Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Parasiten und Nebenwirkungen von Niddelru

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Teil 3

SG-1 ist auf einer Mission, wo sie von einem aktiven Vulkan überrascht werden und zurück zur Erde müssen. Colonel O´Neill, der seinen Major immer wieder ungerecht behandelt hat, will sich dafür mit einem Essen bei ihr entschuldigen. Carter, die sich bei der Mission verletzt hat, sagt das Essen trotzdem nicht ab und fällt vor Jacks Augen in Ohnmacht.

Als Major Carter wieder auf den Beinen und fit für den Dienst ist, kommt ein kleines Mädchen namens Lauren durch das Stargate, dessen Herkunft keiner kennt, jedoch bald als Tochter von Colonel O´Neill und Major Carter identifiziert wird.

Carter möchte daraufhin, durch einen Ansturm von Gedanken und Gefühlen geweckt, aus der Air Force ausscheiden, und als Wissenschaftlerin noch bei SG-1 mitarbeiten, um sich ein Familienleben mit dem Colonel und Lauren zu ermöglichen.

Die drei machen einen Rummelbesuch, wobei die Situation zwischen Sam und Jack sehr gespannt ist. Doch noch ehe die Situation zwischen den beiden konkret geklärt werden kann, wird die kleine Familie durch einen Notruf von General Hammond wieder in den Stützpunkt zurückgerufen....
_____________________________________________________


Sam hatte sich kurz vor der Männerumkleide von dem Colonel getrennt, um sich die Dienstuniform anzuziehen. Was Sie jedoch nicht gerne zugab war, dass es ihr nicht gerade einfach gefallen war, sich von seiner Gegenwart zu entfernen, hinein in den kalten Umkleideraum.
Seufzend beugte Sie sich einmal tief in den Schrank hinein und angelte ihre Boots heraus. Sie stülpte sie schnell über und sprang dann lässig auf. Die Dogtags ließ sie schnell unter ihr Shirt verschwinden.
Tief Luft holend schaute Sie noch einmal an sich herunter, bevor Sie den Raum verließ und die Tür fest hinter sich ins Schloss zog.

Auf dem Flur wartete bereits der Colonel, der locker an der Wand angelehnt stand und sie schief angrinste.
"Was?", fragte sie.
"Nichts, nichts!", antwortete er nur schnell und das Lächeln verschwand augenblicklich.
"Wir sollten Hammond nur nicht so lange warten lassen.", fügte er hinzu und ging mit Carter zusammen los. Die Flure des SGC´s waren völlig überfüllt. Überall wuselten eifrige Wissenschaftler herum mit Laborergebnissen in der Hand und wehenden Kitteln. Wahrscheinlich hatte sich schon herumgesprochen, dass es eine Möglichkeit gab, Anubis zu vernichten und nun flitzten die Wissenschaftler herum und arbeiteten wie ein aufgewühlter Haufen voller Ameisen
Er schaute seinen Major einmal an und konnte das Glitzern in ihren Augen sehen, die pure Vorfreude auf ihre Aufgaben. Der Colonel musste lächeln.
Die Tür war noch einen Spalt breit geöffnet, also schlüpften sie schnell hinein und nahmen Platz. Der Tisch war schon voll besetzt und man wartete nur noch auf sie.

"So, dann können wir ja anfangen!", eröffnete General Hammond das Meeting.
"Tut mir Leid, dass ich Sie beide von Ihrem freien Tag befreien musste, doch wenn es stimmt, was Dr. Jackson sagt, dürfen wir keine Zeit verlieren", wandte er sich an Major Carter und Colonel O´ Neill.
Diese schauten ihn nur mit großen Augen neugierig an und warteten darauf, dass er weiter sprach.
"Dr. Jackson hat in einigen seiner mitgebrachten Artefakte von P3X-306 eine Antwort auf unser Problem gefunden.", ergänzte der General und gab Daniel das Zeichen aufzustehen.
"Nun", räusperte er sich", ich denke, dass wir auf Abydos des Rätsels Lösung finden. Dort soll es ein Auge des Ra geben, welches Anubis, wenn er es in die Hände bekommt, den ultimativen Sieg über alle anderen Lebewesen in diesem Universum garantiert. Doch wir können aus diesem Artefakt eine Waffe machen."

