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Heile Welt von Queen

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Vorwort

Diese Geschichte enthält kaum Erklärungen zu Themen, die in den bereits ausgestrahlten Stargate-Folgen schon erklärt wurden. Um sie besser zu verstehen, sollte man Kenntnis haben von den Tok'ra und ihrem Leben als 'zwei-Wesen-in-einem-Körper', außerdem ist es wichtig Carter's Vater Jacob, Daniel's Sha-re-Geschichte und O'Neill's Charlie-Geschichte zu kennen. Über Teal'c brauchte man mal wieder (leider) kaum Vorwissen mitzubringen.

Anmerkung II: AUßERDEM möchte ich diese Geschichte (Teil I & II) meiner Feedback-Bekanntschaft Rita widmen, die mich mit ihren Mails schon oft aufgebaut und zum Weiterschreiben angespornt hat.
Heile Welt


Teil 1


Carter öffnete mühsam die Augen und blinzelte, als Dr. Fraiser mit ihrem Lämpchen hineinleuchtete.
„Was ... was ist passiert?“
Janet lächelte schwach, „Sie sind wieder auf der Erde, Sam. Sie waren fast eine Woche bewusstlos, aber Sie haben nur leichte Verbrennungen an ihrem Bein und einen schwachen Streifschuss an der Stirn. Es kommt alles in Ordnung.“ Carter versuchte sich aufzurichten, „Wo sind Colonel O’Neill, Daniel und Teal’c?“
„Sie sind alle hier ...“ meinte Dr. Fraiser, klang aber seltsam unsicher.
„Irgendwas stimmt hier doch nicht!“ meinte Carter und blickte sich nervös um, „Ich gebe Ihnen noch ein Beruhigungsmittel, Sam. Sie brauchen noch Ruhe!“
Carter schüttelte den Kopf, „Wo sind die anderen? Ich beruhige mich sofort, wenn Sie mir sagen, was passiert ist!“
„Dürfte ich das übernehmen, Dr. Fraiser?“ meinte Teal’c, als er die Krankenstation betrat.
Janet legte die Beruhigungsspritze zögerlich weg, „Na schön. Ist vielleicht die bessere Methode.“
Carter lächelte etwas, als Teal’c zu ihr ans Bett trat, „Ich dachte, wir wären alle tot, Teal’c. Aber dir ist nichts passiert, oder?“ er schüttelte den Kopf, „Nur ein paar leichte Verbrennungen. Die Horus-Wachen waren nicht sehr gute Schützen.“ „Den anderen ist auch nichts passiert?“
Teal’c antwortete nicht sofort und Carter kam es sogar so vor, als wollte er ihren fragenden Blicken ausweichen, „Colonel O’Neill geht es bald auch wieder gut. Er ist nur wenige Stunden vor dir aus der Bewusstlosigkeit erwacht und schläft jetzt.“ erklärte Teal’c und deutete auf das Nachbarbett, das hinter einem Vorgang stand, „Ist er verletzt worden?“ Teal’c nickte, „Er wurde am Rücken vom Schuss einer Strahlenlanze gestreift, aber seine Verbrennungen werden gut behandelt.“
Carter lächelte etwas, „Gut!“ sie hielt inne und räusperte sich etwas. Irgendwie wagte sie gar nicht zu fragen: „Daniel?“
„Sein Körper wird bald genesen sein.“ Carter zog besorgt die Augenbrauen zusammen, „Was soll das heißen, Teal’c?“
„Daniel Jackson liegt im Koma.“

„Doktor?“
Hammond hatte Dr. Fraiser auf dem Gang angehalten und blickte sie nun fragend an. Sie wusste ganz genau, was er von ihr wissen wollte.
„Bis auf Dr. Jackson machen alle gute Fortschritte, Sir. Major Carter kann schon bald wieder ein wenig herum laufen und der Colonel ... läuft wahrscheinlich herum, obwohl er es noch nicht kann.“
Hammond nickte, „Aber was wir mit Dr. Jackson machen sollen, wissen Sie auch nicht, oder?“
Janet schüttelte den Kopf, „Nein, Sir. Bei Komapatienten weiß keiner so recht, was er machen soll. Er kann bald wieder erwachen ... oder auch nicht.“
Der General starrte für einen Moment ins Leere und schien in Gedanken versunken, „Sir?“
Hammond sah auf, „Nichts, Doktor, aber was denken Sie, wie weit ich gehen kann um einem Mitglied meines besten Teams zu helfen?“ Dr. Fraiser war ratlos und wusste nicht, worauf er hinaus wollte, „Das kann ich Ihnen nicht sagen ...“ Hammond unterbrach sie schon wieder: „Ich frage Sie das, weil man auf der Erde nicht mit einem Komapatienten umzugehen weiß.“
„Auf der Erde?“ Dr. Fraiser überlegte, „Sie meinen, wir sollten nach außerirdischen Möglichkeiten suchen?“ Hammond nickte.
„Sie wissen, dass ich immer alles daran setze um meinen Leuten zu helfen. Sollten wir nicht sofort Kontakt zu unseren Verbündeten aufnehmen?“
Dr. Fraiser hob abwehrend ihre Hände, „Nicht so schnell, Sir! Natürlich sollten wir nichts unversucht lassen um Daniel zu helfen, aber ... er liegt erst seit ein paar Tagen in der Klinik. Seine Wunden sind noch nicht einmal verheilt und ...“
Hammond nickte, „Wir sollten es ruhig angehen!“ stimmte er ihr zu, „Vielleicht erwacht er bald wieder und dann hätten wir unsere außerirdischen Freunde umsonst bemüht.“

