Er zuckte zusammen, als er plötzlich bemerkte, das Sam in der Tür stand und ihn wartend ansah. Also, was meinen Sie, Colonel? fragte sie erneut während sie eintrat und die Tür hinter sich abschloss, niemand sollte jetzt hier einfach reinplatzen. Dieses Band aufzunehmen war unheimlich schwer gewesen, aber sie musste es einfach tun. So konnte es nicht weitergehen und sie würde ihn hier nicht eher wieder rauslassen, bevor er ihr nicht eine Antwort gegeben hatte. Doch so langsam verließ sie der Mut als er sie nur entgeistert anstarrte und sie dachte ´Oh man Sam, bist du von allen guten Geistern verlassen? Er ist dein Vorgesetzter und du servierst dich ihm hier quasi auf dem Silbertablett.´ Sie drehte sich um, murmelte Sorry und wollte gerade die Tür wieder aufschließen als Jack aus seiner Starre erwachte, aufsprang und sie an der Schulter festhielt. Sie ließ die Tür los und drehte sich um, Jack sah Tränen in ihren schönen blauen Augen. ´Oh man´, dachte er, `in diesen Augen möchte ich ertrinken.´
Ach Sam seufzte er und nahm sie zärtlich in die Arme. Sam schmiegte sich kurz an ihn, das hatte sie sich schon so lange gewünscht. Dann löste sie sich aber leicht und schaute ihn fragend an. Also Jack, was meinst du nun mit ´Nicht so`? Der Colonel sah ihr tief in die Augen und atmetete durch, jetzt oder nie. Ich liebe dich, Sam und ich will dich, du ahnst gar nicht wie sehr. Alles in mir verzehrt sich nach dir. Wenn du neben mir stehst, mit mir redest oder mich einfach nur anlächelst dann gebrauche ich meine ganze Selbstbeherrschung um nicht sofort und auf der Stelle über dich herzufallen!
Sam lief bei diesen Worten ein wohliger Schauer über den Rücken und sie lächelte verträumt. Ja, aber... Jack legte ihr zärtlich den Finger auf den Mund. Pst Sam, lass mich bitte ausreden. Sie nickte und er fuhr fort. Du hast recht. Ich war erregt, als du in dem Umkleideraum auf mir gesessen hast und meiner größter Wunsch war es, dir einfach die Kleider vom Leib zu reißen und dich ins Land der Sinne zu entführen, aber es war der falsche Ort, der falsche Zeitpunkt. Jack seufzte erneut. und die falsche Person.
Sam kniff fragend die Augen zusammen. Was zum Teufel meinte er denn nun damit wieder? Falscher Ort und falscher Zeitpunkt verstand sie ja noch.
Falsche Person? Wen meinst du damit?
Jack hatte Tränen in den Augen. Nun war Sam vollends verwirrt. Jack O´Neill, der stahlharte Colonel, WEINTE!?
Mich, erwiderte Jack ruhig.
Dich!? Aber... Sam schüttelte den Kopf. War der Kerl jetzt komplett verrückt?
Du hast etwas besseres als mich verdient, murmelte er. Oder vielmehr, ICH habe dich nicht verdient.
Sam
kniff sich selber in den Arm. Das konnte ja wohl nur ein schlechter Traum sein.
Autsch verflixt, das tat weh, also kein Traum.
Jack, was meinst du? Warum habe ich etwas besseres
verdient? Liebe muss man sich nicht verdienen, sie erwischt einen oder nicht.
Und mich hat sie voll erwischt. ICH LIEBE DICH, schon so lange das ich gar
nicht mehr weiß, wann genau es eigentlich begonnen hat! Ich habe diese Gefühle
unterdrückt, wollte es mir nicht eingestehen, das du mehr für mich bist als nur
mein Vorgesetzter oder ein Freund. Aber damit ist jetzt Schluss, ich kann nicht
mehr mit dir zusammenarbeiten und so tun, als würde ich nichts für dich
empfinden. Sam sah ihm tief in die Augen, die noch immer tränennass waren. Was
sie sah, ließ sie hoffen. Es war eindeutig Liebe die aus diesem Blick sprach.
Liebe die er für sie, Sam, empfand. Sie sah aber auch noch etwas anderes, sie
sah Schmerz und Traurigkeit.
Ich bringe den Menschen, die ich liebe nur
Unglück. sagte er so leise das sie ihn kaum verstand, während eine Träne seine
Wange runterrollte. Mit einer zärtlichen Geste fing Sam sie mit ihrem Finger
auf, nahm Jack bei der Hand und führte ihn zum
Bett. Eine andere Sitzmöglichkeit gab es in dem Quartier nicht. Sie
setzte sich neben ihm, es schien eine längere Unterhaltung zu werden und die
wollte sie nicht unbedingt im stehen absolvieren, auch wenn es herrlich war
seine starken Arme um sich zu spüren und sich an ihn zu kuscheln.
Für einen Moment vergaß sie alles um sich herum, sie
schloss die Augen und dachte nur daran, wie es wäre wenn er sie jetzt ausziehen
würde, langsam und unendlich zärtlich würde er sie streicheln. Mit seinen
Fingern würde er auf Entdeckungsreise gehen, jeden noch so kleinen Winkel
ergründen. Sam spürte wie ihr Körper auf diese Gedanken reagierte, alles in ihr
vibrierte. Sie wollte ihn so sehr, das es schon schmerzte. Warum merkte er
nicht, was in ihr vorging? Warum reagierte er nicht? Er konnte doch nicht so
blind sein um zu übersehen, was mit ihr los war. ´Verflucht Jack, warum
tust du mir das an!´ Sie öffnete ihre Augen und sah geradewegs in seine,
sie spürte wie er zitterte. Er hatte es also scheinbar doch bemerkt. Langsam
näherte sich seine Hand ihrem Gesicht, zärtlich streichelte er ihr über die
Wange, es war eine Berührung die sie elektrisierte. Sie küsste seine
Handfläche, er erschauderte. Sie sah wie sich seine Hose wölbte und musste
grinsen, da drinnen rührte sich etwas ganz gewaltig und wollte unbedingt an die
frische Luft. Unendlich langsam und aufreizend ließ sie ihre Hand auf dem Hemd
an seiner Brust runter zur Hose gleiten, dort angekommen verharrte sie einen
Moment auf der Wölbung, streichelte kurz darüber. Jack zog hörbar die Luft ein.
Sam rutschte näher zu ihm, nahm ihre Hand weg und begann sein Hemd zu öffnen.
Knopf für Knopf, dabei sah sie ihm in die Augen. Er war total gefangen in
diesem Blick, wollte ihre Hand wegschieben und konnte es doch nicht.
Sam..., nicht,
murmelte er als kläglichen Versuch, sie von ihrem Tun abzubringen. Doch
Jack, doch, sagte sie leise, während sie anfing jedem geöffneten Knopf einen
Kuss auf seine herrlich beharrte Brust folgen zu lassen. Ihre Zunge spielte mit
seinen Brustwarzen, während ihre Hand den letzten Knopf öffnete. Sie streifte
ihm das Hemd ab, willenlos ließ er alles mit sich geschehen. Der starke Colonel
O´Neill hatte keine Kraft sich gegen sie zu wehren und eigentlich wollte er es
ja auch gar nicht.
Sanft drückte sie an seine Brust, er begriff und
legte sich hin. Nun lag er auf dem Rücken und sah zu, wie Sam sich ihr Shirt
über den Kopf zog. Sie trug keinen BH und er sah ihre festen Brüste. `Mein
Gott, ist sie schön´, dachte Jack und sah Sam bewundernd an. Sein Blick
ging langsam von oben nach unten an ihrem Körper entlang, zum ersten Mal sah er
sie wirklich als Frau, sozusagen mit allem drum und dran, was normalerweise von
der Uniform verdeckt wurde. Ihm war natürlich klar, das sie einen
durchtrainierten Körper haben musste, sie ist Soldatin und körperliche Fitness
die Grundvoraussetzung, aber was er hier zu sehen bekam, war in seinen Augen vollkommen.
Er konnte seinen Blick kaum von ihr wenden. Auf eine rätselhafte Weise war er
dieser Frau verfallen, das musste er sich eingestehen, ob er es nun wahrhaben
wollte oder nicht.
Sam legte sich neben ihm und er nahm ihre eine Brust
zärtlich in die Hand, rieb mit dem Daumen und dem Zeigefinger leicht dagegen.
Sofort stellte sich die Brustwarze auf. Sam schob zärtlich aber bestimmt seine
Hand beiseite, dann widmete sie sich wieder seiner Brust. Mit der Zunge fuhr
sie langsam daran runter bis sie bei der Hose angekommen war. Wieder legte sie
ihre Hand auf die nun noch deutlichere Wölbung und strich mehrmals darüber, bis
sie schließlich den Reißverschluss öffnete.
Seine eng anliegende schwarze Retro-Shorts konnte nur schwer
zurückhalten, was da partout rauswollte. Mit Jack´s Hilfe streifte sie ihm die
Jeans ab. Mit der Zunge strich sie aufreizend langsam an der Innenseite seiner
Schenkel entlang, während ihre linke Hand in seiner Shorts verschwand und sie
mit den Fingerspitzen sanft über seinen Penis streichelte. Jack erschauderte
unter ihren Berührungen.. Schließlich ließ Sam von ihm ab und stand auf. Sie
stellte sich provozierend vor ihm hin,
sah ihn an und er verstand. Jack setzte sich auf und öffnete quälend langsam
den Reißverschluss ihrer Jeans, zwischendurch spielte seine Zunge mit ihrem
Bauchnabel. Dann zog er die Jeans runter und ließ sie daraus steigen. Nun trug
sie nur noch ihren String Tanga, der im Grunde ja auch
mehr zeigte als verdeckte. Jack musste bei
diesem Anblick förmlich nach Luft schnappen, er umfasste ihre Hüfte und
zusammen ließen sie sich auf´s Bett fallen.
Einen Moment lang sahen sie sich nur in die Augen,
sie fühlten sich dem anderen so nah und beide spürten, es würde niemals wieder
so werden wie es war, wenn sie jetzt weitermachten. Jack seufzte. `Es ist
ein Fehler, das darfst du nicht. Du wirst ihr wehtun und sie unglücklich
machen, so wie du schon Sara unglücklich gemacht hast.´ Doch Jack konnte
und wollte sich seinen Gedanken nicht stellen, nicht jetzt, nicht hier. Einmal,
nur einmal, wollte er Sam spüren, sie fühlen und ihr so unendlich nah sein. Er
wollte alles von ihr in sich aufsaugen, denn es müsste dann für den Rest seines
Lebens reichen.