Er erhob sich nun ganz von seinem Stuhl und begab sich nach vorne, an die Projektionswand, wo er mit einem kleinen Knopfdruck den Beamer aktivierte. Ein leises Summen zeugte davon, dass der Beamer einsatzbereit war. Die Leinwand füllte sich mit einem Bild, welches nach und nach immer kräftiger wurde. Zum Schluss konnte man ein rundes Objekt auf einem Tisch erkennen, was einen bernsteinfarbenen Stein in seiner Mitte hatte, worauf ein Auge abgebildet war.
„Das ist das Auge des Ra, das wir vor Anubis finden müssen.", deutete er auf das Relikt und schaute mit großen Augen in die Runde.
„Und wie soll dieses alte Klunkerchen eine Waffe werden, Daniel?", fragte der Colonel etwas gelangweilt.
„Artefakt Jack, Artefakt.", korrigierte er seinen Freund und fuhr dann fort. „Nun, so genau stand das nicht in den Übersetzungen. Aber ich denke, es müsste einen Mechanismus in der Mitte des Auges geben und...!"
„Stopp, willst Du mir etwa sagen, das alles basiert nur auf Annahmen?"
Daniel zögerte und auch General Hammond schien an der Frage sehr interessiert zu sein.
„Also Jack, dieser Text ist uralt und die Sprache ist schon längst tot, aber wenn ich es richtig übersetzt habe, dann haben wir eine reelle Chance gegen Anubis! Ist das nicht schon Grund genug?"
Er atmete schwer aus. Mit dieser Frage hatte Jack ihn aus dem Konzept gebracht. Wer wusste schon genau ob 4000 Jahre alte Texte der Wahrheit entsprachen? Keiner, aber es wäre eine verdammte Aussicht auf eine Chance die sie unbedingt nutzen sollten. Und sie mussten sie nutzen, bevor Anubis davon erfuhr, oder wenn er schon davon wusste, er es in die Finger bekommen würde. Denn dieses Auge konnte nicht nur eine Waffe gegen Anubis sein, sondern es könnte auch Anubis Kräfte deutlich verstärken!
So wendete er sich direkt an General Hammond.
"General, ich bitte Sie! Auch wenn sich diese Information letztendlich als falsch herausstellt, stellen Sie sich das einmal vor. Was wäre, wenn es sich als wahr herausstellen würde.. Was sein würde, wenn wir dieses Objekt für unsere Zwecke nutzen könnten."
"Sir, Daniel hat Recht. Wir sollten es versuchen."
Der General blickte zwischen Dr. Jackson und Major Carter sowie Colonel O´Neill hin und her.
"Ach du meine Güte, okay..., wenn ihr unbedingt Sand schippen wollt!", murmelte ein resignierender Colonel.
Teal´cs Augenbraue wanderte verdächtig in die Höhe und auch General Hammond konnte sich ein kleines verstecktes Lächeln nicht verkneifen.
"SG-1, Abreise morgen um 0700. Seien Sie pünktlich.", damit verließ er den Raum und schloss seine Bürotür. Der Colonel blickte böse von seinem Major zu seinem Archäologen und wieder zurück.
"Ich muss dann wieder an die Arbeit. Bis heute Abend Leute!", verabschiedete Daniel sich schnell. Er nahm Teal´C mit, der ihm noch bei ein paar Übersetzungen helfen sollte, was den alten Dialekt anging. Wenn er richtig lag, brauchten sie ihn dringend für die nächsten Missionen.

So blieben Major Carter und der Colonel zurück, wobei der Colonel böse mit den Augen funkelte.
"Stellen Sie sich nicht so an, Sir. Das ist doch kein Weltuntergang!"
"Noch nicht!", flüsterte er leise.
"Wie bitte, Sir?"
"Ach, ich meine doch nur, was ist wenn Daniel Unrecht hat und Anubis erfährt das wir seinen kleinen schicken Klunker haben? Die Welt könnte dann in noch größerer Gefahr schweben als sie es ohnehin schon tut.“
Major Carter schüttelte nur kurz ihren Kopf, strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht und stellte sich dicht vor ihren Colonel.
"Wenn sie schon Daniel nicht vertrauen, dann vertrauen Sie wenigstens mir, Jack!", sagte sie leise und verschwand dann über die Treppe in Richtung Kontrollraum. Colonel O´Neill hingegen war unfähig sich zu bewegen und zu einer Salzsäule erstarrt. Sein Nacken kribbelte noch leicht, wo ihr Atem seinen Hals gestreift hatte. Verdammt, was sollte denn das gerade?


Der Colonel war sofort in sein Quartier zurückgekehrt, denn ihm schwirrten zu viele Gedanken im Kopf herum, als dass er noch etwas anderes sinnvolles hätte tun können. Nachdenklich fuhr er durch sein kurzes graues Haar und betrachtete seinen Schrank. Vielleicht brauchte er mal wieder neue Hemden und ein paar neue Hosen würden auch nicht schaden. Frustriert seufzte er auf. Es war nun schon soweit, dass es vor lauter Gedanken an einen Einkauf dachte. Schnell schloss er die Schranktüren wieder, die mit einem kleinen Knall zufielen. Müde schaute er sich kurz in seinem Quartier um. Es war leer, zu leer um es auf Dauer darin auszuhalten, wenn es nach ihm ging. Doch er hatte sich in den letzten Jahren damit abgefunden. Seine Augen fingen langsam an zu brennen. Das lag wahrscheinlich an der schon langen anhaltenden Schlaflosigkeit, weil ihm eine bestimmte Person nicht mehr aus dem Kopf wollte. Jetzt war Schluss, er musste mit ihr reden, auch wenn es in einem Gestammel für ihn endete. Er machte auf dem Absatz kehrt und schloss die graue Tür hinter sich, den Korridor entlang eilend. Ja, er wusste wo sein Ziel war.
Es musste schon Mitternacht sein, doch was kümmerte ihn Zeit? Die hatten sie hier unten genug. Nun, er hatte sie genug, wenn man mal davon ausging, dass sein Major diese in ihrem Labor verbrachte und sein Steinchensammler in seiner kleinen Bibliothek.
Ein hoher schriller Ton holte ihn aus seinen Gedanken.

Die rote Sirene tauchte den Gang in ein schummriges Licht und er eilte im nächsten Moment in Richtung Torraum, die Unpünktlichkeit solcher kleinen Zwischenfälle verfluchend. Der Colonel lief einer Schutzstaffel hinterher, die ihm genügend Schutz boten, falls es zu einem Notfall kommen sollte. Die Iris war schon geschlossen als er den Raum betrat und der bläuliche Ton wurde von den Wänden widergespiegelt.
Im SGC wurde zurzeit kein Team zurückerwartet und Besuch war auch nicht angemeldet. Unbewusst fuhr er sich mit seiner Hand wieder über die kribbelnde Stelle an seinem Hals, als der Rest seines Teams den Raum betrat und ihn gespannt musterte.
„Was ist los?“ fragte Daniel außer Atem. Er muss dringend was an seiner Kondition tun, dachte sich der Colonel, als er ihn betrachtete.
„Noch nichts Daniel.“
Bei diesen Worten öffnete sich die Iris mit einem kratzenden Geräusch und gab den Blick auf den wabernden Horizont frei.
„General?“, fragte der Colonel, ohne sich einmal umzudrehen, wohl wissend, dass der General hinter seinem Rücken im Kontrollraum hinter den ganzen piependen und surrenden Computern stand.
„Das waren wir nicht, Colonel O´Neill, gehen Sie in....!“ Er brach den Satz ab, als eine weiße Taube den Horizont durchbrach und auf Major Carters Schulter landete, die sich in den Gate-Raum begeben hatte. Leicht überrascht schaute Major Carter auf das Tier auf ihr und entdeckte ein kleines Briefröllchen, welches an der Kralle des Vogels befestigt war. Sorgsam entfernte sie jenes und übergab die Taube einem hilflosen Offizier, der etwas überfordert guckte, als sie es sich auf seinem Arm gemütlich machte. Auf den fragenden Blick ihrer Freunde öffnete sie die Rolle. Wortlos gab sie diese nach dem Lesen dem Colonel, der genauso ratlos schaute.