„Machen Sie langsam, Colonel. Sie waren fast eine ganze Woche bewusstlos. Sie können jetzt nicht einfach so aus ihrem Bett hüpfen und das alles ignorieren!“ meinte Dr. Fraiser alarmiert, als sie sah, dass O’Neill versuchte, sich aus dem Bett zu ziehen.
„Sehen sie mich etwa hüpfen?“ er seufzte, „Wissen Sie, was das für eine Qual ist, auf der Nase zu liegen?“ Janet verdrehte die Augen, „Es tut mir leid, Sir, aber auf den Rücken können wir sie nicht legen. Und dafür kann ich auch nichts!“
O’Neill nickte genervt, „Ja ja!“ meinte er und ließ sich von Dr. Fraiser und einem Pfleger wieder richtig im Bett platzieren. Dann schloss er die Augen.
Kaum hatten Dr. Fraiser und ihr Gehilfe die Krankenstation verlassen, öffnete er wieder die Augen und versuchte abermals aus dem Bett zu kommen.
Plötzlich packte ihn eine kräftige Hand am Oberarm, „Aaau!“
Er sah auf und blickte in das Gesicht von Teal’c, „Teal’c, hilf' mir hier raus!“ stieß er voller Hoffnung hervor, dann sah er genauer hin, „Lachst du?“
Teal’c's leicht gehobene Mundwinkel senkten sich sofort wieder, „Nein!“
„Aber natürlich, du lachst mich aus!“
Nun packte Teal’c auch O’Neill's anderen Arm und zog ihn aus dem Bett.
Der Colonel stieß ihn sofort weg, als er wieder Boden unter den Füßen hatte, „Da versuche ich dich seit wir uns kennen mit saublöden Witzen und Bemerkungen zum Lachen zu bringen ... und dann machst du dich doch tatsächlich gerade darüber lustig, wie ich hilflos auf dem Bauch liege und nicht aus dem Bett komme!“ Er war außer sich, spürte aber plötzlich wie ihm der Pudding in die Knie floss und griff nach Teal’c's Arm. Sein Freund stützte ihn sofort, als er drauf und dran war zusammen zu klappen.
O’Neill ließ sich von Teal’c wieder aufs Bett setzen.
„Danke ... aber ich will nicht mehr in dieses verfluchte Bett ... ich wollte eigentlich nach Carter sehen ...“
Wieder schien Teal’c leicht zu grinsen, „Soll ich dich zu ihrem Bett führen?“
O’Neill verzog das Gesicht und knurrte: „Ja!“
Teal’c half ihm wieder hoch und begleitete ihn die paar Meter zum Vorhang, den er dann zurück schob.
„In den Stuhl!“ dirigierte O’Neill, der merkte, dass ihm die Knie schon wieder nachgeben wollten.
Teal’c rückte den Stuhl zurecht und der Colonel setzte sich erleichtert, dabei musste er selbst verständlich aufpassen, sich nicht ebenso erleichtert in die Rückenlehne fallen zu lassen.
Carter schlief und hatte sich in Embryostellung zusammengerollt. O’Neill betrachtete sie neidisch, „Was würde ich dafür geben, um so schlafen zu können!“ er blickte zu Teal’c, der noch neben ihm stand, „Weißt du, wie es Daniel geht?“
„Seine Wunden verheilen gut, sagt Dr. Fraiser, aber sonst ist sein Zustand unverändert.“
O’Neill nickte schwach und betrachtete Carter wieder.
Die Situation war beschissen und er war gerade absolut unfähig etwas daran zu ändern, irgendwie war das einer der Dinge, die er überhaupt nicht ausstehen konnte.
Normalerweise würde er nun aufspringen und losrennen um etwas Unvernünftiges zu tun, nur um wenigstens irgendetwas getan zu haben. Leider konnte er zur Zeit nicht einmal das.
Dann wurde er müde und ihm fielen von einem Moment zum anderen die Augen zu.
Etwas Unvernünftiges konnte er auch dann noch tun, wenn er ausgeschlafen hatte.

-zwei Wochen später-

„Wir müssen was tun!“ polterte O’Neill aufgebracht und ohne anzuklopfen in Hammond's Büro, „Colonel!“ rief der General aufgebracht und O’Neill nickte, „Ja ja, Entschuldigung, aber wie lange wollen wir das weiterlaufen lassen? Bei Daniel tut sich gar nichts!“
Hammond nickte, „Ich weiß, aber normalerweise würde es heißen: Abwarten.“ O’Neill lächelte leicht, „Ich habe dieses ‚normalerweise’ genau gehört!“

Nur eine Stunde später wurden O’Neill, Carter, Teal’c und Dr. Fraiser in den Konferenzraum gerufen.
Hammond wippte andauernd auf und ab, bis sich alle eingefunden und gesetzt hatten. Dann schloss ein Wachmann die Tür von außen und alle blickten Hammond erwartungsvoll an, „Ich danke Ihnen, dass Sie alle sofort erschienen sind. Ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich nicht gewillt bin, weiterhin untätig zu bleiben, was Dr. Jackson betrifft.“
Carter lehnte sich zurück, „Sie wollen unsere Verbündeten um Hilfe bitten?“
„Ganz recht, Major!“ antwortete O’Neill an Hammond's Stelle, „Am besten wäre es doch die Asgard zu kriegen, was meinen sie, Sir?“ wendete er sich wieder an den General, doch ihm wurde sofort wieder klar, dass sie gar keine Möglichkeiten hatten um die Asgard zu kontaktieren, da der Bau eines neuen Generators zwei Carters zum Einsatz kommen müssten, „Ich ziehe den Vorschlag zurück!“
Dr. Fraiser meldete sich mit besorgtem Gesichtsausdruck zu Wort: „Das geht mir immer noch etwas zu schnell, Sir!“
O’Neill lehnte sich vor, „Schnell? Für Daniel sind bereits fast vier Wochen vergangen. Wie lange wollen Sie noch warten?“ Hammond nickte, „Der Meinung bin ich auch. Außerdem werden wir uns erst einmal nur anhören, was unsere Freunde zu bieten haben.“
Plötzlich war das bekannte Drehen des Rings und das Einrasten der Stargate-Winkel zu hören.
Carter blickte Hammond groß an, „Haben Sie schon jemanden kontaktiert?“
Der General deutete nur zum großen Fenster und Carter erhob sich um die nächste Ankunft mitzuverfolgen.
Die Antwort kam gerade durch das Tor: Tok'ra.
Sie waren zu zweit und Carter atmete auf, als sie in einem ihren Vater erkannte.
Die beiden Männern wurden sofort in den Konferenzraum geleitet.
„Hey Dad!“ Carter umarmte ihren Vater fest.
„Jacob kommen Sie und setzen Sie sich, Ihr Begleiter ebenfalls!“ drängte Hammond, worauf der Jacob einen besorgten Gesichtsausdruck aufsetzte, „Ich höre heraus, dass es ein Problem gibt, George. Sonst lässt du mir die Zeit meine Tochter zu begrüßen.“ meinte er und setzte sich neben Sam auf Daniel's leer gebliebenen Stuhl, „Mein Begleiter ist Hargo und das sind General Hammond, Colonel O’Neill, Dr. Fraiser, Teal’c und meine Tochter Major Samantha Carter!“ stellte Jacob alle vor, worauf Hargo sich verneigte, „Ist mir eine Ehre!“ versicherte er und nahm neben Jacob Platz.
„Herzlich Willkommen! Ich möchte sofort zur Sache kommen: Dr. Jackson liegt seit einigen Wochen im Koma und wir wollten wissen, ob es bei den Tok'ra Technologien gibt, die uns helfen könnten ihn wieder aufzuwecken.“
Hargo atmete nun tief durch und begann mit einer verzerrten Stimme zu sprechen: „Wir haben eine Möglichkeit. Wir kommen nur nicht oft in die Verlegenheit sie zu erproben. Es gab schon Fälle, in denen es zu Toten kam.“
Hammond lehnte sich vor, „Mit wem reden wir jetzt?“ „Mein Name ist Jotan, ich bin der Symbiont von Hargo.“ „Nett!“ warf O’Neill ein und man hörte mal wieder, dass ihm die Vorherrschaft des Tok'ra nicht all zu genehm war.
„Wenn ich es auf den Punkt bringen dürfte: Sie haben etwas, sehe ich das richtig?“ der Tok'ra nickte.
„Ihr macht das mit dieser Technologie, mit er ihr auch arbeitet um Erinnerungen zu wecken, oder?“ fragte Carter, doch Jotan schüttelte zu ihrer Überraschung den Kopf, „Damit haben wir es zu erst probiert, doch es hatte den Tod des Menschen zur Folge. Unsere jetzige Vorgehensweise ist der anderen ähnlich, aber viel genauer und intensiver.“
Nun lehnte O’Neill sich vor, „Sie meinten eben, es hätte den Tod des Menschen zur Folge. Wieso nicht des Tok'ras?“
„Die Prozedur kann nur an einem Menschen durchgeführt werden. Ein Tok'ra-Wirt kann nicht ins Koma fallen, zumindest nicht im Normalzustand der Symbiose.“
O’Neill kratzte sich ratlos am Kopf, „Aber was habt ihr mit normalen Menschen am Hut?“ nun senkte Jacob kurz den Kopf und Selmac übernahm die Antwort: „Colonel, Sie sind unsere Wirte! Wir haben viele Menschen durch eine Verschmelzung aus dem Koma geholt, weil der Symbiont nicht in dieser Zwischenwelt existieren kann und den Menschen entweder zurückholt oder mit ihm stirbt. So was hat sich oft sehr schnell entschieden, weil die Balance zwischen Leben und Tod sehr empfindlich ist.“
„Die Chancen sind 50 zu 50?“ fragte Teal’c, worauf O’Neill etwas aufschreckte, „Daniel wird kein Tok'ra-Wirt!“
Selmac nickte, „Nein. Wir sind davon abgekommen Komapatienten zu Wirten zu machen, schließlich war die Verschmelzung dadurch unfreiwillig. Aber viele Menschen, die mit unserer anderen Methode aus dem Koma geweckt wurden, waren sofort bereit, Wirt für einen Tok'ra zu werden. Aus Dankbarkeit.“
Carter räusperte sich nun, „Aber euch sollte klar sein, dass Daniel's Dankbarkeit nicht so weit gehen wird.“
Selmac senkte den Kopf und Jacob blickte wieder auf, „Das ist uns klar, Sam.“
„Was ist also die andere Möglichkeit?“
Jacob schüttelte etwas den Kopf, „Ich kenne mich damit nicht sehr gut aus. Selmac auch nicht. Deswegen sollte Hargo zurück kehren und außer unserer Technologie auch noch einen Experten mitbringen. Ich möchte euch keine falschen Informationen geben.
Ich kann euch nur eins sagen: Wie auch immer das funktioniert, ein Komapatient ist wie ein Seiltänzer. Erreicht er das andere Ende des Seil, wird er wieder erwachen. Fällt er runter, schafft er es nicht. Leben oder verloren gehen, liegt hier nahe beieinander und was auch immer wir tun, wir müssen sehr vorsichtig sein.“ Carter schluckte hart, worauf ihr Vater ihr ein tröstendes Schulterklopfen schenkte.
Diese Gradwanderung hörte sich verdammt schwierig an und obendrein erschien ihre Hilfe mehr riskant als hilfreich für Daniel. Vielleicht würden sie ihn bei seinem Hochseilakt nur aus dem Gleichgewicht bringen.

