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Die Letzte der Ersten (A-2) von JolinarJackson

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Vorwort

Spoiler: meine Stories ‘Kollison 1-4’ und ‘Verschüttet 1 + 2’ außerdem die Folgen ‚Die Auferstehung’ und ‚Kopfgeldjäger’

Staffel: 3. Staffel, nach ‚Die Tollan-Triade’


Fortsetzung der FanFiction: Verschüttet

Die Letzte der Ersten


"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Jack spürte Kopfschmerz. Rasenden Kopfschmerz und es schien schlimmer zu werden, je wacher er wurde. Was war denn jetzt schon wieder passiert?

Hatten sie sich nicht auf dem Heimweg befunden? Musste denn immer was schief gehen? Er erinnerte sich an die Jaffa und daran, dass sie keine Zeichen auf ihrer Stirn getragen hatten. Zu wem sie wohl gehörten? Es war still um ihn. Er stöhnte leise und führte eine Hand zum Kopf – dorthin wo ihn der Schlagstock getroffen hatte. Seine gesamte linke Gesichtshälfte tat furchtbar weh und er spürte unterhalb des linken Auges getrocknetes Blut. Mühsam öffnete er die Augen. Der Frachtraum eines Transportschiffes erschien vor ihm, leicht verschwommen, aber die Sicht besserte sich allmählich."Daniel? Teal´C? Carter?"Er erhielt keine Antwort auf seine Rufe und fragte sich ängstlich, ob die Jaffa seine Kameraden wohl im scheinbar ewigen Eis zurück gelassen hatten. Dann strich er diesen Gedanken aus dem Kopf. Vielleicht waren sie nur bewusstlos und meldeten sich deshalb nicht. Er richtete sich auf und blickte sich um. Zu beiden Seiten der Tür standen Transportkisten, jeweils zwei übereinander. Jack musste sich erst vollständig mit dem Rücken zur Tür drehen, um Sam zu entdecken. Sie war bewusstlos, schien aber nicht verletzt worden zu sein. Jack kroch zu ihr hinüber."Carter?"Sie antwortete nicht. Er drehte sie vollständig auf den Rücken und schlug ihr leicht gegen die Wangen."Hey, Carter!""Sir?"Jack stieß erleichtert die Luft aus, als Sam die Augen öffnete."Sir.", stellte sie dann fest."Ja. Wer sonst?", fragte Jack.

Er half Sam, sich aufrecht hinzusetzen."Wie fühlen Sie sich? Sind Sie verletzt?", erkundigte er sich besorgt."Nein, Sir. Ich glaube nicht.", meinte Sam und griff automatisch zu ihrer Pistole, die sonst immer um ihr Bein hing."Man hat mich entwaffnet.", berichtete sie dann."Ach, wirklich? Wir sind Gefangene.", erinnerte Jack sie unwillig. Sam nickte zerstreut."Natürlich.", meinte sie."Wo sind die anderen?", fragte Jack.

"Ich habe keine Ahnung. Ich war bei Teal´C als wir Ihre Meldung über Funk erhielten."…

FLASHBACK:

"Carter, alles klar bei Ihnen?", ertönte Jacks Stimme aus dem Funkgerät. Sam wollte gerade nach dem Gerät greifen, als eine Stabwaffensalve knapp neben Teal´C im Boden einschlug."Wir werden angegriffen!", rief Teal´C überflüssigerweise. Sam rannte hinter ihm her auf die nächste Erhebung zu und warf sich mit ihm dahinter, um sich zu verteidigen."Was ist mit dem Colonel?", fragte sie und blickte kurz zurück.