„Colonel? Was ist los?“, hallte es durch den Raum.
Dieser wollte gerade antworten, als etwas durch das Tor kam und die Rampe hinunter trat. Die Schutzstaffel ging wieder in Alarmbereitschaft und auch SG-1 reagierte. Major Carter begab sich in Deckung hinter die Schutzstaffel und der Rest im Kontrollraum begab sich zu ihr.
„Geben sie sich zu erkennen!“, hallte es durch den Raum.
Die fremde Gestalt hob die Hände über ihren Kopf und nahm langsam den Schutzhelm ab, unter dem lange blonde Haare zum Vorschein kamen.
„Ich bin Colonel Samantha Carter, Mitglied der USAF. Ich bin in friedlichen Absichten hier!“, kam es von der Frau.
Major Carter schaute verwirrt und auch der Rest des Teams sowie General Hammond verstanden nicht, was gerade geschah.. General Hammond, der gerade den Torraum betreten hatte, trat vor.
„Wer sind Sie?“, fragte dieser noch einmal, herausfordernder, provozierender.
„General, ich bitte Sie, sie müssten eigentlich genauso gut wie alle in diesem Raum wissen, dass Zeitreisen möglich sind oder?“
Daraufhin wusste keiner der Anwesenden etwas zu sagen.
„Lieutenant, bringen sie diese Frau zu Doktor Fraiser, sie soll einen DNA-Test machen.“
Der junge Soldat nickte kurz und wollte sie abführen, als diese die Hand weg schlug,
„General, bei allem Respekt, ich habe nicht die Zeit dafür.“
„General, vielleicht ist es ja wahr, was sie sagt!“, brachte Daniel Jackson mit ein, denn die auffallende Ähnlichkeit war wohl keinem von ihnen entgangen. Das einzige Unterscheidungsmerkmal waren wohl die langen Haare und der viele Dreck in ihrem Gesicht.
Nun meldete sich auch Colonel O´Neill zu Wort, dem das ganze wohl auf die Nerven ging,
„Zeigen sie mir ihre Erkennungsmarke, Colonel!“, wandte er sich an die Frau.
Diese drehte nur mit den Augen, tat jedoch wie ihr befohlen und nahm ihre Marken vom Hals.
„Hier, bitte ´Colonel´!“, erwiderte sie etwas giftig und drückte sie ihm in die ausgestreckte Hand.
Dieser nahm die Marken genau unter die Lupe und gab sie dann an den General weiter.
„Nun gut, Colonel Carter, trotzdem bestehe ich auf den DNA-Test. Wenn Sie die Person sind für die Sie sich ausgeben, dann müssten Sie eigentlich wissen, dass ich darauf großen Wert lege zu wissen, wer durch die Gänge meiner Einrichtung wandert.“
„Ja Sir!“
Zwar immer noch nicht ganz einverstanden, aber immerhin nicht mehr lautstark protestierend, machte sich der Colonel auf den Weg in die Krankenstation, begleitet von einem Seargent.

Als das SG-1 Team sich wieder im Besprechungsraum versammelte, schauten alle noch immer so verdutzt wie ein paar Minuten zuvor.
„General, ich denke, dass Colonel Carter die ist, die sie zu sein scheint.“
Der General setzte sich mit einem Seufzen in seinen großen Lederstuhl und schüttelte mit dem Kopf.
Genau in diesem Moment kam Doktor Fraiser mit der zweiten Carter im Schlepptau herein.
„General, die DNA bestätigt ihre Identität. Das ist Colonel Carter.“
Hammond lächelte sie kurz an und entließ sie wieder. Die neue Carter stellte sich provozierend in jedermanns Blickfeld und plusterte sich auf.
„So, damit wäre das ja nun geklärt. Dürfte ich nun bitte um Gehör bitten?“, fing Colonel Carter genervt an.
„Noch befinden Sie sich in meinem Komplex und daher bitte ich um ein wenig Respekt und einen entsprechenden Umgangston!“, erwiderte Hammond scharf.
„General, mit allem Respekt, für Höflichkeitsfloskeln haben wir absolut keine Zeit. In meiner Zeit sind Sie längst tot. Sie werden bei einem Angriff von Anubis auf den Stützpunkt getötet und ich bin Kommandeur des Stargate Centers.“
Die Stille die sich im Raum ausbreitete war schon fast greifbar. Alle waren sprachlos. General Hammond und tot, dass konnte sich keiner vorstellen.
„Also gut, dann kann ich ja fortfahren, wenn mir keiner dazwischen redet. Die Exkursion die Sie nach Abydos machen wollen, könnte tödlich für Sie sein, und außerdem befindet sich das Auge des Ra nicht mehr dort. Es wurde vor 300 Jahren nach P4X-542 gebracht, einem geschützten Planeten, auf dem ein Goa´uld aufgrund der Atmosphäre nicht leben kann. Wir müssen sofort aufbrechen um es vor Anubis zu bekommen.“, berichtete sie. „Und da wir aufgrund des DNA Tests viel Zeit verschwendet haben, würde ich vorschlagen wir beeilen uns !“ , schaute sie in Richtung des Generals.
„Moment Carter!“, warf O´ Neill ein. Der Major und der Colonel schauten ihn an.
„Öööhm Carter zwei! Wer sagt uns denn, das wir Ihnen vertrauen können?“
„Jack, in meiner Welt sind fast alle großen Städte ausgelöscht und nur noch wenige unserer Freunde sind am Leben. Der Präsident ist tot und die Erde versinkt nach und nach im Chaos. Glaube mir, wenn ich dir sage, ich tue das nur für unsere Zukunft.“
Colonel O´Neill sowie der Rest des Teams waren überrascht dass sie ihn einfach duzte, aber im Anbetracht der Ereignisse, die sie noch ereilen sollten, war das unwichtig.
„Okay, wann sollen wir los?“, fragte der Colonel.
„Colonel O´Neill, momentan sage immer noch ich wann und wie es losgeht.“
„General, ich vertraue Carter und ihrem Urteilsvermögen, ob sie nun aus der Zukunft kommt oder es unsere Carter ist.“
Major Carter musste lächeln.
„Okay. Machen sie sich fertig und nehmen Sie genug Munition mit. Ich will sie wieder auf ihren eigenen Beinen durch das Gate zurückkommen sehen.“, seufzte er leise und ging in sein Büro. Er musste noch ein wichtiges Telefonat führen.

