weg gegangen.", berichtete Janet resigniert und schlürfte an ihrem Kaffee."Wenigstens wissen wir jetzt, dass Daniel Jackson heute Nacht sicher gehen wollte, dass ‚niemand herkommt’.", zitierte Teal´C."Dass niemand herkommt?", echote Sam."So drückte er es aus.", nickte Teal´C."Wer sollte herkommen?", fragte Jack.

"Wollte Teal´C auch wissen, doch Daniel wich aus und sagte, er sei müde. Ich habe mir seine Verletzungen angesehen, die Bandagen erneuert und bin gegangen. Er schlief, als wir das Zimmer verließen.", berichtete Janet."Ich wüsste zu gerne was passiert ist.", meinte Jack."Sie sollten es heraus finden, aber bedrängen Sie ihn nicht. Wenn er sich bedrängt fühlt, könnte er wie ein verwundetes Tier reagieren, dass die angebotene Hilfe nicht erkennt. Er hat Fieber, ist verletzt und noch schwächer als ich dachte. Zu viel Aufregung wäre nicht gut für ihn.", meinte Janet."Sollten wir ihm was zu Essen bringen, Dr. Fraiser?", fragte Teal´C."Sie könnten ihm etwas anbieten, sobald er wach ist. Wenn er etwas will, dann nur leichte Sachen wie Toast mit Butter oder eine Suppe...mehr nicht. Außerdem braucht er viel zu trinken. Als er ankam, war er sowohl unterernährt als auch dehydriert. Ich habe das soweit normalisieren können. Ich kann ihn bedenkenlos hier lassen. Sie wissen wo Sie mich erreichen können. Ich habe veranlasst, dass Gespräche von Ihnen direkt in mein Büro gestellt werden und nicht erst die Zentrale der Station erreichen. Mein Pieper sagt mir Bescheid, wenn Sie angerufen haben. Ich versuche dann, so schnell wie möglich zurück zu rufen.", versprach Janet. Jack nickte."Gut.", meinte Sam."Wie ist das mit Medikamenten gegen Fieber, Schmerzen und so?", fragte sie dann.

"Oh, ich lasse Ihnen einige leichte Sachen da.", erklärte Janet. Jack nickte.

***

Jack öffnete leise die Tür zu Daniels Zimmer. Die Rollläden waren herunter gelassen, Licht brannte. Der Archäologe blickte ihm entgegen, bewegte sich aber nicht. Er lag auf der Seite und drückte die Decke mit den Händen gegen den Oberkörper. Jack balancierte das Wasserglas hinein und stellte es auf dem Nachttisch ab."Hey! Wollen Sie was trinken?", wollte er wissen und setzte sich auf die Bettkante."Hm."Jack wusste nicht, ob das nun ein Ja oder Nein gewesen war, doch er wertete es positiv und reichte Daniel das Glas."Fraiser meint, es würde Ihnen gut tun.", berichtete er. Daniel griff nach dem Glas und trank es in einem Zug leer, dann gab er es Jack zurück. Der Colonel nickte zufrieden."Wie geht es denn so?", erkundigte er sich dann.

Er musste irgendwie auf das Thema kommen, über das er schon eine ganze Weile mit Daniel sprechen wollte: SG-8 und die Erlebnisse, die Daniel in der Woche seiner Abwesenheit gehabt hatte."Nicht gut.", antwortete Daniel. Jack legte ihm eine Hand auf die Stirn."Sie sind auch recht heiß. Sie haben ziemliches Fieber bekommen seit gestern. Stimmt was nicht?", wollte Jack wissen."Alles klar.", antwortete Daniel."Hören Sie, ich kann nicht ändern was passiert ist. Sprechen Sie doch wenigstens mit mir darüber!", meinte Jack. Daniel drehte sich auf die andere Seite."Ich bin müde.", sagte er. Jack senkte den Blick und legte Daniel eine Hand auf die Schulter, bevor er ihn wieder auf den Rücken drehte."Okay.", meinte er."Sagen Sie mir wenigstens, ob Sie irgendwann mal reden werden!", bat er dann.

