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Die Insel der Göttin von Sphinx

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Kapitel Bemerkung:

INHALT: Colonel O´Neill und seine Konkurrenten müssen sich auf der geheimnisvollen Insel schweren Prüfungen stellen....

Teil 2

Zuerst ging es für alle Vier durch eine weitläufige, blühende Parkanlage. Jack verlor die Anderen sofort aus den Augen, nachdem alle Ihre gewählten Portale durchschritten hatten. Von nun an hieß es, jeder für sich.
Während seines Marsches hatte Jack einen Apfel aus seinem Rucksack geholt und kaute schweigend, während er die vorbeiziehenden Landschaft um sich herum beobachtete. Bald darauf hörten die Grünflächen auf und wichen einer felsigen Landschaft, die stetig steiler wurde. O´Neill hatte den Ausläufer des Gebirges erreicht. Bald mußte er über steile Felsen klettern, dann tat sich vor Ihm eine enge Spalte auf, in die er gerade hineinpasste. Da es keinen anderen Weg gab, mußte er sich hineinzwängen und versuchen, auf diesem Weg weiterzukommen....

Shu´tars Weg führte zuerst auch durch den großen Park, allerdings gelangte er in einen anderen Teil des Gebirges. Bald versprerrten dichte, übelriechende Dampfschwaden die Sicht. Der Jaffa presste sich ein Ende seines Capes vor den Mund und eilte weiter. Aber kurz darauf stoppte er abrupt. Er wäre beinahe in eine Felsspalte mit glühender Lava gestürzt!

Robaro gelangte nach der Durchquerung des Parks in eine Zone des Frostes und Schnees. Sein silberner Thermo-Overall schützte Ihn zwar vor der Kälte, doch ein aufkommender Schneestrum überzog seine Brauen und Wimpern mit einer Reifschicht, die fliegenden, winzigen Eiskristalle brannten in seinen Augen. Er holte seine Schutzbrille hervor, doch die Gläser vereisten sofort durch die Dämpfe seines Atems und erschwehrten die Sicht.....

Anteaus gelangte, nachdem er sein Portal passiert hatte, auf eine Wiese mit hüfthohem Gras. Lächelnd strich er mit seinen Händen über die Spitzen der Grashalme und wanderte weiter. Doch schon nach kurzer Zeit wurde das paradiesische Grün zu einer trockenen, sandigen und trostlosen Einöde. Der Nox wechselte seinen Poncho gegen einen breitkrempigen Strohhut, den er zu hause selbst angefertigt hatte, um vor den gleißenden Sonnenstrahlen geschützt zu sein. Langsam schleppte er sich durch die scheinbar endlose Wüstenei, ein quälender Anblick für ein Lebewesen, daß das kühle, schattige Grün der Wälder gewöhnt war....

