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Prometheus Unbending von Aker

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Prometheus Unbending

Kapitel 10



Han blieb nicht viel Zeit, sich Gedanken über die erstaunliche und beunruhigende Entdeckung zu machen, die ihm die Sensoren zeigten, als drei winzige Schiffe aus dem Hyperraum auftauchten und sich nach kurzem Zögern auf seine Verfolger stürzten. Mutig. Mutig aber verrückt. Indes vielleicht die Ablenkung, die sie brauchen konnten, um zu entkommen, nun, da ihr Antrieb wieder funktionierte.

Er hatte so etwas zwar noch nie gesehen – jedenfalls nicht jenseits des Augenblicks, in dem ein Raumschiff in den Überraum wechselt – aber das, was ihm die Sensoren da in der Nähe des Pulsars anzeigten, sah ganz eindeutig wie der Eintrittspunkt eines Hypersprungs aus. Ihres Hypersprungs um genau zu sein, denn genau an dieser Stelle waren sie in den Normalraum zurückgefallen. Mit ein wenig Glück würde sie das Fenster auch zurückbringen. Und das bald, denn es wurde zusehends diffuser.

Noch während er daran dachte, tauchte das nächste Schiff auf. Dieses Mal direkt aus seinem angestrebten Fluchtziel.

"Was zum…"

Das Schiff war groß und schloss sich praktisch sofort dem Beschuss durch die kleinen Jäger an. Die Pyramidenlinsen begannen sich unter erbittertem Gegenfeuer zurückzuziehen.

"Das ist es! Chewie!", brüllte Han seinem Kopiloten zu. "Wir starten!" Protestierendes Jaulen antwortete, doch Han begann die Maschinen hochzufahren. "Wir haben keine Wahl, Kumpel! Und so eine Chance bekommen wir nie wieder."

Der Falke hob mit beruhigender Leichtigkeit ab, den Weg klar vor sich. Eine kurze Beschleunigungsphase und sie wären weg. Die Piraten hoffentlich auch, aber darüber konnte er sich später Gedanken machen.

_________

Die demontierten Magazine der beiden F-302 hatten sie mit 10000 Schuss Munition für ihre Railguns und acht noch funktionstüchtigen Raketen ausgestattet. Das reichte gerade für fünf Minuten Dauerfeuer. Dennoch, wäre ihnen diese Idee früher gekommen, hätten sie sich wahrscheinlich eine Menge Ärger ersparen können.

Der Flug durch den Hyperraum hatte sie in ein Adrenalin-Hoch getaucht. Nicht nur wegen der erfolgreichen Heimkehr, sondern wegen des Anblicks, der sich ihnen geboten hatte. Es waren mehr als zwei Stunden seit ihrem Verschwinden vergangen und Garrison musste fast verrückt vor Sorge geworden sein, aber er und seine F-302-Flügelmänner lebten immerhin noch. Noch, denn auch sie waren an ihren Ausgangspunkt zurückgekommen und in einen aussichtslosen Kampf mit den beiden Ha'tak verstrickt.

Ohne Zögern ließ Pendergast das Feuer eröffnen und schließlich zerstob eines der Goa'uld-Schiffe im konzentrierten Feuer von Prometheus und F-302ern, nicht jedoch ohne einen weiteren Gleiter mitzunehmen. Der Colonel schloss gepeinigt die Augen.

Das zweite Ha'tak wich ihrem Beschuss lange genug aus, ihre Munition zu erschöpfen und plötzlich kehrte sich das Kräfteverhältnis wieder um. Es war wie eine alptraumhafte Wiederholung der Situation von vor zwei Stunden.

"Steuern Sie das System an", gab der Colonel erneut den verhängnisvollen Befehl. Kein Geld der Welt sollte ihn dazu bringen können, hier nochmals in den Hyperraum zu springen, aber ihm fiel einfach keine andere Lösung ein. "Ich bin offen für Vorschläge."