~**~~*_*~~~*_*~~**~

Ihnen schlug eisiger Wind entgegen als das Gate sich hinter ihnen schloss. Colonel Carter schaute sich einmal um und stapfte dann durch den kniehohen Schnee.
„Zwei Meilen in diese Richtung, dann stoßen wir auf eine unterirdische Höhle. Dort ist das Auge des Ra!“, gab sie durch das Funkgerät an alle weiter und ging weiter ohne sich einmal umzudrehen. Colonel O´Neill ließ sie vorgehen um sich mit seinem Team zu besprechen. Im Center war ja zu wenig Zeit gewesen.

„Carter, was halten Sie davon?“
„Nun ja Sir, ich glaube ich kann sie in die Zeit einordnen, wo Lauren gerade 5 wird oder vielleicht auch etwas älter. Aber ansonsten, ich kann ihnen versprechen, dass ich so niemals werde.“
Der Colonel musste lachen und Daniel konnte sich ein leises Schnauben auch nicht verkneifen.
„Sam, denken Sie nicht, dass Sie nur durch die vielen Verluste so... verbissen werden?“
Sam antwortete nicht und lief stumm weiter, nur auf ihre Füße starrend.
Der Rest hatte ihre Stimmungsschwankung bemerkt und so stapften sie weiterhin wortlos durch diese triste Ebene, in der Hoffnung schnell zu dieser Höhle zu gelangen. Dem einzigen dem diese Kälte nichts ausmachte war wieder einmal Teal´c, der völlig gelassen mit Wüstenjacke durch diesen kleinen Schneesturm stapfte. Man hätte ihm vielleicht sagen sollen, dass es sich um eine Eiswüste handelte und nicht um eine normale Sandwüste wie die Sahara, dachte sich O´Neill, doch das war nun auch egal, da er ja eh jedem Wetter trotzte.

„Jack, dort vorne ist die Höhle!“, gab die neue Carter wieder durch das Funkgerät.
„Ja, wo sind Sie?“, fragte er, denn er konnte durch den dichten Schneefall weniger als 10 Meter weit gucken. Ein plötzlicher aufglimmender Lichtstrahl erregte seine Aufmerksamkeit.
„Immer dem Licht nach Colonel.“, antwortete Carter.
Der Aufforderung nachkommend irrte er mit den anderen immer dem kleinen, im Schnee verschwindendem Licht nach, als plötzlich eine Höhle urplötzlich vor ihnen auftauchte. In dem Eingang wartete eine völlig grimmige Carter.
Als sie Blickkontakt hatten, betrat sie die Höhle und der Rest eilte hinterher.
„Also, so langsam geht mir diese Frau auf die Nerven.“
„Jack, sie hat Angst.“, sagte Daniel.
„Dann zeige ich ihr gleich mal wie viel Angst man vor mir haben kann!“, flüsterte Jack.
Daniel lief es bei diesem Ton kalt den Rücken runter. So hatte er Jack schon lange nicht mehr erlebt.
Aber er war es ja schon gewöhnt, ständig neue Seiten an dem Colonel kennen zu lernen.
Von der Decke der Höhle hingen lange Eiszapfen hinunter und man musste aufpassen, wohin man trat, ohne sich den Kopf zu stoßen.
Das Licht der Taschenlampe reflektierte sich mehrfach an den vereisten Wänden und konnte einen leicht in die Irre führen. Doch schon nach ein paar Metern stießen sie auf Colonel Carter, wie sie reglos vor einer Eisenkiste kniete.
Das Team wartete auf eine Regung von ihr, doch nichts geschah.
„Carter? Was ist los?“, fragte der Colonel besorgt. In genau diesem Augenblick kippte sie zur Seite und blieb reglos liegen, nur ein leises Krächzen kam über ihre Lippen.
„Oh mein Gott!“, rief der Major und kniete sich schnell neben Colonel Carter um ihren Kopf auf ihrem Schoß zu betten. Ihre Lippen waren blau angelaufen.
„Gift am Öffnungsmechanismus..., nicht berühren!“, krächzte sie leise, als der Jack O´Neill die Anstalten machte sie zu öffnen. Dieser schreckte sofort einen Meter zurück und betrachtete argwöhnisch die kleine Kiste aus Metall.
Colonel Carter zog Major Carter zu sich herunter.
„Hör mir zu Sam. Ihr müsst das...., das Auge auseinander bauen und den...Bernstein in Anubis Raumschiff schmuggeln. Er...kann es nicht orten mit....seinen Sensoren!!“, flüsterte sie.
Blut trat über ihre Lippen und ihre Hände krallten sich in Major Carters Ärmel, sie musste starke Schmerzen haben.
„Es ist ein...Zündungsmechanismus enthalten, aktiviert ihn. Die Zerstörungskraft ...ist groß genug...um die ganze Flotte hochgehen zu lassen. Durch einen Code den das Auge aussendet, kann Anubis nicht vom Schiff fliehen....!Passt mir gut auf Lauren auf.“ Colonel Carter schloss die Augen. Der Major sah sich entsetzt selbst sterben.
„Sam, nein, kämpfe!!!“
„Hey, viel Glück euch beiden. Sam, ihr schafft das! Ich sterbe gerne für deine Zukunft.., unsere Zukunft mit J...!“, der Atem wich aus ihr und ihre Gesichtszüge blieben mitten in dem Satz stehen.
„Nein, Sam,..... Colonel...!“, schrie der Major laut heraus und wollte gerade eine Mund-zu-Mund- Beatmung durchführen, als der Colonel sie von Sam wegriss.
„Nein, sie ist vergiftet, wollen Sie etwa auch sterben??“, flüsterte er leise und bedrohlich.
Der Schmerz war auch in seinen Augen zu sehen. Es war zwar nicht seine Sam gestorben, aber es war Samantha Carters kalter Körper, der nun vor seinen Füßen lag.
Major Carter wandte sich noch immer vor Weinkrämpfen und vor Schock in seinem Griff und versuchte sich loszureißen.