Die erste Aufgabe bestand darin, den Naturgewalten zu trotzen. Und das tat jeder der Kandidaten auf seine Weise.
Die Felsspalte hatte Jack immer tiefer in ein unterirdisches Höhlensystem geführt. O´Neill hatte eine Lampe vorne an seinem Helm befestigt, um in der völligen Dunkelheit, die Ihn nun umgab, etwas sehen zu können.
"Das ist ja ein richtiges Labyrinth! Mir bleibt auch gar nichts erspart!" knurrte er. Langsam kletterte er weiter. Manchmal war der Gang so eng, daß O´Neill zuerst seinen Rucksack und dann sich selbst hindurchschieben musste. Keuchend kroch er bäuchlings auf allen Vieren weiter, sein Gepäck vor sich herschiebend.
Schließlich gelangte er in eine kleine Grotte. Hier konnte er wenigstens wieder aufrecht stehen. Dafür gab es aber ein neues Hindernis.
"Ein See! Und keine Möglichkeit zum Drumherumgehen! Der ganze weitere Gang ist mit Wasser gefüllt! Ich hätte noch einen Taucheranzug mitnehmen sollen!" Seufzend ließ er sich auf einen Stein nieder und begann seine ganze Uniform abzulegen, bis auf den Helm mit der Lampe. Dann verschnürte er sein Kleiderbündel und befestigte es auf der vorderen Seite seines Rucksacks. Diesen hob er auf seinen Helm und transportierte Ihn auf dem Kopf weiter, damit der Inhalt und seine Klamotten nicht naß wurden.
Zuerst tauchte Jack seine Zehen in das Wasser, zuckte gleich darauf wieder zurück und stieß einen zischenden Laut aus.
"Scheiße, ist das kalt!" fluchte er. Dann aber biß er die Zähne zusammen und watete hinein. Er hatte schon schlimmeres erlebt, da würde er sich doch nicht von kaltem Wasser aufhalten lassen!
Langsam tastete er sich mit den Füßen vorwärts, und behielt mit den Augen die beleuchtete Umgebung im Auge. Außer dem platschenden und gurgelnden Geräusch des Wassers war es hier unten totenstill.
Zuerst reichte es Ihm bis zu den Knien, dann aber wurde es rasch tiefer und bald stand Jack bis zu den Schultern im Wasser.
Der einzige Ausgang der Grotte führte in einen dunklen, zur Hälfte mit Wasser gefüllten Tunnel. Mühsam quälte sich O´Neill weiter, spürte, wie die Kälte des Wassers langsam in seine Glieder kroch. Dazu kam noch, daß er höllisch aufpassen musste, um auf dem glitschigen Boden nicht den Halt zu verlieren! Und zu allem Unglück wurde der unterirdische See immer tiefer, bald reichte Jack das Wasser bis zum Kinn und beim nächsten Schiritt sank er bis zur Nase ein! Es half alles nichts, um weiterzukommen, mußte er wohl oder übel schwimmen. Aber er wollte nicht, daß seine Ausrüstung naß wurde, deshalb benutzte er nur einen Arm zum Vorwärtskommen, mit dem Anderen balancierte er den Rucksack auf seinem Helm, dessen Gewicht sein Gesicht jedesmal unter Wasser drückte, wenn er einen Schwimmzug tat.
Zum Glück hielt die tiefe Stelle nicht lange an. Bald spürte er wieder Boden unter seinen Füßen und das Wasser reichte Ihm wieder bis zur Brust.
"Verdammt, wann komme ich endlich wieder ins Trockene? Ich bin schon ein Eiszapfen!" klagte Jack. zitternd. Hätte er sich in einem Spiegel sehen können, hätte er bemerkt, das seine Lippen bereits eine blaue Farbe angenommen hatten. Aber der Gedanke an seine Kameraden ließ Ihn weitergehen. Er wollte Sie alle wiedersehen. Daniel, Sam, und Teal´c. Und natürlich die Erde und das Stargate-Center.
Nach einer Weile bemerkte er etwas merkwürdiges. Das Wasser wurde auf einmal langsam wärmer, je weiter er ging.
"Hey, das ist schon viel besser!" rief O´Neill erleichtert und stapfte zügig weiter. Das Wasser erwärmte sich noch immer. Bald zu sehr, wie Jack feststellen musste. Dasselbe galt auch für die Luft.
"Das darf doch nicht wahr sein! Erst friere ich mir alles ab und jetzt soll ich wohl gekocht werden!" grollte er. "Und nirgendwo ein trockenes Stück Weg!"
Dann sah er den Grund für die immer stärker werdende Hitze. Vor Ihm, an einer breiteren Stelle, zischte ein Geysir aus dem Boden des Sees! Das Schauspiel dauerte einige Sekunden, dann sank er in sich zusammen und nur noch ein heftiges Blubbern zeigte an, wo sich die Öffnung im Boden befand. O´Neill erkannte schnell die Lage, in der er sich befand.
"Hier muss es vulkanische Aktivitäten geben! Der Geysir ist der heißeste Punkt! Also muss ich so nahe wie möglich an der Felswand vorbei, dort ist das Wasser am Kühlsten! Und das, solange dieser Springbrunnen nicht losgeht! Sonst gibt's ein Paar hartgekochte Eier" dachte er grimmig.
Also zog sich Jack bis an den Rand des Sees zurück und wartete ab. Tatsächlich kam der Geysir wieder hoch. Und die Zeit zwischen zwei Erruptionen betrug etwa 2 Minuten. Wenn sie immer zur gleichen Zeit kamen. Aber so lange wollte er nicht in dem gut achtunddreißig Grad heißem Wasser warten, um es herauszufinden. Als der Geysir wieder zusammengesunken war, watete er so schnell er konnte los. Er kam gut vorbei, doch diesmal brach die heiße Fontäne früher hervor und einige Spritzer trafen O´Neills ungeschützen Rücken und verbrühten Ihn! Er schrie auf und stieß einen saftigen Fluch aus! Aber er hatte es geschafft. Das Wasser wurde wieder kälter und auch die Luft. Bald begann Jack wieder zu frieren.
Doch das war nicht sein einziges Problem. Plötzlich hörte er über sich ein knirschendes Geräusch. O´Neill sah nach oben und erstarrte. Oben an der Höhlendecke begannen sich einzelne Felsbrocken zu lösen und stürzten auf Ihn zu!
Der erste große Brocken klatschte haarscharf neben Jack ins Wasser!
"Verdammt! Ich muß schnell hier raus!" fluchte O´Neill und hastete los, so schnell es durch das Wasser ging. Wie durch ein Wunder blieb er von den großen Felsen verschont, nur einige kleine, faustgroße Stücke trafen seine Schultern. Und als wäre das nicht genug, begann das bisher ruhige Wasser auf einmal zu strömen! Zuerst schwach, doch dann spürte er, wie der Sog immer stärker an seinem Körper zerrte. Jack verlor plötzlich den Halt unter den Füßen und er wurde von dem Sog davon und unter Wasser gezogen! Er presste den Rucksack vor seine Brust, um Ihn nicht zu verlieren. Die Strömung wurde immer stärker und trieb Ihn wie einen Spielball durch die schier unendliche Grotte. Jack ruderte mit dem freien Arm und den Beinen und versuchte zu vermeiden, gegen die harten Felswände geschleudert zu werden. Wenn O´Neills Kopf für kurze Zeit wieder an die Oberfläche kam, schnappte er nach Luft und versuchte zu sehen, ob der tanzende Lichtkegel seiner Lampe ein Ufer erfassen konnte. Dabei entdeckte er einige Meter vor sich einen kegelförmigen, niedrigen Felsen. Jack versuchte, so nahe wie möglich an die aus dem Strom ragende Felsnase zu kommen und im entscheidenden Moment warf er seinen Rucksack so, daß eine der Schulterriemenschlingen sich um den Felsen legte. Ein Ruck-und O´Neills rasende Fahrt wurde gestoppt! Verbissen kämpfte Jack gegen den Sog der Strömung an und zog sich an den Riemen und seinem Rucksack immer weiter aus dem Wasser und an der Felszacke hoch. Mit Erleichterung stellte er fest, daß hinter dem Kegel, auf der anderen Seite, ein schmaler Uferstreifen begann. Jack verdoppelte seine Anstrengungen, kletterte weiter auf die Felszacke, krallte Zehen und Finger in den das Gestein, bis er einen einigermaßen sicheren Halt auf dem nassen und rauhen Oberfläche hatte. Er löste er den Riemen seines Rucksackes, schwang ihn mit dem rechten Arm hin und her und warf das Marschgepäck dann mit einem kräftigen Schwung hinüber an das Ufer. Dann sammelte Jack seine Kräfte, spannte die Muskeln an und stieß sich kraftvoll in Richtung Ufer ab! Seine Finger krallten sich in die felsige Uferböschung und er zog sich ächzend immer weiter aus dem Wasser. Zuerst seine Schultern, dann folgten Brust, Hüfte und zuletzt die Beine. Mit einer letzten Anstrengung kroch O´Neill an Land und blieb eine Weile keuchend liegen.
Als er sich von seiner ersten Erschöpfung erholt hatte, suchte sich eine trockene Stelle und öffnette hastig seinen Rucksack. Seine Ausrüstung hatte die Nässe größtenteils gut überstanden. Er zog seine Thermodecke aus dem wasserdichten Spezialbeutel heraus und wickelte sich darin ein. Zitternd und zusammengekauert blieb er eine ganze Weile sitzen. Da wo die heißen Spritzer seinen Rücken verbrüht hatten, brannte es unangenehm und er spürte jede Faser seines Körpers. Erst jetzt merkte er, das er nicht mehr der Jüngste war. Diese gewaltigen Anstrengungen steckte er nicht mehr so leicht wie früher weg. Dann sah er auf seine Uhr. Oben ging der erste Tag der Prüfungen langsam zu Ende....

