Kapitel 3
Flashback:
Hier einige Textausschnitte aus dem zweiten Teil zum
Reinkommen:
-"Er kommt mit in den Palast. Sucht die Sklaven raus und folgt mir
dann!", befahl er und zog mit zwei weiteren Jaffa und Daniel ab.
-"Bis dann.", sagte Jack und verschwand in den Büschen."Wir sollten
auch langsam von der Straße runter, bevor die Jaffa mit den Sklaven
kommen.", meinte Sam und Teal´C pflichtete ihr mit einem Nicken bei.
-Plötzlich spürte Sam den Lauf einer Stabwaffe im Rücken. Auch Teal´C
zuckte zusammen, als das kalte Metall ihn berührte.
"Wen haben wir
denn da?", fragte eine Männerstimme.
-"Sie können mich einsperren, festbinden, betäuben, ich komme hier
schon raus und dann werde ich meine Leute zurückholen.", versprach
Jack und blickte Hammond fest in die Augen. Der konnte sich ein
Lächeln nicht verkneifen und meinte:
"SG-7 begleitet Sie."
-Eine junge Frau trat ein, gekleidet wie eine Systemlady. Sie trug ein
sonnengelbes Kleid und weiße Seidenstreifen, die über ihre Schultern
hingen. Sie hatte ein atemberaubend schönes und jugendliches Gesicht
mit blauen Augen und ihre schwarzen, langen Haare waren
hochgesteckt.
"Das ist Chepre.", stellte Atum vor. "Warum gibst du dir
solche Mühe? Ich werde meine Freunde nicht töten.", sagte Daniel."Das
werden wir sehen.", versprach Atum.
-"Wir warten noch auf einen anderen Freund.", sagte Sam."Am
Stadttor.", ergänzte Teal´C."Gut, Ub´u, du begleitest sie und passt auf,
dass die Wachen sie nicht kriegen!", befahl Obug´ub und ein junger
Tok´ra hinter ihm trat vor.
-"Wen hast du bei dir, O´Neill?", fragte Teal´C."SG-7.", sagte Jack und
deutete auf die vier Teammitglieder."Folgt mir, ich bringe euch in unser
Hauptquartier.", sagte Ub´u und sie folgten dem Tok´ra in die Schatten
der vom Mondlicht beleuchteten Häuser.
-"Ich weiß was ihr ansprecht. Es ist kein Verräter im Dorf gewesen. Eine
Jaffawache hatte sich eingeschlichen, vor einem Jahr schon. Sie nahmen
ihn freundlich auf, hielten ihn für einen Reisenden. Sein Name war
Solo.", berichtete Obug´ub."Solo?", fragte Sam. Der Tok´ra nickte. "Ihr
kennt ihn?", erkundigte er sich dann.
"Besser als wir wollen.", meinte
Jack."Also, geht jetzt schlafen!", meinte Obug´ub und alle verließen die
Hütte. Jack, Sam und Teal´C wurden Schlafquartiere in Ub´us Hütte
angeboten und sie nahmen dankend an.
-"Das ist Daniel", sagte Jack. Obug´ubs Augen weiteten sich."Das kann
ich nicht tun.", antwortete er dann."Warum nicht?", hakte Jack gereizt
nach."Weil ich lange auf diese Gelegenheit warten musste.", antwortete
Obug´ub gereizt."Und ich werde sie nicht verstreichen lassen. Atum
stirbt - jetzt!", versprach er.
Und weiter geht´s:
Teal´C blickte Obug´ub forschend an, dann wanderte sein Blick zu den
Jaffa, die sich langsam vorne versammelten."Das ist ein Trick.", sagte
er dann."Was?", fragte Jack und sah ihn fragend an."Er hat recht. Atum
weiß von uns. Und jetzt benutzen sie Daniel als seinen Wirt, um nicht
nur uns, sondern auch die Tok´ra aufzuspüren. Euer Informant war
wohl doch nicht so loyal.", antwortete Sam. Obug´ub zögerte.
"Major
Carter hat recht. Ihr wurdet verraten.", berichtete Teal´C und deutete
auf einige Jaffawachen auf den umliegenden Dächern. Schnell ließ der
Anführer der Tok´ra seine Stabwaffe unter dem weiten Tuareg-Mantel
verschwinden."Und jetzt?", erkundigte Jack sich und starrte Daniel an,
der mit immer noch starrem Blick auf der Treppe stand."Wir schnappen
uns Daniel mit einer Zat.", sagte Sam."Aber wie? Überall sind Wachen.",
sagte Teal´C.
