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Wünsche gehen in Erfüllung von SamCarterSg1

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Vorwort

Titel der FF: Wünsche gehen in Erfüllung (Was sich in der Zukunft verändert)

Ich habe mir mal Gedanken über Cassies Zukunft gemacht. Feedback bitte!

Wünsche gehen in Erfüllung


Cassandra stand am Flughafen von Colorado Springs und wartete auf das nächste Flugzeug nach Washington. Es war eine Woche vor Thanksgiving und sie wollte die nächsten zwei Wochen mit Jack verbringen. Wie immer. Doch diesmal hatte sie einen besonderen Auftrag von Daniel und Teal’c. Sie musste schmunzeln als sie daran dachte, wie die Beiden kurz vor ihrer Abreise auf sie eingeredet hatten. Außerdem hatte sie einen Entschluss gefasst und darüber wollte sie auch mit Jack reden. „Eigentlich ziemlich viel, worüber ich reden will“, dachte sie. „Wo Jack doch immer so wenig redet.“

Derweil saß Jack bei Major Davis im Pentagon und sprach über die letzte Mission von SG 1. Sie hatten mal wieder Glück gehabt. Er hasste das, wenn Sam, seine Sam, auf solche Missionen ging. Er wusste, dass sie eine erfahrene Soldatin war und vertraute ihr. Trotzdem war ihm nicht wohl dabei, wenn sie durch die Galaxie reiste. „General?“, riss Major Davis ihn aus seinen Gedanken. „Alles Okay?“ „Ja, bestens Major. Ich war nur gerade in Gedanken“, antwortete Jack. „Ich denke, wir sollten unser Gespräch Morgen fortsetzen, es ist schon spät.“ Damit verließ er das Büro von dem Major. Verwundert guckte Davis ihm hinterher, sagte aber nichts mehr. Der General ärgerte sich auf dem Flur über sich selbst. Er musste aufpassen. In letzter Zeit war es häufiger vorgekommen, dass er einfach da saß und an Sam dachte. Ihre Beziehung war immer noch geheim und verstieß gegen Regeln, ermahnte er sich selbst. Vor allem bei Cassie musste er aufpassen, sie kannte ihn besser als ihm lieb war. Mit einem Blick auf seine Uhr wurde ihm klar, dass sie gleich ankommen musste und machte sich auf den Weg nach draußen.

Langsam startete das Flugzeug, es saßen nicht viele Zivilisten darin. Cassandra sah sich um. Die meisten waren Offiziere der Air Force, einige der Navy und ein paar Marines saßen hinter ihr. Einige kamen ihr bekannt vor. Aber außer ihr schien sonst keiner aus privaten Gründen nach Washington zu fliegen. Klar, wer fliegt auch schon den kurzen Weg, zwischen Washington und Colorado Springs, noch dazu, wenn er ihn bezahlen müsste. Cassie holte ihr Tagebuch aus der Tasche und begann zu schreiben. Fliegen machte ihr schon lange nichts mehr aus.

Major Davis lief durch die Gänge des Pentagons. Das Verhalten seines Generals hatte ihn nachdenklich gemacht. Keiner wusste von seinen geheimen Gefühlen zu Jack und so sollte es auch bleiben. Er wusste auch, was der General für Colonel Carter empfand und wollte diese Beziehung nicht kaputt machen. Natürlich würden sie ihre Beziehung nie bekannt geben, beide hingen einfach zu sehr an ihrem Job. Ohne darüber nachgedacht zu haben, stand er auf einmal vor dem Büro des Generals. Er seufzte und änderte die Richtung.

Im SGC herrschte Hochbetrieb. Acht SG–Teams waren draußen, drei warteten noch auf die Untersuchung, nur SG–1 saß in der Cafeteria und langweilte sich. „Ich muss telefonieren“, meinte Sam nach einer Weile und stand auf. Colonel Mitchell sah sie verwundert an. „Seid wann telefonieren sie so viel?“, fragte er sie. „Stimmt“, stellte auch Daniel fest. „In letzter Zeit telefonieren sie extrem viel.“ „Wen rufen sie denn immer an?“, fragte Mitchell neugierig. „Darf ich denn überhaupt kein Privatleben haben?“, fragte Sam ausweichend. „Doch“, antwortete Daniel sofort. „Aber sie hatten ja früher auch keins.“ Beleidigt verließ Sam die Cafeteria. Sie musste auch aufpassen, damit ihre Freunde nichts herausfanden. Aber wenigsten einmal am Tag wollte sie mit Jack sprechen.

Cassandra hatte den Washingtoner Flughafen verlassen und überlegte. Sie wollte eigentlich sofort zu Jack, aber sie dachte auch darüber nach, erstmal ein bisschen spazieren zu gehen. Vom vielen Sitzen am Flughafen und im Flugzeug waren ihre Füße eingeschlafen. Da sah sie Jack am anderen Ende der Straße stehen, er unterhielt sich mit einem Air Force Offizier, der mit ihr im Flugzeug gesessen hatte. Sie erinnerte sich daran, wie Sam mal gesagt: „Du kannst überall hinfliegen, der General kennt die halbe Welt.“ Irgendwie war das schon zutreffend. Schmunzelnd überquerte sie die Straße und gesellte sich zu den Beiden. „Cassie“, rief Jack überrascht als er sie entdeckte. „Hallo Jack“, grüßte Cassandra zurück. „Sie sind wohl die berühmte Cassandra Fraiser“, sprach der fremde Soldat sie an. „Ja, Sir“, antwortete die Angesprochene. „Arbeiten sie im Cheyenne?“ „Ja, ich gehörte zum Team von Sergeant Siler „, antwortete der Soldat und verabschiedete sich. „Ich habe dort drüben geparkt“, sagte Jack und deutete in eine Richtung. Er sah sie einen Moment prüfend an. „Oder möchtest du erst mal eine Runde gehen?“, fragte er dann. Sie nickte erleichtert. Sie wusste nicht, wo Jack mittlerweile wohnte. Als sie das letzte Mal miteinander telefoniert hatten, steckte er noch mitten im Umzug aus dem Appartment, das er vorher bewohnt hatte, in ein neues Haus. So liefen sie eine Weile stumm nebeneinander her. Nach einiger Zeit begegneten sie ein paar Soldaten die Jack, wie konnte es anders sein, kannte. „Major, Lieutenant, Captain“, grüßte er. „General“, „Sir“, „General“, grüßten die drei. „Wie geht es ihnen Sir?“, fügte einer hinzu. „Gut, danke. Aber ich habe wenig Zeit. Entschuldigt“, damit ging der General weiter. Schnell folgte Cassie ihm.