Shu´tar focht einen Kampf gegen die Elemente des Feuers und der Erde. Zuerst musste er über den mit Lava gefüllten Graben. Dazu ging er ein Stück zurück, aktivierte seine Stabwaffe und feuerte auf einen säulenförmigen Felsen. Das Gestein ging durch den Schuß in Stücke, einige Brocken stürzten in den Graben und bildeten die Möglichkeit für eine Durchquerung, ohne sich die Sohlen zu versengen. Geschickt sprang Shu´tar von Stein zu Stein, bis er die andere Seite erreicht hatte. Dahinter setzte sich die vulkanische Landschaft fort. Mit einem Fluch auf den Lippen stapfte er weiter. Aber schon nach wenigen Schritten brachen seine schwehren Stiefel halb im morschen Felsboden ein, flüssiges, heisses Gestein quoll hervor! Der Jaffa stieß einen Schrei aus und sprang zurück!
"Bei Hathor´s Feuerhaar! Der Boden hier hat nur eine dünne Kruste! Darunter ist alles noch flüssig! Und ich mit meiner schwehren Rüstung...muß mich vorsichtig bewegen!" knurrte er. Von nun an bewegte er sich nur noch langsam vorwärts, prüfte jeden Schritt. Überall brodelten Lavatümpel, die Luft stank nach Schwefel und anderen Gasen und machte das Atmen schwehr. Shu´tar spürte, wie die Goa´uld -Larve in seinem Bauch unruhig hin-und herzuckte. Auch sie beunruhigte die feindliche Umgebung.
Plötzlich brach vor dem Jaffa der Boden auf und eine Erruption schleuderte Asche und Felsbrocken in die Höhe, die dann auf Ihn herabregneten! Schnell aktivierte Shu´tar seinen falkenköpfigen Helm, um vor den harten Brocken sicher zu sein! Dann eilte er los, um aus dem Inferno zu kommen, der Boden unter seinen Füßen bebte und ließ die dünne, erkaltete Scholle rissig werden.
"Auch das noch! Verflucht sei Geb!" grollte der Jaffa und beschleunigte seinen Lauf, als er sah, wie die flüssige Lava an vielen Stellen aus den Rissen im Boden quoll. Im Zickzackkurs rannte er keuchend über das Lavafeld, bis er vor sich eine Gruppe säulenförmger Felsen entdeckte. Die kochende Lava bahnte sich rasend schnell Ihren Weg, bald war Shu´tar von drei Seiten eingeschlossen und vor Ihm brach ebenfalls die dünne Kruste auf. Als letzten Ausweg wählte er die am nächsten liegende Felssäule aus, rannte darauf zu und erkletterte sie. Oben angekommen, verschnaufte er kurz und sah sich dann um. Am Boden war ein Weiterkommen unmöglich. Überall war die rotglühende Lava. Doch die Felsen standen so dicht beisammen, das er gut von Säule zu Säule springen konnte. Also suchte er immer die kürzeste Entfernung zwischen zwei Felsen aus und sprang dann. So kam er wenigstens vorwärts, ohne sich die Füße zu verbrennen, allerdings kosteten die Sprünge viel Kraft und Konzentration. Ein falsch berechneter Satz und es wäre um Ihn geschehen!
Wieder sprang der Jaffa. Kaum aber war er auf der nächsten Felssäule gelandet, da schoß vor Ihm eine Lavafontäne in die Höhe! Shu´tar machte einen Satz zurück und rutschte ab! Doch er reagiete blitzschnell, riß seine Stabwaffe quer hoch und sie blieb zwischen den beiden Felsen stecken und bremste seinen Sturz! Der Jaffa hing zehn Meter über dem Boden, unter Ihm die Lava. Fluchend hangelte er sich zur einer Seite zurück und kletterte wieder auf die kleine Plattform der Felsensäule. Dann kniete er nieder, um seine Stabwaffe aus der Verankerung zu lösen.
"Bei Ammit! So schnell siehst Du mich nicht im Totenreich, Osiris!" knurrte der Jaffa.
Die Felsen endeten am Ufer eines Sees. Allerdings war dieser nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit kochendem und brodelndem Schlamm! Shu´tar kletterte auf den Boden hinunter und blickte er sich keuchend um. Hinter Ihm wurde das Gelände immer unpassierbarer, die Lava breitete sich immer weiter aus. Im Schlammsee selbst gab es kleine Inseln, die stabil zu sein schienen. Aber zum Springen war es zu weit und es gab hier keine Steine, die man hätte in den Schlamm werfen können. Es gab für Shu´tar nur einen Weg: Er musste durch den heißen Schlamm laufen, um zu den sicheren Inseln und auf die andere Seite zu kommen.
"Hoffentlich halten meine Stiefel das aus und bewahren meine Füße vor dem Schlimmsten!" dachte der Jaffa. Mit dem unteren Ende seiner Stabwaffe prüfte er die Tiefe des blubbernden Schlammes. Der verdickte Endknauf sank fast gänzlich ein, also würde das Zeug Shu´tar bis zu den Knöcheln reichen.
"Heru´ur, gib mir deine Kraft!" bat er im Stillen, dann sprang er hinunter in die brodelnde Masse und rannte los. Der heiße Matsch spritzte nach allen Seiten und auf seine Rüstung, der Jaffa merkte bereits nach kurzer Zeit, wie es an seinen Füßen langsam unangenehm warm zu werden begann. Aber da hatte er bereits die erste Insel erreicht. Keuchend ließ er sich auf dem nackten Felsboden nieder und verschnaufte eine Weile. Dann deaktivierte er seinen Helm und spülte mit einem Schluck Wasser den Staub aus der Kehle. Nach dieser kurzen Pause ging es weiter. Rennen bis zur nächsten Insel, verschnaufen. Nach drei Etappen hatte er es geschafft. Er befand sich am anderen Ufer und außer Reichweite der Lava. Hier gab es wieder festen Boden. Auf den kühlen Felsen linderte er seine schmerzenden Füße. Seine Stiefel hatten doch nicht alle Hitze abhalten können.
Als nächstes ging es bergauf. Der Jaffa kletterte, bis es dunkel wurde, dann schlug er unter einem kleinen Vorsprung sein Lager auf. Der erste Tag war auch für Ihn geschafft...