"Ein Ablenkungsmanöver. Obug´ub, könnten deine Leute
das hinbekommen?", fragte Jack. Der Tok´ra zuckte die Schultern und
antwortete dann:"Ja, ich denke schon."Er verschwand in der Menge und
Teal´C fixierte seinen Blick wieder auf Atum in Daniels Körper und
Chepre. Sie warteten etwa zehn Minuten, dann flog eine
Stabwaffensalve direkt auf einen Primus zu und traf ihn frontal in der
Brust. Chepre schrie entsetzt auf, gewann aber sofort ihre Fassung
zurück und aktiverte ihr Energieschild.
Bevor Atum es ihr gleich tun
konnte, hatte Teal´C schon die Initiative ergriffen und Daniel ging von
einem Zatschuss betäubt in die Knie."Los, los, los!", rief Jack und die
drei SG-1 Mitglieder hechteten durch die Menschenmenge hindurch, zur
Treppe hin. Überall brach nun kreischende Panik aus. Menschen liefen
durcheinander und Teal´C musste mit seinen Kameraden einen Zick-
Zack-Parcours einlegen, um nicht umgerannt zu werden. Keine der
Wachen war bei den beiden Göttern zu sehen. Alle waren damit
beschäftigt, die Tok´ra zu jagen, die sich flink unter den Menschen
bewegten und einen nach dem anderen töteten. Jack hob sich Daniel auf
die Schultern, starrte Chepre einen Moment lang an und lief dann
wieder in die Menschenmenge hinein.
Chepre wandte sich um und ging
die Treppen hinauf, unberührt von irgendeinem Schuss oder einer
Emotion. Es schien ihr völlig egal zu sein was mit Atum geschah. Und
dann fiel es Teal´C wie Schuppen von den Augen. Eine Allianz wäre nie
zustande gekommen. Nun schaute er genauer hin. Tatsächlich
kümmerten sich nur Atums Wachen um die umherlaufenden
Tok´rakrieger. Chepres Krieger kümmerten sich gar nicht um diese,
sondern um die eigentlichen Verbündeten. Ein Jaffa Atums nach dem
anderen fiel unter den Schüssen der Allianzpartner.
Teal´C kümmerte
sich nicht weiter darum, sondern war froh, dass die Entführung Daniels
nicht auffiel. Ein zu großes Durcheinander. Erst mal zurück nach Hause.
"Ich verlange, frei gelassen zu werden.", gab Atum bekannt und
hämmerte gegen die Zellentür."Was tun wir jetzt, Sir? Wir könnten die
Tok´ra verständigen, damit sie Atum aus ihm rausholen.", meinte Jack,
der mit den anderen das ganze Geschehen über eine Kamera
beobachtete. Hammond nickte.
"Ja, das wäre wohl das Beste. Und so
schnell wie möglich.", meinte er. Sam war mit ihren Kameraden
unversehrt nach Hause zurückgekehrt und erstmal hatten sie alle drei
ausgeschlafen, während Atum in eine Zelle gebracht und untersucht
worden war."Eine schlimme Vorstellung, dass Daniel noch irgendwo da
drin ist und nicht rauskommt.", meinte Sam und schüttelte sich. Zwar
war ihr Vater ebenfalls eine solche Symbiose eingegangen, aber mit
einem Tok´ra. Die ließen ihren Wirt noch sprechen und auch den Körper
kontrollieren. Sam wusste, wie es sich anfühlte, unterdrückt zu werden -
und das im eigenen Körper. Aber Jolinar war ebenfalls eine Tok´ra
gewesen und sie war tot.
Gestorben für Sam."Ich schicke eine
Nachricht.", sagte sie und verließ den Überwachungsraum.
Hammond begrüßte Anise und Selmak im Konferenzraum. Jack, Sam
und Teal´C sowie Janet waren ebenfalls da."Wir würden gerne gleich
zum Punkt kommen. Eine Schlange kontrolliert Daniel.", sagte Jack.
