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Heliopolis von Aker

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Heliopolis

1. Kapitel – Die Entdeckung



"Sam? Was kann man hier so zusammen unternehmen?"

Sam zuckte zusammen, als Valas Stimme plötzlich wie aus dem Nichts hinter ihr ertönte. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sie das Labor betreten hatte. Vala umrundete sie und platzierte sich auf Sams Schreibtisch. Direkt in ihrem Blickfeld. Sam seufzte.

"Hallo Vala. Ich habe zu arbeiten."

"Ja, ich fände es auch toll, wenn wir mal wieder shoppen gehen, aber ich meine Daniel. Er hat gesagt, ich soll etwas aussuchen, das wir miteinander unternehmen können."

Sam kniff skeptisch die Augen zusammen. Das klang aber gar nicht nach ihrem Freund. Er tat ihr jetzt schon leid. Dabei wäre es einfacher für ihn, wenn er sich seine Zuneigung für Vala eingestehen könnte. Ironie, dass dieser Gedanke ausgerechnet von ihr kam, wo sie doch selbst nie den Mut gefunden hatte, ihre Gefühle für… Nein, das gehörte nicht hierher… Leugnete sie es immer noch?

Sie wurde einer Antwort – in zweifacher Hinsicht – enthoben, als eine Lautsprecherdurchsage sie in den Kontrollraum befahl. Vala schloss sich ungefragt an.

_________

"Colonel Carter", empfing sie General Landry. Er stand hinter Walter Harriman und wandte sich von einem der Bildschirme ab. "Wir haben hier eine interessante Übertragung von Atlantis. Dr. Weir: Wenn Sie bitte wiederholen würden, was Sie mir vorhin erzählt haben."

"Natürlich, General." Elizabeth Weirs Stimme klang begeistert, als sie sich Sam zuwandte. "Eines unserer Teams hat auf einem Planeten eine interessante Entdeckung gemacht. Kommt Ihnen das bekannt vor?" Die Darstellung im Monitor wechselte, als die Videoaufnahme eines nur schwach beleuchteten Raumes übertragen wurde. Die Kamera schwenkte über vier Wandpanele mit glühenden Zeichen und stoppte bei einem Sockel, der einen roten Energiekristall gleich dem des DHD trug.

"Die Bibliothek der vier Rassen! Wo haben sie das gefunden?"

Die Ansicht wechselte wieder in den Kontrollraum von Atlantis und zu Elizabeth. "Ein unbewohnter Planet, dessen Adresse in den Datenbanken von Atlantis war. Möglicherweise gibt es eine solche intergalaktische Bibliothek in jeder Galaxie, die zum Einflussbereich mindestens eines der vier Völker gehört."

"Ist sie funktionstüchtig?"

"Es sieht so aus. Aber wir brauchen die Daten aus Area 51 über Heliopolis und die Erkenntnisse und Fortschritte, die bei der Entzifferung der Sprache gemacht wurden."

Im Hintergrund der Übertragung war eine protestierende Stimme zu hören, die Weir aber ignorierte.

"Wir werden Ihnen alles Notwendige schicken", stimmte der General zu. "SGC Ende."

"Danke." Der Monitor flackerte kurz, bevor die vertraute Ansicht der Stargate-Kontrollen zurückkehrte.

"Daniel wird ausflippen", bemerkte Vala hilfreich.

Landry sah sie amüsiert an. "Ja, vielleicht, denn SG-1 wird sich der Expedition anschließen."

"Wieso das?" Valas Begeisterung nahm merklich ab.

"Ganz einfach: Colonel Carter hat die Basisarbeit für den Simulator geleistet, der uns helfen sollte, die Sprache zu verstehen. Und niemand dürfte so vertraut mit Dr. Littlefields Notizen sein und zusätzlich mindestens zwei der anderen Sprachen sprechen wie Dr. Jackson."