Daniel blickte ihn leer an."Irgendwann?", wiederholte er."Ja.", antwortete Jack."Ich weiß es nicht.", antwortete Daniel. Er schloss die Augen. Jack umarmte ihn."Lassen Sie sich Zeit, Daniel!", meinte er. Daniel verkrampfte sich fühlbar in Jacks Umarmung."Bitte lassen Sie mich los!", flüsterte er beinahe verzweifelt. Jack nickte traurig. Er deckte Daniel richtig zu und legte noch einmal eine Hand auf seine Stirn."Wird schon.", meinte er sanft. Dann stand er auf und knipste das Licht aus, verließ das Zimmer. Sam und Teal´C blickten ihm fragend entgegen. Jack schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Dann setzte er sich in den Sessel."Das wird ein hartes Stück Arbeit.", meinte er.

***

Es war wieder Abend geworden. Der ereignislose Nachmittag war sehr ruhig gewesen. Sam hatte ein Buch gelesen, Jack die Zeitung studiert und Teal´C war seinem Kel´No´Reem nachgekommen. Daniel hatte geschlafen. Jack spülte gemeinsam mit Teal´C den letzten Teller ab und blickte auf, als Sam die Küche betrat."Er ist wach. Er hat tatsächlich etwas Hunger und sein Fieber ist fast weg.", berichtete sie lächelnd."Das ist ja schon mal ein gutes Zeichen.", meinte Jack und steckte ein Toastbrot in den Toaster."Hat er sonst noch was gesagt?", fragte er dann.

Sam schüttelte den Kopf."Ich habe ihn gefragt, ob er Hunger habe und er sagte Ja. Ich habe seine Stirn gefühlt. Das war schon alles.", berichtete sie. Jack nickte nachdenklich."Okay, belassen wir es erst mal dabei. Wenn Fraiser recht behält, distanziert er sich möglicherweise noch mehr, sobald wir ihn bedrängen.", meinte er. Sam nickte und bestrich das Brot mit Butter."Ich bringe es ihm schnell.", meinte sie und verließ mit einer Wasserflasche und einem Glas die Küche.

***

Sam gähnte etwa drei Stunden später und blickte auf die Uhr. Jack stellte den Fernseher auf ‚Stumm’ und blickte sich nach der Fernsehzeitung um."Ich gehe schlafen.", meinte Sam und stand auf, räkelte sich kurz."Gute Nacht, Jungs!", verabschiedete sie sich und verschwand erst im Bad, dann in ihrem Zimmer wo sie jetzt ein Doppelbett für sich hatte.

"Ich werde mich ebenfalls zur Ruhe begeben.", meinte Teal´C."Du solltest auch schlafen.", äußerte er dann in Jacks Richtung.

Der Colonel schmiss die Zeitung auf den Tisch und nickte gähnend."Ich gehe schlafen, danke, Teal´C. Bis morgen!", meinte er."Bis morgen!", echote der Jaffa und ging in sein Zimmer. Jack verfuhr wie am Abend zuvor, wusch sich und verkroch sich unter seine Bettdecke. Mit einem letzten Blick auf den Wecker stellte er fest, dass es gerade 23.00 Uhr läutete und schlief sofort ein.

***

Jack wachte auf, als sich die Tür zu Daniels Zimmer leise öffnete. Er seufzte stumm und wartete einen Moment, bevor er Daniel am Fußende der Schlaf-Couch als schemenhaften Schatten wahr nahm. Müde richtete er sich auf und blickte Daniel an. Dieser schien unentschlossen was jetzt zu tun war. Jack deutete auf den freien Platz neben sich und meinte:"Komm schon her!"Er benutzte wissentlich die persönlichere Anrede und nahm wahr, dass Daniel um ihn herum schlich und sich in einigem Abstand neben ihn legte. Dann griff der Archäologe nach der Decke, die neben der Couch auf dem Boden lag und deckte sich zu. Jack hatte sie wohlweislich vorher schon hingelegt, damit Daniel – sollte er in dieser Nacht tatsächlich wieder auftauchen – nicht fror. Seine Vorkehrung hatte sich als nützlich erweisen. Lächelnd schloss Jack die Augen wieder."Danke.", flüsterte Daniel. Jack öffnete die Augen noch mal und nickte."Schon okay.", meinte er. Dann schlief er wieder ein.