Hargo wurde kurz darauf von Jacob zu den Tok'ra zurück geschickt, um die Technologie und einen Spezialisten zur Erde zu bringen.
Jacob kam wieder in den Konferenzraum, wo alle versammelt warten wollten. Er trat zu seiner Tochter, deren Gesprächspartnerin gerade auf die Krankenstation geeilt war.
„Sag’ mal, Sam, wie ist das eigentlich passiert?“ fragte er sie.
„Wir sind in einen Hinterhalt der Goa'uld geraten ...“ sie hielt inne, als Jacob schon vor sich hinknurrte: „Wie sollte es anders sein.“
Sam betrachtete ihn, wie er vor sich hin starrte und wahrscheinlich gerade in Gedanken ein Gefecht mit den Goa'uld ausführte.
Vor einem halben Jahr hatte er noch nicht einmal von ihnen gewusst und nun saßen in seinem Kopf Erinnerungen an Goa'uld-Taten, die einen Hass entfacht hatten, der sich über Jahrhunderte hatte entwickeln können.
Manchmal fragte sie sich, ob sie damals richtig gehandelt hatte, indem sie ihren Vater hatte Wirt für Selmac werden lassen. Aber diese Zweifel verschwanden sofort wieder, wenn ihr abermals klar wurde, dass er bei anderer Entscheidung nun nicht mehr leben würde.
„Hey!“ meinte sie, als sie ihn anstieß und aus seinen düsteren Gedanken riss. Sofort setzte er wieder ein Lächeln auf, „Tut mir leid, ich habe nur etwas nachgedacht. Erzähl’ weiter!“
„Na ja, so viel weiß ich jetzt auch nicht mehr. Teal’c hat sofort rausgewählt, aber dann hab ich einen Streifschuss abbekommen und das Bewusstsein verloren.“ Jacob schluckte, „Und das erzählst du einfach so? Ich sollte mir wohl mehr Sorgen machen?“ Sam lachte, „Ach was, Dad!“
„Nein, nein ... ich muss gerade mal ... wo ist Colonel O’Neill?“ Sam griff sich an die Stirn, wahrscheinlich würde er nun versuchen den Colonel über ihren Leichtsinn zu befragen!
„Dad!“ zischte sie genervt. Glücklicher Weise war der Colonel gerade in ein Gespräch mit General Hammond vertieft, das Jacob nicht stören wollte.
„Teal’c!“ Jacob hatte doch jemanden gefunden, „Sagen Sie mal, ist meine Tochter immer so ein Draufgänger?“ Teal’c zog die Augenbrauen hoch, „Draufgänger? Was ist das?“
„Das ist jemand, der unvorsichtig ist!“ Teal’c schüttelte leicht den Kopf, „Dann würde ich Major Carter nicht so bezeichnen. Sie handelt überlegt.“ Jacob atmete auf, „Das beruhigt mich! Aber wie ist sie da bei der letzten Mission rausgekommen, Teal’c?“ Sam seufzte, „Ich werde bis die Tok’ra zurück kommen zu Janet auf die Krankenstation gehen. Bis später!“ dann war sie verschwunden.
„Colonel O’Neill ist zurückgelaufen und hat sie geholt.“ beantwortete Teal’c nun Jacob’s vorangegangene Frage. Er schien erfreut, „Dann sollte ich ihm danken.“
„Er achtet immer gut auf sie und würde sie nie zurücklassen, da brauchst Du dir keine Sorgen zu machen.“ Jacob nickte etwas, hatte aber aufgehört zu lachen und blickte nachdenklich zu dem Colonel hinüber, „Danke, Teal’c, für die Auskunft.“ „Nichts zu danken.“
Nun war zu hören, dass das Stargate abermals aktiviert wurde.