Anise wirkte wenig schockiert, aber Jacob reagierte schon
heftiger."Was? Wie konnte das passieren?", fragte er."Wir waren im
Einsatz. Wir wurden gefangen genommen und..."Sam brachte den Satz
nicht zu Ende. Ihr Vater senkte den Kopf und blickte dann wieder auf.
Diesmal war es Selmak, der sprach."Wir müssen uns die Sache genau
ansehen.", meinte er."Das wäre keine so gute Idee.", antwortete
Teal´C.
"Warum nicht?", fragte Anise."Oh, er ist sehr...sehr...sehr
wütend.", sagte Jack."Was ja auch nicht verwunderlich ist.", meinte
Hammond."Ich habe ihm vorhin eine Beruhigungsspritze geben können.
Er wird für die nächsten zwanzig Stunden schlafen.", versprach
Janet."Sie hat gewirkt?", erkundigte Sam sich."Wir haben ein
Beruhigungsmittel entwickelt, das in solchen Fällen sehr hilfreich ist.",
meinte Janet. Jack nickte anerkennend.
"Folgt uns bitte!", forderte
Hammond die beiden Tok´ra auf.
Jack beobachtete über den Bildschirm, wie Anise und Jacob die Zelle
betraten, zu Daniels Bett hinüber gingen und ihn sich genau ansahen.
Dann beugte sich Anise über ihn und tat etwas, dass Jack nicht
erkennen konnte."Was macht sie da?", fragte er."Keine Ahnung.",
antwortete Sam. Ihr Gesicht spiegelte Misstrauen wieder. Anise ging
wieder aus Jacks Blickfeld und er zuckte zurück, als er Daniel sah - oder
die Person, die einmal Daniel gewesen war. Vor ihnen auf dem Bett lag
Atum in höchst eigener Person. Anise und Selmak verließen die Zelle
und betraten den Überwachungsraum.
"Schlechte Nachrichten, ihr
wurdet getäuscht.", berichtete Jacob und hielt ein winziges,
nagelkopfgroßes Gerät hoch. "Was ist das?", fragte Jack."Nun ja, wir
könnten es ein Mutationsgerät nennen, aber bei uns auf Vorash nennen
wir diese Technologie Umwandler. Es verwandelt den Körper einer
beliebigen Person in den einer anderen.", sagte Anise. "Nein, wie
einfallsreich, das Ding Umwandler zu taufen.", meinte Jack
sarkastisch."Diese Technologie wandte Solo an, um euch zu täuschen.
Er gab sich als Aki aus.", erinnerte Teal´C."Was soll das heißen? Wie
funktioniert das?", fragte Sam.
"Man nimmt die DNS einer Person auf
und überträgt sie per Umwandler auf den eigenen Körper. Wir kennen
diese Technologie schon seit langem, aber wissen einfach noch nicht
genau, wie sie funktioniert.", sagte Anise."Ach, und wir haben mal
wieder nichts davon gewusst.", berichtete Jack."Wir dachten, keiner der
Systemlords würde diese Technologie noch nutzen.", meinte Jacob."Tja,
aber so ist es nicht.", antwortete Jack bissig."Sir, wenn Atum hier ist,
dann ist Daniel...", begann Sam."...noch auf Ages.", endete Teal´C.
Hammond sah zu wie SG-1 abreisebereit auf die Aktivierung des
Ereignishorizontes wartete. Anise betrat den Ankunftsraum und drückte
Jack den Umwandler in die Hand. Sie gab ihm Anweisungen und er
nickte ihr zu. Auch Sam und Teal´C hatten Umwandler erhalten, die
Anise von Vorash geholt hatte. Sie würden die DNS zweier Personen aus
dem Dorf aufnehmen. Jack selbst hatte Atums DNS übernommen. Das
Stargate öffnete sich. Hammond griff zum Mikrofon.
"Viel Glück, SG-1!
Kommen Sie gut und vollzählig nach Hause!", befahl er und Jack winkte
ihm zu. Verstanden! Dann verschwanden Hammonds Leute in der
Unendlichkeit des Weltraums. Das Tor schloss sich. Schon seltsam.
Jeden Tag schickte er Leute durch dieses Tor in das Universum, aber er
hatte noch nie darüber nachgedacht was passieren würde wenn sie
eines Tages das Projekt ernsthaft und ohne Rückfahrkarte aufgeben
müssten.
