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Ejes letztes Geheimnis von Amastre

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Ejes letztes Geheimnis


Kapitel 1: Bizarre Bilder

Langsam, ganz langsam schob sich eine Hand ihren Rücken hinauf... immer entlang ihrer Wirbelsäule... ganz vorsichtig, so sanft, dass sie kaum eine Berührung spürte. Eine Stimme sprach im Hintergrund, weit entfernt und zu leise, um auch nur zu erahnen was gesagt wurde. Doch die Melodie dieser Stimme, der Klang ihrer Worte... ließ sie erzittern.
Die Unruhe war hartnäckig und kaum zu ertragen. Sie blieb und wuchs mit jeder Sekunde, bis plötzlich auch die Wärme der Hand auf ihrer Schulter immer schwerer wurde. Ein schmerzhaftes Kribbeln arbeitete sich durch ihren Körper und während ein Teil von ihr dagegen ankämpfte, begann ein ganz anderer sich im gleichen Augenblick völlig verzweifelt nach all diesen Gefühlen zu verzehren. Das Schattenhafte der Empfindungen und Bilder, die durch ihren Kopf jagten ohne, dass sie diese wirklich verstehen konnte, waren zum Fiebertraum geworden. Der Wahn verlangte nach mehr. Mehr Nähe, mehr Wärme, mehr Schmerz... mehr von all dem, wem auch immer die Hand gehörte, wem auch immer die Stimme gehörte. "Ihre Temperatur ist wieder gestiegen, Sir. Ansonsten kann ich keine Veränderung ihrer Werte feststellen."
Janet hatte Schwierigkeiten zu verbergen, dass sie dieser Situation nicht mit der gewohnten Professionalität gegenüberstand. Verdammt, es war Sam, der sie da beim Sterben zusah, wie konnte sie da ruhig bleiben? Seelenverwandte ließ man nicht kampf- und gefühllos gehen.
"Colonel o'Neill, Teal'c und Dr. Jackson untersuchen noch immer den Tempel, wir werden sie über alles weitere informieren, Dr. Frasier. Bis dahin, möchte ich sie bitten mich regelmäßig über Major Carters Zustand zu unterrichten."
Janet nickte und General Hammond verließ ohne ein weiteres Wort die Krankenstation.
Sie blickte hinüber zu Sam, die noch immer reglos auf einem Bett zwischen unzähligen Maschinen lag. Wenn Janet es nicht besser wüsste, würde sie behaupten Sam träumte... es war zumindest kein normales Koma. Ihre Körpertemperatur schwankte stark, sie schwitze, fror... und vor allem: Ihre Hirntätigkeit war unregelmäßig.
Wie hatte sie nur eine solche Dummheit begehen können? Oder war es keine Dummheit?
Nach allem was Janet wusste, hatte SG-1 diesen Tempel untersucht, Sam hatte irgendeinen eher harmlos aussehenden Stein berührt, daraufhin hatte ein gleißendes Licht den Rest des Teams geblendet und als sie wieder sehen konnten, lag Sam bewusstlos neben besagtem Stein. Das war alles. Da konnte man doch kaum von Dummheit sprechen!
Janet hatte alles in ihrer Macht stehende getan, um Sam ins Bewusstsein zurück zu holen, vergeblich. Sie bemühte sich nicht zu verzweifeln, aber das Gefühl völliger Machtlosigkeit nagte an ihr. Sie würde keinen Patienten verlieren, niemals. Schon gar nicht Sam.

Je mehr sich ihre Gedanken in den Schatten des Traumes verloren, desto stärker wurde der Sog, desto wirklicher wurden die Dinge, die sie empfand. Aus der Hand, die kaum merklich ihren Rücken berührt hatte, war ein Körper geworden, der ihren halb bedeckte. Schemenhaft erkannte sie gebräunte Haut und die Züge des anderen Menschen, der auf ihr lag. Doch viel mehr, viel stärker war das, was nicht ihr Augenlicht erforderte. Es waren Geruch und Wärme... Haut... das Gefühl von Haut auf Haut, das ihr langsam den Verstand zu rauben versuchte und sie immer und immer tiefer riss. Alles, sie wollte alles fühlen und nie wieder missen... nie wieder. Noch hatte sie genauso wenig Macht über ihren Körper, wie sie es über ihr Sehvermögen hatte, doch der Moment würde kommen, wo sie wieder die Kontrolle hatte... und sie würde froh darüber sein, auch wenn sie ihre Hilflosigkeit genoss... keiner hatte es bisher geschafft, dass sie sich so... so... die Stimme war lauter geworden, nicht deutlicher, aber lauter. Nur Wortfetzen drangen zu Sam hindurch und keines dieser Worte machte Sinn, doch nur die Stimme zu hören war genug, um Sam an den Rand einer Ohnmacht zu treiben... sich weiter in diesen Gefühlen zu verlieren... Atem auf ihrer Haut zu spüren... absolute Nähe zuzulassen.