Doch es kamen keine. Sie hatten in den vergangenen Stunden unmögliches möglich gemacht und aus ausweglosen Situationen ein Weg gefunden. Doch nun hatten sie einfach keine Mittel mehr. Ihre Euphorie wich schierer Verzweiflung, als sie die Blicke vom wieder in Betrieb genommenen Frontschirm abwandten und starr ihren Aufgaben nachgingen, sich trotzdem stur weigerten aufzugeben. Es musste einfach einen Ausweg geben!

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Der Falke schoss aus dem Staubgürtel des Planeten, gerade als sich der Kampf wieder in Richtung des Sterns verlagerte.

"Oh, nicht doch!", stöhnte Han enttäuscht. Eine unkomplizierte Flucht wäre aber auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Nicht, so wie der Tag angefangen hatte.

Er scheuchte Chewbacca, der gerade die Pilotenkanzel betrat, wieder hinaus an die inzwischen obligatorische Position am oberen Geschütz.

"Wir sollten uns revanchieren und einen kleinen Abschiedsgruß hinterlassen", presste Han hervor, während er, das Auge halb auf die Szene vor sich gerichtet, mit der linken Hand ihren Hyperraumsprung programmierte.

Der Wookiee warf nur einen kurzen Blick aus dem Frontfenster, ehe er umdrehte und davon hastete. Han biss die Zähne zusammen, als sie auf das Scharmützel zurasten. Einer ihrer Verfolger war inzwischen von dem großen Schiff zerstört worden, aber es hatte den Kampf eingestellt und floh nun. Zu schwer beschädigt? Ihm war es egal, er hoffte nur, dass auch hier der Spruch "der Feind meines Feindes ist mein Freund" zutraf und die einzige Bedrohung von dem verrückten Haufen Baal-Anhänger ausging, dem das Abschiedsgeschenk in Form einer freundlichen Salve aus den Turbolasern zugedacht war. Und er hoffte, dass er nicht geradewegs in eine Katastrophe steuerte, als er die Unterlichttriebwerke auf vollen Schub schaltete, um Sprunggeschwindigkeit zu erreichen, und direkt auf das Hypersprungfenster zuhielt. Und den im Weg befindlichen Pulk der Schiffe.

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Die beiden F-302 postierten sich in eine schützende Stellung am Heck der Prometheus, als auch ihr Munitionsvorrat aufgebraucht war. Die letzte Rakete hatte dem Ha'tak eine schmauchende Wunde beigebracht, aber es folgte ihnen noch immer, wütende Strahlbahnen spuckend, die die Schutzschirme der Gleiter grell aufleuchten ließen. Sie hatten die Jaffa wirklich sauer gemacht. Die würden lieber sterben, als sie entkommen lassen.

Plötzlich flitzte ein Schiff von schräg links heran und sandte eine Salve roter Laserstrahlen direkt über den Rücken der Prometheus hinweg, ehe es an ihnen vorbeischoss und auf das sich langsam schließende Hyperraumfenster zuhielt. Ein Aufflammen der Triebwerke katapultierte es voran und dann wurde es verschluckt, verschwand, als wäre es nie wie Speedy Gonzales quer über ihren Frontschirm gehuscht. Marks und Harriman sahen sich an.

"Was war denn das?"

Kevins Antwort wurde verschluckt, als ihre Schilde überlastet nachgaben und erneut ein Blitzlichtgewitter krachender Entladungen durch die Systeme sandten. Auf der Brücke wurde es dunkel.

Doch nur, bis eine gewaltige Feuerwoge sie überrollte, ihre Gesichter in orangerotes Glühen tauchend. Atemlos verfolgten sie, wie sich die Glut zerstreute und nichts als die Schwärze des Weltraums zurückließ.

"Die bessere Frage ist: Was war das?", äußerte sich Marks schließlich, nur um seine eigene Frage gleich darauf zu beantworten. "Sir! Das zweite Goa'uld-Ha'tak, es wurde zerstört!" Marks verstummte, als er begriff, was das bedeutete. Es war nicht nur ein Schiff, das zerstört worden war, es war das Ende eines endlos erscheinenden Kampfes.