Machte dem Jaffa am meisten die Hitze und die schlechte Luft zu schaffen, so war es beim Tollaner die Kälte.
Mühsam kämpfte er sich durch Eis und Schnee, immer weiter den Berg hinauf. Einmal versperrte eine Eiswand Ihm den Weg, durch die er sich mühsam mit Spezialwerkzeug einen Durchgang schmelzen musste. Oft sank er bis zu den Hüften im Schnee ein und kam nur mit Mühe vorwärts. Einmal entging er nur knapp einer Lawine, ein anderesmal war der Boden so glatt, das er ein ganzes Stück auf dem Hosenboden rutschte, als es wieder etwas bergab ging. Der harte Frost zehrte an Robaros Kräften, doch er wollte nicht aufgeben, Kanzlerin Travell nicht enttäuschen. Seine Rutschpartie brachte Ihn auf die Eisfläche eines Sees. Als er endlich zum Halten kam, versuchte der Tollaner langsam wieder auf die Füße zu kommen. Die glatte Eisfläche war spiegelglatt und machte das Gehen mühsam.
Ein knirschendes Geräusch ließ Robaro plötzlich innehalten. Er sah nach unten und entdeckte mit Schrecken, das die Eisdecke unter seinen Füßen Risse bekam, die sich immer weiter ausbreiteten!
"Oh nein! Nur das nicht!" schluckte er und bewegte sich nur noch sehr vorsichtig weiter. Aber das unheilvolle Knirschen begleitete Ihn bei jedem Schritt. Und dann passierte es: Mit einem Krachen gab die Eisdecke endgültig nach, Robaro brach ein und versank gänzlich in den eisigen Fluten! Dann blieb alles still, er tauchte nicht mehr auf. Sollte den Tollaner sein Schicksal ereilt haben?
Plötzlich jedoch, kurz vor dem Ufer, durchstieß eine Faust die Eisdecke! Und noch Eine! Kurz darauf tauchte der Kopf von Robaro wieder auf! Wie besessen hieb er auf die Eisdecke ein, bis sie in Stücke ging und er das Ufer erreichte. So schnell wie möglich kletterte er an Land, warf seinen Rucksack ab und suchte nach seiner Schlafdecke. Sein spezieller Thermo-Anzug hatte Ihn zwar vor der größten Kälte und Nässe bewahrt, doch er musste die Feuchtigkeit abtrocknen, bevor sie auf dem silbernen Material festfror. Vor allem galt das für sein ungeschütztes Gesicht.
Um wieder warm zu werden, legte der Tollaner seinen Weitermarsch in leichtem Trab zurück. Nach einiger Zeit merkte er, dass es langsam wieder bergab ging. Auch die Schneedecke nahm ab und das Klima milderte sich. Robaro folgte einen schmalen Pfad, der Ihn auf eine Anhöhe führte. Von hier aus hatte er eine gute Sicht in ein felsiges Tal unter sich. Dort lag bereits kein Schnee mehr und der Pfad wand sich genau in diese Richtung von der Anhöhe hinunter.
"Den Göttern sei Dank! Die Zone der Kälte liegt hinter mir!" murmelte er und sah zum Himmel. Gerade hing die Abendsonne über dem Grat des Gebirges, es begann zu dämmern. "Den ersten Tag habe ich geschafft."

Während Robaro gegen die Kälte ankämpfte, so hatte Anteaus Hitze und Trockenheit zu trotzen. Stunde um Stunde schleppte er sich voran, sein Wasservorrat war bald aufgebraucht. Immer wieder kniete er nieder und legte die Innenfläche seiner linken Hand auf den heißen Sand. Dann schloß er für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, entwich Ihm ein leiser Seufzer und er wanderte weiter.
"Das Wasser sitzt hier sehr tief....und es kommt nirgendwo zur Oberfläche...." dachte der Nox.
Als die Sonne Ihren höchsten Stand erreicht hatte, erreichte Anteaus einen kleine Felsgruppe, die etwas Schatten vor der brennenden Sonne bot. Er ließ sich im Schatten des größten Felsens nieder und prüfte abermals mit seiner Handfläche den Boden. Diesmal erschien ein schwaches Lächeln auf seinen ausgetrockneten Lippen. Der Nox begann mit seinen Händen zu graben, bis der Sand feucht wurde. Dann holte er einige Samen aus einem Beutel, den er am Gürtel trug und steckte sie in die gegrabene Kuhle. Danach setzte er sich aufrecht hin, schloß die Augen und breitete seine Arme aus. Dabei verschwand er abwechselnd immer für kurze Zeit und wurde wieder sichtbar. Der Nox führte das Wiederbelebungsritual durch. Auf diese wundersame Weise konnte sein Volk sogar Tote wieder ins Leben zurückholen. Diesmal erweckte es die Samen im Boden zum Leben. Sie begannen in der Feuchte zu keimen und wuchsen rasch empor. Bald war Anteaus von rankenden Pflanzen umgeben, die blühten und dann Früchte entwickelten. Der Nox erhob sich zufrieden und pflückte eine der melonenartigen gelben Früchte ab. Er brach sie in zwei Hälften und stillte mit dem saftigen Fruchtfleisch seinen Durst. Die restlichen Früchte verstaute er in seiner Umhängetasche und ruhte sich dann noch ein wenig im Schatten seiner Pflanzen aus. Als die Sonne Ihren höchsten Punkt überschritten hatte, setzte Anteaus erfrischt und ausgeruht seine Wanderung durch die Einöde fort. Bis zum Abend hatte er den Fuß eines mächtigen Berges erreicht. Hier schlug er sein Nachtlager auf, aß von seinen Früchten und zog sich in Meditation zurück.....

Auch Shu´tar hatte den Fuß des höchsten Berges der Insel erreicht. Er legte die schwehren Teile seiner Rüstung ab und entzündete ein Feuer. Zum Abendbrot gab es eine von seinen Jaffa-Rationen.

Robaro, auf der anderen Seite des Berges lagernd, wärmte seine durchfrorenen Glieder ebenfalls an einem wärmenden Feuer. Das Material des Thermo-Overalls nahm die Wärme auf und speicherte sie für Stunden.