„Das ist Rogue (Schöne Grüße an alle X-Men-Fans).“ stellte Hargo die Tok’ra vor, die ihm bis in den Konferenzraum gefolgt war. Alle erhoben sich zur Begrüßung.
Der General trat sofort zu der Tok’'ra, „Herzlich Willkommen, Miss Rogue.“ „Sie sind General Hammond?“ Hammond nickte, „Sie kennen uns offenbar.“
Sie nickte ebenfalls, „Sicher. Das sind Major Carter, Doktor Fraiser, Colonel O’Neill und Teal’c, den ich im Übrigen sehr verehre!“
O’Neill grinste Teal’c zu, „Du hast einen Fan!“
„Mein Symbiont ist Toshar. Sie ist die wahre Expertin, was das Koma angeht. Ich möchte nun an sie weitergeben.“ sie senkte den Kopf und blickte als Toshar wieder auf, „Würden Sie uns bitte zu Dr. Jackson bringen?“ Hammond räusperte sich etwas, „Es wäre mir lieb, wenn Sie uns erst in das Mysterium Ihrer Technologie einweihen würden!“ dabei deutete er auf die Kiste, die sie bei sich hatten.
Toshar seufzte etwas, „Na schön.“ sie trat näher und stellte sich zu Teal“c an den Tisch, „Setzen Sie sich ...das kann länger dauern.“
Alle anderen nahmen etwas verwirrt wieder Platz.
Toshar schien eine sehr eigenwillige Tok’ra zu sein, die gelegentlich nichts von Höflichkeit hielt.
Sie öffnete die Kiste, in welcher sich zwei reagenzglasähnliche Gefäße mit Flüssigkeiten befanden.
„Das ist alles?“ fragte O’Neill gerade heraus und sprach damit nur aus, was alle dachten.
„Ja, toll, nicht wahr?“ meinte Toshar und Begeisterung funkelte in ihren Augen, O’Neill dagegen war etwas ratlos, „Sicher! Toll!“
„Diese Getränke nennen sich Gamal und Kaffin. Gamal verhilft einem Menschen in einen komaähnlichen Zustand zu verfallen und Kaffin kann ihn wieder daraus erwecken.“
„Brauchen wir dann nicht nur Kaffin?“ fragte Dr. Fraiser nach und Toshar schüttelte etwas den Kopf, „Das war noch lange nicht alles, Doktor Fraiser.“ sie öffnete einen Unterboden in der Kiste und holte einen dünnen Draht hervor, der an beiden Enden ähnliche Knöpfe hatte, wie die, die einst von Hathor verwendet worden waren um Erinnerungen zu stimulieren.
O’Neill schluckte beim Anblick der dünnen, aber relativ langen Nadel, die aus dem Knopf hervorragte, „Ein Knopf wird an der Schläfe des Komapatienten und einer an der Schläfe eines anderen angebracht.“ erklärte sie, worauf O’Neill unbequem auf seinem Stuhl hin- und herrutschte, „Das kann ja heiter werden.“
„Damit wird eine Verbindung zwischen dem Bewusstsein des Patienten und dem der anderen Person hergestellt. Es ermöglich, um genau zu sein, eine Reise in Dr. Jackson's Bewusstsein und dort ... könnte es auch gar nicht heiter sein, Colonel. Es gibt meist gute Gründe, weshalb der Patient nicht aus dem Koma zurück findet. Die Komawelt gleicht oft einer Welt des Schreckens, aus dem der Patient unbedingt herausfinden will, es nur nicht kann.“
„Das klingt sehr gefährlich, Miss Toshar!“ stieß Hammond hervor, „Sagen Sie bitte nur Toshar, ich habe eigentlich kein Geschlecht, so was hat nur der Wirt. Aber Sie haben Recht, es ist sehr gefährlich und es ist oft vorgekommen, dass wir den Komapatienten und den Lucerna verloren haben. Lucerna heißt so viel wie ‚Helfer’.“
Hammond sah in die Runde und seufzte schwer, scheinbar suchte er Hilfe bei dieser Entscheidung, „Wie soll ich das genehmigen? Ich kann niemanden verpflichten das zu tun!“
„Rogue könnte das übernehmen!“ warf Toshar ein und Carter zog die Augenbrauen zusammen, „Ich dachte Tok'ra könnten sich nicht ins Koma begeben.“
„Das ist nicht ganz das Gleiche. Gamal versetzt in einen nur ähnlichen Zustand und außerdem würde nur der Wirt in das Bewusstsein von Dr. Jackson reisen. Ich würde mich weit von Rogue zurückziehen. Es käme der Unterbrechung unserer Symbiose sehr nahe und das fällt einem Tok’ra nicht unbedingt leicht, aber wir könnten es dennoch versuchen.“
Carter schüttelte den Kopf, „Nein. Wäre das nicht etwas riskant. Mein Vater sagte eben etwas davon, dass ein Komapatient eine Balance halten muss. Könnte es Daniel nicht aus seinem Gleichgewicht bringen, wenn ein Fremder in seinem Bewusstsein auftaucht?“
Toshar nickte nun etwas, „Das wäre das Problem dabei, da haben sie Recht. Aber Rogue würde nicht das gleiche Risiko eingehen, wie einer von euch. Obwohl ich mich in gewisser Weise von ihr lösen müsste, würde ich trotzdem spüren, wenn sie in die Gefahr kommt verloren zu gehen.“
Dr. Fraiser zog die Augenbrauen zusammen, „Was soll das heißen? ‚Verloren gehen’?“
Toshar senkte nun den Kopf und Rogue blickte auf, „So was kann passieren. Der Lucerna kann sich selbst im Bewusstsein des anderen verlieren und ebenfalls in ein tiefes Koma verfallen. Das würde geschehen, wenn der Lucerna vergisst, dass es nicht die reale Welt ist.“
Es herrschte ein Moment Stille. Es kam einem vor, als atmete niemand mehr.
Schließlich richtete Carter sich an Rogue, „Ich bin der Meinung, dass es jemand sein sollte, den Daniel kennt. Sonst bringt das alles nicht. Ich möchte mich freiwillig melden.“
Jacob verschluckte nun an seiner eigenen Spucke und begann zu husten.
Seine Tochter war beim Militär und da riskierte man schon mal was.
Aber so fehl am Platz es in diesen Räumlichkeiten auch war persönliche Beweggründe mit ins Spiel zu bringen, er würde es ihr als Vater verbieten ... wenn er sich von seinem Hustenanfall erholt hatte.
„Kommt gar nicht in Frage!“ warf nun O’Neill ein.
Carter sah böse zu ihm rüber, „Sir, bei allem Respekt, das sollten Sie mir überlassen!“
Jacob schüttelte den Kopf, „Ich verbiete dir das, Sam!“
Sie lachte humorlos, „Das kannst du nicht, Dad. Ich ...“ „Dann verbiete ich es Ihnen!“ unterbrach O’Neill sie und Carter war ganz außer sich, „Das können sie nicht!“
Er nickte, „Oh doch, ich kann. Ich werde nämlich gehen.“
„Wie ist es mit mir?“ meldete sich nun Teal’c nach einer Weile zu Wort.
Rogue nickte etwas, „Das wäre auch kein Problem. Dein Symbiont steht schließlich nicht in Kontakt mit dir.“
O’Neill hob nun die Hand, „Hallo! Ich habe mich gerade schon freiwillig gemeldet. Hier geht keine Carter und hier geht auch kein Teal’c. Ich gehe!“