Sam rutschte vom Bett und kniete sich vor Jack. Er
lag ganz ruhig und rührte sich nicht. Gespannt wartete er darauf, was sie sich
noch alles einfallen lassen würde um ihn zu verwöhnen. Jede einzelne Berührung
von Sam auf seiner Haut ließ ihn vor Erregung aufstöhnen.
Langsam ließ sie beide Hände mit kreisenden
Bewegungen an seinen Schenkeln hochgleiten bis sie wieder bei der Wölbung
angekommen war. Jack hob leicht das Becken und Sam streifte ihm die Shorts ab.
Sein Penis, endlich befreit von der Enge, stellte sich sogleich auf. Er war
hart und es pochte fürchterlich in ihm, Jack stand kurz vor der Explosion und Sam
registrierte dieses mit einem leichten lächeln. Mit einer schnellen Bewegung
hatte sie sich ihren String Tanga abgestreift. Dann fing sie wieder an, mit
ihrer Zunge an seinen Schenkeln hochzufahren. Oben angekommen spielte ihre
Zunge mit seinem Penis, sie nahm ihn in den Mund, lutschte und saugte leicht
daran. Jack zuckte stöhnend unter ihren Berührungen zusammen.
Oh Gott, Sam. Was machst du
mit mir. Ich halte das nicht mehr aus. Er hatte gar nicht bemerkt, das er die
Worte laut gesagt hatte. Sam lachte leise, es war ein heiseres und verführerisches
Lachen. Es ging ihm durch und durch.
Geduld Jack, Geduld. Dein kleiner Freund soll doch
auch seinen Spaß haben. Sie rutschte langsam wieder hoch auf´s Bett und
achtete darauf, das ihr Körper immer fest an seinen gedrückt war. Er fühlte ihre
warme, weiche Haut und ein wohliger Schauer durchfuhr ihn. Ihr Gesicht war
seinem jetzt ganz nah, ihre Lippen trafen seine zu einem zärtlichen Kuss. Ihre
Zungen spielten miteinander. Sam wollte sich auf Jack setzen um nun langsam dem
Höhepunkt entgegen zu gehen, aber da hatte sie nicht mit ihm gerechnet. Er
hatte zunächst etwas anderes vor, denn obwohl es ihm immer schwerer fiel, sich
zurückhalten, wollte er sich revanchieren.
Nein Sam, warte.
Sie schaute ihn fragend an.
Jetzt bin ich dran. Sanft drückte er sie auf´s
Bett. Er gab ihr einen zarten Kuss, dann wanderte seine Zunge an ihrem Hals
entlang runter zum Busen, zärtlich knabberte er an ihren Brustwarzen bis sie
hart wurden. Sam durchlief es heiß und kalt. Sein Atem streifte ihre Haut und
machte sie fast verrückt. Seine Zunge ging weiter auf Wanderschaft, runter zu
ihrem Bauchnabel. Er verteilte kleine Küsschen drumherum, ließ seine Zunge
kreisen und versetzte sie so fast in Extase. Sam keuchte und bäumte sich auf.
So etwas hatte sie noch nie erlebt. Jack´s Zunge setzte ihren Weg fort und
landete zwischen ihren Schenkeln, automatisch öffnete sie die Beine etwas.
Seine Zunge erwischte ihren Kitzler, ließ sie unendlich langsam drüber kreisen.
Sacht knabberte er an ihren Schamlippen. Sam zitterte. Jack ließ seine Zunge
wieder zu ihrem Bauchnabel wandern, dafür übernahm nun seine rechte Hand die
Tätigkeit zwischen ihren Beinen. Sanft ließ Jack seine Finger über ihre seidige
Nässe kreisen, bis er gefunden hatte was er suchte. Sacht tauchte er seinen Zeigefinger
ein, während sein Daumen weiter sanft ihren Kitzler streichelte. Sam stöhnte
leise auf.
Bitte Jack, ich will dich in mir spüren.
Langsam legte er sich auf sie und drang vorsichtig
in sie ein. Rhythmisch bewegte er sich auf und ab, immer darauf bedacht ihr
nicht weh zu tun. Dann zog er sich wieder etwas zurück, nur um gleich wieder in
sie eintauchen zu können. Sam hielt es nicht mehr aus. Bitte Jack! Sie
keuchte, auch er atmete immer schneller. Sam umklammerte ihn mit ihren Beinen,
so das sie ihn noch tiefer in sich fühlen konnte. Am liebsten hätte sie ihn
vollständig in sich aufgenommen. Er spürte, wie sie kam und auch er konnte und
wollte sich nun nicht mehr länger zurückhalten. Mit einem letzten tiefen
Seufzer stieß er noch einmal fest zu und ergoss sich in ihr, in gleichen Moment
hatte auch Sam ihren Orgasmus.
Anschließend lagen sie erschöpft nebeneinander und
atmeten schwer. Wow, sagte Sam nur bevor sie an Jack gekuschelt in einen
leichten Schlaf fiel, auch er nickte ein.
Etwa eine Stunde später wachten beide wieder auf,
Sam suchte und fand Jack´s Hand.
Ich liebe dich.
Ich... Ich liebe dich auch Er zog seine Hand weg.
Sam stutzte. Hast du etwas?
Nein, aber... vielleicht solltest du jetzt lieber
gehen. Es ist gleich Zeit zum aufstehen und ich glaube, es wäre nicht gut, wenn
man dich aus meinem Quartier kommen sieht.
Sam seufzte. Er hatte Recht. Nein, sagte sie
leise, das wäre es wohl nicht. Sie hatte Tränen in den Augen und wusste
eigentlich selbst nicht genau warum. Oder doch?
Sam stand auf, zog sich an und schaute zu Jack, der
noch immer regungslos auf dem Bett lag. Er sah sie mit seinen wunderschönen
braunen Augen an und plötzlich wusste sie Bescheid. Sie wusste was das Nicht
so bedeuten sollte. Nur warum das wusste sie nicht.
Sam ging zu Tür, lehnte ihren Kopf kurz an das kalte
Metall und atmete tief durch. Dann straffte sie ihre Schultern, schloss die Tür
auf.
Bis nachher.... Colonel.
Ja, bis nachher, Major
Sam verließ fast fluchtartig Jack´s Quartier, so
dass sie nicht mehr hörte wie er leise Es tut mir so leid, Sam sagte.
Sam rannte die Gänge entlang, als würde es um ihr
Leben gehen. Mühsam unterdrückte sie die Tränen. Soldaten, die ihr begegneten,
konnten nur verwundert beiseite springen. In ihrem Quartier angekommen ließ sie
sich auf´s Bett fallen und weinte, bis sie vor Erschöpfung einschlief.
Erst ein Klopfen an der Tür ließ sie aufwachen.
Zunächst dachte sie, sie hätte das alles nur geträumt. Aber sie fühlte noch
Jack´s Hände auf ihrem Körper und schmeckte noch seine Küsse. Es war kein Traum
gewesen. Sie hatte mir ihrem Vorgesetzten geschlafen, sie hatten sich ihre
Liebe gestanden und dann hatte er sie zurückgestoßen. Nein, nicht mit Worten.
Ein Colonel O´Neill gebraucht nicht viele Worte. Es waren sein Blick und das
was er NICHT gesagt und getan hatte. Er hatte sie NICHT in den Arm genommen, er
hatte ihr NICHT gesagt wie schön er es mit ihr fand. Er hat es beendet, bevor
es überhaupt begonnen hat.
´Nicht so´, nun wusste sie was er meinte. ´Nicht so`
wie sie es sich wünschte. ´Nicht so`- nicht als Paar. Sie beide würden kein
Paar werden. Aber warum? WARUM? An den
Militärregeln konnte es doch nicht mehr liegen. Die waren vor etwa drei Monaten
endlich geändert worden, so das es nun
auch Vorgesetzten und ihren Untergebenen gestattet ist, eine Beziehung
miteinander einzugehen. Das diese Änderung dringend notwendig gewesen war,
bezeugt die Tatsache, dass allein in den letzten zwei Monaten vier Paare von
dieser Basis geheiratet hatten! Das war es also nicht. Aber WAS war es dann!?
WAS?
Es klopfte erneut, diesmal etwas fester und Sam
schreckte aus ihren Gedanken hoch.
Herein, murmelte sie leise, kaum hörbar.
Die Tür öffnete sich und Dr. Fraiser kam herein.
Sam?
Die Angesprochene rührte sich nicht, sie lag
zusammengekauert auf dem Bett und drehte Janet den Rücken zu.
Sam? Alles in Ordnung? Als du vorhin nicht zur
Besprechung erschienen bist, sagte der Colonel, du wärst krank. Da wollte ich
mal nach dir sehen.
Sam lachte kurz auf, es klang bitter und Janet sah
ihre Freundin erstaunt an.
So, hat er das gesagt. Es war mehr eine
Feststellung als eine Frage. Janet zog eine Augenbraue hoch. Hier stimmte doch
etwas ganz und gar nicht. Sie setzte sich neben Sam auf´s Bett und strich ihr
zart über den Rücken.
Sam? Kann ich dir helfen?
Sam drehte sich um und schüttelte den Kopf. Nein
Janet, mir kann niemand helfen. Ich muss damit alleine fertigwerden. Mach dir
keine Sorgen, mir geht es gut. Sie merkte selber, wie idiotisch dieser letzte
Satz angesichts ihrer von Tränen geröteten Augen war.
Janet spürte, das Sam nicht reden, sondern lieber
allein sein wollte. Sie stand auf und ging zur Tür. Ach, der General hat euch
für heute übrigens frei gegeben, da nichts besonderes los ist. Aber morgen früh
um 9 Uhr möchte er euch im Besprechungsraum sehen!
Sam nickte. Ich werde da sein, Janet.
Okay
Janet?
Sie drehte sich um. Ja?
Danke!
Wenn du reden möchtest, Sam. Ich bin für dich da,
immer und zu jeder Zeit!
Ich weiß.