Und Jack, tief unten in der Grotte, hatte seinen Feldkocher aufgebaut, auf der sich in einem Topf eine Ration Suppe erwärmte. Aus dem wenigen trockenen Holz, das der unterirdische Strom angeschwemmt hatte, hatte er ein Feuer in Gang gesetzt, um die Batterien seiner Lampe zu schonen, seine Uniform lag daneben auf einem Felsen zum Trocknen ausgebreitet. O´Neill hatte die Verbrühungen auf seinem Rücken so gut es ging mit einer Salbe behandelt und kauerte nun, auf seinem Schlafsack sitzend, die Thermodecke fest um sich geschlungen, neben dem Feuer. Dann holte er das Foto hervor und betrachtete es im Schein der zuckenden Flammen.
"Sam...Daniel....Teal´c....Ihr fehlt mir..." murmelte er. "Hoffentlich finde ich jemals wieder aus diesem Labyrinth heraus!" dachte er. "Wie´s wohl den anderen ergangen ist? Hoffe, der Jaffa ist bereits durchgefallen..oh Mann, ich bin todmüde!"
Die heiße Suppe wirkte Wunder und wärmte seine steifen und müden Glieder. Dann verzehrte er noch eines seiner mitgebrachten Sandwiches und legte sich zum Schlafen nieder...

Auch auf dem Festland wurde es Abend. Carter stand am Kai und starrte auf die unruhige See hinaus und in die Nebelschwaden, die die Insel jetzt wieder einhüllten. Sie hatte lange ausgeharrt und gewartet, wie einst die Seemannsfrauen auf die Rückkehr Ihrer Männer. Jetzt gesellten sich wieder Daniel und Teal´c zu Ihr.
"Sam...Du solltest mit uns zurück in die Herberge kommen. Es wird schon dunkel..."sagte Daniel sanft.
"Wo mag er jetzt wohl sein..." murmelte Carter, ohne den Blick zu wenden.
"Ich glaube, es ist alles in Ordnung. Jack ist ein erfahrener Soldat. Den haut so schnell nichts um."
"Ich hoffe, Du hast recht." nickte Sam müde und schloß sich Ihren Freunden an.

In dieser Nacht fand Sie wenig Schlaf. Der Sturm rüttelte an den Fensterläden und heulte durch die ausgestorbenen Gassen. Und auch das Meer kam nicht zur Ruhe.

Aber dann brach der zweite Tag für die Kandidaten an.
Anteaus erhob sich, als der erste Lichtstreifen am Horizont erschien und und betrachtete schweigend in meditativer Haltung den Sonnenaufgang.
Shu´tar legte wieder seine Rüstung an und nahm ein leichtes Frühstück zu sich.
Robaro verzehrte eine seiner Rationen, bevor er seinen Rucksack schulterte.
Jack schlüpfte in seine wieder trockene Uniform, entfachte das Feuer neu und prüfte die Lampe auf seinem Helm. Dann brühte er sich einen Kaffee auf und knabberte dazu ein paar Cracker. Als er fertig war, packte er alles zusammen, löschte das Feuer und schaltete wieder seine Lampe auf dem Helm ein. Für den Notfall hatte er noch eine große Stabtaschenlampe am Gürtel hängen.
"Also dann...mal sehen, was der heutige Tag bringt. Weiter geht's!"
Nach einer Weile bog die schmale Uferzone vom Wasser weg in einen neuen Höhlengang hinein. Es ging nun stetig aufwärts. Stunde um Stunde kletterte er die Felsen hinauf, mal wurde der Gang enger, mal breiter. Jack musste oft auf allen Vieren flach über die Felsen kriechen, um durch die engen Passagen der Spalten zu gelangen. Bald war seine Uniform mit einer dünnen Staubschicht überzogen.
Schließlich gelangte er wieder in einen Höhlenteil mit hoher Decke.
Ein Rascheln ließ Ihn plötzlich innehalten. O´Neill leuchtete in jede Ecke. Nichts. Auf einmal landete etwas mit einem dumpfen Klatsch auf dem Ärmel seiner Tarnjacke. Es war ein weißer, übelriechender Klacks. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen leuchtete Jack in die Höhlendecke und entdeckte sogleich den Grund dafür. Fledermäuse. Sie hingen kopfüber von der Felsendecke und auch der Boden war mit einer dicken Schicht dieser weißen Klackse bedeckt, Ihren Exkrementen.
"Fledermausdreck! Na toll!"
Angewiedert stapfte O´Neill weiter und vermied es, mit den Händen die Felsen zu berühren. Plötzlich wurden die Tiere unruhig. War es der tanzende Lichtkegel seiner Lampe oder O´Neills Anwesenheit? Auf jeden Fall begann der ganze Schwarm nach und nach aufzufliegen und stürzte sich auf den Eindringling!
"Aah, haut ab, Ihr Viecher!"
Die ersten Tiere hakten sich an seine Uniform und Jack spürte gleich darauf Ihre nadelspitzen Zähne, welche die Kleidung durchdrangen!
"Das sind ja Vampire! Und wohl ziemlich ausgehungert!- Weg mit euch!"
Als sich einige der Tiere sogar in sein Gesicht krallen wollten, riß O´Neill seine ZAT-Waffe aus dem Holster und feuerte nach allen Seiten auf die Angreifer, mit seinem linken Arm schützte er sein Gesicht. Um Ihn herum flatterte eine dunkle Wolke von hungrigen Fledermäusen.
Eines der Tiere krallte sich in seinen Hand, die die Waffe hielt und grub seine Zähne hinein. Jack schrie auf und fluchte! Im matten Lichtschein seiner Lampe sah er, wie die Fledermaus das aus der Wunde austretende Blut aufleckte! Also waren es wirklich Vampire, ähnlich den südamerikanischen Arten auf der Erde. Nur hielten diese sich an Haus-und Wildtiere und griffen keine Menschen in Schwärmen an! Aber Jack war ja auch nicht auf der Erde...
Mit seiner freien Hand schlug er heftig nach dem Blutsauger, bis dieser mit einem Kreischen wieder von O´Neill abließ.
Dank seiner verbissenen Gegenwehr gelang es Jack, die Fledermäuse zu vertreiben. Dutzende von zuckenden und toten Tierleibern lagen auf dem felsigen Boden. Seine Uniform war mit unzähligen weißen Klacksen bedeckt. Keuchend ließ der Colonel sich auf einen einigermaßen sauberen Felsen nieder und schöpfte ersteinmal Atem. Dann desinfizierte und verband er die Blessur an seiner Hand.
"Ich hoffe nur, diese Mistvieher übertragen keine Krankheiten!" dachte Jack. "Oder etwas Anderes...Wenn meine Eckzähne länger werden, weiß ich Bescheid...."
Nach seiner Erholungspause setzte er seinen Weg fort. Die Fledermäuse waren verschwunden und kehrten auch nicht mehr in seine Nähe zurück.
O´Neills unterirdischer Weg führte weiter aufwärts. Einmal stieß er mit seinem Fuß gegen etwas Hohlklingendes. Er hockte nieder und leuchtete auf dem Boden. Vor Ihm lag ein menschliches Gerippe! Es trug noch die Reste einer Rüstung oder etwas ähnlichem, Jack war mit seinem Stiefel gegen den Schädel gestoßen.
Der Colonel schüttelte sich und verzog das Gesicht. "Hoffentlich ende ich nicht auch so wie der arme Kerl!" murmelte er.
Ein Rascheln versetzte Ihn erneut in Alarmbereitschaft, gleichzeitig sah er vor sich Dutzende von kleinen Augenpaaren im Dunkeln leuchten, diesmal in Bodennähe.
"Mist! Was kommt jetzt?" fluchte Jack und leuchtete. "Das darf doch nicht wahr sein! RATTEN!"
Tatsächlich kauerten bei den Füßen des Gerippes ein ganzes Knäuel dieser Nager! Sie waren etwas größer als Jene auf der Erde und hatten ein schwarzes Fell. Der lange, nackte Schwanz besaß am Ende eine gleichfarbige Haarquaste. Die vordersten Tiere nagten gierig an den Knochen, warscheinlich lebten sie von den Leichen der gescheiterten Krieger. Und Sie besaßen keine Nagezähne, sondern ein spitzes Raubtiergebiß!
"Oh nein! Meine Knochen werdet Ihr nicht abnagen! Vergesst es!" fauchte O´Neill. Die schwarzen Tiere zischten drohend. Um weiterzukommen, musste er an Ihnen vorbei. Aber diese Kreaturen würden Ihn sicher nicht kampflos weiterziehen lassen.
Und tatsächlich schien er mit einem weiteren Schritt nach vorne eine unsichtbare Grenze überschritten zu haben, denn im selben Moment sprangen die ersten Ratten kreischend los, bereit, sich auf den großen Eindringling zu stürzen!
Diesmal versuchte Jack es mit seinem automatischen Gewehr. Er musste aber gut zielen, um nicht von Querschlägern getroffen zu werden. Zum Glück besaß seine Feuerwaffe ebenfalls eine Lampe auf dem Lauf. Die Grotte verstärkte den Lärm mehrfach und immer wieder hielt Jack inne, um zu hören, ob der Krach nicht die Felsen an der Decke lockerte.
Immer wieder versuchten die Ratten anzugreifen, doch der Colonel mähte Tier um Tier nieder, bevor sie Ihm zu nahe kommen konnten. Aber Eine schaffte es, durchzukommen und sprang Ihn an! Ihre kleinen Pfoten krallten sich in seine Weste und sie biß wild in den Stoff! Jack musste mit dem Schießen innehalten und schlug mit dem Gewehrlauf nach der Ratte, bis sie mit gebrochenem Genick zu Boden fiel. Mit den Stiefeln trat er nach den anderen Plagegeistern, die Ihn fast erreicht hatten. Als die Munition zu Ende war, lud er nicht nach, sondern ließ seine ZAT-Waffe sprechen!
Schließlich schienen die Tiere begriffen zu haben, daß sie gegen Jack nicht ankamen und zogen sich in die Dunkelheit der Grotte zurück. O´Neill stieg über die erschossenen Körper und arbeitete sich vorsichtig weiter. Sicher würden diese Aasfresser zurückkommen, um sich an Ihren toten Artgenossen gütlich zu tun.
"Endlich hab ich Ruhe! Aber ich bin fix und fertig!" Er sah auf seine Uhr. "Ich habe noch drei Stunden, bis zum Abend. Also weiter! Hoffentlich wars das an unliebsamen Getier!"