Kapitel 2: Erstaunliche Erkenntnisse

O'Neill blieb dreckig grinsend vor einer Wandmalerei stehen.
"Hey, Daniel. Komm doch mal bitte her und... und erklär mir, was das hier," er deutete auf die Wandmalerei, deren Farben der Wind und der Sand bereits erodiert hatten, die aber trotzdem noch ausgesprochen gut zu erkennen war, "in einem Tempel zu suchen hat!"
Daniel schob seine Kamera, mit der er Bilder von den Hieroglyphen an den Wänden gemacht hatte, zurück in die Tasche und wandte sich Jack zu, der noch immer mit einer Mischung aus Erstaunen und Neugier die Wandmalerei betrachtete.
"Ziemlich aufgeklärtes Völkchen die alten Ägypter."
Daniel räusperte sich.
"Nun, um genau zu sein... ist dieser Tempel vergleichbar mit einem ägyptischen Tempel aus dem neuen Reich... die Schrift ist ein wenig... ," er brach seinen Vortrag ab und blieb mit offenem Mund vor der Wandmalerei stehen, "das... ähm...," er rückte seine Brille zurecht, "... ist... ähm... vielleicht."
Teal'c trat zu ihnen, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und betrachtete ebenfalls interessiert die Wandmalerei.
"Daniel Jackson, besteht die Möglichkeit, dass dies kein Tempel ist?"
O'Neill grinste.
"Tut mir ja echt Leid Jungs... ich hab keine Ahnung von dem Zeug... aber das hier," er deutete auf die Wandmalerei, "bringt mich doch eher auf die Idee, dass wir hier mitten in einem Freudenhaus stehen. Und das da," er deutete wieder auf die Wandmalerei, um danach einen etwas irritierten Daniel anzusehen, "ist nichts anderes als ein ägyptisches Kamasutra."
Teal'c nickte zustimmend, bevor er erneut die Wandmalerei betrachtete, den Kopf neigte und dann fragte: "O'Neill, einige dieser Positionen erscheinen mir in Anbetracht der Physiologie einer Ta'uri Frau nicht möglich."
Jack lächelte und klopfte Teal'c auf den Rücken.
"Das nennt man dann wohl künstlerische Freiheit, mein Freund."
Daniel hatte bisher noch nichts herausgebracht. Konnte er sich denn tatsächlich so irren? Das Gebäude in dem er stand sah tatsächlich aus wie ein Tempel... wobei, wenn er es genau betrachtete, hatten sie bisher nur den Eingangsbereich gesehen und sie wussten nicht was noch kam, wenn man dem Gang in dem sie standen weiter ins Innere folgten... andererseits... es konnte ja auch ein sehr freizügiger Gott gewesen sein...
"Daniel, hast du irgendetwas entdeckt, dass darauf hindeutet, dass das hier kein Tempel ist?"
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, das heißt... ich kann die Hieroglyphen an den Wänden nicht richtig lesen... es ist ein ungewöhnlicher Mischmasch aus Goa'uld und Altägyptisch und... und irgendetwas anderem... es könnte alles sein... und das Ding, das Sam berührt hat... da ist gar nichts... nichts..."
"Können wir es anfassen und mitnehmen?"
Daniel schüttelte den Kopf.
"Das... ähm... halte ich für keine gute Idee."
"Ok, dann mach von allem Bilder was du für wichtig hältst, dann gehen wir zurück und sehen zu, dass wir Carter helfen. Teal'c... ähm... meinst du hier ist noch wer? Ist der Planet bewohnt?"
Teal'c legte den Kopf schief und schien zu überlegen, bevor er antwortete:
"Dieses Gebäude scheint nicht genutzt zu werden. Aber dieser Planet ist groß, es kann durchaus sein, dass einige überlebt haben, nachdem die Goa'uld diesen Planeten verlassen haben."
Jack nickte und überlegte. Da Sam noch immer im Koma lag, stand es außer Frage, dass sie sich für den Moment mit mehr beschäftigten, als diesem Gebäude, aber er wollte nicht ausschließen, dass die Lösung nicht hier in der Nähe lag... er hatte da so ein ungutes Gefühl...