„Daniel, pack die Kiste in deinen Rucksack ein, wickle vorher noch eine Decke drum. Teal´C, du nimmst den Colonel.“, sagte er gefühllos. Er wusste dass Gefühle jetzt das letzte waren, was sie gebrauchen konnten. Wenigstens einer musste jetzt die Kontrolle behalten. Aber hatten sie denn wirklich die Kontrolle? Oder waren sie nur eine Gruppe von Marionetten in einem großem Spiel, was sie letztendlich nicht gewinnen konnten?



~**~~*_*~~~*_*~~**~

Das Team saß nun schon seit einer geschlagenen Stunde auf der Krankenstation und wartete auf die Ergebnisse von Doktor Fraiser. Colonel O´Neill trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf einem Krankenbettende herum und Teal´C saß wie immer ruhig in der Ecke. Daniel saß auf einem Stuhl ein Buch lesend und Sam..., ja Sam saß in der Ecke und wippte vor und zurück. Als jedoch der Doc in das Zimmer gestürmt kam, sprang sie auf, um keinen kranken Eindruck zu machen und sich wieder schnell in ihre Arbeit flüchten zu können. Sie hatte Jack´s Blick bemerkt, ging jedoch nicht weiter darauf ein und ließ sich nichts anmerken.
„So, Colonel, ihr Team ist gesund und auch weiterhin einsatzfähig. Colonel Carter ist tatsächlich an einer Vergiftung gestorben, also wäre es ratsam die Kiste erst zu untersuchen, bevor wir...!“
„Aber wir haben keine Zeit!“, unterbrach Major Carter Dr. Fraiser, die nun ziemlich verwirrt war.
„Hören Sie zu, ich vertraue mir selbst und wenn ich sage es ist so dringend, dass es keine Zeitverzögerungen zuzulassen gilt, dann stimmt das auch!“, brachte sie ihren Einwand erhitzt zu Ende.
„Ich hätte da eine Idee...! Folge mir Major Carter.“, mischte sich Teal´C ein und verließ den Raum. Ohne groß nachzudenken folgte Carter ihm und fand sich bald in seinem Quartier wieder, wo er seine Stabwaffe abholte, um dann in die Forschungsabteilung zu gehen. Er lud seine Waffe und schoss zum Entsetzen aller Anwesenden auf die kleine Truhe, die mit einem leisem Knack sich öffnete und etwas Glitzerndes freigab.
„Was zum Kuckuck ist denn hier los?“, schrie General Hammond über den Alarm hinweg, der bei Teal´cs Schuss ausgelöst wurde. Dieser nahm sich erst einmal die Schutzbrille, die er sich vorher schnell aufgesetz hatte ab und wollte das Auge aus der kleinen Truhe nehmen, als der General ihn davon abhielt.
„Was soll das ganze hier? Kann mir das jemand erklären?“
„Ja, Sir.“, antwortete Carter und trat vor.
Mit einem strengen Blick forderte er sie auf, endlich zu beginnen.
„Sir, sehen Sie, mein Ich aus der Zukunft hat nicht ohne Grund eine Zeitreise angetreten und wir sollten nicht die unnötig Zeit verschwenden. Denn ich vertraue mir. Und nicht nur ich!“, suchend schaute sie durch die Runde, denn Daniel und der Colonel hatten auch gerade den Raum betreten. Diese nickten einmal anerkennend und lächelten sie an.
„Und daher....!“, unsicher stoppte sie.
„Und daher haben sie einfach mal versucht die Büchse der Pandora aufzusprengen, ohne Rücksicht auf das, was sich dort drin versteckt?“, schrie Hammond kurz vorm explodieren.
Schuldbewusst senkte Carter ihren Kopf, die Röte zierte ihre Wangen.
„Sir, bitte...ich...!“
„Gehen Sie besser und nehmen sie ihren Stein mit!“, sagte er nun etwas beherrschter, aber dennoch ziemlich erregt.
Carter zog es vor gar nichts mehr zu sagen, was die bevorstehende Mission noch gefährden konnte. Sie nahm vorsichtig, um nicht mit dem Gift in Berührung zu kommen, das Auge des Ra aus der Kiste und verschwand schleunigst aus dem Labor. Die immer noch verwirrten Wissenschaftler und den wütenden General hinter sich lassend, machte sie sich auf den Weg in ihr Labor.
Auch Teal´C, Daniel und der Colonel zogen es vor, den General alleine zu lassen, denn solch eine Gesichtsröte konnte nicht normal sein. So gingen sie Major Carter in ihr Labor nach, wo sie schon dabei war, das Auge des Ra zu analysieren.
„Major Carter, es war nicht Deine Schuld. Ich war für diese Tat verantwortlich und nicht Du.“, meinte Teal´C ruhig.
Carter schaute kurz von dem Auge auf und lächelte ihn kurz an.
„Ich weiß Teal´C, es ist doch nicht schlimm. Lass uns jetzt lieber auf die momentane Aufgabe konzentrieren. Du kennst doch den Aufbau der Schiffe von Anubis genau, nicht wahr?“
Teal´C nickte einmal kurz und sagte: „ Ich vermute!“.
„Am besten gehst du die Pläne mit Daniel in Ruhe durch und bereitest Dich mit ihm auch gleich auf die Mission vor. Wir wollen doch wieder gesund nach hause kommen.“, erklärte sie ihm kurz mit einem kleinem Lächeln auf dem Gesicht.
„Dann bis dann Sam!“, verabschiedete sich Daniel, bevor er mit dem Jaffa den kleinen Raum verließ und Sam und Jack alleine zurückließ. Eine unangenehme Stille breitete sich aus und Major Carter war plötzlich sehr an ihren Schuhen interessiert.
„Ich nehme an ich kann Ihnen nicht helfen?“, witzelte der Colonel. Sie wusste, dass es seine Art einer Aufheiterung war, doch kam es ihr so absurd vor, sich ihren Colonel als Forschungsassistenten vorzustellen, dass sie lachen musste.
„Hey, was ist denn daran so witzig?“, schmollte er.
„Nun ja Sir, haben Sie sich schon mal länger als nötig in meinem Labor aufgehalten?“, prustete sie, einen erneuten Lachanfall unterdrückend.
„Immer wenn ich das Verlangen hatte Sie zu sehen!“, antwortete er mit Nachdruck.
Ihr Lachen stoppte abrupt. Seine Augen schienen sich in sie zu bohren, bis auf den Grund ihrer Seele zu schauen. Sie liebte diesen Blick, doch momentan war er vollkommen unpassend.
„Colonel...!“
„Ja Major?“, fragte er mit brüchiger Stimme.
„Ich denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für so etwas ist.“
Sie hasste sich dafür, jetzt, wo er doch endlich mal einen Anfang machte, aber es war der scheinbar ungünstigste Zeitpunkt, sie hatten doch genug Zeit. Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Hatten sie die wirklich?
„Wird jemals der richtige Zeitpunkt kommen, Sam?“
Er hatte ihren wunden Punkt erreicht. Wann war der richtige Zeitpunkt? Wie konnte sie das jemals wissen?
„Jederzeit nur nicht jetzt!“, flüsterte sie und wandte sich wieder dem Auge zu.
Der Colonel wusste, dass er jetzt nicht mehr richtig zu ihr durchdringen konnte. Sie hatte wieder in den Wissenschaftsmodus geschaltet und blendete alles andere aus. Er hatte es ja schon oft genug an ihr auf Missionen bemerkt und gesehen. Er schaute sie noch einmal an, bevor er den Raum verließ. An der Tür blieb er noch einmal stehen und schaute zurück.