Janet nickte ihrer Freundin noch einmal aufmunternd
zu, dann verließ sie Sam´s Quartier. Kurz bevor sie die Tür schloss, hörte sie
wie Sam wieder anfing zu weinen und es tat ihr weh, ihrer besten Freundin
scheinbar nicht helfen zu können. Sie wusste, Major Dr. Samantha Carter war
eine starke Persönlichkeit die mit Problemen welcher Art auch immer umgehen
konnte, das hatte sie nicht nur einmal unter Beweis gestellt. Hier musste etwas
wirklich gravierendes vorgefallen sein, um sie so dermaßen aus der Bahn zu
werfen.
DREI WOCHEN SPÄTER
Der Alltag hatte alle wieder im Griff, aber es war
nicht mehr wie es einmal war. Sam und Jack waren nicht mehr so, wie sie mal
waren, obwohl beide so taten als wäre alles wie immer. Jeder machte sich seine
Gedanken, was mit den beiden sein könnte, aber wissen tat es niemand. Janet
versuchte an Sam heranzukommen, aber es war aussichtslos. Sam hatte sich völlig
in sich zurückgezogen, ihr Lächeln war verschwunden und sie unternahm auch
nichts mehr mit ihren Freunden. Kurz gesagt: Samantha Carter hatte im Grunde
aufgehört zu leben, sie existierte nur noch. Es war als hätte sie ihren
Lebensmut verloren. Alles was sie tat, tat sie automatisch. War sie nicht auf
einer Mission, war sie meistens in ihrem Labor. Sie arbeitete wie eine
besessene und Janet machte sich immer größere Sorgen um ihre Freundin, lange
würde sie das nicht mehr aushalten und zusammenbrechen. Davon war Janet
überzeugt, nur wusste sie nicht was sie dagegen unternehmen sollte. `Ich
muss mal mit General Hammond darüber sprechen´ dachte sie, während sie den
Gang zur Krankenstation entlang ging.
Aber es ging nicht nur Sam schlecht, auch Jack
bereitete seinen Freunden Kopfzerbrechen. Er war irgendwie richtig aggressiv
geworden, nichts konnte man ihm recht machen. Wegen jeder Kleinigkeit ging er
in die Luft und schnauzte jeden an der ihm begegnete. Alle in der Basis ging
ihm nach Möglichkeit aus dem Weg, die Gefahr von ihm als Punchingball verwendet
zu werden, war einfach zu groß.
Dienstlich gesehen gab es mit den beiden weniger
Probleme, sie waren Soldaten und hatten daher gelernt, privates von der Arbeit
fernzuhalten, meistens jedenfalls. Sie hatten sich, mehr oder weniger, im
Griff. Sie gingen ihrer Arbeit nach, bereisten fremde Planeten, kämpften oder
schlossen neue Freundschaften, die für die Erde von großem Nutzen sein konnten.
Wie gesagt, es gab dienstlich keine Probleme wenn man von der doch recht
gravierenden Tatsache absah, das beide unvorsichtiger geworden waren und im
Kampf einfach zuviel riskierten. Es schien, als wäre es ihnen egal, wenn sie
getötet werden. Und diese Tatsache wiederum machte es zu einem Problem für
General Hammond. Er hatte schon ernste Gespräche mit ihnen, natürlich getrennt
voneinander, geführt. Er hatte sie gebeten, eigentlich mehr angefleht, besser
auf sich aufzupassen und nicht mehr soviel zu riskieren, da er sonst seine
Konsequenzen daraus ziehen müsste. Obgleich auch beide diese in Aussicht
stehenden Konsequenzen scheinbar nicht störten, versprachen sie dem General
schließlich etwas vorsichtiger zu sein. Vielleicht wollten sie aber auch
einfach nur ihre Ruhe vor ihm haben. Auf jeden Fall konnten Daniel und Teal´c
dem General ein paar Tage nach dem letzten Gespräch berichten, das die beiden
nun mit der nötigen Vorsicht handelten. Das beruhigte ihn schon mal ungemein, wenigstens
ein Problem gelöst.
Eines hatte sich aber nicht geändert. Beide gingen
sich, sowohl dienstlich als auch privat, aus dem Weg. Kam der eine in den Raum,
verließ der andere ihn sofern es sich um nichts dienstliches handelte. War dies
aber der Fall, z. b. bei den Besprechungen mit dem General, dann versuchten sie
sich soweit wie möglich auseinanderzusetzen, immer bedacht, den anderen nicht
im Blick haben zu müssen.
Die unzertrennlichen vier wie sie früher von den
anderen in der Basis immer genannt wurden, gab es nicht mehr, dem SG-1 Team
drohte das Aus. Irgendwie machte jeder sein eigenes Ding, wenn sie auf einer
Mission waren. Die Garantie einer für alle alle für einen
gab es schon eine Weile nicht mehr. Es war
eigentlich nur eine Frage der Zeit wann es zum großen Knall kommen würde oder
zur Katastrophe.
Einige Tage später bekam SG-1 von General Hammond
den Auftrag, den Planeten PX-5669-31 zu erkundschaften. Alles ging routinemäßig
vonstatten, so dass SG-1 ohne Schwierigkeiten auf dem Planeten ankam.
Major?
Nun ja, Sir erwiderte sie kühl, während sie ihre
Messgeräte checkte, Dieser Planet scheint der Erde sehr ähnlich zu sein. Die
Atmosphäre und Erdbeschaffenheit sind fast identisch.
Was sie nicht sagen, erwiderte Jack leicht ironisch.
Sam wurde wütend. Warum fragen sie, wenn sie so
schlau sind und scheinbar schon alles wissen?
Ich wollte von ihnen etwas erfahren, was nicht so
offensichtlich ist, wie die Tatsache, das dieser Planet PX..., wie auch immer,
der Erde ähnlich sieht.
Würde es etwas geben, hätte ich es ihnen sicherlich
bereits gesagt! erwiderte Sam scharf.
Teal´c hob die Augenbraue und Daniel seufzte. `Nicht
schon wieder so ein unsinniger Streit´, dachte er genervt und sagte. Jack,
meinst du nicht, wir sollten anfangen den Planeten zu erkunden? Der General hat
uns schließlich nur 3 Stunden Zeit gegeben. Ziemlich wenig, wenn ihr mich
fragt.
Jack sah Sam noch einmal mit funkelnden Augen an,
sie erwiderte den Blick ohne mit der Wimper zu zucken, dann wandte er sich ab.
Du hast recht, Daniel. Ich schlage vor, du und
Carter gehen nach Osten, Teal´c und ich nach Westen. In zwei Stunden; er sah
auf seine Uhr, also Punkt 12 Uhr treffen wir uns hier wieder. Und immer in
Funkkontakt bleiben, verstanden?
Alle nickten und so machten sich die beiden Gruppen
auf den Weg.
Daniel und Sam gingen etwa 30 Minuten schweigend
nebeneinander her ohne auf etwas besonderes zu stoßen, ab und an warf der
Archäologe seiner Kollegin einen besorgten Blick zu. Sam sah aus, als wäre sie
mit ihren Gedanken ganz woanders.
`Es macht sie kaputt´, dachte Daniel, `was
auch immer sie bedrückt, sie wird daran zugrunde gehen. Ach Sam, wenn du dir
doch bloß helfen lassen würdest.´ Zart streichelte er ihr über den Arm, sie
lächelte ihn zwar dankbar an, aber ihre Augen blickten traurig und es schien
als würde sie durch ihn hindurchsehen. Der Glanz und das Feuer was er immer in
ihren Augen sah, wenn sie einen neuen Planeten erforschten, waren verschwunden.
Das einzige was man jetzt in ihrem Blick sah, war Leere.
`Verdammt Jack, was hast du ihr bloß angetan´,
dachte er wütend. Denn das der Colonel etwas mit ihrem Zustand zu tun haben
musste war offensichtlich, aber was?
Plötzlich hörten sie ein rascheln, doch bevor sie
überhaupt richtig reagieren konnten, wurde auch schon das Feuer auf sie
eröffnet. Mit einem Hechtsprung wollten sie sich gerade hinter einem Felsen in
Sicherheit bringen, als Sam getroffen und mit einem Stöhnen vornüber zu Boden
fiel, dabei schlug sie mit dem Kopf auf einen Stein. Regungslos blieb sie
liegen.
Sam!!! schrie Daniel entsetzt und vergaß alle
Vorsicht. Er stürzte auf sie zu, aber noch bevor er sie erreichte, bemerkte er
einen süßlichen Geruch und brach bewusstlos zusammen.
Jack und Teal´c waren derweil genauso schweigsam nebeneinander
hergegangen, aber bei den beiden war es im Grunde ja nichts ungewöhnliches.
Jack holte sein Funkgerät heraus.
O´Neill an Carter, schon etwas entdeckt? Er
wartete einen Moment. Carter, Daniel hört ihr mich? Jack schaute zu Teal´c.
Da stimmt doch etwas nicht.
Teal´c nickte. Das fürchte ich auch, wir
sollten... Noch bevor er den Satz
zuende sprechen konnte, hatte sich Jack bereits umgedreht. Bitte lieber Gott,
bitte lass ihr nichts passiert sein, betete er leise, während er so schnell er
konnte in die Richtung rannte, in die Sam und Daniel gegangen waren. Teal´c
folgte ihm.
Jack sah Sam und Daniel schon von weitem am Boden
liegen. `Sam, oh bitte nicht´, dachte er und rannte weiter ohne auf eine
mögliche Gefahr zu achten. Wenige Meter vor ihr brach er bewusstlos zusammen
und auch Teal´c erging es nicht anders.
Etwa eine Stunde später
Oh mein Schädel, murmelte Jack als er sich etwas
zu hastig bewegte. Er schaute sich vorsichtig um und entdeckte Daniel und
Teal´c die auch langsam wieder zu sich kamen. Dann sah er Sam, sie lag auf
einer Trage die wiederum auf etwas lag, was wohl ein Bett darstellen sollte.
Sie sah aus, als wäre sie tot. Jack kroch zu ihr hin, mit zitternder Hand
fühlte er nach ihrem Puls. Er hatte Angst nichts zu spüren. Gott sei Dank,
seufzte er leise, als er einen Puls, wenn auch nur ganz schwach, fühlen konnte.
Halte durch, Sammy. Bitte halte durch, sagte er mit Tränen in den Augen Das
habe ich doch nicht gewollt!