***

***

Es tat weh. Das erste was Daniel fühlte, als er allmählich wieder zu sich kam, war ein entsetzlicher Schmerz im Oberkörper. Er wimmerte kurz und musste fest stellen, das er noch immer alleine war. Das Zelt war verlassen, der Eingang geschlossen. Estradas Leiche war weg und auch kein anderer ließ sich blicken. Draußen war es mal wieder dunkel. Daniel stand mühsam auf und stolperte zum hinteren Ende des Zeltes. Er musste hier verschwinden und die verbliebenen Mitglieder von SG-8 gleich auch noch mitnehmen. Erleichtert stellte er fest, das die Heringe nicht fest im Boden verankert waren und so hob er die Zeltplan an und krabbelte hinaus. Auf der anderen Seite befestigte er den Hering wieder im Boden und rappelte sich auf. Bisher hatte man scheinbar noch nichts von seiner Flucht bemerkt. Wahrscheinlich dachten die Typen, er würde noch schlafen. Langsam näherte er sich dem Gefangenenzelt und legte sich auf den Boden, um hineinschauen zu können. Drinnen war nur Major Marinaro. Sie ging unruhig auf und ab und fuhr sich dabei immer wieder durch die blonden Haare."Major?", flüsterte Daniel. Sie wurde auf ihn aufmerksam und riss erstaunt die Augen auf, dann kam sie zu ihm und kniete sich neben ihm hin."Doc, was tun Sie hier? Wie konnten Sie entkommen?", fragte sie.

"Unter der Plane durch. Sie haben Estrada und Warlock umgebracht. Wo steckt Ward?", fragte Daniel."Wurde abgeholt.", berichtete Marinaro."Hey!"Neben ihm. Daniel fuhr herum. Hardy stand in einigen Metern Entfernung und hielt eine Waffe schussbereit."Los! Verschwinden Sie und holen Sie Verstärkung!", rief Marinaro und Daniel stand auf, um in den Wald zu rennen. Hardy rannte auf ihn zu und legte eine Pistole auf ihn an. Er feuerte und traf Daniel am Bein. Der Archäologe knickte weg und landete auf dem Waldboden. Hardy war schnell über ihm und legte die Waffe auf seinen Kopf an."Aufstehen!", befahl er. Als Daniel nicht sofort reagierte, zog Hardy ihn grob auf die Beine und stieß ihn vorwärts. Daniel verhinderte einen zweiten Sturz und wurde von Quentin in Empfang genommen. Der Mann zog ihn mit sich zurück ins Lager.

***

***

Jack schreckte hoch, als jemand neben ihm laut aufschrie. Er setzte sich auf und blickte verwirrt um sich. Daniel saß schwer atmend kerzengerade neben ihm im Bett und zitterte sichtbar. Die Tür zu Teal´Cs Zimmer öffnete sich und der Jaffa tauchte wenige Augenblicke später im Wohnzimmer auf."Daniel.", stieß Jack immer noch mit klopfendem Herzen hervor und zwang sich, sich auf den Archäologen zuzubewegen."Schon okay.", murmelte er leise und legte Daniel eine Hand auf die Schulter.

"Marinaro.", flüsterte Daniel."Schon gut.", sagte Jack ruhig und zog Daniel in eine Umarmung."Nein, bitte...", murmelte Daniel und verkrampfte sich wieder. Diesmal wollte Jack nicht so einfach aufgeben."Ich tue Ihnen nichts. Bleiben Sie ruhig! Sh, ruhig.", flüsterte er und hielt Daniel weiterhin fest."Teal´C?"Auch Sam kam aus ihrem Zimmer getorkelt. Schlaftrunken blickte sie Jack und Daniel an."Lassen Sie mich los, bitte! Bitte, lassen Sie mich los!", sagte Daniel."O´Neill..."Jack blickte Teal´C an. Der Jaffa schüttelte den Kopf. Doch Jack hielt Daniel weiterhin umklammert."Sie sollen mich loslassen! Lassen Sie mich los!!"Daniel rang sich aus Jacks Griff und stand schwer atmend auf. Er stolperte und wäre fast gestürzt, fing sich aber wieder, bevor Sam ihn erreichen konnte. Rückwärts ging auf die Küche zu."Lassen Sie mich! Bitte. Ich brauche Sie nicht.", sagte er leise.