-Ein paar Stunden später. -

O’Neill zog den Vorhang bei Seite und trat missmutig in einem dieser Patientenhemden hervor, „Das ist doch albern!“ nörgelte er und deutete an sich hinab.
„Beschweren Sie sich nicht. Sie müssen dieses Ding tragen.“ meinte Dr. Fraiser, „`Ding´ ist genau der richtige Ausdruck.“ brummelte er, dann setzte er ein freundliches Grinsen auf, „Aber danke, dass ich wenigstens meine Boxershorts drunter anbehalten durfte.“
Sie lächelte und nahm seine Kleidung, „Ich werde mal sehen, wann Daniel überführt wird. Bleiben Sie hier, Colonel. Sam’s Vater wollte noch kurz mit Ihnen reden!“
„Wo sollte ich denn auch in diesem Aufzug hingehen?“ dann stutzte er, „Was will er denn?“
„Das weiß ich doch nicht, ich muss mich jetzt darum kümmern, dass Daniel aus der Klinik überführt wird!“ mit diesen Worten verschwand Dr. Fraiser.
„Oh man, Daniel. Wenn ich Sie da rausgeholt habe, sind Sie mir ganz schön was schuldig!“ murmelte er vor sich hin und hoffte, dass er es auch wirklich schaffen würde, Daniel zurück zu bringen.
„Colonel?“
O’Neill sah auf und erblickte Jacob, „Hey!“ er trat zu ihm und setzte sich neben ihn aufs Krankenbett, „Sie haben sich da ganz schön was vorgenommen.“ O’Neill zuckte die Schultern, „Daniel gehört zu meinem Team. Ich habe die Verantwortung für ihn!“
Jacob nickte etwas, „Okay, aber ... ich werde diese Ahnung nicht los, dass Sie das wegen meiner Tochter gemacht haben.“ der Colonel winkte ab, „Ach was, ich hätte mich so oder so für diese Mission gemeldet. Mit Carter hatte das nichts zu tun.“ Jacob erhob sich wieder, „Ich möchte Ihnen trotzdem danken. Teal’c meinte, daß sie immer auf sie achten und sie nie zurücklassen würden.“ O’Neill nickte schwach, „Das stimmt, aber ich würde auch Daniel nicht zurücklassen und Teal’c erst recht nicht.“
Nun betraten Toshar, Jotan, Carter und Teal’c die Krankenstation, „Hey, was ist denn das für ein Andrang, einer nach dem anderen!“ meinte O’Neill.
„Colonel, es geht los. Wir müssen Ihnen schon jetzt das Kaffin verabreichen.“
„Wieso die Eile? Daniel ist doch noch gar nicht hier.“
Jacob erhob sich und Toshar trat zu O’Neill, „Sie werden von dem Kaffin nichts merken.“ „Es ist das Mittel zum Wiedererwachen.“ stellte Teal’c fest, der sich genau an Toshar's Erklärungen im Konferenzraum erinnerte, „Ganz recht. Sie müssen es jetzt trinken, damit es sich bereits in Ihrem Blutkreislauf ausgebreitet hat, wenn Sie Gamal zu sich nehmen.“
„Das verstehe ich zwar nicht, aber ... machen Sie mal!“
Toshar holte das Gefäß hervor und entstöpselte es, „Trinken Sie nur einen Schluck. Mehr brauchen Sie nicht.“ er nahm es und betrachtete sich die Flüssigkeit erst mal, dann nickte er den anderen zu, „Prost!“
Kaum hatte er das Zeug geschluckt, verzog er das Gesicht, „Uaarh ... haben Sie nicht Welches mit Geschmack?“
Toshar schüttelte den Kopf, „Nein!“ dann drückte sie ihn zurück, „Legen Sie sich hin!“ O’Neill folgte ihrer Anweisung.
Teal’c trat auf der anderen Seite an das Krankenbett und beobachtete alles ganz genau.
„Und jetzt?“ „Sie werden höchstens etwas müde, aber sonst passiert jetzt gar nichts.“ erklärte Toshar und holte sich einen Stuhl, „Ich werde Ihnen nun alles ganz genau erklären. Das ist sehr wichtig, also müssen Sie jetzt gut aufpassen!“ er nickte etwas.
Carter trat zu ihrem Vater und er nahm kurz ihre Hand um sie etwas zu drücken, dabei merkte er, dass sie eiskalt war, „Bist du nervös?“ fragte er sie und Carter nickte, „Kann man so sagen!“ dann stellte sie die Ohren auf, um Toshar's Erklärungen genau zu folgen. Jacob folgte ihrem Beispiel, allerdings stellte sich die gewisse Besorgnis wieder ein.
„Das Kaffin breitet sich jetzt in Ihrem Körper aus. Das Wiedererwachen ist also auf jeden Fall möglich.“
„Tröstlich!“ stieß O’Neill hervor, worauf Toshar etwas lächelte, „Sie machen das schon!“ sie holte das andere Gefäß herbei, „In einer Stunde, wenn auch Dr. Jackson hier ist, werde ich Ihnen das hier verabreichen. Es hat allerdings auch keinen Geschmack!“ O’Neill musste etwas lachen, „Nein, so ein Mist!“
„Darauf werden Sie sehr schnell das Bewusstsein verlieren, aber Sie werden schon vorher mit Dr. Jackson verbunden werden.“ „Mit diesem stacheligen Knopfding?“ Toshar nickte, „Es hat aber nur eine einzige Nadel, diese wird aber weit in ihre Schläfe eindringen und Ihnen vielleicht ein paar Schmerzen bereiten. Um zum eigentlichen Punkt zu kommen: Wenn Sie das Gamal getrunken haben, werden Sie sich in einer anderen Welt wiederfinden. So seltsam und fremd dort auch alles auf Sie wirkt, Sie müssen einfach nur auf die Suche nach Dr. Jackson gehen.“
Teal’c sah zu Toshar auf, „Was ist das für eine Welt, die O’Neill vorfinden wird?“
Toshar senkte nun ihren Kopf und Rogue blickte auf, „Das sollte ich erklären.“ „Bist du schon mal in das Bewusstsein eines anderen gereist?“ fragte Carter und sie nickte, „Ja. Schon mehrmals. Und ich war bisher immer erfolgreich ... allerdings nie ohne Hilfe von Toshar.“ Carter blickte kurz besorgt zu O’Neill.
„Um auf Teal’c's Frage zurückzukommen: Ich weiß es nicht. Das ist von Patient zu Patient anders. Manche befinden sich in völliger Dunkelheit, andere in einer Art Labyrinth, verfolgt von irgendwelchen Albtraumgestalten. Sie alle suchen verzweifelt nach dem Weg hinaus.
Colonel, ihr größtes Problem wird darin bestehen, Dr. Jackson zu finden.
Haben Sie ihn gefunden, ist Ihre Arbeit schon fast getan.
Wir werden auch ihm das Kaffin verabreichen und so wird er auf die gleiche Weise wiedererwachen wie sie. Dr. Jackson wird Ihnen dankbar folgen. Sie müssen einfach Ihren Puls in die Höhe treiben, weiter nichts.“
O’Neill zog die Augenbrauen hoch, „Wie soll ich denn das anstellen?“
„Laufen Sie herum, regen sie sich über irgendwas furchtbar auf ... Ihnen wird schon etwas einfallen. Ihr Puls muss nur richtig rasen, damit das Kaffin noch mal vollständig durch Ihren gesamten Körper gepumpt wird. Erst dann wird es wirken und Sie erwachen wieder.“
Der Colonel nickte zögerlich, „Okay. Hört sich gar nicht so kompliziert an.“ „Ist es auch nicht.“