Daniel hatte die Szene verwundert beobachtet, dann
sah er sich erst einmal um. Der Raum war nicht sehr groß, es gab ziemlich weit
oben ein kleines Fenster mit Gittern durch das etwas Licht fiel. Die Tür schien
aus massivem Eisen zu sein. Außerdem gab es einen Tisch und drei
Sitzgelegenheiten, die aussahen wie eine Mischung aus Sessel und Couch. Er
suchte nach weiteren Schlafmöglichkeiten, aber es gab nur das eine Bett, auf
dem Sam lag.
Teal´c, sagt dir das hier irgend etwas? fragte
Daniel.
Tut mir leid, Daniel Jackson. Aber mir ist kein
Volk bekannt, dessen Lebensraum dem der Menschen so ähnlich ist.
Habe ich mir fast gedacht, murmelte Daniel und
sein Blick fiel auf Jack, der zusammengesunken bei Sam saß und überhaupt nicht
ansprechbar war. Er hielt ihre Hand und sprach leise auf sie ein. Daniel hörte,
wie er immer und immer wieder sagte Sammy, das habe ich nicht gewollt. Verzeih
mir.
Er machte sich Sorgen um ihn, aber noch mehr um Sam,
die nach wie vor ohne Bewusstsein war, was wohl von der Kopfverletzung
herrührte die sie sich beim Sturz auf den Stein zugezogen haben musste. Ihre
Schussverletzungen, am Bauch und an der Brust oberhalb des Herzens, hatte Jack
notdürftig verbunden, in dem er eine der vier Decken, die neben dem Bett
gelegen hatten, zerriss und als Verband benutzte. Aber die Blutung hörte
einfach nicht auf. Daniel hatte Angst, das womöglich eine Arterie verletzt war.
Ihre Atmung war so schwach, das er sie mit bloßem Auge kaum noch erkennen
konnte. Große Sorgen bereitete ihm auch die Tatsache, das sie leicht aus Mund
und Nase blutete. Um die Augen herum hatte sie Blutergüsse. Auch wenn er kein
Arzt war, so wusste er doch das dies verschiedenen Ursachen haben könnte - und
keine davon war harmlos genug um ihn zu beruhigen. Im Gegenteil...
`Nicht mehr lange und sie ist verblutet´,
dachte Daniel verzweifelt und schaute zu Teal´c, der auch besorgt auf seine
beiden Kameraden blickte.
Plötzlich ging die Tür auf, drei Gestalten traten
ein die den Menschen äußerlich ähnelten. Nur von der Körpergröße und der
Schädelform unterschieden sie sich. Die Gestalten waren etwa 1,40 Meter groß
und ihre Schädel glichen irgendwie einem Baseball mit Haaren.
Jack, Teal´c und Daniel sprangen gleichzeitig auf
und stellten sich schützend vor Sam. Eine der drei Gestalten hob
beschwichtigend die Hand.
Ihr braucht keine Angst zu haben, wir sind hier um
euch zu befreien. Er sprach leise, seine Stimme war tief und irgendwie
beruhigend.
Wer seid ihr?, fragte Daniel.
Mein Name ist Stevus. Dies sind meine Frau Amadea
und mein Bruder Jamus. Wir sind vom Volk der Sloanier.
Freut mich euch kennenzulernen. Ich
bin Daniel Jackson und dies sind meine
Kollegen Colonel Jack O´Neill und Teal´c. Er zeigte auf Sam. Das ist Major
Samantha Carter. Wir kommen von der Erde und kamen her um den Planeten zu
erforschen, als wir plötzlich angegriffen wurden. Major Carter wurde schwer
verletzt.
Jack schaute Stevus und die anderen beiden skeptisch
an.
Wieso sind wir hier und warum wollt IHR uns
helfen?
Wir drei gehören einer Gruppe an, die sich
´Liberty´ nennt, antwortete Amadea. Wir kämpfen um die Freiheit für unser
Volk.
In Daniel erwachte die Neugier. Was ist mit eurem
Volk?
Es wird seit Jahren von unserem Herrscher NoMicha
geknechtet und gequält. Er behandelt
uns wie Sklaven und wer nicht für ihn ist wird gnadenlos gejagt, gefoltert und
anschließend getötet.
`Kommt mir bekannt vor, das trifft auf so ziemlich
jeden dritten Planeten zu, den wir in den letzten Jahren besucht haben´
, dachte Jack und sagte
gereizt Es ehrt euch sicherlich, das ihr eurem Volk zur Freiheit verhelfen
wollt, beantwortet aber noch nicht meine Fragen.
Amadea neigte leicht den Kopf.
Du hast recht, entschuldige bitte. NoMicha ließ euch gefangen nehmen um euch,
ebenso wie unser Volk, zu seinen Leibeigenen zu machen. Ihr sollt ihm dienen
und für ihn in den Kampf ziehen.
Kampf?
Gegen wen?
Lancerius.
Wer ist das? fragte Daniel interessiert. Von ihm
hatte er noch nie gehört.
NoMicha gehört einem Clan namens Wardus an, das
unser Volk schon seit Jahrhunderten unterdrückt.
Aha, unterbrach Jack sie sarkastisch, das
schlechte Benehmen wurde also vererbt.
Amadea lächelte. Kann man so sagen, ja. Lancerius
gehörte auch dem Wardus Clan an, hat sich von ihnen aber losgesagt.
Hat er sich denn den Sloaniern angeschlossen?
fragte Daniel.
Nein, er wollte seinen eigenen Clan gründen, die
Wardus vernichten und die Herrschaft über diesen Planeten übernehmen. Dazu kam
es aber nicht mehr. Vor etwa 160 Jahren kam er bei einem Kampf gegen die Wardus
ums Leben. Bevor Lancerius starb, verfluchte er sämtliche Nachfahren des Clans,
keiner sollte älter als 40 Jahre werden - so wie er -
und... Amadea machte eine Pause. ...sie würden durch seine Hand
sterben.
Und? fragten Jack und Daniel gleichzeitig.
Laut unseren geschichtlichen Aufzeichnungen ist es
so bisher immer geschehen. Einen Tag nach dem 40. Geburtstag tauchen plötzlich
wie aus dem Nichts Reiter auf, die sich fürchterliche Schlachten mit den
Kriegern des Wardus Clans liefern. Der Höhepunkt des Kampfes ist das
aufeinandertreffen von Lancerius und dem jeweiligen Nachfahren des Wardus
Clans. Der Kampf geht immer gleich aus. Lancerius tötet ihn, in dem er ihm mit
einem einzigen gezielten Schlag den Kopf abtrennt.
Autsch, murmelte Jack,
der sich inzwischen wieder neben Sam gesetzt hatte. Ihr Zustand hatte sich
nicht gebessert, eher verschlimmert. Lange würde sie wohl wirklich nicht mehr
durchhalten.
Wie alt ist NoMicha?, fragte Teal´c.
Er wurde vor vier Monaten 39 Jahre. Der Legende
nach muss unser Volk sich selber von seinem Herrscher befreien um dauerhaft
Frieden und Freiheit zu erlangen und den Bann zu brechen. Gelingt es uns nicht
bis zwei Monate vor dem 40. Geburtstag, wird der Fluch vollstreckt und die
Sloanier sind die Sklaven des nächsten Herrschers vom Wardus Clan.
Wenn wir für NoMicha kämpfen sollen, warum hat er
dann auf Sam schießen lassen und riskiert, das sie stirbt? Er hätte sie doch
auch betäuben lassen können, so wie uns fragte Daniel und Jack wartete
gespannt auf die Antwort,
Weil sie blond ist, beantwortete Stevus seine
Frage.
Wie bitte!? Jack glaubte sich verhört zu haben.
Der Wardus Clan hält blonde Frauen für sehr
gefährlich. Ich kann euch nicht viel dazu sagen, da uns keine geschichtlichen
Aufzeichnungen darüber vorliegen, aber meine Großmutter hat mir erzählt, das
blonde Frauen in der Religion des Wardus Clans als Inbegriff des Himmels
gelten. Sie würden, sobald jemand stirbt, die Aufgabe erhalten darüber zu
entscheiden, wer in den Himmel und wer in die Hölle kommt.
So ein Blödsinn!, Jack schüttelte ungläubig den
Kopf.
Stevus, ich hätte noch eine Frage, meldete sich
Teal´c zu Wort.
Ja?
Ihr sagtet, ihr wollt uns helfen hier rauszukommen.
Was verlangt ihr als Gegenleistung für diese Hilfe?
Gute Frage, Teal´c, wirklich gute Frage, murmelte
Jack, der sich insgeheim darüber ärgerte diese Frage nicht selber gestellt zu
haben.
Wir verlangen gar nichts, aber wir bitten euch um
einen Gefallen.
Und der wäre?
Sobald eure Freundin gesund ist, kommt ihr wieder
und helft uns beim Kampf gegen NoMicha. Wir haben zwar noch sechs Monate Zeit,
aber unser Volk hat nicht genug Waffen um den Kampf gewinnen zu können. Wir
brauchen Hilfe, eure Hilfe. Nur dann haben wir eine Chance.
Jack dachte kurz nach. Das zu entscheiden liegt
nicht in unserer Macht, aber ich verspreche euch mit meinem Vorgesetzten zu
reden und eure Bitte zu befürworten! Er hielt Stevus seine Hand hin und dieser
schlug ein. Abgemacht!
Wir sollten jetzt langsam verschwinden, gleich
erfolgt die Wachablösung und wenn die beiden, die wir niedergeschlagen haben,
gefunden werden ist hier die Hölle los. meldete sich nun Amadea wieder zu
Wort. Die anderen nickten.
Wie transportieren wir Sam? fragte Daniel. Wir
wissen nicht genau, wie schwer sie verletzt ist, jede falsche Bewegung könnte
ihren Tod bedeuten!
Das ist kein Problem, draußen warten unsere Leute.
Zwei von ihnen werden sich um die Trage eurer Freundin kümmern.
Ich möchte euch ja nicht zu nahe treten,
antwortete Jack leise, aber in seiner typisch sarkastischen Art, aber Major
Carter ist etwa 1,75 m groß und wiegt ca. 70 kg. Ihr seid, mit Verlaub gesagt,
gerade mal vergrößerte Gartenzwerge und da frage ich mich doch, WIE wollt IHR
sie tragen!?
Stevus lächelte nachsichtig. Lassen sie sich nicht
von unserem Äußeren täuschen, Colonel, das hat nicht immer etwas zu sagen.