Sie konnte sehen, dass Jack und Daniel mit zwei Angreifern kämpften und wandte sich wieder den beiden Jaffa zu, die versuchten, sie und Teal´C auszuschalten. Sie feuerte einige Schüsse ab, traf aber nicht."Wir können die Stellung hier nicht halten!", meinte sie zu Teal´C und sorgte zeitgleich mit einigen geschickt angelegten Schüssen dafür, dass die Angreifer nicht näher kamen. Teal´C blickte sich um und entdeckte in der Nähe einen größeren Felsen."Dort!", rief er und zeigte Sam den Steinblock."Wir können dort nur von einer Seite aus angegriffen werden! Das gibt uns einen taktischen Vorteil!", erklärte er. Sam nickte."Du zuerst! Ich sorge für Rückendeckung!", rief sie und feuerte erneut auf die beiden Jaffa, die sich Teal´C zuwandten, als der Jaffa aus dem Versteck sprang. Sam gelang es zwar, die beiden Jaffa vor ihr davon abzuhalten, auf Teal´C anzulegen, doch plötzlich wurde der Jaffa von einem Energieentladung getroffen, die hinter Sam abgefeuert worden war. Sam blickte kurz zu Jacks und Daniels Angreifern. Einer von ihnen schlug gerade Jack zu Boden, der andere hatte auf Teal´C gefeuert und trug Daniel auf der Schulter. Sam blickte zu Teal´C. Er taumelte und ging getroffen zu Boden. Dann bewegte er sich nicht mehr."Teal´C!", schrie Sam. Sie fuhr herum und legte auf den Angreifer an, spürte die Entladung einer Zat im Rücken…

GEGENWART:

…"Was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Ich verlor das Bewusstsein.", berichtete sie und blickte Jack an, der ihrem Bericht mit besorgtem Ausdruck auf dem Gesicht gefolgt war."Ist er tot?", erkundigte er sich dann."Ich weiß es nicht. Ich konnte ihn nicht untersuchen. Ich wurde vorher getroffen. Ich muss gestehen, dass ich auch gar keine Zeit hatte. Ich war umzingelt.", berichtete Sam und senkte den Blick. Jack blickte betroffen zu Boden."Es tut mir furchtbar Leid, dass ich nicht mehr sagen kann.", meinte sie. Jack lächelte aufmunternd. Es wurde eher eine Grimasse."Der wird es schon schaffen.", meinte er zuversichtlich."Wenn Sie es sagen.", meinte Sam. Die Tür zum Frachtraum glitt auf und Jack und Sam fuhren herum. Jack stand auf. Ein junger Mann betrat den Raum. Er hielt eine Zat-Waffe in der Hand, mit der er auf Sam und Jack anlegte."Bleibt dort!", befahl er. Jack musterte ihn. Er hatte schwarze gelockte, Haare, eine tiefbraune Haut. Die braunen, tief liegenden Augen wirkten beinahe freundlich. Er trug nicht mehr die Jaffa-Uniform, die er beim Angriff getragen hatte. Jack erinnerte sich nicht an ihn. Er musste also einer der beiden Jaffa gewesen sein, die Sam und Teal´C beschossen hatten. Jetzt trug er ein dunkelbraunes Hemd aus Leinen und eine hellbraune Leinehose. Nun blickte er zurück in die Pilotenkanzel und winkte jemandem. Jack konnte auf dem Pilotensitz einen weiteren Jaffa erkennen, außerdem noch einen auf dem ‚Beifahrersitz’."Was können wir denn für euch tun?", fragte Jack nun.

"Das werdet ihr noch früh genug erfahren.", versprach der junge Mann. Ein weiterer Jaffa betrat den Raum. Er trug Daniel. Der Archäologe war bewusstlos."Was habt ihr mit ihm gemacht?", fragte Jack und trat einige Schritte vor, doch der junge Mann, offensichtlich der Anführer der Bande, aktivierte die Zat-Waffe.