Shu´tar hatte eine ganz andere Begegnung. Bei seinem Aufstieg stellte sich Ihm auf dem Paß ein riesiger Waran in den Weg! Das schuppige Ungetüm war so groß wie Pferd und könnte gut als Dinosaurier durchgehen. Es glotzte den Jaffa an und züngelte. Die lange, dunkelrote Zunge berührte fast den Brustpanzer Shu´tars und ließ Ihn einen Schritt zurückweichen.
"Ich habe keine Angst vor Dir, Monster! Gleich wirst Du die Macht der Goa´uld zu spüren bekommen!" schrie er . Die Riesenechse fauchte. Der Jaffa entsicherte seine Stabwaffe und feuerte! Der Energieblitz traf die geschuppte Brustpartie des Reptils, hinterließ aber nur eine schwarze Brandspur!
"Bei Ammit! Dieses Untier ist nicht so leicht zu erledigen! Mein erster Schuß hat Ihm nur die Haut versengt!"
Abermals gab Shu´tar einen Schuß ab, versuchte, die selbe Stelle noch einmal zu treffen. Die Echse stieß einen wütenden Schrei aus und ging mit weit aufgerissenem, zähnestarrenden Maul auf den Jaffa los! Mit dem Schaft seiner Waffe hielt er sich den Rachen auf Distanz. Allerdings schlang sich die lange, rote Zunge des Untiers um seinen Bauch und zog sich immer mehr zusammen! Dem Jaffa blieb die Luft weg und er spürte, wie seine Kräfte langsam erlahmten. Er musste schnell handeln, um nicht im Bauch dieser Riesenechse zu enden! Mit der linken Faust hielt er weiter seine Stabwaffe fest, mit der Rechten zog er seinen Dolch aus dem Gürtel und hieb Ihn mehrmals in die Zunge! Mit einem schrillen Kreischen löste die Echse die Zunge, sie schnellte ins Maul des Ungeheuers zurück und mit heftig schüttelndem Kopf zog es sich etwas zurück! Shu´tar zögerte nicht lange und ging selbst zum Angriff über! Er warf sich seine Stabwaffe über die Schultern, stürzte vorwärts und sprang auf den Rücken der Echse! Dann holte er mit seinem Dolch aus und rammte die Klinge in den Hals des Unitiers! Unter gräßlichen Schreien bäumte sich Shu´tars Gegner auf und versuchte, Ihn abzuwerfen, doch der Jaffa klammerte sich an den Griff seiner Waffe fest. Als die Bewegungen der Echsen etwas erlahmten, wagte er den entscheidenden Schlag. Shu´tar riß die Klinge aus der Wunde, warf sich mit erhobener Klinge nach vorne und rammte sie diesmal bis zum Heft in das rechte Auge des Untiers!
"Spüre den Zorn eines Jaffa!!" schrie er laut.
Der schreckliche Todesschrei hallte von den Bergen wieder. Dann brach die große Echse zusammen und rührte sich nicht mehr. Keuchend rutschte Shu´tar vom Rücken seines bezwungenen Gegners. Zu den Schlammspritzern waren jetzt auch noch Blutspritzer als Spuren seines Kampfes auf seine Rüstung gekommen.
Nach einer kurzen Pause wanderte er weiter den Paß hinauf. Was würde Ihn hinter der nächsten Biegung erwarten?