Außerdem ich sagte nichts davon, das meine Leute sie tragen werden...
Er öffnete die Tür und pfiff kurz, daraufhin kamen
drei Männer rein, sie nickten dem SG Team freundlich zu. Einer von ihnen gab
ihnen ihre Waffen zurück, die anderen beiden gingen zu der Trage, auf der Sam
noch immer regungslos lag. Sie befestigten ein kleines Gerät an einem der
Griffe, drückten auf einen Knopf und wie von Geisterhand fing die Trage an zu
schweben. Dann stellten sich die beiden vorne und hinten an die Griffe,
umfassten diese nur leicht um damit die Richtung zu steuern und gingen los. Die
Trage schwebte ruhig zwischen ihnen.
Wow, meinte Jack, das ist ja mal eine praktische
Erfindung. Die könnten wir auf der Erde auch gebrauchen.
Im Dauerlauf liefen sie Richtung Stargate, die
Waffen immer im Anschlag. Es war faszinierend, denn trotz des Tempos schwebte
die Trage ruhig dahin. Jack dachte daran, wie er mal, auf einer Trage liegend,
im Eiltempo transportiert worden war. Er hatte das Gefühl gehabt, das seine
ganzen Eingeweide durchgeschüttelt worden wären. Sam dagegen lag so ruhig da,
als wäre sie auf der Trage festgeklebt worden, dabei war sie noch nicht einmal
festgeschnallt.
Nach einer knappen ½ Stunde kamen sie ohne
Zwischenfälle beim Stargate an. Während Daniel bereits die Koordinaten eingab,
verabschiedeten sich Teal´c und Jack von den drei Sloaniern. Jack hatte das
Gefühl neue Freunde gefunden zu haben, was ihn angesichts der Tatsache das er ja
nun wirklich nicht schnell Freundschaften schloss, selber sehr verwunderte. Er
würde jedenfalls alles daran setzen, den General davon zu überzeugen, das man
dem Volk helfen müsste. Das sagte er ihnen auch.
Das wissen wir zu würdigen, bedankte sich Stevus,
und als Zeichen unserer Freundschaft und unseres Vertrauens schenken wir euch
das Gerät für die Trage.
Jack fiel ein Stein vom Herzen, er hatte schon
verzweifelt überlegt, wie sie Sam am sichersten durch das Stargate bekommen
könnten. Er hatte Tränen der Erleichterung in den Augen, als er sich bei Stevus
bedankte. Dann wurde es Zeit zu gehen, alle umarmten sich. Bevor Jack durch das
Tor verschwand, drehte er sich noch einmal um und sagte Wir werden
wiederkommen!
Das SG-1 Team wurde begeistert empfangen, denn
General Hammond hatte sich bereits Sorgen gemacht, da sie fast eine Stunde
überfällig waren. Als er Sam auf der Trage sah, bleich und die Uniform
blutdurchtränkt, ließ er sofort Dr. Fraiser rufen, die im Eiltempo angerannt
kam. Jack hatte das Gerät inzwischen entfernt. Solange sie nicht wussten, wie
genau man damit umging wollte er nicht, das es verwendet wird und schon gar
nicht, wenn Sam auf der Trage lag. Also wurde sie vorsichtig von zwei
Sanitätern getragen, während Janet bereits wieder mit fliegendem Kittel zur
Krankenstation rannte um schon mal alles für die Untersuchung vorzubereiten.
Jack, Daniel und Teal´c gingen mit General Hammond
ins Besprechungszimmer und erzählten ihm ausführlich was vorgefallen war. Jack
hielt sich an sein Versprechen und setzte sich für die Sloanier ein, aber auch
Daniel und Teal´c gaben dem General zu verstehen, das sie dem sloanischen Volk
verpflichtet waren und ihnen helfen müssten.
In Ordnung, meinte der General schließlich, ich
werde gründlich darüber nachdenken. Etwas Zeit haben wir ja noch, sie können
sich aber ruhig bereits mal Gedanken machen, wie unsere Hilfe aussehen könnte,
wie viele Einheiten benötigt werden und welche Waffen am besten wären etc. Der
General stand auf. Sie können wegtreten.
Jack wusste das es schon fast eine Zustimmung war,
daher sagte er beim rausgehen Danke General!
Drei Tage später
Der Zustand von Sam hatte sich nicht wesentlich
gebessert, immerhin war es Janet nach einer mehrstündigen Operation gelungen
die Kugeln zu entfernen und die Blutung zu stoppen. Es war aber auch höchste
Zeit gewesen, sie hatte fast 8 Blutkonserven benötigt um den Blutverlust
auszugleichen. Eine der Kugeln saß dicht beim Herzen, das hatte die Sache auch
nicht gerade erleichtert. Das Sam so lange überlebt hatte, war Janet ein großes
Rätsel, sie musste einen Schutzengel gehabt haben. Medizinisch gesehen hätte
sie bei dem Zeitraum, der verstrichen ist bevor sie im Krankenhaus war,
eigentlich nicht überleben können. Durch den Sturz hatte sie einen
Schädelbasisbruch erlitten. Sie lag im Koma und Janet wusste nicht, ob und wann
sie wieder aufwachen würde.
Sie hatten versucht, ihren Vater zu erreichen aber
er war auf einer Mission und würde frühestens in zwei Monaten wieder
zurückkommen.
Der General hatte dem Rest des SG1-Teams auf
unbestimmte Zeit frei gegeben und so versuchten die Männer, jeder auf seine Weise,
mit der freien Zeit und der Sorge um Sam umzugehen. Daniel vergrub sich in
seinem Büro und studierte alte Schriften, Teal´c half ihm ab und zu oder
meditierte.
Jack hingegen saß die meiste Zeit bei Sam, egal ob
Tag oder Nacht war. Janet hatte es irgendwann aufgegeben ihn davon zu
überzeugen, das er nichts für Sam tun konnte und es daher auch nicht nötig war,
ständig an ihrem Bett zu sitzen. Jack saß einfach nur bei ihr, hielt ihre Hand
oder streichelte sanft über ihr Haar, aber er sagte nie ein Wort. Janet spürte,
das er einen inneren Kampf auszufechten schien. Ab und zu ging er in sein
Quartier um etwas zu schlafen, aber jedes Mal nahm er Janet das Versprechen ab
ihn zu wecken, sollte etwas passieren.
Am Morgen des vierten Tages kam Jack in die Krankenstation
und sagte Janet, das er etwas zu erledigen hätte. Sie solle ihn aber unbedingt
auf seinem Handy anrufen, sobald sich am Zustand von Sam auch nur eine
Kleinigkeit ändern sollte. Sie versprach es ihm.
Jack verließ die Basis und ging zu seinem Jeep, er
wusste nicht was es war, aber etwas veranlasste ihn zum Friedhof zu fahren. Er
stellte seinen Wagen ab und ging zum Grab seines Sohnes. Jedes Mal wenn er hier
war, und das war er nach Möglichkeit mindestens dreimal in der Woche, kniete er
sich davor und sprach in Gedanken mit seinem Jungen. Er erzählte ihm alles was
er erlebt hatte oder was ihn bewegte. Er hatte ihm auch bereits von Sam
erzählt, von seiner Liebe zu ihr. Natürlich erhielt er nie eine Antwort, aber
das war im Grunde auch nicht nötig.
Heute allerdings war es anders, das spürte Jack
bereits als er am Grab ankam. Es war als würde ihn Wärme umfangen, dabei war es
draußen noch ziemlich kalt, für Anfang Januar nichts ungewöhnliches. Er kniete
sich nieder, schloss die Augen und fing in Gedanken an, mit Charlie zu
sprechen.
Hallo mein Kleiner, entschuldige bitte das ich
einige Tage nicht hier war, aber es ist in letzter Zeit soviel geschehen.
Hallo Daddy!
Jack riss die Augen auf, träumte
er nun schon am helllichten Tag? Das war doch Charlie´s Stimme gewesen. Er
blinzelte und konnte es nicht glauben, vor ihm stand Charlie.
Charlie? Das gibt´s doch nicht. Du kannst nicht
hier sein.
Er schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf, in der
Hoffnung danach wieder klar sehen zu können, aber Charlie stand noch immer
dort.
Ich bin ja auch nicht hier, Dad. Ich bin in deinen
Gedanken.
Was machst du hier? Wieso konnte ich dich vorher
nie sehen?
Vorher brauchtest du meine Hilfe nicht, aber nun
bist du im Begriff eine große Dummheit zu begehen und das kann ich nicht
zulassen.
Was soll ich tun, Charlie? Ich liebe sie doch so
sehr und ich wollte sie nur beschützen, dabei habe ich ihr so weh getan. Ich
kann diesen unendlich traurigen Blick einfach nicht vergessen, mit dem sie mich
ansah, bevor sie mein Quartier verließ. Er verfolgt mich seitdem Tag und Nacht.
Nun liegt sie schwerverletzt im Koma und wacht vielleicht nie wieder auf!
Jack hatte
Tränen in den Augen, als er an diese eine Nacht zurückdachte, in der sich ein
Traum für ihn erfüllt hatte und gleichzeitig ein Alptraum begann.
Löse dich von deinen Schuldgefühlen, Dad. Dich
trifft KEINE Schuld an meinem Tod! Es war ein tragischer Unfall. Lass die
Vergangenheit ruhen, stelle dich der Gegenwart und kämpfe für Deine Zukunft!
Zukunft? Wenn Sammy stirbt, habe ich keine Zukunft
mehr. Sie ist mein Leben und der Grund, warum ich nicht bereits vor langer Zeit
Schluss gemacht habe!
Dann lass mich gehen, Dad, lass mich gehen!
Ansonsten werden dich deine unnötigen Schuldgefühle den Rest deines Lebens
verfolgen. Du wirst mit Sam glücklich werden, wenn du mit der Vergangenheit
abschließt und dich für die Zukunft öffnest.
Ich will dich aber nicht vergessen!
Du wirst mich nie vergessen, Dad. Ich bin immer bei
dir, egal wo du bist. Ich bin in deinen Gedanken und in deinem Herzen sofern
du es zulässt. In einem Herzen, in dem Schuldgefühle wohnen, wird es niemals
einen Platz für Erinnerungen, Liebe, Geborgenheit und Vertrauen geben. Lass die
Schuldgefühle ziehen! Fange endlich wieder an zu leben, Dad!