Ja, sie hatte Recht. Jederzeit, nur nicht jetzt!




~**~~*_*~~~*_*~~**~

Der Colonel wollte niemanden bei seiner Arbeit stören und so ging er zu Lauren, um mit ihr ein bisschen Zeit zu verbringen. Doch als er die Tür zur Krankenstation öffnete drang ihm ein lautes Geschrei an die Ohren.
„Ich will aber zu Mummy und Daddy und nicht wieder in den kleinen Raum. Der ist langweilig!“, schrie Lauren nach Leibeskräften. Er schaute vorsichtig um die Ecke, wo Janet Mühe hatte, das kleine temperamentvolle Mädchen unter Kontrolle und somit vom Bett zu bekommen, wo sie momentan wild drauf herum hüpfte.
„Jetzt beruhig Dich doch Lauren. Sam und Jack werden Dich holen kommen, sobald sie Zeit dazu haben.“, versuchte Janet das kleine Mädchen zu beruhigen, doch es half nichts. Sie sprang weiterhin wild auf dem Bett umher. So sehr der Colonel diesen Anblick genoss, weil es ihn so sehr an Charlie erinnerte, er wollte endlich Janet entlasten, denn sie hatte bestimmt schon ohne Lauren genug um die Ohren.
„Hey meine Süße, kriegt Daddy ne Umarmung?“, fragte er Lauren, als er gerade um die Ecke kam.
Lauren hörte sofort auf zu toben und sprang vom Bett herunter, direkt in Jacks Arme.
„Daddy, da bist Du ja endlich, es war so langweilig.“, strahlte sie.
„Das kann ich mir vorstellen, ich bin auch nicht gerne hier.“, flüsterte er mit einem kleinen Zwinkern. Doch Janets Gehör war erstaunlich gut und so warf sie ihm einen halb amüsierten vernichtenden Blick zu, der in etwa sagen sollte, dass er sie doch bitte endlich in Ruhe ihre Arbeit machen lassen solle. SG-6 lag auf der Krankenstation. Sie hatten eine etwas größere Konfrontation mit den Goa´uld auf ihrer letzten Mission gehabt und erholten sich noch von den Verwundungen, von denen einige gar nicht so klein waren.
Jack nutzte die Gelegenheit und machte sich mit Lauren auf den Weg in sein Quartier.
„Daddy, wo ist Mummy?“
„Mummy ist arbeiten und wird so schnell erstmal nicht wieder aufhören.“, sagte der Colonel leise.
Lauren schaute ihn mit großen Augen an und fing auf einmal an zu grinsen.
„Ja, dass kenne ich. Manchmal ist sie tagelang arbeiten.“, lachte sie fast.
O´Neill musste grinsen. Dieses Kind war einfach unglaublich. Gerade mal 10 Jahre alt, aber einen messerscharfen Verstand. Und was hatte sie von ihm geerbt? Die Augen, eindeutig die Augen.
Schnell schloss er sein Quartier auf und Lauren schmiss sich aufs Bett und grinste ihn an.
„Daddy?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja?“, etwa erschrocken über ihren plötzlich so leisen und vorsichtigen Ton hastete er zum Bett.
„Was ist denn?“
„Wo ist eigentlich Onkel Martouf?“, fragte sie immer noch leise.
Jack schluckte hart. Ja was war mit ihm? Er war in Sams Armen gestorben. Das war er, aber dass konnte er Lauren doch nicht so sagen.
„Hör zu Lauren, Marty ist auf eine ziemlich lange Mission aufgebrochen und hat uns gesagt, dass er nicht weiß, wann er wieder zurück sein wird. Okay?“, versuchte er ihr zu erklären. Sie war zwar überdurchschnittlich klug aber immer noch ein Kind.
Lauren nickte langsam, bevor sie anfing zu grinsen.
„Denkst Du, dass er mir ein Geschenk mitbringt? Er muss doch viel rum kommen, wenn er so lange unterwegs ist. Oder?“
Jack seufzte und lächelte seine kleine Tochter traurig an. Kinder waren einfach wunderbar. Bei ihnen war alles so einfach und so schmerzfrei. Er nahm vorsichtig Laurens Kopf in seine Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Aber natürlich mein Schatz. Wie könnte er Dich denn vergessen?“, fragte er leise, als sie sich die Augen rieb und herzhaft gähnte.
„Ich glaube Du schläfst erst einmal ein bisschen!“, flüsterte er leise.
Lauren legte sich ohne Widerstand auf sein Bett und ließ sich zudecken.
„Gute Nacht, Daddy!“, nuschelte sie leise, bevor sie einschlief.
Er stand schon in der Tür und das Flur Licht fiel einen Spalt breit in den dunklen Raum.
„Gute Nacht meine Kleine.“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Lauren und verließ leise den Raum, die Tür hinter sich ins Schloss ziehend.