"Komm nicht weiter oder ich schieße.", drohte er. Jack hob die Hände auf Kopfhöhe. Der zweite Jaffa legte Daniel auf dem Boden ab und ging wieder. Auch der Anführer wandte sich um und ging hinaus. Die Tür schloss sich. Jack ging mit schnellen Schritten zu Daniel hinüber und neben ihm in die Knie."Danny?"Er antwortete nicht. Sam war nun auch bei ihnen angelangt."Er ist so blass. Hat er Fieber?", erkundigte Jack sich besorgt und Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ja. Es ist nicht sonderlich schlimm. Die Injektion, die ich ihm verpasst habe, wirkt nicht mehr.", erklärte sie. Vorsichtig untersuchte sie eine blutende Wunde auf Daniels Stirn und tastete eine bläulich schillernde Verfärbung neben dem rechten Auge ab."Sie haben alle beide ziemlich was abgekriegt.", meinte sie und griff nun auch nach Jacks Wunde. Er zuckte zusammen."Au! Immer vorsichtig, ja?", beschwerte er sich. Sam zuckte die Schultern."Ist aber nichts Ernstes.", meinte sie."Tja, bei uns haben sie nicht den schnellen Weg gewählt. Sie zogen es vor, uns mit Schlagstöcken niederzuschlagen, anstatt eine Zat zu benutzen.", berichtete Jack und tastete selbst noch einmal nach seiner Wunde."Schlagstöcke?", wiederholte Sam skeptisch."Ja. Ungewöhnlich, finden Sie nicht auch?", wollte Jack wissen. Sam nickte."Sehr sogar.", stimmte sie zu."Ich konnte auch keine Abzeichen auf der Stirn erkennen.", berichtete Jack weiter."Vielleicht gehören sie zu keinem Goa´uld. Vielleicht sind sie frei.", mutmaßte Sam."Tja, dann möchte ich aber zu gerne wissen, was die von uns wollen.", antwortete Jack.

* * *

Teal´C blickte auf. Das Tor war durch den wirbelnden Schnee schemenhaft weit weg zu erkennen. Er raffte sein Zeug zusammen, dass er während de kurzen Pause abgelegt hatte und lief weiter. Der Verband um seine Schulter war inzwischen wieder so gut wie wirkungslos, aber sein Symbiont kümmerte sich um die Wunde. Teal´C nahm an, dass es ihm mit ein bisschen Ruhe und etwas Kel´No´Reem bald wieder besser gehen würde. Mehr Sorgen machte er sich momentan um seine Freunde. Wenn sich das was er glaubte, bewahrheitete, hatten sie ein Problem. Dann würde es nämlich so gut wie unmöglich sein, SG-1 wieder zu finden.

* * *

"Jack? Sam?"Er spürte beinahe umgehend Hände an der Schulter und Sams Hand auf seiner Stirn."Daniel?", fragte sie. Er schlug die Augen auf, blickte an die Decke eines Tel´tak."Was ist passiert?", fragte er.

"Erst mal werden Sie uns sagen wie Sie sich fühlen!", erwiderte Jack mit besorgter Mine. Daniel dachte einige Augenblicke nach, registrierte die Kopfschmerzen, das Stechen in er Lunge und vor allem die Kälte, die immer wieder von Hitzewellen unterbrochen wurde."Fühlte mich schon einmal besser.", versuchte er einen lahmen Witz. Jack lächelte tatsächlich etwas."Das Antibiotikum, das ich Ihnen verabreicht habe, wirkt nicht mehr. Ich nehme an, schon seit mindestens drei Stunden. Deshalb hat sich Ihr Zustand wieder verschlechtert.", erklärte Sam mit fachmännischer Mine und nahm ihr Hand von seiner Stirn."Was ist passiert?", wiederholte Daniel.

Er hatte jetzt keine Geduld, um sich ewige Vorträge über seinen Zustand anzuhören. Er wusste selbst wie er war."Wir wurden gefangen genommen.", erinnerte Sam."Wenn man es so nennen will.", fügte Jack mit düsterer Mine hinzu. Daniel blickte ihn fragend an."Wir befanden uns auf dem Rückweg zum Tor. Alles lief glatt. Plötzlich kamen diese Wahnsinnigen, von denen ich gerne wissen würde, woher die überhaupt von uns wussten und schlugen uns nieder. Ohne ein Wort der Erklärung.", regte der Colonel sich nun auf und lief einige Schritte hin und her wie ein Tiger in einem Käfig."Wie lange war ich bewusstlos?", fragte Daniel.