Sam blickte an sich hinunter. Es war seltsam. Qiwas Körper war gar
nicht so unterschiedlich von Sams. Sie hatte ebenfalls blaue Augen und
blonde Haare, aber jetzt waren die Haare lang und Sam empfand es als
störend, sie so zu tragen. Qiwas Kleidung war recht angenehm und doch
wieder die Kleidung einer Frau.
Sam hasste Kleider, sie konnte es nicht
ausstehen, in diese Rolle eines typischen Hausmütterchens gesteckt zu
werden. Aki hatte ihnen berichtet, dass sie nichts von einer Übernhame
ihrer DNS wüsste, aber Sam nahm an, dass Solo so etwas völlig
unbemerkt getan haben könnte. Qiwa hatte auch nichts gespürt. Teal´C
und Jack betraten die Hütte.
Jack hatte noch nicht Atums Gestalt
angenommen. Das würde erst im Palast erfolgen. Teal´C aber hatte
Ohus Rolle übernommen und Sam hätte beinahe laut aufgelacht. Graue
Augen und braune Haare waren etwas, dass so gar nicht zu dem Wesen
des Jaffa passen wollte. "Wollen wir los? Hey, Carter, lange Haare
stehen Ihnen!", meinte Jack und starrte Sam an.
"Danke, Sir. Gewöhnen
Sie sich nicht daran!", meinte Sam lächelnd und verließ als erste die
Hütte. Qiwa stand davor und starrte Sam in die Augen. "Das ist einfach
unglaublich.", meinte sie und berührte Sam an der
Schulter. "Hochentwickelte Technologie, mehr nicht. Ihr solltet langsam
den Glauben an euren Gott ablegen.", meinte Sam als Antwort."Lassen
Sie uns gehen!", meinte Jack und winkte Aki und Tu´u zu, bevor sie das
Dorf verließen.
Daniel lehnte an der Wand des Kerkers und warf kleine Steine, die er
auf dem Boden fand an die gegenüberliegende Wand. Das tat er schon
seit Stunden und wenn er mal keine Steine mehr fand, stand er auf und
ging zur anderen Seite hinüber. Er hatte durchaus noch nicht die
Hoffnung aufgegeben, dass Jack, Sam und Teal´C die Täuschung
entdecken würden, aber bis dahin konnte noch eine lange Zeit vergehen
und er bekam nichts zu Essen hier unten.
Als hätten die Wachen
vergessen, dass er existiere, gingen sie immer wieder an ihm vorbei.
Daniel hatte gemerkt, dass es den anderen "wertlos" gewordenen
Gefangenen nicht anders erging. In der Zelle gegenüber von ihm saß
eine junge Frau. Sie hatte sich bei einem reichlich kurz ausgefallenen
Gespräch als Agir vorgestellt."Was tust du da eigentlich?", fragte sie
jetzt und Daniel hielt inne."Ich beschäftige mich.", sagte er. Dann nahm
er den nächsten Stein."Indem du Steine gegen die Wand wirfst?", hakte
Agir nach. Daniel blickte sie an und warf dann den nächsten Stein.
"Ja.",
antwortete er. Er hatte keine Lust, mit der jungen Frau zu reden. Er
wollte hier raus."Woher kommst du eigentlich?", fragte Agir. Daniel
verdrehte die Augen und schaute sie dann wieder an."Von der Erde.",
sagte er nur und warf den nächsten Stein."Aha.", meinte Agir und schien
endlich zu bemerken, dass Daniel nicht nach Reden zumute war.
"Ich
würde meine letzten Minuten hier anders verbringen.", meinte sie dann.
Daniel blickte sie an."Wie meinst du das?", fragte er."Ich habe die
Wachen reden hören. Du sollst in ein paar Minuten von Chepre
hingerichtet werden.", sagte Agir und klang dabei völlig
gleichgültig."Toll, dann habe ich ja keinen Hunger mehr.", meinte Daniel
und suchte nach einem neuen Stein. Als er keinen fand, stand er auf
und wechselte die Seite."Hast du niemanden, der sich um dich sorgt?",
erkundigte Agir sich."Ja, aber ich will nicht, dass sie ihr Leben opfern.
Wenn sie es wollen und können, werden sie schon kommen.", versprach
Daniel und warf demonstrativ weitere Steine an die Wand.