Major Davis hatte das Pentagon verlassen und ging nun zielstrebig auf einen Park zu. Da brummte sein Handy. „Davis“, meldete er sich verärgert. „General Landry hier, habe ich sie gestört?“, fragte der kommandierende Offizier des SGCs. „Nein Sir, natürlich nicht“, sagte Paul schnell. „Was kann ich für sie tun?“ „Es geht nur um eine Information aus einer Akte die ich versehentlich ins Pentagon geschickt habe“, meinte der General. Schnell war die Angelegenheit geklärt. Paul fragte sich, wieso immer alle meinten, sie konnten ihn während seiner Freizeit anrufen. Vielleicht sollte er sich mal eine neue Handynummer zulegen.

Jack und Cassie saßen mittlerweile im Auto. „Wo wohnst du jetzt?“, fragte sie Jack. „Etwas außerhalb“, antwortete dieser darauf. Das war zwar keine wirkliche Antwort, aber Cassandra gab sich damit zufrieden. Mit einem Straßennamen hätte sie nicht viel anfangen können. Sie kannte sich zwar soweit in Washington aus, wie es nötig war, aber Washington ist groß. „Hattest du Kontakt zu Lilly?“, fragte Jack sie jetzt. Lilly war eine Schulfreundin, die nun in Washington lebte und die sie eigentlich immer, wenn sie bei Jack war, besucht hatte, „Ja, erst vorgestern habe ich mit ihr telefoniert“, antwortete Cassie. „Du telefonierst öfter mit ihr, als mit mir“, stellte Jack fest. Er war nicht verärgert oder traurig, es war nur eine Feststellung. „Ich habe dir schon oft gesagt, du kannst mich ruhig auf der Arbeit anrufen“, fügte Jack noch hinzu. Ja, klar wusste sie das. Aber sie hasste es, im Pentagon anzurufen. Jack war nie da, wo man ihn erwartete. Stattdessen geriet man an andere Offiziere, die, wenn sie nur im Geringsten mit dem Stargateprojekt zu tun haben, immer ihre Sprüche losließen. Wie zum Beispiel: „Die Cassandra? Weißt du überhaupt, wie man ein Telefon benutzt?“ Dabei war sie jetzt schon seit einer Ewigkeit auf der Erde, wie es ihr vorkam, und wusste sehr wohl wie man ein Telefon oder auch einen Computer benutzte, besser wahrscheinlich, als einige Hohlköpfe die im Pentagon sitzen. „Da wären wir“, riss Jack sie aus ihren Gedanken. „Wow“, entfuhr es Cassie. „Gefällst dir?“ stellte Jack die ziemlich sinnlose Frage. Sie standen vor einem riesengroßen Haus mit einem Garten, auf dem ein Pferd genug Platz gehabt hätte. „Super“, stellte sie fest. Jack stieg aus und öffnete ihr die Beifahrertür. Da kam ein großer, wuschliger, Golden Retriever aus dem Garten angelaufen und bellte. „Hallo, mein Großer“, begrüßte Jack den Hund. „Cassie, das ist Happy“, stellte er den Hund vor. Cassandra ging in die Hocke und streichelte Happy. „Ist das deiner?“, fragte sie. „Ja“, antwortete Jack. „Ich weiß, ich habe eigentlich keine Zeit für ihn, aber er war im Tierheim und ich dachte mir, besser hier als dort, oder?“ Das hatte sich Cassie gedacht. Jack käme nie auf die Idee einen Hund vom Züchter zu kaufen. „Natürlich, Platz genug hast du ja“, stellte sie fest. Jack stellte den Wagen ab und schloss die Tür auf. Cassie nahm ihre Koffer aus dem Kofferraum. „Gib her“, sagte Jack und nahm ihr ihre Sachen ab. Im Haus trug er sie nach oben. „Hier, du bekommst das Gästezimmer, die Toilette ist da drüben. Kannst dir morgens so viel Zeit lassen wie du willst, ich habe ein eigenes Badezimmer“, erklärte er ihr und ging die Treppen runter. Cassandra sah sich um. Ihr Zimmer war modern eingerichtet. Ein bisschen hatte sie das Gefühl, Jack hätte es für sie eingerichtet. Dann ging sie auf den Flur. Ein Zimmer weiter war eine Bibliothek. „Es gibt keine Biographie eines Soldaten, die hier nicht steht“, dachte Cassandra bei sich. Es gab ein Regal voller Regeln der Air Force. „Sie mal an, ich dachte Jack hält sich nicht an Regeln“, dachte Cassie weiter. Sie nahm sich vor, demnächst weiterzugucken aber jetzt ging sie erst mal zum nächsten Zimmer. Die Toilette, wie Jack schon erklärt hatte. Das einzige, worüber sie sich wunderte war, das Jack sein Schlafzimmer abgeschlossen hatte. „Geht mich aber nichts an“, sagte sie zu sich selbst und ging nun nach unten.

Im SGC saß Teal’c in seinem Zimmer und machte sein Kelno'reem. Es klopfte. Langsam öffnete Teal’c erst das eine, dann das andere Auge. „Herein“, rief er schließlich. Die Tür öffnete sich und Daniel trat ein. „Es ist schön dich zu sehen Daniel Jackson“, sagte Teal’c. „Ja“, meinte Daniel nur. „Hast du Sam gesehen?“ „Nein, ich war davon ausgegangen, dass sie bei dir ist“, erläuterte Teal’c seine Vermutung. „Ist sie aber nicht“, stellte Daniel fest. „Das sehe ich Daniel Jackson“, Teal’c Stimme klang jetzt leicht verärgert. „Ist ja gut, ich gehe schon“, damit verließ Daniel den Raum.

Als Cassie die Treppe runter kam, sah sie Jack, der am Herd stand. Sie wusste, wie gut er kochen konnte, auch wenn er immer behauptete es nicht zu können. Da klingelte das Telefon. „Kannst du mal bitte dran gehen“, bat Jack sie. „Klar“, antwortete Cassie und nahm ab. „Ja“, meldete sie sich. „Hallo Cassie. Was machst du denn schon in Washington?“, fragte die Stimme aus dem Telefon. „Sam?“, fragte Cassandra verwundert. Jack verschluckte sich fast an einem Löffel Suppe, den er probieren wollte. „Kannst du mir mal bitte Jac…, ähm General O’Neill geben?“, fragte Sam. „Natürlich“, antwortet Cassie mit einem Schmunzeln. Ihr war natürlich Jacks Reaktion bei Sams Namen als auch Sams Versprecher mit Jack und General O’Neill aufgefallen, sagte aber nichts. Jack führte ein weniger aufschlussreiches Gespräch. Außer Ja und Nein oder auch mal ein natürlich sagte er nicht viel. Er beendet das Gespräch mit: „Ich melde mich dann bei Zeiten.“ „Was wollte Sam?“, fragte Cassandra neugierig. „Nichts Wichtiges“, war die Antwort. Dann wendete sich der General wieder der Suppe zu. „Kannst du schon mal den Tisch decken?“, wechselte er geschickt das Thema. Cassie gab sich vors erste geschlagen und begann, Teller aus dem Schrank zu nehmen.