Aber was ist mit Sam? Was ist, wenn sie stirbt? Das
würde ich nicht verkraften, Charlie. Ich will sie nicht auch noch verlieren.
Das wäre auch mein Tod!
Sie wird nicht sterben, wenn du sie nicht gehen
lässt.
Wie meinst du das?
Sam kämpft, Dad. Aber ihr Lebenswille lässt nach,
bald hat sie keine Kraft mehr. Sie weiß nicht, wofür sie noch leben soll. Sie
wehrt sich nicht mehr gegen den Tod. Sie ist kurz davor den letzten Schritt zu
gehen. Die Ärzte können nichts mehr für sie tun. Du bist nun der einzige, der
sie noch zurückholen kann.
Aber wie soll ich das machen?
Sprich mit ihr, sprich zu ihrem Herzen. Gib ihr
einen Grund zum kämpfen nur dann wird sie die Kraft finden, den Weg ins Leben
zurückzugehen. Sage ihr was du fühlst, was du denkst und was du dir wünschst.
Ich werde tun, was ich kann um euch zu helfen, aber zunächst kommt es auf dich
an, Dad.
Aber, kann sie mich denn hören?
Wenn DU es willst, Dad, dann wird sie dich hören.
Werde ich dich wiedersehen, Charlie?
Eines Tages, ja! Dad - ich muss jetzt gehen.
Jack nickte
. Ich weiß, es ist in
Ordnung. Eines möchte ich aber noch gerne wissen?
Ja?
Bist du glücklich, da wo du jetzt bist?
Ja Dad, ich bin glücklich!
Jack seufzte erleichtert.
Das ist schön.
Leb wohl Dad!
Leb wohl, Charlie und danke.
Nun war Jack mit seinen Gedanken
wieder allein, aber er spürte die Veränderung, die in ihm vorgegangen war. Die
Trauer und die Schuldgefühle hatten neuen Gefühlen Platz gemacht, der Hoffnung
und der Zuversicht. Jack strich noch einmal zärtlich über den Grabstein, dann
stand er auf und ging zu seinem Wagen.
In der Basis angekommen, ging er gleich zur
Krankenstation. Er wusste ja nun, das es auf jede Sekunde ankam. Janet sah
sofort, das sich etwas geändert hatte, als er zur Tür hereinkam. Jack strahlte
eine ungeheure Zuversicht aus, das überraschte und erfreute sie. Allerdings
fragte sie sich, was wohl diese Veränderung ausgelöst hatte.
Jack setzte sich zu Sam, nahm ihre Hand und sprach
mit ihr. Janet wollte ja eigentlich nicht lauschen, aber ihre Sorgen um Sam
waren so groß, dass sie ihr schlechtes Gewissen in die hinterste Ecke ihres
Bewusstseins verbannte. Nun, eine Portion Neugierde war auch dabei, aber das
würde sie natürlich niemals zugeben.
Sammy, es tut mir leid., hörte sie Jack sagen.
Ich glaubte das richtige zu tun, aber ich wollte dir niemals wehtun. Niemals!
Das könnte ich gar nicht. Ich liebe dich doch so sehr. Diese eine Nacht hat
sich tief in meine Erinnerung gebrannt, der unendlich traurige Blick mit dem du
mich am Morgen angesehen hast, hat mir das Herz zerrissen. Ich wollte dich in
den Arm nehmen, dir sagen das alles gut wird, aber ich konnte es nicht. Ich
wollte dich nur beschützen, ich hatte Angst, das dir etwas passiert wenn ich
dich zu sehr liebe und dich zu sehr an mich heranlasse so wie es bei Charlie
war. Daher habe ich mich bei den
Missionen auch von dir ferngehalten, ich dachte, dir würde etwas passieren,
wenn du in meiner Nähe bist. Aber es nützte nichts, du liegst hier und ich weiß
nicht einmal, ob du mich hören kannst. Aber er hat mir versprochen, das du mich
hören kannst, wenn ich es wirklich will. ICH will es! Hörst du mich, Sammy!?
ICH will das du mir zuhörst! Ich weiß jetzt, das es ein Fehler war. Das
Schicksal lässt sich nicht ändern, ich war nicht bei dir und du bist trotzdem
verletzt worden. Hätte ich dir helfen können, wenn ich bei dir gewesen wäre?
Ich weiß es nicht, niemand weiß es. Was geschehen soll, wird geschehen, dagegen
sind wir meistens machtlos. Bitte Sam, komme zurück. Kämpfe! Ich weiß, du
kannst es schaffen. Ich will nicht das du gehst, ich brauche dich doch. Ich
brauche den Blick in deine schönen blauen Augen, ich brauche dein Lächeln und
ich brauche deine Liebe. Du bist mein Sauerstoff, Sam, ohne dich kann ich nicht
atmen, es ist ein Gefühl als würde mir die Luft abgeschnürt. Bitte Sam, bitte
kämpfe! Für dich, für mich, aber vor allem für uns!
Sam fühlte sich, als würde sie schweben. Sie spürte
wie sich ihr Bewusstsein von ihrem Körper löste. `So fühlt es sich also an,
wenn man stirbt´ dachte sie, aber sie spürte keine Angst. Sie hörte die
Worte, die Jack zu ihr sprach und wollte ihm so gerne antworten, aber sie
brachte kein Wort über die Lippen. Sie konnte sich auch nicht bewegen, gerne
hätte sie seine Hand gedrückt, die sie so warm und weich auf ihrer fühlen
konnte. Aber es ging nicht, ihr fehlte die Kraft.
Plötzlich sah sie ein Gesicht vor sich, zunächst
dachte sie es wäre das von Jack, aber er war es nicht. Das Gesicht kam ihr
bekannt vor, wo hatte sie es bloß schon mal gesehen? Dann fiel es ihr ein, es
war auf einem Bild welches in Jack´s Quartier stand.
Charlie!?
fragte sie ungläubig.
Hallo Sam, es freut mich dich kennenzulernen,
wenngleich mir eine andere Gelegenheit lieber gewesen wäre.
Aber..? Ich verstehe nicht..., ich meine...,
stotterte Sam rum. Bin
ich schon tot?
Charlie lächelte. Nein, bist du nicht. Ich habe
mich nur in deine Gedanken eingeklinkt um mit dir sprechen zu können.
Aber wieso?
Ich möchte dir helfen und meinem Dad. Er braucht
dich so sehr.
Ich schaffe es nicht, Charlie. Ich habe einfach
keine Kraft mehr zum kämpfen, ich kann fühlen wie ich mich immer weiter
entferne.
Janet sah besorgt auf die Maschinen an denen Sam
angeschlossen war. Die Werte verschlechterten sich zusehends. Wenn nicht ein
Wunder geschah, dann würde Sam die kommende Nacht nicht überleben, da war sich
die junge Ärztin sicher und es gab einfach nichts, was sie dagegen tun konnte.
Sie sah auf Jack, der zusammengekauert an Sam´s Bett saß. So verzweifelt hatte
sie ihn noch nie gesehen.
Charlie sah Sam an. Du musst kämpfen, Sam. Du
bist so stark, du kannst es schaffen. Du musst es nur wollen!
Will ich es denn? Hier ist es so friedlich, alles
ist so warm und freundlich. Ich spüre keine Schmerzen und keine Traurigkeit. Es
ist, als würde ich endlich leben, obwohl ich doch eigentlich so gut wie tot
bin.
Ich verstehe was du meinst, aber ist das wirklich
die Lösung? Du kannst sterben, sicher, aber was hast du dann gewonnen?
Gewonnen?
Wie meinst du das?
Lass mich die Frage mit einer Gegenfrage
beantworten. Liebst du meinen Dad?
Ja Charlie, ja ich liebe deinen Dad. Sehr sogar.
Gut, das ist die Antwort auf deine Frage. Wenn du
jetzt stirbst, hast du rein gar nichts gewonnen. Wenn du hingegen kämpfst dann
bekommst du dein Leben zurück und du bekommst Dad!
Woher willst du das wissen, ich meine das ich
deinen Dad bekomme? Ich bin mir da gar nicht so sicher.
Vertrau mir, Sam! Du hast seine Worte gehört, nun
höre darauf was dein Herz dir sagt. Es wird dir den richtigen Weg zeigen. Aber
du musst kämpfen, auch wenn es schwer ist. Es gibt mehr gute Gründe um zu
leben, als um zu sterben!
Charlie nickte ihr aufmunternd zu. Ich muss jetzt gehen, aber ich
bin niemals fort. Ein Teil von mir wird immer bei euch sein, Leb wohl, Sam.
Leb wohl, Charlie. Ich danke dir.
Jack saß noch immer bei Sam und hielt ihre Hand, er
war eingenickt und träumte er würde mit Sam Hand in Hand über eine Wiese
laufen, sie würden sich fallen lassen und sich dann küssen. Der Traum gefiel
ihm und er lächelte im Schlaf.
Jemand drückte zart seine Hand. ´Nanu´,
dachte er, `das kommt in meinem Traum aber nicht vor.´
Er öffnete die Augen, hob den Kopf und sah
in das schönste Blau, das er je gesehen hatte.
SAM!!? Sammy!! Endlich habe dich wieder!
Vor Freude liefen ihm die Tränen runter und er
sprang so schnell auf, das der Stuhl auf dem er eben noch saß, polternd umfiel.
Janet, die gerade draußen auf dem Flur mit einem Sanitäter sprach, hörte den
Krach und kam sofort angerannt, weil sie das schlimmste befürchtete.
Jack, was ist los? Was ist passiert?
Atemlos blieb sie vor Sam´s Krankenbett stehen und
traute ihren Augen nicht. Sam lag da und lächelte sie an, noch schwach, aber
sie lächelte! Ein prüfender Blick auf die Maschinen zeigte ihr, das Sam
scheinbar über den Berg war.
Janet hatte Jack und Sam zunächst noch etwas Zeit
für sich gegeben. Sie hatte gesehen wie Jack während der ganzen letzten Tage
gelitten hatte und sie war der Meinung, die beiden hatten es wirklich verdient,
einen Moment ganz für sich zu haben. Nach etwa 15 Minuten hatte sie ihn dann
aber rausgejagt wie es Jack in seiner typischen Art nannte -
um Sam eingehend zu untersuchen, alle Werte
waren stabil. Das einzige was sie nun brauchte, war Ruhe und gute Pflege damit
sie wieder zu Kräften kommen konnte.