Der Colonel schlich schlaflos durch die Gänge des Centers, wie schon unzählige Male zuvor, doch diesmal war etwas anders, er wusste nur nicht was. Die Cafeteria hatte zum Glück für die Nachteulen noch einen kleinen Tisch voll Snacks, Obst und...Gott sei dank, dem lebensspendensten Saft des Universums: Kaffee. Gemächlich füllte er zwei Tassen und verschwand dann Richtung Laborabteilung. Zu dieser nächtlichen Uhrzeit war es dort besonders unheimlich, denn laut Colonel O´Neill war es dort am wahrscheinlichsten noch jemanden unerwartet um die Ecke flitzen zu sehen. Und in seinem Alter wäre die Gefahr des Herzinfarkts ja nicht mehr so fern wie bei Carter oder Daniel. Als er das das letzte Mal seinen Freunden gesagt hatte, brauchten Daniel und Carter eine Menge Taschentücher, da sie ihren gerade frisch getrunkenen Kaffee, der sich leider noch im Mund und nicht schon im Magen befand, über die Hosen der beiden verteilte. Seit diesem Vorfall hatte er es vorgezogen, diesen Punkt nicht mehr zu erwähnen, wenn es darum ging zu erzählen, was einem am unheimlichsten ist.
Die Tür war noch offen, nur der Major war nicht mehr zu sehen, obwohl das Labor noch hell erleuchtet war. Misstrauisch betrat er den Raum und stellte den Kaffee auf ihren Schreibtisch. Die Geräte liefen noch und der Computer zeigte komische Kurven und Linien an, woraus er schloss, dass sie noch nicht fertig war. Das Labor war nicht so groß, dass er einfach seinen Major übersehen konnte, oder war er dumm? Er machte noch einen Schritt auf den Schreibtisch zu und sah, dass ein Arm hinter diesem hervorlugte. Schnell war er bei ihr und legte ihren Kopf auf seinen Schoß.
„Carter?“, sagte er leise, ihre Wange tätschelnd.
„Carter? Genug geschlafen, wachen Sie auf...!“
Doch sie öffnete ihre Augen nicht.
„Jetzt reicht´s! Carter, wachen Sie auf, oder Sie werden den Rest ihres Lebens einem Reserveteam angehören, das Essen durch das Stargate nachliefert!!“, brüllte er in bester O´Neill Manier. Und wie nicht anders zu erwarten, schreckte sein Major hoch und sah sich verwirrt um.
„Sir?“. Sie schaute ihn verwundert an.
„Sagen Sie Carter, seit wann haben Sie nichts mehr gegessen?“
Carter wurde etwas rot und gestand kleinlich, dass sie wohl seit gestern morgen nichts mehr gegessen habe.
„So, dann trinken Sie jetzt erst einmal einen Kaffee und dann gehen Sie etwas essen.“
„Aber Sir, ich stehe kurz...!“
„Carter, das war keine Bitte! Sie nutzen ihrem toten zukünftigen Ich auch nichts, wenn Sie sich zu Tode arbeiten. Denn wer soll uns denn allen mal wieder den Arsch retten???“, stellte er klar und reichte ihr die Kaffeetasse, die in ihren Händen gefährlich schwankte.
„Und wenn ich schon dabei bin, gehen sie auch ins Bett. Sie können ja kaum alleine eine Kaffeetasse halten. Ab, ab.“
Carter wollte widersprechen, doch als sie den Blick von ihrem Colonel bemerkte, blieb ihr der Kommentar im Hals stecken.
„Kantine und dann Bett, ist das klar Sam?“, fragte er in einem leicht sarkastischen Ton.
„Ja, Sir!“ Damit schaltete sie ihre Geräte aus, aber nicht ohne noch einmal schnell ein Auge drauf zu werfen, was dem Colonel nicht verborgen blieb.
„Carter!!!“, brüllte er.
„Bin ja schon weg, Sir!“, Sie drückte noch ein paar Knöpfe, dann war es ruhig in ihrem sonst so belebten Labor. Der Colonel hielt ihr die Tür auf und ließ sie passieren, nur um hinter ihr die Tür abzuschließen.
Der Major war schon ein paar Schritte in Richtung Kantine gegangen, als O´Neill leise vor sich hin flüsterte.
Carter drehte sich schnell um und grinste frech.
„Ich Ihnen auch Sir. Schlafen sie gut.“