Nur fünf Minuten später trugen ein paar Sanitäter Daniel herein und Dr. Fraiser ließ ihn in ein Bett legen, wo sie ihn sofort an Maschinen anschloss, die kontinuierlich seinen Blutdruck, die Herzfrequenz und den Puls überprüften. Ihm wurde ebenfalls das Kaffin verabreicht.
O’Neill rümpfte die Nase. So blass und leblos wie Daniel aussah, wusste er schon, warum er das aud sich nahm.
„Wir werden Sie jetzt ebenfalls an die Maschinen anschließen, Colonel.“ erklärte nun Dr. Fraiser, aber Rogue meldete sich noch mal zu Wort: „Nur keine Medikamente. Auch Dr. Jackson darf während der Colonel an ihn angeschlossen ist keine Medikamente erhalten.“
„Aber künstlich ernähren müssen wir ihn ... oder denken Sie, dass er bald wieder erwacht?“ Rogue zögerte, „Lassen Sie es erst mal, wenn es zu lange dauert, können Sie das immer noch nachholen.“
O’Neill wurde ganz blass, „Könnt Ihr euch nicht darüber unterhalten, wenn ich weg bin?“
Daniel's Krankenbett wurde nun neben das von O’Neill gestellt, „Können wir anfangen?“
Toshar nickte etwas, „Wenn Sie darauf bestehen, ich hätte Ihnen noch einen Moment gegönnt.“ darauf holte sie den Verbindungsdraht hervor. Zu erst trat sie zu Daniel und drückte einen Knopf in seine Schläfe.
„Der zuckt ja nicht einmal!“ meinte O’Neill, als der Knopf an Daniel's Schläfe festsaß.
„Sie werden zucken, das können Sie mir glauben!“ meinte Toshar und setzte die Nadel an O’Neill's Schläfe an, „Machen Sie schon!“
Es war ein stechender Schmerz, der ihm durch Mark und Bein ging, „Verdammt ... wie hat der das so einfach weggesteckt!“ stöhnte er und schloss vor Schmerz die Augen.
Nach ungefähr einer Minute hatte O’Neill sich halbwegs an den Schmerz gewöhnt und öffnete die Augen wieder, „Das ist echt Scheiße, glaubt es mir ... nicht zu Hause nachmachen!“ presste er hervor, als er die besorgten Gesichter um sich herum sah.
Carter versuchte zu lächeln, was ihr kläglich misslang.
Dann winkte O’Neill Dr. Fraiser zu, die sofort zu ihm trat, „Ja?“
„Es ist etwas unangenehm, wenn alle um mich herumstehen und mitleiden.“ stieß er angestrengt hervor und Dr. Fraiser blickte auf Carter, Jacob und Teal’c, „Sollen Sie gehen?“ fragte sie den Colonel, „Ohne Jemandem auf den Schlips treten zu wollen ... ja!“
Carter, die alles gehört hatte, nickte, „Okay, wir sind schon weg.“
Teal’c löste sich nur widerwillig von O’Neill's Seite, „Tut mir Leid, mein Freund, du kannst mir doch nicht helfen.“ erklärte O’Neill ihm und versuchte nicht ein all zu schmerzverzerrtes Gesicht dabei zu machen.
Er nickte schließlich und ging.
Carter folgte ihrem Vater nicht sofort, sondern drehte sich noch mal um, „Sie kommen zurück, das ist ein Befehl“ „Hey, ich bin hier der Colonel.“ er lächelte ihr zu und meinte mit einem zuversichtlichen Blick: „Bin schon so gut wie wieder da!“

Als Teal’c, Carter und Jacob auf die Krankenstation zurück kehrten, war alles schon passiert.
O’Neill lag ebenso reglos da, wie Daniel im Bett neben ihm. Verbunden waren sie mit dem dünnen Draht, der an den Knöpfen befestigt war.
„Ich habe das Gefühl, dass wir etwas Falsches tun!“ meinte Teal’c nun und Carter nickte, „Das habe ich auch!“
Toshar schüttelte den Kopf, „Es läuft alles bestens, machen Sie sich keine Sorgen. Ab jetzt muss nur immer jemand hier sein, falls einer erwacht.“
Teal’c trat vor, „Ich werde die erste Schicht übernehmen.“