"Keine Ahnung. Ich hatte kein Zeit, auf die Uhr zu sehen, als der Typ über mich herfiel.", meinte Jack bissig. Er war unzufrieden mit der Lage. Das war zwar nicht weiter verwunderlich, aber wenn Jack diese Unzufriedenheit auch noch offen kundtat und selbst mit bissigen Bemerkungen Richtung Team anfing, machte er sich echte Sorgen. Das wiederum hieß, dass er noch keinen Ausweg gefunden hatte. Und das hieß, dass Jack schon sehr lange nach einem suchte. So einfach war gab er nämlich nicht auf, das wusste Daniel."Wo ist Teal´C?", fragte er.

"Nicht hier. Wir hoffen, dass er sich zum Tor durch schlagen kann. Er ist verletzt.", berichtete Sam. Daniel wurde müde."Sie sollten wirklich versuchen zu schlafen. Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs sein werden. Diese Jaffa sind auch nicht gerade fleißig im Weitergeben von Informationen. Trotzdem sollten Sie die Zeit nutzen und so lange schlafen wie nur irgend möglich. Wir wissen nicht was uns erwarten wird.", meinte Sam."Oder wer.", fügte Jack hinzu."Haben sie noch nicht gesagt, zu welchem Systhemlord sie gehören?", erkundigte Daniel sich. Jack schüttelte den Kopf."Sie tragen auch kein Abzeichen.", erklärte er dann. Daniel schloss die Augen. Er war mit einem Mal unglaublich müde. Kaum hatte sich auf die Seite gedreht, schlief er auch schon ein.

* * *

Sam blickte auf die Uhr. Knapp vier Stunden mussten sie nun schon unterwegs sein. Sie fragte sich wie lange die Reise noch andauern würde. Sie lehnte an einer Wand des Tel´tak-Frachtraums und dachte nach. Über ihre Situation, über die Jaffa und vor allem über Jack. Über sein Verhalten, über das was er vor ihr und Teal´C verheimlichte. Dass Daniel es wusste, war Sam klar. Meistens war er derjenige, der am ehesten etwas aus Jack heraus bekam. Zwar musste er den Colonel ziemlich lange dafür nerven, aber Jack war nicht gerade geduldig und irgendwann gab er dann nach und redete. Sam überlegte gerade, ob sie ihn fragen sollte was nicht stimmte, als sie bemerkte, dass er fest schlief. Er lehnte neben ihr an der Wand und schlief, als hätte er das seit Monaten nicht mehr getan. Sam seufzte. Gerne hätte sie ihn jetzt auf seine Probleme angesprochen. Daniel murmelte irgendetwas im Schlaf vor sich hin. Sein Fieber war noch weiter gestiegen und Sam fragte sich langsam, ob sie die Jaffa nicht einfach mal fragen sollte, ob sie ihr einen der Rucksäcke aushändigten, damit sie für Daniel sorgen konnte. Sie schloss die Augen und entspannte ich etwas. Manchmal, wenn sie allein zu Hause war und mitten in der Nacht aufwachte, weil irgendein Alptraum oder eine Erinnerung Jolinars sie aus dem Schlaf getrieben hatten, setzte sie sich einfach aufrecht in den Schneidersitz und versuchte, mit der Tok´ra in ihr ‚Kontakt aufzunehmen’. Ihr war natürlich bewusst, dass das nicht mehr möglich war. Doch sie war neugierig und wenn sie ehrlich sein sollte, hatte sie es oft bereut, nicht noch mehr Zeit mit Jolinar verbracht zu haben. Sie hätte sicher viel lernen können. Sie konzentrierte sich…

…Plötzlich war sie in einer Holzhütte. Sie war allein – fast. Ein junger Mann baute sich vor ihr auf."Warum hast du uns aufgesucht?", fragte er und Sam erkannte ihn plötzlich.