~**~~*_*~~~*_*~~**~


Der Morgen kam viel zu schnell und der Wecker war viel zu schrill nach O´Neills Geschmack. Er fegte ihn mit einer Bewegung von seinem Nachtisch. Auf dem Boden gab er noch ein paar Zuckungen von sich, bevor er still war. Er wollte sich gerade noch einmal umdrehen, als sich etwas auf ihn setzte und auf ihm rum hüpfte.
„Mummy war heute Morgen schon hier. Sie sagte, sie hätte es hinbekommen und dass ich Dich pünktlich wach machen soll. Es ist irgend so etwas wie eine Besprechung oder so.“, plapperte Lauren fröhlich.
Jack drehte sich noch einmal um, bevor er den Sinn der Worte erst richtig begriff. Auf einmal saß er senkrecht im Bett.
„Jetzt werden Götter getötet.“, sagte er leise, nicht realisierend, dass Lauren immer noch auf ihm saß.
„Man kann Götter töten Daddy? Wie cool.“
Jack zuckte zusammen.
„Was?“
„Du sagtest gerade , dass jetzt Götter getötet werden. Wie macht man das?“, fragte sie neugierig.
„Ich habe nur vor mich hingeredet. Natürlich geht das nicht, mein Schatz!"
Lauren nickte ernsthaft.
„Ich muss jetzt weg. Soll ich dich vorher noch zu Tante Janet bringen?“
Bei dem Wort Janet sprang sie auf die Füße und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
„Ich mag Tante Janet..“
Jack lächelte.
„Wer mag sie nicht. Aber du musst mir versprechen, dass Du lieb zu ihr sein wirst, solange Mummy und Daddy nicht da sein werden, was auch nicht auf dem Bett rum hüpfen einschließt, in Ordnung?“
„Ja, verstanden.“
„Wenn ich wiederkomme, habe ich eine Überraschung für Dich, also denk dran, schön brav sein.!“
Jack nahm die Kleine an die Hand, die sich schon vor ihm angezogen hatte und machte sich auf den Weg zur Krankenstation um Lauren bei Janet abzugeben, die schon bescheid wusste und genug Bestechungsmittel da hatte, um sie ruhig zu halten. Die Süßigkeiten hatte sie gerade noch in eine Tüte und hinter ein großes Gerät stecken können, bevor Jack und Lauren rein kamen.
„Tante Janet!“, rief Lauren und warf sich der Doktorin in die Arme.
Janet musste lächeln und drückte den kleinen blonden Engel fest an sich.
„Hey, na? Wollen wir mal schauen, ob wir noch was Süßes für Dich da haben?“
„Au ja!“, lachte Lauren und griff sich Janets Hand doch ließ diese sofort wieder los, um zu Jack zurückzulaufen.
„Machs gut Daddy, bist Du lange weg?“, fragte sie.
„Nein mein Schatz. Ich bin bald wieder da. Und denk dran, ich habe wenn ich zurück bin eine Überraschung für Dich.“, fügte er noch mit einem Augenzwinkern hinzu.
Lauren grinste verschwörerisch, zwinkerte ihm zu und lief zurück zu der immer noch wartenden Janet.
„Machen Sie es gut Colonel und viel Glück!“, rief sie ihm zu, als sie Lauren in das Nebenzimmer führte.
„Ihnen auch Doc, Ihnen auch!“

~**~~*_*~~~*_*~~**~


„Kann mir jetzt bitte jemand noch einmal erklären, warum wir ausgerechnet auf Anubis Mutterschiff müssen, das von etwa 50-60 Mutterschiffen anderer Systemlords umgeben ist?“, fragte Daniel zweifelnd.
„Daniel, ich sag es Dir noch einmal: Wir kommen, wir sehen, wir bomben und wir gehen!“, antwortete Colonel O´Neill leicht gereizt.
„Und wenn das mit dem Gehen nicht ganz so einfach und unentdeckt wird wie wir uns das so vorstellen?“
„Daniel, ich habe das Auge extra so modifiziert, dass es eine Art blasenähnlichen Schutzschild um uns herum erstellt, sodass uns die Sensoren von Anubis nicht einmal wahrnehmen können!“, gab Sam nun auch langsam wütend zurück.
„Okay, ich wollte nur noch einmal sicher gehen, dass wir uns wirklich im Klaren darüber sind, was wir vorhaben.“
O´Neill winkte drehte sich noch einmal zum Fenster des Kontrollraums um und zeigte dem General neun Finger.
„General, wenn wir zurückkommen haben wir dann neun mal die Erde vor dem Untergang bewahrt!“
„Zehn mal!“, mischte Teal´c sich ein.
„Du zählst ja immer noch mit Großer!“, stellte O´Neill amüsiert fest.
Teal´C schaute ihn nur mit hochgezogener Augenbraue an.
„Ist ja gut brauner.“
„Also, wenn wir zurückkommen, sind es zehn Mal. Verdient das nicht irgendwie eine Torte, oder etwas in der Art?“, wandte er sich wieder an den General.
„SG-1, Sie haben jetzt grünes Licht! Kommen Sie heil wieder nach Hause und viel Erfolg!“, gab er ihnen noch mit auf den Weg.
„Ich denke das war ein Nein, Jack!“, antwortete Daniel grinsend.
„Hey, er hat nicht Nein gesagt also....!“.
Das Wurmloch verschluckte den Rest seiner Worte, als er den blauen Horizont betrat


© 2008 Sammytammy


Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.