"Sir? Sir!", klang es dringend aus dem Interkom an Pendergasts Stuhl. "Der Hyperraumantrieb ist ausgefallen. Wir können nicht mehr springen!"

"Das ist schon okay", antwortete der Colonel schleppend. "Wir haben es nicht mehr eilig."

"Haben wir es geschafft?"

"Ja, wir haben es geschafft." Und erst als er es aussprach, konnte er es glauben. "Wir haben es geschafft."

Erleichterung überrollte sie. Sie waren dem Tod wieder einmal entkommen. Aber knapp, viel zu knapp.

Die Erleichterung drohte in Panik umzuschlagen, als sich unvermittelt der Hyperraum auftat und zwei weitere Ha'tak ausspuckte. 'Oh, nein! Nicht noch mehr; nicht jetzt!'

Ein bekanntes Gesicht erschien auf dem Frontschirm, als er kurz flimmerte, um auf eine hereinkommende Übertragung umzuschalten.

"Prometheus? Hier spricht Bra'tac von den Freien Jaffa. Wir sind hier, um euch zu helfen."

Bra'tac! Pendergast fühlte ein hysterisches Lachen heraufsteigen und er war dankbar für sein militärisches Training, dass ihn die Oberhand behalten ließ. Vielleicht waren die Schicksalsschläge für heute doch vorüber. Endlich.

"Dr. Sanders!", rief Walter aus. "Das Tel'tak! Sie müssen es zu Schrott geflogen haben, um Hilfe zu organisieren!"

Pendergast lächelte.

"Master Bra'tac, danke für euer Kommen. Die Situation ist jetzt unter Kontrolle – aber wir können tatsächlich Hilfe gebrauchen. Wir sind froh, dass ihr in der Nähe wart."

Bra'tac zog die Augenbrauen zustimmend hoch, als er seinen Blick über die demolierte Brücke der Prometheus schweifen ließ. "In der Tat."

_________

Das erste, was Hammond tat, nachdem das Tel'tak zurückgekehrt war, war Pendergast Dr. Sanders Obhut zu übergeben. Die Techniker würden nicht die einzigen sein, auf die in den nächsten Stunden eine Menge Arbeit zukam.

"Erinnern Sie Sich an den Zustand des Schiffes, als Sie an Bord gekommen sind?", fragte er den in einem Krankenbett liegenden Colonel.

"Ja, Sir. Es sah schlimm aus."

Hammond nickte. "Und ich hatte gedacht, schlimmer könnte es nicht mehr werden. So kann man sich irren. Sind Sie sicher, dass Sie an Bord bleiben wollen?"

"Ja, Sir. Die medizinische Versorgung ist hier so gut wie im SGC, also kann ich auch ebenso gut hier bleiben. Auf meinem Posten."

Der General nickte. Es entsprach nicht der normalen Vorgehensweise, aber bis ein neuer Kommandant hier sein konnte, war das Schiff trotz aller Schäden schon auf dem halben Weg nach Hause. Und Bra'tac hatte versprochen solange Geleitschutz zu geben.

"Dann guten Flug."

"Ihnen auch, Sir."

"Danke… Und gut gemacht", fügte er hinzu.

Pendergast lächelte dankbar und Hammond drehte sich zu Daniel um, der am Ausgang wartete, um mit ihm nun endgültig auf das Tel'tak überzuwechseln. Der Archäologe nickte dem Colonel ebenfalls zu und wünschte gute Besserung, dann machten sie sich auf den Weg. Harriman wartete bereits an Bord des Frachters, um sie auf dem schnellsten Wege heim zu bringen. Endlich. Daniel war froh darüber. Es war eine Sache, um sein Leben zu kämpfen, aber eine völlig andere tatenlos zusehen zu müssen, wie das andere übernahmen.

Dieses Mal gelangten sie ungestört zum Ringtransporter und an Bord des Tel'tak und ließen die Prometheus schon bald hinter sich zurück. Und dieses Mal war sie nicht ungeschützt und verletzlich, sondern geborgen in Bra'tacs verlässlicher Obhut.

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