Es war der Anführer der Jaffa, der auch schon mit ihr und Jack gesprochen hatte."Ich hoffte, ihr hättet Neuigkeiten über die Systhemlords für mich.", meinte Jolinar."Neuigkeiten? Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet wir mehr wissen könnten als die Tok´ra?", fragte der junge Mann.

"Weil ihr Kresta seid.", antwortete Jolinar und ihr schien es genug Antwort zu sein. Doch Sam verstand kein Wort. Kresta? Was bedeutete das?

Sie konzentrierte sich wieder mehr auf das Gespräch. Der junge Mann lächelte beinahe beeindruckt."Ihr habt uns also tatsächlich gefunden. Damit habt ihr etwas geschafft was Apophis zehn Jahre lang nicht gelang.", meinte er anerkennend."Wir arbeiten effizienter als die Goa´uld.", meinte Jolinar."Was willst du?", fragte der Anführer.

"Informationen.", sagte Jolinar."Worüber?", fragte der Anführer."In letzter Zeit kümmern sich die Systhemlords kaum noch um uns Tok´ra. Ihr seid immer in ihrer Nähe und wisst vielleicht was los ist.", meinte Jolinar. Der Anführer lächelte."Ja. Sie sind auf der Suche. Allen voran Re.", berichtete er bereitwillig."Wonach?", fragte Jolinar.

"Du hast sicher schon von diesem Mythos gehört. Von dieser Überlebenden der Familie mächtiger Goa´uld. Von IHR, die den Mord an ihrer Sippe überlebte – als einzige.", meinte der Anführer und seine Stimme wurde immer leiser."Ja.", antwortete Jolinar."Es scheint fast, als hätten sich die Systhemlords in den Kopf gesetzt, die Letzte der Ersten zu finden."…

…Sam schlug die Augen auf. Mit dem letzten Satz waren so viele Bilder und Gedanken auf sie eingeströmt, dass ihr ganz schlecht geworden war. Aber sie hatte keines der Bilder erkennen können, alles war so verwischt gewesen. Sie atmete tief durch, als hätte sie einen langen Lauf hinter sich gebracht. Die Letzte der Ersten. Was hatte das zu bedeuten?

Und plötzlich wusste sie es. Und sie wusste noch mehr. Sie wusste, dass die Letzte der Ersten nicht die letzte Überlebende eines Goa´uld-Massakers an einer mächtigen Goa´uld-Familie war…Jedenfalls nicht nur.

* * *

Jack schreckte hoch, als sich die Tür zum hinteren Frachtraum öffnete. Der Anführer trat ein und stellte ein Tablett mit drei Bechern Wasser und drei Schalen mit irgendetwas Undefinierbarem ab. Dann wandte er sich ohne ein Wort um und ging wieder."Dankeschön! Guter Zimmerservice.", rief Jack hinter ihm her. Direkt neben ihm schreckte Sam aus einem scheinbar ziemlich leichten Schlaf hoch."Sehen Sie mal! Man hat uns Wasser und…"Er rührte zögernd mit dem Löffel in dem grau-weißen Brei, "…Tapetenkleister gebracht."Angeekelt ließ der den Löffel fallen und wandte sich dem Wasser zu. Zögernd nahm er einen Schluck."Na ja, das geht.", meinte er."Wie geht es Daniel?", fragte er dann.

Sam beendete gerade ihre kurze Musterung des schlafenden Archäologen und setzte sich neben Jack. Müde rieb sie sich die Augen."Das Fieber ist noch etwas gestiegen. Es geht ihm nicht so gut.", meinte sie und gähnte herzhaft, bevor sie mit einer ähnlich angeekelten Mine den ‚Tapetenkleister’ musterte."Was in Gottes Namen ist das?", fragte sie.