"Sir, SG-1 kehrt zurück!" 
General Hammond machte sich auf den Weg in den Torraum. Als er eintraf, waren Teal'c, Daniel und Jack schon durch das Stargate zurückgekehrt. Die Iris schloss sich hinter ihnen und General Hammond bat wortlos um einen Bericht.
"General, es scheint... als hätten wir da keinen Tempel entdeckt... es scheint vielmehr...," er beugte sich zum General hinab und flüsterte weiter, "es scheint mir, wir sind da in einem Freudenhaus gelandet."
General Hammond musterte ihn und erwartete eines von Jacks üblichen Grinsen, das ihm zeigen würde, dass Jack nur einen dummen Witz gemacht hatte. Doch nichts dergleichen kam. Hatte er das etwa ernst gemeint?
"Ein Freudenhaus?" hakte er nach.
"Ein Freudenhaus."
Daniel stimmte nickend zu. Es war kaum zu glauben... aber es musste wohl so sein... auch, wenn ihm der Gedanke nicht gefiel.
"Ich habe genug Material, um zumindest etwas herauszufinden.

Es dürfte nur etwas dauern, denn ich kann die Sprache nicht besonders gut verstehen."
General Hammond nickte.
"Machen sie das."
"Wie geht es Carter?" warf Jack ein und erweckte für einen Augenblick den Eindruck als gefalle es ihm nicht, dass er etwas in den Hintergrund hatte treten müssen.
"Den Umständen entsprechend gut, Colonel. Sprechen sie mit Dr. Frasier, sie wird sie sicher zu Major Carter lassen!"
"Ahh... unser Doc," Jack lächelte, "komm Teal'c, während Daniel sich mit dem Kamasutra beschäftigt, werden wir zwei Carter einen Besuch abstatten."
Er zwinkerte Daniel zu und schob sich mit Teal'c zusammen in Richtung Ausgang.

Das Verlangen, dass sie immer und immer weiter in ihr ausbreitete, ließ sie kopflos werden... all diese Nähe... diese Sehnsucht sich bewegen zu können... selbst etwas tun zu können, brachten sie näher an den Wahnsinn, als sie je für möglich gehalten hatte. Der Körper bewegte sich auf ihr... ganz sanft... jede Berührung war noch nicht mehr als ein leichter Luftzug... doch Sam konnte noch nichts sehen, nicht erkennen, was da gerade geschah, nur Schatten und Farben... Umrisse... wie in einem Traum... Es hatte sie völlig willenlos gemacht... und wenn sie nur für einen Augenblick fähig war zu denken, dann wusste sie nicht, wie sie benennen sollte, was da gerade geschah... süße Qual... wie pathetisch... und schon hatte sie der Traum wieder ergriffen. War es überhaupt ein Traum? Es erschien ihr nicht wie ein Traum... und wieder... eine Hand arbeitete sich ihren Rücken hoch... langsam... ganz langsam... als würde sie selbst jede Sekunde genießen. Die Stimme... die Stimme... ganz nah... zu nahm... sie spürte Atem an ihrem Nacken... Lippen an ihrem Ohr... es war nicht auszuhalten. Sam zerbarst innerlich... immer und immer wieder.