Währenddessen war Jack zu General Hammond, Daniel
und Teal´c gegangen um ihnen die tolle Neuigkeit mitzuteilen. Die Freude war
natürlich groß gewesen. Sogar auf dem Gesicht von Teal´c erschien ein Lächeln.
Drei Tage waren vergangen, seit Sam wieder
aufgewacht war. Sie hatte sich erstaunlich gut erholt und freute sich, wenn sie
Besuch von ihren Freunden bekam und den bekam sie reichlich. Am meisten
freute sie sich natürlich wenn Jack vorbeikam. Und obwohl sie sich so nah wie
nie zuvor waren, schien es doch eine Art unsichtbare Mauer zu geben. Das was
nach dieser einen Nacht geschah, erwähnten sie mit keinem Wort und doch stand
es unbewusst zwischen ihnen, zumindestens empfand Jack es so.
Jetzt war er auf dem Weg zu Sam, er hatte den
Entschluss gefasst sich endlich mit ihr auszusprechen.
Hey Janet, begrüßte er die Ärztin als er die
Krankenstation betrat.
Morgen Jack, nickte sie ihm zu. Alles okay mit
dir? Du scheinst nervös zu sein.
Mhm, wie? Ach so, nein nein, alles bestens. Es ist
nur... ich muss mit Sam reden und habe etwas Angst davor. Er seufzte. Würdest
du bitte dafür sorgen, das wir nicht gestört werden?
Janet schaute ihn an, sie ahnte worum in etwa es in
diesem Gespräch gehen würde, auch wenn sie noch immer nicht erfahren hatte, was
seinerzeit eigentlich vorgefallen war. Sie nickte ihm aufmunternd zu.
Klar Jack, kein Problem.
Danke. Er
atmete tief durch, setzte sein Jack-Lächeln auf und betrat Sam´s Krankenzimmer.
Hallo Schatz! begrüßte er sie
und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
Hallo! Sam lächelte ihn liebevoll an, dann änderte
sich ihr Gesichtsausdruck. Was ist los, Jack? Ist etwas mit Dad?
Jack schüttelte den Kopf. Nein, keine Sorge. Deinem
Dad geht es gut. Wir konnten ihn endlich erreichen, er lässt dich ganz lieb
grüßen. Sobald er kann, wird er mal vorbeikommen.
Sam seufzte erleichtert. Gott sei Dank. Du hast
aber etwas, Jack. Ich kenne dich gut genug um das zu erkennen. Was ist los?
Worum geht es?
Es geht... um uns, Sammy.
Um uns? Was meinst du?
Du weißt was ich meine. Sammy, wir müssen darüber
reden.
Nein Jack, es gibt nichts zu
reden, widersprach sie ihm.
Bitte Sam, flehte er sie an, ich muss dir
erklären warum ich mich damals so benommen habe. Ich wollte dir nie weh tun,
das musst du mir glauben! Ich wollte..
Pst, Jack, unterbrach sie ihn zärtlich, es in
Ordnung. Wirklich. Ich weiß es.
Was weißt du?
Alles, Jack. Du hast es mir erzählt. Als ich im
Koma lag, erinnerst du dich nicht?
Jack nickte. Doch natürlich erinnere ich mich,
glaubst du das könnte ich jemals vergessen? Ich hatte solch eine Angst dich zu
verlieren. Er schaute sie fragend an. Du hast ALLES gehört, was ich gesagt
habe?
Ja, alles!
Kannst du mir verzeihen? Ich habe einen
fürchterlichen Fehler gemacht, aber ich verspreche dir, so etwas wird nie nie
wieder vorkommen!
Ich habe dir schon lange
verziehen, Jack. Es gibt nichts, wofür du dich jetzt noch entschuldigen
müsstest. Sie gab ihm einen zärtlich Kuss.
Er hatte recht, er hatte
wirklich recht, flüsterte Jack anschließend ganz leise, aber Sam hatte es
trotzdem gehört.
Wer hatte womit Recht?
Äh, nichts, wirklich.
Sam legte ihre Hand auf seine.
Du redest von Charlie, stimmt´s? Du hast ihn auch gesehen!
Jack nickte, schaute sie dann
aber überrascht an. Wieso auch?
Weil ich ihn ebenfalls
gesehen habe, Jack. Er hat mit mir gesprochen und er hat mir geholfen, mich
auf´s wesentliche zu konzentrieren.
Und das war?
Deine Stimme, das was du gesagt
hast. Ich habe es mit meinem Herzen gehört, Jack.
Zu mir hat er gesagt, wenn
ich es wollte, dann würdest du mich hören. Und er sagte, ich solle zu deinem
Herzen sprechen...
Zwei Wochen später
Heute war es endlich soweit. Sam
wurde endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Sie war allerdings noch für zwei
weitere Wochen krankgeschrieben. Ihre Verletzungen waren wirklich gut verheilt,
schmerzten nur noch ab und zu. Hauptsächlich brauchte sie nun noch etwas Ruhe
um wieder richtig zu Kräften zu kommen und das sie die auch wirklich bekam,
dafür wollte Jack sorgen.
Was Sam und Jack mit Charlie
erlebt hatten, haben sie niemandem erzählt. Hätte man es ihnen geglaubt?
Möglich, aber es blieb ein Geheimnis zwischen ihnen beiden - und Charlie.
Wenn es nach Sam gegangen
wäre, dann hätte sie schon viel früher entlassen werden können, aber nein, sie
musste sogar Weihnachten und Silvester auf der Krankenstation verbringen.
Langweilig war ihr trotzdem nicht gewesen, ihre wichtigsten Freunde Janet,
Daniel, Teal´c, Cassie und natürlich Jack
- waren gekommen und zusammen hatten sie richtig schön gefeiert.
Sogar General Hammond hatte kurz
vorbeigeschaut, bevor er zu seinen Enkeln fuhr.
Jack hatte ihr das schönste
Weihnachtsgeschenk gemacht. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ihr
Dad wenigstens am Heiligabend bei ihr sein konnte. Und er hatte es tatsächlich
geschafft! Jacob konnte zwar nur ein paar Stunden bleiben, aber die beiden
genossen diese Zeit dafür um so mehr.
Strahlend betrat Jack das
Krankenzimmer. Na, meine Schöne, bist du startklar? Er nahm sie in die Arme
und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss.
Vorsicht Jack, lass Sam mal
wieder zu Atem kommen. Sonst muss ich sie noch wegen Sauerstoffmangel hier
behalten, lachte Janet, die ihrer Freundin geholfen hatte die paar Sachen
zusammenzupacken, die Jack ihr für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes
vorbeigebracht hatte.
Jack schüttelte ebenfalls
lachend den Kopf. Von wegen! Ich werde diese Frau jetzt dorthin bringen, wo
sie hingehört! Du hast sie lange genug gequält mit deinen Untersuchungen und
Spritzen, Janet. Jetzt wird es Zeit, das sie jemand verwöhnt! Und ich gedenke,
sofort damit anzufangen!
Ach ja, und wie? fragte Sam
lachend. Sie war so glücklich wie lange nicht mehr.
Na, in dem ich dich zunächst
mal zu mir nach Hause bringen werde antwortete er und hob sie hoch. Janet,
sei doch bitte so nett und trage ihre Tasche. Wie du siehst, habe ich alle
Hände voll zu tun!
Ey ey, Sir, erwiderte Janet
lachend, schnappte sich die Tasche und hielt Jack die Tür auf.
JACK, lass mich wieder
runter! Du kannst mich doch nicht die ganze Zeit tragen!
Oh doch, mein Schatz. Das
kann ich! Na ja, zumindestens bis zum Auto.
JACK, was sollen denn die
Leute hier denken?
Tja, vielleicht denken sie
>man, der Typ hat es aber gut. Darf die schönste Frau der Basis auf Händen
tragen<
Er schaute zu Janet Nichts
für ungut, Janet. Aber ich denke, es gibt hier auch
jemanden, für den bist sicherlich DU die schönste Frau.
Janet wurde rot. Sie wusste,
Jack spielte auf ihre Beziehung zu Daniel an. Die zwei waren sich in den
letzten Monaten sehr nah gekommen und ihre Freunde hatten das natürlich auch
mitbekommen. Aber das war kein Problem, denn alle freuten sich sehr für die
beiden.
Als sie schließlich bei Jack´s
Auto ankamen, staunte Sam nicht schlecht. Dort standen tatsächlich General
Hammond, Daniel, Teal´c und sogar Cassie.
Widerstrebend ließ Jack Sam
wieder runter, damit sie sich mit einer Umarmung von jedem verabschieden konnte.
Sogar General Hammond ließ es
sich nicht nehmen, sie kurz zu umarmen.
Erholen sie sich noch gut,
Sam. Ich bin so froh, das es ihnen wieder gut geht. Jagen sie mir nie wieder
solch einen Schrecken ein!
Werde ich nicht, vielen Dank,
Sir sagte sie gerührt,
Und in zwei Wochen möchte ich
sie wieder einsatzbereit im Dienst sehen! Das ist ein Befehl, verstanden
Major!? Er grinste sie an.
Jawohl, General! erwiderte
sie ebenfalls grinsend.
Dann saßen Sam und Jack
endlich im Auto und fuhren los.
Jack?
Ja, Schatz?!
Würdest du mir bitte einen
Gefallen tun?
Für dich? Immer!
Ich möchte, bevor wir nach
Hause fahren, gerne zum Friedhof.
Er schaute kurz zu ihr rüber
und nickte verstehend. Okay.
Am Friedhof angekommen, gingen
beide Hand in Hand zum Grab von Charlie. Sam kniete sich nieder, sie hatte
Tränen in den Augen. Obwohl dieser Junge und sie sich nie kennerlernten, hatte
er doch soviel für sie getan. Ganz zart streichelte sie über das Bild, welches
in dem Grabstein eingelassen war. Vielen Dank, Charlie. Ich werde dir nie
vergessen, was du für uns getan hast! Sie stand auf und nahm Jack´s Hand. Als
sie sich noch einmal zum Grab umdrehte, hatte sie das Gefühl, als würde ihr der
Junge auf dem Bild zuzwinkern. Sie zwinkerte zurück und ging dann mit Jack
Richtung Ausgang endgültig dem Leben entgegen.