„Dr. Jackson?“ Daniel blickte auf, als Hammond in der Tür zu seinem Arbeitsraum stand, „Ja, General?“
„SG-6 hat auf PX-779 ein paar Ruinen gefunden. Hätten Sie Interesse das Team mit Ihrer archäologischen Ausrüstung noch mal zu begleiten und sich das anzusehen?“
Daniel sprang auf, „Sicher! Was für eine Frage, General ... es steht für SG-1 nur gerade eine Mission an und ich weiß nicht, was Jack davon ...“ „Der Colonel hat mir bereits den Vorschlag unterbreitet, die Mission später anzusetzen und SG-1 ebenfalls nach PX-779 zu schicken.“
Daniel bekam den Mund gar nicht mehr zu, „Wirklich? Das ... das ist ...“
„... völliger Blödsinn! Wann habe ich das vorgeschlagen, General? Und Daniel, wo zum Teufel sind wir?“ fragte O’Neill, der völlig perplex mitten im Raum stand und keine Ahnung hatte, wie er von der Krankenstation bis hier hergekommen war, „Sie liegen doch im Koma, Daniel!“
„... das ist toll, General.“ vollendete Daniel seinen begonnen Satz, Hammond nickte, „Dann wäre ja alles geregelt. Die Mission beginnt um 1400.“ mit diesen Worten ging er.
O’Neill griff sich gestresst an den Kopf. Weder war eine seiner Fragen beantwortet worden, noch hatte man ihn überhaupt eines Blickes gewürdigt. Irgendwas musste hier mächtig falsch laufen.
War er nun in Daniel's Bewusstsein gereist oder nicht?
Wenn nicht, wie war er dann hier hergekommen und wie war Daniel so schnell genesen?
Wenn doch, weshalb traf dann keine von Toshar’s Beschreibungen auf diese Welt zu?
Es war alles so real, dass O’Neill nicht glauben konnte, wirklich in Daniel's Bewusstsein zu sein.
Aber er konnte sich den Kopf zerbrechen, wie er wollte, eine Lösung konnte er so nicht finden.
„Hallo!“ er wedelt vor Daniel’s Augen herum, aber sein Kollege blinzelte nicht einmal. Schließlich versuchte er ihn anzustupsen und ... griff vollständig durch Daniel hindurch.
„Heilige Schei ...“ stieß er hervor, verstummte aber mit offenem Mund, als er selbst den Raum betrat, „Hey Daniel! Was machen sie gerade?“ fragte er.
O’Neill starrte seinen Zwilling fassungslos an, „Was mache ich denn hier? Ich bin doch schon da!“
„Jetzt gerade bin ich noch etwas verwirrt, Jack.“ beantwortete Daniel die Frage seines Freundes, „Sie haben wirklich erlaubt, dass ich mit auf die Mission nach PX-779 gehen kann und SG-1 soll uns sogar begleiten?“
Jack nickte, „Ja. Scheint doch ein interessanter Fund zu sein, den SG-6 da gemacht hat.“
Daniel zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich wäre auch skeptisch, Daniel, das würde ich nie sagen!“ stieß O’Neill hervor.
Jack ließ sich auf einen der Stühle fallen, „Ach, Daniel. Auch wenn mich das normalerweise nicht so interessiert ... es ist doch Ihre Welt. Ich denke, ich sollte mich nicht mehr so davor verschließen. Kann doch nicht schaden, was meinen Sie?“
Daniel schluckte erst, doch dann entstand ein begeistertes Grinsen auf seinem Gesicht, „Das ist wirklich eine gute Idee, vielleicht finden wir sogar was, was Ihnen auch gefällt.“ Jack nickte, „Ja, man muss nur richtig suchen!“ meinte er mit einem Lächeln, erhob sich und klopfte Daniel freundschaftlich auf die Schulter, „Bis nachher dann!“
O’Neill blickte sich selbst verständnislos hinter her, wie er den Raum verließ, „Was rede ich denn da?“ fragte er leise. Dann kehrte sein Gegenstück plötzlich zurück, „Ach, Daniel?“ Daniel blickte auf, „Ja?“ „Lassen wir doch die Siezerei, okay? Das nervt mich!“ Daniel starrte Jack mit offenem Mund an, nickte aber, worauf sein Kollege den Raum verließ.
„Darf ja nicht wahr sein!“ sprach er vor sich hin und senkte seinen Blick wieder auf seine Bücher.
O’Neill nickte, „Oh ja, das ist auch nicht wahr!“ meinte er und versuchte weiter Daniel anzustoßen, „Hey man, das ist nicht richtig ... das bin nicht ich, Daniel. Das ist jemand, der nur so aussieht wie ich.“ O’Neill atmete tief durch. Jeder seiner Versuche auf Daniel einzuwirken ging Wort wörtlich ins Leere, sein Kollege war schon wieder völlig vertief in seine Aufzeichnungen.
Langsam breitete sich Panik aus ... er hatte nicht die geringste Ahnung, was er tun konnte um auf Daniel einzuwirken und ihm zu helfen.
Und vor Allem ... war er nun in Daniel's Bewusstsein oder in einer völlig verkorksten Version der Realität?
Vielleicht waren Außerirdische einmarschiert, hatten Daniel geweckt, O’Neill unsichtbar gemacht, aber vorher geklont und ... er schloss müde die Augen und griff sich an den Kopf ... langsam wurde er paranoid.
„Dr. Jackson!“ drang nun Carter's Stimme über Lautsprecher und Daniel blickte von seinen Büchern auf, „Kommen Sie bitte in den Kontrollraum!“
„Schön!“ sprach Daniel vor sich hin und erhob sich sofort.
O’Neill folgte ihm, wenn er auch nicht wusste, wozu.
Daniel war völlig in Gedanken vertieft, als er den Kontrollraum betrat, um so überraschender war es für ihn, als ihm plötzlich jemand mit einer Zat-Waffe bedrohte. Es war Teal’c.
„Oh Gott!“ er war sofort stehen geblieben und hob zögerlich die Hände, „Teal’c, wieso bedrohst Du mich?“
O’Neill, der sich langsam daran gewöhnt hatte unsichtbar zu sein, sprang in den Raum und sah sich gehetzt um, „Ich wusste es, das ist eine Invasion!“
Doch dann wurde das Licht gedämpft und ein Offizier fuhr auf einem Rollwagen eine riesige Torte mit Kerzen herein. „Happy Birthday, Daniel!“ rief nun Jack, der das Licht wieder heller drehte und sofort kamen andere Offiziere mit Sektgläsern herein.
„Alles Gute zum Geburtstag, Daniel!“ meinte Carter, die sofort zu ihm trat und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Teal’c nahm nun die Waffe runter unter lächelte: „Alles Gute zum Geburtstag Daniel Jackson“
Daniel war völlig durcheinander, ließ sich aber von allen auf die Schulter klopfen, die Hand geben und beglückwünschen, „Das war ... ganz schön ...“ Jack lachte ausgelassen, „Du hast Dir in die Hosen gemacht, nicht wahr?“ Daniel lächelte auch etwas, aber man sah, dass er schon fast mit den Tränen kämpfte, „Das ist der schönste Geburtstag seit ...“ er sprach nicht zu Ende, da lehnte Jack sich zu ihm und meinte leise: „Du hast doch nicht gedacht, dass ich deinen Geburtstag vergesse, oder?“ Daniel lachte etwas, schob die Brille hoch und wischte sich die Augen trocken, „Ich hätte nicht einmal gedacht, dass du mein Geburtsdatum überhaupt kennst!“
Der richtige O’Neill stand abseits, im Schatten unter der Treppe zum Konferenzraum.
Er war sich immer noch nicht sicher, wo oder wer er war, aber er verspürte irgendwie ein mieses Gefühl in der Magengegend ... war das ein übler Scherz um ihm unter die Nase zu reiben, was für ein mieser Kumpel er für Daniel war?
Aber wem wollte er was vormachen? Schließlich hatte er wirklich nicht gewusst, dass Daniel heute Geburtstag hatte.
Was war das nur für eine Welt, in die er hier geschlittert war?
Am Anfang war ihm alles ähnlich vorgekommen, aber nun bemerkte er an allen gravierende Unterschiede.
Hammond fragte für gewöhnlich nicht, welche Mission man bevorzugte, so wie er es eben bei Daniel getan hatte. Und jetzt stand er da mit einem Sektglas in der Hand und lachte ausgelassen über etwas, das ein Major erzählt hatte.
Teal’c lächelte am laufenden Band und erzählte Carter irgendwas ohne sie dabei zu Wort kommen zu lassen ... normalerweise war es anders herum ... nun fiel ihm auf, dass Carter Händchen hielt mit irgend einem Typen, ... oh Gott, Major Davis vom Pentagon!
Nein, hier war gar nichts mehr normal.
Das Beste war er selbst. Sein Doublikat stand schon wieder bei Daniel und sprach mit ihm als gäbe es nichts Interessanteres auf der Welt.
Noch während er den Kopf über all das schüttelte, begann er auf der Stelle zu laufen.
War dies tatsächlich Daniel's Bewusstsein, so konnte seine Mission keinen Erfolg haben, schließlich wurde er nicht einmal wahrgenommen.