Nach dem sie gegessen hatten, fragte Cassie: „Woher kannst du eigentlich so gut kochen?“ „Nach der Scheidung haben ich mich wochenlang von Fertigessen ernährt. Irgendwann reichte mir das dann und ich habe angefangen selbst zu kochen“, antwortete Jack. Einen Moment saßen sie schweigend da. Irgendwann begann Jack abzuräumen und fragte: „Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, auf welches College du gehen möchtest?“ Einen Moment hielt Cassie in ihrer Arbeit inne. Dass sie so schnell auf das Thema zu sprechen kommen würden, damit hatte sie nicht gerechnet. „Wer sagt, dass ich aufs College gehen werde?“, fragte sie darum zurück. „Nicht?“, jetzt war es Jack der inne hielt. „Entschuldige bitte, aber ich muss noch auspacken“, damit flüchtete sie die Treppe hoch. Jack stand immer noch verwundert in der Küche. Er war davon ausgegangen, dass Cassandra aufs College gehen wollte. Im Moment ging sie auf ein Internat. Vielleicht hatte sie auch einfach kein Geld. Sie hatte sich schon gesträubt, weil er ihr das Internat bezahlt und regelmäßig Taschengeld geschickt hatte. Für ihn war es selbstverständlich ihr auch das College zu bezahlen. Er beschloss mit ihr zu reden. Aber erst wollte er Sam anrufen.

Cassandra saß auf ihrem Bett und weinte. Manchmal, meistens nachts, fing sie ohne Grund an zu weinen. Okay, ohne Grund stimmte nicht. Sie hatte erst ihre Eltern verloren und dann Janet. Wenn sie in Springs war, vermisste sie ganz besonders Jack. Sam war ja in Ordnung und ihre Freunde im Internat waren auch nicht schlecht, trotzdem fehlte ihr etwas. Jemand, der sie verstand. Alle ihre Freunde gingen davon aus, dass sie Medizin studieren wollte, aber sie wollte nun mal nicht und sie hatte gedacht, Jack würde sie verstehen. Aber so schnell würde sie nicht aufgeben. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass sie schon seit einer halben Stunde so da saß und stand auf, um sich ans Auspacken zu machen. Da klopfte Jack. „Herein“, rief sie. Jack betrat das Zimmer. Er sah sofort, dass sie geweint hatte und dass sie noch nicht lange beim Auspacken war. „Darf ich reinkommen?“, fragte er. „Du wohnst hier“, antwortete Cassie. Jack lächelte: „Alles Okay?“, fragte er noch. „Ja“, log Cassie. Mit einem Blick auf das Chaos, das in seinem Gästezimmer herrschte, bot er seine Hilfe beim Auspacken an. Cassandra überlegte einen Moment und nahm die Hilfe dann an. Schweigend packten sie aus. Jack machte eine großen Bogen um Cassies Privatsachen und stapelte eine ganze Menge Hosen in den Schrank. „Willst du jeden Tag eine neue anziehen?“, fragte er. „Ich wusste doch nicht was für ein Wetter hier ist“, verteidigte sie sich. Eigentlich war die Wahrheit, dass sie nie auspackte. Im Internat ließ sie alles in ihrem Koffer, um nicht zu sehr an die schöne Zeit mit Jack erinnert zu werden. Dort trug sie immer nur Schuluniform, egal wo sie hin ging. Jack ahnte auch so was, sagte aber nichts.

Als das Telefon klingelte, ging Jack nach draußen. „O’Neill“, meldete er sich. „Hallo, Lilly hier“, sagte die Stimme am anderen Ende. „Lilly?“, fragte er überrascht. „Woher haben sie meine Nummer?“ „Tja, also ich habe Daddy gefragt, der kennt jemanden der hat einen Freund und der ist verwandt mit jemandem der einen kennt der im Pentagon arbeitet. Der hat dann so einen Major Davis angerufen und der hat ihm ihre Nummer gegeben. Der hat dem Freund des Verwandten des Bekannten meines Daddys die Nummer weitergegeben. Dad hat mir die Nummer dann gesagt. Klar?“, antwortete Lilly. „Ja“, meinte der General und gab das Telefon an Cassie weiter. „Hallo“, grüßte sie. „Hallo, hast du Dienstag schon was vor“ „Nein, wieso?“ „Ich habe Karten für ein Rockkonzert.“ „Toll, sag mir mal, wie ich da hinkommen soll?“ „Frag doch deinen netten General.“ „Ich kann es ja mal versuchen.“ „Melde dich dann!“ „Okay, tschüss.“, damit beendete Cassandra das Telefongespräch.

„Jack“, fing sie langsam an, als sie wieder den Raum betrat. „Ja?“, fragte Jack. Er wusste, wenn sie so anfängt, wollte sie irgendetwas. „Dienstag ist ein Konzert, für das Lilly Karten hat“, fuhr sie fort. „Ich nehme nicht an, dass dort Mozart gespielt wird?“, erkundigte er sich. „Nein, es ist er so etwas wie ein…“ „Rockkonzert?“, half Jack nach. „Ja“, antwortete Cassie ehrlich. „Und?“, fragte Jack. „Lass mich raten, du willst da hin gehen, am liebsten erst um 2.00 Uhr zurückkommen und brauchst jetzt mein Auto“, riet Jack richtig. „Bitte“, bettelte Cassandra. „Na gut“, stimmte Jack schließlich zu. „Danke“, rief Cassie glücklich und viel Jack um den Hals. „Hey, nicht so stürmisch. Komm, wir packen jetzt besser zu Ende aus“, schlug Jack vor. Da klingelte das Telefon schon wieder. „Vielleicht solltest du dir eine Sekretärin anschaffen“, stöhnte Cassandra. Jack warf ihr einen missbilligenden Blick zu und ging mal wieder ans Telefon. „O’Neill“„Hey Jack!“„Daniel? “„Sam hat gesagt, Cassie wäre schon bei dir, kannst du mir sie mal bitte geben?“ „Cassie“, rief Jack. „Ja?“ „Daniel will dich sprechen.“ „Okay“, damit übernahm sie das Telefon „Hallo, Cassie!“ „Hallo, Daniel. Was gibt es?“ „Nur eine Frage, na ja eigentlich Mitchells Frage.“ „Ja?“ „Hat zufällig Sam so gegen 18.00 Uhr bei euch angerufen?“ „Ja, wieso?“ „Nur so.“ „Aha, gut, dann bis bald.“ „Tschüss, Cassie“, beendete Daniel das Gespräch. Endlich konnten sie nun zu Ende auspacken.