Bei Jack zuhause angekommen,
ließ er sofort Badewasser ein und während Sam anschließend ihr erstes richtiges
Bad seit Wochen nahm, kümmerte sich Jack um
das Abendessen. Er plante ein Candle Light Dinner, es sollte ein ganz
besonderer Abend werden. Da er das meiste bereits vorbereitet hatte, bevor er
losgefahren war um Sam abzuholen, blieb nun noch etwas Zeit bevor er sich um
den Rest kümmern musste.
Er klopfte an die Badezimmertür.
Alles in Ordnung, Sam? Kann ich etwas für dich tun?
Alles bestens, Schatz! Aber
du könntest mir mal den Rücken abschrubben!
Jack öffnete die Tür und trat
ein. Na, das mache ich doch gerne! Er nahm den Lappen, den Sam ihm hinhielt
und fing an zärtlich ihren Rücken damit abzureiben.
Mhm, das tut gut. Das kannst
du gerne noch Stunden so weitermachen. seufzte Sam genießerisch.
Das glaube ich dir gerne,
mein Engel, aber leider muss ich mich noch um das Essen kümmern. Kommst du
alleine zurecht oder soll ich dir noch beim anziehen helfen?
Ich komme alleine zurecht,
danke. Aber vielleicht könntest du mir ja nachher helfen? Beim ausziehen...
Zärtlich strich sie über seine Brusthaare, welche vorwitzig unter dem
halbgeöffneten Hemd hervorlugten.
Jack lachte. Auf dieses
Angebot werde ich später noch sehr gerne eingehen. Er beugte sich zu Sam
runter gab ihr einen Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde. Widerwillig
machte er sich schließlich los. Wenn du wüsstest, wie verrückt du mich
machst.
Glaube mir mein Schatz, ich
weiß es! antwortete Sam, während sie schmunzelnd auf seine Hose sah.
Jack folgte ihrem Blick. Oh
nein, mein Freund. Jetzt nicht! Du bringst sonst meine ganzen Pläne
durcheinander.
Meinst du, ihn interessieren
deine Pläne? Mir scheint, er hat seine eigenen.
Mag ja sein, aber er muss
warten. Jack schaute Sam liebevoll an. Ich gehe jetzt lieber, sonst kann ich
für nichts mehr garantieren. Komme doch bitte runter ins Wohnzimmer, sobald du
hier fertig bist.
Okay, mache ich.
Jack warf ihr noch eine
Kusshand zu, dann verließ er laut seufzend das Badezimmer. Er hörte Sam noch
lachen, als er bereits halbwegs die Treppe runter war. Dieses Lachen machte ihn
unheimlich glücklich, er wusste wie nah dran er gewesen war, Sam zu verlieren
ohne die Chance gehabt zu haben, sie um Verzeihung zu bitten und ihr zu sagen,
wie sehr er sie liebte. Soweit wollte er es nie wieder kommen lassen.
Wenig später ging Sam nach
unten, es duftete bereits lecker und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Von
der Krankenhauskost hatte sie wirklich die Nase voll und freute sich darauf,
endlich mal wieder etwas anständiges zu essen zu bekommen.
Als sie ins Wohnzimmer trat,
staunte sie nicht schlecht. Jack hatte alles wundervoll hergerichtet, der Tisch
war liebevoll gedeckt. Um ihren Teller herum hatte er rote Rosenblätter
verteilt, das Licht hatte er ausgeschaltet so das der Raum nur noch von den
Kerzen erhellt wurde, die Jack überall verteilt hatte. Aus den Lautsprechern
der Stereoanlage erklang leise Gitarrenmusik. Sie merkte, wie ihr die Tränen
kamen. ´Verdammt´, dachte sie `ich habe in letzter Zeit aber
nah am Wasser gebaut.´ Aber so
etwas schönes hatte noch nie jemand für sie gemacht und das ausgerechnet
der harte Colonel O´Neill solch ein Romantiker war, hätte sie nie für möglich
gehalten.
Jack kam ins Zimmer und nahm
sie von hinten in den Arm, Sam lehnte sich an ihn. Er drehte sie zu sich um und
sah ein verdächtiges Glitzern in ihren Augen. Er schüttelte den Kopf.
Nicht weinen, Sam! Es hat
bereits genug Tränen gegeben. Ich möchte nie wieder erleben, das sich Tränen in
deinen schönen blauen Augen sammeln. Nie wieder! Es tut mir weh, wenn ich dich
weinen sehe.
Er nahm sie an der Hand und
führte sie zum Tisch. Komm, setz dich bitte. Ich gehe schnell in die Küche und
hole das Essen, es wird sonst kalt.
Nach dem Essen, es hatte
gebackene Entenbrust mit selbstgemachten Kartoffelknödeln und Rotkohl gegeben,
hingen beide ihren Gedanken nach. Es war kein unangenehmes Schweigen, was
zwischen ihnen herrschte. Es war das Schweigen von zwei Menschen, die sich auch
ohne Worte verstanden und nah waren.
Sam? unterbrach Jack
schließlich die Ruhe.
Ja?
Darf ich dich mal etwas
fragen?
Natürlich! Verwundert
schaute sie ihn an.
Hast du am 14. Februar bereits
etwas vor?
14. Februar? Das ist doch
Valentinstag. Ne, da ich habe ich noch nichts vor.
Das ist gut! erwiderte Jack
erleichtert und lächelte verlegen.
Wieso?
Sam fragte sich worauf er eigentlich
hinauswollte.
Nun, weil...
Ich meine... stotterte Jack rum. Ich
wollte dich fragen, ob du es über dich bringen könntest mich zu heiraten und
zwar am 14. Februar! Puh, nun war es heraus. Ängstlich wartete Jack auf eine
Reaktion von Sam.
Ich bin mir nicht sicher,
aber mir scheint, ich habe noch etwas Badewasser im Ohr. Würdest du das bitte
wiederholen!?
Jack stand auf, ging um den
Tisch herum, kniete sich vor Sam nieder und nahm ihre Hand.
Ich möchte nie wieder einen
Tag ohne dich sein, du bist mein Leben und meine Liebe für alle Zeit. Mehr als
dich brauche ich nicht um glücklich zu sein. Zärtlich blickte er ihr in die
Augen. Würdest du mir die Ehre
erweisen und am 14. Februar meine Frau werden?
Doch nicht verhört, murmelte
Sam leise. Dann ging ein Strahlen über ihr Gesicht. Natürlich möchte ich dich
heiraten! Immer und zu jeder Zeit!
Vor Freude fiel sie dem immer
noch vor ihr knienden Jack so stürmisch um den Hals, das er das Gleichgewicht
verlor und beide lachend umfielen. Leidenschaftlich küssten sie sich.
Wenn das so ist, meinte Jack
anschließend atemlos und auf dem Teppichboden sitzend, dann habe ich hier
etwas für dich, mein Schatz.
Er griff in seine Hosentasche
und holte ein kleines Schmuckkästchen heraus. Als er es öffnete, blieb Sam die
Spucke weg. Vor ihr lag ein Ring aus Gold mit einem Diamantherzen.
Jack nahm den Ring aus dem
Kästchen und steckte ihn Sam an.
Ich liebe dich, Samantha
Carter! Für immer und ewig, das verspreche ich dir!
Sam blickte zunächst auf den
Ring, der mindestens genauso sehr strahlte wie sie, dann schaute sie Jack an.
Ich liebe dich auch, Jack
O´Neill!
Sie versanken in einem Kuss
und vergaßen die Welt um sich herum. Im Moment gab es nur sie beide und mehr
brauchten sie nicht.
ENDE...
..... nun gut, weil ihr es
seit. Hier noch ein kleines Leckerli zum Abschluss...
Epilog
Ihre Freunde hatten die
Nachricht der bevorstehenden Hochzeit mit strahlenden Gesichtern aufgenommen,
alle freuten sich wahnsinnig für die beiden und gönnten ihnen ihr Glück von Herzen.
Auch Jacob, bei dem Jack noch ganz offiziell um die Hand von Sam angehalten
hatte, freute sich. Er musste sich selber eingestehen, das seine Tochter keinen
besseren Mann als Colonel Jack O´Neill finden konnte, auch wenn ihm dieser
Gedanke anfangs doch ziemlich auf den Magen geschlagen war. Als Jack dann aber
auf seine Frage, warum er ausgerechnet
den 14. Februar als Hochzeitstag ausgesucht habe, antwortete >Es ist der Tag
der Liebe und ich wollte Sam damit zeigen, das sie die Liebe meines Lebens ist.<
wusste Jacob, das er seine Tochter ruhig
diesem Mann anvertrauen konnte. Außerdem sah er, wie glücklich Sam war und das
war für ihn sowieso das allerwichtigste.
Der 14. Februar war ein
sonniger und verhältnismäßig warmer Tag. Sam sah in ihrem weißen Hochzeitskleid
wunderschön aus, aber auch Jack machte in seinem schwarzen Anzug keine
schlechte Figur. Die Trauung war feierlich gewesen und die anschließende Party
ging bis in den frühen Morgen. Es war ein gelungenes Fest und alle waren
glücklich am meisten sicherlich Sam und Jack, für die ein Traum in Erfüllung
gegangen war.
Aber halt, es gibt noch ein
Paar welches diesen Tag sicherlich niemals vergessen wird - Janet und Daniel.
Der junge Wissenschaftler
hatte sich von den ganzen Hochzeitsvorbereitungen anstecken lassen. Er hatte
mit Sam und Jack gesprochen, denn schließlich sollte es IHR Tag werden und er
wollte nichts unternehmen ohne es vorher mit ihnen abgeklärt zu haben. Die
beiden waren von der Idee aber begeistert und so konnte Daniel an die Planung
gehen.
Als die Trauung beendet war
und die Hochzeitsgesellschaft schließlich die Kirche verließ, flog ein kleines
Flugzeug über sie hinweg und zog ein Plakat hinter sich her. Janet glaubte zu
träumen, als sie sah was drauf stand Janet, ich liebe dich. Willst du mich
heiraten? Daniel
Alle applaudierten, während
Janet in die Augen von Daniel sah und vor Freude und Rührung kein Wort
rausbrachte. Daher nickte sie nur stumm und fiel ihm um den Hals. Er drückte
sie fest an sich und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
Ende oder doch eher der
Anfang?
© , September 2002
Ende