Auch Robaro folgte auf der anderen Seite des Bergmassivs einen Pfad, der Ihn in eine enge Schlucht mit steil aufragenden Wänden führte. Schweigend wanderte der Tollaner dahin als er plötzlich starke Vibrationen unter seinen Füßen wahrnahm! Er starrte auf den Boden vor sich und entdeckte einige Steine, die durch die Erschütterungen auf-und absprangen. Mit wachsender Besorgnis dachte Robaro zuerst an ein Erdbeben, als er sich jedoch zum Eingang der Schlucht umwandte, stockte Ihm vor Schreck der Atem!
Eine Herde von büffelähnlichen Kreaturen preschte brüllend den Pfad hinunter in die Schlucht und genau auf Ihn zu! Robaro schätzte etwa zweihundert Tierleiber, die mit rasender Geschwindigkeit wie eine Welle auf Ihn zuwogte! Und diese "Welle" würde Ihn verschlingen, wenn er nicht die Beine in die Hand nahm!
Der Tollaner rannte los, rannte um sein Leben! Die rasende Herde rückte immer weiter auf. Verzweifelt suchte Robaro nach einem Felsvorsprung, doch die Wände ragten hier steil auf und boten keinen Halt. Dann entdeckte er einen alten knorrigen Baum, der mitten auf seinem Weg lag. Die ersten Tiere hatten Ihn fast erreicht, er konnte Ihren heißen Atem in seinem Nacken spüren! Dann hatte er den Stamm erreicht! Schnell kletterte er hinauf und klammerte sich an den wenigen Aststümpfen fest. Unter Ihm donnerte die Herde vorbei. der Baum schwankte bedrohlich. "Vorerst bin ich gerettet. Aber es ist kein sicherer Platz!" dachte Robao, dann fiel Ihm etwas ein." Was bin ich doch für ein Dummkopf! Ich habe mich von meiner Panik leiten lassen und nicht von der Vernunft! Ich kann mich doch durch feste Materie bewegen! Und in den Felswänden wäre ich sicher!"
Und prompt folgte die Strafe für seine Fehlentscheidung! Ein großer Bulle rammte den Stamm und zertrümmerte das morsche Holz! Der Baum stürzte um und der Tollaner in den Staub, mitten zwischen die donnernden Hufe! Jetzt wußte er, daß er eine der beiden Seiten der Schlucht erreichen musste, um in den Felswänden Schutz zu suchen! Im Zickzackkurs versuchte er, zwischen den wogenden Tierleibern auf die rechte Seite zu gelangen. Dabei wurde er mehrmals von einem vorbeirennenden Tier gestreift und zu Boden geschleudert! Aber wie durch ein Wunder kam er nicht unter die Hufe und schaffte es bis zur Felswand. Hier betätigte er das Gerät, welches Ihm ermöglichte, in den festen Fels einzudringen. So wartete er und riskierte immer wieder einen Blick, ob die Herde endlich vorbei war.
Als die letzten beiden Tiere seine Zufluchtsstätte passierten, trat Robaro wieder aus der Felswand und sah der Herde nach, die in einer riesigen Staubwolke verschwand. Außer ein paar Prellungen war der Tollaner unverletzt geblieben. Er wartete eine Weile, bis der größte Staub sich wieder gelegt hatte. Dann folgte er dem Weg der Herde.

Anteaus war auf seinem Weg auf ein Platteau mit einen undurchdringlichen Dschungel gelangt. Der Boden unter seinen Füßen war morastig und er mußte aufpassen, wohin er trat. Dank seiner besonderen Sinne konnte er ein gefährliches Schlammloch bereits vorher aufspüren. Gegen die Schwärme von Stechmücken hatte er sich mit einem Pflanzenextrakt eingerieben, das die Plagegeister fernhielt. Aber irgendwann war ein Weiterkommen schier unmöglich, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Schließlich gelangte der Nox an das Ufer eines kleinen Tümpels, in dem einige langbeinige Wasservögel herumstaksten und im Wasser nach Nahrung suchten. Das brachte Anteaus auf eine Idee. Er stellte sich auf einen Baumstumpf und stieß einige leise flötende Pfiffe aus. Sofort hielten die großen Vögel inne und blickten neugierig zur Quelle der Töne hinüber. Ein besonders großes Exemplar der weiß-blau gefiederten Vögel stakste auf den Nox zu und blieb vor Ihm stehen. Das Tier war gut zwei Köpfe größer als er und blickte Ihn unverwandt an.
"Sei gegrüßt, mein Freund." sprach Anteaus mit leiser, sanfter Stimme.
"Krrk-ga." schnarrte der Vogel und legte seinen Kopf mit dem langen und flachen gelben Schnabel schief.
Der Nox griff in seine Tasche und holte eine Frucht hervor.
"Ich möchte dich bitten, für eine Weile mein Verbündeter zu sein. Dafür biete ich Dir Nahrung und Schutz." sprach er.
"Grupp!" machte der Vogel, nahm die Frucht und verschlang sie. Anteaus lächelte und strich dem Tier über das Gefieder.
"Damit ist unser Bund geschlossen."
Tatsächlich ließ der Vogel zu, daß der Nox auf seinen Rücken steigen konnte und flog dann mit seinem Passagier auf. Mit sanften Klapsen gegen den langen Hals des Tieres lenkte er es dann in die gewünschte Richtung.
"Du machst das sehr gut, mein Freund! Fliege weiter!"
Auf diese Weise überquerte Anteaus ohne Probleme die tückischen Sümpfe und den Dschungel. Seine besonderen Fähigkeiten machten viele Aufgaben der Prüfungen leichter für Ihn. Einmal zeigte sich ein Raubvogel am Himmel und stieß auf die Luftreisenden hernieder! Aber der Nox setzte seine Unsichtbarkeits-Fähigkeit ein und vor dem verdutzten Räuber verschwand seine Beute auf einmal spurlos! Erst als er wieder verschwunden war, ließ Anteaus sich und seinen fliegenden Verbündeten wieder sichtbar werden.
"Siehst Du, Ich gewähre Dir Schutz und Nahrung." lächelte er und tätschelte den Hals des Vogels.
"Grapp!" antwortete das Tier und klapperte mit seinem Schnabel.