Janet zuckte mit den Schulten und sah zu Teal'c und Jack hinüber.
"Ich weiß nicht, was ich noch tun kann. Ihr Zustand ist stabil... ich kann ihn nicht ändern. Haben sie etwas herausgefunden?"
Jack nickte und musterte Dr. Frasier. Irgendetwas war anders, sie schien so ungewohnt besorgt, fast ein bisschen menschlich. Dieser Zug an Dr. Frasier war bisher immer an ihm vorbei gegangen. Sie war die Frau mit den Spritzen, wo hatten da menschliche Züge Platz?
"Naja... scheint als ist das kein Tempel gewesen."
"Sondern?"
Janet hob fragend die Augenbrauen.
"Ähm...," Jack räusperte sich, "ein... na ja... Freudenhaus... ein Bordell... ich weiß nicht, Daniel versucht das gerade herauszufinden."
Die Tatsache an sich war ja nicht so tragisch, aber viel schlimmer war, dass dadurch eine Lösung für Sams Problem in noch weitere Entfernung trat. Was für ein Gegenstand konnte in einem Bordell sein, der Sam derart ausknocken konnte? Janet setzte sich und rieb sich die Schläfen.
"Ich muss das nicht verstehen, oder?"
Teal'c schüttelte den Kopf.
"Es ist durchaus üblich, dass die System-Lords auf ihren Planeten auch für Vergnügungen gesorgt haben. Ein Bordell erscheint mir ein probates Mittel zu sein."
Janet lächelte schwach.
"Das mag ja sein, aber es erklärt nicht, wie Major Carter verletzt wurde."
Teal'c nickte.
"Das ist wahr."


Kapitel 3: Zwei Zusammenkünfte

Daniel ging nervös in seinem Büro auf und ab als es klopfte.
Sinnlos! Das war alles Müll, was er hier entziffern konnte... nichts half weiter. Nichts von diesem Mist würde Sam zurück holen.
"Und? Schon was herausgefunden?"
Daniel drehte sich um und nahm seine Brille ab, während er den Kopf schüttelte. Jack stand in der Tür und sah ihn erwartungsvoll an.
"Wenn es keine Umarmungen und Liebkosungen gibt, jedes Mal, wenn du zu mir kommst, was bedeutet für uns die Freude? Wenn du meine Schenkel und meinen Busen streicheln möchtest, werde ich dich nicht zurückstoßen."
Jack grinste.
"So was steht da an den Wänden?"
Daniel nickte schwach und ärgerte sich... alles was er gefunden hatte, waren zweideutige Liebesgedichte.
"Ja und noch einiges mehr... vieles erinnert mich an Texte aus altägyptischen Sammlungen... die so klingende Namen haben wie ‚Die Macht der Liebe' oder ‚Liebeswünsche'. Das einzig interessante, ist das hier," er deutete auf ein Bild das er in einer extremen Vergrößerung an einer Wand angebracht hatte, "das hier ist eine Warnung... ich verstehe es nicht so genau... aber es geht um etwas, dass nur hohen Beamten zur Verfügung stand... vielleicht eine ziemlich talentierte.. ähm... Dame... es heißt, dass sie süchtig mache und demjenigen, der sie berührt, jeden seiner Wünsche erfüllt."
"Daniel, Carter hat n Stein angefasst, keine Frau... zumal ich bezweifle, dass sie das tun würde... es muss doch einen Hinweis auf den Stein geben."
Daniel schüttelte wieder den Kopf. Es enttäuschte und schockierte ihn viel mehr als er zugeben wollte. Hier würde er die Lösung nicht finden, dessen war er sich sicher.
"Nein, nichts. Vielleicht... hat es gar nichts mit dem Freudenhaus zu tun, vielleicht liegen da irgendwelche Energieleitungen drunter und Sam hat versehentlich einen... Stromschlag bekommen oder so was."
"Aber dann müsste sie langsam mal wieder aufwachen. Doc Frasier hat gesagt, dass fast alles darauf hindeutet, dass Sam in einer Art Koma liegt..."
Daniel zuckte ratlos mit den Schultern. Was sollte er denn dazu sagen?
"Ich geh zu General Hammond. Ich will mir diesen verdammten Planeten noch mal ansehen."