"Du bist
verbittert.", sagte Agir."Nein.", antwortete Daniel."Warum tust du das
dann?", fragte Agir weiter."Ok, du hast recht. Ich bin verbittert. Ich
habe auch allen Grund dazu. Ich habe meine Eltern und meine Frau
verloren. Meine Frau sogar zweimal. Außerdem eine gute Freundin. Ich
sitze in einem Kerker fest und werfe Steine gegen eine Wand.
Dabei
stelle ich mir vor, dass es der Systemlord ist, der mir meine Frau
gestohlen hat. Währenddessen legt Atum meine Freunde rein und sorgt
für die Infiltration der Erde. Er hatte sich die Sache zwar anders
vorgestellt, aber die ganze Erde zu terminieren ist immer noch besser,
als ein paar Tok´ra und meine Freunde hier. Du hast völlig recht. Ich
bin verbittert.", sagte er und Agir blickte ihn nur an.
Eine Weile lang war
es völlig ruhig, selbst die anderen Gefangenen gabe keinen Laut von
sich. Dann begann Daniel wieder damit, Steine gegen die Wand zu
werfen.
Teal´C ging durch die Stadt zum Palast hinüber. Sam und Jack waren
dicht neben ihm. Ohus und Qiwas Körper bildeten den perfekten Schutz
vor neugierigen Blicken. Man würde sie für Sklaven halten, die einer
Beschäftigung nachgingen. Jack hatte sich völlig in einen Tuareg-Mantel
gehüllt und schaute zu Boden. Schließlich kamen sie durch das
Straßengewirr im reicheren Viertel und dann am Palast an.
Nebeneinander gingen Jack, Sam und Teal´C die Stufen hinauf. Dabei
stützte Teal´C Jack, als sei er ein alter Mann, der nicht mehr
selbstständig laufen könne. Jack hatte sein Missfallen an dieser
Maskerade offen geäußert, aber keine Wahl gehabt. Außerdem hatte
Teal´C die anderen beiden auf dem Weg zur Stadt über seine Idee mit
der falschen Allianz unterrichtet.
Jack konnte diese Information gut
gebrauchen, denn er musste zwangsläufig Chepre über den Weg laufen.
Mit gesenkten Köpfen gingen sie an Chepres Wachen vorbei und
gelangten in den Palast. Sie hatten nur Zatwaffen dabei, versteckt in der
weiten Tuareg-Kleidung. Andere Waffen hätten zuviel Aufemrksamkeit
erregt. In einer kleinen Kammer nahm Jack Atums Gestalt an und sie
trennten sich. In einer Stunde wollten sie sich außerhalb der Stadt
wieder treffen.
Während Jack sich auf den Weg zum Thronsaal machte,
um ein kleines Ablenkungsmanöver zu inszenieren, gingen Teal´C und
Sam Richtung Kerker los.
Sam sah sich in den dunklen Gängen des Kerkers um."Das müssen
tausende von Zellen sein.", schätzte sie."Es sind nicht so viele,
höchstens fünfzig.", schätzte Teal´C, der sich damit noch am besten
auskannte.
"Es sieht nach so viel mehr aus.", meinte Sam."Das ist ein
Ablenkungsmanöver. Viele der Gänge enden in Sackgassen und Fallen,
falls eine Befreiung versucht wird.", meinte Teal´C."Kennst du dich hier
aus?", erkundigte Sam sich."Nein.", antwortete Teal´C. "In jedem Palast
ist es anders.", sagte er dann. Sam nickte und machte ein missmutiges
Gesicht.
"Aber wir könnten Daniel Jackson trotzdem innerhalb einer
Stunde finden.", meinte Teal´C."Wir trennen uns.", sagte Sam. Er nickte.
Teal´C ging den Gang hinunter. Eine Jaffawache kam ihm entgegen und
er senkte schnell den Kopf - ein Sklave, der den Weg frei macht. Er ging
an vielen Zellen vorbei. Jaffawachen aus Atums Heer saßen in den
meisten, oft auch einfach nur Sklaven und in machen konnte er sogar
Tok´rakrieger erkennen. Alle waren vom Hunger total geschwächt oder
schon tot. Teal´C wandte sich ab und ging weiter.
Jack ging in den Thronsaal hinein und sah sich um. Niemand war zu
sehen, Chepre sich ihrer Sache zu sicher, wie es bei Goa´uld so üblich
war. Er vermutete die "Göttin" in dem kleinen Hinterzimmer und ging
langsam und sich immer wieder umschauend darauf zu.