Als der zweite Tag der Prüfungen zu Ende ging, ließ sich Jack ermattet auf seinen Schlafsack sinken. Er befand sich noch immer im Höhlenlabyrinth und hatte sich noch gegen ein opossumähnliches, hundegroßes Tier zur Wehr setzten müssen, das Ihn von hinten angesprungen und sich in seinen Rucksack verbissen hatte. Schweigend starrte O´Neill auf die Löcher, die die Zähne dieses Biestes hinterlassen hatten. Fast hätte es auch seine Schulter erwischt, doch Jack hatte sich geistesgegenwärtig mit dem Rücken gegen eine Felswand geworfen und dem Tier die Luft abgedrückt, bis es von Ihm abgelassen hatte und zurück auf den Boden gefallen war. Dann ein harter Tritt mit dem Stiefelabsatz und das Biest rührte sich nicht mehr.
"Möchte bloß wissen, wann ich endlich wieder aus dieser Höhle herauskomme! Diese andauernde Dunkelheit zehrt am Gemüt!" knurrte der Colonel. Zum Trost holte er wieder das Foto mit seinen Freunden hervor. "Ob es falsch war, sich auf diese Prüfungen einzulassen? Was erwartet mich morgen? Der Kanzler sagte, wir müssen unseren Geist und unser Herz am dritten Tage sprechen lassen. Hoffentlich gibt's keine komplizierten Rätsel! Ich will mich nicht vor den anderen blamieren, schon gar nicht vor Shu´tar!"
Seufzend holte er seine erhitzte Ration vom Kocher und begann zu essen. Nach seiner Mahlzeit kroch er in seinen Schlafsack. Hoffentlich würden Ihn keine der Kreaturen von heute während seines Schlafes behelligen. Zur Sicherheit behielt er seine ZAT-Waffe in der Hand und sank bald darauf in einen erschöpften Schlaf...

Shu´tar hatte bis zum Abend noch gegen zwei weitere Ungeheuer gekämpft und sie niedergezwungen. Einmal wäre er dabei beinahe mit seinem Gegner die Felswand hinuntergestürzt. Das sterbende Ungeheuer hatte sich in einem Stiefel des Kriegers festgebissen und wollte Ihn mit sich in den Tod reißen! Aber Shu´tar hatte das mit einigen gezielten Tritten verhindern können. Nachdem das Untier zu Tode gestürzt war, konnte er sich wieder auf den sicheren Felsvorsprung ziehen. Die harten Kämpfe hatten gleichsam an den Kräften des Jaffa gezehrt und er begab sich, nachdem er einen sicheren Platz gefunden hatte, bald zur Ruhe.

Auch Robaro war nicht um einen Kampf herumgekommen. Ein Bulle aus der Herde hatte sich Ihm in den Weg gestellt und angegriffen. Zuerst hatte der Tollaner den Stier wie ein Torero immer wieder ins Leere laufen lassen. Dann war er auf den Rücken des Tieres gesprungen und hatte die Spitzen der großen Hörner ergriffen. Was dann folgte, war beinahe rodeoreif gewesen. Robaro war bis auf den breiten, muskulösen Hals des riesigen Bullen gerutscht und hatte dort so lange ausgehalten, bis das Tier ermattet in die Knie gegangen war. Der Tollaner hatte dann nur noch absteigen müssen und konnte dann seinen Weg fortsetzen. Müde und mit schmerzenden Gliedern suchte auch er sich einen sicheren Schlafplatz, als die Dämmerung hereinbrach. Er fand Ihn in einer Felsnische, in der er sich ausstreckte und bald darauf einschlief.

Anteaus hatte mit seinem fliegenden Verbündeten zwei Mal zwischenlanden müssen, damit der Vogel sich ausruhen und fressen konnte. Der Nox hatte dabei mit Ihm seine Früchte geteilt. Schließlich hatten sie den Rand des Dschungels erreicht und waren auf einem Felsvorsprung über dem undurchdring- lichen Grün niedergegangen.
"Ich danke Dir, mein Freund. Du hast deine Aufgabe erfüllt. Ich löse nun wieder die Verbindung zwischen uns." sagte Anteaus, machte eine bedeutungsvolle Geste mit der Hand und hob eine Feder des Vogels hoch. Dann ließ er sie fallen." Du bist wieder frei. Flieg in deinen Dschungel zurück, von hier aus muß ich nun alleine weitergehen." "Grruupp!" machte der Vogel und legte seinen Kopf an die Schulter des Nox. Der streichelte Ihn lächelnd und sprach: "Du kannst nicht bei mir bleiben, Freund. Flieg wieder nach Hause zurück. Na los. Huschhusch."
Diesmal gehorchte das Tier und und erhob sich wieder in die Luft. Anteaus sah Ihm nach. Dann suchte auch er sich einen Ruheplatz für die Nacht.

Daniel und Teal´c fanden Carter an diesem Abend wieder am Hafen, diesmal stand sie beim Leuchtturm auf der Mole und starrte auf die stürmische See hinaus.
"Deine Beharrlichkeit möchte ich haben, Sam." bemerkte Daniel.
"Ich hoffe, Jack hat auch diesen Tag gut überstanden." sagte Carter.
"Ich denke schon. - Sam, ich habe unzählige Menschen in dieser Stadt befragt, aber keiner konnte mir näheres über die Prüfungen sagen! Alle, die lebendig von der Insel zurückgekehrt sind, können sich an nichts erinnern! Nicht einmal daran, daß sie die Insel betreten haben!"
"Aber den Verletzungen nach, die sie beschrieben, müssen es sehr harte Prüfungen sein! Vielleicht hätte ich lieber gehen sollen..." bemerkte Teal´c.
"Das hätte Jack wohl nicht zugelassen!" entgegnete Carter.
"Da hast Du recht."
"Viel Glück, Jack! Nur noch ein Tag, dann hast Du es geschafft!" murmelte Sam, als sie sich Ihren Kameraden anschloß.



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