Am Abend konnte Cassandra nicht einschlafen. Sie hörte, wie Jack unten telefonierte. „Der muss ganz schön hohe Telefonkosten haben“, dachte sie. Sie freute sich für Jack und Sam, denn sie ging mittlerweile davon aus, dass sie eine Beziehung haben. Spätestens nach Daniels Frage heute Nachmittag. Sie spürte, wie sie durstig wurde. Sie stand auf, zog sich ihren Bademantel an und ging die Treppe runter. Jack saß auf seiner Couch, mit einer Flasche Bier in der Hand und starrte auf den Fernseher, Es lief ein alter Film, aber Cassandra hatte nicht das Gefühl, als ob er dem Geschehen folgte. Sie räusperte sich kurz, um auf sich aufmerksam zu machen und ging dann zum Kühlschrank. „Cassie“, jetzt hatte Jack sie auch bemerkt. „Wieso bist du noch wach?“ „Ich hatte Durst“, antwortete Cassandra. Jack wusste, dass das keine Antwort auf seine Frage war. Er selbst trug noch immer Uniform und hatte sich noch nicht umgezogen. „Komm her“, sagte er schließlich. Sie ging zur Couch und setzte sich neben ihn. Jack zog sie zu sich. Eine ganze Weile saßen sie so da und keiner sagte ein Wort. Irgendwann schlief Cassie in Jacks Armen ein.

Am nächsten Morgen wachte Cassandra vom Gezwitscher der Vögel auf. Die Sonne schien hell in ihr Zimmer und sie fragte sich, wie sie in ihr Bett gekommen war und wer ihr den Bademantel ausgezogen hat. Sie stand auf, zog sich an und ging ins Badezimmer. Als sie die Badezimmertür wieder öffnete, schlug ihr der Duft von Kaffee entgegen. In der Küche stand Jack mit einer Tasse in der Hand, mal wieder in Uniform und überflog die Zeitung. „Morgen“, grüßte er Cassie und drückte ihr eine zweite Kaffeetasse in die Hand. „Frühstück steht auf dem Tisch, ich habe schon gefrühstückt, tut mir Leid, aber ich habe gleich einen wichtigen Termin. Mit Happy war ich auch schon draußen.“ „Wann bist du denn aufgestanden?“, fragte Cassie verwundert. „Um 5.00 Uhr.“ „Und wie viel Uhr haben wir jetzt?“, Cassie war das irgendwie schon peinlich, dass sie so lange geschlafen hatte. „Gleich 8.00 Uhr“, damit verabschiedete sich Jack. Cassandra frühstückte und räumte das Geschirr ab. Nach dem Frühstück beschloss sie, noch etwas spazieren zu gehen und wenn sie schon mal dabei war, konnte sie auch Happy mitnehmen. Der würde sich bestimmt freuen.

Im Pentagon passierte General O’Neill gerade die erste Kontrolle. „Cassandra ist, seit sie hier ist, irgendwie… anders“, dachte er. Als er das Sam gestern Abend erzählt hatte, meinte die nur, dass sie vielleicht immer noch um Janet trauerte. Aber Jack wusste es besser. Janet war schon lange Tod und Cassie war darüber hinweg. „Sir, sie dürfen fahren“, erinnerte der junge Soldat ihn. Jack fuhr auf seinen Parkplatz und betrat das Gebäude.

Cassandra lief mit Happy durch einen großen Park, der direkt an Jacks Grundstück lag. Besser, Happy lief mit Cassie. Sie kannte sich hier nicht wirklich aus und so überließ sie dem Hund die Führung. Sie hatte das Gefühl, dass er genau wusste wohin, also ging sie davon aus, dass Jack diesen Weg jeden Morgen lief. Sie kam erst gegen Mittag zurück, hatte aber keine Ahnung, wie lange Jack arbeiten musste. Bestimmt lange, dachte sie und ging in die kleine Bibliothek um herauszufinden, was Jack so liest. Cassandra war fasziniert von den Büchern und vergaß schon bald alles um sie herum.

Jack verließ um 18.00 Uhr das Pentagon. Major Davis war krankgeschrieben und so fiel die letzte Besprechung aus. Auf dem Weg nach Hause dachte er noch mal über Cassie nach. Heute wollte er mit ihr noch mal über das College reden, hatte aber keine Ahnung, wo er anfangen sollte. Zu Hause suchte er sie erst mal. Schließlich fand er sie in seiner Bibliothek. Er lächelte. Sie sah süß aus, wie sie da so auf dem Boden saß und las. Sie erinnerte ihn an Sam. „Ich besitze auch Stühle“, machte er sich bemerkbar. „Jack“, erschrocken sah sie auf. „Ich wollte nur…“ „Ist schon gut. Aber nächstes Mal nimmst du dir einen Stuhl, sonst kannst du nämlich nicht mehr laufen, wenn du erst mal so alt bist wie ich“, meinte Jack. „Ich bitte dich, du bist doch nicht alt“, empörte Cassandra sich und stellte das Buch wieder in das Regal. „Das sehe ich aber anders“, antwortete Jack nur. Seine Stimme verriet Cassie, dass sie sich jetzt besser nicht auf eine Diskussion einlassen sollte. Zusammen gingen sie runter und Jack machte sich ans Abendessen. Cassandra deckte den Tisch. Während Jack die Töpfe auf den Herd stellte, beobachtete Cassie ihn. Die Uniform störte sie. Nicht, dass sie im nicht stand, ganz im Gegenteil, aber sie hatte ihn, seit sie in Washington war, noch nicht ohne Uniform gesehen. „Jack, ziehst du dich eigentlich nie um?“, fragte sie dann. Da bemerkte auch Jack, dass er noch Uniform trug. „Doch, klar. Pass mal bitte auf das Gemüse auf, ja?“, bat er sie und verschwand nach oben.

Als er wieder runter kam, stand das Essen fertig auf dem Tisch. „Besser?“, fragte er Cassandra. Er trug jetzt eine normale Hose und ein Hemd. „Besser“, stellte Cassie fest. „Dann habe ich wenigsten nicht immer das Gefühl mit jemandem zu Essen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt zu retten.“ Sie wusste, das Jack seine „Heldentaten“ immer gerne verschwieg, egal wem gegenüber. Der verdrehte nur die Augen und setzte sich. „Cassie“, fing er nach einer Weile wieder an. „Ja?“, fragte sie. „Wieso hast du Gestern eigentlich gesagt du willst nicht aufs College?“ „Super gemacht, Jack“, dachte er. „Du bist ja sehr einfühlsam.“ Cassie schluckte schwer. „Ich habe eben einfach keine Lust“, sagte sie trotzig. „Ich habe auch nicht immer zu allem Lust, trotzdem muss irgendwer es machen und das weißt du auch. Du hast ein anderes Problem“, stellte Jack fest. „Dann gehe ich eben aufs College, wenn du unbedingt willst“, antwortete Cassie. „Ich werde dich nicht dazu zwingen aufs College zu gehen, wenn du nicht willst. Ich dachte nur immer, du willst das gleiche machen wie deine Mutter und die war nun mal auf dem College“, meinte Jack beschwichtigend. „Ja, alle denken immer, aber keiner fragt mich mal nach meiner Meinung“, jetzt weinte Cassie, schnell stand sie auf und lief nach oben. Seufzend stand Jack auf und begann langsam abzuräumen. Er wollte, dass sie sich erst mal etwas beruhigte, bevor er zu ihr ging.