"Da wird einem doch klar warum die Jaffa immer so mies drauf sind.", erklärte Jack. Sam lächelte kurz. Zögernd probierte sie den Brei."Und?", fragte Jack."Es schmeckt besser als es aussieht.", meinte Sam und trank einen Schluck Wasser. Dann schien sie plötzlich einen Entschluss zu fassen."Sir? Kann ich Sie mal etwas Privates fragen?", erkundigte sie sich."Kommt ganz drauf an.", meinte Jack und löffelte den Brei in sich hinein."Haben Sie irgendwelche Probleme?", erkundigte Sam sich vorsichtig. Jack hielt inne und blickte sie an."Wie meinen Sie das?", fragte er.

"Na ja…privater Natur.", meinte Sam zögernd und stellte die Schale weg. Nervös musterte sie ihren Colonel nun."Ich…Wie kommen Sie darauf?", fragte Jack zögernd. Es war klar gewesen, dass Sam irgendwann einmal danach fragen würde. Er hatte nur gehofft, dass sie es in einer ruhigeren Situation tat."Sie sind so abwesend in letzter Zeit…mehr noch als sonst. Haben Sie Probleme?", erkundigte Sam sich erneut. Jack gab auf. Er hätte sich jetzt auch auf eine ellenlange Diskussion einlassen können, aber er wusste, dass es keinen Zweck haben würde. Sam war um einiges cleverer in solchen Sachen und irgendwann hätte sie ihn fest genagelt."Erinnern Sie sich an Sarah?", erkundigte er sich also und trank einen Schluck Wasser. Sam überlegte einige Augenblicke, dann hakte sie nach:"Ihre Ex-Frau?"Jack nickte."Sie ist krank.", sagte er. Da war er wieder, dieser eine Satz, der sich während der letzten Wochen in seinem Gedächtnis eingegraben hatte. ‚Ich werde sterben.’ "Was hat sie? Ist schlimm?", erkundigte Sam sich mitfühlend."Sie hat einen Hirntumor.", sagte Jack. ‚Ich werde sterben.’ "Sie wird sterben.", wiederholte den Monolog in seinem Kopf und senkte kurz den Blick. Sam schwieg. Jack blickte wieder auf und konnte regelrecht verfolgen wie Sam langsam begriff was er eben gesagt hatte. Sie selbst hatte Sarah nur flüchtig gesehen, nach der ‚Auferstehung’ Charlies. Doch Jack wusste, dass sie immer mit ihren Teamkameraden fühlte, wenn irgendein Angehöriger gestorben oder krank war. Das war schon bei Sha´res Tod so gewesen oder als Apophis Rya´c mit dem Nish´ta infiziert hatte. Selbst wenn sie es nicht gezeigt hatte. Sie hatte damals mitgelitten."Das tut mir Leid.", sagte sie jetzt dumpf. Jack lächelte hilflos."Ich weiß.", meinte er."Okay.", sagte er dann lauter, um den Gedanken loszuwerden. Er musste jetzt in erster Linie an sein Team denken."Wie kommen wir hier raus?", fragte er.

Sam starrte noch einige Sekunden ins Leere, dann antwortete sie mit brüchiger Stimme:"Gar nicht.""Sam?"Die beiden drehte sich zu Daniel um."Ja. Ich bin da.", sagte der Major und krabbelte neben ihn."Ich wollte nur sicher gehen, dass…Sie es sind.", meinte Daniel leise. Sam griff nach dem letzten Becher und richtete Daniel vorsichtig etwas auf."Hier.", meinte sie und flößte ihm etwas Wasser ein. Daniel schlief wieder ein, bevor Sam den Becher zurück stellen konnte. Die Tür glitt zur Seite und der Anführer trat ein. Er blickte kurz zu den drei Gefangenen und machte sich dann an einer der Transportkisten neben der Tür zu schaffen."Entschuldigung.", sagte Sam und stand auf. Langsam ging sie einige Schritte nach vorne, blieb aber stehen, als der Anführer warnend zur Zat-Waffe griff, die in seinem Gürtel hing."Ich…könnte ich einen unserer Rucksäcke bekommen?", erkundigte Sam sich vorsichtig. Der Anführer blickte sie irritiert an."Wozu?", fragte er schließlich.