Die Nähe war zur Qual geworden... wie Folter... jede Faser ihres Körpers schrie um Hilfe und bettelte um Erlösung. Die Hand lag nun in ihrem Nacken, doch etwas war anders. Sie war nicht mehr fern. Sie war nah, Sam spürte sie... spürte sie wirklich... spürte wie die Finger vorsichtig durch die Stoppeln ihres Haaransatzes strichen. Sie war da. Es war real und Sam hätte es für nichts in der Welt aufgegeben... eine zweite Hand war hinzu gekommen und hatte nach ihrer gesucht. Noch immer war es unmöglich sich zu bewegen, zu wehren... dem ganzen ein Ende zu bereiten... endlich... sie wollte das es nie endet. Innerlich von Angst und Sehnsucht zerrissen, versuchte Sam verzweifelt sich aus den Berührungen zu winden, doch so sehr sie sich bemühte, sie wusste nicht einmal ob sie sich auch nur einen Zentimeter bewegt hatte. Die Hand hatte ihre gefunden und Sam sah sie vor sich liegen... wie sie nach ihrer Hand griff und sie nichts unternehmen konnte... sie konnte nicht einmal den leichten Druck erwidern. Die Hand war schmal und eher klein... es traf Sam schlagartig... augenblicklich, obwohl sie es geahnt hatte... so sehr sie auch gefangen war in dieser Phantasie, sie hatte es bemerkt. Der Körper der auf ihr lag war viel zu leicht, viel zu feingliedrig und viel zu zart um der eines Mannes zu sein. Verdammt, das war eine Frau! Es hielt sie nicht davon ab, sich weiter fallen zu lassen, es brachte sie vielmehr dazu sich völlig aufzugeben und zu fügen. Die Stimme wurde klarer.
"Sam!"

"Sam! Komm schon! Wach auf! Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll!" 
Janet hatte sich umgesehen und darauf geachtet, dass weder Krankenschwestern und Pfleger in der Nähe waren, als sie es sagte. Es wäre ihr mehr als nur unangenehm gewesen, wenn irgendjemand mitbekommen hätte, dass Sams Zustand sie an den Rande der Verzweiflung trieb. Sie hatte bisher immer eine Lösung gefunden und sie würde es auch jetzt... oder nicht?
Sie nahm Sams Hand und streichelte vorsichtig über den Handrücken. Was war bloß los? Insgesamt... und mit ihr? Mit Dr. Janet Frasier... ich bin nicht mehr Herr meiner selbst... was tue ich da? Ich streichele einen Offizier der Air Force... sie ist meine beste Freundin... vielleicht... oh, nein... Moment... Janet ließ augenblicklich Sams Hand los und machte sich auf den Weg in ihr Büro. Anders wusste sie dieser Situation nicht zu entkommen.

Der Planet war heiß, sandig und absolut leer. Genauso wie sie ihn verlassen hatten. Daniel steuerte sofort wieder auf das Gebäude zu, dass einige Meter vom Stargate entfernt stand, doch Jack hielt ihn zurück.
"Ich glaube nicht, dass das was bringt. Wir werden uns die Umgebung ansehen, vielleicht finden wir da etwas. Ich will mir nicht noch mehr Goa'uld Liebesgedichte anhören, ich will Carter helfen."
Kritik hätte Jack vielleicht noch geduldet, aber keinen Widerspruch und so nickte Teal'c nur zustimmend. Während Daniel ebenfalls versuchte sich zu fügen und sagte: "Ich glaube, es war da vorne. Vielleicht sind da ja doch Energieleitungen... oder ein Naquada-Reaktor... oder so was..."
Jack sah Daniel fragend an. Er hielt Daniels Theorie ja durchaus für möglich, aber andererseits hielt er es für absolut unmöglich, dass Carter etwas so dummes tat und an eine offene Naquada-Leitung packt... zumal sie dann auch wahrscheinlich schon tot wäre... so weit er über das Energieniveau eines Naquada-Reaktors Bescheid wusste, was nicht viel war. Er verlor sich ein wenig in seinen Gedanken, während er hinter Daniel und Teal'c her stapfte.
Wüstenplaneten! Warum immer Wüstenplaneten? Konnte es nicht mal was nettes sein... mit Bäumen, Wald und fischreichen Seen?
Plötzlich tauchte ein Schatten bei dem Gebäude auf. Jack hätte ihn beinahe nicht bemerkt.
"Was war das?" Er rannte ein paar Schritte vor zu Teal'c.
"Ich weiß es nicht, o'Neill."
"Vielleicht ein Tier?" schlug Daniel etwas hilflos vor, während der Schatten erneut auftauchte und hinter einer Ecke des Gebäudes verharrte.
Jack schüttelte energisch den Kopf.
"Wohl kaum! Das ist ein Mensch." Er nahm seine P-90 in den Anschlag und steuerte direkt auf das Gebäude zu.
Teal'c zog seine Zat aus dem Hosenbund und folgte ihm.
Der Schatten kniete über etwas und hantierte daran herum.