Eine halbe Stunde später klopfte Jack an ihre Zimmertür. Als er keine Antwort bekam, trat er vorsichtig ein. Cassie lag auf dem Bett und weinte. Er setzte sich auf die Bettkante und streichelte ihr über den Rücken. Langsam beruhigte sie sich. „Hör zu“, fing der General an. „Ich weiß nicht, was die anderen denken und das ist mir auch egal. Ich werde dich unterstützen, egal was du auch später machen möchtest. Okay?“ „Danke“, flüsterte Cassie leise. „Tut mir leid, dass ich dich gerade angeschrieen habe.“ „Ist nicht schlimm“, antwortet Jack. „Du kannst mir jetzt aber ruhig sagen, was du machen möchtest.“ „Ja“, Cassie entschied, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, es ihm zu sagen. „ Alle behaupten immerG ich will das gleiche machen wie Mom damals, aber die Vorstellung, Ärztin zu werden, gefällt mir überhaupt nicht. Ich würde viel lieber…“, da brach sie ab. Abwartend sah Jack sie an. „…direkt zur Air Force gehen“, beendete sie ihren Satz schüchtern. „Wirklich?“, fragte Jack überrascht. „Ja.“ Jack überlegte einen Moment und sagte dann: „Komm mal mit runter, du hast doch bestimmt noch Hunger.“ Erleichtert, dass Jack sie verstand, ging sie mit ihm die Treppe runter. „Du weißt schon, dass das schwierig wird, oder?“, fragte Jack. Sie nickte. Natürlich wusste sie das und ohne seine finanzielle Unterstützung wird sie das nie schaffen. „Du müsstest dann alleine wohnen“, stellte Jack fest. Sie nickte wieder. Da kam Jack eine Idee. Einen Moment dachte er nach, dann hielt er das für die beste Lösung. „Ich hätte da eine Idee“, sagte er. „Natürlich nur, wenn du willst. In Washington ist eine Air Force Akademie, du könntest dort hingehen und in der Zeit bei mir in Washington leben. So bald du fertig bist, das wird ja noch ein bisschen dauern, kümmere ich mich um einen Job im Cheyenne.“ Überrascht sah Cassie Jack an. „Wirklich?“, fragte sie dann. „Klar“, antwortete er. „Mein Haus steht den ganzen Tag leer und Happy ist auch immer alleine.“ Er bückte sich und streichelte den Hund, der zu seinen Füßen lag. „Aber“, meinte Cassie schließlich. „Ich kann doch nicht einfach bei dir wohnen. Janet hat schon immer gesagt, ich wäre auf die Dauer ganz schön teuer.“ „Trotzdem billiger als dein Internat jetzt.“ Als er ihren erschrockenen Gesichtsausdruck sah, meinte er schnell: „War nur ein Spaß. Ich meine doch nur, eine Ärztin bei der Air Force verdient weniger, als ein General im Pentagon, der noch dazu als persönlicher Berater des Präsident arbeitet.“ Er sagte das nicht um anzugeben, es war nur eine Feststellung. „Ich kann mir das schon leisten, sonst hätte ich es auch nicht vorgeschlagen. Also, die Entscheidung liegt bei dir: Möchtest du oder nicht?“ „Natürlich möchte ich“, antwortete Cassandra glücklich. Nachdem sie sich umarmt hatten fragte Jack: „Und was hast du den ganzen Tag gemacht?“ Cassie lächelte. Das war typisch Jack. „Erst war ich mit Happy spazieren“, fing sie an. „Wuff! Wuff!“, beschwerte sich Happy. „Ist ja gut. Also, Happy war mit mir spazieren. Dann habe ich gegessen“, erzählte Cassie von ihrem Tag. Später half sie Jack beim Waschen. Was er, zu ihrer Verwunderung, auch sehr gut konnte. Diesmal fragte sie nicht, woher er das so gut konnte, die Antwort konnte sie sich denken. Am Abend ging sie glücklich ins Bett, aber nicht ohne ihren Wecker auf 6.00 Uhr zu stellen.

Paul lag auf seinem Bett und dachte an Jack. Er ärgerte sich über sich selbst. Bei der schlimmsten Krankheit ging er sonst zur Arbeit, aber heute hatte er einfach keine Kraft, dem General unter die Augen zu treten. Weinend schlief er ein.

Am nächsten Morgen stand Cassie um 6.00 Uhr auf. Jack war noch mit Happy draußen und so machte sie Frühstück, um Jack zu überraschen. „Mhhm, hier riecht es aber gut“, meinte Jack, als er wiederkam. Zusammen frühstückten sie. „Du kannst mitkommen, wenn du willst“, bot er an. Sie überlegte einen Moment, stimmte dann aber zu. Eigentlich war sie nicht so versessen darauf, ins Pentagon zu gehen, aber sie wollte auch nicht wieder allein im Haus bleiben.

Major Davis stand langsam auf. Nach einer unruhigen Nacht fühlte er sich immer noch nicht besser. Erst hatte er daran gedacht, wieder nicht arbeiten zu gehen. Er ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen; als er zur Tasse griff fühlte er sich immer schwacher.