"Daniel.", sagte Jack beschwichtigend und stand ebenfalls auf."Nein.", sagte Daniel und fest und war mit einer schnellen Bewegung in der Küche verschwunden. Er knallte die Tür hinter sich zu und Jack hörte Glas zerspringen."Daniel!", rief er und hämmerte gegen die Küchentür, da er sie nicht aufbekam."Daniel, machen Sie auf!", verlangte nun auch Sam."Gehen Sie weg!", verlangte Daniel laut. Jack hämmerte weiter gegen die Tür. Wieder zersprang Glas und dann war es still. Jack wartete nicht länger. Er rannte gegen die Tür und versuchte so, sie zu öffnen, doch es misslang kläglich. Er rieb sich mit einem Schmerzenslaut die Schulter. Teal´C hatte es bereits nach dem ersten Versuch geschafft, die Tür aufzubrechen und als die drei eintraten, bemerkte Jack, dass der Boden nass war."Oh Gott, bitte nicht.", murmelte er und schaltete das Licht an. Dann blickte er hinunter. Erleichtert stieß er die Luft aus, als er bemerkte, dass er in einer Wasserlache stand und machte wenig später noch dazu die grandiose Entdeckung, dass er in Glasscherben stand."Au! Verdammt!"Auf einem Bein humpelte er aus der Küche und zog sich eine mittelgroße Scherbe aus dem Fuß. Sam und Teal´C hatten von Anfang an Hausschuhe angehabt und umgingen nun die Wasserlache, bis sie in einer Ecke der Küche aus Jacks Blickfeld verschwanden."Au!", murmelte Jack und hielt sich ein Taschentuch auf die blutende Wunde. Leise Stimmen waren zu hören, dann kam Teal´C mit Daniel auf dem Arm aus der Küche. Erschrocken sprang Jack auf."Was ist mit ihm?", erkundigte er sich und humpelte hinter Sam und Teal´C her zur Schlaf-Couch.

"Keine Sorge, er ist nicht schlimm verletzt. Ein paar kleine Schnitte. Aber er ist bewusstlos. Wahrscheinlich etwas zu viel Aufregung auf einmal, Schock noch dazu und das hat ihm den Rest gegeben.", erklärte Sam und strich Daniel vorsichtig über das Gesicht."Verflucht!", stieß Jack hervor und ließ sich in den Sessel fallen."Sir, geht es?", erkundigte Sam sich."Wie man es nimmt.", meinte Jack und deutete auf die Tür zu Daniels Zimmer."Fraiser hat Verbandszeug hier gelassen.", berichtete er und Teal´C verschwand.

Wenig später kam er mit dem Koffer zurück. Jack holte sich eine Mullbinde raus und verarztete sich erst mal den Fuß."Sam?"

"Schon okay, Daniel. Alles in Ordnung.", beruhigte sie ihn."Ich wollte nicht...Es tut mir leid.", sagte er."Ist gut. Ist ja nichts passiert.", meinte Sam. Jack verdrehte die Augen. Das fing ja alles wunderbar an."Meine Schuld.", sagte er dann."Ich habe Sie bedrängt. Es tut mir leid.", meinte er.

"Ich...ich..."Daniel brach hilflos ab."Lassen Sie mich mal Ihre Hand sehen, Daniel!", bat Sam und untersuchte die Schnittwunde in der Handfläche."Es war dunkel. Ich konnte nichts sehen und bin gegen eine Flasche gestoßen und dann gegen noch eine und gestolpert und dann...Ich hatte Angst.", berichtete Daniel schnell hintereinander."Schon okay.", meinte Jack. Teal´C reichte den Koffer mit dem Verbandszeug an Sam weiter und Jack griff nach dem Telefon."Ich rufe wohl besser mal Fraiser an. Sie soll morgen mal vorbei kommen und sich das Dilemma ansehen.", meinte er und wählte die Nummer zum Komplex.

"Ja, bitte?""Hier ist Colonel Jack O´Neill, Einheit SG-1. Verbinden Sie mich bitte mit Dr. Janet Fraiser.""Einen Moment, Sir."Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ich bringe Sie zu mir ins Bett, dort können Sie schlafen. Ich komme bald nach.", versprach sie und blickte Jack zeitgleich fragend an. Er nickte."Tut mir Leid, Dr. Fraiser ist momentan nicht zu erreichen. Aber eine Botschaft ist an ihren Pieper gegangen. Sie wird Sie bald zurück rufen."

"Danke."Jack legte auf."Sie ruft bald zurück.", verkündete er.


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