Daniel wurde zu Boden gezwungen und kniete vor Chepre. Die Göttin
stand vor ihm und blickte verächtlich zu ihm hinunter. Auf einen Wink
verließen die Jaffa wieder das große Zimmer."Atums Plan ging nicht
ganz so auf, wie er es vermutete. Zu meinem Vorteil. Ich habe seinen
Planeten inzwischen völlig besetzen können. Er hat keine Chance, ihn
zurück zu gewinnen.", meinte sie.
"Ich hoffe, du erwartest jetzt keine
Glückwünsche meinerseits. Damit tue ich mich in letzter Zeit ein
bisschen schwer.", meinte Daniel. Er schaute auf und direkt in Chepres
blaue Augen. Sie verzog das Gesicht und wirkte verunsichert."Du weißt
warum du hier bist?", fragte sie. Daniel lächelte humorlos und
antwortete: "Eine andere Gefangene hat es mit mitgeteilt. Danke, ich
bin bestens informiert.", meinte er.
Chepre wirkte nun wütend. Sie rief
einen Befehl und zwei Jaffa betraten wieder das Zimmer. Sie zogen
Daniel auf die Beine und ließen ihn dann los. Chepres Hand flog nach
vorne und er wurde gegen die nächste Wand katapultiert.
Teal´C kehrte zu seinem Ausgangspunkt zurück. Auch Sam war schon
da. Sie kniete am Boden und tat so, als würde sie verschüttete
Reiskörner auflesen. Sie senkte ängstlich den Kopf, als eine Wache
vorbei kam, spielte ihre Rolle perfekt. Teal´C ging neben ihr in die
Hocke und half ihr."Ich habe ihn nicht finden können.", berichtete
Sam."Ich auch nicht. Vermutlich ist er bei Chepre. Wir sollten vor die
Stadt gehen und auf O´Neill warten.", meinte Teal´C.
Sam blickte auf
und nickte ergeben. Dann nahm sie die Reisschale in die Hand und die
beiden verließen eilig die Kerkeranlage.
Jack war an der Tür zum Hinterzimmer angekommen. Er hatte beinahe
fünf Minuten gebraucht, da er sich immer wieder vorsichtig umgeblickt
hatte. Aber niemand war ihm entgegen gekommen. Drinnen hörte er,
wie Geschirr oder etwas ähnliches zerbrach und er holte tief Luft, bevor
er die Tür aufstieß und mit einer lauten Stimme fragte:"Was geht hier
vor?"
Er war stolz auf sich. Vielleicht hätte er doch Schauspieler werden
sollen. Die Szene erfasste er mit einem Blick. Chepre, zwei Jaffa und
Daniel, der am Boden lag. Um ihn herum Scherben von einer Schale, in
der mal Wasser gewesen war. Chepre blickte ihn schockiert an und die
beiden Jaffa wirkten verunsichert."Atum, du...wie schön du lebst.",
rettete Chepre ihren überraschten Ausdruck auf dem Gesicht und fiel
ihm um den Hals. Jack stieß sie weg.
"Du hast mich getäuscht.",
erinnerte er. Chepre schaute ihn verwirrt an."Was meinst du?", fragte
sie. Jack deutete auf die beiden Jaffa. "Verschwindet!", befahl er.
Chepre nickte ihnen zu und sie verließen den Raum."Es gelang mir, von
der Erde zu entfliehen und hieher zurück zu kehren. Was machen deine
Soldaten überall?", fragte Jack und packte Chepre hart an den
Schultern."Ich...war um die Sicherheit deines Planeten bemüht.",
berichtete sie.
"Und wo sind meine Krieger?", hakte Jack nach, ohne
Chepre aus den Augen zu lassen."Ich...Es hat keinen Zweck, Atum. Ja,
ich habe dich getäuscht und ich habe deinen Paneten zu meinem
Eigentum gemacht. Du warst weg und ich konnte keinen besseren
Zeitpunkt ausrechnen, aber...es ist doch nur wichtig, dass du wieder da
bist.", meinte sie. Jack wusste jetzt was los war. Chepre und Atum
waren verliebt in einander gewesen? War das bei Goa´uld überhaupt
möglich? Chepre sah ihn flehend an. Hinter Jack öffnete sich eine Tür
und Goa´uldkrieger traten ein.