Jack passierte die letzte Kontrolle am Parkplatz des Pentagons. Keiner hatte Probleme wegen Cassandra gemacht. Viele kannten sie hier, denn sie war auch schon beim letzten Mal oft mitgekommen. „Ich habe gleich eine Besprechung, danach bin ich in meinem Büro. Du kannst schon mal dort hingehen“, erklärte Jack Cassandra. „Okay, bis nachher“, stimmte sie zu. Sie begrüßte seine Sekretärin und nahm ein paar Berichte mit. Jacks „Büro“ glich eher einem großen Besprechungszimmer mit überfülltem Schreibtisch. Sie setzte sich auf eine Couch und begann wieder Tagebuch zu schreiben. Eine Stunde später betrat auch der General das Büro. „Wo sind die Akten?“, fragte er Cassie. „Auf dem Tisch“, antwortete diese. Erst da fiel ihr auf, dass Jack in Begleitung drei weiteren Generals war. Schnell stand sie auf. „Guten Morgen“, grüßten sie. „Guten Morgen, Miss Fraiser“, grüßten die drei zurück. „Das ist Major General Bauer, Brigadier General Ryan, Lieutenant General Fetcher“, stellte Jack vor. Irgendwie kam Cassandra der Name Bauer bekannt vor, sie fragte aber nicht, sie wollte nicht unhöflich sein. Die vier Generäle hatten angefangen, über Fluchtpläne, die Verbesserung einiger Waffen und noch viel kompliziertere Sachen zu sprechen. Cassie versuchte gar nicht erst dem Gespräch zu folgen. Viel später, als die drei wieder gegangen waren und Jack an dem Berg Berichten saß, fiel ihr wieder ein, woher sie den Namen Bauer kannte. „War dieser Bauer nicht der, der, nachdem George zum Rücktritt gezwungen wurde, das SGC eine Weile geleitet hat?“, fragte sie Jack. Der sah von seiner Arbeit auf. „Ja“, antwortete er dann. „Ja?“, fragte Cassie. „War der nicht vom NID?“ Jack schaute sie an: „Ja, Cassie, war und ist er. Aber man kann in diesem Beruf nicht nur immer mit Leuten reden, die man mag. Ich muss auch mal Sachen machen die mir nicht gefallen“, erklärte er und wendete sich wieder seiner Arbeit zu. Die Sekretärin betrat das Zimmer. „General, Colonel Carter hat gerade angerufen. Sie möchte mit ihnen sprechen“, meinte sie. „Soll ich ihnen einen Kaffee bringen?“, fragte sie noch. „Ja, danke“, meinte der General und griff zum Telefon. In Sams Büro, meldete sich Dr. Lee. „General Jack O’Neill. Ich möchte Colonel Carter sprechen.“ „Ja, Sir“ „Hallo, Jack.“ „Hallo, was ist los?“ „Ich gehe gleich auf eine längere Mission und werde erst übermorgen wieder da sein. „Oh, na gut. Viel Glück.“ „Danke, ich ruf dich dann an.“ „Bis bald.“ Cassandra hatte das Gespräch natürlich mitbekommen und sah Jack mitfühlend an. „Es musste schwer für ihn sein, wenn Sam immer durch das Weltall reißt und er hier bleiben muss“, dachte sie. Da klingelte das Telefon. „General O’Neill“, meldete sich Jack. „Ja, Sir.“ Einen Moment lauschte Jack und sagte dann: „Ja, Mr. Präsident. Ich werde mich persönlich darum kümmern.“ Kaum hatte er aufgelegt, klopfte die Sekretärin wieder. „Ihr Kaffee, Sir. Da hat gerade noch jemand nach Major Davis gefragt. Er hat nicht angerufen, ist nicht mehr krankgeschrieben und geht nicht mehr ans Telefon“, erzählte die Frau. „Was?“, fragten Cassandra und Jack gleichzeitig. „Vielleicht sollte mal jemand bei ihm vorbeifahren“, schlug der General dann vor. „Die meisten sind hier beschäftig und sie haben gleich auch noch einen Termin“, erinnerte sie. Jacks Blick viel auf Cassie. Er griff in seine Tasche und holte den Autoschlüssel heraus. „Du fährst jetzt mal zu Paul und guckst, ob es ihm gut geht. Weißt du, wo er wohnt?“, fragte er Cassie. Überrascht sah sie Jack an. Damit hatte sie nicht gerechnet, sie nahm aber die Schlüssel und Jack nannte ihr die Adresse von Major Davis. Sie wusste ungefähr, wo das lag.

Eine halbe Stunde später fuhr sie in Jacks Auto Richtung Süden. Sie hatte natürlich einen Führerschein und war auch schon oft mit Sams oder Daniels Auto gefahren. Sogar General Landrys Auto musste sie nach einem netten Abend mit viel Bier fahren, da sie die Einzige war, die nichts getrunken hatte, sie machte sich einfach nichts aus Alkohol. Schließlich war sie bei Major Davis Haus angekommen. Sie parkte, stieg aus und klopfte an die Tür seines Apartments. Als keiner öffnete ging sie in den kleinen Garten. Paul hatte ein Apartment im Untergeschoss und dazu schien ein kleiner Rasen zu gehören, der allerdings nicht sehr gepflegt aussah. Vorsichtig lief sie mit ihren Absätzen durch das hohe Gras. Aber auch hier war der Major nirgends zu sehen. Wieder im Haus, fragte sie einen jungen Mann: „Wissen sie vielleicht, wo Major Paul Davis ist?“ „Verschwinde hier“, schrie der Mann sie an. Er roch extrem nach Alkohol. Cassie fragte sich, wieso Paul in so einem Haus wohnte, selbst Jacks altes Apartment war besser und der General hatte sich immer über die Nachbar beschwert. Cassandra wartete, bis der Mann weg war, dann klopfte sie noch mal. Als wieder keiner antwortete, knackte sie einfach das Schloss. Das war nicht weiter schwer, da die Schlösser in solchen Hochhäusern nicht besonders gesichert waren und Jack hatte ihr schon früh beigebracht, wie das geht. Sie schloss die Tür wieder hinter sich, um nicht allen Bewohnern einen Grund zu geben die Polizei zu rufen. „Major Davis“, rief sie. Als sie die Küche betrat, sah sie den bewusstlosen Paul auf dem Boden liegen, schnell lief sie zu ihm und fühlte den Puls. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und rief einen Krankenwagen. Sie sah sich in der Küche um. Auf dem Tisch standen zwei leere Flaschen Wein und eine Packung Schlaftabletten, von denen sie wusste, dass sie sehr stark waren. Sie fragte sich, wo er die her hatte. Wahrscheinlich aus dem SGC. Jeder, der einmal irgendeinen Virus abbekommen hatte, hatte sie bekommen, mit dem Auftrag sie nur zu nehmen, wenn es gar nicht anders ging. Sam und Jack hatten sie bestimmt auch zu Hause im Schrank, nur dass sie sie eben nicht nahmen, oder nicht in großen Mengen. Schon gar nicht mit so viel Alkohol. Da regte sich Paul. „Major Davis“, sprach Cassie ihn an. „Was ist?“, fragte er leise. „Ist schon gut. Ich habe einen Krankenwagen gerufen, sie sind bald in Sicherheit“, beruhigte Cassie ihn. „Nein“, schrie er und versuchte aufzustehen. „Sie dürfen sich nicht bewegen“, Cassie drückte ihn wieder auf den Boden. „Wie viele haben sie von denen genommen?“, fragte Cassie und zeigt auf die Tabletten. „Acht“, murmelte er. „Was?“, entsetzt sah Cassie ihn an. „Und sie haben den ganzen Alkohol getrunken?“ Er versuchte zu nicken. Cassandra wusste von Janet, wenn er Pech hat, würde er sterben. Da kamen die Sanitäter in die Wohnung gestürzt. Sie brachten den Major ins Krankenhaus. „Was ist passiert?“, fragte sie einer der Sanitäter. „Er hat die zwei Flaschen getrunken und acht dieser Tabletten geschluckt“, erklärte sie und reichte ihm die Sachen. Auch der Sanitäter sah erschrocken aus. „Sind sie mit ihm verwandt?“, fragte er. „Nein“, antwortete Cassandra. „Ich bin Cassandra Fraiser. Im Pentagon haben sie sich Sorgen um ihn gemacht und ich hatte gerade nichts zu tun und so haben sie mich geschickt um nachzusehen. Er war bewusstlos als ich hier rein kam. Ich komme von General Jack O’Neill“, fügte sie noch schnell hinzu. Sie hatte einfach keine Lust, das alles alleine zu machen. Als alle abgefahren waren, mit dem Versprechen, General O’Neill aus dem Pentagon abzuholen, damit er sich um seinen Major kümmern konnte, setzte sich auch Cassie ins Auto und fuhr ins Krankenhaus.