"Und was ist der wirkliche Grund?" fragte Vala mit einem Seitenblick auf den General, während sie angelegentlich mit einem Stift auf Walters Arbeitsplatz zu spielen begann, bis er ihn ihr wegnahm.

Landry sah sie unter hochgezogenen Augenbrauen an, lenkte aber schließlich ein. "Es ist eine Datenbank der Antiker – unter anderem. Ich hoffe, dass wir wichtige Informationen für unseren Kampf gegen die Ori erlangen können. Und da will ich Experten vor Ort haben, die wissen, wonach sie suchen müssen. Besser?"

"Ja."

"Also mir hat der erste Grund besser gefallen", murmelte Sam.

"Informieren Sie Ihr Team. Wir treffen uns in einer Stunde im Besprechungsraum."

"Ja, Sir." Sam verließ den Kontrollraum zielstrebig. Vala folgte ihr schnell. Sie konnte sich Daniels Gesicht unmöglich entgehen lassen.

Landry wandte sich wieder um und starrte nachdenklich auf das Sternentor. Hoffentlich brachte diese Mission etwas. Sie brauchten dringend Erfolge im Kampf gegen die Ori. Und eine Bibliothek, die Wissen der Antiker enthielt war doch viel versprechend. Und dennoch nagten Zweifel an ihm. Was machte ihn glauben, dass sie in wenigen Tagen schaffen konnten, was Experten seit Jahren versuchten, nämlich die Sprache der Bibliothek zu entziffern? Und was, wenn die Bibliothek kein Mittel gegen die Ori bereithielt?

Er seufzte. Es war ja nicht so, dass sie eine große Wahl hatten. Sie mussten nach jedem Strohhalm greifen, der sich ihnen bot. Er hoffte nur, dass es den Aufwand wert war.

_________

"Elizabeth! Ich glaube wirklich nicht, dass wir dabei Hilfe brauchen. Das System beruht auf einfachen Grundlagen."

"Rodney: Die Experten von Area 51 versuchen seit beinahe zehn Jahren hinter das Geheimnis der Bibliothek zu kommen." Die Expeditionsleiterin von Atlantis betrat ihr Büro, den aufgeregten Astrophysiker im Schlepptau.

"Alles Stümper!"

Sie setzte sich und sah ihn ein wenig ungeduldig an. "Wissen Sie, es gibt durchaus auch ein paar andere Wissenschaftler, die ab und zu brauchbare Ideen haben."

"Ja… ja, ab und zu. Vielleicht." Rodney dachte an Sam und lächelte leicht.

"Seit wann sind Sie eigentlich zu einem Linguisten geworden?"

"Linguist? Das hat doch nichts mit Wortverdreherei zu tun." Elizabeth zog ihre Brauen missbilligend zusammen. Das nahm sie persönlich. "Diese Sprache beruht auf grundlegenden mathelogischen Zusammenhängen."

"Ich dachte, es handelt sich doch eher um chemische Zusammenhänge."

"Nein, nein. Die Symbole, sozusagen die Buchstaben, bestehen aus Grundbausteinen. Also Atomen. Aber jede Universalsprache muss sich denselben logischen Gesetzmäßigkeiten beugen. Mathematik und Physik könnte man als Vorstufen einer solchen Sprache sehen. Ihnen fehlt nur das allgemeingültige Alphabet. Ein in dieser Bibliothek elegant gelöstes Problem. Wenn wir also dorthin gehen könnten…"

Wenn sich Rodney schon einmal so überschwänglich gab, hatte sie wohl keine Wahl. Sie nickte. Der Astrophysiker wirkte erleichtert und begierig darauf, die Geheimnisse vier der fortgeschrittensten Arten zu erkunden, die sie kannten.

"Oh, ehe ich es vergesse: SG-1 wird in ein paar Tagen zu ihnen stoßen."

"Was?"

Weir winkte ihn freundlich lächelnd hinaus.