"Und warum bedrohst du mich dann mit
deinen Kriegern hinter mir?", fragte Jack. Chepre löste sich aus seinem
Griff und entfernte sich von ihm."Du bist dumm Atum, wenn du geglaubt
hast, dass ich dir diesen Planeten zurück gebe. Er gehört mir und du
gehörst mir.", sagte sie. Das nenne ich Liebe!, dachte Jack und dachte
über seine Lage nach. Daniel stöhnte und versuchte, sich auf zu
richten."Bleib liegen, Camper!", verlangte Jack, hoffte, dass Daniel
verstanden hatte. Der Archäologe hielt inne und blickte Jack ungläubig
an, dann legte er sich zurück auf den Boden."Camper?", fragte Chepre
verwirrt.
"So nennt man Gefangene auf der Erde, wo ich war.",
berichtete Jack. Er überlegte fieberhaft, wie er diese Situation lösen
sollte. Hinter ihm wurden Stabwaffen aktiviert. Und dann abgefeuert.
Doch kein Schuss traf Jack. Er fuhr herum und erblickte Sam und
Teal´C in Qiwas und Ohus Körpern, wie sie mit Stabwaffen auf die
Wachen vor ihnen feuerten. Die fuhren herum und feuerten zurück. Jack
zerrte eine Zatwaffe aus seiner weiten Kleidung hervor und feuerte
zweimal auf Chepre. Die junge Frau brach auf dem Boden zusammen
als auch der letzte Jaffa starb. Jack ging zu Daniel hinüber und
fragte:"Alles in Ordnung?"
"Könnte nicht besser gehen.", meinte Daniel
und schloss müde die Augen.
Janet befestigte ein Pflaster auf Daniels Stirn und meinte dann:"Ich bin
fertig. Außer der Wunde an der Stirn konnte ich nur noch leichte
Schnittwunden am Rücken feststellen. In spätestens einer Woche sehen
Sie wieder wie neu aus."Daniel lächelte ihr zu und hüpfte von der
Pritsche.
"Wo steckt denn der Rest?", fragte Janet,"Ich hätte sie auch
gerne mal untersucht.""Die sind bei Hammond und erstatten Bericht
über die Mission auf Ages, von der sie zurück kamen. Atum ist zu den
Tok´ra gebracht worden und wird jetzt verhört und Chepre ist tot,
dadurch kapitulierten auch ihre Jaffa. Ich glaube, wir haben das ganz
gut hingekriegt.", meinte Daniel und zog sich sein T-Shirt an.
"Hey,
Camper!", sagte Jack und betrat mit den anderen die
Krankenstation."Hey!", grüßte Daniel zurück."Wir haben den Tok´ra aus
der Stadt die Stabwaffen zurück gegeben, deshalb hat es etwas länger
gedauert.", berichtete Sam."Na ja, wie auch immer, ich werde sie jetzt
untersuchen, Colonel.", meinte Janet. Jack setzte einen enttäuschten
Gesichtsausdruck auf.
"Mir geht es gut.", behauptete er."Das habe ich zu
sagen.", meinte Janet und Jack wollte zurück weichen, doch Teal´C
vertrat ihm den Weg."Ich beiße nicht, Colonel, darauf gebe ich Ihnen
mein Wort.", meinte Janet."Kann Carter nicht zuerst?", erkundigte Jack
sich.
"Nein, Sir, kann sie nicht. Sie sind der Anführer und haben in
solchen Dingen daher das Vorrecht.", meinte Janet."Ihre eigenen Worte,
Sir.", erinnerte Sam. Jack verzog das Gesicht."Das war bei O´Malleys -
vor einem Monat. Bitte, Carter, das können sie mir nicht vorhalten, ich
hatte Geburtstag.", erinnerte Jack."Sie verhalten sich wie ein kleines
Kind.", behauptete Janet."In medizinischen Dingen ist Dr. Fraiser-",
begann Teal´C wurde aber von Jack unterbrochen."-jedem Rang
überlegen, ich weiß. Ich mach ja schon.
"Er machte Anstalten sein T-
Shirt aus zu ziehen, schaute dann aber zu Sam hinüber."Würden Sie
bitte das Zimmer verlassen, Carter?", fragte er."Jawohl, Sir.", meinte
Sam und ging grinsend zur Tür.
Ende