Sam machte eine Handbewegung in Jacks und Daniels Richtung und antwortete:"Es befinden sich Medikamente darin, die Daniel helfen könnten, dass Fieber zu senken. Dann kann er wenigstens aufstehen und fühlt sich relativ gut."Der Anführer warf einen Blick auf Daniel und schalte dann wieder Sam an."Woher weiß ich, dass das kein Trick ist?", wollte er wissen.

"Das kannst du nicht wissen. Du musst mir einfach vertrauen.", erklärte Sam. Der Anführer wandte sich zur Tür und ging hinaus. Die Tür glitt wieder vor den Eingang."War wohl nichts.", meinte Jack. Nur einen Moment später öffnete die Tür sich wieder und der Anführer trat mit einem der Rucksäcke ein. Er warf den Rucksack in Sams Richtung und sie fing ihn auf."Danke.", meinte sie und lächelte kurz. Dann kehrte sie zu Daniel und Jack zurück und packte eine kleine weiße Plastikkiste aus. Jack stand auf und blickte den Anführer fragend an."Und…was habt ihr so mit uns vor? Bringt ihr uns zu Zipacna? Apophis? Chronos?", fragte er."Ich weiß noch nicht. Der, der am meisten für euch zahlt, wird euch bekommen.", erklärte der Anführer und warf einen misstrauischen Blick in Sams Richtung."Ihr seid Kopfgeldjäger?", vermutete Jack."Sklavenhändler.", korrigierte der Anführer."Kresta.", sagte Sam plötzlich. Jack drehte sich mit einem fragenden Blick zu ihr um. Sie gab Daniel eine Injektion und packte die leere Ampulle weg."Hä?", machte Jack, um seinen fragenden Blick zu unterstreichen."So nennen wir uns.", bestätigte der Anführer."Ich bin Qorus. Woher weißt du von uns?", fragte er dann.

"Ich war einst Wirtin für eine Tok´ra namens Jolinar. Sie hatte Kontakt zu euch.", erklärte Sam."Jolinar von Malkshur. Ich mochte sie. Sie war clever. Ist von Netu entkommen.", meinte Qorus."Ja, sie war wirklich klug. Aber ich kapiere nicht ganz…ihr dient keinem Goa´uld, aber frei scheint ihr auch nicht zu sein.", meinte Jack ungeduldig."Wir sind frei. So frei wie man sein kann. Die Goa´uld sind abhängig von uns. Von uns bekommen sie die seltensten und besten Sklaven. Tok´ra, Ta´uri, Nox…", erklärte Qorus."Jaffa.", ergänzte Jack."Nein. Wir verkaufen keine Jaffa.", sagte der Sklavenhändler und winkte beinahe angewidert ab."Das wäre Verrat an der eigenen Rasse.", meinte er dann. Er nahm den Rucksack von Sam entgegen."Wie habt ihr uns gefunden?", fragte der Major interessiert.

"Wir waren auf der Suche nach einigen Tok´ra für Chronos. Wir spürten euch wegen eurer Waffen auf. Wir hatten bereits drei Planeten vor diesem angeflogen.", berichtete Qorus."Ihr könnt Naquada aufspüren.", sagte Sam begeistert. Qorus nickte."Wie Aris, Sir. Erinnern Sie sich?", erkundigte Sam sich nach einem fragenden Blick Jacks."Die Stabwaffe und die Zats.", ergänzte Qorus ihre Erklärung. Er lächelte beinahe vergnügt und verließ den kleinen Raum.


weiter: Kapitel 2
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