"Aber…"

Sie lächelte ihn immer noch an, aber er wusste, wann er gehen sollte. Manchmal…

_________

Die Odyssee verließ den Hyperraum über Atlantis. Daniel war kaum weniger aufgeregt als bei ihrem letzten Besuch. Es juckte ihn immer noch in den Fingern, die Geheimnisse dieser Stadt und ihrer Erbauer zu ergründen. Aber momentan gab es wichtigere Dinge.

"Sag mal, Daniel, was ist eigentlich so bemerkenswert an dieser verstaubten Bibliothek? Ihr könnt die kleinen nackten Kerle doch auch fragen, was da drinsteht." Vala lehnte sich gelangweilt an eine der Konsolen.

"Ja, wenn das so einfach wäre!"

Die Asgard bildeten zusammen mit den Antikern, den Nox und den Furlingern die Allianz der vier Großen Rassen. Bereits 1945 war es gelungen, einen Planeten anzuwählen, auf dem ein Treffpunkt der vier Völker war: Heliopolis. Doch Dr. Ernest Littlefield, der erste Stargate-Reisende seit tausenden von Jahren, konnte nicht zurückkehren, da das DHD beschädigt war. 50 Jahre saß er allein in einer Art Burg auf einer Klippe fest, bis SG-1 durch einen glücklichen Zufall auf den Planeten aufmerksam wurde. Sie konnten Littlefield und sein Notizen bergen, nicht jedoch die Bibliothek. Damit war das Wissen, dass sie enthielt weitgehend verloren. Und weder die Asgard noch die Nox hatten jemals diesbezügliche Fragen beantwortet. Die Antiker oder die Furlinger um Antworten zu bitten erübrigte sich aus nahe liegenden Gründen.

"Na schön, aber was kann da schon Spannendes drinstehen?"

"Oh, ich weiß auch nicht… Vielleicht Antworten auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens?! Die letzten Geheimnisse unseres Universums?"

"Aber die kann ich dir auch geben! Da müssen wir doch nicht Millionen von Lichtjahren weit fliegen, um die zu erhalten. Das ist ganz einfach, denn letztendlich dreht sich das ganze Leben doch nur um eine Sache…"

"Vala! Nicht jeder hat so eine eingeschränkte Fantasie wie du!"

"Eingeschränkt?! Ich bin sehr fantasievoll. Du weigerst dich nur, es herauszufinden." Sie grinste anzüglich. Cameron und Sam grinsten auch. Daniel wandte sich ab und versuchte sie alle zu ignorieren. Leider war das keine permanente Lösung. Vala würde schon dafür sorgen…

Ein Zirpen meldete eine eintreffende Nachricht an.

"Willkommen zurück in Atlantis", begrüßte sie Elizabeth.

"Dr. Weir. Schön wieder hier zu sein. Die Umstände sind allerdings nicht besser geworden", bemerkte Mitchell schnippisch.

"Glauben Sie uns, das Leben hier ist auch kein Zuckerschlecken." Elizabeth lächelte.

"Ah, was würden Sie erst sagen, wenn das Schicksal einer ganzen Galaxie von Ihnen abhinge."

"Sie vergessen, wo Sie Sich befinden. Das Schicksal dieser Galaxis hängt von uns ab."

"Richtig. Touché." Elizabeth nickte leicht, immer noch lächelnd. "Also, wo ist denn nun diese großartige… jede Vorstellung sprengende… interdimensionale…"

"Intergalaktische."

"Meinetwegen… Bibliothek. Wir haben hier zwei hypernervöse Genies, die darauf brennen, endlich mit der Arbeit anzufangen."

"Wo sind Colonel Carter und Dr. Jackson?"

"Ach ja, wo sind die eigentlich!" Mitchell sah sich suchend um, ohne fündig zu werden.

"Sie wurden bereits hinunter gebeamt, Sir."

"Wie bitte? Also das ist doch…" Er grummelte frustriert. Manchmal hatte eine klare Kommandostruktur einiges für sich.

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