„Er wacht auf!“ rief Selmac, als er in den Konferenzraum gestürmt kam.
Hammond war sofort von seinem Stuhl am Kopf des Tisches aufgeschossen, „Dr. Jackson?“
„Nein, Colonel O’Neill!“
Toshar war sofort hinaus gerannt, Teal’c folgte ihr, während Carter mit ihren Blicken noch auf die Erlaubnis von Hammond wartete wegtreten zu dürfen, „Gehen wir!“ das reichte Carter um den anderen sofort nachzulaufen.

„Colonel, können Sie mich hören?“ frage Dr. Fraiser und erntete ein schwaches Nicken, „Ihre Werte sind gut. Schön, dass Sie zurückgefunden haben.“
Nun trat Toshar vor, „Aber was ist denn passiert? Die Werte von Dr. Jackson sind unverän ...“ Carter stieß sie an, als O’Neill die Augen etwas müde wieder schloss, „Warten Sie doch noch etwas!“ Dr. Fraiser nickte beipflichtend, „Major Carter hat Recht. Der Colonel sollte sich noch erholen.“
O’Neill rappelte sich jedoch sofort wieder auf und schüttelte den Kopf, „Nein ... mir geht’s gut. Ich möchte weitermachen!“
„Weitermachen?“ fragte Jacob nach und er nickte, „Ja. Ich bin gar nicht richtig da reingekommen. Es war alles genau wie hier, aber mich konnte niemand sehen und die Leute waren ganz anders.“ Toshar senkte den Kopf und Rogue blickte auf, „Was meinen Sie mit anders, Colonel?“
„Teal’c hat viel geredet und gelacht!“ Dr. Fraiser konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und Teal’c zog eine Augenbraue hoch. Rogue überlegte etwas, „Sie haben sich auch selbst gesehen, nicht wahr?“
O’Neill nickte, „Und ich habe Sachen gesagt, die ich sonst nie sagen würde.“
Rogue seufzte schwer, „Meine Güte.“ alle sahen zu ihr, „Was soll das heißen?“ fragte Jacob, aber Rogue wendete sich nur wieder an O’Neill: „Colonel, ich würde Ihnen bestimmt noch etwas Ruhe gönnen, aber leider setzen ihre Informationen uns etwas unter Zeitdruck. Wir werden Sie wieder in Daniel's Bewusstsein schicken müssen und zwar mit einer verstärkten Dosis von Gamal.“
Dr. Fraiser, die am Bett des Colonel’s stand, wirkte nicht gerade begeistert, „Das erhöht doch nur das Risiko, dass ...“ O’Neill hob eine Hand, „Lassen Sie mal, Doc, das wird schon gehen.“
Toshar nickte, „Ja, und anders ginge es auch nicht.“
Carter wurde langsam nervös, „Könnten Sie uns jetzt bitte erklären, wo das Problem liegt und wie man das, was Colonel O’Neill gesehen hat, interpretieren kann?“
Rogue übernahm wieder die Kontrolle und begann zu erklären: „Diese Version eines Komazustandes ist äußerst selten. Hier ist es dem Patienten nicht bewusst, dass er sich in einer anderen Welt befindet, weil alles täuschend echt ist. Folglich sucht Dr. Jackson gar nicht nach einem Ausgang. Das ... ist das Problem, Major Carter.“
O’Neill griff an das Gerät an seiner Schläfe und verzog das Gesicht, „Irgendwie läuft hier nichts so, wie sie es gesagt haben, Miss Expertin!“ Rogue seufzte etwas, „Das liegt daran, dass Dr. Jackson’s Koma sehr selten ist, Colonel. Er befindet sich in einer selbst erschaffenen Welt. Anfangs ist alles noch sehr real, weil er es vorher nicht anders kannte. Aber dann werden seine persönlichen Wünsche immer weiter in den Vordergrund treten. Er wird sich unbewusst einen nach dem anderen erfüllen und diese Welt wird der Wirklichkeit mit der Zeit kaum noch ähneln.“
Carter war Rogue's Worten genau gefolgt und kombinierte selbst, was ihr zum vollständigen Verständnis noch fehlte: „Und weil der Colonel O’Neill, den Daniel sich erschaffen hat, bereits so stark von ihm verändert wurde ...“ Toshar nickte, „Konnte der richtige Colonel O’Neill nicht mehr in seinen eigenen Charakter schlüpfen. Aber keine Sorge, noch dürfte es möglich sein ihn mit einer höheren Dosis Gamal trotzdem reinzubringen.“
O’Neill stöhnte nun etwas, „Leute, ich hätte gern einen Moment Ruhe. Ein, zwei Minuten, das wäre schon genug!“
„Gestattet!“ stieß Hammond hervor und winkte alle zur Tür, „Wir lassen Sie ihn mal allein!“
„Danke!“ O’Neill schloss für einen Moment die Augen.
Als alle draußen waren, öffnete er sie wieder und winkte einem Wachmann, der an der Tür stand, „Hey! Kommen Sie mal her!“ der Mann trat etwas verwirrt ein, „Sir?“ er kam an sein Bett, „Wie ist Ihr Name?“ „Parker!“ „Gut, Parker, dann passen Sie mal genau auf ...“


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