 Daniel zögerte, er war sich einfach nicht sicher, doch je näher sie kamen, desto mehr dämmerte es ihm. Dann sagte er plötzlich:
"Das ist der Stein! Der Stein... von Sam... ihr... der..."
Er stotterte vor Aufregung. Es schien als sei ihnen die Lösung ihrer Probleme direkt in die Arme gelaufen. Hoffentlich... Sie waren nah genug.
"Ey! Laß die Finger von dem Stein und schwing deinen Arsch her!" Jack hob seine P-90 ein Stück höher und drohte einen Warnschuss abzugeben. Der Schatten blickte auf, es war ein junger Mann. Er wirkte irritiert, aber nicht erschrocken. Für einen Augenblick musterte er die drei, dann griff er nach dem Stein und lief davon.
"Bleib stehen!" schrie Jack etwas hilflos.
Er konnte ihn ja kaum erschießen, dann wären sie genauso weit wie vorher. Offensichtlich wusste dieser Kerl etwas mit dem Stein anzufangen.
"Teal'c! Zat!" Teal'c nickte und mit einem gezielten Schuss betäubte er den jungen Mann, der bäuchlings in den Sand fiel.

Die Stimme hatte sie geweckt, zurück geholt. Jetzt war sie da... sie war wirklich da. Sam holte einen tiefen Atemzug, die Luft war voll von einem Geruch... sie kannte ihn, genauso wie die Stimme... Die Kontrolle über ihren Körper zurück, zog sie den Menschen, der auf ihr lag, ein Stück weiter an sich heran... doch sie wollte kein Gesicht sehen... sie wollte nur fühlen... nur fühlen... es wurde stärker. Mächtiger als ihre Geduld. Sie drehte den Kopf zur Seite und versuchte sich plötzlich wieder aus der Umarmung zu befreien. Dieses Mal mit Erfolg, sie entzog sich jeglicher Berührung. Sie ertrug es einfach nicht mehr an den Rande des Wahnsinns getrieben zu werden ohne Hoffnung auf Erlösung... irgendwann... bitte...
"Sam, kree'ta! Sam!"
Sam zuckte zusammen, als sie hörte, wie die Stimme ihr auf Goa'uld befahl aufzuhören... sich nicht länger zu wehren. Doch der Stimme haftete nichts böswilliges an, sie war noch immer so sanft wie zuvor und sie war noch immer nah an ihrem Ohr... jedes Wort sorgte für einen Atemzug, der über ihren Nacken strich.
"Kree'ta!" flüsterte die Stimme.
Sam wusste nicht mehr weiter... sie wollte sich wehren, sie konnte sich wehren und zur gleichen Zeit war sie absolut willenlos. Völlig ohne Kontrolle, ohne auch nur einen einzigen klaren Gedanken. Die Sehnsucht war unerträglich, sie trieb zur Flucht und drang sie in die Umarmung zurück. Nie hatte sie sich so gefühlt wie sie es gerade tat und in ihr keimte der Gedanke, dass sie es nie wieder würde. Warum? Weil dies die Erfüllung aller ihrer Wünsche war... verdammt! Ja, sie hatte nie was anderes gewollt, als das hier.
"Tal'chak'amel!" flüsterte sie zurück, ihre Stimme war atemlos und sie hatte keine Zeit sich darüber zu wundern, dass sie in fließendem Goa'uld antworten konnte. Sie würde es nicht tun, sie würde sich nicht aufgeben... aufgeben? Hingeben!
Sie hatte die Augen geschlossen. Sam wollte um keinen Preis wissen, wer auf ihr lag. Es würde den Traum zerstören, sie würde aufwachen... auf der Stelle, dessen war sie sich sicher. Der Körper über ihr bewegte sich... sie spürte Hände an ihrem Gesicht und dann sagte die Stimme leise:
"Ju'iu, Sam!"
Sehen? Was sollte sie sehen... nicht! Sie wollte nicht sehen, sie wollte nicht... sie konnte nicht widerstehen. Langsam öffnete sie die Augen, in dem sicheren Wissen, dass sie der Anblick den Verstand kosten würde... und er tat es:
"Janet!"

Fortsetzung folgt....


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