Im Krankenhaus liefen Sanitäter über die Gänge und riefen sich gegenseitig Anweisungen zu. Cassie saß auf einem der Stühle und wartete. Sie wusste selbst nicht worauf. Sie hasste Krankenhäuser, wie Jack. Der lief gerade den Gang runter. „Jack“, rief sie glücklich und lief ihm entgegen. Dabei hätte sie fast eine alte Dame umgelaufen. „Verzeihung Madam“, entschuldigte sie sich und bleib etwas außer Atem bei Jack stehen. „Wie geht’s ihm? Wird er es schaffen?“, bombardierte sie ihn mit Fragen. „Moment“, meinte Jack. „Nicht so viel auf einmal. Es geht ihm besser. Ob er es schaffen wird, ist noch nicht klar.“ Mit so etwas hatte Cassie gerechnet, trotzdem war sie erschrocken. „Ich habe gehört, dass du ihn gefunden hast. Gut gemacht! Aber du hättest nicht den Hausmeister ärgern sollen. Dann hättest du dir das Schlossknacken sparen können“, stolz sah Jack Cassie an. „Das war der Hausmeister?“, fragte sie verwundert. „Der Typ spinnt doch.“ „Musstest du mir eigentlich so einen Schreck einjagen? Ich saß gerade in der Besprechung, als mir jemand sagte, dass ein Sanitätsteam draußen wartet, das mich ins Krankenhaus bringen soll, weil eine gewisse Cassandra Fraiser Major Davis bewusstlos in seiner Wohnung gefunden hat, ihr wegen Hausfriedensbruch eine Anzeige droht und sie darum gebeten hat, dass ich ins Krankenhaus komme“, beschwerte sich Jack. Entschuldigend sah Cassandra ihn an. „Tut mir Leid“, meinte sie. „Ich weiß, kein Problem. Das mit dem Hausfriedensbruch habe ich übrigens geklärt. Jetzt sollten wir uns mal Gedanken über Major Davis machen. Die Ärzte meinten, dass das alles ein Selbstmordversuch war“, erzählte Jack. „Ja, davon gehe ich aus. Er hatte zwei Falschen Wein getrunken und acht von diesen Schlaftabletten genommen, die ihr im Cheyenne immer bekommen habt“, erklärte Cassie ihre Vermutung. Erschrocken sah Jack sie an. „Das Zeug ist ziemlich stark“, meinte er. „Ja, stimmt“, sie ging nicht davon aus, dass Major Davis regelmäßig Drogen und Alkohol nahm. „Sie müssen General O’Neill sein?“, fragte sie ein Arzt. „Ja, der bin ich“, stimmte Jack zu. „Ihre Tochter hat wirklich gute Arbeit geleistet. Major Davis geht es wieder etwas besser, nur sein psychischer Zustand ist nicht besonders gut. Sie sollten erst mal nach Hause gehen und können Morgen wiederkommen“, schon war er wieder verschwunden. „Komm!“, Jack und Cassie verließen das Krankenhaus. „Schon komisch, dass dich alle für meine Tochter halten“, meinte Jack. Cassie wollte ihm gerade den Autoschlüssel wiedergeben, aber er nahm ihn nicht an. „Fahr du“, meinte er nur. „Was?“, überrascht sah sie Jack an. „Ich sagte, du sollst fahren. Na los!“ Cassie stieg ein. Während der Fahrt redeten sie kein Wort miteinander. Cassandra wunderte sich immer noch darüber, das Jack sie fahren ließ. Er beobachtete sie die ganze Zeit, gab aber kein Kommentar ab. Im Gegensatz zu Sam. Wenn Cassie fuhr, musste Sam die ganze Zeit rummeckern. An der nächsten Kreuzung wusste Cassandra nicht mehr in welche Richtung. Sie war die ganze Zeit nach Gefühl gefahren, eigentlich hatte sie nämlich einen guten Orientierungssinn. Aber sie war diesen Weg noch nie gefahren. „Rechts“, half Jack ihr.

Nach kurzer Zeit waren sie zu Hause. „Du fährst gut“, begann Jack. „Na ja“, antwortete Cassie zurückhaltend. „Doch, wirklich. Besser als Sam jedenfalls“, lobte er. Überrascht sah Cassie ihn an. Er hatte wieder mal Sams Vornamen benutzt. Doch diesmal schien das kein Versehen zu sein.

Am Abend, der Abend des Konzertes, saß Cassie im Sessel vor dem Kamin und dachte nach. Jack war noch mal ins Krankenhaus gefahren, hatte ihr aber versprochen, pünktlich wieder da zu sein. Es war einfach zu viel in den letzten Tagen passiert. Erst Jacks Angebot, dann Majors Davis Selbstmordversuch und jetzt schien Jack, wenigstens ihr gegenüber, kein großes Geheimnis mehr aus der Beziehung zwischen ihm und Sam zu machen. Vielleicht dachte er, dass sie es sowieso irgendwann bemerkt hätte, wenn sie beim ihm wohnen würde. Sie kam ihn bestimmt mal besuchen. Sie freute sich darüber, dass Jack ihr so vertraute. Sie würde nichts erzählen, auch wenn Daniel und Teal’c sie gebeten hatten, ihnen alles zu erzählen. Sie konnten sich ihren Teil denken und das reichte auch. Unbemerkt hatte Jack das Wohnzimmer betreten. „Davis geht es immer noch nicht besser“, erzählte er ohne Begrüßung und setzte sich in den zweiten Sessel. Cassie schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Was?“, fragte sie. „Ich sagte: Davis geht es immer noch nicht besser. Wo bist du in letzter Zeit mit deinen Gedanken?“, fragte Jack zurück. Schweigend saßen sie einen Moment da. „Willst du dich nicht für das Konzert umziehen?“, fragte Jack mit einem Blick auf die Schuluniform, die sie heute Morgen angezogen hatte, um nicht so aufzufallen (sie war blau und erinnert ein bisschen die Air Force Galauniform). „Ja, klar, sofort“, meinte Cassie und stand auf.

Fertig angezogen kam sie etwas später die Treppe runter. Sie trug einen kurzen Lederrock und ein T-Shirt ihrer Lieblingsband. Jack telefonierte mal wieder. „Ja, natürlich Doktor“, hörte sie ihn sagen. „Ich weiß auch nichts über seine Familie. Ja, danke für die Information. Auf Wiedersehen.“ Jetzt sah er den fragenden Blick von Cassandra und erklärte: „Das war der Arzt aus dem Krankenhaus. Major Davis scheint keine lebenden Verwandten mehr zu haben.“ „Was?“, fragte Cassie und überprüfte den Inhalt ihrer Handtasche. „Ja. Sie gehen davon aus, dass er darum versucht hat, Selbstmord zu begehen. Er hatte wirklich Glück, wenn du etwas später gekommen wärst, wäre er Tod gewesen“, erklärte Jack. Cassie nickte nur. Sie musste jetzt fahren. „Fahr vorsichtig und keinen Alkohol. Um 2.00 Uhr bist du wieder zu Hause“, stellte Jack als Bedingung, bevor er ihr den Schlüssel gab.

Um 1.30 parkte sie wieder vor dem großen Haus. Sie hielt sich immer an Absprachen. Das Konzert war schön gewesen, trotzdem musste sie immer wieder an Major Davis denken. Als sie die Tür aufschloss, sah sie Jack, der immer noch in dem Sessel von vorhin saß. „Ob er sich wohl überhaupt nicht bewegt hat?“, fragte sie sich. Den Gedanken verwarf sie wieder. Sowohl er als auch Happy mussten bestimmt Mal auf die Toilette. „Warum bist du noch wach?“, fragte sie. Jack antwortete nicht. „Vermisst du vielleicht etwas?“, fragte er schließlich. „Nein, wieso?“ Er heilt ihr ihr Tagebuch unter die Nase. Erschrocken sah sie ihn an. „Woher hast du das?“, fragte sie. „Hast du in meinem Büro vergessen“, erklärte er. Sie fragte sich, ob er darin gelesen hatte. In der Eile hatte sie es nämlich nicht abgeschlossen. Aber er gab es ihr ohne ein weiteres Kommentar wieder. Daraus schloss sie, dass er nicht darin gelesen haben konnte. Oben zog sie sich um und legte sich ins Bett.

Jack saß noch eine Weile da und dachte über Sam nach. Cassandra wusste von ihrer Beziehung, dass war klar. Er lächelte, als er an den erschrockenen Blick von Cassie dachte, als er ihr das Tagebuch wiedergegeben hatte.

Rückblick:

Cassie hatte gerade das Büro verlassen. Seine Sekretärin guckte erst zur Couch und warf ihrem Vorgesetzten dann einen verwirrten Blick zu. „Sir?“, fragte sie. „Ist das ihres?“ Dabei schaute sie das pinkfarbige Tagebuch an. „Nein. Was denken sie denn?“, fragte der General verärgert und schickte sie wieder an die Arbeit. Er bückte sich und hob es auf. Er wollte eigentlich nicht darin lesen, aber ein paar Worte hatten ihn neugierig gemacht. Er las:

Liebes Tagebuch,
heute bin ich mit Jack im Pentagon. Ich habe dir Gestern nicht mehr geschrieben, also hole ich das heute nach. Jack hat mir angeboten bei ihm zu wohnen, dann kann ich in Washington auf die Air Force Akademie gehen. Ist das nicht toll? Nur noch ein halbes Jahr auf diesem Internat. Ich freu mich so. So, eigentlich war’s das schon. Nur noch den neusten Stand zwischen Sam und Jack: Sie telefonieren jeden Tag, aber jetzt ist Sam wieder auf einer Mission, armer Jack!

Jack klappte schnell das kleine Buch zu. Mehr wollte lieber gar nicht wissen. Er entschied, Cassie gegenüber nicht mehr so vorsichtig sein zu müssen, er wusste, dass sie sie nicht verraten würde.

Rückblick Ende

Lächelnd stand Jack auf und schaltete das Licht aus.

So vergingen auch die nächsten Tage. Jack fuhr ins Pentagon, Cassandra ging in die Stadt oder in Museen und Major Davis ging es immer noch nicht besser. Am Abend vor Thanksgiving saßen Cassie und Jack wieder mal beim Abendessen, als die Türglocke klingelte. Als er die Tür öffnete, sah er überrascht auf einen Offizier der Air Force, in Uniform eines Colonels, mit strahlend blauen Augen und blonden Haaren. „Sam!“, rief er überrascht. Cassie blieb lächelnd sitzen. Sollten sich die beiden erst mal begrüßen. In den letzten Tagen hatte sie mit Sam gesprochen und sie gebeten, nach Washington zu kommen. Jack hatte sich zwar gefreut, dass Cassie hier war, aber sie glaubte auch, dass er lieber wollte, dass Sam auch hier ist. Später am Abend saßen alle drei auf der Couch und tauschten die neusten Dinge aus. Sie lachten viel und alle drei waren glücklich. Dann klingelte das Telefon. Genervt sahen die beiden Frauen auf. „O’Neill“, meldete sich der General. „Ja, Doktor, natürlich. Danke! Ich werde morgen kommen.“ „Wer war das?“, fragte Sam. Sie wusste mittlerweile von Major Davis. „Der Arzt von Paul“, seinen Namen wussten sie immer noch nicht. „Ihm geht es sowohl körperlich als auch physisch wieder besser.“ Cassie freute sich, aber Sam sah ihn nur an. „Wem? Dem Arzt oder Paul?“, fragte sie. „Ich glaube, du hattest etwas zu viel Alkohol“, antwortete Jack und nahm ihr das Weinglas aus der Hand.

15 Jahre später:

„Chevron 7 aktiviert“, klang es durch die Lautsprecher. General Jack O’Neill, der nur noch als Berater für den Präsidenten tätig und offiziell in Rente war, stand im Hintergrund. SG 1 wartete im Torraum. Major General Samantha O’Neill trat ans Mikrofon: „Major Fraiser, sie haben Starterlaubnis. Viel Glück SG 1!“ Sie drehte sich um und gab ihrem Ehemann einen Kuss. Cassie durchquerte glücklich mit ihrem Team den Ereignishorizont. Nur Major Davis stand in einer Ecke des Kontrollraums und sah verärgert auf Jack und Sam.



ENDE

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